Das Schloss Saarbrücken auch Saarbrücker Schloss genannt ist ein barockes Schloss in der saarländischen Landeshauptstadt
Schloss Saarbrücken

Das Schloss Saarbrücken, auch „Saarbrücker Schloss“ genannt, ist ein barockes Schloss in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken. Es befindet sich im Stadtteil Alt-Saarbrücken am linken Ufer der Saar. Vorgängerbau am Standort war ein Renaissance-Schloss, das aus einer mittelalterlichen Burg entstanden war.
Das Schloss dient heute als Verwaltungssitz des Regionalverbands Saarbrücken. Im Gewölbekeller und einem Anbau befinden sich die Ausstellungsräume des Historischen Museums Saar. Unter dem Schlossplatz wurden Teile der Burganlage mit den Kasematten freigelegt. Nach umfangreichen Ausgrabungen zwischen 2003 und 2007 sind die Kasematten vom Historischen Museum aus für Besucher zugänglich.
Geschichte
Mittelalter bis 17. Jahrhundert
Historische Quellen aus dem Jahre 999 berichten von dem kaiserlichen Castell Sarabruca, das im Jahre 1009 Veste Sarebrugka genannt wird. Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1065 hatte Herzog Friedrich von Niederlothringen die Burg vom König als Lehen erhalten. König Heinrich IV. schenkte das Castel Salentburca Friedrichs Bruder, Graf Adalbero III. von Luxemburg , der Bischof von Metz war. Im Jahre 1168 wurde die Burg des Grafen Simon von Saarbrücken auf Befehl des Kaisers Friedrich I. zerstört.
1277 erwähnen Archivalien am 2. Juli Castel und Bourg in Saarbrücken. Eine Urkunde vom 11. Januar 1485 berichtet, dass Graf Johann III. von Nassau-Saarbrücken 1459 angefangen hatte, "wegen Kriegszeiten die beiden Städte [Saarbrücken und St. Johann] zu befestigen und zu bewachen".Johann IV. begann im Jahre 1563 damit, moderne Bollwerke (Bastionen) um die Burg anzulegen und eine Zugbrücke über den Graben zwischen Stadt und Burg zu bauen.
Der Historiograph der Grafen von Nassau-Saarbrücken, Johann Andreae, berichtete, Graf Philipp IV. habe 1575 das Sommerhaus zu Saarbrücken gebaut, und vermittelt in einer Grundrissskizze erstmals eine Vorstellung vom Aussehen der damaligen Burg. Das trapezförmige Geviert war mit ungleich breiten Gebäuden umschlossen. Der höchste Turm, ein Bergfried aus staufischer Zeit, befand sich auf der Westseite der Vierflügelanlage. Bei Kanalisationsarbeiten im August 1977 entdeckte man eine drei Meter dicke Mauer, die zu diesem Turm gehörte. Im März 1989 wurde dann beim Abtragen der Freitreppe und der Neugestaltung des Schlossplatzes das komplette Turmfundament freigelegt.
Die Vorburg auf der Saarseite wurde nach Nordwesten und Südosten durch Gebäude abgeschlossen. Das von dem kurpfälzischen Baumeister Christmann Stromeyer erbaute Sommerhaus, stand auf dem südöstlichen Vorsprung des Saarfelsens. Die Burganlage wurde im Nordosten durch den Saarfelsen und die Saar, im Osten durch einen Graben und im Süden sowie Südwesten durch Bollwerk und Graben umschlossen. Der Zugang zur Burg erfolgte von der Stadtseite her über die Zugbrücke gegenüber dem großen Turm. In der Südecke des Gartens befand sich der "rothe Thurn", und gegenüber in der Nordecke stand das "rund Thurnlein".
17. Jahrhundert
Handzeichnungen Henrich Höers geben die Schlossanlage des 17. Jahrhunderts, die sich durch Umbauten aus der Burg heraus entwickelt hatte, authentisch und topographisch zuverlässig wieder. Dargestellt ist eine Vierflügelanlage innerhalb eines Berings mit verschiedenförmigen Bastionen. Die Schutzvorrichtungen der Schlossanlage wie Türme, Mauern, Torbauten und Gräben folgten der Topographie des Saarfelsens. Das Bollwerk wurde durch dreiecksförmige Eckbastionen verstärkt. Im Oktober 1983 wurde bei Ausschachtungsarbeiten zu einem technischen Nebengebäude an der Talstraße ein Teil dieser umfangreichen Befestigungsanlagen in verschiedenen Schichten ausgegraben. Diese Bastion und die südwestliche Wehrmauer wurden in den Neubau des technischen Nebengebäudes einbezogen und können heute besichtigt werden.
Vier Flügel, drei im rechten Winkel zusammengefügt, umgaben den trapezförmigen Haupthof. Das Geviert war mit gleich breiten Gebäuden umschlossen. Die dreigeschossigen Baukörper waren durch vier in den Ecken des inneren Schlosshof eingestellte Treppentürme mit Wendeltreppen erschlossen. Nach Süden wurde das Geviert durch vier übereinander liegende Arkaden abgeschlossen.
Der Westflügel war nach wie vor geprägt durch den früheren Bergfried, der noch bis zum Abbruch des Renaissanceschlosses im 18. Jahrhundert erhalten bleiben sollte. Er erhielt seit oberstes Geschoss im Jahr 1613 und präsentierte sich seitdem als rechteckiger, fünfgeschossiger Uhrenturm. Er überragte den Dachfirst der vier Flügel und wurde von einer Schweifhaube mit Gauben und einer Laterne abgeschlossen, wie ein Stich von Merian bezeugt. Die achteckigen Treppentürme in den vier Ecken des Innenhofes waren ebenfalls mit Schweifhauben abgedeckt.
