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Klassifikation nach ICD 10D57 0 Sichelzellenanämie mit Krisen Hb SS Krankheit mit KrisenD57 1 Sichelzellenanämie ohne Kr

Sichelzellenanämie

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Sichelzellenanämie
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Klassifikation nach ICD-10
D57.0 Sichelzellenanämie mit Krisen

Hb-SS-Krankheit mit Krisen

D57.1 Sichelzellenanämie ohne Krisen
D57.2 Doppelt heterozygote Sichelzellenkrankheit
D57.3 Sichelzellen-Erbanlage

Heterozygotes Hämoglobin S

D57.8 Sonstige Sichelzellenkrankheiten
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Sichelzellanämie oder Sichelzellenanämie (auch Sichelzellkrankheit und Drepanozytose genannt) ist eine erbliche Erkrankung der roten Blutzellen (Erythrozyten). Sie gehört zur Gruppe der Hämoglobinopathien (Störungen des Hämoglobins) mit abnormen Hämoglobinen und führt zu einer korpuskulären hämolytischen Anämie. Bei den Betroffenen liegt eine Mutation der β-Kette des Hämoglobins vor. Es können entweder alle β-Ketten betroffen sein (schwere, homozygote Form) oder nur ein Teil (mildere, heterozygote Form).

Die Krankheit tritt vor allem bei Personen aus Subsahara-Afrika und deren Nachfahren, aber auch in Teilen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens bis Indien auf und wurde durch Migration global verbreitet. Sie ist nach wie vor in den Entwicklungsländern mit einer hohen Mortalität verbunden. Die Krankheit wurde 1910 von und bei einem Patienten aus der Karibik beschrieben und die Bezeichnung Sichelzellenanämie wurde zuerst von 1922 benutzt.

Eigenschaften

Die Betroffenen bilden ein abnormes Hämoglobin (Sichelzell-Hämoglobin, HbS), das bei Sauerstoffmangel zur Bildung von Fibrillen neigt. Dabei verformen sich die roten Blutzellen durch die enthaltenen Fasern zu sichelförmigen Gebilden, verklumpen miteinander und verstopfen kleine Blutgefäße, wodurch eine Entzündung entsteht. Durch die Verklumpung und Gefäßverstopfung kann es bei der homozygoten Form zu anfallsartigen schmerzhaften, zum Teil lebensbedrohlichen Durchblutungsstörungen (Sichelzellkrisen) kommen, die unter anderem zu venösen Thrombosen führen können. Heterozygot Betroffene, bei denen nur eines der beiden Hämoglobin-Gene verändert ist, sind vor den schweren Verlaufsformen der Malaria geschützt. Dadurch ist das mutierte Hämoglobin-Gen in Malariagebieten relativ verbreitet.

Die Zerstörung roter Blutkörperchen führt zu einer schweren chronischen Blutarmut (hämolytische Anämie). Aufgrund der Neigung des Hämoglobin S zur Polymerisation und der sichelförmigen Deformierung der Erythrozyten kommt es zu Verschlüssen kleiner Arterien mit rezidivierenden Durchblutungsstörungen. Dies führt zu starken Schmerzen und Schäden in multiplen Organsystemen: Gehirn (ischämischer Schlaganfall), Milzinfarkt, Lunge (Lungenentzündung, pulmonale Hypertonie), Auge, Herz- und Nierenversagen, Muskel, Knochen (Osteonekrose) oder Priapismus. Die Lebenserwartung ist vermindert. Eine Glomerulopathie mit Hyperfiltration tritt bei bis zu einem Drittel der Patienten mit homozygotem Phänotyp schon in der Kindheit auf. Schäden im Bereich des Nierenmarks führen zu Papillennekrosen, Verlust der Konzentrationsfähigkeit der Nieren und blutigem Urin (Makrohämaturie). Schäden im Bereich der Nierenkörperchen (Glomeruli) führen zu vermehrter Eiweißausscheidung im Urin (Mikro- und Makroalbuminurie, nephrotisches Syndrom). Bei der feingeweblichen Untersuchung ist die vorherrschende glomeruläre Schädigung die fokal segmentale Glomerulosklerose. Bei bis zu einem Drittel der Patienten kommt es in den ersten Lebensjahrzehnten zum Auftreten einer Proteinurie, in fünf Prozent zu einem terminalen Nierenversagen.

Nur homozygote Träger des Sichelzellgens zeigen diese starke Ausprägung der Krankheit, bei der das gesamte Hämoglobin abnormes Sichelzellhämoglobin (irreguläres Hämoglobin) ist. In heterozygoten Trägern ist nur etwa ein Prozent aller Erythrozyten deformiert. Die Symptome verschlimmern sich erheblich, wenn die Patienten körperlich stark aktiv sind oder sich in großen Höhen befinden. Dies liegt daran, dass sich die Sichelform der Erythrozyten bei niedrigem Sauerstoffpartialdruck bildet, weil unter diesen Bedingungen das Hämoglobin faserig ausfällt (die Löslichkeit von Hämoglobin bei Sichelzellanämie ist 25-fach geringer als die Löslichkeit von normalem Hämoglobin).

Etwa ab dem sechsten Lebensmonat, wenn der Abbau des fetalen Hämoglobins bereits weit fortgeschritten ist, können erstmals Symptome auftreten. Sie äußern sich dann meist in einer sogenannten Sichelzellkrise: Durch äußere Einflüsse wie Anstrengung sinkt der Sauerstoffpartialdruck im Blut, die Sichelzellen werden hämolytisch.

