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Der frei brennende Schweißlichtbogen entsteht durch eine elektrische Gasentladung meistenteils unter Bedingungen normale

Schweißlichtbogen

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Schweißlichtbogen
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Der frei brennende Schweißlichtbogen entsteht durch eine elektrische Gasentladung meistenteils unter Bedingungen normalen Luftdrucks. Physikalisch betrachtet handelt es sich um ein Plasma – ein Teilchengemisch aus Metalldampf der Elektroden, neutralen Gasatomen, Ionen und Elektronen. Die Säule des Lichtbogens hat eine Temperatur zwischen 4.000 und 16.000 Kelvin. Damit eignet sich der Lichtbogen als technisches Werkzeug zur Herstellung von Schweißverbindungen durch eine große Zahl verschiedener Schweißverfahren.

Für technische Anwendungen werden üblicherweise Stromstärken von wenigen Ampere bis zu einigen Kiloampere bei Lichtbogenspannungen von 8 V bis 60 V eingesetzt.

Physikalische Grundlagen

Plasmazustand

Ein Gasgemisch im Plasmazustand befindet sich in einem besonderen (vierten) Aggregatzustand der Materie bei hohen Temperaturen. Dabei zerfallen die neutralen Atome in Elektronen und positive Ionen, wodurch das Plasma elektrisch leitend wird.

Der Schweißlichtbogen als Energiequelle

  • Temperaturfeld eines WIG-Schweiß­lichtbogens nach Wendelstorf
  • Potentialverteilung von WIG-Lichtbögen in Schutzgas­atmosphäre von Argon und Helium nach zitiert in
  • Lichtbogenaufbau und Spannungs­abfall über den Lichtbogen (schematisch)
  • Ladungsträgertransport einer Lichtbogen­entladung nach zitiert in
  • Wärmeleitfähigkeit des Plasmas in unter­schied­lichen Gasen nach

Durch den Schweißlichtbogen wird elektrische Energie in thermische Energie umgesetzt. Die elektrische Energie EL{\displaystyle E_{\mathrm {L} }} ergibt sich aus dem Produkt aus Lichtbogenstrom IL{\displaystyle I_{\mathrm {L} }}, Lichtbogenspannung UL{\displaystyle U_{\mathrm {L} }} und Schweißzeit ts{\displaystyle t_{\mathrm {s} }}, wobei die Lichtbogenspannung sich aus dem Spannungsabfall an der Anode UA{\displaystyle U_{\mathrm {A} }}, der Kathode UK{\displaystyle U_{\mathrm {K} }} und der Lichtbogensäule UE{\displaystyle U_{\mathrm {E} }} zusammensetzt:

EL=IL⋅(UK+UA+UE)⋅ts=IL⋅UL⋅ts{\displaystyle E_{\mathrm {L} }=I_{\mathrm {L} }\cdot (U_{\mathrm {K} }+U_{\mathrm {A} }+U_{\mathrm {E} })\cdot t_{\mathrm {s} }=I_{\mathrm {L} }\cdot U_{\mathrm {L} }\cdot t_{\mathrm {s} }}.

Der größte Teil des Energieumsatzes ergibt sich aus den Anoden- und Kathodenfallgebieten. In der Lichtbogensäule wird weniger als 1/3 der gesamten Energie erzeugt. Die Ausdehnung der Kathoden- und Anodenfallgebiete ist gegenüber der Länge der Lichtbogensäule verschwindend gering.

Lichtbogenvorgänge

Damit ein Lichtbogen brennt, müssen Elektronen aus der Kathode durch thermische Emission (bei hoher Kathodentemperatur), Feldemission (bei niedriger Temperatur der Kathode) oder thermische Feldemission als Mischform der Elektronenemission in das Kathodenfallgebiet austreten. Dort werden sie durch das elektrische Feld beschleunigt und verursachen eine thermische Ionisation des zunächst neutralen Gases. Dadurch werden weitere Elektronen freigesetzt, und es entstehen positive Ionen, die in Richtung der Kathode wandern. Die größere Menge an Elektronen verursacht vor und in der Lichtbogensäule durch Stoß weitere Ionisation neutraler Gasatome, die Menge an Elektronen steigt weiter an, ionisierte Gasatome wandern zur Kathode, die Elektronen zur Anode. Gleichzeitig vereinigt sich ein Teil der Ionen mit Elektronen zu neutralen Atomen (Rekombination). Auch im Anodenfallgebiet setzt sich dieser Prozess fort. Da die Elektronen eine sehr viel höhere Beweglichkeit haben als die positiven Ionen, wird der Ladungstransport fast ausschließlich von den Elektronen übernommen. Der durch das Plasma fließende Strom verursacht ein Magnetfeld, das den Lichtbogen einschnürt (Pinch-Effekt), wodurch die Plasmaströmung beschleunigt und die Wärmeeinkopplung in das Werkstück verbessert wird.

Lichtbogenkennlinie

  • Messbarer Spannungs­abfall beim MIG/MAG-Schweißen
  • Theoretische Lichtbogenkennlinien von WIG-Lichtbögen mit unterschiedlichen Lichtbogenlängen nach Goldmann zitiert in
  • Lichtbogenkennlinien für das MAG-Schweißen nach dem Modell EN 60974-1 und

Bei konstanter Lichtbogenlänge ändert sich mit zunehmendem Lichtbogenstrom der Spannungsabfall über dem Lichtbogen. Dieser funktionale Zusammenhang zwischen Spannung und Strom wird Lichtbogenkennlinie (s. auch Strom-Spannungs-Kennlinie) genannt. Die Schweißspannung hängt neben der Lichtbogenlänge und der Zusammensetzung des Plasmas von der Elektrodengeometrie und der Materialzusammensetzung der Elektroden ab.

Nicht abschmelzende Elektrode

Für den Lichtbogen beim WIG-Schweißen in Argon wird folgender funktionaler Zusammenhang von angegeben, der im Bereich höherer Ströme experimentell bestätigt wurde:

UL=23⋅3030+IL+0,025⋅IL+0,87⋅lL{\displaystyle U_{\mathrm {L} }=23\cdot {\frac {30}{30+I_{\mathrm {L} }}}+0{,}025\cdot I_{\mathrm {L} }+0{,}87\cdot l_{\mathrm {L} }}

mit lL{\displaystyle l_{\mathrm {L} }} als Lichtbogenlänge.

Abschmelzende Elektrode

Durch den ständigen Werkstoffübergang ist die Bestimmung einer statischen Lichtbogenkennlinie schwierig, kann aber durch Messungen von Strom und Spannung und gleichzeitigen Zeitlupenaufnahmen vorgenommen werden. Bei der Spannungsmessung im technischen Umfeld (z. B. beim MIG- oder MAG-Schweißen) muss berücksichtigt werden, dass neben dem Spannungsabfall über dem Lichtbogen UL{\displaystyle U_{\mathrm {L} }} derjenige über der sogenannten freien Drahtlänge Ulf{\displaystyle U_{lf}}, über dem Kontaktrohr Ue{\displaystyle U_{e}} und z. T. über dem Werkstück Uw{\displaystyle U_{\mathrm {w} }} mitgemessen wird:

Us=UL+Ulf+Ue+Uw{\displaystyle U_{s}=U_{\mathrm {L} }+U_{lf}+U_{e}+U_{\mathrm {w} }}.

Der funktionale Zusammenhang zwischen der Schweißspannung und dem Schweißstrom kann modellhaft für das Schweißen unter CO2 durch folgende Funktion beschrieben werden:

Us=14+0,01lLBIs(0,8+0,7del)3{\displaystyle U_{s}=14+0{,}01{\sqrt {l_{\mathrm {LB} }}}I_{s}\left(0{,}8+{\frac {0{,}7}{d_{\mathrm {el} }}}\right)^{3}}.

In der Norm EN 60974-1:2012 werden für die verschiedenen Lichtbogenschweißverfahren normierte Lichtbogenkennlinien festgelegt, für das Metallschutzgasschweißen mit Konstantspannung folgendes Modell:

Us=14+0,05⋅Is{\displaystyle U_{s}=14+0{,}05\cdot I_{s}}.

(Das Modell dient zur Bestimmung des Arbeitsbereiches einer Stromquelle.)

Lichtbogenarten

  • Arten von Schweiß­lichtbögen nach
  • Lichtbogenarten nach Linde

Zum Schweißen werden je nach Schweißverfahren und den dabei wirkenden technisch-physikalischen Bedingungen unterschiedliche Lichtbogenarten unterschieden, wobei die Hauptunterscheidung darin besteht, ob die Elektroden abschmelzen oder nicht. Merkmale sind auch die Stromart (Gleich- oder Wechselstrom) oder die Art und Zusammensetzung des Schutzgases, in dem der Lichtbogen brennt.

Abschmelzende Elektroden schmelzen unter der thermischen Wirkung des Lichtbogens ab, wobei der flüssige Elektrodenwerkstoff sich mit dem aufgeschmolzenen Grundwerkstoff verbindet und die Schweißverbindung bildet. Nicht abschmelzende Elektroden dienen nur der Herstellung eines Lichtbogens zur Nutzung als Schweißwärmequelle. Gleichstrombögen brennen mit gleichbleibender Polarität. Bei Wechselstrombögen wird die Polarität der Elektroden mit der Netzfrequenz oder einer anderweitig erzeugten Frequenz laufend geändert.

Lichtbogenarten beim Schweißen mit nicht abschmelzender Elektrode

Der WIG-Lichtbogen
Zündung des Lichtbogens

Ein Lichtbogen zwischen der nicht abschmelzenden Wolframelektrode und dem Werkstück kann berührungsfrei durch eine Funkenentladung gezündet werden. Die hohe Spannung einer Hochspannungsquelle zwischen den Elektroden erzeugt einen ionisierenden Funkenkanal innerhalb des umgebenden neutralen Gases, durch den sich der Lichtbogen aufbauen kann. Nach dem Aufbau des ionisierten Kanals muss von der Schweißstromquelle die für den Lichtbogen erforderliche Energie mit genügender Geschwindigkeit geliefert werden, um einen Lichtbogen zünden zu können. Das hängt von der Leerlaufspannung der Spannungsquelle und ihrer Stromkreisinduktivität ab. Unter Argon ist für die Zündung eines Lichtbogens bei einem Elektrodenabstand von 1 bis 3 mm eine Spannung von 1,2 bis 3 kV nötig.

