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Schwäbische Grammatik

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Das Schwäbische verfügt über eine deutlich erkennbare eigene Grammatik. Nach außen hin markiert diese einen klaren Unterschied zum Standarddeutschen. Nach innen hinein erweist sie sich als einheitliche Grundlage des ganzen schwäbischen Sprachgebiets. Im Übrigen teilt das Schwäbische viele Elemente seiner Grammatik (nicht der Phonetik!) auch mit den anderen Dialekten des gesamten oberdeutschen Sprachgebiets. Nachfolgend sind nur einige Grundregeln dargestellt. Auf Ausnahmen und lokal begrenzte Besonderheiten wird der Übersichtlichkeit halber verzichtet.

Für viele grammatikalische Erscheinungen des Schwäbischen gilt, dass sie keine speziell schwäbischen Eigenheiten sind. Sie gehören zu den im gesamten oberdeutschen Sprachraum vorkommenden Gemeinsamkeiten – sofern der hochdeutsche Sprachdruck sie nicht zerstört hat. Dazu zählt z. B. die Verwendung des Verbums tun („ich täte“) als viertes Hilfsverb und die Verwendung des zusammengesetzten Perfekts als Hauptform der Vergangenheit. Ebenso ist ein vom Hochdeutschen unterschiedenes Geschlecht bei Substantiven oft nicht nur schwäbisch, sondern ursprünglich gemeinsam oberdeutsch.

Deklination

Fälle

Das Schwäbische kennt nur drei Fälle: Nominativ, Dativ und Akkusativ. Der Genitiv kommt nur noch in wenigen feststehenden Formulierungen vor und ist nicht mehr lebendig. An seiner Stelle benutzt das Schwäbische zwei verschiedene Konstruktionen, um Zugehörigkeit auszudrücken. Es gibt

  1. die Dativ-Umschreibung bei Personen und Tieren: Maem Vaddr sae Hemed (Meinem Vater sein Hemd = Das Hemd meines Vaters). Häufiger ist
  2. der vo-Genitiv bei Dingen: D Rädor vo maem Audo (Die Räder von meinem Auto = Die Räder meines Autos)

Nominativ und Akkusativ lauten bei Substantiven fast immer gleich. Klare Unterschiede zwischen Nominativ und Akkusativ finden sich dagegen bei den Personalpronomen, z. Bsp. (Nom./Akk.) i/mi, du/di, mir/ons (dt. ich/mich, du/dich, wir/uns) und bei Adjektiven, sowie bei den männlichen Singularformen von Demonstrativpronomen z. Bsp. där/denn, sällor/sälla (dt. dieser/diesen, jener/jenen). Die Unterschiede in der Aussprache der Personalpronomen in den einzelnen Regionen des Schwäbischen Sprachgebiets, z. Bsp. ons/aos/aes, uich/eich (dt. uns, euch) sind phonetische, nicht aber grammatikalische Varianten.

Plural und Diminutiv

Pluralformen werden auf vier verschiedene Arten gebildet.

a) Plural ohne Endung:

Diesen Plural haben alle Wörter, deren Plural deutsch mit -e und mit -s gebildet wird. Er kommt besonders häufig bei männlichen Substantiven vor. Der Wortstamm wird dabei etwas häufiger als im Deutschen umgelautet, z. B. Daag/Dääg (Tag), Waaga/Wääga (Wagen), wodurch Singular und Plural unterscheidbar werden. Sofern diese Worte im Plural keinen Umlaut besitzen, bleiben Singular und Plural identisch.

Beispiele (deutsch -e): Disch/Disch (Tisch), Fuaß/Fiaß (Fuß), Boom/Beem (Baum)
Beispiele (deutsch -s): Audo/Audo (Auto), Radio/Radio, Uhu/Uhu.

b) Plural mit der Endung -a (unbetontes nasaliertes a):

Hier finden sich diejenigen Wörter, die deutsch den Plural mit -en bilden. Diese Pluralbildung kommt besonders häufig bei weiblichen Substantiven vor.

Beispiele: Frao/Fraoa (Frau), Sach/Sacha (Sache), Dasch/Dascha (Tasche).

c) Plural mit der Endung -ena:

Diese Pluralbildung hat im Deutschen keine reguläre Entsprechung. Sie ist bei einigen Worten weiblichen Geschlechts regelhaft, ihr Gebrauch dehnt sich aber gelegentlich auch auf weitere weibliche Wörter aus. Möglicherweise wird dies begünstigt durch den Einfluss des weiblichen Plurals in Worten wie Beire/Beirena (Bäuerin), Segredäre/Segredärena (Sekretärin) usw.

Beispiele für feste Verwendung: Kuche/Kuchena (Küche), Schual/Schualena (Schule)

Hierher gehören auch die zweisilbigen weiblichen Worte, die im Singular (er ist im Schwäbischen zuallermeist endungslos!) die feste Endung -e aufweisen.

Beispiele: Schdregge/Schdreggena (Strecke), Bråede/Bråedena (Breite), Leenge/Leengena (Länge), Fleche/Flechena (Fläche) u. a. m.
Beispiele für schwankende Verwendung: Schduub/Schduuba und Schduubena (Wohnzimmer), Dräbb /Dräbba und Dräbbena (Treppe)

d) Plural mit der Endung -or:

Diese Pluralbildung entspricht der deutschen auf -er. Sie klingt im Schwäbischen nach -or. Diese Pluralbildung kommt besonders häufig bei sächlichen Substantiven vor. Sie umfasst im Schwäbischen einige Wörter mehr als im Deutschen.

