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Schweflige Säure

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Schweflige Säure
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Die schweflige Säure ist eine unbeständige, nur in wässriger Lösung existierende, zweiprotonige Säure, die beim Lösen von Schwefeldioxid in Wasser entsteht; ihre Salze und Ester heißen Sulfite und Hydrogensulfite.

Strukturformel
Allgemeines
Name Schweflige Säure
Andere Namen
  • Schwefel(IV)-säure
  • Schwefligsäure
  • Dihydrogensulfit
Summenformel H2SO3
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch nach Schwefeldioxid

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7782-99-2
EG-Nummer 231-973-1
ECHA-InfoCard 100.029.066
PubChem 1100
ChemSpider 1069
Wikidata Q206778
Eigenschaften
Molare Masse 82,02 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,03 g·cm−3

pKS-Wert
  • pKs1: 1,81
  • pKs2: 6,99
Löslichkeit

vollständig mischbar mit Wasser, nur in Lösung beständig

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 332​‐​314
P: 280​‐​301+330+331​‐​302+352​‐​304+340​‐​305+351+338​‐​310
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eigenschaften

Chemische Eigenschaften

In wässriger Lösung liegt ein Gleichgewicht zwischen Schwefeldioxid und der schwefligen Säure vor:

SO2(aq)+H2O(l) ⇌ H2SO3(aq){\displaystyle \mathrm {SO_{2}(aq)+H_{2}O(l)\ \rightleftharpoons \ H_{2}SO_{3}(aq)} }

Das Gleichgewicht der Reaktion liegt weit auf der linken Seite.

Versucht man die Lösung einzudampfen, um wasserfreie schweflige Säure zu erhalten, so zerfällt diese in Umkehrung der Bildungsreaktion. Beim Abkühlen kristallisiert ein Clathrat SO2 · 5,75 H2O aus, das sich bei 7 °C wieder zersetzt. Freie schweflige Säure H2SO3 ist daher nicht isolierbar.

Die Protolyse der schwefligen Säure verläuft in zwei Stufen. In der ersten Stufe bildet sich Hydrogensulfit:

H2SO3+H2O ⇌ HSO3−+H3O+{\displaystyle \mathrm {H_{2}SO_{3}+H_{2}O\ \rightleftharpoons \ HSO_{3}^{-}+H_{3}O^{+}} }

Die Säurekonstante KS1 wird (analog zur Kohlensäure) formal aus der Summe der Konzentrationen des gelösten Schwefeldioxids und der schwefligen Säure bestimmt:

cH3O+⋅cHSO3−c[H2SO3]=KS1=1,54⋅10−2{\displaystyle \mathrm {{\frac {{\mathit {c}}_{H_{3}O^{+}}\cdot {\mathit {c}}_{HSO_{3}^{-}}}{{\mathit {c}}_{[H_{2}SO_{3}]}}}=K_{S1}=1{,}54\cdot 10^{-2}} }
mit c[H2SO3]=cH2SO3+cSO2(aq){\displaystyle \mathrm {{\mathit {c}}_{[H_{2}SO_{3}]}={\mathit {c}}_{H_{2}SO_{3}}+{\mathit {c}}_{SO_{2}(aq)}} }

Die tatsächliche Säurestärke liegt jedoch wesentlich höher, da in wässrigen Lösungen so gut wie keine H2SO3-Moleküle vorliegen. Für die zweite Stufe der Protolyse (KS2) gilt:

HSO3−+H2O ⇌ SO32−+H3O+{\displaystyle \mathrm {HSO_{3}^{-}+H_{2}O\ \rightleftharpoons \ SO_{3}^{2-}+H_{3}O^{+}} }
cH3O+⋅cSO32−cHSO3−=KS2=1,02⋅10−7{\displaystyle \mathrm {{\frac {{\mathit {c}}_{H_{3}O^{+}}\cdot {\mathit {c}}_{SO_{3}^{2-}}}{{\mathit {c}}_{HSO_{3}^{-}}}}=K_{S2}=1{,}02\cdot 10^{-7}} }

Versetzt man schweflige Säure mit Basen, Metalloxiden oder Carbonaten, so kristallisieren mit dem Eindampfen der Lösungen die Salze der schwefligen Säure, die Sulfite, aus.

Die Hydrogensulfite lassen sich nur mit großen Kationen auskristallisieren, ansonsten entstehen Disulfite. Im Feststoff liegt das Hydrogensulfit-Anion in der Konstitution eines Sulfonats vor, der restliche Wasserstoff ist an den Schwefel gebunden.

Tautomerie

Schweflige Säure bildet in Wasser zwei einwertige tautomere Anionen, das Hydrogensulfit- und das Sulfonat-Ion mit den Strukturen HSO3− und SHO3−, die sich als Deprotonierungsprodukte von der schwefligen Säure bzw. der Sulfonsäure ableiten lassen.

Biologische Bedeutung

Schweflige Säure ist auch Mitverursacher des sauren Regens, da das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe (beispielsweise Kohle, Erdöl, Erdölprodukte) oder Biomasse gebildete Schwefeldioxid vom Regenwasser aus der Erdatmosphäre „ausgewaschen“ wird (siehe auch: Smog). Um zu verhindern, dass Schwefeldioxid in die Umwelt entweicht, gibt es verschiedene Verfahren zur Rauchgasentschwefelung.

Verwendung

Schweflige Säure und ihre Salze sind Reduktionsmittel, da sie durch Aufnahme eines weiteren Sauerstoffatoms zu Schwefelsäure beziehungsweise Sulfat oxidiert werden. In wässriger Lösung wird schweflige Säure durch Luftsauerstoff zu Schwefelsäure oxidiert.