Der WIG-Lichtbogen kann auch durch Berührung der Elektroden und damit durch thermische Emission gezündet werden. Das hat jedoch technische Nachteile, wie Beschädigung und Verunreinigung der Wolframelektrode. Eine Variante dieser Zündungsart ist die Lift-Arc-Zündung, bei der die Zündung mit geringem Strom erfolgt, der nach dem Zünden des Lichtbogens auf die erforderliche Stärke erhöht wird.

Brennen des Gleichstromlichtbogens

Der gezündete Lichtbogen brennt im stationären Zustand bei gleichbleibender Lichtbogenlänge und unter gleichen Umgebungsbedingungen mit konstanten Strom-Spannungswerten. Im realen Betrieb kann er jedoch Unregelmäßigkeiten zeigen, die durch plötzliche Verlagerungen der Lichtbogenachse infolge der Wanderung des Kathodenflecks ausgelöst werden. Der Kathodenfleck wandert zu den Bereichen größerer Konzentration von eingelagerten Oxiden (Thorium, Lanthan, Zirkonium, Cer). Diese werden in den Elektrodenwerkstoff aus Wolfram eingesintert, um die Elektronenaustrittsarbeit zu verringern und dadurch eine höhere Elektronenemission und bessere Zündeigenschaften zu ermöglichen. Der Effekt der Wanderung der Kathodenbrennflecke tritt besonders bei hoher Strombelastung auf.

Brennen des Wechselstromlichtbogens
  • Zeitlicher Verlauf der Leerlaufspannung, Lichtbogen­spannung und ‑strom beim WIG-Wechselstromschweißen nach
  • Dynamische Lichtbogenkennlinie beim WIG-Aluminiumschweißen nach

Der WIG-Wechselstromlichtbogen ändert seine Polarität im Wechsel der Polarität der Schweißstromquelle. Er verlischt nach Unterschreiten eines Minimalstroms, wobei der leitende Stromkanal erkaltet und die Ionisation schnell absinkt. Die Zeitkonstante, mit der der Leitwert der Gassäule sinkt, wird thermische Zeitkonstante (τ) genannt. Der Leitwert (g{\displaystyle g}) der kontinuierlich brennenden Bogensäule ist von der gespeicherten Wärmeenergie (Q0{\displaystyle Q_{0}}) der Lichtbogensäule und der Lichtbogenleistung (P{\displaystyle P}) abhängig. Im stationären Zustand kompensiert die zugeführte elektrische Leistung (P{\displaystyle P}) die Wärmeverluste (PM{\displaystyle P_{M}}). Bricht die zugeführte Energie zusammen, klingt der Leitwert mit der thermischen Zeitkonstante τ ab, für die vom Mayr ( zitiert in) ein Modell beschrieben wird:

τ=QPM{\displaystyle \tau ={\frac {Q}{P_{M}}}}.

Das Wiederzünden muss innerhalb des durch τ gegebenen Zeitfensters erfolgen. Dafür sind dynamischen Eigenschaften der Schweißstromquelle maßgebend, d. h. von der Fähigkeit, nach dem Nulldurchgang des Stromes in kurzer Zeit eine hohe Energie zu liefern. Die erhitzte Wolframelektrode unterstützt das Wiederzünden durch thermische Elektronenemission, wenn sie als Kathode gepolt ist. Ist die Werkstückseite (z. B. aus Aluminium) als Kathode gepolt, ist die Elektronenemission sehr gering. Das Wiederzünden ist erschwert. Es entsteht eine Spannungsspitze während des Bogenzündens. Die Lichtbogenspannung nach dem Wiederzünden ist höher als bei umgekehrter Polung, da die thermische Emission des Schweißbades geringer ist, was zu einem resultierenden Gleichanteil der Spannung führt. Es entsteht eine unsymmetrische dynamische U-I-Kennlinie.

Lichtbogenarten beim Schweißen mit abschmelzender Elektrode

Der MIG/MAG-Lichtbogen
  • Zünden eines Lichtbogens beim MIG/MAG-Schweißen (schematisch)
  • Werkstoffübergang beim Kurzlichtbogen
  • Lichtbogen und Werkstoffübergang beim Impulslichtbogen
  • Lichtbogen und Werkstoffübergang beim Sprühlichtbogen

Der Draht wird je nach Verfahrensvariante und eingestellten Schweißparametern durch den Lichtbogen in unterschiedlicher Weise abgeschmolzen. Mit steigender Schweißstromstärke und -spannung ändern sich die Formen des Werkstoffübergangs beim MIG/MAG-Schweißen. Diese gehen stetig ineinander über, die Grenzen sind unscharf. Mit steigender Lichtbogenspannung nimmt das Tropfenvolumen zu, der Werkstoffübergang wird kurzschlussfrei. Bei zu großer Lichtbogenlänge reißt nach dem Werkstoffübergang der Lichtbogen ab. Mit wachsender Stromstärke nimmt die Zahl der Tropfen zu. Gleichzeitig nimmt ihr Volumen ab.

Zünden des Lichtbogens

Der Lichtbogen zum Schweißen mit abschmelzender Elektrode wird durch kurzzeitige Berührung der Elektrode mit dem Werkstück gezündet. Der relativ hohe Kurzschlussstrom schmilzt und verdampft die Kurzschlussbrücke. Der Metalldampf hat lokal einen hohen Druck und große Dichte, wodurch die thermische Ionisation durch die anliegende Spannung ausgelöst werden kann. Ein Lichtbogen kann durchzünden. Je nach der Größe der Kontaktfläche und Höhe des Kurzschlussstroms kann der Lichtbogen sofort entstehen oder erst nach mehrmaliger Wiederholung des Vorgangs. Hohe Leerlaufspannung, hoher Kurzschlussstrom, schneller Stromanstieg und eine kleine Kontaktfläche begünstigen ein sofortiges Lichtbogenzünden.

Brennen des Kurzlichtbogens

Die Lichtbogenlänge ändert sich zyklisch. Damit sind Arbeitspunktverschiebungen von Schweißstrom und Schweißspannung verbunden. In der Phase der Tropfenablösung wird durch Annäherung des Tropfens an die Schmelze die Lichtbogenbrennspannung kleiner, bis der Tropfen in das Schmelzbad übergeht. Es kommt zum Kurzschluss, der Strom steigt entsprechend der Induktivität des Schweißkreises bis zum maximalen Kurzschlussstrom an. Die Stromanstiegsgeschwindigkeit der Stromquelle bestimmt die Art der Tropfenablösung maßgeblich. Nach dem Wiederzünden des Lichtbogens steigt die Spannung sprunghaft an. Der Schweißstrom fällt erneut und stellt sich entsprechend der Lage des Lichtbogenarbeitspunkts auf der Stromquellenkennlinie ein. Der Verlauf des momentanen Schweißstroms wird wesentlich durch die dynamischen Eigenschaften der Schweißstromquelle bestimmt. In modernen Schweißstromquellen werden diese Eigenschaften durch Steuerung und Regelung gezielt erzeugt. Während des Tropfenkurzschlusses bricht die messbare Spannung nicht vollständig zusammen, da die erhitzte freie Drahtlänge einen deutlichen, sich dynamisch ändernden, Widerstand hat.

Brennen des Impulslichtbogens

Beim Schweißen mit Impulslichtbogen wird einer Grundspannung regelmäßig einer erhöhten Impulsspannung überlagert, wodurch sich mit vorgegebener Frequenz und Impulszeit ein Grundstrom und ein Impulsstrom abwechseln. Während der Grundstromphase brennt der Lichtbogen mit geringer Leistung, der Zusatzwerkstoff wird angeschmolzen, das Schweißbad wird flüssig gehalten. Während der Impulsphase bildet sich ein großer Tropfen, der durch die wachsende magnetische Einschnürung (Pinch-Effekt) abgelöst wird. In Abhängigkeit vom Drahtdurchmesser und Elektrodenwerkstoff müssen die Einstellwerte so gewählt werden, dass sich bei jedem Stromimpuls ein Tropfen ablöst.

Das Impulsschweißen hat sich heute wegen verschiedener Vorteile für das Schweißen dünnerer Bleche weitgehend durchgesetzt. Die Wärmeeinbringung kann reduziert und gesteuert werden, dünne Bleche können mit dickeren Drähten geschweißt werden, die Abschmelzleistung ist höher, Spritzer lassen sich stark reduzieren. Beim Schweißen dünner Bleche ist es besonders wichtig, zur Verringerung des Wärmeverzugs möglichst wenig Wärme in das Bauteil zu bringen. Daher haben verschiedene Hersteller von Schweißstromquellen Verfahren entwickelt, durch besondere Pulsformen und Steuerung der Drahtzufuhr die Schweißleistung bei gleichbleibender Abschmelzleistung zu reduzieren und die Spritzerbildung gering zu halten.

Brennen des Sprühlichtbogens

Der Sprühlichtbogen brennt ständig ohne Kurzschlussunterbrechung. Der Werkstoffübergang von der Drahtelektrode in das Schweißbad ist feintropfig. Es wird relativ viel thermische Energie in das Schweißgut eingebracht, weshalb Wärmeeinflusszone und somit auch der Werkstückverzug größer sind als beim Kurzlichtbogen. Diese Art des Lichtbogens wird zum Schweißen dickerer Bleche angewendet.