Beispiele (deutsch -er): Holz/Helzor, Bridd/Briddor (Brett), Dach/Dechor
Beispiele für weitere Verwendung: Hefd/Hefdor (Heft), Hemed/Hemedor (Hemd)

e) Diminutiv: Es wird durch Anhängen der Endungen -le (Singular) und -la (Plural) gebildet. Somit wird im Diminutiv zwischen Singular und Plural unterschieden, während bei den standarddeutschen Bildungen auf -lein bzw. -chen Singular- und Pluralform undifferenziert sind. Die Endung wird direkt an den Wortstamm angehängt. Wird der Plural mit einem Umlaut im Wortstamm gebildet, dann bleibt dieser auch im Diminutiv erhalten.

Beispiel (Sg./Pl./Dim.): Volg /Velgor/Velgle (Volk)

Besitzt schon der Singular eine Endung, wird auch hier die Diminutivendung direkt an den Wortstamm angehängt. Bei den Singularendungen auf -l (deutsch -el) und -a (deutsch -en) wird zusätzlich ein Schwa-Laut zwischen Stamm und Diminutivendung eingefügt.

Beispiele (Sg./Pl./Dim.): Bronna/Bronna/Brennale (Brunnen); Schlissl/Schlissl/Schlissele (Schlüssel).

Genusunterschiede Schwäbisch/Deutsch

Es gibt ca. 70 Substantive, die im klassischen Schwäbisch ein anderes Geschlecht haben als im Standarddeutschen. Viele dieser Substantive tauchen in gleicher Weise auch im Bairischen auf; ihr anderes Geschlecht ist somit keine nur schwäbische Eigenart, sondern stellt eine großräumigere gesamtoberdeutsche Gemeinsamkeit dar.

Die häufigste Variation ist ein männliches statt weibliches Geschlecht. In der Regel hat das Schwäbische hier das altdeutsche männliche Genus erhalten, hat also sprachgeschichtlich gesehen Recht. Das standarddeutsche weibliche Genus dagegen ist in den allermeisten Fällen eine Neubildung.

Am bekanntesten ist die Differenz d'r Budder zu die Butter. Es gibt aber auch weitere sehr geläufige Abweichungen wie d'r Schogglad (Schokolade), d'r Bagga (die Backe, der Backen), d'r Färsa (Ferse), d'r Karra (die Karre, der Karren), d'r Sogga (die Socke, der Socken), d'r Zwibl (Zwiebel), d'r Heischrägg (die Heuschrecke, regional der Heuschreck) usw. Auch Ziffern haben klassisch ein männliches statt weibliches Geschlecht: Dor Oeser, Zwåeor, Dreior (der Einser, Zweier, Dreier) usw. Ebenso Zahlen, wenn sie als Nummern gebraucht werden, etwa als Nummer einer Buslinie.

Moderne Süßgetränke haben im Schwäbischen (und im ganzen süddeutschen Sprachraum verbreitet) ein sächliches statt weibliches Geschlecht:

das Spezi, das Cola, das Fanta u. ä. m.

Etwas weniger häufig sind Variationen zwischen männlichem und sächlichem Geschlecht:

s Deller (der Teller) und umgekehrt dor Virus (das, auch der Virus). Klassisch haben auch Buchstaben ein männliches statt sächliches Geschlecht: Dor A, dor B, dor C usw., was aber durch den standarddeutschen und schulischen Sprachdruck weitgehend zerstört worden ist.

Artikel und Pronomen

Bei der Bildung der Artikel und Pronomen ergeben sich große Unterschiede zum Hochdeutschen.

Der unbestimmte Artikel

Die Grammatik des unbestimmten Artikel ist im ganzen schwäbischen Sprachgebiet einheitlich. Dennoch ist die Aussprache der einzelnen Formen regional sehr unterschiedlich. Dies hängt damit zusammen, dass alle Formen des unbestimmten Artikels unbetont sind. Deshalb werden die Vokale nur leicht ausgesprochen und können in ihrer Klangfarbe (a/e/o) stark variieren.

Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ a Mã a Frao a Kend  - Leid (dt. Leute) 
Akkusativ onn/ann Mã a Frao a Kend  - Leid
Dativ emma Mã ära Frao emma Kend  - Leid

Der bestimmte Artikel

Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ/Akkusativ d(o)r Mã d Frao s Kend d Leid (Leute)
Dativ em Mã d(o)r Frao em Kend de Leid

Im Südwestschwäbischen ist im Nom. Sg. Mask. der Aussprachevokal „o“ vor „r“ völlig geschwunden. Die hier angemessene Schreibweise „dr“ wird gerne auch von Mundartautoren der anderen Regionen übernommen, obwohl dort der Aussprachevokal gut erhalten und hörbar geblieben ist.
Das Südwestschwäbische gebraucht mit „da“ für den Akk. Sg. Mask. eine vom nom sg masc „dr“ unterschiedene Form.

Das Demonstrativpronomen I

Das Demonstrativpronomen I bezeichnet in der Nähe befindliche Personen, Tiere oder Gegenstände.
Es wird fast immer in Verbindung mit einem nachgestellten då (dt. hier) gebraucht, also: där Mã då, dui Frao då usw.
Regional wird es durch das Demonstrativpronomen III ersetzt.

Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ där Mã dui Frao dees Kend dia Leid
Akkusativ denn Mã dui Frao dees Kend dia Leid
Dativ demm/däam Mã dära Frao demm/däam Kend denne/däane Leid

Das Demonstrativpronomen II

Das Demonstrativpronomen II bezeichnet vom Sprecher entfernte Personen, Tiere oder Gegenstände.

Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ sällor Mã sälla Frao säll Kend sälle Leid
Akkusativ sälla Mã sälla Frao säll Kend sälle Leid
Dativ sällem Mã säll(o)ra Frao sällem Kend sälle Leid

Die mit diesem Demonstrativpronomen verwandten Adverbien, wie z. B. sällmål (damals, zu jener Zeit) oder „sält“ (dort) drücken eine zeitliche oder räumliche Entfernung aus.

Das Demonstrativpronomen III

Dieses Demonstrativpronomen kommt regional im Südwestschwäbischen Bereich vor.
Es hat dort die gleiche Bedeutung „dieser“ wie das Demonstrativpronomen I.

Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ äner/eaner Mã äne/eane Frao änes/eanes Kend äne/eane Leid
Akkusativ äna/eana Mã äne/eane Frao änes/eanes Kend äne/eane Leid
Dativ ä(ne)m/ea(ne)m Mã änârâ/eanârâ Frao ä(ne)m/ea(ne)m Kend äne/eane Leid

Personal- und Possessivpronomina

Hinweise:
1. Vor dem Schrägstrich (/) stehen die Vollformen, nach dem Schrägstrich stehen die enklitischen (unbetonten) Formen.
Da die enklitischen Formen immer an ein vorausgehendes Wort angehängt werden, ist vor sie ein Bindestrich (-) gesetzt.
2. Folgt nach dem Schrägstrich ---, dann gibt es hier keine enklitische Form und es wird die Vollform gebraucht.
3. Kaum hörbare Vokale werden durch einen Bogen über dem Vokal gekennzeichnet (ă, ĕ und ŏ).
Im Südwestschwäbischen entfallen die so gekennzeichneten Vokale ganz.
4. Sternchen (*) verweisen auf Anmerkungen direkt nach der Tabelle.

1. Pers. Sg. 2. Pers. Sg. 3. Pers. Sg. m. 3. Pers. Sg. f. 3. Pers. Sg. n. 1. Pers. Pl. 2. Pers. Pl. 3. Pers. Pl.
Nominativ i / -e du / -d ŏr, är* / -ŏr se, sui* / -se s, äs* / -s mir / -mŏr ir / -ŏr se, sia* / -se
Akkusativ mi / -me di / -de een / -ĕn se, sui* / -se s / -s aos** / --- uich / --- se, sia* / -se
Dativ mir / -mŏr dir / -dŏr eem / -ăm ira / -ŏra s / -s aos** / --- uich / --- eene / -ăna
Possessivpronomen im Nom. Sg. u. Pl. mae, maene dae, daene sae, saene ir, ire sae, saene aosŏr**,***, aosŏre** uiŏr, uire ir, ire

(*) Diese Formen sind besonders stark betont. Sie werden an Stelle der normalen Vollform verwendet, wenn es um eine besonders deutliche Hervorhebung geht. Beispiel: „Sui hådd dees gschriba, edd är!“ (Sie hat das geschrieben, nicht er!).
(**) Im Südwestschwäbischen lauten die entsprechenden Formen: aes, aesr, aesre. Es handelt sich hierbei um phonetische Variationen, keine grammatikalischen.
(***) Im Mittelschwäbischen kommt auch die Singularform „aor“ (gesprochen wie „aowor“) vor, wohl als Analogiebildung zu „uiŏr“ (gesprochen „uijor“).

Verbalformen

Der Infinitiv Präsens

Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Belege fehlen für die Herkunft. Statt ahd. -an > schwäb. -ã könnte es auch ahd. -an > mhd. -en > schwäb. -ã sein, vgl. auch den Plural -ã unter "Plural mit der Endung -a (unbetontes nasaliertes a)"

Der Infinitiv Präsens endet auf ein leichtes und nasaliertes „a“. Diese Endung ist aus der althochdeutschen Infinitivendung „an“ entstanden. Im Hochdeutschen ist das „a“ der Endung zu einem „e“ abgeschwächt worden, im Schwäbischen hat das „n“ die Nasalierung des vorausgehenden „a“ bewirkt und ist zugleich in ihm aufgegangen.

Beispiele: schreiba (schreiben), macha (machen), fenda (finden), hälfa (helfen) usw.

Das klassische Schwäbisch hat auch einige einsilbige Infinitive bewahrt, die es im Althochdeutschen gab, aber nicht mehr im Standarddeutschen gibt. Sie werden parallel zu den entsprechenden zweisilbigen Infinitiven gebraucht.

Beispiele: gao/ganga (gehen), schdao/schdanda (stehen), dra/draga (tragen), gäa/gäbba (geben), lao/lassa (lassen).

Die Personalendungen

Sie lauten im Indikativ:
a) Singular 1. Person - (endungslos), 2. Person -schd (klassisch) oder -sch (neuschwäbisch), 3. Person -d;
b) Plural für alle drei Personen einheitlich -ed

Beispiele: I schreib/mach, du schreibsch(d)/machsch(d), är/sui/s schreibd/machd, mir/ir/se schreibed/mached.

Wechsel des Stammvokals im Singular: Im Deutschen wechselt bei einigen Verben im Präsens der Stammvokal von e zu i, z. B. helfen - Ind. ich helfe, du hilfst, er hilft und Imp. hilf! Im Schwäbischen wechselt bei den entsprechenden Verben der ganze Ind. Sg. den Stammvokal, während er im Imp. Sg. erhalten bleibt. Beispiele: ässa (essen) - Ind. i iss, du ischd, är issd, Imp. äss!; hälfa - Ind. i hilf, du hilfschd, är hilfd, Imp. hälf!