Ursache

Aufgrund einer Punktmutation im HBB-Gen (c.20A>T) auf Chromosom 11 ist bei der Sichelzellenanämie an der Position sechs der β-Globin-Protein-Untereinheit des Hämoglobins die Aminosäure Glutaminsäure durch Valin ersetzt. Die Bezeichnung dieser Variante in offizieller genetischer Nomenklatur lautet HBB-p.E6V. Die betroffenen Erythrozyten verformen sich bei abnehmendem Sauerstoffpartialdruck sichelförmig, verfangen sich leicht in den Kapillaren und lysieren überdies sehr schnell. Durch die Hämolyse werden Hämoglobin, Arginase und freie Sauerstoffradikale freigesetzt. Freies Hämoglobin bindet Stickstoffmonoxid etwa 1000-mal stärker als intrazelluläres, und Arginase verwandelt Stickstoffmonoxid zu Nitrit und Nitrat. Stickstoffmonoxid ist der wichtigste Vasodilatator, und die Konzentrationsabnahme führt zur Gefäßverengung und somit zu Durchblutungsstörungen.

Das Sichelzellenhämoglobin wird als HbS bezeichnet im Gegensatz zum HbA, dem normalen Hämoglobin des erwachsenen Menschen. Heterozygote Träger des Merkmals bilden neben dem HbS auch HbA in ausreichender Menge, um die Funktion der Erythrozyten bei diesen Menschen weitgehend aufrechtzuerhalten.

Am Beispiel der Sichelzellenanämie wurde erstmals der Zusammenhang eines Defekts eines Moleküls mit einer Krankheit nachgewiesen, in einer berühmten Arbeit von Linus Pauling, Harvey Itano und Seymour Jonathan Singer von 1949. Der Unterschied des Hämoglobins beider roter Blutkörperchen zeigte sich in der Gel-Elektrophorese, die Itano durchführte. Die Autoren vermuteten schon, dass Unterschiede in den Aminosäuren vorlagen, was Vernon Ingram 1956 bestätigte, der auch zeigte, dass der Unterschied im Austausch genau einer Aminosäure bestand. Die Vererbungsmuster der Krankheit klärte ebenfalls 1949 James V. Neel (1915–2000).

Vererbung

Sichelzellenanämie ist eine autosomal kodominante Erbkrankheit.

  1. Das Erbgut eines Gesunden enthält die beiden unvollständig dominanten (auf molekularem Niveau sind A und S kodominant) Allele (AA) für das Hämoglobin A. Seine roten Blutkörperchen sind stets elastisch.
  2. Ein Überträger (Konduktor) mit dem Genotyp AS (=heterozygot) enthält sowohl das Allel A als auch das mutierte Allel S, welches das veränderte Hämoglobin S verursacht. Seine roten Blutkörperchen enthalten HbA und HbS im Verhältnis 1:1. Unter Normalbedingungen zeigen die roten Blutkörperchen keine Veränderungen, die Krankheit kommt nicht zum Ausbruch. Erst unter sehr starkem Sauerstoffmangel verformen sich die roten Blutkörperchen zu sichelförmigen Gebilden, was die Durchblutung der Organe beeinträchtigt.
  3. Ein Träger des Genotyps SS (homozygot) stellt nur das veränderte HbS her. Schon unter physiologischem Sauerstoffmangel, wie er z. B. in den Kapillaren sauerstoffverbrauchender Organe herrscht, kommt es zu einer starken Verformung der roten Blutkörperchen. Sie verlieren ihre Elastizität und verhaken leicht miteinander. Dadurch kommt es zu einem Verschluss der Kapillaren. Unter normalen Bedingungen ist das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen stets fein verteilt. Bei abnehmendem pH-Wert und Sauerstoffgehalt des Blutes kommt es beim HbS zu einer Verklumpung der Hämoglobinmoleküle zu stäbchenförmigen, kristallinen Gebilden. Dadurch wird der Erythrozyt sichelförmig verformt und verliert seine Elastizität.

Diagnose

Die Diagnose der Sichelzellanämie erfolgt zunächst anamnestisch, wobei die Herkunft und andere Fälle der Erkrankung in der Familie erfragt werden sollten; danach klinisch anhand der gebotenen Symptome und schließlich im Labor, wo in einem Blutbild eine hämolytische Anämie erscheinen kann und bei Untersuchung des Blutes unter dem Mikroskop die typisch geformten Drepanozyten erscheinen - insbesondere, wenn das Blut für 24 h unter Sauerstoffabschluss gelagert wurde (Sichelzelltest). Außerdem kann eine Elektrophorese des Hämoglobins die veränderten Moleküle beweisend identifizieren. Schließlich kann auch der Genabschnitt für das Hämoglobin in einer Restriktionsanalyse untersucht werden und die Punktmutation auf der Ebene der DNA aufzeigen.