Der Vorhof auf der Saarseite wurde nach Nordwesten durch den Botzheimischen Bau – benannt nach dem dort um 1728 wohnenden Oberforstmeister–, nach Nordosten durch einen kleinen eingeschossigen Quertrakt und im Norden von der Schlossmauer gebildet. Das Sommerhaus auf dem südöstlichen Saarfelsen war dem Gartenhaus vorgelagert.
Übergang zum 18. Jahrhundert
1673 wurde die Grafschaft Saarbrücken von Frankreich besetzt und Graf Gustav Adolf gefangen genommen. Beim Versuch der Zurückeroberung durch kaiserliche Truppen wurde das Schloss am 18. Maijul. / 28. Mai 1677greg. stark beschädigt. Die Wiederherstellung des Schlosses begann in der folgenden Reunionszeit, als Saarbrücken für kurze Zeit Teil der französischen Saarprovinz (1685–1697) war. Die Leitung des Wiederaufbaus übernahm um 1696 der Architekt Josef C. Motte, genannt la Bonté, im Auftrag der Witwe Gustav Adolfs, Eleonore Klara, und ihres Sohnes Ludwig Kraft.
Der Schlossflügel entlang dem Weg von St. Arnual Rauschen Thal, der heutigen Talstraße, wurde nach den erhaltenen Umbauplänen „à la mode“ (d. h. im Barockstil) ausgeführt. Der Schlosshof war nach Süden zum Garten hin geöffnet und mit einem eingeschossigen Arkadengang umgrenzt. Das Gartenterrain wurde über den Bering hinaus durch einen terrassierten Barockgarten weit ins Tal erweitert. Eine Sepiazeichnung, die Anton Köhl zugeschrieben wird und nach 1710 angefertigt wurde, zeigt das Schloss mit Marktplatz. Sie gibt den damaligen Grundriss wieder. Auf ihr ist anstelle des ehemaligen Ostflügels ein niedriger Arkadentrakt eingezeichnet, jenseits dessen sich der terrassierte Garten erstreckt.
Im Jahr 1699 wurde Jacques Pierrard de Coraille von Graf Ludwig Kraft zum Hofbildhauer ernannt. Er schuf zahlreiche Vasen und Statuen für den Schlosspark sowie die Grabmale für Gustav Adolf und später Ludwig Kraft in der Schlosskirche.
18. Jahrhundert
Nach dem Tode Friedrich Ludwigs von Nassau-Saarbrücken im Jahr 1728 fielen die Besitzungen an den usingischen Zweig des Hauses Nassau zurück, die mittlerweile den Fürstentitel trug. 1735 teilte Fürstin Charlotte Amalie von Nassau-Usingen, geb. von Nassau-Dillenburg, die Erblande unter ihren Söhnen auf. Der ältere Karl erhielt die rechtsrheinischen nassauischen Länder, der jüngere Wilhelm Heinrich die linksrheinischen.
Mit der Übernahme der Regierung durch Fürst Wilhelm Heinrich im Jahr 1741 wurde der Architekt Friedrich Joachim Stengel aus Zerbst beauftragt , ein Gutachten über den baulichen Zustand des Saarbrücker Schlosses zu erstellen. Die Archivalien geben weitere Kenntnis von einer Planvorlage am 26. Januar 1739 für einen Neubau. Der Wandel in der fürstlichen Lebensführung, das Aufgeben der Wehrbaufunktionen, die weltoffenere Haltung und der Wunsch nach einer freieren Anlageform mit Außenhöfen und Gärten sowie der Wille zu einer bequemeren, prachtvolleren Gestaltung und einer verfeinerten Wohnkultur begründeten die Aufgabe des befestigten Schlosses. Die Berufung Stengels im Jahre 1733 als nassau-usingischer Hofarchitekt und Bauinspektor, der von 1708 bis 1712 an der königlichen Akademie der Künste in Berlin ausgebildet worden war, führte zu einer umfassenden städtebaulichen Planung mit großzügigen Einzelbauten und Ensembles, wie Schloss mit Schlossplatz, Rathaus und Erbprinzenpalais sowie dem Ludwigsplatz mit der protestantischen Ludwigskirche, der Friedenskirche und einem Palais. Im Stadtgrundriss von Saarbrücken wurden die Prinzipien der Geometrie und Symmetrie mit ihren rechteckigen Platzanlagen und dem Achsenbezug („Point de vue“) eingeplant. Der Schlossneubau wurde anstelle des Vorgängerbaus auf dem Saarfelsen als ein die Bürgerhäuser überragender Wohn- und Verwaltungssitz in das gewachsene Stadtbild eingefügt. Durch Verfüllen der Burggräben im Bereich des heutigen Schlossplatzes und der Talstraße, das Schleifen der Mauern, die Umlegung des Saarlaufes sowie die Errichtung der neuen Schlossmauer entlang des Flusses wurde von Stengel die topographische Voraussetzung zur Errichtung der neuen Residenz auf dem Areal des ehemaligen Renaissanceschlosses geschaffen. Die Anlage eines großzügigen Barockgartens erforderte auch den Ausbau der gestaffelten Terrassen, die sich auf dem Abhang zur Saaraue befanden. 1748 wurde dieses Schloss, eine zur Stadt hin geöffnete Dreiflügelanlage als Wohnsitz der Fürstenfamilie sowie als Ort der Repräsentation und der Verwaltung fertiggestellt. Zur Durchführung des Bauvorhabens wurden zahlreiche Architekten, Ingenieure und Bauhandwerker engagiert.