Einige häufige Verben bilden ihre Pluralformen einheitlich auf -nd, (deutsch nur bei sein Pl. 1. und 3. pers „sind“).

Dazu gehören allgemeinschwäbisch: hao (haben) Pl. hend, sae (sein) Pl. send, doa (tun) Pl. dend, lao (lassen) Pl. lend.
Regional können hinzukommen: gäa (geben) Pl. gend, wella (wollen) Pl. wend, gao (gehen) Pl. gend, selten säa (sehen) Pl. säand.
Der Vokal variiert bei einigen (nicht allen!) dieser Formen regional auch nach a und o, also: hend, hand, hond; gend, gand, gond usw.

Im Konjunktiv treten, regional differenziert, andere Personalendungen auf.

Das Partizip Perfekt

Es endet bei schwach gebeugten Verben auf -d (regional auch -ed). Bei stark gebeugten Verben gilt die Endung -a.

Beispiele für schwache Beugung: gmach(e)d (gemacht), grächned (gerechnet).
Beispiele für starke Beugung: gläasa (gelesen), gschriba (geschrieben).
Auffällig ist, dass sich im Schwäbischen die Bildung des Partizips Perfekt mittels der Vorsilbe ge- (schwäbisch g-) nur teilweise durchgesetzt hat. Sie unterbleibt bei allen Verben, die mit den Lauten bzw. Buchstaben b/p, d/t (auch bei z = ts), g/k (auch qu = kw) beginnen. Dies gilt ähnlich auch für Alemannisch und Bairisch. Das Englische kommt ganz ohne diese Vorsilbe aus, weitgehend auch das Plattdeutsche.
Beispiele (schwäb./engl./dt.): dao/done/getan, danzd/danced/getanzt, bråchd/brought/gebracht.

Zeitformen

Das zusammengesetzte Perfekt

Die zusammengesetzte Form der Vergangenheit ist im Schwäbischen die Regelform der Vergangenheit. Sie ersetzt auch vollständig die einfache Vergangenheit (Präteritum); letztere gibt es im Schwäbischen nicht. Die Frage, ob es dennoch vom Verbum sein auch das Präteritum war gebe, und dies nicht erst durch neudeutschen Einfluss bedingt sei, ist strittig.
Beispiele (schwäb./dt.): I hao gläasa/ich las, habe gelesen, i hao gmachd/ich tat, habe getan, i be z´ Reidleng gwäa/ich war in Reutlingen, bin in Reutlingen gewesen.
Verben der Bewegung und der Ruhe bilden das Perfekt mit sein und nicht wie im Deutschen mit haben.
Beispiele: I be gschdanda/ich habe gestanden, i be gsässa/ich habe gesessen.

Das Plusquamperfekt

Es wird nach folgender Regel gebildet: Präsens von haben bzw. sein + Partizip Perfekt des Hauptverbs + Partizip Perfekt von haben bzw. sein.

Beispiele (schwäb./dt.): I hao des Audo edd gsäa gheed/ich hatte dieses Auto nicht gesehen, i be ao doa bliba gwäa/ich war auch dort geblieben.

Der Konjunktiv I

Im Gegensatz zum Hochdeutschen, in dem der Konjunktiv I nur noch rudimentär vorhanden ist, haben die drei schwäbischen Hilfsverben „doa“ tun, „hao“ haben und „sae“ sein einen vollständig ausgebildeten Konjunktiv I.
Die entsprechenden Formen lauten
  doa tun:       i däab, du däabsch(d) usw.
  hao haben:  i häb, du häbsch(d) usw.
  sae sein:     i sei, du seiesch(d) usw.

Im südwestschwäbischen Bereich tritt nach „sei“ zusätzlich ein hiatustilgendes n ein: du seineschd, mir/ir/se seine. Der Konjunktiv I wird in diesem Bereich außerdem regelhaft an Stelle des Indikativs gebraucht: „Mir seine z´ Balenga gsae“ Wir waren in Balingen.

Der Konjunktiv II

Der Indikativ Imperfekt fehlt im Schwäbischen vollständig. Der Konjunktiv Imperfekt ist dagegen bei Hilfsverben und einigen weiteren Verben vorhanden.
Beispielformen:
„mir hedded“ wir hätten, „i wär“ ich wäre, „i sodd“ ich sollte, „i keed des edd“ ich könnte das nicht, „i wiisd edd“ ich wüsste nicht.

Sehr auffällig ist, dass der Konjunktiv des hochdeutschen Hilfsverbums „werden“ ganz durch Formen des Verbums „doa“ tun ersetzt wird. Letzteres hat im Schwäbischen, vergleichbar dem englischen „to do“, die Funktion eines Hilfsverbs angenommen.
Beispielsätze:
„I däd dees edd“ ich würde das nicht tun; „Wa dädsch du dorzua moena?“ Was würdest du dazu meinen?.