Stammbaumanalyse

Sind die Genotypen der Eltern bekannt, kann die Wahrscheinlichkeit berechnet werden, mit der die Sichelzellenanämie bei einem Kind auftritt:

Genotyp
der Eltern
Genotypen
der Kinder
Vererbungswahrscheinlichkeiten und Phänotyp der Kinder
AA x AA AA 100 % gesunde Kinder
AA × AS AA 050 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind gesund ist
AS 050 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind heterozygoter HbS-Träger wird
AS × AS AA 025 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind gesund ist
AS 050 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind heterozygoter HbS-Träger wird
SS 025 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von der schwereren, homozygoten Form betroffen ist
AA × SS AS 100 % alle Kinder werden heterozygote HbS-Träger
AS × SS AS 050 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind heterozygoter HbS-Träger wird
SS 050 % Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von der schwereren, homozygoten Form betroffen ist
SS × SS SS 100 % Die Kinder haben mit Sicherheit die schwerere, homozygote Form

Sichelzelltest

Das zu untersuchende Blut wird mit EDTA versetzt und über 24 Stunden unter Sauerstoffabschluss gelagert. Durch den eintretenden Sauerstoffmangel in den Erythrozyten entstehen die Sichelformen der Zellen, die im Mikroskop bei 40-facher Vergrößerung gut erkannt werden können. Zusätzlich kann durch Zugabe von Natriummetabisulfit der Effekt der Sichelzellbildung beschleunigt werden.

Elektrophorese

Da erst unter extremem Sauerstoffmangel eine Veränderung der roten Blutkörperchen von Überträgern (Genotyp AS) auftritt, lässt sich durch Untersuchung der roten Blutkörperchen unter dem Mikroskop der Genotyp AA nicht vom Genotyp AS unterscheiden. Dagegen lässt sich mit Hilfe der Hämoglobin-Elektrophorese eindeutig der Genotyp bestimmen: Dazu wird den Probanden Blut entnommen und aufbereitet, bis reines Hämoglobin vorliegt. Im elektrischen Feld wandern die beiden Hämoglobinsorten unterschiedlich weit, da HbS aufgrund seiner geänderten Proteinstruktur ein anderes Wanderungsverhalten zeigt. Auch klinisch relevante Kombinationsformen, wie z. B. aus HbS und Hämoglobin C, die s.g. HbSC-Krankheit oder die Kombination aus HbS und Hämoglobin E (HbE) können mit der Hb-Elektrophorese unterschieden werden.

Molekulargenetik

Die ursächliche Mutation im HBB-Gen (c.20A>T) kann mittels molekularbiologischer Untersuchungsverfahren nachgewiesen werden. Die Sequenzierung des HBB-Gens verdrängt hierbei zunehmend andere Verfahren wie bspw. die Restriktionsanalyse.

Verbreitung

Auffallend ist, dass in Gebieten der Malaria das Sichelzellenallel relativ häufig ist. Daraus wurde geschlussfolgert, dass es gegen Malaria eine Resistenz verleiht, sodass die gesunden Überträger (AS) des Sichelzellenallels in diesen Gebieten einen Selektionsvorteil (den sogenannten Heterozygotenvorteil) gegenüber denen ohne Sichelzellenallel (Genotyp AA), die eher an Malaria sterben, und auch gegenüber den Sichelzellerkrankten (Genotyp SS) haben, die vorzeitig an Sichelzellenanämie sterben. In Afrika gibt es beispielsweise Gegenden, in denen fast ein Drittel der Bevölkerung heterozygot für dieses Merkmal ist. In den anderen Weltgegenden kommt das Sichelzellenallel praktisch nicht vor, da hier dieser Selektionsvorteil aufgrund der fehlenden Malaria nicht wirksam ist. In Deutschland werden jährlich zwischen 500 und 1100 Fälle von Malaria festgestellt. Etwa 85 % der homozygoten Träger stammen aus Afrika.

Verlässliche Daten zur Häufigkeit in Deutschland liegen nicht vor. Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Patienten mit Sichelzellkrankheit wurde für das Jahr 2017 auf mindestens 2000 geschätzt.

Bedeutung der Sichelzellanämie für Malaria

Möglicherweise besteht ein Selektionsvorteil von heterozygoten Trägern bei Infektionen mit Malaria. Der Malaria-Erreger wird während eines Teiles seines Entwicklungszyklus an oder in den Erythrozyten transportiert. Das Hämoglobin von Menschen mit der heterozygoten Form des HbS führt durch Verminderung der Sauerstoffsättigung des Hämoglobins unter Extrembedingungen zur sichelartigen Verformung der roten Blutzellen, die dann in der Milz abgebaut werden oder verklumpen und danach zugrunde gehen. Eine Hypothese besagt, diejenigen Zellen, die von Plasmodien befallen sind, würden sich auch ohne diese Druckverminderung schon allein durch den Einfluss der Merozoiten beziehungsweise der Trophozoiten verformen, von der Milz als krank erkannt und abgebaut werden.

Eine weitere Hypothese ist die direkte Tötung der Parasiten, denn die Sichelzellen bilden vermehrt Sauerstoffradikale. Es entstehen dabei Superoxidanionen und Wasserstoffperoxid, und beide Verbindungen sind für die Parasiten giftig.

Eine andere Theorie besagt Folgendes: Befallen die Plasmodien, die die Malaria verursachen, Erythrozyten, so setzen die Mikroben nach einiger Zeit Säuren als Abfallprodukte ihres Stoffwechsels frei. Das Hämoglobin gibt nun, von H+-Ionen angeregt, den Sauerstoff ab (Rechtsverschiebung der Sauerstoffbindungskurve). Die Sichelform betrifft aber vor allem die Desoxyform der Erythrozyten. Also werden die befallenen Zellen schnell zu Sichelzellen, und diese werden dann in der Milz samt den Mikroben abgebaut. Daraus erklärt sich die Resistenz der Träger der Sichelzellenanämie gegenüber Malaria (siehe Abbildung).