Zusammenwirken zwischen Spannungsquelle und Lichtbogen

  • Arbeitspunkt beim Kurzlichtbogen­schweißen als Schnittpunkt von Lichtbogen­kennlinie und statischer U-I-Kennlinie der Spannungsquelle
  • Arbeitspunkte beim WIG-Schweißen mit einer „fallenden“ U-I-Kennline der Spannungsquelle
  • Schema der Inneren Regelung beim Schutzgasschweißen

Um einen Lichtbogen zu erzeugen, bedarf es einer Spannungsquelle (technisch: Schweißstromquelle) geeigneter Leistung und U-I-Kennlinie. Je nach der Lichtbogen- und Spannungsquellenkennlinie stellt sich ein Strom-Spannungs-Arbeitspunkt ein.

Nicht abschmelzende Elektrode

Beim Schweißen mit nicht abschmelzenden Elektroden (WIG-Schweißen) will man den Schweißstrom möglichst konstant halten, auch bei Längenänderungen des Lichtbogens durch Abstandsänderungen der Elektrodenspitze oder durch magnetische Beeinflussung. Das wird durch sogenannte „fallende“ U-I-Kennlinien der Spannungsquelle erreicht.

Abschmelzende Elektrode (MIG/MAG-Schweißen)

Beim Schweißen mit abschmelzender Elektrode ändert der Arbeitspunkt ständig seine Lage. Ursache dafür sind Längenänderung des Lichtbogens und Kurzschluss während des Tropfenübergangs in das Schweißbad beim Kurzlichtbogen oder die systematisch erzeugten Stromänderung beim Impulsschweißen. Auch die Auslenkung des Bogens durch Magnetfelder, Bewegung der Lichtbogenansatzpunkte auf der Anode und Kathode führen zu Arbeitspunktverschiebungen. Damit der Schweißprozess dennoch aufrechterhalten bleibt, muss sich im zeitlichen Mittel ein Gleichgewicht zwischen der Menge des abgeschmolzenen Drahtes und der Drahtfördergeschwindigkeit einstellen. Die dynamische Arbeitspunktverschiebung darf die kontinuierliche Nahtausbildung nicht behindern. Nach jeder Störung des Lichtbogens muss sich der Gleichgewichtszustand wieder einstellen, dann spricht man von einem stabilen Lichtbogen.

Beim Metallschutzgasschweißen werden Stromquellen mit annähernd konstanter Spannung über größere Strombereiche eingesetzt. Dadurch kann sich der Prozess durch „innere Regelung“ selbst stabilisieren. Ist die Abschmelzgeschwindigkeit geringer als die Fördergeschwindigkeit des Drahtvorschubs, nähert sich das Drahtende der Schmelzbadoberfläche, der Lichtbogen wird kürzer, und die Stromstärke steigt. Die Abschmelzgeschwindigkeit wächst dadurch und übersteigt die Fördergeschwindigkeit. Der Lichtbogen wird länger, und die Stromstärke sinkt erneut. Dieser Vorgang regelt die Lichtbogenlänge und stellt das Gleichgewicht zwischen Abschmelzen und Drahtvorschubgeschwindigkeit sicher. Der beschriebene Effekt führt dazu, dass die Schweißstromstärke über die Wahl der Drahtvorschubgeschwindigkeit eingestellt wird.

Für das Schweißen mit dickeren Drähten (> 2,5 bis 3 mm) wie beim UP-Schweißen werden Stromquellen mit fallender U-I-Kennlinie benutzt, da die „innere“ Regelung für die Stabilisierung des Lichtbogens nicht schnell genug ist. Hierbei wird die Drahtvorschubgeschwindigkeit über eine „äußere“ Regelung verändert, um das Abschmelzgleichgewicht sicherzustellen. Eine höhere Lichtbogenspannung bewirkt eine höhere Drehzahl des Vorschubmotors, dadurch wird bei langem Lichtbogen mehr Draht nachgeschoben, und zwar so lange, bis die gewünschte Lichtbogenlänge wieder erreicht ist.

Auch beim Lichtbogenhandschweißen werden Spannungsquellen mit fallender U-I-kennline eingesetzt, um annähernde Stromkonstanz zu gewährleisten.

Dynamisches Lichtbogenverhalten

  • Dynamische Kennlinien eines Kurzlichtbogens
  • Dynamische Kennlinien eines Impulslichtbogens

Die dynamischen Eigenschaften und Steuerung der jeweiligen Stromquelle und die Brennbedingungen des Lichtbogens lassen sich in dynamischen Lichtbogenkennlinien ablesen. Beim Schweißen mit dem Kurzlichtbogen (Werkstoffübergang unter Kurzschlussbildung) wechseln sich Kurzschlussphasen mit Brennphasen ab. Die Lichtbogenlänge ändert sich zyklisch. Damit sind Arbeitspunktverschiebungen von Schweißstrom und Schweißspannung verbunden. In der Phase der Tropfenablösung sinkt die Lichtbogenbrennspannung, bis der Tropfen einen Kurzschluss bildet und der Strom bis zum maximalen Kurzschlussstrom ansteigt. Die Kurzschlussbrücke reißt mit der Ablösung des Metalltropfens. Mit dem Aufreißen der Brücke zwischen Elektrode und Werkstück steigt die Spannung sehr schnell an, da zum Zünden des Lichtbogens ein erhöhter Spannungsbedarf besteht. Der einsetzende Abfall des Stromes ist wegen der Induktivitäten im Schweißstromkreis sehr langsam. Das Wiederzünden findet bei relativ hoher elektrischer Leistung statt. Ein Teil der flüssigen Brücke kann explosionsartig verdampfen, und es kommt zu Spritzern, wenn die Stromanstiegsgeschwindigkeit nicht durch genügende Drosselwirkung im Stromkreis reduziert wurde. Ist allerdings die Stromanstiegsgeschwindigkeit zu gering, kann die Tropfenablösung behindert und der Prozess instabil werden.

Beim Schweißen mit Impulslichtbogen wird einer Grundspannung regelmäßig eine erhöhte Impulsspannung überlagert. Grundstrom und Impulsstrom wechseln sich stetig ab.

Je geringer die Streuung der dynamischen Kennlinien ist, desto stabiler ist der Lichtbogenprozess.

Äußere Einflüsse auf den Lichtbogen

Die Spannung der Lichtbogensäule hängt von der Zusammensetzung des Plasmas und der Temperaturverteilung ab, ebenso von der Verteilung der Strömung in der Säule. Die Gaseigenschaften (wie die Ionisierungsenergie, Wärmeleitfähigkeit, Dichte, Ionisationsgrad, die Leitfähigkeit der Lichtbogensäule) wirken auf die Temperaturverteilung im Lichtbogen ein (s. Eggert-Saha-Gleichung).

Gase

Physikalische Gaseigenschaften wirken über die Lichtbogeneigenschaften auf die technischen Schweißeigenschaften wie den Werkstoffübergang, das Benetzungsverhalten, die Einbrandtiefe und ‑form, die Schweißgeschwindigkeit und das Zündverhalten. Gase mit geringer Ionisierungsenergie (z. B. Argon) erleichtern das Zünden und das Stabilisieren des Lichtbogens im Vergleich zu Gasen mit hoher Ionisierungsenergie (z. B. Helium). Die gezielte Dotierung von inerten Gasen mit chemisch aktiven Komponenten wie CO2 oder O2 im vpm-Bereich bewirkt eine Lichtbogenstabilisierung, die das Schweißergebnis verbessern kann. Die Dissoziationsenergie mehratomiger Komponenten im Gas erhöht durch die bei der Rekombination frei werdende Energie den Wärmeeintrag in den Grundwerkstoff beim Schweißen.

Die Wärmeleitfähigkeit des Schutzgases nimmt auf die Schweißbadtemperatur und damit auf das Entweichen von Gasen aus Schweißbad und die Nahtform Einfluss. So wird auch die erreichbare Schweißgeschwindigkeit von den Gaseigenschaften mitbestimmt.

Magnetfeld

  • Magnetfeld einer bewegten Ladung im Lichtbogen
  • Magnetfeld um einen strom­durchflossenen Leiter

Der Lichtbogen besteht aus sich bewegenden Ladungsträgern, die ein elektrisches Feld bilden. Nach den Gesetzen der Elektrodynamik (s.auch) erzeugt ein sich örtlich und zeitlich änderndes elektrisches Feld ein sich in Ort und Zeit änderndes magnetisches Feld. Für einen einzelnen bewegten Ladungsträger e{\displaystyle e} mit einer Geschwindigkeit ve{\displaystyle v_{e}} ergibt sich im Abstand r{\displaystyle r} ein Vektor der magnetischen Feldstärke H→{\displaystyle {\overrightarrow {H}}}:

H→=eve4πr2[r→0,e×v→0,e]{\displaystyle {\overrightarrow {H}}={\frac {ev_{e}}{4\pi r^{2}}}[{\textstyle {\overrightarrow {r}}}_{0,e}\times {\textstyle {\overrightarrow {v}}}_{0,e}]}

mit [r→0,e×v→0,e]{\displaystyle [{\textstyle {\overrightarrow {r}}}_{0,e}\times {\textstyle {\overrightarrow {v}}}_{0,e}]} als Vektorprodukt der jeweiligen Einheitsvektoren.

Die Summe aller bewegten Ladungsträger des Lichtbogens erzeugen ein Magnetfeld konzentrisch um den Lichtbogen. Solange die Ladungsträgerdichte um die Lichtbogenachse radial gleichmäßig verteilt und das umgebende Material homogen verteilt ist, kann der Lichtbogen auf gerader Linie zwischen Anode und Kathode brennen. Störungen der Materialverteilung in Lichtbogennähe, Inhomogenitäten der Gaszusammensetzung, einseitige Kühlung des Lichtbogens von außen oder Änderungen des Strompfades führen zu unerwünschten Auslenkungen des Lichtbogens, zur sogenannten Blaswirkung mit Störungen des Schweißprozesses.

