Klassifikation nach ICD 10H90 Hörverlust durch Schallleitungs oder SchallempfindungsstörungH91 Sonstiger Hörverlust 03 B
Schwerhörigkeit

Klassifikation nach ICD-10 | |
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H90.- | Hörverlust durch Schallleitungs- oder Schallempfindungsstörung |
H91.- | Sonstiger Hörverlust |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Unter Hörverlust (Hypakusis, auch Hypoakusis) versteht man einen teilweisen oder vollständigen Verlust des Hörvermögens. Die Ausprägung der Störung kann von leichter Schwerhörigkeit bis zur Gehörlosigkeit reichen und vielfältige Ursachen haben. Nach einer Untersuchung 2017 sind in Deutschland etwa 16 % der erwachsenen Gesamtbevölkerung (18 Jahre und älter) nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation schwerhörig. Naturgemäß steigt der Anteil Schwerhöriger mit zunehmendem Alter.
Eine Schwerhörigkeit kann ihre Ursache im gesamten Bereich der Hörorgane haben. Dazu zählen das Außenohr mit der Ohrmuschel und dem Gehörgang, das Mittelohr, die Hörschnecke, weiter der Hörnerv und die Hörbahn bis zur Hörrinde im Gehirn. Je nach Sitz der Ursache werden eine Schallleitungsschwerhörigkeit (abgekürzt SLS) bei Störung im Außen- und Mittelohr, eine Schallempfindungsschwerhörigkeit (SES oder IOS für Innenohrschwerhörigkeit) bei Störung in der Hörschnecke, eine neurale Schwerhörigkeit (bei Störungen des Hörnerven) und für den Bereich der Hörbahn im Gehirn eine zentrale Schwerhörigkeit unterschieden. Als Kombinierte Schwerhörigkeit wird die Kombination von SLS und IOS bezeichnet.
Schallleitungsschwerhörigkeit
Die Schallleitungsschwerhörigkeit (Synonym: Schallleitungsstörung, Mittelohrschwerhörigkeit) bezeichnet jene Form der Schwerhörigkeit, die durch eine Störung der Schallübertragung im äußeren Ohrbereich oder im Mittelohr zustande kommt.
Diagnose
Der otoskopische Befund gibt bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit meistens Hinweise auf die Ursache der Schwerhörigkeit, vor allem in Form von krankhaften Veränderungen oder Verletzungen des Trommelfells. Bei einer einseitigen Schallleitungsschwerhörigkeit wird beim Weber-Test in das schwerhörige Ohr lateralisiert, der Rinne-Versuch ist negativ. Im Tonaudiogramm erkennt man die Schallleitungsstörung daran, dass die Luftleitungshörschwelle bei höheren Dezibel-Werten liegt als die Knochenleitungshörschwelle, dass also der Ton über Luftleitung (Kopfhörer) schlechter gehört wird als über Knochenleitung.
Im Sprachaudiogramm findet sich eine Parallelverschiebung der Kurven für das Zahlen- und Wörterverständnis zu höheren Dezibel-Werten, bei entsprechend höheren Lautstärken wird aber ein 100%iges Wörterverständnis erreicht.
Mit der Tympanometrie lassen sich Aussagen über Inhalt und Druckverhältnisse des Mittelohres gewinnen.
Die Stapediusreflex-Messung lässt Rückschlüsse auf die Beweglichkeit der Gehörknöchelchenkette zu.
Bildgebende Verfahren, insbesondere die Computertomografie, geben Hinweise auf den Inhalt des Mittelohres und auf allfällige knöcherne Veränderungen.
Ursachen
Mögliche Ursachen sind:
- Ohrmuschelfehlbildung
- Fehlbildungen des Gehörgangs
- Ohrenschmalzpfropf (Cerumen obturans), Fremdkörper im Gehörgang, Gehörgangsentzündung (Otitis externa)
- Tubenverschluss, Tubenkatarrh
- Mittelohr-Erguss (Paukenerguss)
- Narbenzüge im Mittelohr durch Entzündungen
- Verwerfungen der Gehörknöchelchenkette durch Verletzungen (Schädelbruch)
- Entzündung (Myringitis), Lochbildung (Perforation) oder Einreißen (Ruptur) des Trommelfells
- Otosklerose
- Mittelohrentzündung, Cholesteatom
- Knalltrauma
Therapie
Grundsätzlich bietet eine Schallleitungsschwerhörigkeit gute Behandlungsmöglichkeiten.
Pfropfbildendes Ohrenschmalz und Fremdkörper werden mechanisch, häufig durch Spülung entfernt.
Entzündungen des Gehörganges werden nach Reinigung lokal mit antibiotischen Tropfen behandelt.
Der akute Tubenkatarrh und der akute Paukenerguss heilen meistens spontan mit dem viralen Infekt der oberen Luftwege aus, unterstützend werden abschwellende Nasentropfen gegeben. Nur selten ist eine Punktion des Mittelohres oder eine Parazentese erforderlich.
Der chronische Mittelohrkatarrh (Seromucotympanon) erfordert häufig eine Entfernung der vergrößerten Rachenmandel („Polypen“, „Wucherungen“) durch eine Adenotomie. Gleichzeitig wird meistens eine Parazentese durchgeführt. Bei Persistieren der Erkrankung erfolgt eine zwangsweise Belüftung des Mittelohres durch Einsetzen eines Paukenröhrchens (Paukendrain) in das Trommelfell.
Folgen von Verletzungen wie vor allem Unterbrechungen der Gehörknöchelchenkette können durch eine Operation (Tympanoplastik) gebessert oder behoben werden.
Bei der Otosklerose kann durch eine Operation (Stapesplastik) der fixierte Steigbügel zum Teil entfernt oder die Fußplatte perforiert werden und die Funktion des Steigbügels durch eine Prothese z. B. aus Titan oder Platin ersetzt werden.
Ein großes operatives Feld ist die Behandlung der chronischen Mittelohrentzündung und des Cholesteatoms. Hier steht zwar im Vordergrund die Sanierung der Erkrankung, allenfalls auch durch eine Radikaloperation, es wird aber in der Regel versucht im Sinne einer Tympanoplastik das Hörvermögen wieder zu verbessern.
Sollte sich eine Schallleitungsschwerhörigkeit nicht ursächlich behandeln lassen (z. B. nach Anlage einer Radikalhöhle), so ist das Tragen eines Hörgeräts angezeigt. Bei reinen Schallleitungsschwerhörigkeiten (also bei völlig intakten Innenohr – siehe unten) ist der Behandlungserfolg meist sehr gut. Schallleitungsschwerhörigkeiten liegen für den zur Spracherkennung wichtigen Frequenzbereich selten über 40 dB(A) (siehe nebenstehendes Audiogramm). Die Unbehaglichkeits- und Schmerzschwelle steigt bzw. sinkt (im Audiogramm werden laute Schallereignisse unten angezeigt) entsprechend um den gleichen Wert. Der Hörgeräteakustiker muss hier also lediglich ein Hörgerät auswählen, das über einen großen Frequenzbereich möglichst linear verstärkt. Eine Filterung der Schallsignale (bei Schallempfindungsschwerhörigkeit meist Kompression) ist hier nicht notwendig.