Die letzte Theorie besagt, dass dabei unter der Bildung von Hämoglobinpolymeren Hämin entsteht, das wiederum zur direkten Tötung der Parasiten führt.

Therapie

Momentan werden Ansätze zur Verstärkung der Genexpression von HbF in Adoleszenten und Erwachsenen untersucht.

Hydroxyurea kann die Bildung von HbF induzieren. Rote Blutkörperchen mit hohem Anteil von HbF bilden keine Sichelzellen, werden daher seltener abgebaut und verursachen seltener Verschlüsse kleiner Gefäße. Eine Behandlung mit Hydroxyurea kann die Häufigkeit von Gefäßverschlüssen vermindern, chronische Organschäden mildern und das Überleben verlängern. Dieses konnte kürzlich auch bei Kindern im Subsahara-Afrika gezeigt werden.

Weiterhin wird ein adoptiver Zelltransfer untersucht.

Am 12. Oktober 2016 wurde eine Therapiemöglichkeit basierend auf einer Veränderung der betroffenen Gene mit der CRISPR/Cas-Methode veröffentlicht. Mit Hilfe der Genschere ersetzten die Forscher die krankmachende Mutation durch die korrekten DNA-Basen. Es wurden zum ersten Mal ausreichend gesunde Blutzellen erzeugt, um Patienten künftig mit dieser Methode heilen zu können, wie die Forscher um von der University of California, Berkeley, berichteten. Es sei noch zu früh, um von einer praktikablen Lösung zu sprechen, jedoch sei der erste Schritt gemacht um die Ursachen zu bekämpfen, anstatt eine Symptombehandlung durchzuführen. Ein weiteres Arzneimittel ist der Sauerstoffaffinitäts-Modulator Voxelotor.

Am 12. Oktober 2023 hat die U.S. Food and Drug Administration (FDA) zwei Behandlungen der Sichelzellkrankheit für Patienten ab 12 Jahren mit wiederholten Sichelzellkrisen zugelassen. Eine der Behandlungen nutzt patienteneigene Blutstammzellen, die dem Patienten entnommen, auf Basis der CRISPR/Cas-Methode modifiziert und als Einmaldosis in das Knochenmark zurück transplantiert werden. Vor dem letzten Schritt müssen jedoch verbleibende Stammzellen im Knochenmark mittels Chemotherapie entfernt werden.

Literatur

  • Fernando Ferreira Costa, Nicola Conran (Hrsg.): Sickle Cell Anemia. From Basic Science to Clinical Practice. Springer 2016.

Weblinks

Commons: Sichelzellenanämie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ausführlicher praktischer Leitfaden der Uni Bonn
  • Sickle Cell Disease (englisch) Webseite der Harvard-Universität zu den Sichelzellkrankheiten
  • Sickle Cell Anemia (englisch) Ausführliche Seite von U.S. National Library of Medicine und National Institutes of Health
  • Sickle Cell Disease (englisch) Website des Cold Spring Harbor Laboratory mit vielen Animationen und Videos
  • IST e. V. – Interessengemeinschaft Sichelzellkrankheit und Thalassämie
  • deutschlandfunk.de Wissenschaft im Brennpunkt 16. Dezember 2018, Thomas Reintjes: Experimentelle Therapien für Sichelzellenkranke

Einzelnachweise

  1. Kompaktlexikon Biologie, Spektrum Akademischer Verlag
  2. Frederic Piel, Thomas Williams: Sickle Cell Anemia – History and Epidemiology. In: Fernando Ferreira Costa, Nicola Conran (Hrsg.): Sickle Cell Anemia. From Basic Science to Clinical Practice. Springer, 2016, S. 24.
  3. J. B. Herrick: Peculiar elongated and sickle-shaped red blood corpuscles in a case of severe anemia. In: Archives of Internal Medicine. Band 6, 1910, S. 517–521, PMC 2588723 (freier Volltext) – (Reprint). 
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  9. S. Sheth, M. Licursi, M. Bhatia: Sickle cell disease: time for a closer look at treatment options? In: British Journal of Haematology. Band 162, Nummer 4, August 2013, S. 455–464. doi:10.1111/bjh.12413
  10. Harrisons Innere Medizin, 15. Auflage, S. 1754.
  11. Raimund Hirschberg: Glomerular hyperfiltration in sickle cell disease. In: Clinical Journal of the American Society of Nephrology. Band 5, Nr. 5, Mai 2010, S. 748–749, doi:10.2215/CJN.01340210. 
  12. (Studienverzeichnis): NM_000518.5(HBB):c.20A>T (p.Glu7Val) AND HEMOGLOBIN S
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  16. Dietmar P. Berger, Rupert Engelhardt, Roland Mertelsmann: Das Rote Buch: Hämatologie und Internistische Onkologie. Hüthig Jehle Rehm, 2013, ISBN 978-3-609-51218-1. 
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  34. FDA Approves First Gene Therapies to Treat Patients with Sickle Cell Disease https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-approves-first-gene-therapies-treat-patients-sickle-cell-disease
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 30 Jun 2025 / 00:24

