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Die zahlenmäßig kleinen indigenen Völker des Nordens Sibiriens und des Fernen Ostens russisch Коренные малочисленные нар

Sibirische Völker

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Die zahlenmäßig kleinen indigenen Völker des Nordens, Sibiriens und des Fernen Ostens (russisch Коренные, малочисленные народы Севера, Сибири и Дальнего Востока) sind eine Kategorie indigener Völker in der Russischen Föderation, die laut Artikel 69 der russischen Verfassung besonderen Schutz genießen.

Über die Zugehörigkeit einzelner ethnischer Gruppen zu dieser Kategorie bestimmt das sogenannte Einheitliche Register indigener kleiner Völker Russlands (Transliteration Jedinyj peretschen’ korennych malotschislennych narodow Rossii/Единый перечень коренных малочисленных народов России) vom 24. März 2000.

In diese Kategorie fallen 44 indigene Völker mit jeweils weniger als 50.000 Angehörigen von den Samen der Halbinsel Kola im Westen bis zu den Tschuktschen und Yupik (Eskimo) im äußersten Fernen Osten. Größere Ethnien unter ihnen sind die Nenzen und Chanten Westsibiriens sowie die zwischen Westsibirien und Nordchina siedelnden Ewenken. Eines der kleinsten indigenen Völker Sibiriens sind die Enzen mit weniger als 200 Angehörigen. In der Ethnologie wird bisweilen eine Zusammenfassung zu den beiden Kulturarealen „Sibirien“ (Rentierhirten von Lappland bis etwa zur Kolyma) und „Paläo-Sibirien“ (vormalige Wildbeuter des fernen Nordostens) vorgenommen.

Die Gesamtzahl der Angehörigen dieser Völker beträgt etwa 270.000.

Weitere Völker im asiatischen Teil Russlands, die sowohl über mehr Angehörige als auch über eigene Teilrepubliken innerhalb der Russischen Föderation verfügen, werden häufig ebenfalls als indigen bezeichnet, wobei dieser Status innerhalb Russlands umstritten ist. Zu ihnen gehören Tuwiner, Jakuten, Chakassen und Burjaten.

Sprachen

Einige der Sprachen der indigenen Völker des russischen Nordens gehören der uralischen Sprachfamilie an, und zwar ein Teil davon dem samojedischen Zweig und ein Teil dem finno-ugrischen, von dem die Chanten und die Mansen sprachlich die nächsten Verwandten der Ungarn sind.

Eine weitere Gruppe gehört der Familie der Turksprachen an, so etwa die Schoren, Teleuten, Kumandiner und Altaier.

Die Sprachen der Ewenen und Ewenken gehören zur tunguso-mandschurischen Sprachfamilie.

Die Sprachen der Tschuktschen, Itelmenen, Korjaken und einiger anderer Völker sind isolierte Sprachen, d. h. für sie hat kein Nachweis einer Verwandtschaft mit anderen lebenden Sprachen erbracht werden können. Sie werden als paläoasiatische Sprachen zusammengefasst.

Rechtliche und politische Stellung

Ein Interesse des Staats an den kleinen Volksgruppen und ihrer Kultur zeigte sich namentlich in den frühen Jahren der Sowjetunion; 1926/27 unternahmen die sowjetischen Behörden den Versuch, einen Überblick über die Bewohner und Kulturen des Nordens von Sibirien zu gewinnen. Schon bald darauf standen jedoch Maßnahmen zum Machterhalt des Sowjetsystems im Vordergrund.

Die heutigen Verhältnisse stellen sich wie folgt dar:

Artikel 69 der Verfassung der Russischen Föderation sagt:

„Die Rußländische Föderation garantiert die Rechte der kleinen Urvölker in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Prinzipien und Normen des Völkerrechts und den völkerrechtliche Verträgen der Rußländischen Föderation.“

Das russische Gesetz „Über die Garantien der Rechte der kleinen indigenen Völker der russischen Föderation“ vom 30. April 1999 definiert die Völker des Nordens als

„Völker, die in den traditionellen Siedlungsgebieten ihrer Vorfahren auf traditionelle Weise leben, ihrer traditionellen Wirtschaftsweise nachgehen, innerhalb der Russischen Föderation nicht mehr als 50.000 Angehörige aufweisen und sich selbst als eigenständige Gemeinschaften verstehen.“