Weblinks

Wikipedia auf Alemannisch (inklusive Schwäbisch)
Wikisource: Schwäbische Wörterbücher – Quellen und Volltexte

Nachweise

  1. Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Laut und Schrift, 2. Aufl. 1979, S. 92f.
  2. Vgl. Eduard Huber, Schwäbisch für Schwäben, 2008, S. 41–44.
  3. Vgl. Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Wort und Schrift, 2. Aufl. 1979, S. 94
  4. Vgl. Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Wort und Schrift, 2. Aufl. 1979, S. 94
  5. Friedrich Vogt, Schwäbisch in Laut und Schrift, 2. Aufl. 1979, S. 95f.
  6. Vgl. Ludwig Merkle, Bairische Grammatik, München, 3. Aufl. 1986, S. 102ff
  7. Genaueres, wenn bei einem Wort eine Genusdifferenz zwischen Deutsch und Schwäbisch vorliegt, findet man im Grimmschen Wörterbuch
  8. Karl Bohnenberger, Die Mundarten Württembergs, Stuttgart 1928, S. 42
  9. Eduard Huber, Schwäbisch für Schwaben, 2008, S. 33.
  10. Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Laut und Schrift, 2. Aufl. Stuttgart 1979, ISBN 3-7984-0340-6, S. 126
  11. König/Elspaß/Möller, dtv-Atlas Deutsche Sprache, 18. Aufl. München 2015, ISBN 978-3-423-03025-0, S. 158f
  12. Vgl. den legendären bayrischen Satz des Münchener Oberbürgermeisters beim Fassanstich zu Beginn des Oktoberfests: „O’zapft is“ = deutsch „Es ist angezapft“.
  13. Vgl. Eduard Huber, Schwäbisch für Schwaben, 2009, S. 30; Roland Groner, Gschrieba wia gschwätzt, 2007, S. 113.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 02:25