Auch ist eine Schädigung des Innenohrs durch ein zu laut eingestelltes Hörgerät bei reinen Schallleitungsschwerhörigkeiten praktisch ausgeschlossen, da die eingeschränkte Schallleitung des Schallleitungsapparats de facto wie ein Schallschutz wirkt.
Allerdings gilt die gute Prognose für das Tragen eines Hörgeräts nur für die reine Spracherkennung (und damit für die soziale Interaktion). Beim Hören von Musik beispielsweise gibt es Einschränkungen aufgrund der Hörgerätetechnik, die aber meist akzeptiert werden. Ästhetischer Musikgenuss ist aber sicherlich mit Kopfhörer statt Hörgerät besser möglich.
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Schallempfindungsschwerhörigkeit (Synonym: Schallempfindungsstörung) ist die am meisten verbreitete Form der Schwerhörigkeit (> 90 %). Ursachen sind Defekte im Innenohr (Hörschnecke), im zum Gehirn führenden Hörnerv, oder auf der Hörbahn im Gehirn. Da der Defekt hier auf sensorischer (siehe Rezeptor (Physiologie)) oder neuronaler (siehe Neuron) Ebene liegt, wird hier auch von sensorineuraler Schwerhörigkeit gesprochen (im engl. Sprachraum wird die Schallempfindungsschwerhörigkeit allgemein als sensorineural hearing loss bezeichnet).
Der Begriff Innenohrschwerhörigkeit beschränkt sich streng genommen nur auf Defekte im Innenohr. In der Praxis wird der Begriff aber für alle Schwerhörigkeiten jenseits der Schallleitungsschwerhörigkeit verwendet. Es ist ohnehin diagnostisch schwierig, die genaue Ursache einer Schallempfindungsschwerhörigkeit zu ermitteln. Es bleibt in der Regel auch beim Einsatz modernster Technik, wie beispielsweise Messung von akustisch evozierten Potentialen, bei Verdachtsdiagnosen.
Diagnose
Gehörgang und Trommelfell sind bei einer reinen Schallempfindungsschwerhörigkeit optisch (Otoskopie) unauffällig.
Eine einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit lässt sich schnell und einfach feststellen durch Stimmgabeltests (Weber-Test und Rinne-Versuch).
Beim Hörtest (Tonaudiogramm) erkennt man die Schallempfindungsstörung daran, dass die normale Schallleitung über die Luft (Luftleitung) und die Schallleitung über die Schädelknochen (Knochenleitung) in gleicher Weise erst bei deutlich höheren Lautstärken (Dezibel-Werten) ansprechen als beim Normalhörenden.
Durch einen Sprachverständlichkeitstest wird die Auswirkung der Schwerhörigkeit auf das Sprachverständnis gemessen.
Durch Messung otoakustischer Emissionen lassen sich Aussagen über die Funktion der (äußeren) Haarzellen im Innenohr machen.
Mit der Hirnstammaudiometrie können durch Messung elektrischer Potentiale aus Innenohr, Hörnerv und Hirnstamm detaillierte Aussagen über diesen Bereich gemacht werden.
Bildgebende Verfahren, insbesondere die Computertomografie und die Magnetresonanztomografie, geben Hinweise auf Veränderungen von Hörschnecke, innerem Gehörgang mit dem Hörnerven und Hirnstamm.
Ursachen
- Angeborene oder frühkindlich erworbene Schwerhörigkeit
- (Sammelbegriff für Schwerhörigkeiten, die durch genetische Defekte, Infektionen im Mutterleib, Schädigung während der Geburt, oder im frühen Kindesalter – meistens durch eine Virusinfektion wie Mumps – erworben sind und deren zeitliches Auftreten oft nicht näher bestimmt werden kann)
- Alterungsprozesse (Presbyakusis)
- Komplikationen bei Mittelohrentzündung
- Infektionskrankheiten (z. B. Tuberkulose, Typhus, Zoster, Mumps, Meningitis, Masern)
- Für das Innenohr schädliche Substanzen (ototoxische Substanzen) in manchen Medikamenten oder Chemikalien
- Akutes und chronisches Schalltrauma, insbesondere Lärmschwerhörigkeit
- Schädel-Hirn-Trauma
- Tumoren (z. B. Akustikusneurinom)
- akute, meist vorübergehende Schwerhörigkeit (Hörsturz)
- Menièresche Krankheit
Infektionen während der Schwangerschaft können bei Neugeborenen zu Hörstörungen bzw. Taubheit führen. Hierzu zählen insbesondere Röteln, Zytomegalie und Syphilis.
Bei den genetisch bedingten Schwerhörigkeiten unterscheidet man solche, die regelmäßig mit bestimmten anderen Schäden zusammen auftreten (Syndrome), von solchen, bei denen die Schwerhörigkeit isoliert auftritt, entweder von Geburt an oder erst später im Laufe des Lebens.
Zu den Syndromen mit Schwerhörigkeit als Teil der Störungen zählen insbesondere das Usher-Syndrom (Retinitis pigmentosa), Alport-Syndrom, Pendred-Syndrom und das Waardenburg-Syndrom (Erbkrankheit mit Taubheit und Pigmentanomalien in der Haut, den Haaren und den Augen), Forney-Robinson-Pascoe-Syndrom oder Chitty-Hall-Baraitser-Syndrom. Insgesamt sind weit über 100 Syndrome bekannt, die mit Hörstörungen einhergehen.
Bei den isoliert auftretenden Hörstörungen kommen verschiedene Arten der Vererbung vor, nämlich autosomal-dominante, autosomal-rezessive und X-chromosomale. Daneben existieren auch einzelne mitochondriale Formen. Die zugehörigen Gene kodieren meistens für Zytoskelett-Proteine des Innenohres, steuern den Energiehaushalt oder beeinflussen die lokale Verteilung von Ionen im Innenohr.
Therapie
Eine Schallempfindungsschwerhörigkeit lässt sich meistens weder medikamentös noch operativ beeinflussen (Details s. bei den einzelnen Erkrankungen). Bei entzündungsbedingten Innenohrschäden kann u. U. eine sofortige antibiotische Behandlung oder Operation zumindest ein Fortschreiten der Schädigung verhindern.