Damit sind vier verschiedene Aspekte berührt:

  1. Das Siedlungsgebiet
  2. die Lebensweise
  3. die Gruppengröße und
  4. das Selbstverständnis

Besonders problematisch ist nach Donahoe/Halemba der Umstand, dass die russische Gesetzesnorm die indigenen Völker auf eine ausschließlich „traditionelle“ Lebensweise festlegt, ohne diesen Begriff in irgendeiner Weise zu bestimmen. Theoretisch wäre es demnach möglich, dass eine Person, indem sie einen urbanen Lebensstil annimmt, ihre Zugehörigkeit zu den indigenen Völkern des Nordens verliert. Ebenso könnte eine Auswanderung aus dem traditionellen Lebensraum dieselbe Konsequenz zeitigen. Klar im Widerspruch zur innerhalb der Vereinten Nationen anerkannten Definition des Begriffs ‚Indigene Völker‘ steht die zahlenmäßige Obergrenze von 50.000, die zwar Ergebnis historischer Entwicklungen ist, aber größere Ethnien, wie etwa Tuwiner, Burjaten und Jakuten willkürlich von der Anerkennung als „indigene Völker“ ausschließt.

Während die russische Verfassung die speziellen Rechte und Privilegien indigener Völker nicht näher ausführt, ergibt sich aus den existierenden Bundesgesetzen eine Reihe von Privilegien für traditionell wirtschaftende indigene Gemeinschaften:

  • Befreiung von der Grundsteuer;
  • Recht auf Gründung von obschtschiny’ also indigener familien- oder stammesbasierter Gemeinschaftsunternehmen;
  • Privilegierter Zugang zu natürlichen Ressourcen (Wald, Wildtiere, Fischvorkommen);
  • Möglichkeit der Entschädigung für die Förderung von Bodenschätzen in ihren Gebieten;
  • Möglichkeit, einen Zivilen Ersatzdienst anstelle von Militärdienst zu leisten;
  • Möglichkeit der früheren Alterspension.
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung. Näheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

Diese Privilegien sind jedoch durch eine Vielzahl neuerer Gesetzesinitiativen bedroht. Besonders im Konflikt mit indigenen Rechten steht der von Finanzminister German Gref betriebene wirtschaftsliberale Kurs. Die Revisionen der Boden- (semel’ny kodex/земельный кодекс), Forst- (lesnoi kodex / лесной кодекс) und Gewässerkodizes (Wodny kodex / водный кодекс) sehen langfristige Verpachtungen natürlicher Ressourcen und Ländereien an private Investoren vor und drohen indigene Kollektivwirtschaftsbetriebe in eine Lage zu bringen, in der sie dazu gezwungen sind, für die Nutzung ihrer traditionellen Lebensgrundlagen Marktpreise an den Staat zu bezahlen.

Wichtigste politische Vertretung der indigenen Völker Sibiriens ist RAIPON mit Sitz in Moskau. Nominell sind alle Angehörigen der indigenen Völker des Nordens Mitglied dieser Organisation.

Ihr politischer Einfluss hält sich in engen Grenzen. Während noch im letzten Obersten Sowjet der Sowjetunion sowie in den ersten Staatsdumas der Russischen Föderation mehrere Vertreter der Nordvölker zu finden waren, so ist seit der Parlamentswahl von 2004 weder im Föderationsrat noch in der Staatsduma ein Angehöriger dieser Ethnien zu finden.

Vertreter RAIPONs fordern die Einrichtung einer Bundesbehörde, also etwa eines Ministeriums für indigene Völker. Der Erfolg ihrer Forderung ist jedoch sehr ungewiss.