Diagnoseinformationen aus dem Schweißlichtbogen

  • Schweißstrom eines MAG-Lichtbogens mit Dichte­verteilungen von Signal­ausschnitten
  • Spektren zweier WIG-Lichtbögen mit 130 A und 90 A in Argon als Schutzgas­ nach
  • Spektren von zwei Argon­lichtbögen unterschied­licher Länge und mit verschiedenem Schweiß­strom. Eine größere Lichtbogen­länge auch bei wachsender Stromstärke führt zu geringerer Intensität einzelner Spektral­linien, da die Ladungsträger­dichte abnimmt. (nach)
  • Strahlungsdichten über der Wellenlänge für ausgewählte Temperaturen nach dem Planckschen Strahlungsgesetz
  • Temperaturfunktion für die Wellenlängen 440/740 nm nach

Elektrische Größen

Der Energieumsatz des Lichtbogens wird von den elektrischen Größen Lichtbogenstrom und -spannung maßgeblich beeinflusst. Beim MIG/MAG-Schweißen haben die Signale in Abhängigkeit von der Lichtbogenart charakteristische Verläufe. Werden diese Signale digital gemessen, lassen sich Häufigkeitsverteilungen über vorgegebene Zeitfenster bilden, deren Parameter die Signale adäquat abbilden. So hat sich seit langem das Histogramm als Schätzung der Häufigkeitsdichte zum Beschreibungsinstrument des dynamischen Lichtbogenverhaltens während des Schweißens entwickelt.

Lichtemission

Die Atome und Moleküle im Lichtbogen existieren im Status charakteristischer diskreter Energieinhalte. Der Energiestatus ändert sich nach Aufnahme oder Abgabe von Energie in spezifischen Energiequantitäten. Energieemission erfolgt als elektromagnetische Welle, wenn sich der Energiestatus von höherem Niveau auf ein niedrigeres ändert:

ΔE=hν=hcλ{\displaystyle \Delta E=h\nu ={\frac {hc}{\lambda }}}

mit

h{\displaystyle h} Planck-Konstante
ν{\displaystyle \nu } Frequenz
c{\displaystyle c} Lichtgeschwindigkeit
λ{\displaystyle \lambda } Wellenlänge.

Angeregte Atome senden beim Rückfall auf ein niedrigeres Energieniveau Licht aus. Da im Schweißlichtbogen angeregte Atome unterschiedlicher Elemente vorhanden sind, ergeben sich je nach Lichtbogentemperatur und Teilchendichte Linienspektren der beteiligten Elemente. Aus einem Spektrum lassen sich wesentliche Parameter des Lichtbogens, wie die Lichtbogenlänge, die Lichtbogentemperatur, die Lichtbogenstabilität bestimmen. Neben dem Linienspektrum entsteht durch die Wechselwirkung zwischen Elektronen und Ionen kontinuierliche Strahlung, deren Anteil mit steigender Plasmatemperatur wächst.

Nimmt man das Plasma eines Lichtbogens im lokalen elektrodynamischen Gleichgewicht an, kann die Lichtbogentemperatur aus der Elektronentemperatur berechnet werden. Letztere lässt sich mit Hilfe gemessener relativer Intensitäten von einzelnen Spektrallinien bestimmen.

Elektromagnetische Strahlung aus dem Bereich des Lichtbogens hat neben der Strahlung aus der Lichtbogensäule weitere Quellen, wie die Ansatzpunkte an den Elektroden, das erhitzte Tropfenmaterial, das heiße zugeführte Zusatzmaterial und das Schweißbad, die ein kontinuierliches Lichtspektrum aussenden, wobei die Intensität des Lichtes im Wesentlichen von der Lichtbogensäule (u. a. der Lichtbogenlänge) bestimmt wird.

Wichtige Informationen kann auch eine integrale Betrachtung des abgestrahlten Lichts über einen größeren Spektralbereich liefern. Argonstrahlung hat eine Zentralwellenlänge von 750 nm (von 550 bis 850 nm) und die Metalldampfstrahlung (im Wesentlichen Eisen) hat zwei Häufungen um 420 nm und 520 nm. Werden spektralselektive Photodioden angewendet, können die Anteile aus den einzelnen Strahlungsquellen und Bestandteilen des Lichtbogens gefiltert werden. Auf diese Weise kann der Impulsschweißprozess spektral geregelt werden. Mit Hilfe von zwei spektralsensitiven Photodioden wird das Plasmalicht spektral zerlegt. Die Intensität des Lichtes der Metallionen wird über eine blau/ultraviolett Photodiode und die des Schutzgases Argon wird mit einer rot/infrarot Photodiode aufgenommen. Es wird die Differenz der Intensitäten beider Kanäle berechnet und daraus ein Abschaltsignal für den Impuls bei Erreichen einer voreingestellten Plasmatemperatur gewonnen. Das Plancksche Strahlungsgesetz:

E(λ,T) =2πhc2λ51e(hcλkT)−1{\displaystyle E(\lambda ,T)\ ={\frac {2\pi hc^{2}}{\lambda ^{5}}}{\frac {1}{\mathrm {e} ^{\left({\frac {hc}{\lambda kT}}\right)}-1}}}

liefert den Zusammenhang zwischen der abgestrahlten Energie in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Lichts und der Temperatur. Bei vorgegebenen Temperaturen ergeben sich spezifische Strahlungsdichten über der Wellenlänge. Daraus kann Plasmatemperatur geschätzt werden, wenn Informationen über zwei Emissionswerte verschiedener Wellenlängen vorliegen, wie sie zwei Photodioden unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit liefern (in werden Dioden mit einem Empfindlichkeitsmaximum bei 440 nm und 740 nm genutzt). Beide Wellenlängen vorausgesetzt, ist der Quotient beider Intensitäten spezifisch für die Plasmatemperatur:

E440=f(T,λ440){\displaystyle E_{\mathrm {440} }=f(T,\lambda _{\mathrm {440} })}
E740=f(T,λ740){\displaystyle E_{\mathrm {740} }=f(T,\lambda _{\mathrm {740} })}.

Wird der Quotient der Strahlungsdichten über alle Temperaturen berechnet, ergibt sich eine monoton wachsende Funktion:

T=f(E440E740){\displaystyle T=f\left({\frac {E_{\mathrm {440} }}{E_{\mathrm {740} }}}\right)}.

Schallemission

  • Ausschnitt des Strom- und Spannungssignals einer MAG-Kurzlichtbogen­schweißung, das Schallsignal und das berechnete Signal aus dem Strom- und Spannungssignal nach
  • Vergleich des gemessenen und berechneten Schall­signals nach

Die Schallemission des Lichtbogens liefert dem Lichtbogenschweißer neben dem optischen Bild des Schweißbades und des Zusatzwerkstoffs wesentliche Informationen über die Prozessqualität, d. h. die Art des Tropfenübergangs, dessen Stabilität und damit über sie zu erwartende Qualität der Schweißverbindung. Der Schalldruck und die Schallfrequenz hängen von der elektrischen Energie des Lichtbogens und von der Art des Werkstoffübergang ab. Der Zusammenhang kann nach folgendermaßen beschrieben werden:

s(t)=d(k⋅u(t)⋅i(t))dt{\displaystyle s(t)={\frac {d(k\cdot u(t)\cdot i(t))}{dt}}}
mit
s(t){\displaystyle s(t)} Schallsignal
u(t){\displaystyle u(t)} Spannungssignal
i(t){\displaystyle i(t)} Stromsignal

Der Faktor k ist u. a. von der Schallgeschwindigkeit und dem adiabatischen Ausdehnungskoeffizienten von Luft abhängig. Der beschriebene Zusammenhang wurde aus Messungen an Lichtbogenöfen abgeleitet. Die qualitative Beschreibung kann auf Schweißlichtbögen übertragen werden. Der Schall wird von der schwingenden Lichtbogensäule, nicht von den Anoden- und Kathodenfallgebieten erzeugt. Der MIG/MAG-Schweißprozess ist von sich abwechselnden Lichtbogenzyklen aus Lichtbogenzünden und -brennen und anschließendem Tropfenübergang gekennzeichnet. Diese Zyklen können sowohl in den elektrischen Signalen als auch im Schallsignal deutlich erkannt werden. Die Lichtbogenzündung verursacht einen hohen akustischen Spitzenwert (engl. „peak“) und der Tropfenkurzschluss einen geringeren in beiden Signalen, wobei das akustische Ereignis verzögert nach dem elektrischen auftritt, qualitativ aber übereinstimmt.

Einzelnachweise

  1. M. Schellhase: Der Schweißlichtbogen als technologisches Werkzeug. Verlag Technik, Berlin 1985, ISBN 3-87155-100-7.
  2. G. Fußmann: Einführung in die Plasmaphysik. (Memento des Originals vom 18. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 Vorlesungsskript. HU Berlin, 2001.
  3. J. Wendelstorf: Ab initio modelling of thermal plasma gas discharges (electric arcs). Dissertation. TU Braunschweig, 2000.
  4. Ю.К. Топчий, В.П Каменев: Установка для определения распределения потенциала в дуге с неплавящимся электродом. Сварочное производство, Москва 1974, №1, c. 51–52. (Ju. K. Topci, V. P. Kamenev: Einrichtung zur Bestimmung der Potentialverteilung im Lichtbogen an nichtabschmelzender Elektrode. Savr. Proizvod., Moskau 1974, 1, S. 51–52).
  5. G. Hertz, R. Rompe: Einführung in die Plasmaphysik und deren technische Anwendung. Akademieverlag, Berlin 1968, DNB 451073819 .
  6. A. Hübner: Untersuchungen über den Einfluss und die Wirkungen von Stickstoffzusätzen im Schutzgas auf das Heißrissverhalten ausgewählter heißrissempfindlicher Nickel-Basiswerkstoffe. Dissertation. Uni Magdeburg, 2005, DNB 979123410.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 01 Jul 2025 / 11:47