Der Funktionsverlust kann jedoch teilweise mit gutem Erfolg durch Anpassung eines Hörgerätes ausgeglichen werden. Ist dies nicht einsetzbar, kann möglicherweise ein Cochleaimplantat (CI, englisch Cochlear implant) oder ein eine Hörleistung wiederherstellen oder verbessern.
Implantate
- Aktives Mittelohrimplantat: Das teilimplantierte oder vollimplantierte System nimmt über ein Mikrophon Signale wahr und wandelt dies in Vibrationen um, die direkt an die Gehörknöchelchen abgegeben werden.
- Cochleaimplantat: Das vom Mikrophon aufgenommene Signal wird von einem Sprachprozessor verarbeitet und dann direkt durch eine Elektrode an den Hörnerven übertragen.
- Hirnstammimplantat: Das Signal wird direkt an Hirnstrukturen weitergegeben.
Kombinierte Schwerhörigkeit
Besteht neben einer Schallleitungsstörung zusätzlich eine Schallempfindungsstörung, addieren sich die Hörverluste der beiden Schwerhörigkeitsformen, man spricht von einer „kombinierten Schwerhörigkeit“.
Diagnose
Im Vordergrund der Diagnose steht das Tonaudiogramm. Eine weiterführende Diagnostik der Einzelkomponenten (Schallleitungsschwerhörigkeit, Schallempfindungsschwerhörigkeit) kann wie bei diesen erfolgen.
Ursachen
- Chronische Mittelohrentzündung
- Unabhängige Ursachen für Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit
- Otosklerose bei Mitbeteiligung des Innenohres
Quantitative Beurteilung
Bei der Einteilung zu einem Grad der Schwerhörigkeit muss zwischen einer medizinischen und versorgungsrechtlichen Betrachtungsweise streng unterschieden werden. Während für medizinische Fragestellungen meist das Tonaudiogramm herangezogen wird, beziehen sich andere Einteilungen (u. a. für den Grad der Behinderung) mehr auf die sozial wichtigere Einschränkung der Kommunikation durch Erfassen des Sprachaudiogramms.
Die World Health Organization hat eine rein auf Größenbereiche der physikalischen Messwerte der Hörschwellen basierende Klassifizierung in 5 Stufen mit „keine“, „leichte“, „mittlere“, „schwere“ und „sehr schwere“ Hörverluste aufgestellt, die in ähnlicher Weise und mit teils variierenden Messwert-Größen auch von anderen Organisationen und Betroffenen-Verbänden aufgenommen werden.
Für die Einordnung nach dem Schwerbehindertenrecht der Sozialgesetzgebung wird ein „Grad der Behinderung“ amtsärztlich festgelegt, wobei weitere vorliegende Körperbehinderungen mit einbezogen werden können. Diese Zuordnung lässt sich daher nicht eindeutig mit einer definierten Schwelle der in einem Audiogramm festgestellten Hörminderung zur Deckung bringen.
Beurteilung nach Hörweitenprüfung
Ursprünglich wurde der Grad der Schwerhörigkeit nach der Hörweite für Zahlwörter bestimmt, die noch heutige gültige Einteilung stammt von Mittermaier (1952). Die verwendeten Ausdrücke sind streng definiert und können daher nicht nach Belieben verändert werden.
Beurteilung nach Sprachaudiogramm
Nach Entwicklung der Freiburger Sprachaudiometrie (Hahlbrock, 1957) wurde bald diese Methode die Grundlage zur Feststellung des Hörverlustes (H.G. Boenninghaus und D. Röser, 1958 und 1973), der nun in Prozent ausgedrückt werden konnte. Die Boenninghaus-Röser-Tabellen sind auch Grundlage für die Berechnung des prozentualen Hörverlustes nach dem sog. gewichteten Gesamtwortverstehen (Feldmann). Es handelt sich also bei der Feststellung des prozentualen Hörverlustes um eine sehr komplexe Bewertung. Ein Gleichsetzen des Hörverlustes in Dezibel aus dem Tonaudiogramm mit dem prozentualen Hörverlust ist nicht zulässig.
Nach Schweregrad ist folgende Unterteilung üblich, der prozentuale Hörverlust bezieht sich auf das einzelne Ohr:
Grad der Schwerhörigkeit nach dem Sprachaudiogramm | Hörverlust |
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geringgradige Schwerhörigkeit | 20–40 % |
mittelgradige Schwerhörigkeit | 40–60 % |
hochgradige Schwerhörigkeit | 60–80 % |
Resthörigkeit/an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit | 80–95 % |
Taubheit | 100 % |
Die prozentualen Hörverluste beider Ohren werden zur Beurteilung des Grades der Behinderung (GdB) oder der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) herangezogen.
Beurteilung nach Reintonaudiogramm
Obwohl das Reintonaudiogramm vorwiegend diagnostisch eingesetzt wird, kann es auch zur Beurteilung des Grades einer Schwerhörigkeit herangezogen werden. Für jedes Ohr wird dafür auf den verschiedenen Schallfrequenzen der Schalldruckpegel der Hörschwelle in Dezibel (dB) (engl. hearing level), d. h. in Bezug zur Norm-Hörschwelle durchschnittlicher Normalhörender, ermittelt und aufgezeichnet. Die Hörschwelle besagt, um wie viel Dezibel die Tonlautstärke erhöht werden muss, damit der Ton gehört werden kann. Diese Methode findet vor allem in der Hörgeräteakustik Verwendung zur Auswahl und Anpassung von Hörgeräten.
Zur Einteilung des Ausmaßes des Hörverlustes verwendet die WHO seit dem Jahre 2021 die folgende Klassifikation auf Basis der audiometrischen Messung der Hörschwellen auf dem besseren Ohr. Solche Einteilungen haben unvermeidlich eine gewisse Willkür (siehe Kampis, Seite 56):
Grad des Hörverlustes | gemittelte Hörschwelle 0.5, 1, 2 und 4 kHz auf dem besseren Ohr |
---|---|
Mild | 20 bis < 35 dB |
Moderat | 35 bis < 50 dB |
Schwer | 50 bis < 65 dB |
Tiefgreifend | 80 bis < 95 dB |
vollständig | 95 dB oder mehr |
Beurteilung zu Arbeitsschutzzwecken
Durch die Norm ISO 1999 wird ein mathematisches Modell genutzt, um den Einfluss von Lärmexpositionen auf die Leistungsfähigkeit des Gehörs zu analysieren, um die Wahrscheinlichkeit eines Hörverlustes zu berechnen. Das Modell liefert dabei nur Ergebnisse für Berufsgruppen ohne außerberufliche Hörminderungen. Die erforderlichen Daten zur erfolgreichen Berechnung sind:
- A-bewertete Lärmexpositionspegel
- Expositonsdauer in Jahren
- Lebensalter in Jahren
- Geschlecht
Die permanente Hörschwellenverschiebung (Permanent Threshold Shift, PTS) setzt sich aus einem altersbegleitenden Anteil (der auch ohne Lärmexposition anzutreffen ist) und einem lärmbedingten Anteil zusammen, der für die Abweichungen hin zu höherer PTS verantwortlich ist.