Liste der kleinen indigenen Völker

Indigene kleine Völker des Nordens nach dem Einheitlichen Register der indigenen kleinen Völker Russlands von 2002
Name Historischer Name Siedlungsgebiet (* = Ethnie siedelt nur in einzelnen Rajonen) Russische Bezeichnung Umschrift Eigenbezeichnung (nach [3]) Bevölkerung (nach der Volkszählung von 2002) Bevölkerung (nach der Volkszählung von 2010)
Aleuten Region Kamtschatka* алеуты aleuty Aleut, Unagan 540 482
Aljutoren Region Kamtschatka* алюторцы aljutorzy Alutal’u
Chanten Ostjaken Autonomer Kreis der Chanten und Mansen, Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen, Oblast Tjumen*, Oblast Tomsk, Republik Komi ханты chanty Chanty, Chande, Kantek 28678 30943
Dolganen Region Krasnojarsk*, Sacha долгане dolgane Dolgan, Tyakixi 7621 7885
Ewenken Tungusen Sacha, Region Krasnojarsk*, Region Chabarowsk, Oblast Amur, Oblast Sachalin, Burjatien, Oblast Irkutsk, Region Transbaikalien, Oblast Tomsk, Oblast Tjumen эвенки ewenki Ewenk 35527 37843
Ewenen Lamuten Sacha, Region Chabarowsk, Oblast Magadan, Autonomer Kreis der Tschuktschen, Region Kamtschatka* эвены eweny Ewen 19071 22383
Enzen Region Krasnojarsk* энцы enzy 237 227
Eskimo Eskimo Autonomer Kreis der Tschuktschen, Region Kamtschatka* эскимосы eskimosy Yupik 1750 1738
Itelmenen Kamtschadalen Region Kamtschatka*, Oblast Magadan ительмены itel’meny Itel’men’, Ienm’m’i 3180 3193
Jukagiren Sacha, Oblast Magadan юкагиры jukagiry Odul, Wadul 1509 1603
Kamtschadalen Region Kamtschatka*, камчадалы kamtschadaly 2293 1927
Kereken Autonomer Kreis der Tschuktschen кереки kereki 8 4
Keten Jenissei-Ostjaken Region Krasnojarsk кеты kety Ket 1494 1219
Korjaken Region Kamtschatka*, Autonomer Kreis der Tschuktschen, Oblast Magadan коряки korjaki Verschiedene, u. a. Tschawtschyw, Tschaw’tschu (Rentierzüchter); нымылгын Nymylgyn (Bewohner); Nymylg - aremku (Nomade) 8743 7953
Kumandiner Region Altai, Republik Altai кумандинцы kumandinzy 3114 2892
Mansen Wogulen Autonomer Kreis der Chanten und Mansen, Oblast Tjumen*, Oblast Swerdlowsk, Republik Komi манси mansi Mansi 11432 12269
Nanai Golden Region Chabarowsk, Region Primorje нанайцы nanajzy Nanaj, Nani 12160 12003
Negidalen Region Chabarowsk негидальцы negidal’zy 567 513
Nenzen Samojeden Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen, Autonomer Kreis der Nenzen, Oblast Archangelsk*, Region Chabarowsk*, Autonomer Kreis der Chanten und Mansen, Republik Komi ненцы nenzy 41302 44640
Nganasanen Tawgi-Samojeden Region Krasnojarsk* нганасаны nganasany nja-nganasa (mask.), nja-ny (fem.), nja-tansa (Volk) 834 862
Niwchen Giljaken Region Chabarowsk, Oblast Sachalin нивхи niwchi Niwch 5162 4652
Oroken (Ulten) Oblast Sachalin ороки oroki Ul’ta 346 295
Orotschen Region Chabarowsk орочи orotschi 686 596
Samen Lappen Oblast Murmansk саами saami Sámi 1991 1771
Schoren Oblast Kemerowo, Chakassien, Republik Altai шорцы schorzy schor 13975 12888
Selkupen Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen, Oblast Tjumen*, Oblast Tomsk, Region Krasnojarsk селькупы sel’kupy 4249 3649
Sojoten Burjatien сойоты sojoty 2769 3608
Tasen Region Primorje тазы tasy 276 274
Republik Altai теленгиты telengity 2399 3712
Teleuten Oblast Kemerowo телеуты teleuty 2650 2643
Todscha-Tuwiner Tuwa тувинцы-тоджинцы tuwinzy-todschinzy tozhu (тожу) 4442 1858
Tofalaren Karagassen Oblast Irkutsk тофалары tofalary Tofa 837 762
Republik Altai чельканцы tschel’kanzy 855 1181
Tschuwanen Autonomer Kreis der Tschuktschen, Oblast Magadan чуванцы tschuwanzy 1087 1002
Tschuktschen Autonomer Kreis der Tschuktschen, Region Kamtschatka* чукчи tschuktschi Lyg’oravetl’an 15767 15908
Tschulymer Oblast Tomsk, Region Krasnojarsk чулымцы tschulymzy Ijus Kižiler/pestyn Kižiler 656 355
Tubalaren Republik Altai тубалары tubalary 1565 1965
Udehe Region Primorje, Region Chabarowsk удэгейцы udegejzy Udee, Uddee, Udehe 1657 1496
Ultschen Region Chabarowsk ульчи ul’tschi 2913 2765
Wepsen Republik Karelien, Oblast Leningrad вепсы wepsy Weps’, Wepsja, Ljudinkad, Tjagalažet 8240 5936