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Klassifikation nach ICD 10D57 0 Sichelzellenanamie mit Krisen Hb SS Krankheit mit KrisenD57 1 Sichelzellenanamie ohne KrisenD57 2 Doppelt heterozygote SichelzellenkrankheitD57 3 Sichelzellen Erbanlage Heterozygotes Hamoglobin SD57 8 Sonstige Sichelzellenkrankheiten 06 BEZEICHNUNG 07 BEZEICHNUNG 08 BEZEICHNUNG 09 BEZEICHNUNG 10 BEZEICHNUNG 11 BEZEICHNUNG 12 BEZEICHNUNG 13 BEZEICHNUNG 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 Die Sichelzellanamie oder Sichelzellenanamie auch Sichelzellkrankheit und Drepanozytose genannt ist eine erbliche Erkrankung der roten Blutzellen Erythrozyten Sie gehort zur Gruppe der Hamoglobinopathien Storungen des Hamoglobins mit abnormen Hamoglobinen und fuhrt zu einer korpuskularen hamolytischen Anamie Bei den Betroffenen liegt eine Mutation der b Kette des Hamoglobins vor Es konnen entweder alle b Ketten betroffen sein schwere homozygote Form oder nur ein Teil mildere heterozygote Form Die Krankheit tritt vor allem bei Personen aus Subsahara Afrika und deren Nachfahren aber auch in Teilen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens bis Indien auf und wurde durch Migration global verbreitet Sie ist nach wie vor in den Entwicklungslandern mit einer hohen Mortalitat verbunden Die Krankheit wurde 1910 von und bei einem Patienten aus der Karibik beschrieben und die Bezeichnung Sichelzellenanamie wurde zuerst von 1922 benutzt EigenschaftenSichelformige rote BlutzellenBlutausstrich bei Sichelzellanamie Die Betroffenen bilden ein abnormes Hamoglobin Sichelzell Hamoglobin HbS das bei Sauerstoffmangel zur Bildung von Fibrillen neigt Dabei verformen sich die roten Blutzellen durch die enthaltenen Fasern zu sichelformigen Gebilden verklumpen miteinander und verstopfen kleine Blutgefasse wodurch eine Entzundung entsteht Durch die Verklumpung und Gefassverstopfung kann es bei der homozygoten Form zu anfallsartigen schmerzhaften zum Teil lebensbedrohlichen Durchblutungsstorungen Sichelzellkrisen kommen die unter anderem zu venosen Thrombosen fuhren konnen Heterozygot Betroffene bei denen nur eines der beiden Hamoglobin Gene verandert ist sind vor den schweren Verlaufsformen der Malaria geschutzt Dadurch ist das mutierte Hamoglobin Gen in Malariagebieten relativ verbreitet Die Zerstorung roter Blutkorperchen fuhrt zu einer schweren chronischen Blutarmut hamolytische Anamie Aufgrund der Neigung des Hamoglobin S zur Polymerisation und der sichelformigen Deformierung der Erythrozyten kommt es zu Verschlussen kleiner Arterien mit rezidivierenden Durchblutungsstorungen Dies fuhrt zu starken Schmerzen und Schaden in multiplen Organsystemen Gehirn ischamischer Schlaganfall Milzinfarkt Lunge Lungenentzundung pulmonale Hypertonie Auge Herz und Nierenversagen Muskel Knochen Osteonekrose oder Priapismus Die Lebenserwartung ist vermindert Eine Glomerulopathie mit Hyperfiltration tritt bei bis zu einem Drittel der Patienten mit homozygotem Phanotyp schon in der Kindheit auf Schaden im Bereich des Nierenmarks fuhren zu Papillennekrosen Verlust der Konzentrationsfahigkeit der Nieren und blutigem Urin Makrohamaturie Schaden im Bereich der Nierenkorperchen Glomeruli fuhren zu vermehrter Eiweissausscheidung im Urin Mikro und Makroalbuminurie nephrotisches Syndrom Bei der feingeweblichen Untersuchung ist die vorherrschende glomerulare Schadigung die fokal segmentale Glomerulosklerose Bei bis zu einem Drittel der Patienten kommt es in den ersten Lebensjahrzehnten zum Auftreten einer Proteinurie in funf Prozent zu einem terminalen Nierenversagen Nur homozygote Trager des Sichelzellgens zeigen diese starke Auspragung der Krankheit bei der das gesamte Hamoglobin abnormes Sichelzellhamoglobin irregulares Hamoglobin ist In heterozygoten Tragern ist nur etwa ein Prozent aller Erythrozyten deformiert Die Symptome verschlimmern sich erheblich wenn die Patienten korperlich stark aktiv sind oder sich in grossen Hohen befinden Dies liegt daran dass sich die Sichelform der Erythrozyten bei niedrigem Sauerstoffpartialdruck bildet weil unter diesen Bedingungen das Hamoglobin faserig ausfallt die Loslichkeit von Hamoglobin bei Sichelzellanamie ist 25 fach geringer als die Loslichkeit von normalem Hamoglobin Etwa ab dem sechsten Lebensmonat wenn der Abbau des fetalen Hamoglobins bereits weit fortgeschritten ist konnen erstmals Symptome auftreten Sie aussern sich dann meist in einer sogenannten Sichelzellkrise Durch aussere Einflusse wie Anstrengung sinkt der Sauerstoffpartialdruck im Blut die Sichelzellen werden hamolytisch UrsacheAufgrund einer Punktmutation im HBB Gen c 20A gt T auf Chromosom 11 ist bei der Sichelzellenanamie an der Position sechs der b Globin Protein Untereinheit des Hamoglobins die Aminosaure Glutaminsaure durch Valin ersetzt Die Bezeichnung dieser Variante in offizieller genetischer