Die Schlossanlage orientierte sich an dem Idealgrundriss des Quadrates, wobei die Dominanz des Corps de Logis durch dessen Dach entstand, das die Eckpavillons und Rücklagen überragte. Dem Corps de Logis mit Mittelpavillon waren an seinen Enden im rechten Winkel zwei gleich lange Flügel angegliedert, die sich wie bei seinem Vorgängerbau um einen Ehrenhof gruppierten und so einen zusätzlichen Lebensraum schafften. Dieser hufeisenförmig angeordnete Flügelbau war an seinen Ecken durch vier Pavillons betont, die an die Verteidigungstürme der Stadtburg erinnerten. Der Ehrenhof besaß in der Symmetrieachse den Mittelpavillon als Zentrum der Schlossanlage. Während der Hof des Vorgängerbaus durch einen Flügel mit einem mächtigen Donjon zur Stadt hin abgeschlossen war, öffnete sich die vierte Seite nun zur Stadt und wurde durch eine Hermenbalustrade vom Vorhof derart abgeschlossen, dass die Zufahrt in der Schlossachse lag. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich der axial auf den Schlossgrundriss bezogene Garten mit symmetrisch geformten Treppen zum Tal. Der Vorhof war durch zwei achteckige Wachthäuser und schmiedeeiserne Gitter zwischen Stützpostamenten zur Stadt, zum Hang und zur Saarseite abgeschlossen. Die Zufahrt erfolgte durch ein Tor, das mit dem Haupteingang des Corps de Logis auf einer Achse lag.
Das Grundschema der Dreiflügelanlage bildete ein Rechteck von 65,45 × 61,34 Metern. Das Corps de Logis besaß eine Länge von 65,45 Meter mit 15 Fensterachsen, wovon drei auf den Mittelpavillon und jeweils drei auf die Rücklagen und die Eckpavillons entfielen. Seine Tiefe von 18,26 Meter war durch vier Fenster unterteilt.
Die Länge der Seitenflügel betrug 43,08 Meter. Von deren zehn Achsen entfielen sieben auf die Rücklagen. Entsprechend dem Sprachgebrauch des 18. Jahrhunderts erfolgte die Benennung der Seitenflügel mit Blick vom Schloss aus: Der zur Saar gelegene Flügel wurde als rechter, der zur Talstraße gelegene als linker Flügel bezeichnet. Die vier Eckpavillons wurden nach ihrer Lage gemäß der Himmelsrichtung Nordwest-, Südwest-, Südost- und Nordost-Pavillon genannt. Der Nordwest- und der Südwest-Pavillon besaßen auf ihrer 14,98 Meter messenden Längsseite je drei Fenster. Ihre Breitseite von 15,84 Meter Länge wiesen je vier Fenster auf. Diese geometrische Ordnung des Grundrisses wurde durch die symmetrische Anordnung der beiden Haupttreppenhäuser an den Innenwänden der dreiachsigen Rücklagen des Corps de Logis unterstützt. Die Seitenflügel waren zusätzlich durch zwei Nebentreppenhäuser, jeweils an der Innenwand zwischen Rücklage und Nordwest- bzw. Südwest-Pavillon liegend, erschlossen.
Der Zugang zum Schlossinneren erfolgte vom Ehrenhof über drei Hauptportale im Mittelpavillon. Weitere vier Eingänge befanden sich jeweils in der ersten Fensterachse der Rücklagen der Seitenflügel. Im Corps de Logis befanden sich auf der Hofseite links und rechts des Mittelpavillons zwei repräsentative Haupttreppenanlagen. Diese lagen in den Rücklagen und waren symmetrisch gestaltet. Vom Ehrenhof betrat man über eine dreistufige Freitreppe das Grand Vestibul. Zur Gartenseite lag die Sala terrena. Der Zeremonialweg führte vom Portal über den Ehrenhof, in das Corps de Logis. Von dessen Vorhalle führte er über die Ehrentreppe (franz.: Escalier d’honneur) weiter zu den Audienzräumen der Fürstenfamilie in der Beletage und von dort aus in das Mezzanin zum prachtvoll ausgestatteten Grand Salon. Die Raumsuite des Fürsten befand sich in der Beletage des rechten Schlossflügels, die der Fürstin im linken.
Im Rez-de-Chausée des rechten Flügels befanden sich die Räume der Verwaltung und die Regierungsarchive. Im linken Flügel logierte die Militärverwaltung des von Wilhelm Heinrich unterhaltenen und dem König von Frankreich unterstellten Regimentes. Im Souterrain darunter befanden sich die Wirtschafts- und Lagerräume, die über eine Tür vom Hof vor dem Marstall über ein Nebentreppenhaus erreichbar waren.
Fast 50 Jahre lang war das Saarbrücker Schloss anschließend administratives und kulturelles Zentrum des Fürstentums.
19. und 20. Jahrhundert
Nachdem das Barockschloss 1793 in den Wirren der Französischen Revolution durch Brand teilweise zerstört worden war, erfolgte um 1810 der Wiederaufbau der Ruine als Wohnhausanlage für acht Saarbrücker Bürgerfamilien. Baumeister Johann Adam Knipper ließ den stark zerstörten Nordflügel über dem erhaltenen barocken Gewölbekeller wiedererrichten sowie den Mittelpavillon im Corps de Logis und das Mezzaningeschoss abbrechen. Eine Lithografie von 1812 zeigt den freien Durchgang anstelle des einstigen Mittelpavillons. Erd- und Obergeschoss des Schlosses wurden in drei Geschosse unterteilt und mit einem neuen Dachstuhl versehen. 1872 erteilte der Eigentümer der sich anschließenden Schlossteile, der Eisenhüttenbesitzer Karl Ferdinand Stumm, dem Architekten Hugo Dihm den Auftrag, die entstandene Baulücke mit einem Saalbau zu schließen. Der Neubau blieb aber weit hinter den Dimensionen des barocken Mittelbaus zurück.