Nebenwirkungen
Eine Hörminderung wird oft von anderen Symptomen begleitet:
- Tinnitus
- Lärmempfindlichkeit (Recruitment)
- Schwindel, siehe auch: Gleichgewichtsstörungen bei Schwerhörigkeit
- verminderte Lautsprachkompetenz (In der Regel haben Schwerhörige vollständige Lautsprachkompetenz und können alle geschriebenen und gedruckten Texte lesen und verstehen wie Nicht-Schwerhörige. Es gibt aber auch Hörgeschädigte, die die Laut- und Schriftsprache schlechter verstehen, weil der Betroffene schon vor oder während des Spracherwerbs schwerhörig war. Dies kann durch geeignete Betreuung und Förderung ausgeglichen werden.)
Unter den Risikofaktoren für Demenz gilt der Hörverlust als ein bedeutender vermeidbarer Risikofaktor. Es wird vermutet, dass dies an einem Rückzug Schwerhöriger aus ihrem Sozialleben liege und dass ein geeignetes Hörgerät daher dem Demenzrisiko entgegenwirke.
Hilfe und Selbsthilfe
- Deutscher Schwerhörigenbund
- Deutsche Hörbehinderten-Selbsthilfe
- Deutscher Gehörlosen-Bund
- Kommunikationshilfe
- Sonos (Verband)
- Welttag des Hörens
Siehe auch
- Audiologie
Literatur
- Günter Wirth: Sprachstörungen, Sprechstörungen, kindliche Hörstörungen: Lehrbuch für Ärzte, Logopäden und Sprachheilpädagogen. überarbeitet von Günter Wirth u. Martin Ptok. Deutscher Ärzte-Verlag, 2000, ISBN 3-7691-1137-0.
- Martin Ptok: Früherkennung von Schwerhörigkeiten im Neugeborenen- und Säuglingsalter. In: Dtsch Arztebl Int. Nr. 108(25), 2011, S. 426–431 (Artikel, Editorial).
- Thomas Zahnert: Differenzialdiagnose der Schwerhörigkeit. In: Dtsch Arztebl Int. Nr. 108(25), 2011, S. 433–444 (aerzteblatt.de).
Weblinks
- Hörstörungen frühzeitig erkennen – Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Periphere Hörstörungen im Kindesalter. S2-Leitlinie, AWMF-Registernummer 049/010, Stand 02/2005
- So klingt Hörverlust – Hear The World. Abgerufen am 28. Oktober 2013.
- Barrierefrei hören und kommunizieren in der Arbeitswelt Das Projekt hörkomm.de unterstützt die Inklusion schwerhöriger Beschäftigter.
- Österreichischer Schwerhörigenbund Dachverband
- Sonos Schweizerischer Hörbehindertenverband, Dachverband für Organisationen im Hörbehindertenwesen
- Wenn die Welt verstummt. In: Die Zeit, Nr. 50/2005
Einzelnachweise
- P. von Gablenz, E. Hoffmann, I. Holube: Prävalenz von Schwerhörigkeit in Nord- und Süddeutschland. HNO (2017), online first. doi:10.1007/s00106-016-0314-8. PMID 28271167
- Von Gablenz P, Holube I: Prävalenz von Schwerhörigkeit im Nordwesten Deutschlands. HNO (2015), 63(3), 195–214. doi:10.1007/s00106-014-2949-7. PMID 25720301
- M. G. Crowson, R. Hertzano, D. L. Tucci: Emerging Therapies for Sensorineural Hearing Loss. In: Otology & neurotology : official publication of the American Otological Society, American Neurotology Society [and] European Academy of Otology and Neurotology. Band 38, Nummer 6, 07 2017, S. 792–803, doi:10.1097/MAO.0000000000001427, PMID 28383465, PMC 5465007 (freier Volltext) (Review).
- K. J. Cruickshanks, T. S. Tweed, T. L. Wiley, B. E. Klein, R. Klein, R. Chappell, D. M. Nondahl, D. S. Dalton: The 5-year incidence and progression of hearing loss: the epidemiology of hearing loss study. In: Archives of otolaryngology--head & neck surgery. Band 129, Nummer 10, Oktober 2003, S. 1041–1046, doi:10.1001/archotol.129.10.1041, PMID 14568784, (freier Volltext).
- Dieter Mrowinski: Audiometrie: eine Anleitung für die praktische Hörprüfung, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-13-118003-2, S. 51–61.
- Margaret A. Kenna: Acquired Hearing Loss in Children. In: Otolaryngologic Clinics of North America. Band 48, Nr. 6, Dezember 2015, S. 933–953, doi:10.1016/j.otc.2015.07.011 (elsevier.com [abgerufen am 18. April 2024]).
- World Health Organization Grad des Hörverlusts. Abgerufen am 15. Oktober 2023.
- Stadien der Schwerhörigkeit. In: HNO-Ärzte im Netz. Abgerufen am 15. Oktober 2023.
- Was ist die Schwerhörigkeit. Archiviert vom ; abgerufen am 15. Oktober 2023. (nicht mehr online verfügbar)
- R. Mittermaier: Ohrenärztliche Begutachtung unter besonderer Berücksichtigung der Erwerbsminderung. In: Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 161 (1952), S. 94, 314.
- K.-H. Hahlbrock: Sprachaudiometrie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1957. (2. Auflage 1970)
- H.-G. Boenninghaus, D. Röser: Prozentuale Hörverlustbestimmung des Sprachgehörs und Festsetzung der Minderung der Erwerbsfähigkeit. In: Z. Laryng. Rhinol. 37 (1958) 719
- H.-G. Boenninghaus, D. Röser: Neue Tabellen zur Bestimmung des prozentualen Hörverlustes für das Sprachgehör. In: Z. Laryng. Rhinol. 1973 Mar; 52(3), S. 153–161.
- H. Feldmann: Die Problematik der quantitativen Bewertung von Hörstörungen in der Begutachtung. Ein neuer Vorschlag zur Berechnung des prozentualen Hörverlustes. In: Z. Laryng. Rhinol. Otol. 1988 Jul; 67(7), S. 319–325.
- Schwerhörigkeit: Ursachen und Behandlung. 27. April 2022, abgerufen am 17. Juni 2024.