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Der frei brennende Schweisslichtbogen entsteht durch eine elektrische Gasentladung meistenteils unter Bedingungen normalen Luftdrucks Physikalisch betrachtet handelt es sich um ein Plasma ein Teilchengemisch aus Metalldampf der Elektroden neutralen Gasatomen Ionen und Elektronen Die Saule des Lichtbogens hat eine Temperatur zwischen 4 000 und 16 000 Kelvin Damit eignet sich der Lichtbogen als technisches Werkzeug zur Herstellung von Schweissverbindungen durch eine grosse Zahl verschiedener Schweissverfahren Fur technische Anwendungen werden ublicherweise Stromstarken von wenigen Ampere bis zu einigen Kiloampere bei Lichtbogenspannungen von 8 V bis 60 V eingesetzt Physikalische GrundlagenPlasmazustand Ein Gasgemisch im Plasmazustand befindet sich in einem besonderen vierten Aggregatzustand der Materie bei hohen Temperaturen Dabei zerfallen die neutralen Atome in Elektronen und positive Ionen wodurch das Plasma elektrisch leitend wird Der Schweisslichtbogen als Energiequelle Temperaturfeld eines WIG Schweiss lichtbogens nach Wendelstorf Potentialverteilung von WIG Lichtbogen in Schutzgas atmosphare von Argon und Helium nach zitiert in Lichtbogenaufbau und Spannungs abfall uber den Lichtbogen schematisch Ladungstragertransport einer Lichtbogen entladung nach zitiert in Warmeleitfahigkeit des Plasmas in unter schied lichen Gasen nach Durch den Schweisslichtbogen wird elektrische Energie in thermische Energie umgesetzt Die elektrische Energie EL displaystyle E mathrm L ergibt sich aus dem Produkt aus Lichtbogenstrom IL displaystyle I mathrm L Lichtbogenspannung UL displaystyle U mathrm L und Schweisszeit ts displaystyle t mathrm s wobei die Lichtbogenspannung sich aus dem Spannungsabfall an der Anode UA displaystyle U mathrm A der Kathode UK displaystyle U mathrm K und der Lichtbogensaule UE displaystyle U mathrm E zusammensetzt EL IL UK UA UE ts IL UL ts displaystyle E mathrm L I mathrm L cdot U mathrm K U mathrm A U mathrm E cdot t mathrm s I mathrm L cdot U mathrm L cdot t mathrm s Der grosste Teil des Energieumsatzes ergibt sich aus den Anoden und Kathodenfallgebieten In der Lichtbogensaule wird weniger als 1 3 der gesamten Energie erzeugt Die Ausdehnung der Kathoden und Anodenfallgebiete ist gegenuber der Lange der Lichtbogensaule verschwindend gering Lichtbogenvorgange Damit ein Lichtbogen brennt mussen Elektronen aus der Kathode durch thermische Emission bei hoher Kathodentemperatur Feldemission bei niedriger Temperatur der Kathode oder thermische Feldemission als Mischform der Elektronenemission in das Kathodenfallgebiet austreten Dort werden sie durch das elektrische Feld beschleunigt und verursachen eine thermische Ionisation des zunachst neutralen Gases Dadurch werden weitere Elektronen freigesetzt und es entstehen positive Ionen die in Richtung der Kathode wandern Die grossere Menge an Elektronen verursacht vor und in der Lichtbogensaule durch Stoss weitere Ionisation neutraler Gasatome die Menge an Elektronen steigt weiter an ionisierte Gasatome wandern zur Kathode die Elektronen zur Anode Gleichzeitig vereinigt sich ein Teil der Ionen mit Elektronen zu neutralen Atomen Rekombination Auch im Anodenfallgebiet setzt sich dieser Prozess fort Da die Elektronen eine sehr viel hohere Beweglichkeit haben als die positiven Ionen wird der Ladungstransport fast ausschliesslich von den Elektronen ubernommen Der durch das Plasma fliessende Strom verursacht ein Magnetfeld das den Lichtbogen einschnurt Pinch Effekt wodurch die Plasmastromung beschleunigt und die Warmeeinkopplung in das Werkstuck verbessert wird Lichtbogenkennlinie Messbarer Spannungs abfall beim MIG MAG Schweissen Theoretische Lichtbogenkennlinien von WIG Lichtbogen mit unterschiedlichen Lichtbogenlangen nach Goldmann zitiert in Lichtbogenkennlinien fur das MAG Schweissen nach dem Modell EN 60974 1 und Bei konstanter Lichtbogenlange andert sich mit zunehmendem Lichtbogenstrom der Spannungsabfall uber dem Lichtbogen Dieser funktionale Zusammenhang zwischen Spannung und Strom wird Lichtbogenkennlinie s auch Strom Spannungs Kennlinie genannt Die Schweissspannung hangt neben der Lichtbogenlange und der Zusammensetzung des Plasmas von der Elektrodengeometrie und der Materialzusammensetzung der Elektroden ab Nicht abschmelzende Elektrode Fur den Lichtbogen beim WIG Schweissen in Argon wird folgender funktionaler Zusammenhang von angegeben der im Bereich hoherer Strome experimentell bestatigt wurde UL 23 3030 IL 0 025 IL 0 87 lL displaystyle U mathrm L 23 cdot frac 30 30 I mathrm L 0 025 cdot I mathrm L 0 87 cdot l mathrm L mit lL displaystyle l mathrm L als Lichtbogenlange Abschmelzende Elektrode Durch den standigen Werkstoffubergang ist die Bestimmung einer statischen Lichtbogenkennlinie schwierig kann aber durch Messungen von Strom und Spannung und gleichzeitigen Zeitlupenaufnahmen vorgenommen werden Bei der Spannungsmessung im technischen Umfeld z B beim MIG oder MAG Schweissen muss berucksichtigt werden dass neben dem Spannungsabfall uber dem Lichtbogen UL displaystyle U mathrm L derjenige uber der sogenannten freien Drahtlange Ulf displaystyle U lf uber dem Kontaktrohr Ue displaystyle U e und z T uber dem Werkstuck Uw displaystyle U mathrm w mitgemessen wird Us UL Ulf Ue Uw displaystyle U s U mathrm L U lf U e U mathrm w Der funktionale Zusammenhang zwischen der Schweissspannung und dem Schweissstrom kann modellhaft fur das Schweissen unter CO2 durch folgende Funktion beschrieben werden Us 14 0 01lLBIs 0 8 0 7del 3 displaystyle U s 14 0 01 sqrt l mathrm LB I s left 0 8 frac 0 7 d mathrm el right 3 In der Norm EN 60974 1 2012 werden fur die verschiedenen Lichtbogenschweissverfahren normierte Lichtbogenkennlinien festgelegt fur das Metallschutzgasschweissen mit Konstantspannung folgendes Modell Us 14 0 05 Is displaystyle U s 14 0 05 cdot I s Das Modell dient zur Bestimmung des Arbeitsbereiches einer Stromquelle Lichtbogenarten Arten von Schweiss lichtbogen nach Lichtbogenarten nach Linde Zum Schweissen werden je nach Schweissverfahren und den dabei wirkenden technisch physikalischen Bedingungen unterschiedliche Lichtbogenarten unterschieden wobei die Hauptunterscheidung darin besteht ob die Elektroden abschmelzen oder nicht Merkmale sind auch die Stromart Gleich oder Wechselstrom oder die Art und Zusammensetzung des Schutzgases in dem der Lichtbogen brennt Abschmelzende Elektroden schmelzen unter der thermischen Wirkung des Lichtbogens ab wobei der flussige Elektrodenwerkstoff sich mit dem aufgeschmolzenen Grundwerkstoff verbindet und die Schweissverbindung bildet Nicht abschmelzende Elektroden dienen nur der Herstellung eines Lichtbogens zur Nutzung als Schweisswarmequelle Gleichstrombogen brennen mit gleichbleibender Polaritat Bei Wechselstrombogen wird die Polaritat der Elektroden mit der Netzfrequenz oder einer anderweitig erzeugten Frequenz laufend geandert Lichtbogenarten beim Schweissen mit nicht abschmelzender Elektrode Der WIG Lichtbogen Zundung des Lichtbogens Ein Lichtbogen zwischen der nicht abschmelzenden Wolframelektrode und dem Werkstuck kann beruhrungsfrei durch eine Funkenentladung gezundet werden Die hohe Spannung einer Hochspannungsquelle zwischen den Elektroden erzeugt einen ionisierenden Funkenkanal innerhalb des umgebenden neutralen Gases durch den sich der Lichtbogen aufbauen kann Nach dem Aufbau des ionisierten Kanals muss von der Schweissstromquelle die fur den Lichtbogen erforderliche Energie mit genugender Geschwindigkeit geliefert werden um einen Lichtbogen zunden zu konnen Das hangt von der Leerlaufspannung der Spannungsquelle und ihrer Stromkreisinduktivitat ab Unter Argon ist fur die Zundung eines Lichtbogens bei einem Elektrodenabstand von 1 bis 3 mm eine Spannung von 1 2 bis 3 kV notig Der WIG Lichtbogen kann auch durch Beruhrung der Elektroden und damit durch thermische Emission gezundet werden Das hat jedoch technische Nachteile wie Beschadigung und Verunreinigung der Wolframelektrode Eine Variante dieser Zundungsart ist die Lift Arc Zundung bei der die Zundung mit geringem Strom erfolgt der nach dem Zunden des Lichtbogens auf die erforderliche Starke erhoht wird Brennen des Gleichstromlichtbogens Der gezundete Lichtbogen brennt im stationaren Zustand bei gleichbleibender Lichtbogenlange und unter gleichen Umgebungsbedingungen mit konstanten Strom Spannungswerten Im realen Betrieb kann er jedoch Unregelmassigkeiten zeigen die durch plotzliche Verlagerungen der Lichtbogenachse infolge der Wanderung des Kathodenflecks ausgelost werden Der Kathodenfleck wandert zu den Bereichen grosserer Konzentration von eingelagerten Oxiden