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Das Schwabische verfugt uber eine deutlich erkennbare eigene Grammatik Nach aussen hin markiert diese einen klaren Unterschied zum Standarddeutschen Nach innen hinein erweist sie sich als einheitliche Grundlage des ganzen schwabischen Sprachgebiets Im Ubrigen teilt das Schwabische viele Elemente seiner Grammatik nicht der Phonetik auch mit den anderen Dialekten des gesamten oberdeutschen Sprachgebiets Nachfolgend sind nur einige Grundregeln dargestellt Auf Ausnahmen und lokal begrenzte Besonderheiten wird der Ubersichtlichkeit halber verzichtet Fur viele grammatikalische Erscheinungen des Schwabischen gilt dass sie keine speziell schwabischen Eigenheiten sind Sie gehoren zu den im gesamten oberdeutschen Sprachraum vorkommenden Gemeinsamkeiten sofern der hochdeutsche Sprachdruck sie nicht zerstort hat Dazu zahlt z B die Verwendung des Verbums tun ich tate als viertes Hilfsverb und die Verwendung des zusammengesetzten Perfekts als Hauptform der Vergangenheit Ebenso ist ein vom Hochdeutschen unterschiedenes Geschlecht bei Substantiven oft nicht nur schwabisch sondern ursprunglich gemeinsam oberdeutsch DeklinationFalle Schwabischer Genitiv als Dativ Umschreibung vo Genitiv gesehen in Stuttgart Das Schwabische kennt nur drei Falle Nominativ Dativ und Akkusativ Der Genitiv kommt nur noch in wenigen feststehenden Formulierungen vor und ist nicht mehr lebendig An seiner Stelle benutzt das Schwabische zwei verschiedene Konstruktionen um Zugehorigkeit auszudrucken Es gibt die Dativ Umschreibung bei Personen und Tieren Maem Vaddr sae Hemed Meinem Vater sein Hemd Das Hemd meines Vaters Haufiger ist der vo Genitiv bei Dingen D Rador vo maem Audo Die Rader von meinem Auto Die Rader meines Autos Nominativ und Akkusativ lauten bei Substantiven fast immer gleich Klare Unterschiede zwischen Nominativ und Akkusativ finden sich dagegen bei den Personalpronomen z Bsp Nom Akk i mi du di mir ons dt ich mich du dich wir uns und bei Adjektiven sowie bei den mannlichen Singularformen von Demonstrativpronomen z Bsp dar denn sallor salla dt dieser diesen jener jenen Die Unterschiede in der Aussprache der Personalpronomen in den einzelnen Regionen des Schwabischen Sprachgebiets z Bsp ons aos aes uich eich dt uns euch sind phonetische nicht aber grammatikalische Varianten Plural und Diminutiv Pluralformen werden auf vier verschiedene Arten gebildet a Plural ohne Endung Diesen Plural haben alle Worter deren Plural deutsch mit e und mit s gebildet wird Er kommt besonders haufig bei mannlichen Substantiven vor Der Wortstamm wird dabei etwas haufiger als im Deutschen umgelautet z B Daag Daag Tag Waaga Waaga Wagen wodurch Singular und Plural unterscheidbar werden Sofern diese Worte im Plural keinen Umlaut besitzen bleiben Singular und Plural identisch Beispiele deutsch e Disch Disch Tisch Fuass Fiass Fuss Boom Beem Baum Beispiele deutsch s Audo Audo Auto Radio Radio Uhu Uhu b Plural mit der Endung a unbetontes nasaliertes a Hier finden sich diejenigen Worter die deutsch den Plural mit en bilden Diese Pluralbildung kommt besonders haufig bei weiblichen Substantiven vor Beispiele Frao Fraoa Frau Sach Sacha Sache Dasch Dascha Tasche c Plural mit der Endung ena Diese Pluralbildung hat im Deutschen keine regulare Entsprechung Sie ist bei einigen Worten weiblichen Geschlechts regelhaft ihr Gebrauch dehnt sich aber gelegentlich auch auf weitere weibliche Worter aus Moglicherweise wird dies begunstigt durch den Einfluss des weiblichen Plurals in Worten wie Beire Beirena Bauerin Segredare Segredarena Sekretarin usw Beispiele fur feste Verwendung Kuche Kuchena Kuche Schual Schualena Schule Hierher gehoren auch die zweisilbigen weiblichen Worte die im Singular er ist im Schwabischen zuallermeist endungslos die feste Endung e aufweisen Beispiele Schdregge Schdreggena Strecke Braede Braedena Breite Leenge Leengena Lange Fleche Flechena Flache u a m Beispiele fur schwankende Verwendung Schduub Schduuba und Schduubena Wohnzimmer Drabb Drabba und Drabbena Treppe d Plural mit der Endung or Diese Pluralbildung entspricht der deutschen auf er Sie klingt im Schwabischen nach or Diese Pluralbildung kommt besonders haufig bei sachlichen Substantiven vor Sie umfasst im Schwabischen einige Worter mehr als im Deutschen Beispiele deutsch er Holz Helzor Bridd Briddor Brett Dach Dechor Beispiele fur weitere Verwendung Hefd Hefdor Heft Hemed Hemedor Hemd e Diminutiv Es wird durch Anhangen der Endungen le Singular und la Plural gebildet Somit wird im Diminutiv zwischen Singular und Plural unterschieden wahrend bei den standarddeutschen Bildungen auf lein bzw chen Singular und Pluralform undifferenziert sind Die Endung wird direkt an den Wortstamm angehangt Wird der Plural mit einem Umlaut im Wortstamm gebildet dann bleibt dieser auch im Diminutiv erhalten Beispiel Sg Pl Dim Volg Velgor Velgle Volk Besitzt schon der Singular eine Endung wird auch hier die Diminutivendung direkt an den Wortstamm angehangt Bei den Singularendungen auf l deutsch el und a deutsch en wird zusatzlich ein Schwa Laut zwischen Stamm und Diminutivendung eingefugt Beispiele Sg Pl Dim Bronna Bronna Brennale Brunnen Schlissl Schlissl Schlissele Schlussel Genusunterschiede Schwabisch Deutsch Es gibt ca 70 Substantive die im klassischen Schwabisch ein anderes Geschlecht haben als im Standarddeutschen Viele dieser Substantive tauchen in gleicher Weise auch im Bairischen auf ihr anderes Geschlecht ist somit keine nur schwabische Eigenart sondern stellt eine grossraumigere gesamtoberdeutsche Gemeinsamkeit dar Aus dem Brief einer schwabischen Schulerin vom Jahr 1943 Auch das Wort Pacht hat ein mannliches Genus Die haufigste Variation ist ein mannliches statt weibliches Geschlecht In der Regel hat das Schwabische hier das altdeutsche mannliche Genus erhalten hat also sprachgeschichtlich gesehen Recht Das standarddeutsche weibliche Genus dagegen ist in den