Zwischen 1908 und 1920 erwarb der Landkreis Saarbrücken nach und nach die Wohnhäuser, um sie anschließend als Sitz der Kreisverwaltung zu nutzen. 1938 erhielt der Mittelbau zur Hofseite eine Fassade im Stil des Neobarocks, und vor dem Ehrenhof wurde eine Freitreppenanlage erbaut. In der Zeit des Nationalsozialismus war im Schloss die Leitstelle der Gestapo. An sie erinnert der Platz des Unsichtbaren Mahnmals auf dem Vorplatz. Während des Zweiten Weltkriegs erfolgte die teilweise Zerstörung des westlichen Saarflügels, der 1947/48 wieder aufgebaut wurde.
Durch den Bau der 1963 fertiggestellten Stadtautobahn wurde die Fläche des Schlossgartens um etwa 1200 Quadratmeter verkleinert. Das vor der Schlossmauer befindliche historische Oberamtshaus wurde abgerissen. Ebenfalls wurde die Schlossmauer um 17 Meter versetzt, wodurch auch die Skulptur des Geizigen Bäckers an einen anderen Teil der Mauer versetzt werden musste. Zu der Alten Brücke, die vor der Rücksetzung bis zur Mauer reichte, wurde ein stählerner Steg gebaut.
Bis 1969 verschlechterte sich der bauliche Zustand der Schlossanlage massiv. Der Südflügel musste baupolizeilich gesperrt werden. Eine Sanierung des Schlosses wurde unumgänglich, Konzepte zur Ausführung erarbeitet. Die Ideen reichten von Rekonstruktion der unter Stengel errichteten Anlage bis hin zu vollständigem Abbruch. 1981 fällte der damalige Stadtverband Saarbrücken die Entscheidung, den vorhandenen Baubestand zu sanieren und um einen neuen, modern gestalteten Mittelpavillon zu ergänzen. Die Umbau- und Renovierungsarbeiten unter der Leitung der Architektengemeinschaft Böhm, Rosiny, Krüger und Rieger dauerten bis 1989. In ihrem Zuge wurde der Dihm’sche Mittelbau nach einem Entwurf Gottfried Böhms mit einem Stahlskelettbau in den Maßen des ehemaligen barocken Mittelpavillons überbaut. Die Hoffront Dihms wurde in den neuen Baukörper integriert. Der Raum zwischen den Fassaden der beiden Bauten dient heute als Eingangshalle. Die Eckpavillons erhielten anstelle der Walmdächer nach dem Vorbild der Barockanlage wieder Mansarddächer.
Siehe auch
- Platz des Unsichtbaren Mahnmals, der frühere Ehrenhof des Schlosses
- Schlosskirche (Saarbrücken)
Literatur
- Reinhard Schneider: Das Saarbrücker Schloss. In: Rheinische Heimatpflege (ISSN 0342-1805), 22. Jahrgang 1996, Nr. 2, S. 81–90.
- Architekturführer Saarbrücken. In: Baumeister, 94. Jahrgang 1997.
- Simon Matzerath, Guido von Büren (Hrsg.): Steinerne Macht. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland. Schnell und Steiner, Regensburg 2020, ISBN 978-3-7954-3387-1.
Weblinks
- Saarbrücker Schloss
- Literatur über das Schloss Saarbrücken in der Saarländischen Bibliographie
- Historisches Museum Saar
- Kasematten unter dem Saarbrücker Schloss
- Christel Bernard: Die archäologischen Funde von Burg und Schloss Saarbrücken - Ein Überblick von der Römischen Kaiserzeit bis in das 19. Jahrhundert In: Simon Matzerath, Guido von Büren (Hrsg.): Steinerne Macht. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland, Regensburg 2020, S. 612–641.
- Zeichnungen des Weilburger Schlosses
Einzelnachweise
- Geschichte des Saarlandes in der Google-Buchsuche
- Hermann Jungk: Regesten zur Geschichte der ehemaligen nassau-saarbrückischen Lande bis 1381. In: Mitteilungen des historischen Vereins für die Saargegend. 13, Saarbrücken 1914. Reg. 35, 37, 40, 10, 561/562
- Albert Ruppersberg: Geschichte der Grafschaft Saarbrücken. Bd. 2, 1903, S. 31
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: 1002, 4, S. 414.
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: 1002, 5, fol. 266
- Kreisplanungsstelle Saarbrücken: Pläne der Ausgrabungen aus dem Jahre 1938 und 1962
- Friedrich Rolle: Curiosa Rolleiana. o. J.
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: Abt. 3011, Nr. 3715, 35 Bll. Abrisse derer Nassauischen Residentz Schlösser von Henrich Höer. 1617
- K. Lohmeyer: Friedrich Joachim Stengel 1694-1787. In: Mitteilungen des historischen Vereins für die Saargegend. 11, Düsseldorf 1911, S. 30, Anm. 3
- Adolph Köllner: Geschichte der Städte Saarbrücken und St. Johann. Bd. 1. Saarbrücken 1865, S. 315 f.
- Landesarchiv Saarbrücken, Bestand Nassau-Saarbrücken 11, Nr. 2855, S. 388 und Bestand Pläne Nr. 2, 47
- Geschichte und Landschaft an der Saar, Nr. 20. Saarbrücken 1962.
- Karl Lohmeyer: Der eigenhändige Lebenslauf des Barockarchitekten Friedrich Joachim Stengel, 1694-1787. In: Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl Koetschau. Düsseldorf 1928, S. 93–104.
- Charly Lehnert: Das saarländische Geheichnis, Band 1: Erzählungen und Glossen. Lehnert Verlag, Bübingen 2014, ISBN 978-3-939286-18-9, „Siehschde mool - es geht doch!“, S. 165–166.
- Informationen über den Umbau des Saarbrücker Schlosses. (PDF; 29 kB) Abgerufen am 20. August 2012.