Nomenklatur lautet HBB p E6V Die betroffenen Erythrozyten verformen sich bei abnehmendem Sauerstoffpartialdruck sichelformig verfangen sich leicht in den Kapillaren und lysieren uberdies sehr schnell Durch die Hamolyse werden Hamoglobin Arginase und freie Sauerstoffradikale freigesetzt Freies Hamoglobin bindet Stickstoffmonoxid etwa 1000 mal starker als intrazellulares und Arginase verwandelt Stickstoffmonoxid zu Nitrit und Nitrat Stickstoffmonoxid ist der wichtigste Vasodilatator und die Konzentrationsabnahme fuhrt zur Gefassverengung und somit zu Durchblutungsstorungen Das Sichelzellenhamoglobin wird als HbS bezeichnet im Gegensatz zum HbA dem normalen Hamoglobin des erwachsenen Menschen Heterozygote Trager des Merkmals bilden neben dem HbS auch HbA in ausreichender Menge um die Funktion der Erythrozyten bei diesen Menschen weitgehend aufrechtzuerhalten Am Beispiel der Sichelzellenanamie wurde erstmals der Zusammenhang eines Defekts eines Molekuls mit einer Krankheit nachgewiesen in einer beruhmten Arbeit von Linus Pauling Harvey Itano und Seymour Jonathan Singer von 1949 Der Unterschied des Hamoglobins beider roter Blutkorperchen zeigte sich in der Gel Elektrophorese die Itano durchfuhrte Die Autoren vermuteten schon dass Unterschiede in den Aminosauren vorlagen was Vernon Ingram 1956 bestatigte der auch zeigte dass der Unterschied im Austausch genau einer Aminosaure bestand Die Vererbungsmuster der Krankheit klarte ebenfalls 1949 James V Neel 1915 2000 VererbungSichelzellenanamie ist eine autosomal kodominante Erbkrankheit Das Erbgut eines Gesunden enthalt die beiden unvollstandig dominanten auf molekularem Niveau sind A und S kodominant Allele AA fur das Hamoglobin A Seine roten Blutkorperchen sind stets elastisch Ein Ubertrager Konduktor mit dem Genotyp AS heterozygot enthalt sowohl das Allel A als auch das mutierte Allel S welches das veranderte Hamoglobin S verursacht Seine roten Blutkorperchen enthalten HbA und HbS im Verhaltnis 1 1 Unter Normalbedingungen zeigen die roten Blutkorperchen keine Veranderungen die Krankheit kommt nicht zum Ausbruch Erst unter sehr starkem Sauerstoffmangel verformen sich die roten Blutkorperchen zu sichelformigen Gebilden was die Durchblutung der Organe beeintrachtigt Ein Trager des Genotyps SS homozygot stellt nur das veranderte HbS her Schon unter physiologischem Sauerstoffmangel wie er z B in den Kapillaren sauerstoffverbrauchender Organe herrscht kommt es zu einer starken Verformung der roten Blutkorperchen Sie verlieren ihre Elastizitat und verhaken leicht miteinander Dadurch kommt es zu einem Verschluss der Kapillaren Unter normalen Bedingungen ist das Hamoglobin in den roten Blutkorperchen stets fein verteilt Bei abnehmendem pH Wert und Sauerstoffgehalt des Blutes kommt es beim HbS zu einer Verklumpung der Hamoglobinmolekule zu stabchenformigen kristallinen Gebilden Dadurch wird der Erythrozyt sichelformig verformt und verliert seine Elastizitat DiagnoseDie Diagnose der Sichelzellanamie erfolgt zunachst anamnestisch wobei die Herkunft und andere Falle der Erkrankung in der Familie erfragt werden sollten danach klinisch anhand der gebotenen Symptome und schliesslich im Labor wo in einem Blutbild eine hamolytische Anamie erscheinen kann und bei Untersuchung des Blutes unter dem Mikroskop die typisch geformten Drepanozyten erscheinen insbesondere wenn das Blut fur 24 h unter Sauerstoffabschluss gelagert wurde Sichelzelltest Ausserdem kann eine Elektrophorese des Hamoglobins die veranderten Molekule beweisend identifizieren Schliesslich kann auch der Genabschnitt fur das Hamoglobin in einer Restriktionsanalyse untersucht werden und die Punktmutation auf der Ebene der DNA aufzeigen Stammbaumanalyse Sind die Genotypen der Eltern bekannt kann die Wahrscheinlichkeit berechnet werden mit der die Sichelzellenanamie bei einem Kind auftritt Genotyp der Eltern Genotypen der Kinder Vererbungswahrscheinlichkeiten und Phanotyp der KinderAA x AA AA 100 gesunde KinderAA AS AA 0 50 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind gesund istAS 0 50 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind heterozygoter HbS Trager wirdAS AS AA 0 25 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind gesund istAS 0 50 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind heterozygoter HbS Trager wirdSS 0 25 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind von der schwereren homozygoten Form betroffen istAA SS AS 100 alle Kinder werden heterozygote HbS TragerAS SS AS 0 50 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind heterozygoter HbS Trager wirdSS 0 50 Wahrscheinlichkeit dass ein Kind von der schwereren homozygoten Form betroffen istSS SS SS 100 Die Kinder haben mit Sicherheit die schwerere homozygote FormSichelzelltest Das zu untersuchende Blut wird mit EDTA versetzt und uber 24 Stunden unter Sauerstoffabschluss