Völker, die nicht im Register eingetragen sind

  • Ischoren (Ingermanland)
  • Komi-Ischemzen
  • Woten
  • Ebenfalls nach Anerkennung als indigenes Volk des Nordens streben die Pomoren, Nachfahren russischer Altsiedler im europäischen hohen Norden, deren Lebensweise große Ähnlichkeit zu denen der „kleinen Völker“ aufweist.

Organisationen

Russland

  • Assoziation der indigenen kleinen Völker des Nordens (RAIPON)
  • Netzwerk der indigenen Völker in Russland L’auravetl’an
  • Stiftung für die Entwicklung der indigenen kleinen Völker des Nordens, Sibiriens und des Fernen Ostens „Batani“

International

  • Gesellschaft für bedrohte Völker
  • Survival International

Siehe auch

  • Paläosibirische Völker
  • Kulturstiftung Sibirien

Weblinks

Commons: Ethnische Gruppen in Russland – Sammlung von Bildern
  • Die Völker Sibiriens Survival International
  • Kulturstiftung Sibirien Ethnografische Informationen

Englisch:

  • Ethnic Groups. Norsk Polarinstitutt
  • Digital Humanities of the North (in deutscher, englischer und russischer Sprache)
  • The Red Book of the peoples of the Russian Empire

Literatur

  • Yuri Slezkine: Arctic Mirrors. Russia and the Small Peoples of the North. Ithaca, London (Cornell University Press) 1994. ISBN 0-8014-2976-5.
  • James Forsyth: A History of the Peoples of Siberia. Russia’s North Asian Colony 1581–1990. Cambridge (University Press) 1992. ISBN 0-521-40311-1.
  • Erich Kasten (Hrsg.): People and the Land. Pathways to Reform in Post-Soviet Siberia. Dietrich Reimer, Berlin 2002. ISBN 3-496-02743-6. Online-Ausgabe: http://www.siberian-studies.org/publications/peopleland.html.
  • Rohr, Johannes: Anpassung und Selbstbehauptung. Die indigenen Völker in Russlands Norden. In: Osteuropa 2-3 2011 (61. Jahrgang), S. 387–416.

Einzelnachweise

  1. Kapitel 3. Föderativer Aufbau | Die Verfassung der Russischen Föderation. In: www.constitution.ru. Abgerufen am 11. Mai 2015. 
  2. Johannes Rohr: Indigenous Peoples in the Russian Federation. Hrsg.: International Work Group for Indigenous Affairs (= IWGIA Report. Band 19). Copenhagen 2014, ISBN 978-87-92786-49-4, S. 69 (iwgia.org). 
  3. Eine knappe Übersicht findet sich in UNESCO red book of endangered languages: Northeast Asia[1]
  4. Polar Census 1926–1927
  5. Die Verfassung der Russischen Föderation, Kap. 3: Föderativer Aufbau, Art. 69 [2]
  6. Brian Donahoe / Agnieszka Halemba: Die indigenen Völker Sibiriens: Landrechte, Legalismus und Lebensstil, in infoeMagazin Nr. 19, S. 18–21
  7. Gulwaira Schermatowa: Privatisierung der Wälder: Neue Gesetzgebung in Russland. Rechte indigener Völker werden beschnitten. in: infoeMagazin 19, S. 30–31
  8. Die Landrechte sind die Schlüsselfrage, Interview mit Michail Todyschew, RAIPON, in: infoeMagazin 19, S. 36–38
  9. Ergebnisse der Volkszählung für die indigenen Völker des Nordens: Единый перечень коренных малочисленных народов Российской Федерации raipon.grida.no (Memento vom 14. Oktober 2006 im Internet Archive) Ergebnisse der Volkszählung von 2010:Всероссийская перепись населения 2010: Том 4: Национальный состав и владение языками, гражданство: Национальный состав населения (Memento vom 20. Juni 2013 im Internet Archive)
  10. В.А. Тураев, Р.В Суляндзига, П. В. Суляндзига, В.Н. Бочарников: Энцыклопедия коренных, малочисленных народов Севера, Сибири и Дальнего Востока Российской Федерации. Москва 2005, S. 143
  11. L’auravetl’an Indigenous Information Network by Indigenous Peoples of Russia
  12. Batanifund.org Website (z. Z. nicht verfügbar)
  13. Indigene Volker Survival International