Koordinaten: 49° 13′ 48,5″ N, 6° 59′ 33″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Schloss Saarbrucken auch Saarbrucker Schloss genannt ist ein barockes Schloss in der saarlandischen Landeshauptstadt Saarbrucken Es befindet sich im Stadtteil Alt Saarbrucken am linken Ufer der Saar Vorgangerbau am Standort war ein Renaissance Schloss das aus einer mittelalterlichen Burg entstanden war Das Saarbrucker SchlossSchloss Saarbrucken heute Stadtmodell Das Schloss dient heute als Verwaltungssitz des Regionalverbands Saarbrucken Im Gewolbekeller und einem Anbau befinden sich die Ausstellungsraume des Historischen Museums Saar Unter dem Schlossplatz wurden Teile der Burganlage mit den Kasematten freigelegt Nach umfangreichen Ausgrabungen zwischen 2003 und 2007 sind die Kasematten vom Historischen Museum aus fur Besucher zuganglich GeschichteMittelalter bis 17 Jahrhundert Historische Quellen aus dem Jahre 999 berichten von dem kaiserlichen Castell Sarabruca das im Jahre 1009 Veste Sarebrugka genannt wird Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1065 hatte Herzog Friedrich von Niederlothringen die Burg vom Konig als Lehen erhalten Konig Heinrich IV schenkte das Castel Salentburca Friedrichs Bruder Graf Adalbero III von Luxemburg der Bischof von Metz war Im Jahre 1168 wurde die Burg des Grafen Simon von Saarbrucken auf Befehl des Kaisers Friedrich I zerstort 1277 erwahnen Archivalien am 2 Juli Castel und Bourg in Saarbrucken Eine Urkunde vom 11 Januar 1485 berichtet dass Graf Johann III von Nassau Saarbrucken 1459 angefangen hatte wegen Kriegszeiten die beiden Stadte Saarbrucken und St Johann zu befestigen und zu bewachen Johann IV begann im Jahre 1563 damit moderne Bollwerke Bastionen um die Burg anzulegen und eine Zugbrucke uber den Graben zwischen Stadt und Burg zu bauen Der Historiograph der Grafen von Nassau Saarbrucken Johann Andreae berichtete Graf Philipp IV habe 1575 das Sommerhaus zu Saarbrucken gebaut und vermittelt in einer Grundrissskizze erstmals eine Vorstellung vom Aussehen der damaligen Burg Das trapezformige Geviert war mit ungleich breiten Gebauden umschlossen Der hochste Turm ein Bergfried aus staufischer Zeit befand sich auf der Westseite der Vierflugelanlage Bei Kanalisationsarbeiten im August 1977 entdeckte man eine drei Meter dicke Mauer die zu diesem Turm gehorte Im Marz 1989 wurde dann beim Abtragen der Freitreppe und der Neugestaltung des Schlossplatzes das komplette Turmfundament freigelegt Die Vorburg auf der Saarseite wurde nach Nordwesten und Sudosten durch Gebaude abgeschlossen Das von dem kurpfalzischen Baumeister Christmann Stromeyer erbaute Sommerhaus stand auf dem sudostlichen Vorsprung des Saarfelsens Die Burganlage wurde im Nordosten durch den Saarfelsen und die Saar im Osten durch einen Graben und im Suden sowie Sudwesten durch Bollwerk und Graben umschlossen Der Zugang zur Burg erfolgte von der Stadtseite her uber die Zugbrucke gegenuber dem grossen Turm In der Sudecke des Gartens befand sich der rothe Thurn und gegenuber in der Nordecke stand das rund Thurnlein 17 Jahrhundert Ansicht des Schlosses im 17 Jahrhundert nach Merian Handzeichnungen Henrich Hoers geben die Schlossanlage des 17 Jahrhunderts die sich durch Umbauten aus der Burg heraus entwickelt hatte authentisch und topographisch zuverlassig wieder Dargestellt ist eine Vierflugelanlage innerhalb eines Berings mit verschiedenformigen Bastionen Die Schutzvorrichtungen der Schlossanlage wie Turme Mauern Torbauten und Graben folgten der Topographie des Saarfelsens Das Bollwerk wurde durch dreiecksformige Eckbastionen verstarkt Im Oktober 1983 wurde bei Ausschachtungsarbeiten zu einem technischen Nebengebaude an der Talstrasse ein Teil dieser umfangreichen Befestigungsanlagen in verschiedenen Schichten ausgegraben Diese Bastion und die sudwestliche Wehrmauer wurden in den Neubau des technischen Nebengebaudes einbezogen und konnen heute besichtigt werden Vier Flugel drei im rechten Winkel zusammengefugt umgaben den trapezformigen Haupthof Das Geviert war mit gleich breiten Gebauden umschlossen Die dreigeschossigen Baukorper waren durch vier in den Ecken des inneren Schlosshof eingestellte Treppenturme mit Wendeltreppen erschlossen Nach Suden wurde das Geviert durch vier ubereinander liegende Arkaden abgeschlossen Der Westflugel war nach wie vor gepragt durch den fruheren Bergfried der noch bis zum Abbruch des Renaissanceschlosses im 18 Jahrhundert erhalten bleiben sollte Er erhielt seit oberstes Geschoss im Jahr 1613 und prasentierte sich seitdem als rechteckiger funfgeschossiger Uhrenturm Er uberragte den Dachfirst der vier Flugel und wurde von einer Schweifhaube mit Gauben und einer Laterne abgeschlossen wie ein Stich von Merian bezeugt Die achteckigen Treppenturme in den vier Ecken des Innenhofes waren ebenfalls mit Schweifhauben abgedeckt Der Vorhof auf