gelagert Durch den eintretenden Sauerstoffmangel in den Erythrozyten entstehen die Sichelformen der Zellen die im Mikroskop bei 40 facher Vergrosserung gut erkannt werden konnen Zusatzlich kann durch Zugabe von Natriummetabisulfit der Effekt der Sichelzellbildung beschleunigt werden Elektrophorese Hamoglobin Gelelektrophorese Hetero und homozygotes Vorliegen einer Variante hier a lassen sich unterscheiden Da erst unter extremem Sauerstoffmangel eine Veranderung der roten Blutkorperchen von Ubertragern Genotyp AS auftritt lasst sich durch Untersuchung der roten Blutkorperchen unter dem Mikroskop der Genotyp AA nicht vom Genotyp AS unterscheiden Dagegen lasst sich mit Hilfe der Hamoglobin Elektrophorese eindeutig der Genotyp bestimmen Dazu wird den Probanden Blut entnommen und aufbereitet bis reines Hamoglobin vorliegt Im elektrischen Feld wandern die beiden Hamoglobinsorten unterschiedlich weit da HbS aufgrund seiner geanderten Proteinstruktur ein anderes Wanderungsverhalten zeigt Auch klinisch relevante Kombinationsformen wie z B aus HbS und Hamoglobin C die s g HbSC Krankheit oder die Kombination aus HbS und Hamoglobin E HbE konnen mit der Hb Elektrophorese unterschieden werden Molekulargenetik Die ursachliche Mutation im HBB Gen c 20A gt T kann mittels molekularbiologischer Untersuchungsverfahren nachgewiesen werden Die Sequenzierung des HBB Gens verdrangt hierbei zunehmend andere Verfahren wie bspw die Restriktionsanalyse VerbreitungGeographische Verteilung der haufigsten Hamoglobinopathien Hamoglobin S ist in Gelb dargestellt Auffallend ist dass in Gebieten der Malaria das Sichelzellenallel relativ haufig ist Daraus wurde geschlussfolgert dass es gegen Malaria eine Resistenz verleiht sodass die gesunden Ubertrager AS des Sichelzellenallels in diesen Gebieten einen Selektionsvorteil den sogenannten Heterozygotenvorteil gegenuber denen ohne Sichelzellenallel Genotyp AA die eher an Malaria sterben und auch gegenuber den Sichelzellerkrankten Genotyp SS haben die vorzeitig an Sichelzellenanamie sterben In Afrika gibt es beispielsweise Gegenden in denen fast ein Drittel der Bevolkerung heterozygot fur dieses Merkmal ist In den anderen Weltgegenden kommt das Sichelzellenallel praktisch nicht vor da hier dieser Selektionsvorteil aufgrund der fehlenden Malaria nicht wirksam ist In Deutschland werden jahrlich zwischen 500 und 1100 Falle von Malaria festgestellt Etwa 85 der homozygoten Trager stammen aus Afrika Verlassliche Daten zur Haufigkeit in Deutschland liegen nicht vor Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Patienten mit Sichelzellkrankheit wurde fur das Jahr 2017 auf mindestens 2000 geschatzt Bedeutung der Sichelzellanamie fur MalariaH Ionen begunstigen die Sauerstoffabgabe und die defekten b Ketten konnen sich verbinden Es kommt zur Sichelform Moglicherweise besteht ein Selektionsvorteil von heterozygoten Tragern bei Infektionen mit Malaria Der Malaria Erreger wird wahrend eines Teiles seines Entwicklungszyklus an oder in den Erythrozyten transportiert Das Hamoglobin von Menschen mit der heterozygoten Form des HbS fuhrt durch Verminderung der Sauerstoffsattigung des Hamoglobins unter Extrembedingungen zur sichelartigen Verformung der roten Blutzellen die dann in der Milz abgebaut werden oder verklumpen und danach zugrunde gehen Eine Hypothese besagt diejenigen Zellen die von Plasmodien befallen sind wurden sich auch ohne diese Druckverminderung schon allein durch den Einfluss der Merozoiten beziehungsweise der Trophozoiten verformen von der Milz als krank erkannt und abgebaut werden Eine weitere Hypothese ist die direkte Totung der Parasiten denn die Sichelzellen bilden vermehrt Sauerstoffradikale Es entstehen dabei Superoxidanionen und Wasserstoffperoxid und beide Verbindungen sind fur die Parasiten giftig Eine andere Theorie besagt Folgendes Befallen die Plasmodien die die Malaria verursachen Erythrozyten so setzen die Mikroben nach einiger Zeit Sauren als Abfallprodukte ihres Stoffwechsels frei Das Hamoglobin gibt nun von H Ionen angeregt den Sauerstoff ab Rechtsverschiebung der Sauerstoffbindungskurve Die Sichelform betrifft aber vor allem die Desoxyform der Erythrozyten Also werden die befallenen Zellen schnell zu Sichelzellen und diese werden dann in der Milz samt den Mikroben abgebaut Daraus erklart sich die Resistenz der Trager der Sichelzellenanamie gegenuber Malaria siehe Abbildung Die letzte Theorie besagt dass dabei unter der Bildung von Hamoglobinpolymeren Hamin entsteht das wiederum zur direkten Totung der Parasiten fuhrt TherapieMomentan werden Ansatze zur Verstarkung der Genexpression von HbF in Adoleszenten und Erwachsenen untersucht Hydroxyurea kann die Bildung von HbF induzieren Rote Blutkorperchen mit hohem Anteil von HbF bilden keine Sichelzellen werden daher seltener abgebaut und verursachen seltener Verschlusse kleiner