- Michael Reiß: Facharztwissen HNO-Heilkunde: Differenzierte Diagnostik Und Therapie. Springer, 2009, ISBN 978-3-540-89440-7, S. 1065, Kapitel 26.2.1 Begutachtung von Schwerhörigkeit
- Harald Feldman: Das Gutachten des Hals-Nasen-Ohren-Arztes. 6. Auflage. Thieme Verlag, ISBN 978-3-13-542306-7.
- Martin Kompis: Audiologie. 4., vollständig überarbeitete Neuauflage. Auflage. hogrefe, Bern 2016, ISBN 978-3-456-85553-0.
- WHO: World report on hearing. In: Herunterladbare PDF-Datei, Seite 38. 2021, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
- Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Berechnung der Hörschwellenverschiebung. Abgerufen am 22. März 2022.
- Theres Lüthi: Kann man sich doch vor Alzheimer schützen? In: nzz.ch. 17. Dezember 2022, abgerufen am 24. Dezember 2023.
- Gill Livingston u. a.: Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. In: The Lancet Commissions. Band 396, Nr. 10248, 8. August 2020, S. 413–446, doi:10.1016/S0140-6736(20)30367-6.
Autor: www.NiNa.Az
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Alter Eine Schwerhorigkeit kann ihre Ursache im gesamten Bereich der Hororgane haben Dazu zahlen das Aussenohr mit der Ohrmuschel und dem Gehorgang das Mittelohr die Horschnecke weiter der Hornerv und die Horbahn bis zur Horrinde im Gehirn Je nach Sitz der Ursache werden eine Schallleitungsschwerhorigkeit abgekurzt SLS bei Storung im Aussen und Mittelohr eine Schallempfindungsschwerhorigkeit SES oder IOS fur Innenohrschwerhorigkeit bei Storung in der Horschnecke eine neurale Schwerhorigkeit bei Storungen des Hornerven und fur den Bereich der Horbahn im Gehirn eine zentrale Schwerhorigkeit unterschieden Als Kombinierte Schwerhorigkeit wird die Kombination von SLS und IOS bezeichnet SchallleitungsschwerhorigkeitSchallleitungsschwerhorigkeit im Tonaudiogramm des rechten Ohres lt Knochenleitung X Luftleitung Die Differenz zwischen Luftleitungs und Knochenleitungsaudiogramm ist typisch fur eine Schallleitungsschwerhorigkeit Die Schallleitungsschwerhorigkeit Synonym Schallleitungsstorung Mittelohrschwerhorigkeit bezeichnet jene Form der Schwerhorigkeit die durch eine Storung der Schallubertragung im ausseren Ohrbereich oder im Mittelohr zustande kommt Diagnose Der otoskopische Befund gibt bei einer Schallleitungsschwerhorigkeit meistens Hinweise auf die Ursache der Schwerhorigkeit vor allem in Form von krankhaften Veranderungen oder Verletzungen des Trommelfells Bei einer einseitigen Schallleitungsschwerhorigkeit wird beim Weber Test in das schwerhorige Ohr lateralisiert der Rinne Versuch ist negativ Im Tonaudiogramm erkennt man die Schallleitungsstorung daran dass die Luftleitungshorschwelle bei hoheren Dezibel Werten liegt als die Knochenleitungshorschwelle dass also der Ton uber Luftleitung Kopfhorer schlechter gehort wird als uber Knochenleitung Im Sprachaudiogramm findet sich eine Parallelverschiebung der Kurven fur das Zahlen und Worterverstandnis zu hoheren Dezibel Werten bei entsprechend hoheren Lautstarken wird aber ein 100 iges Worterverstandnis erreicht Mit der Tympanometrie lassen sich Aussagen uber Inhalt und Druckverhaltnisse des Mittelohres gewinnen Die Stapediusreflex Messung lasst Ruckschlusse auf die Beweglichkeit der Gehorknochelchenkette zu Bildgebende Verfahren insbesondere die Computertomografie geben Hinweise auf den Inhalt des Mittelohres und auf allfallige knocherne Veranderungen Ursachen Mogliche Ursachen sind Ohrmuschelfehlbildung Fehlbildungen des Gehorgangs Ohrenschmalzpfropf Cerumen obturans Fremdkorper im Gehorgang Gehorgangsentzundung Otitis externa Tubenverschluss Tubenkatarrh Mittelohr Erguss Paukenerguss Narbenzuge im Mittelohr durch Entzundungen Verwerfungen der Gehorknochelchenkette durch Verletzungen Schadelbruch Entzundung Myringitis Lochbildung Perforation oder Einreissen Ruptur des Trommelfells Otosklerose Mittelohrentzundung Cholesteatom KnalltraumaTherapie Grundsatzlich bietet eine Schallleitungsschwerhorigkeit gute Behandlungsmoglichkeiten Pfropfbildendes Ohrenschmalz und Fremdkorper werden mechanisch haufig durch Spulung entfernt Entzundungen des Gehorganges werden nach Reinigung lokal mit antibiotischen Tropfen behandelt Der akute Tubenkatarrh und der akute Paukenerguss heilen meistens spontan mit dem viralen Infekt der oberen Luftwege aus unterstutzend werden abschwellende Nasentropfen gegeben Nur selten ist eine Punktion des Mittelohres oder eine Parazentese erforderlich Der chronische Mittelohrkatarrh Seromucotympanon erfordert haufig eine Entfernung der vergrosserten Rachenmandel Polypen Wucherungen durch eine Adenotomie Gleichzeitig wird meistens eine Parazentese durchgefuhrt Bei Persistieren der Erkrankung erfolgt eine zwangsweise Beluftung des Mittelohres durch Einsetzen eines Paukenrohrchens Paukendrain in das Trommelfell Folgen von Verletzungen wie vor allem Unterbrechungen der Gehorknochelchenkette konnen durch eine Operation Tympanoplastik gebessert oder behoben werden Bei der Otosklerose kann durch eine Operation Stapesplastik der fixierte Steigbugel zum Teil entfernt oder die Fussplatte perforiert werden und die Funktion des Steigbugels durch eine Prothese z B aus Titan oder Platin ersetzt werden Ein grosses operatives Feld ist die Behandlung der chronischen Mittelohrentzundung und des Cholesteatoms Hier steht zwar im Vordergrund die Sanierung der Erkrankung allenfalls auch durch eine Radikaloperation es wird aber in der Regel versucht im Sinne einer Tympanoplastik das Horvermogen wieder zu verbessern Sollte sich eine Schallleitungsschwerhorigkeit nicht ursachlich behandeln lassen z B nach Anlage einer Radikalhohle so ist das Tragen eines Horgerats angezeigt Bei reinen Schallleitungsschwerhorigkeiten also bei vollig intakten Innenohr siehe unten ist der Behandlungserfolg