der Saarseite wurde nach Nordwesten durch den Botzheimischen Bau benannt nach dem dort um 1728 wohnenden Oberforstmeister nach Nordosten durch einen kleinen eingeschossigen Quertrakt und im Norden von der Schlossmauer gebildet Das Sommerhaus auf dem sudostlichen Saarfelsen war dem Gartenhaus vorgelagert Ubergang zum 18 Jahrhundert Plan des Renaissanceschlosses mit Garten vor dem barocken Neubau Mitte des 18 Jahrhunderts Zeichnung von Friedrich Kollner Landesarchiv Saarbrucken 1673 wurde die Grafschaft Saarbrucken von Frankreich besetzt und Graf Gustav Adolf gefangen genommen Beim Versuch der Zuruckeroberung durch kaiserliche Truppen wurde das Schloss am 18 Maijul 28 Mai 1677greg stark beschadigt Die Wiederherstellung des Schlosses begann in der folgenden Reunionszeit als Saarbrucken fur kurze Zeit Teil der franzosischen Saarprovinz 1685 1697 war Die Leitung des Wiederaufbaus ubernahm um 1696 der Architekt Josef C Motte genannt la Bonte im Auftrag der Witwe Gustav Adolfs Eleonore Klara und ihres Sohnes Ludwig Kraft Der Schlossflugel entlang dem Weg von St Arnual Rauschen Thal der heutigen Talstrasse wurde nach den erhaltenen Umbauplanen a la mode d h im Barockstil ausgefuhrt Der Schlosshof war nach Suden zum Garten hin geoffnet und mit einem eingeschossigen Arkadengang umgrenzt Das Gartenterrain wurde uber den Bering hinaus durch einen terrassierten Barockgarten weit ins Tal erweitert Eine Sepiazeichnung die Anton Kohl zugeschrieben wird und nach 1710 angefertigt wurde zeigt das Schloss mit Marktplatz Sie gibt den damaligen Grundriss wieder Auf ihr ist anstelle des ehemaligen Ostflugels ein niedriger Arkadentrakt eingezeichnet jenseits dessen sich der terrassierte Garten erstreckt Im Jahr 1699 wurde Jacques Pierrard de Coraille von Graf Ludwig Kraft zum Hofbildhauer ernannt Er schuf zahlreiche Vasen und Statuen fur den Schlosspark sowie die Grabmale fur Gustav Adolf und spater Ludwig Kraft in der Schlosskirche 18 Jahrhundert Gemalde des Schlosses nach Fertigstellung des barocken Neubaus unter Friedrich Joachim StengelAnsicht von Schloss und Stadt Saarbrucken um 1770 Nach dem Tode Friedrich Ludwigs von Nassau Saarbrucken im Jahr 1728 fielen die Besitzungen an den usingischen Zweig des Hauses Nassau zuruck die mittlerweile den Furstentitel trug 1735 teilte Furstin Charlotte Amalie von Nassau Usingen geb von Nassau Dillenburg die Erblande unter ihren Sohnen auf Der altere Karl erhielt die rechtsrheinischen nassauischen Lander der jungere Wilhelm Heinrich die linksrheinischen Mit der Ubernahme der Regierung durch Furst Wilhelm Heinrich im Jahr 1741 wurde der Architekt Friedrich Joachim Stengel aus Zerbst beauftragt ein Gutachten uber den baulichen Zustand des Saarbrucker Schlosses zu erstellen Die Archivalien geben weitere Kenntnis von einer Planvorlage am 26 Januar 1739 fur einen Neubau Der Wandel in der furstlichen Lebensfuhrung das Aufgeben der Wehrbaufunktionen die weltoffenere Haltung und der Wunsch nach einer freieren Anlageform mit Aussenhofen und Garten sowie der Wille zu einer bequemeren prachtvolleren Gestaltung und einer verfeinerten Wohnkultur begrundeten die Aufgabe des befestigten Schlosses Die Berufung Stengels im Jahre 1733 als nassau usingischer Hofarchitekt und Bauinspektor der von 1708 bis 1712 an der koniglichen Akademie der Kunste in Berlin ausgebildet worden war fuhrte zu einer umfassenden stadtebaulichen Planung mit grosszugigen Einzelbauten und Ensembles wie Schloss mit Schlossplatz Rathaus und Erbprinzenpalais sowie dem Ludwigsplatz mit der protestantischen Ludwigskirche der Friedenskirche und einem Palais Im Stadtgrundriss von Saarbrucken wurden die Prinzipien der Geometrie und Symmetrie mit ihren rechteckigen Platzanlagen und dem Achsenbezug Point de vue eingeplant Der Schlossneubau wurde anstelle des Vorgangerbaus auf dem Saarfelsen als ein die Burgerhauser uberragender Wohn und Verwaltungssitz in das gewachsene Stadtbild eingefugt Durch Verfullen der Burggraben im Bereich des heutigen Schlossplatzes und der Talstrasse das Schleifen der Mauern die Umlegung des Saarlaufes sowie die Errichtung der neuen Schlossmauer entlang des Flusses wurde von Stengel die topographische Voraussetzung zur Errichtung der neuen Residenz auf dem Areal des ehemaligen Renaissanceschlosses geschaffen Die Anlage eines grosszugigen Barockgartens erforderte auch den Ausbau der gestaffelten Terrassen die sich auf dem Abhang zur Saaraue befanden 1748 wurde dieses Schloss eine zur Stadt hin geoffnete Dreiflugelanlage als Wohnsitz der Furstenfamilie sowie als Ort der Reprasentation und der Verwaltung fertiggestellt Zur Durchfuhrung des Bauvorhabens wurden zahlreiche Architekten Ingenieure und Bauhandwerker engagiert Die Schlossanlage orientierte sich an dem Idealgrundriss des Quadrates wobei die Dominanz des Corps de Logis durch dessen Dach entstand das die Eckpavillons