allermeisten Fallen eine Neubildung Am bekanntesten ist die Differenz d r Budder zu die Butter Es gibt aber auch weitere sehr gelaufige Abweichungen wie d r Schogglad Schokolade d r Bagga die Backe der Backen d r Farsa Ferse d r Karra die Karre der Karren d r Sogga die Socke der Socken d r Zwibl Zwiebel d r Heischragg die Heuschrecke regional der Heuschreck usw Auch Ziffern haben klassisch ein mannliches statt weibliches Geschlecht Dor Oeser Zwaeor Dreior der Einser Zweier Dreier usw Ebenso Zahlen wenn sie als Nummern gebraucht werden etwa als Nummer einer Buslinie Moderne Sussgetranke haben im Schwabischen und im ganzen suddeutschen Sprachraum verbreitet ein sachliches statt weibliches Geschlecht das Spezi das Cola das Fanta u a m Etwas weniger haufig sind Variationen zwischen mannlichem und sachlichem Geschlecht s Deller der Teller und umgekehrt dor Virus das auch der Virus Klassisch haben auch Buchstaben ein mannliches statt sachliches Geschlecht Dor A dor B dor C usw was aber durch den standarddeutschen und schulischen Sprachdruck weitgehend zerstort worden ist Artikel und PronomenBei der Bildung der Artikel und Pronomen ergeben sich grosse Unterschiede zum Hochdeutschen Der unbestimmte Artikel Die Grammatik des unbestimmten Artikel ist im ganzen schwabischen Sprachgebiet einheitlich Dennoch ist die Aussprache der einzelnen Formen regional sehr unterschiedlich Dies hangt damit zusammen dass alle Formen des unbestimmten Artikels unbetont sind Deshalb werden die Vokale nur leicht ausgesprochen und konnen in ihrer Klangfarbe a e o stark variieren Kasus mannlich weiblich sachlich PluralNominativ a Ma a Frao a Kend Leid dt Leute Akkusativ onn ann Ma a Frao a Kend LeidDativ emma Ma ara Frao emma Kend LeidKopfkissenbezug i han dr ganz Dag gschaffd ich habe den ganzen Tag gearbeitet Der Akk mask Sg des best Artikels ist an den Nom angeglichenDer bestimmte Artikel Kasus mannlich weiblich sachlich PluralNominativ Akkusativ d o r Ma d Frao s Kend d Leid Leute Dativ em Ma d o r Frao em Kend de Leid Im Sudwestschwabischen ist im Nom Sg Mask der Aussprachevokal o vor r vollig geschwunden Die hier angemessene Schreibweise dr wird gerne auch von Mundartautoren der anderen Regionen ubernommen obwohl dort der Aussprachevokal gut erhalten und horbar geblieben ist Das Sudwestschwabische gebraucht mit da fur den Akk Sg Mask eine vom nom sg masc dr unterschiedene Form Das Demonstrativpronomen I Das Demonstrativpronomen I bezeichnet in der Nahe befindliche Personen Tiere oder Gegenstande Es wird fast immer in Verbindung mit einem nachgestellten da dt hier gebraucht also dar Ma da dui Frao da usw Regional wird es durch das Demonstrativpronomen III ersetzt Kasus mannlich weiblich sachlich PluralNominativ dar Ma dui Frao dees Kend dia LeidAkkusativ denn Ma dui Frao dees Kend dia LeidDativ demm daam Ma dara Frao demm daam Kend denne daane LeidDas Demonstrativpronomen II Das Demonstrativpronomen II bezeichnet vom Sprecher entfernte Personen Tiere oder Gegenstande Kasus mannlich weiblich sachlich PluralNominativ sallor Ma salla Frao sall Kend salle LeidAkkusativ salla Ma salla Frao sall Kend salle LeidDativ sallem Ma sall o ra Frao sallem Kend salle Leid Die mit diesem Demonstrativpronomen verwandten Adverbien wie z B sallmal damals zu jener Zeit oder salt dort drucken eine zeitliche oder raumliche Entfernung aus Das Demonstrativpronomen III Dieses Demonstrativpronomen kommt regional im Sudwestschwabischen Bereich vor Es hat dort die gleiche Bedeutung dieser wie das Demonstrativpronomen I Kasus mannlich weiblich sachlich PluralNominativ aner eaner Ma ane eane Frao anes eanes Kend ane eane LeidAkkusativ ana eana Ma ane eane Frao anes eanes Kend ane eane LeidDativ a ne m ea ne m Ma anara eanara Frao a ne m ea ne m Kend ane eane LeidDie schwabische Gemeinde Gomaringen Krs Tubingen wirbt um Auszubildende Du fehlsch aos Du fehlst uns Personal und Possessivpronomina Hinweise 1 Vor dem Schragstrich stehen die Vollformen nach dem Schragstrich stehen die enklitischen unbetonten Formen Da die enklitischen Formen immer an ein vorausgehendes Wort angehangt werden ist vor sie ein Bindestrich gesetzt 2 Folgt nach dem Schragstrich dann gibt es hier keine enklitische Form und es wird die Vollform gebraucht 3 Kaum horbare Vokale werden durch einen Bogen uber dem Vokal gekennzeichnet ă ĕ und ŏ Im Sudwestschwabischen entfallen die so gekennzeichneten Vokale ganz 4 Sternchen verweisen auf Anmerkungen direkt nach der Tabelle 1 Pers Sg 2 Pers Sg 3 Pers Sg m 3 Pers Sg f 3 Pers Sg n 1 Pers Pl 2 Pers Pl 3 Pers Pl Nominativ i e du d ŏr ar ŏr se sui se s as s mir mŏr ir ŏr se sia seAkkusativ mi me di de een ĕn se sui se s s aos uich se sia seDativ mir mŏr dir dŏr eem ăm ira ŏra s s aos uich eene ănaPossessivpronomen im Nom Sg u Pl mae maene dae daene sae saene ir ire sae saene aosŏr aosŏre uiŏr uire ir ire Diese Formen sind besonders stark betont Sie werden an Stelle der normalen Vollform verwendet wenn es um eine besonders deutliche Hervorhebung geht Beispiel Sui hadd dees gschriba edd ar Sie hat das geschrieben nicht er Im Sudwestschwabischen lauten die entsprechenden Formen aes aesr aesre Es handelt sich hierbei um phonetische Variationen keine grammatikalischen Im Mittelschwabischen kommt auch die Singularform aor gesprochen wie aowor vor wohl als Analogiebildung zu uiŏr gesprochen uijor VerbalformenDer Infinitiv Prasens Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Belege fehlen fur die Herkunft Statt ahd an gt schwab a konnte es auch ahd an gt mhd en gt schwab a sein vgl auch den Plural a unter Plural mit der Endung a unbetontes nasaliertes a Der Infinitiv Prasens endet auf ein leichtes und nasaliertes a Diese Endung ist aus der althochdeutschen Infinitivendung an entstanden Im Hochdeutschen ist das a der Endung zu einem e abgeschwacht worden im Schwabischen hat das n die Nasalierung des vorausgehenden a bewirkt und ist zugleich in ihm aufgegangen