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:46

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Die zahlenmassig kleinen indigenen Volker des Nordens Sibiriens und des Fernen Ostens russisch Korennye malochislennye narody Severa Sibiri i Dalnego Vostoka sind eine Kategorie indigener Volker in der Russischen Foderation die laut Artikel 69 der russischen Verfassung besonderen Schutz geniessen Nenzen mit einem Rentierschlitten in der sibirischen Tundra bei DudinkaIndigene Volker des Nordens Sibiriens und des Fernen Ostens Uber die Zugehorigkeit einzelner ethnischer Gruppen zu dieser Kategorie bestimmt das sogenannte Einheitliche Register indigener kleiner Volker Russlands Transliteration Jedinyj peretschen korennych malotschislennych narodow Rossii Edinyj perechen korennyh malochislennyh narodov Rossii vom 24 Marz 2000 In diese Kategorie fallen 44 indigene Volker mit jeweils weniger als 50 000 Angehorigen von den Samen der Halbinsel Kola im Westen bis zu den Tschuktschen und Yupik Eskimo im aussersten Fernen Osten Grossere Ethnien unter ihnen sind die Nenzen und Chanten Westsibiriens sowie die zwischen Westsibirien und Nordchina siedelnden Ewenken Eines der kleinsten indigenen Volker Sibiriens sind die Enzen mit weniger als 200 Angehorigen In der Ethnologie wird bisweilen eine Zusammenfassung zu den beiden Kulturarealen Sibirien Rentierhirten von Lappland bis etwa zur Kolyma und Palao Sibirien vormalige Wildbeuter des fernen Nordostens vorgenommen Die Gesamtzahl der Angehorigen dieser Volker betragt etwa 270 000 Weitere Volker im asiatischen Teil Russlands die sowohl uber mehr Angehorige als auch uber eigene Teilrepubliken innerhalb der Russischen Foderation verfugen werden haufig ebenfalls als indigen bezeichnet wobei dieser Status innerhalb Russlands umstritten ist Zu ihnen gehoren Tuwiner Jakuten Chakassen und Burjaten SprachenEinige der Sprachen der indigenen Volker des russischen Nordens gehoren der uralischen Sprachfamilie an und zwar ein Teil davon dem samojedischen Zweig und ein Teil dem finno ugrischen von dem die Chanten und die Mansen sprachlich die nachsten Verwandten der Ungarn sind Eine weitere Gruppe gehort der Familie der Turksprachen an so etwa die Schoren Teleuten Kumandiner und Altaier Die Sprachen der Ewenen und Ewenken gehoren zur tunguso mandschurischen Sprachfamilie Die Sprachen der Tschuktschen Itelmenen Korjaken und einiger anderer Volker sind isolierte Sprachen d h fur sie hat kein Nachweis einer Verwandtschaft mit anderen lebenden Sprachen erbracht werden konnen Sie werden als palaoasiatische Sprachen zusammengefasst Rechtliche und politische StellungEin Interesse des Staats an den kleinen Volksgruppen und ihrer Kultur zeigte sich namentlich in den fruhen Jahren der Sowjetunion 1926 27 unternahmen die sowjetischen Behorden den Versuch einen Uberblick uber die Bewohner und Kulturen des Nordens von Sibirien zu gewinnen Schon bald darauf standen jedoch Massnahmen zum Machterhalt des Sowjetsystems im Vordergrund Die heutigen Verhaltnisse stellen sich wie folgt dar Artikel 69 der Verfassung der Russischen Foderation sagt Die Russlandische Foderation garantiert die Rechte der kleinen Urvolker in Ubereinstimmung mit den allgemein anerkannten Prinzipien und Normen des Volkerrechts und den volkerrechtliche Vertragen der Russlandischen Foderation Das russische Gesetz Uber die Garantien der Rechte der kleinen indigenen Volker der russischen Foderation vom 30 April 1999 definiert