und Rucklagen uberragte Dem Corps de Logis mit Mittelpavillon waren an seinen Enden im rechten Winkel zwei gleich lange Flugel angegliedert die sich wie bei seinem Vorgangerbau um einen Ehrenhof gruppierten und so einen zusatzlichen Lebensraum schafften Dieser hufeisenformig angeordnete Flugelbau war an seinen Ecken durch vier Pavillons betont die an die Verteidigungsturme der Stadtburg erinnerten Der Ehrenhof besass in der Symmetrieachse den Mittelpavillon als Zentrum der Schlossanlage Wahrend der Hof des Vorgangerbaus durch einen Flugel mit einem machtigen Donjon zur Stadt hin abgeschlossen war offnete sich die vierte Seite nun zur Stadt und wurde durch eine Hermenbalustrade vom Vorhof derart abgeschlossen dass die Zufahrt in der Schlossachse lag Auf der gegenuberliegenden Seite befand sich der axial auf den Schlossgrundriss bezogene Garten mit symmetrisch geformten Treppen zum Tal Der Vorhof war durch zwei achteckige Wachthauser und schmiedeeiserne Gitter zwischen Stutzpostamenten zur Stadt zum Hang und zur Saarseite abgeschlossen Die Zufahrt erfolgte durch ein Tor das mit dem Haupteingang des Corps de Logis auf einer Achse lag Das Grundschema der Dreiflugelanlage bildete ein Rechteck von 65 45 61 34 Metern Das Corps de Logis besass eine Lange von 65 45 Meter mit 15 Fensterachsen wovon drei auf den Mittelpavillon und jeweils drei auf die Rucklagen und die Eckpavillons entfielen Seine Tiefe von 18 26 Meter war durch vier Fenster unterteilt Die Lange der Seitenflugel betrug 43 08 Meter Von deren zehn Achsen entfielen sieben auf die Rucklagen Entsprechend dem Sprachgebrauch des 18 Jahrhunderts erfolgte die Benennung der Seitenflugel mit Blick vom Schloss aus Der zur Saar gelegene Flugel wurde als rechter der zur Talstrasse gelegene als linker Flugel bezeichnet Die vier Eckpavillons wurden nach ihrer Lage gemass der Himmelsrichtung Nordwest Sudwest Sudost und Nordost Pavillon genannt Der Nordwest und der Sudwest Pavillon besassen auf ihrer 14 98 Meter messenden Langsseite je drei Fenster Ihre Breitseite von 15 84 Meter Lange wiesen je vier Fenster auf Diese geometrische Ordnung des Grundrisses wurde durch die symmetrische Anordnung der beiden Haupttreppenhauser an den Innenwanden der dreiachsigen Rucklagen des Corps de Logis unterstutzt Die Seitenflugel waren zusatzlich durch zwei Nebentreppenhauser jeweils an der Innenwand zwischen Rucklage und Nordwest bzw Sudwest Pavillon liegend erschlossen Der Zugang zum Schlossinneren erfolgte vom Ehrenhof uber drei Hauptportale im Mittelpavillon Weitere vier Eingange befanden sich jeweils in der ersten Fensterachse der Rucklagen der Seitenflugel Im Corps de Logis befanden sich auf der Hofseite links und rechts des Mittelpavillons zwei reprasentative Haupttreppenanlagen Diese lagen in den Rucklagen und waren symmetrisch gestaltet Vom Ehrenhof betrat man uber eine dreistufige Freitreppe das Grand Vestibul Zur Gartenseite lag die Sala terrena Der Zeremonialweg fuhrte vom Portal uber den Ehrenhof in das Corps de Logis Von dessen Vorhalle fuhrte er uber die Ehrentreppe franz Escalier d honneur weiter zu den Audienzraumen der Furstenfamilie in der Beletage und von dort aus in das Mezzanin zum prachtvoll ausgestatteten Grand Salon Die Raumsuite des Fursten befand sich in der Beletage des rechten Schlossflugels die der Furstin im linken Im Rez de Chausee des rechten Flugels befanden sich die Raume der Verwaltung und die Regierungsarchive Im linken Flugel logierte die Militarverwaltung des von Wilhelm Heinrich unterhaltenen und dem Konig von Frankreich unterstellten Regimentes Im Souterrain darunter befanden sich die Wirtschafts und Lagerraume die uber eine Tur vom Hof vor dem Marstall uber ein Nebentreppenhaus erreichbar waren Fast 50 Jahre lang war das Saarbrucker Schloss anschliessend administratives und kulturelles Zentrum des Furstentums 19 und 20 Jahrhundert Schloss Saarbrucken vom Alten Rathaus aus gesehenRuckseite des Schlosses aufgenommen vom Landtag des Saarlandes Nachdem das Barockschloss 1793 in den Wirren der Franzosischen Revolution durch Brand teilweise zerstort worden war erfolgte um 1810 der Wiederaufbau der Ruine als Wohnhausanlage fur acht Saarbrucker Burgerfamilien Baumeister Johann Adam Knipper liess den stark zerstorten Nordflugel uber dem erhaltenen barocken Gewolbekeller wiedererrichten sowie den Mittelpavillon im Corps de Logis und das Mezzaningeschoss abbrechen Eine Lithografie von 1812 zeigt den freien Durchgang anstelle des einstigen Mittelpavillons Erd und Obergeschoss des Schlosses wurden in drei Geschosse unterteilt und mit einem neuen Dachstuhl versehen 1872 erteilte der Eigentumer der sich anschliessenden Schlossteile der Eisenhuttenbesitzer Karl Ferdinand Stumm dem Architekten Hugo Dihm den Auftrag die entstandene Baulucke mit einem Saalbau zu schliessen Der Neubau blieb aber weit hinter den