Thorium Lanthan Zirkonium Cer Diese werden in den Elektrodenwerkstoff aus Wolfram eingesintert um die Elektronenaustrittsarbeit zu verringern und dadurch eine hohere Elektronenemission und bessere Zundeigenschaften zu ermoglichen Der Effekt der Wanderung der Kathodenbrennflecke tritt besonders bei hoher Strombelastung auf Brennen des Wechselstromlichtbogens Zeitlicher Verlauf der Leerlaufspannung Lichtbogen spannung und strom beim WIG Wechselstromschweissen nach Dynamische Lichtbogenkennlinie beim WIG Aluminiumschweissen nach Der WIG Wechselstromlichtbogen andert seine Polaritat im Wechsel der Polaritat der Schweissstromquelle Er verlischt nach Unterschreiten eines Minimalstroms wobei der leitende Stromkanal erkaltet und die Ionisation schnell absinkt Die Zeitkonstante mit der der Leitwert der Gassaule sinkt wird thermische Zeitkonstante t genannt Der Leitwert g displaystyle g der kontinuierlich brennenden Bogensaule ist von der gespeicherten Warmeenergie Q0 displaystyle Q 0 der Lichtbogensaule und der Lichtbogenleistung P displaystyle P abhangig Im stationaren Zustand kompensiert die zugefuhrte elektrische Leistung P displaystyle P die Warmeverluste PM displaystyle P M Bricht die zugefuhrte Energie zusammen klingt der Leitwert mit der thermischen Zeitkonstante t ab fur die vom Mayr zitiert in ein Modell beschrieben wird t QPM displaystyle tau frac Q P M Das Wiederzunden muss innerhalb des durch t gegebenen Zeitfensters erfolgen Dafur sind dynamischen Eigenschaften der Schweissstromquelle massgebend d h von der Fahigkeit nach dem Nulldurchgang des Stromes in kurzer Zeit eine hohe Energie zu liefern Die erhitzte Wolframelektrode unterstutzt das Wiederzunden durch thermische Elektronenemission wenn sie als Kathode gepolt ist Ist die Werkstuckseite z B aus Aluminium als Kathode gepolt ist die Elektronenemission sehr gering Das Wiederzunden ist erschwert Es entsteht eine Spannungsspitze wahrend des Bogenzundens Die Lichtbogenspannung nach dem Wiederzunden ist hoher als bei umgekehrter Polung da die thermische Emission des Schweissbades geringer ist was zu einem resultierenden Gleichanteil der Spannung fuhrt Es entsteht eine unsymmetrische dynamische U I Kennlinie Lichtbogenarten beim Schweissen mit abschmelzender Elektrode Der MIG MAG Lichtbogen Zunden eines Lichtbogens beim MIG MAG Schweissen schematisch Werkstoffubergang beim Kurzlichtbogen Lichtbogen und Werkstoffubergang beim Impulslichtbogen Lichtbogen und Werkstoffubergang beim Spruhlichtbogen Der Draht wird je nach Verfahrensvariante und eingestellten Schweissparametern durch den Lichtbogen in unterschiedlicher Weise abgeschmolzen Mit steigender Schweissstromstarke und spannung andern sich die Formen des Werkstoffubergangs beim MIG MAG Schweissen Diese gehen stetig ineinander uber die Grenzen sind unscharf Mit steigender Lichtbogenspannung nimmt das Tropfenvolumen zu der Werkstoffubergang wird kurzschlussfrei Bei zu grosser Lichtbogenlange reisst nach dem Werkstoffubergang der Lichtbogen ab Mit wachsender Stromstarke nimmt die Zahl der Tropfen zu Gleichzeitig nimmt ihr Volumen ab Zunden des Lichtbogens Der Lichtbogen zum Schweissen mit abschmelzender Elektrode wird durch kurzzeitige Beruhrung der Elektrode mit dem Werkstuck gezundet Der relativ hohe Kurzschlussstrom schmilzt und verdampft die Kurzschlussbrucke Der Metalldampf hat lokal einen hohen Druck und grosse Dichte wodurch die thermische Ionisation durch die anliegende Spannung ausgelost werden kann Ein Lichtbogen kann durchzunden Je nach der Grosse der Kontaktflache und Hohe des Kurzschlussstroms kann der Lichtbogen sofort entstehen oder erst nach mehrmaliger Wiederholung des Vorgangs Hohe Leerlaufspannung hoher Kurzschlussstrom schneller Stromanstieg und eine kleine Kontaktflache begunstigen ein sofortiges Lichtbogenzunden Brennen des Kurzlichtbogens Die Lichtbogenlange andert sich zyklisch Damit sind Arbeitspunktverschiebungen von Schweissstrom und Schweissspannung verbunden In der Phase der Tropfenablosung wird durch Annaherung des Tropfens an die Schmelze die Lichtbogenbrennspannung kleiner bis der Tropfen in das Schmelzbad ubergeht Es kommt zum Kurzschluss der Strom steigt entsprechend der Induktivitat des Schweisskreises bis zum maximalen Kurzschlussstrom an Die Stromanstiegsgeschwindigkeit der Stromquelle bestimmt die Art der Tropfenablosung massgeblich Nach dem Wiederzunden des Lichtbogens steigt die Spannung sprunghaft an Der Schweissstrom fallt erneut und stellt sich entsprechend der Lage des Lichtbogenarbeitspunkts auf der Stromquellenkennlinie ein Der Verlauf des momentanen Schweissstroms wird wesentlich durch die dynamischen Eigenschaften der Schweissstromquelle bestimmt In modernen Schweissstromquellen werden diese Eigenschaften durch Steuerung und Regelung gezielt erzeugt Wahrend des Tropfenkurzschlusses bricht die messbare Spannung nicht vollstandig zusammen da die erhitzte freie Drahtlange einen deutlichen sich dynamisch andernden Widerstand hat Brennen des Impulslichtbogens Beim Schweissen mit Impulslichtbogen wird einer Grundspannung regelmassig einer erhohten Impulsspannung uberlagert wodurch sich mit vorgegebener Frequenz und Impulszeit ein Grundstrom und ein Impulsstrom abwechseln Wahrend der Grundstromphase brennt der Lichtbogen mit geringer Leistung der Zusatzwerkstoff wird angeschmolzen das Schweissbad wird flussig gehalten Wahrend der Impulsphase bildet sich ein grosser Tropfen der durch die wachsende magnetische Einschnurung Pinch Effekt abgelost wird In Abhangigkeit vom Drahtdurchmesser und Elektrodenwerkstoff mussen die Einstellwerte so gewahlt werden dass sich bei jedem Stromimpuls ein Tropfen ablost Das Impulsschweissen hat sich heute wegen verschiedener Vorteile fur das Schweissen dunnerer Bleche weitgehend durchgesetzt Die Warmeeinbringung kann reduziert und gesteuert werden dunne Bleche konnen mit dickeren Drahten geschweisst werden die Abschmelzleistung ist hoher Spritzer lassen sich stark reduzieren Beim Schweissen dunner Bleche ist es besonders wichtig zur Verringerung des Warmeverzugs moglichst wenig Warme in das Bauteil zu bringen Daher haben verschiedene Hersteller von Schweissstromquellen Verfahren entwickelt durch besondere Pulsformen und Steuerung der Drahtzufuhr die Schweissleistung bei gleichbleibender Abschmelzleistung zu reduzieren und die Spritzerbildung gering zu halten Brennen des Spruhlichtbogens Der Spruhlichtbogen brennt standig ohne Kurzschlussunterbrechung Der Werkstoffubergang von der Drahtelektrode in das Schweissbad ist feintropfig Es wird relativ viel thermische Energie in das Schweissgut eingebracht weshalb Warmeeinflusszone und somit auch der Werkstuckverzug grosser sind als beim Kurzlichtbogen Diese Art des Lichtbogens wird zum Schweissen dickerer Bleche angewendet Zusammenwirken zwischen Spannungsquelle und LichtbogenArbeitspunkt beim Kurzlichtbogen schweissen als Schnittpunkt von Lichtbogen kennlinie und statischer U I Kennlinie der Spannungsquelle Arbeitspunkte beim WIG Schweissen mit einer fallenden U I Kennline der Spannungsquelle Schema der Inneren Regelung beim Schutzgasschweissen Um einen Lichtbogen zu erzeugen bedarf es einer Spannungsquelle technisch Schweissstromquelle geeigneter Leistung und U I Kennlinie Je nach der Lichtbogen und Spannungsquellenkennlinie stellt sich ein Strom Spannungs Arbeitspunkt ein Nicht abschmelzende Elektrode Beim Schweissen mit nicht abschmelzenden Elektroden WIG Schweissen will man den Schweissstrom moglichst konstant halten auch bei Langenanderungen des Lichtbogens durch Abstandsanderungen der Elektrodenspitze oder durch magnetische Beeinflussung Das wird durch sogenannte fallende U I Kennlinien der Spannungsquelle erreicht Abschmelzende Elektrode MIG MAG Schweissen Beim Schweissen mit abschmelzender Elektrode andert der Arbeitspunkt standig seine Lage Ursache dafur sind Langenanderung des Lichtbogens und Kurzschluss wahrend des Tropfenubergangs in das Schweissbad beim Kurzlichtbogen oder die systematisch erzeugten Stromanderung beim Impulsschweissen Auch die Auslenkung des Bogens durch Magnetfelder Bewegung der Lichtbogenansatzpunkte auf der Anode und Kathode fuhren zu Arbeitspunktverschiebungen Damit der Schweissprozess dennoch aufrechterhalten bleibt muss sich im zeitlichen Mittel ein Gleichgewicht zwischen der Menge des abgeschmolzenen Drahtes und der Drahtfordergeschwindigkeit einstellen Die dynamische Arbeitspunktverschiebung darf die kontinuierliche Nahtausbildung nicht behindern Nach jeder Storung des Lichtbogens muss sich der Gleichgewichtszustand wieder einstellen dann spricht man von einem stabilen Lichtbogen Beim Metallschutzgasschweissen werden