die Volker des Nordens als Volker die in den traditionellen Siedlungsgebieten ihrer Vorfahren auf traditionelle Weise leben ihrer traditionellen Wirtschaftsweise nachgehen innerhalb der Russischen Foderation nicht mehr als 50 000 Angehorige aufweisen und sich selbst als eigenstandige Gemeinschaften verstehen Damit sind vier verschiedene Aspekte beruhrt Das Siedlungsgebiet die Lebensweise die Gruppengrosse und das Selbstverstandnis Besonders problematisch ist nach Donahoe Halemba der Umstand dass die russische Gesetzesnorm die indigenen Volker auf eine ausschliesslich traditionelle Lebensweise festlegt ohne diesen Begriff in irgendeiner Weise zu bestimmen Theoretisch ware es demnach moglich dass eine Person indem sie einen urbanen Lebensstil annimmt ihre Zugehorigkeit zu den indigenen Volkern des Nordens verliert Ebenso konnte eine Auswanderung aus dem traditionellen Lebensraum dieselbe Konsequenz zeitigen Klar im Widerspruch zur innerhalb der Vereinten Nationen anerkannten Definition des Begriffs Indigene Volker steht die zahlenmassige Obergrenze von 50 000 die zwar Ergebnis historischer Entwicklungen ist aber grossere Ethnien wie etwa Tuwiner Burjaten und Jakuten willkurlich von der Anerkennung als indigene Volker ausschliesst Wahrend die russische Verfassung die speziellen Rechte und Privilegien indigener Volker nicht naher ausfuhrt ergibt sich aus den existierenden Bundesgesetzen eine Reihe von Privilegien fur traditionell wirtschaftende indigene Gemeinschaften Befreiung von der Grundsteuer Recht auf Grundung von obschtschiny also indigener familien oder stammesbasierter Gemeinschaftsunternehmen Privilegierter Zugang zu naturlichen Ressourcen Wald Wildtiere Fischvorkommen Moglichkeit der Entschadigung fur die Forderung von Bodenschatzen in ihren Gebieten Moglichkeit einen Zivilen Ersatzdienst anstelle von Militardienst zu leisten Moglichkeit der fruheren Alterspension Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Diese Privilegien sind jedoch durch eine Vielzahl neuerer Gesetzesinitiativen bedroht Besonders im Konflikt mit indigenen Rechten steht der von Finanzminister German Gref betriebene wirtschaftsliberale Kurs Die Revisionen der Boden semel ny kodex zemelnyj kodeks Forst lesnoi kodex lesnoj kodeks und Gewasserkodizes Wodny kodex vodnyj kodeks sehen langfristige Verpachtungen naturlicher Ressourcen und Landereien an private Investoren vor und drohen indigene Kollektivwirtschaftsbetriebe in eine Lage zu bringen in der sie dazu gezwungen sind fur die Nutzung ihrer traditionellen Lebensgrundlagen Marktpreise an den Staat zu bezahlen Wichtigste politische Vertretung der indigenen Volker Sibiriens ist RAIPON mit Sitz in Moskau Nominell sind alle Angehorigen der indigenen Volker des Nordens Mitglied dieser Organisation Ihr politischer Einfluss halt sich in engen Grenzen Wahrend noch im letzten Obersten Sowjet der Sowjetunion sowie in den ersten Staatsdumas der Russischen Foderation mehrere Vertreter der Nordvolker zu finden waren so ist seit der Parlamentswahl von 2004 weder im Foderationsrat noch in der Staatsduma ein Angehoriger dieser Ethnien zu finden Vertreter RAIPONs fordern die Einrichtung einer Bundesbehorde also etwa eines Ministeriums fur indigene Volker Der Erfolg ihrer Forderung ist jedoch sehr ungewiss Liste der kleinen indigenen VolkerIndigene kleine Volker des Nordens nach dem Einheitlichen Register der indigenen kleinen Volker Russlands von 2002 Name Historischer Name Siedlungsgebiet