Dimensionen des barocken Mittelbaus zuruck Zwischen 1908 und 1920 erwarb der Landkreis Saarbrucken nach und nach die Wohnhauser um sie anschliessend als Sitz der Kreisverwaltung zu nutzen 1938 erhielt der Mittelbau zur Hofseite eine Fassade im Stil des Neobarocks und vor dem Ehrenhof wurde eine Freitreppenanlage erbaut In der Zeit des Nationalsozialismus war im Schloss die Leitstelle der Gestapo An sie erinnert der Platz des Unsichtbaren Mahnmals auf dem Vorplatz Wahrend des Zweiten Weltkriegs erfolgte die teilweise Zerstorung des westlichen Saarflugels der 1947 48 wieder aufgebaut wurde Durch den Bau der 1963 fertiggestellten Stadtautobahn wurde die Flache des Schlossgartens um etwa 1200 Quadratmeter verkleinert Das vor der Schlossmauer befindliche historische Oberamtshaus wurde abgerissen Ebenfalls wurde die Schlossmauer um 17 Meter versetzt wodurch auch die Skulptur des Geizigen Backers an einen anderen Teil der Mauer versetzt werden musste Zu der Alten Brucke die vor der Rucksetzung bis zur Mauer reichte wurde ein stahlerner Steg gebaut Bis 1969 verschlechterte sich der bauliche Zustand der Schlossanlage massiv Der Sudflugel musste baupolizeilich gesperrt werden Eine Sanierung des Schlosses wurde unumganglich Konzepte zur Ausfuhrung erarbeitet Die Ideen reichten von Rekonstruktion der unter Stengel errichteten Anlage bis hin zu vollstandigem Abbruch 1981 fallte der damalige Stadtverband Saarbrucken die Entscheidung den vorhandenen Baubestand zu sanieren und um einen neuen modern gestalteten Mittelpavillon zu erganzen Die Umbau und Renovierungsarbeiten unter der Leitung der Architektengemeinschaft Bohm Rosiny Kruger und Rieger dauerten bis 1989 In ihrem Zuge wurde der Dihm sche Mittelbau nach einem Entwurf Gottfried Bohms mit einem Stahlskelettbau in den Massen des ehemaligen barocken Mittelpavillons uberbaut Die Hoffront Dihms wurde in den neuen Baukorper integriert Der Raum zwischen den Fassaden der beiden Bauten dient heute als Eingangshalle Die Eckpavillons erhielten anstelle der Walmdacher nach dem Vorbild der Barockanlage wieder Mansarddacher Siehe auchPlatz des Unsichtbaren Mahnmals der fruhere Ehrenhof des Schlosses Schlosskirche Saarbrucken LiteraturReinhard Schneider Das Saarbrucker Schloss In Rheinische Heimatpflege ISSN 0342 1805 22 Jahrgang 1996 Nr 2 S 81 90 Architekturfuhrer Saarbrucken In Baumeister 94 Jahrgang 1997 Simon Matzerath Guido von Buren Hrsg Steinerne Macht Burgen Festungen Schlosser in Lothringen Luxemburg und im Saarland Schnell und Steiner Regensburg 2020 ISBN 978 3 7954 3387 1 WeblinksCommons Schloss Saarbrucken Album mit Bildern Videos und Audiodateien Saarbrucker Schloss Literatur uber das Schloss Saarbrucken in der Saarlandischen Bibliographie Historisches Museum Saar Kasematten unter dem Saarbrucker Schloss Christel Bernard Die archaologischen Funde von Burg und Schloss Saarbrucken Ein Uberblick von der Romischen Kaiserzeit bis in das 19 Jahrhundert In Simon Matzerath Guido von Buren Hrsg Steinerne Macht Burgen Festungen Schlosser in Lothringen Luxemburg und im Saarland Regensburg 2020 S 612 641 Zeichnungen des Weilburger SchlossesEinzelnachweiseGeschichte des Saarlandes in der Google Buchsuche Hermann Jungk Regesten zur Geschichte der ehemaligen nassau saarbruckischen Lande bis 1381 In Mitteilungen des historischen Vereins fur die Saargegend 13 Saarbrucken 1914 Reg 35 37 40 10 561 562 Albert Ruppersberg Geschichte der Grafschaft Saarbrucken Bd 2 1903 S 31 Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 1002 4 S 414 Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 1002 5 fol 266 Kreisplanungsstelle Saarbrucken Plane der Ausgrabungen aus dem Jahre 1938 und 1962 Friedrich Rolle Curiosa Rolleiana o J Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Abt 3011 Nr 3715 35 Bll Abrisse derer Nassauischen Residentz Schlosser von Henrich Hoer 1617 K Lohmeyer Friedrich Joachim Stengel 1694 1787 In Mitteilungen des historischen Vereins fur die Saargegend 11 Dusseldorf 1911 S 30 Anm 3 Adolph Kollner Geschichte der Stadte Saarbrucken und St Johann Bd 1 Saarbrucken 1865 S 315 f Landesarchiv Saarbrucken Bestand Nassau Saarbrucken 11 Nr 2855 S 388 und Bestand Plane Nr 2 47 Geschichte und Landschaft an der Saar Nr 20 Saarbrucken 1962 Karl Lohmeyer Der eigenhandige Lebenslauf des Barockarchitekten Friedrich Joachim Stengel 1694 1787 In Festschrift zum 60 Geburtstag von Karl Koetschau Dusseldorf 1928 S 93 104 Charly Lehnert Das saarlandische Geheichnis Band 1 Erzahlungen und Glossen Lehnert Verlag Bubingen 2014 ISBN 978 3 939286 18 9 Siehschde mool es geht doch S 165 166 Informationen uber den Umbau des Saarbrucker Schlosses PDF 29 kB Abgerufen am 20 August 2012 49 230138888889 6 9925 Koordinaten 49 13 48 5 N 6 59 33 O Normdaten Geografikum GND 4215813 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh93002809 VIAF 239518029