Stromquellen mit annahernd konstanter Spannung uber grossere Strombereiche eingesetzt Dadurch kann sich der Prozess durch innere Regelung selbst stabilisieren Ist die Abschmelzgeschwindigkeit geringer als die Fordergeschwindigkeit des Drahtvorschubs nahert sich das Drahtende der Schmelzbadoberflache der Lichtbogen wird kurzer und die Stromstarke steigt Die Abschmelzgeschwindigkeit wachst dadurch und ubersteigt die Fordergeschwindigkeit Der Lichtbogen wird langer und die Stromstarke sinkt erneut Dieser Vorgang regelt die Lichtbogenlange und stellt das Gleichgewicht zwischen Abschmelzen und Drahtvorschubgeschwindigkeit sicher Der beschriebene Effekt fuhrt dazu dass die Schweissstromstarke uber die Wahl der Drahtvorschubgeschwindigkeit eingestellt wird Fur das Schweissen mit dickeren Drahten gt 2 5 bis 3 mm wie beim UP Schweissen werden Stromquellen mit fallender U I Kennlinie benutzt da die innere Regelung fur die Stabilisierung des Lichtbogens nicht schnell genug ist Hierbei wird die Drahtvorschubgeschwindigkeit uber eine aussere Regelung verandert um das Abschmelzgleichgewicht sicherzustellen Eine hohere Lichtbogenspannung bewirkt eine hohere Drehzahl des Vorschubmotors dadurch wird bei langem Lichtbogen mehr Draht nachgeschoben und zwar so lange bis die gewunschte Lichtbogenlange wieder erreicht ist Auch beim Lichtbogenhandschweissen werden Spannungsquellen mit fallender U I kennline eingesetzt um annahernde Stromkonstanz zu gewahrleisten Dynamisches Lichtbogenverhalten Dynamische Kennlinien eines Kurzlichtbogens Dynamische Kennlinien eines Impulslichtbogens Die dynamischen Eigenschaften und Steuerung der jeweiligen Stromquelle und die Brennbedingungen des Lichtbogens lassen sich in dynamischen Lichtbogenkennlinien ablesen Beim Schweissen mit dem Kurzlichtbogen Werkstoffubergang unter Kurzschlussbildung wechseln sich Kurzschlussphasen mit Brennphasen ab Die Lichtbogenlange andert sich zyklisch Damit sind Arbeitspunktverschiebungen von Schweissstrom und Schweissspannung verbunden In der Phase der Tropfenablosung sinkt die Lichtbogenbrennspannung bis der Tropfen einen Kurzschluss bildet und der Strom bis zum maximalen Kurzschlussstrom ansteigt Die Kurzschlussbrucke reisst mit der Ablosung des Metalltropfens Mit dem Aufreissen der Brucke zwischen Elektrode und Werkstuck steigt die Spannung sehr schnell an da zum Zunden des Lichtbogens ein erhohter Spannungsbedarf besteht Der einsetzende Abfall des Stromes ist wegen der Induktivitaten im Schweissstromkreis sehr langsam Das Wiederzunden findet bei relativ hoher elektrischer Leistung statt Ein Teil der flussigen Brucke kann explosionsartig verdampfen und es kommt zu Spritzern wenn die Stromanstiegsgeschwindigkeit nicht durch genugende Drosselwirkung im Stromkreis reduziert wurde Ist allerdings die Stromanstiegsgeschwindigkeit zu gering kann die Tropfenablosung behindert und der Prozess instabil werden Beim Schweissen mit Impulslichtbogen wird einer Grundspannung regelmassig eine erhohte Impulsspannung uberlagert Grundstrom und Impulsstrom wechseln sich stetig ab Je geringer die Streuung der dynamischen Kennlinien ist desto stabiler ist der Lichtbogenprozess Aussere Einflusse auf den LichtbogenDie Spannung der Lichtbogensaule hangt von der Zusammensetzung des Plasmas und der Temperaturverteilung ab ebenso von der Verteilung der Stromung in der Saule Die Gaseigenschaften wie die Ionisierungsenergie Warmeleitfahigkeit Dichte Ionisationsgrad die Leitfahigkeit der Lichtbogensaule wirken auf die Temperaturverteilung im Lichtbogen ein s Eggert Saha Gleichung Gase Physikalische Gaseigenschaften wirken uber die Lichtbogeneigenschaften auf die technischen Schweisseigenschaften wie den Werkstoffubergang das Benetzungsverhalten die Einbrandtiefe und form die Schweissgeschwindigkeit und das Zundverhalten Gase mit geringer Ionisierungsenergie z B Argon erleichtern das Zunden und das Stabilisieren des Lichtbogens im Vergleich zu Gasen mit hoher Ionisierungsenergie z B Helium Die gezielte Dotierung von inerten Gasen mit chemisch aktiven Komponenten wie CO2 oder O2 im vpm Bereich bewirkt eine Lichtbogenstabilisierung die das Schweissergebnis verbessern kann Die Dissoziationsenergie mehratomiger Komponenten im Gas erhoht durch die bei der Rekombination frei werdende Energie den Warmeeintrag in den Grundwerkstoff beim Schweissen Die Warmeleitfahigkeit des Schutzgases nimmt auf die Schweissbadtemperatur und damit auf das Entweichen von Gasen aus Schweissbad und die Nahtform Einfluss So wird auch die erreichbare Schweissgeschwindigkeit von den Gaseigenschaften mitbestimmt Magnetfeld Magnetfeld einer bewegten Ladung im Lichtbogen Magnetfeld um einen strom durchflossenen Leiter Der Lichtbogen besteht aus sich bewegenden Ladungstragern die ein elektrisches Feld bilden Nach den Gesetzen der Elektrodynamik s auch erzeugt ein sich ortlich und zeitlich anderndes elektrisches Feld ein sich in Ort und Zeit anderndes magnetisches Feld Fur einen einzelnen bewegten Ladungstrager e displaystyle e mit einer Geschwindigkeit ve displaystyle v e ergibt sich im Abstand r displaystyle r ein Vektor der magnetischen Feldstarke H displaystyle overrightarrow H H eve4pr2 r 0 e v 0 e displaystyle overrightarrow H frac ev e 4 pi r 2 textstyle overrightarrow r 0 e times textstyle overrightarrow v 0 e mit r 0 e v 0 e displaystyle textstyle overrightarrow r 0 e times textstyle overrightarrow v 0 e als Vektorprodukt der jeweiligen Einheitsvektoren Die Summe aller bewegten Ladungstrager des Lichtbogens erzeugen ein Magnetfeld konzentrisch um den Lichtbogen Solange die Ladungstragerdichte um die Lichtbogenachse radial gleichmassig verteilt und das umgebende Material homogen verteilt ist kann der Lichtbogen auf gerader Linie zwischen Anode und Kathode brennen Storungen der Materialverteilung in Lichtbogennahe Inhomogenitaten der Gaszusammensetzung einseitige Kuhlung des Lichtbogens von aussen oder Anderungen des Strompfades fuhren zu unerwunschten Auslenkungen des Lichtbogens zur sogenannten Blaswirkung mit Storungen des Schweissprozesses Diagnoseinformationen aus dem SchweisslichtbogenSchweissstrom eines MAG Lichtbogens mit Dichte verteilungen von Signal ausschnitten Spektren zweier WIG Lichtbogen mit 130 A und 90 A in Argon als Schutzgas nach Spektren von zwei Argon lichtbogen unterschied licher Lange und mit verschiedenem Schweiss strom Eine grossere Lichtbogen lange auch bei wachsender Stromstarke fuhrt zu geringerer Intensitat einzelner Spektral linien da die Ladungstrager dichte abnimmt nach Strahlungsdichten uber der Wellenlange fur ausgewahlte Temperaturen nach dem Planckschen Strahlungsgesetz Temperaturfunktion fur die Wellenlangen 440 740 nm nachElektrische Grossen Der Energieumsatz des Lichtbogens wird von den elektrischen Grossen Lichtbogenstrom und spannung massgeblich beeinflusst Beim MIG MAG Schweissen haben die Signale in Abhangigkeit von der Lichtbogenart charakteristische Verlaufe Werden diese Signale digital gemessen lassen sich Haufigkeitsverteilungen uber vorgegebene Zeitfenster bilden deren Parameter die Signale adaquat abbilden So hat sich seit langem das Histogramm als Schatzung der Haufigkeitsdichte zum Beschreibungsinstrument des dynamischen Lichtbogenverhaltens wahrend des Schweissens entwickelt Lichtemission Die Atome und Molekule im Lichtbogen existieren im Status charakteristischer diskreter Energieinhalte Der Energiestatus andert sich nach Aufnahme oder Abgabe von Energie in spezifischen Energiequantitaten Energieemission erfolgt als elektromagnetische Welle wenn sich der Energiestatus von hoherem Niveau auf ein niedrigeres andert DE hn hcl displaystyle Delta E h nu frac hc lambda mit h displaystyle h Planck Konstante n displaystyle nu Frequenz c displaystyle c Lichtgeschwindigkeit l displaystyle lambda Wellenlange Angeregte Atome senden beim Ruckfall auf ein niedrigeres Energieniveau Licht aus Da im Schweisslichtbogen angeregte Atome unterschiedlicher Elemente vorhanden sind ergeben sich je nach Lichtbogentemperatur und Teilchendichte Linienspektren der beteiligten Elemente Aus einem Spektrum lassen sich wesentliche Parameter des Lichtbogens wie die Lichtbogenlange die Lichtbogentemperatur die Lichtbogenstabilitat bestimmen Neben dem Linienspektrum entsteht durch die Wechselwirkung zwischen Elektronen und Ionen kontinuierliche Strahlung deren Anteil mit steigender Plasmatemperatur wachst Nimmt man das Plasma eines Lichtbogens im lokalen elektrodynamischen Gleichgewicht an kann die Lichtbogentemperatur aus der Elektronentemperatur berechnet werden Letztere lasst sich mit Hilfe gemessener relativer Intensitaten von einzelnen Spektrallinien