Gefasse Eine Behandlung mit Hydroxyurea kann die Haufigkeit von Gefassverschlussen vermindern chronische Organschaden mildern und das Uberleben verlangern Dieses konnte kurzlich auch bei Kindern im Subsahara Afrika gezeigt werden Weiterhin wird ein adoptiver Zelltransfer untersucht Am 12 Oktober 2016 wurde eine Therapiemoglichkeit basierend auf einer Veranderung der betroffenen Gene mit der CRISPR Cas Methode veroffentlicht Mit Hilfe der Genschere ersetzten die Forscher die krankmachende Mutation durch die korrekten DNA Basen Es wurden zum ersten Mal ausreichend gesunde Blutzellen erzeugt um Patienten kunftig mit dieser Methode heilen zu konnen wie die Forscher um von der University of California Berkeley berichteten Es sei noch zu fruh um von einer praktikablen Losung zu sprechen jedoch sei der erste Schritt gemacht um die Ursachen zu bekampfen anstatt eine Symptombehandlung durchzufuhren Ein weiteres Arzneimittel ist der Sauerstoffaffinitats Modulator Voxelotor Am 12 Oktober 2023 hat die U S Food and Drug Administration FDA zwei Behandlungen der Sichelzellkrankheit fur Patienten ab 12 Jahren mit wiederholten Sichelzellkrisen zugelassen Eine der Behandlungen nutzt patienteneigene Blutstammzellen die dem Patienten entnommen auf Basis der CRISPR Cas Methode modifiziert und als Einmaldosis in das Knochenmark zuruck transplantiert werden Vor dem letzten Schritt mussen jedoch verbleibende Stammzellen im Knochenmark mittels Chemotherapie entfernt werden LiteraturFernando Ferreira Costa Nicola Conran Hrsg Sickle Cell Anemia From Basic Science to Clinical Practice Springer 2016 WeblinksCommons Sichelzellenanamie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausfuhrlicher praktischer Leitfaden der Uni Bonn Sickle Cell Disease englisch Webseite der Harvard Universitat zu den Sichelzellkrankheiten Sickle Cell Anemia englisch Ausfuhrliche Seite von U S National Library of Medicine und National Institutes of Health Sickle Cell Disease englisch Website des Cold Spring Harbor Laboratory mit vielen Animationen und Videos IST e V Interessengemeinschaft Sichelzellkrankheit und Thalassamie deutschlandfunk de Wissenschaft im Brennpunkt 16 Dezember 2018 Thomas Reintjes Experimentelle Therapien fur SichelzellenkrankeEinzelnachweiseKompaktlexikon Biologie Spektrum Akademischer Verlag Frederic Piel Thomas Williams Sickle Cell Anemia History and Epidemiology In Fernando Ferreira Costa Nicola Conran Hrsg Sickle Cell Anemia From Basic Science to Clinical 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Rote Buch Hamatologie und Internistische Onkologie Huthig Jehle Rehm 2013 ISBN 978 3 609 51218 1 Lukas Wagner Hamoglobin E Strukturvariante mit b Thalassamiecharakter MVZ Labor 28 abgerufen am 19 Oktober 2020 Sichelzellanamie HBB Humangenetik Analysen Spektrum Labor Lademannbogen Abgerufen am 10 April 2020 2013 43 13 pdf In Epidemiologisches Bulletin Abgerufen am 3 Februar 2014 T N Williams S K Obaro Sickle cell disease and malaria morbidity a tale with two tails In Trends in Parasitology Band 27 Nummer 7 Juli 2011 S 315 320 doi 10 1016 j pt 2011 02 004 Joachim B Kunz Stephan Lobitz Regine Grosse Lena Oevermann Dani Hakimeh Sickle cell disease in Germany Results from a national registry In Pediatric Blood amp Cancer Band 67 Nr 4 2020 S e28130 doi 10 1002 pbc 28130 J I Malowany J Butany Pathology of sickle cell disease In Seminars in Diagnostic Pathology Band 29 Nummer 1 Februar 2012 S 49 55 PMID 22372205 A U Orjih R Chevli C D Fitch Toxic heme in sickle cells an explanation for death 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60355 3 PMC 3133619 freier Volltext Ersi Voskaridou Dimitrios Christoulas Antonios Bilalis Eleni Plata Konstantinos Varvagiannis The effect of prolonged administration of hydroxyurea on morbidity and mortality in adult patients with sickle cell syndromes results of a 17 year single center trial LaSHS In Blood Band 115 Nr 12 25 Marz 2010 S 2354 2363 doi 10 1182 blood 2009 05 221333 Leon Tshilolo George Tomlinson Thomas N Williams Brigida Santos Peter Olupot Olupot Hydroxyurea for Children with Sickle Cell Anemia in Sub Saharan Africa In New England Journal of Medicine Band 380 Nr 2 10 Januar 2019 S 121 131 doi 10 1056 NEJMoa1813598 C Oringanje E Nemecek O Oniyangi Hematopoietic stem cell transplantation for people with sickle cell disease In The Cochrane database of systematic reviews Band 5 2013 S CD007001 doi 10 1002 14651858 CD007001 pub3 nature com scinexx de OXBRYTA voxelotor tablet film coated DailyMed abgerufen am 7 November 2021 englisch FDA Approves First Gene Therapies to Treat Patients with Sickle Cell Disease https www fda gov news events press announcements fda approves first gene therapies treat patients sickle cell disease Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten

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