meist sehr gut Schallleitungsschwerhorigkeiten liegen fur den zur Spracherkennung wichtigen Frequenzbereich selten uber 40 dB A siehe nebenstehendes Audiogramm Die Unbehaglichkeits und Schmerzschwelle steigt bzw sinkt im Audiogramm werden laute Schallereignisse unten angezeigt entsprechend um den gleichen Wert Der Horgerateakustiker muss hier also lediglich ein Horgerat auswahlen das uber einen grossen Frequenzbereich moglichst linear verstarkt Eine Filterung der Schallsignale bei Schallempfindungsschwerhorigkeit meist Kompression ist hier nicht notwendig Auch ist eine Schadigung des Innenohrs durch ein zu laut eingestelltes Horgerat bei reinen Schallleitungsschwerhorigkeiten praktisch ausgeschlossen da die eingeschrankte Schallleitung des Schallleitungsapparats de facto wie ein Schallschutz wirkt Allerdings gilt die gute Prognose fur das Tragen eines Horgerats nur fur die reine Spracherkennung und damit fur die soziale Interaktion Beim Horen von Musik beispielsweise gibt es Einschrankungen aufgrund der Horgeratetechnik die aber meist akzeptiert werden Asthetischer Musikgenuss ist aber sicherlich mit Kopfhorer statt Horgerat besser moglich SchallempfindungsschwerhorigkeitSchallempfindungsschwerhorigkeit im Tonaudiogramm gt Knochenleitung O Luftleitung Zwischen Luftleitungs und Knochenleitungsaudiogramm ist praktisch keine Differenz Schallempfindungsschwerhorigkeit Synonym Schallempfindungsstorung ist die am meisten verbreitete Form der Schwerhorigkeit gt 90 Ursachen sind Defekte im Innenohr Horschnecke im zum Gehirn fuhrenden Hornerv oder auf der Horbahn im Gehirn Da der Defekt hier auf sensorischer siehe Rezeptor Physiologie oder neuronaler siehe Neuron Ebene liegt wird hier auch von sensorineuraler Schwerhorigkeit gesprochen im engl Sprachraum wird die Schallempfindungsschwerhorigkeit allgemein als sensorineural hearing loss bezeichnet Der Begriff Innenohrschwerhorigkeit beschrankt sich streng genommen nur auf Defekte im Innenohr In der Praxis wird der Begriff aber fur alle Schwerhorigkeiten jenseits der Schallleitungsschwerhorigkeit verwendet Es ist ohnehin diagnostisch schwierig die genaue Ursache einer Schallempfindungsschwerhorigkeit zu ermitteln Es bleibt in der Regel auch beim Einsatz modernster Technik wie beispielsweise Messung von akustisch evozierten Potentialen bei Verdachtsdiagnosen Diagnose Gehorgang und Trommelfell sind bei einer reinen Schallempfindungsschwerhorigkeit optisch Otoskopie unauffallig Eine einseitige Schallempfindungsschwerhorigkeit lasst sich schnell und einfach feststellen durch Stimmgabeltests Weber Test und Rinne Versuch Beim Hortest Tonaudiogramm erkennt man die Schallempfindungsstorung daran dass die normale Schallleitung uber die Luft Luftleitung und die Schallleitung uber die Schadelknochen Knochenleitung in gleicher Weise erst bei deutlich hoheren Lautstarken Dezibel Werten ansprechen als beim Normalhorenden Durch einen Sprachverstandlichkeitstest wird die Auswirkung der Schwerhorigkeit auf das Sprachverstandnis gemessen Durch Messung otoakustischer Emissionen lassen sich Aussagen uber die Funktion der ausseren Haarzellen im Innenohr machen Mit der Hirnstammaudiometrie konnen durch Messung elektrischer Potentiale aus Innenohr Hornerv und Hirnstamm detaillierte Aussagen uber diesen Bereich gemacht werden Bildgebende Verfahren insbesondere die Computertomografie und die Magnetresonanztomografie geben Hinweise auf Veranderungen von Horschnecke innerem Gehorgang mit dem Hornerven und Hirnstamm Ursachen Angeborene oder fruhkindlich erworbene Schwerhorigkeit Sammelbegriff fur Schwerhorigkeiten die durch genetische Defekte Infektionen im Mutterleib Schadigung wahrend der Geburt oder im fruhen Kindesalter meistens durch eine Virusinfektion wie Mumps erworben sind und deren zeitliches Auftreten oft nicht naher bestimmt werden kann Alterungsprozesse Presbyakusis Komplikationen bei Mittelohrentzundung Infektionskrankheiten z B Tuberkulose Typhus Zoster Mumps Meningitis Masern Fur das Innenohr schadliche Substanzen ototoxische Substanzen in manchen Medikamenten oder Chemikalien Akutes und chronisches Schalltrauma insbesondere Larmschwerhorigkeit Schadel Hirn Trauma Tumoren z B Akustikusneurinom akute meist vorubergehende Schwerhorigkeit Horsturz Menieresche Krankheit Infektionen wahrend der Schwangerschaft konnen bei Neugeborenen zu Horstorungen bzw Taubheit fuhren Hierzu zahlen insbesondere Roteln Zytomegalie und Syphilis Bei den genetisch bedingten Schwerhorigkeiten unterscheidet man solche die regelmassig mit bestimmten anderen Schaden zusammen auftreten Syndrome von solchen bei denen die Schwerhorigkeit isoliert auftritt entweder von Geburt an oder erst spater im Laufe des Lebens Zu den Syndromen mit Schwerhorigkeit als Teil der Storungen zahlen insbesondere das Usher Syndrom Retinitis pigmentosa Alport Syndrom Pendred Syndrom und das Waardenburg Syndrom Erbkrankheit mit Taubheit und Pigmentanomalien in der Haut den Haaren und den Augen Forney Robinson Pascoe Syndrom oder Chitty Hall Baraitser Syndrom Insgesamt sind weit uber 100 Syndrome bekannt die mit Horstorungen einhergehen Bei den isoliert auftretenden Horstorungen kommen verschiedene Arten der Vererbung vor namlich autosomal dominante autosomal rezessive und X chromosomale Daneben existieren auch einzelne mitochondriale Formen Die zugehorigen Gene kodieren meistens fur Zytoskelett Proteine des Innenohres steuern den Energiehaushalt oder beeinflussen die lokale Verteilung von Ionen im Innenohr Therapie Eine Schallempfindungsschwerhorigkeit lasst sich meistens weder medikamentos noch operativ beeinflussen Details s bei den einzelnen Erkrankungen Bei entzundungsbedingten Innenohrschaden kann u U eine sofortige antibiotische Behandlung oder Operation zumindest