Beispiele schreiba schreiben macha machen fenda finden halfa helfen usw Das klassische Schwabisch hat auch einige einsilbige Infinitive bewahrt die es im Althochdeutschen gab aber nicht mehr im Standarddeutschen gibt Sie werden parallel zu den entsprechenden zweisilbigen Infinitiven gebraucht Beispiele gao ganga gehen schdao schdanda stehen dra draga tragen gaa gabba geben lao lassa lassen Die Personalendungen Mir brauched di Wir brauchen dich 1 Person Plural in Schwabisch gesehen in Ofterdingen Krs Tubingen Sie lauten im Indikativ a Singular 1 Person endungslos 2 Person schd klassisch oder sch neuschwabisch 3 Person d b Plural fur alle drei Personen einheitlich ed Beispiele I schreib mach du schreibsch d machsch d ar sui s schreibd machd mir ir se schreibed mached Wechsel des Stammvokals im Singular Im Deutschen wechselt bei einigen Verben im Prasens der Stammvokal von e zu i z B helfen Ind ich helfe du hilfst er hilft und Imp hilf Im Schwabischen wechselt bei den entsprechenden Verben der ganze Ind Sg den Stammvokal wahrend er im Imp Sg erhalten bleibt Beispiele assa essen Ind i iss du ischd ar issd Imp ass halfa Ind i hilf du hilfschd ar hilfd Imp half Einige haufige Verben bilden ihre Pluralformen einheitlich auf nd deutsch nur bei sein Pl 1 und 3 pers sind Dazu gehoren allgemeinschwabisch hao haben Pl hend sae sein Pl send doa tun Pl dend lao lassen Pl lend Regional konnen hinzukommen gaa geben Pl gend wella wollen Pl wend gao gehen Pl gend selten saa sehen Pl saand Der Vokal variiert bei einigen nicht allen dieser Formen regional auch nach a und o also hend hand hond gend gand gond usw Im Konjunktiv treten regional differenziert andere Personalendungen auf Das Partizip Perfekt Es endet bei schwach gebeugten Verben auf d regional auch ed Bei stark gebeugten Verben gilt die Endung a Beispiele fur schwache Beugung gmach e d gemacht grachned gerechnet Beispiele fur starke Beugung glaasa gelesen gschriba geschrieben Auffallig ist dass sich im Schwabischen die Bildung des Partizips Perfekt mittels der Vorsilbe ge schwabisch g nur teilweise durchgesetzt hat Sie unterbleibt bei allen Verben die mit den Lauten bzw Buchstaben b p d t auch bei z ts g k auch qu kw beginnen Dies gilt ahnlich auch fur Alemannisch und Bairisch Das Englische kommt ganz ohne diese Vorsilbe aus weitgehend auch das Plattdeutsche Beispiele schwab engl dt dao done getan danzd danced getanzt brachd brought gebracht ZeitformenDas zusammengesetzte Perfekt Die zusammengesetzte Form der Vergangenheit ist im Schwabischen die Regelform der Vergangenheit Sie ersetzt auch vollstandig die einfache Vergangenheit Prateritum letztere gibt es im Schwabischen nicht Die Frage ob es dennoch vom Verbum sein auch das Prateritum war gebe und dies nicht erst durch neudeutschen Einfluss bedingt sei ist strittig Beispiele schwab dt I hao glaasa ich las habe gelesen i hao gmachd ich tat habe getan i be z Reidleng gwaa ich war in Reutlingen bin in Reutlingen gewesen Verben der Bewegung und der Ruhe bilden das Perfekt mit sein und nicht wie im Deutschen mit haben Beispiele I be gschdanda ich habe gestanden i be gsassa ich habe gesessen Das Plusquamperfekt Es wird nach folgender Regel gebildet Prasens von haben bzw sein Partizip Perfekt des Hauptverbs Partizip Perfekt von haben bzw sein Beispiele schwab dt I hao des Audo edd gsaa gheed ich hatte dieses Auto nicht gesehen i be ao doa bliba gwaa ich war auch dort geblieben Der Konjunktiv I Im Gegensatz zum Hochdeutschen in dem der Konjunktiv I nur noch rudimentar vorhanden ist haben die drei schwabischen Hilfsverben doa tun hao haben und sae sein einen vollstandig ausgebildeten Konjunktiv I Die entsprechenden Formen lauten doa tun i daab du daabsch d usw hao haben i hab du habsch d usw sae sein i sei du seiesch d usw Im sudwestschwabischen Bereich tritt nach sei zusatzlich ein hiatustilgendes n ein du seineschd mir ir se seine Der Konjunktiv I wird in diesem Bereich ausserdem regelhaft an Stelle des Indikativs gebraucht Mir seine z Balenga gsae Wir waren in Balingen Der Konjunktiv II Der Indikativ Imperfekt fehlt im Schwabischen vollstandig Der Konjunktiv Imperfekt ist dagegen bei Hilfsverben und einigen weiteren Verben vorhanden Beispielformen mir hedded wir hatten i war ich ware i sodd ich sollte i keed des edd ich konnte das nicht i wiisd edd ich wusste nicht Sehr auffallig ist dass der Konjunktiv des hochdeutschen Hilfsverbums werden ganz durch Formen des Verbums doa tun ersetzt wird Letzteres hat im Schwabischen vergleichbar dem englischen to do die Funktion eines Hilfsverbs angenommen Beispielsatze I dad dees edd ich wurde das nicht tun Wa dadsch du dorzua moena Was wurdest du dazu meinen WeblinksWikipedia auf Alemannisch inklusive Schwabisch Wikisource Schwabische Worterbucher Quellen und VolltexteNachweiseFriedrich E Vogt Schwabisch in Laut und Schrift 2 Aufl 1979 S 92f Vgl Eduard Huber Schwabisch fur Schwaben 2008 S 41 44 Vgl Friedrich E Vogt Schwabisch in Wort und Schrift 2 Aufl 1979 S 94 Vgl Friedrich E Vogt Schwabisch in Wort und Schrift 2 Aufl 1979 S 94 Friedrich Vogt Schwabisch in Laut und Schrift 2 Aufl 1979 S 95f Vgl Ludwig Merkle Bairische Grammatik Munchen 3 Aufl 1986 S 102ff Genaueres wenn bei einem Wort eine Genusdifferenz zwischen Deutsch und Schwabisch vorliegt findet man im Grimmschen Worterbuch Karl Bohnenberger Die Mundarten Wurttembergs Stuttgart 1928 S 42 Eduard Huber Schwabisch fur Schwaben 2008 S 33 Friedrich E Vogt Schwabisch in Laut und Schrift 2 Aufl Stuttgart 1979 ISBN 3 7984 0340 6 S 126 Konig Elspass Moller dtv Atlas Deutsche Sprache 18 Aufl Munchen 2015 ISBN 978 3 423 03025 0 S 158f Vgl den legendaren bayrischen Satz des Munchener Oberburgermeisters beim Fassanstich zu Beginn des Oktoberfests O zapft is deutsch Es ist angezapft Vgl Eduard Huber Schwabisch fur Schwaben 2009 S 30 Roland Groner Gschrieba wia gschwatzt 2007 S 113

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