Ethnie siedelt nur in einzelnen Rajonen Russische Bezeichnung Umschrift Eigenbezeichnung nach 3 Bevolkerung nach der Volkszahlung von 2002 Bevolkerung nach der Volkszahlung von 2010 Aleuten Region Kamtschatka aleuty aleuty Aleut Unagan 540 482Aljutoren Region Kamtschatka alyutorcy aljutorzy Alutal uChanten Ostjaken Autonomer Kreis der Chanten und Mansen Autonomer Kreis der Jamal Nenzen Oblast Tjumen Oblast Tomsk Republik Komi hanty chanty Chanty Chande Kantek 28678 30943Dolganen Region Krasnojarsk Sacha dolgane dolgane Dolgan Tyakixi 7621 7885Ewenken Tungusen Sacha Region Krasnojarsk Region Chabarowsk Oblast Amur Oblast Sachalin Burjatien Oblast Irkutsk Region Transbaikalien Oblast Tomsk Oblast Tjumen evenki ewenki Ewenk 35527 37843Ewenen Lamuten Sacha Region Chabarowsk Oblast Magadan Autonomer Kreis der Tschuktschen Region Kamtschatka eveny eweny Ewen 19071 22383Enzen Region Krasnojarsk ency enzy 237 227Eskimo Eskimo Autonomer Kreis der Tschuktschen Region Kamtschatka eskimosy eskimosy Yupik 1750 1738Itelmenen Kamtschadalen Region Kamtschatka Oblast Magadan itelmeny itel meny Itel men Ienm m i 3180 3193Jukagiren Sacha Oblast Magadan yukagiry jukagiry Odul Wadul 1509 1603Kamtschadalen Region Kamtschatka kamchadaly kamtschadaly 2293 1927Kereken Autonomer Kreis der Tschuktschen kereki kereki 8 4Keten Jenissei Ostjaken Region Krasnojarsk kety kety Ket 1494 1219Korjaken Region Kamtschatka Autonomer Kreis der Tschuktschen Oblast Magadan koryaki korjaki Verschiedene u a Tschawtschyw Tschaw tschu Rentierzuchter nymylgyn Nymylgyn Bewohner Nymylg aremku Nomade 8743 7953Kumandiner Region Altai Republik Altai kumandincy kumandinzy 3114 2892Mansen Wogulen Autonomer Kreis der Chanten und Mansen Oblast Tjumen Oblast Swerdlowsk Republik Komi mansi mansi Mansi 11432 12269Nanai Golden Region Chabarowsk Region Primorje nanajcy nanajzy Nanaj Nani 12160 12003Negidalen Region Chabarowsk negidalcy negidal zy 567 513Nenzen Samojeden Autonomer Kreis der Jamal Nenzen Autonomer Kreis der Nenzen Oblast Archangelsk Region Chabarowsk Autonomer Kreis der Chanten und Mansen Republik Komi nency nenzy 41302 44640Nganasanen Tawgi Samojeden Region Krasnojarsk nganasany nganasany nja nganasa mask nja ny fem nja tansa Volk 834 862Niwchen Giljaken Region Chabarowsk Oblast Sachalin nivhi niwchi Niwch 5162 4652Oroken Ulten Oblast Sachalin oroki oroki Ul ta 346 295Orotschen Region Chabarowsk orochi orotschi 686 596Samen Lappen Oblast Murmansk saami saami Sami 1991 1771Schoren Oblast Kemerowo Chakassien Republik Altai shorcy schorzy schor 13975 12888Selkupen Autonomer Kreis der Jamal Nenzen Oblast Tjumen Oblast Tomsk Region Krasnojarsk selkupy sel kupy 4249 3649Sojoten Burjatien sojoty sojoty 2769 3608Tasen Region Primorje tazy tasy 276 274Republik Altai telengity telengity 2399 3712Teleuten Oblast Kemerowo teleuty teleuty 2650 2643Todscha Tuwiner Tuwa tuvincy todzhincy tuwinzy todschinzy tozhu tozhu 4442 1858Tofalaren Karagassen Oblast Irkutsk tofalary tofalary Tofa 837 762Republik Altai chelkancy tschel kanzy 855 1181Tschuwanen Autonomer Kreis der Tschuktschen Oblast Magadan chuvancy tschuwanzy 1087 1002Tschuktschen Autonomer Kreis der Tschuktschen Region Kamtschatka chukchi tschuktschi Lyg oravetl an 15767 15908Tschulymer Oblast Tomsk Region Krasnojarsk chulymcy tschulymzy Ijus Kiziler pestyn Kiziler 656 355Tubalaren Republik Altai tubalary tubalary 1565 1965Udehe Region Primorje Region Chabarowsk udegejcy udegejzy Udee Uddee Udehe 1657 