ein Fortschreiten der Schadigung verhindern Der Funktionsverlust kann jedoch teilweise mit gutem Erfolg durch Anpassung eines Horgerates ausgeglichen werden Ist dies nicht einsetzbar kann moglicherweise ein Cochleaimplantat CI englisch Cochlear implant oder ein eine Horleistung wiederherstellen oder verbessern Implantate Aktives Mittelohrimplantat Das teilimplantierte oder vollimplantierte System nimmt uber ein Mikrophon Signale wahr und wandelt dies in Vibrationen um die direkt an die Gehorknochelchen abgegeben werden Cochleaimplantat Das vom Mikrophon aufgenommene Signal wird von einem Sprachprozessor verarbeitet und dann direkt durch eine Elektrode an den Hornerven ubertragen Hirnstammimplantat Das Signal wird direkt an Hirnstrukturen weitergegeben Kombinierte SchwerhorigkeitKombinierte Schwerhorigkeit im Tonaudiogramm Besteht neben einer Schallleitungsstorung zusatzlich eine Schallempfindungsstorung addieren sich die Horverluste der beiden Schwerhorigkeitsformen man spricht von einer kombinierten Schwerhorigkeit Diagnose Im Vordergrund der Diagnose steht das Tonaudiogramm Eine weiterfuhrende Diagnostik der Einzelkomponenten Schallleitungsschwerhorigkeit Schallempfindungsschwerhorigkeit kann wie bei diesen erfolgen Ursachen Chronische Mittelohrentzundung Unabhangige Ursachen fur Schallleitungs und Schallempfindungsschwerhorigkeit Otosklerose bei Mitbeteiligung des InnenohresQuantitative BeurteilungSiehe auch Audiometrie Bei der Einteilung zu einem Grad der Schwerhorigkeit muss zwischen einer medizinischen und versorgungsrechtlichen Betrachtungsweise streng unterschieden werden Wahrend fur medizinische Fragestellungen meist das Tonaudiogramm herangezogen wird beziehen sich andere Einteilungen u a fur den Grad der Behinderung mehr auf die sozial wichtigere Einschrankung der Kommunikation durch Erfassen des Sprachaudiogramms Die World Health Organization hat eine rein auf Grossenbereiche der physikalischen Messwerte der Horschwellen basierende Klassifizierung in 5 Stufen mit keine leichte mittlere schwere und sehr schwere Horverluste aufgestellt die in ahnlicher Weise und mit teils variierenden Messwert Grossen auch von anderen Organisationen und Betroffenen Verbanden aufgenommen werden Fur die Einordnung nach dem Schwerbehindertenrecht der Sozialgesetzgebung wird ein Grad der Behinderung amtsarztlich festgelegt wobei weitere vorliegende Korperbehinderungen mit einbezogen werden konnen Diese Zuordnung lasst sich daher nicht eindeutig mit einer definierten Schwelle der in einem Audiogramm festgestellten Horminderung zur Deckung bringen Beurteilung nach Horweitenprufung Ursprunglich wurde der Grad der Schwerhorigkeit nach der Horweite fur Zahlworter bestimmt die noch heutige gultige Einteilung stammt von Mittermaier 1952 Die verwendeten Ausdrucke sind streng definiert und konnen daher nicht nach Belieben verandert werden Beurteilung nach Sprachaudiogramm Nach Entwicklung der Freiburger Sprachaudiometrie Hahlbrock 1957 wurde bald diese Methode die Grundlage zur Feststellung des Horverlustes H G Boenninghaus und D Roser 1958 und 1973 der nun in Prozent ausgedruckt werden konnte Die Boenninghaus Roser Tabellen sind auch Grundlage fur die Berechnung des prozentualen Horverlustes nach dem sog gewichteten Gesamtwortverstehen Feldmann Es handelt sich also bei der Feststellung des prozentualen Horverlustes um eine sehr komplexe Bewertung Ein Gleichsetzen des Horverlustes in Dezibel aus dem Tonaudiogramm mit dem prozentualen Horverlust ist nicht zulassig Nach Schweregrad ist folgende Unterteilung ublich der prozentuale Horverlust bezieht sich auf das einzelne Ohr Grad der Schwerhorigkeit nach dem Sprachaudiogramm Horverlustgeringgradige Schwerhorigkeit 20 40 mittelgradige Schwerhorigkeit 40 60 hochgradige Schwerhorigkeit 60 80 Resthorigkeit an Taubheit grenzende Schwerhorigkeit 80 95 Taubheit 100 Die prozentualen Horverluste beider Ohren werden zur Beurteilung des Grades der Behinderung GdB oder der Minderung der Erwerbsfahigkeit MdE herangezogen Beurteilung nach Reintonaudiogramm Obwohl das Reintonaudiogramm vorwiegend diagnostisch eingesetzt wird kann es auch zur Beurteilung des Grades einer Schwerhorigkeit herangezogen werden Fur jedes Ohr wird dafur auf den verschiedenen Schallfrequenzen der Schalldruckpegel der Horschwelle in Dezibel dB engl hearing level d h in Bezug zur Norm Horschwelle durchschnittlicher Normalhorender ermittelt und aufgezeichnet Die Horschwelle besagt um wie viel Dezibel die Tonlautstarke erhoht werden muss damit der Ton gehort werden kann Diese Methode findet vor allem in der Horgerateakustik Verwendung zur Auswahl und Anpassung von Horgeraten Zur Einteilung des Ausmasses des Horverlustes verwendet die WHO seit dem Jahre 2021 die folgende Klassifikation auf Basis der audiometrischen Messung der Horschwellen auf dem besseren Ohr Solche Einteilungen haben unvermeidlich eine gewisse Willkur siehe Kampis Seite 56 Grad des Horverlustes gemittelte Horschwelle 0 5 1 2 und 4 kHz auf dem besseren OhrMild 20 bis lt 35 dBModerat 35 bis lt 50 dBSchwer 50 bis lt 65 dBTiefgreifend 80 bis lt 95 dBvollstandig 95 dB oder mehrBeurteilung zu Arbeitsschutzzwecken Durch die Norm ISO 1999 wird ein mathematisches Modell genutzt um den Einfluss von Larmexpositionen auf die Leistungsfahigkeit des Gehors zu analysieren um die Wahrscheinlichkeit eines Horverlustes zu berechnen Das Modell liefert dabei nur Ergebnisse fur Berufsgruppen ohne ausserberufliche Horminderungen Die erforderlichen Daten zur erfolgreichen Berechnung sind A bewertete Larmexpositionspegel Expositonsdauer in Jahren Lebensalter in Jahren Geschlecht Die permanente Horschwellenverschiebung Permanent Threshold Shift PTS setzt sich aus einem altersbegleitenden Anteil der auch ohne Larmexposition