Weblinks

Wiktionary: schweflige Säure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Schweflige Säure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Schweflige Säure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2018. (JavaScript erforderlich)
  2. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
  3. Arnold Willmes, Taschenbuch Chemische Substanzen, Harri Deutsch, Frankfurt (M.), 2007, S. 775.
  4. L. Kolditz, Anorganische Chemie, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1983, S. 476.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4180444-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85130395

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 04:26

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Die schweflige Saure ist eine unbestandige nur in wassriger Losung existierende zweiprotonige Saure die beim Losen von Schwefeldioxid in Wasser entsteht ihre Salze und Ester heissen Sulfite und Hydrogensulfite StrukturformelAllgemeinesName Schweflige SaureAndere Namen Schwefel IV saure Schwefligsaure DihydrogensulfitSummenformel H2SO3Kurzbeschreibung farblose Flussigkeit mit stechendem Geruch nach SchwefeldioxidExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 7782 99 2EG Nummer 231 973 1ECHA InfoCard 100 029 066PubChem 1100ChemSpider 1069Wikidata Q206778EigenschaftenMolare Masse 82 02 g mol 1Aggregatzustand flussigDichte 1 03 g cm 3pKS Wert pKs1 1 81 pKs2 6 99Loslichkeit vollstandig mischbar mit Wasser nur in Losung bestandigSicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung GefahrH und P Satze H 332 314P 280 301 330 331 302 352 304 340 305 351 338 310Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen 0 C 1000 hPa EigenschaftenChemische Eigenschaften In wassriger Losung liegt ein Gleichgewicht zwischen Schwefeldioxid und der schwefligen Saure vor SO2 aq H2O l H2SO3 aq displaystyle mathrm SO 2 aq H 2 O l rightleftharpoons H 2 SO 3 aq Das Gleichgewicht der Reaktion liegt weit auf der linken Seite Versucht man die Losung einzudampfen um wasserfreie schweflige Saure zu erhalten so zerfallt diese in Umkehrung der Bildungsreaktion Beim Abkuhlen kristallisiert ein Clathrat SO2 5 75 H2O aus das sich bei 7 C wieder zersetzt Freie schweflige Saure H2SO3 ist daher nicht isolierbar Die Protolyse der schwefligen Saure verlauft in zwei Stufen In der ersten Stufe bildet sich Hydrogensulfit H2SO3 H2O HSO3 H3O displaystyle mathrm H 2 SO 3 H 2 O rightleftharpoons HSO 3 H 3 O Die Saurekonstante KS1 wird analog zur Kohlensaure formal aus der Summe der Konzentrationen des gelosten Schwefeldioxids und der schwefligen Saure bestimmt cH3O cHSO3 c H2SO3 KS1 1 54 10 2 displaystyle mathrm frac mathit c H 3 O cdot mathit c HSO 3 mathit c H 2 SO 3 K S1 1 54 cdot 10 2 mit c H2SO3 cH2SO3 cSO2 aq displaystyle mathrm mathit c H 2 SO 3 mathit c H 2 SO 3 mathit c SO 2 aq Die tatsachliche Saurestarke liegt jedoch wesentlich hoher da in wassrigen Losungen so gut wie keine H2SO3 Molekule vorliegen Fur die zweite Stufe der Protolyse KS2 gilt HSO3 H2O SO32 H3O displaystyle mathrm HSO 3 H 2 O rightleftharpoons SO 3 2 H 3 O cH3O cSO32 cHSO3 KS2 1 02 10 7 displaystyle mathrm frac mathit c H 3 O cdot mathit c SO 3 2 mathit c HSO 3 K S2 1 02 cdot 10 7 Sulfit Anion Versetzt man schweflige Saure mit Basen Metalloxiden oder Carbonaten so kristallisieren mit dem Eindampfen der Losungen die Salze der schwefligen Saure die Sulfite aus Die Hydrogensulfite lassen sich nur mit grossen Kationen auskristallisieren ansonsten entstehen Disulfite Im Feststoff liegt das Hydrogensulfit Anion in der Konstitution eines Sulfonats vor der restliche Wasserstoff ist an den Schwefel gebunden Tautomerie Tautomerie der schwefligen Saure mit Sulfonsaure Schweflige Saure bildet in Wasser zwei einwertige tautomere Anionen das Hydrogensulfit und das Sulfonat Ion mit den Strukturen HSO3 und SHO3 die sich als Deprotonierungsprodukte von der schwefligen Saure bzw der Sulfonsaure ableiten lassen Biologische BedeutungSchweflige Saure ist auch Mitverursacher des sauren Regens da das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe beispielsweise Kohle Erdol Erdolprodukte oder Biomasse gebildete Schwefeldioxid vom Regenwasser aus der Erdatmosphare ausgewaschen wird siehe auch Smog Um zu verhindern dass Schwefeldioxid in die Umwelt entweicht gibt es verschiedene Verfahren zur Rauchgasentschwefelung VerwendungSchweflige Saure und ihre Salze sind Reduktionsmittel da sie durch Aufnahme eines weiteren Sauerstoffatoms zu Schwefelsaure beziehungsweise Sulfat oxidiert werden In wassriger Losung wird schweflige Saure durch Luftsauerstoff zu Schwefelsaure oxidiert WeblinksWiktionary schweflige Saure Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Schweflige Saure Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseEintrag zu Schweflige Saure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 8 Januar 2018 JavaScript erforderlich A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 101 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 012641 9 Arnold Willmes Taschenbuch Chemische Substanzen Harri Deutsch Frankfurt M 2007 S 775 L Kolditz Anorganische Chemie VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1983 S 476 Normdaten Sachbegriff GND 4180444 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85130395

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