1496Ultschen Region Chabarowsk ulchi ul tschi 2913 2765Wepsen Republik Karelien Oblast Leningrad vepsy wepsy Weps Wepsja Ljudinkad Tjagalazet 8240 5936Volker die nicht im Register eingetragen sind Ischoren Ingermanland Komi Ischemzen Woten Ebenfalls nach Anerkennung als indigenes Volk des Nordens streben die Pomoren Nachfahren russischer Altsiedler im europaischen hohen Norden deren Lebensweise grosse Ahnlichkeit zu denen der kleinen Volker aufweist OrganisationenRussland Assoziation der indigenen kleinen Volker des Nordens RAIPON Netzwerk der indigenen Volker in Russland L auravetl an Stiftung fur die Entwicklung der indigenen kleinen Volker des Nordens Sibiriens und des Fernen Ostens Batani International Gesellschaft fur bedrohte Volker Survival InternationalSiehe auchPalaosibirische Volker Kulturstiftung SibirienWeblinksCommons Ethnische Gruppen in Russland Sammlung von Bildern Die Volker Sibiriens Survival International Kulturstiftung Sibirien Ethnografische Informationen Englisch Ethnic Groups Norsk Polarinstitutt Digital Humanities of the North in deutscher englischer und russischer Sprache The Red Book of the peoples of the Russian EmpireLiteraturYuri Slezkine Arctic Mirrors Russia and the Small Peoples of the North Ithaca London Cornell University Press 1994 ISBN 0 8014 2976 5 James Forsyth A History of the Peoples of Siberia Russia s North Asian Colony 1581 1990 Cambridge University Press 1992 ISBN 0 521 40311 1 Erich Kasten Hrsg People and the Land Pathways to Reform in Post Soviet Siberia Dietrich Reimer Berlin 2002 ISBN 3 496 02743 6 Online Ausgabe http www siberian studies org publications peopleland html Rohr Johannes Anpassung und Selbstbehauptung Die indigenen Volker in Russlands Norden In Osteuropa 2 3 2011 61 Jahrgang S 387 416 EinzelnachweiseKapitel 3 Foderativer Aufbau Die Verfassung der Russischen Foderation In www constitution ru Abgerufen am 11 Mai 2015 Johannes Rohr Indigenous Peoples in the Russian Federation Hrsg International Work Group for Indigenous Affairs IWGIA Report Band 19 Copenhagen 2014 ISBN 978 87 92786 49 4 S 69 iwgia org Eine knappe Ubersicht findet sich in UNESCO red book of endangered languages Northeast Asia 1 Polar Census 1926 1927 Die Verfassung der Russischen Foderation Kap 3 Foderativer Aufbau Art 69 2 Brian Donahoe Agnieszka Halemba Die indigenen Volker Sibiriens Landrechte Legalismus und Lebensstil in infoeMagazin Nr 19 S 18 21 Gulwaira Schermatowa Privatisierung der Walder Neue Gesetzgebung in Russland Rechte indigener Volker werden beschnitten in infoeMagazin 19 S 30 31 Die Landrechte sind die Schlusselfrage Interview mit Michail Todyschew RAIPON in infoeMagazin 19 S 36 38 Ergebnisse der Volkszahlung fur die indigenen Volker des Nordens Edinyj perechen korennyh malochislennyh narodov Rossijskoj Federacii raipon grida no Memento vom 14 Oktober 2006 im Internet Archive Ergebnisse der Volkszahlung von 2010 Vserossijskaya perepis naseleniya 2010 Tom 4 Nacionalnyj sostav i vladenie yazykami grazhdanstvo Nacionalnyj sostav naseleniya Memento vom 20 Juni 2013 im Internet Archive V A Turaev R V Sulyandziga P V Sulyandziga V N Bocharnikov Encyklopediya korennyh malochislennyh narodov Severa Sibiri i Dalnego Vostoka Rossijskoj Federacii Moskva 2005 S 143 L auravetl an Indigenous Information Network by Indigenous Peoples of Russia Batanifund org Website z Z nicht verfugbar Indigene Volker Survival International

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