anzutreffen ist und einem larmbedingten Anteil zusammen der fur die Abweichungen hin zu hoherer PTS verantwortlich ist NebenwirkungenEine Horminderung wird oft von anderen Symptomen begleitet Tinnitus Larmempfindlichkeit Recruitment Schwindel siehe auch Gleichgewichtsstorungen bei Schwerhorigkeit verminderte Lautsprachkompetenz In der Regel haben Schwerhorige vollstandige Lautsprachkompetenz und konnen alle geschriebenen und gedruckten Texte lesen und verstehen wie Nicht Schwerhorige Es gibt aber auch Horgeschadigte die die Laut und Schriftsprache schlechter verstehen weil der Betroffene schon vor oder wahrend des Spracherwerbs schwerhorig war Dies kann durch geeignete Betreuung und Forderung ausgeglichen werden Unter den Risikofaktoren fur Demenz gilt der Horverlust als ein bedeutender vermeidbarer Risikofaktor Es wird vermutet dass dies an einem Ruckzug Schwerhoriger aus ihrem Sozialleben liege und dass ein geeignetes Horgerat daher dem Demenzrisiko entgegenwirke Hilfe und SelbsthilfeDeutscher Schwerhorigenbund Deutsche Horbehinderten Selbsthilfe Deutscher Gehorlosen Bund Kommunikationshilfe Sonos Verband Welttag des HorensSiehe auchAudiologieLiteraturGunter Wirth Sprachstorungen Sprechstorungen kindliche Horstorungen Lehrbuch fur Arzte Logopaden und Sprachheilpadagogen uberarbeitet von Gunter Wirth u Martin Ptok Deutscher Arzte Verlag 2000 ISBN 3 7691 1137 0 Martin Ptok Fruherkennung von Schwerhorigkeiten im Neugeborenen und Sauglingsalter In Dtsch Arztebl Int Nr 108 25 2011 S 426 431 Artikel Editorial Thomas Zahnert Differenzialdiagnose der Schwerhorigkeit In Dtsch Arztebl Int Nr 108 25 2011 S 433 444 aerzteblatt de WeblinksHorstorungen fruhzeitig erkennen Informationsangebot der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Periphere Horstorungen im Kindesalter S2 Leitlinie AWMF Registernummer 049 010 Stand 02 2005 So klingt Horverlust Hear The World Abgerufen am 28 Oktober 2013 Barrierefrei horen und kommunizieren in der Arbeitswelt Das Projekt horkomm de unterstutzt die Inklusion schwerhoriger Beschaftigter Osterreichischer Schwerhorigenbund Dachverband Sonos Schweizerischer Horbehindertenverband Dachverband fur Organisationen im Horbehindertenwesen Wenn die Welt verstummt In Die Zeit Nr 50 2005EinzelnachweiseP von Gablenz E Hoffmann I Holube Pravalenz von Schwerhorigkeit in Nord und Suddeutschland HNO 2017 online first doi 10 1007 s00106 016 0314 8 PMID 28271167 Von Gablenz P Holube I Pravalenz von Schwerhorigkeit im Nordwesten Deutschlands HNO 2015 63 3 195 214 doi 10 1007 s00106 014 2949 7 PMID 25720301 M G Crowson R Hertzano D L Tucci Emerging Therapies for Sensorineural Hearing Loss In Otology amp neurotology official publication of the American Otological Society American Neurotology Society and European Academy of Otology and Neurotology Band 38 Nummer 6 07 2017 S 792 803 doi 10 1097 MAO 0000000000001427 PMID 28383465 PMC 5465007 freier Volltext Review K J Cruickshanks T S Tweed T L Wiley B E Klein R Klein R Chappell D M Nondahl D S Dalton The 5 year incidence and progression of hearing loss the epidemiology of hearing loss study In Archives of otolaryngology head amp neck surgery Band 129 Nummer 10 Oktober 2003 S 1041 1046 doi 10 1001 archotol 129 10 1041 PMID 14568784 freier Volltext Dieter Mrowinski Audiometrie eine Anleitung fur die praktische Horprufung Georg Thieme Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 13 118003 2 S 51 61 Margaret A Kenna Acquired Hearing Loss in Children In Otolaryngologic Clinics of North America Band 48 Nr 6 Dezember 2015 S 933 953 doi 10 1016 j otc 2015 07 011 elsevier com abgerufen am 18 April 2024 World Health Organization Grad des Horverlusts Abgerufen am 15 Oktober 2023 Stadien der Schwerhorigkeit In HNO Arzte im Netz Abgerufen am 15 Oktober 2023 Was ist die Schwerhorigkeit Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar abgerufen am 15 Oktober 2023 R Mittermaier Ohrenarztliche Begutachtung unter besonderer Berucksichtigung der Erwerbsminderung In Arch Ohr Nas u Kehlk Heilk 161 1952 S 94 314 K H Hahlbrock Sprachaudiometrie Georg Thieme Verlag Stuttgart 1957 2 Auflage 1970 H G Boenninghaus D Roser Prozentuale Horverlustbestimmung des Sprachgehors und Festsetzung der Minderung der Erwerbsfahigkeit In Z Laryng Rhinol 37 1958 719 H G Boenninghaus D Roser Neue Tabellen zur Bestimmung des prozentualen Horverlustes fur das Sprachgehor In Z Laryng Rhinol 1973 Mar 52 3 S 153 161 H Feldmann Die Problematik der quantitativen Bewertung von Horstorungen in der Begutachtung Ein neuer Vorschlag zur Berechnung des prozentualen Horverlustes In Z Laryng Rhinol Otol 1988 Jul 67 7 S 319 325 Schwerhorigkeit Ursachen und Behandlung 27 April 2022 abgerufen am 17 Juni 2024 Michael Reiss Facharztwissen HNO Heilkunde Differenzierte Diagnostik Und Therapie Springer 2009 ISBN 978 3 540 89440 7 S 1065 Kapitel 26 2 1 Begutachtung von Schwerhorigkeit Harald Feldman Das Gutachten des Hals Nasen Ohren Arztes 6 Auflage Thieme Verlag ISBN 978 3 13 542306 7 Martin Kompis Audiologie 4 vollstandig uberarbeitete Neuauflage Auflage hogrefe Bern 2016 ISBN 978 3 456 85553 0 WHO World report on hearing In Herunterladbare PDF Datei Seite 38 2021 abgerufen am 1 Juni 2025 englisch Institut fur Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung IFA Berechnung der Horschwellenverschiebung Abgerufen am 22 Marz 2022 Theres Luthi Kann man sich doch vor Alzheimer schutzen In nzz ch 17 Dezember 2022 abgerufen am 24 Dezember 2023 Gill Livingston u a Dementia prevention intervention and care 2020 report of the Lancet Commission In The Lancet Commissions Band 396 Nr 10248 8 August 2020 S 413 446 doi 10 1016 S0140 6736 20 30367 6 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird 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