bestimmen Elektromagnetische Strahlung aus dem Bereich des Lichtbogens hat neben der Strahlung aus der Lichtbogensaule weitere Quellen wie die Ansatzpunkte an den Elektroden das erhitzte Tropfenmaterial das heisse zugefuhrte Zusatzmaterial und das Schweissbad die ein kontinuierliches Lichtspektrum aussenden wobei die Intensitat des Lichtes im Wesentlichen von der Lichtbogensaule u a der Lichtbogenlange bestimmt wird Wichtige Informationen kann auch eine integrale Betrachtung des abgestrahlten Lichts uber einen grosseren Spektralbereich liefern Argonstrahlung hat eine Zentralwellenlange von 750 nm von 550 bis 850 nm und die Metalldampfstrahlung im Wesentlichen Eisen hat zwei Haufungen um 420 nm und 520 nm Werden spektralselektive Photodioden angewendet konnen die Anteile aus den einzelnen Strahlungsquellen und Bestandteilen des Lichtbogens gefiltert werden Auf diese Weise kann der Impulsschweissprozess spektral geregelt werden Mit Hilfe von zwei spektralsensitiven Photodioden wird das Plasmalicht spektral zerlegt Die Intensitat des Lichtes der Metallionen wird uber eine blau ultraviolett Photodiode und die des Schutzgases Argon wird mit einer rot infrarot Photodiode aufgenommen Es wird die Differenz der Intensitaten beider Kanale berechnet und daraus ein Abschaltsignal fur den Impuls bei Erreichen einer voreingestellten Plasmatemperatur gewonnen Das Plancksche Strahlungsgesetz E l T 2phc2l51e hclkT 1 displaystyle E lambda T frac 2 pi hc 2 lambda 5 frac 1 mathrm e left frac hc lambda kT right 1 liefert den Zusammenhang zwischen der abgestrahlten Energie in Abhangigkeit von der Wellenlange des Lichts und der Temperatur Bei vorgegebenen Temperaturen ergeben sich spezifische Strahlungsdichten uber der Wellenlange Daraus kann Plasmatemperatur geschatzt werden wenn Informationen uber zwei Emissionswerte verschiedener Wellenlangen vorliegen wie sie zwei Photodioden unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit liefern in werden Dioden mit einem Empfindlichkeitsmaximum bei 440 nm und 740 nm genutzt Beide Wellenlangen vorausgesetzt ist der Quotient beider Intensitaten spezifisch fur die Plasmatemperatur E440 f T l440 displaystyle E mathrm 440 f T lambda mathrm 440 E740 f T l740 displaystyle E mathrm 740 f T lambda mathrm 740 Wird der Quotient der Strahlungsdichten uber alle Temperaturen berechnet ergibt sich eine monoton wachsende Funktion T f E440E740 displaystyle T f left frac E mathrm 440 E mathrm 740 right Schallemission Ausschnitt des Strom und Spannungssignals einer MAG Kurzlichtbogen schweissung das Schallsignal und das berechnete Signal aus dem Strom und Spannungssignal nach Vergleich des gemessenen und berechneten Schall signals nach Die Schallemission des Lichtbogens liefert dem Lichtbogenschweisser neben dem optischen Bild des Schweissbades und des Zusatzwerkstoffs wesentliche Informationen uber die Prozessqualitat d h die Art des Tropfenubergangs dessen Stabilitat und damit uber sie zu erwartende Qualitat der Schweissverbindung Der Schalldruck und die Schallfrequenz hangen von der elektrischen Energie des Lichtbogens und von der Art des Werkstoffubergang ab Der Zusammenhang kann nach folgendermassen beschrieben werden s t d k u t i t dt displaystyle s t frac d k cdot u t cdot i t dt mit s t displaystyle s t Schallsignal u t displaystyle u t Spannungssignal i t displaystyle i t Stromsignal Der Faktor k ist u a von der Schallgeschwindigkeit und dem adiabatischen Ausdehnungskoeffizienten von Luft abhangig Der beschriebene Zusammenhang wurde aus Messungen an Lichtbogenofen abgeleitet Die qualitative Beschreibung kann auf Schweisslichtbogen ubertragen werden Der Schall wird von der schwingenden Lichtbogensaule nicht von den Anoden und Kathodenfallgebieten erzeugt Der MIG MAG Schweissprozess ist von sich abwechselnden Lichtbogenzyklen aus Lichtbogenzunden und brennen und anschliessendem Tropfenubergang gekennzeichnet Diese Zyklen konnen sowohl in den elektrischen Signalen als auch im Schallsignal deutlich erkannt werden Die Lichtbogenzundung verursacht einen hohen akustischen Spitzenwert engl peak und der Tropfenkurzschluss einen geringeren in beiden Signalen wobei das akustische Ereignis verzogert nach dem elektrischen auftritt qualitativ aber ubereinstimmt EinzelnachweiseM Schellhase Der Schweisslichtbogen als technologisches Werkzeug Verlag Technik Berlin 1985 ISBN 3 87155 100 7 G Fussmann Einfuhrung in die Plasmaphysik Memento des Originals vom 18 Februar 2016 imInternet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlesungsskript HU Berlin 2001 J Wendelstorf Ab initio modelling of thermal plasma gas discharges electric arcs Dissertation TU Braunschweig 2000 Yu K Topchij V P Kamenev Ustanovka dlya opredeleniya raspredeleniya potenciala v duge s neplavyashimsya elektrodom Svarochnoe proizvodstvo Moskva 1974 1 c 51 52 Ju K Topci V P Kamenev Einrichtung zur Bestimmung der Potentialverteilung im Lichtbogen an nichtabschmelzender Elektrode Savr Proizvod Moskau 1974 1 S 51 52 G Hertz R Rompe Einfuhrung in die Plasmaphysik und deren technische Anwendung Akademieverlag Berlin 1968 DNB 451073819 A Hubner Untersuchungen uber den Einfluss und die Wirkungen von Stickstoffzusatzen im Schutzgas auf das Heissrissverhalten ausgewahlter heissrissempfindlicher Nickel Basiswerkstoffe Dissertation Uni Magdeburg 2005 DNB 979123410 K Goldman Electric Arcs in Argon Volt Amp and Volt Arc Gap Characteristics In Physics of the Welding Arc London 1966 S 17 22 V R Verchenko Staticheskie harakteristiki dugi pri svarke plavyashimsya elektrodom v srede zashitnyh gazov Avtomaticheskaya svarka 8 1958 C 5 7 V R Vercenko Statische Charakteristik des Lichtbogens beim Schweissen mit abschmelzender Elektrode unter Schutzgas Avt Svarka 1958 S 5 7 YuMing Zhang Real time weld process monitoring Woodhead Publishing 2008 ISBN 978 1 84569 268 1 EN 60974 1 2012 Lichtbogenschweisseinrichtungen Teil 1 Schweissstromquellen PanGas Schweissen verbindet Schweiss Schneid und Schutzgase Informationsblatt 099 7305 2012 11 V2 3000 UD Memento des Originals vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 O Mayr Beitrage zur Theorie des statischen und des dynamischen Lichtbogens In Archiv fur Elektrotechnik 37 1943 H 12 S 588 608 S Berger Modell zur Berechnung des dynamischen elektrischen Verhaltens rasch verlangerter Lichtbogen Dissertation ETH Zurich 2010 DIN 1910 100 2008 02 Schweissen und verwandte Prozesse Begriffe Teil 100 Metallschweissprozesse mit Erganzungen zu DIN EN 14610 2005 M Schellhase 1965 S 36 Die Linde Schweissschutzgase Verkaufsunterlage A402 der Linde Gas GmbH 2006 M Baker Die Maxwellgleichungen fast ohne Formeln Blog Hier wohnen Drachen W Westphal Physik Springer 1963 S 249 Daniel Flavio Vidal Bebiano Monitoracao e localizacao de defeitos na soldagem tig utilizando tecnicas de espectrometria Dissertation Universidade de Brasilia 2008 Uberwachung und Fehlersuche beim WIG Schweissen mit Hilfe von Techniken der Spektrometrie Pengjiu Li YuMing Zhang Robust Sensing of Arc Length In IEEE Transactions on instrumentation and measurement 3 2001 S 697 740 G Heinz H Schopp L Dorn Optimierung des Energieeintrags gepulster Lichtbogenfugeprozesse mittels spektralsensitiver Sensorik Memento des Originals vom 3 November 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Abschlussbericht IGF 14 607 GFaI e V INP Greifswald Technische Universitat Berlin 2008 Patent CH507769A Verfahren und Vorrichtung zur Uberwachung des Schweissablaufes bei Elektroschweissverfahren insbesondere Lichtbogen und Elektroschlackeschweissverfahren Angemeldet am 27 Februar 1969 veroffentlicht am 31 Mai 1971 Anmelder Redemat S A Erfinder Friedrich Erdmann Jesnitzer Dietrich Rehfeldt Daniel Flavio Vidal Bebiano Fernand Diaz Franco REAL TIME WELDING DEFECTS MONITORIMENT USING SPECTROMETRY In ABCM Symposium Series in Mechatronics Band 3 S 784 792 M S Weglowski Investigation on the arc light spectrum in GTA welding In Journal of Achievements in Materials and Manufacturing Engineering Heft 1 2 2007 S 519 522 E H Cayo S C Absi Alfaro A Non Intrusive GMA Welding Process Quality Monitoring System Using Acoustic Sensing In Sensors Heft 9 2009 S 7150 7166 E H Cayo S C Absi Alfaro Weld transference modes identification through sound pressure level in GMAW process Memento des Originals vom 13 Juli 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In Journal of Achievements in Materials and Manufacturing Enginieering Heft 1 2008 S 57 62 M G Drouet D Nadeau Acoustic measurement of the arc voltage applicable to arc welding and arc furnaces In J Phys E Sci Instrum Heft 3 1982 S 268

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