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Chromatographie Chromatografie altgriechisch χρῶμα chroma Farbe Stamm χρωματ chromat und graphie sinngemäß Farbenschreib

Stationäre Phase

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Chromatographie, Chromatografie (altgriechisch χρῶμα chroma „Farbe“ [Stamm χρωματ- chromat-] und -graphie, sinngemäß „Farbenschreiben“) wird in der Chemie ein Verfahren genannt, das die Auftrennung eines Stoffgemisches durch unterschiedliche Verteilung seiner Einzelbestandteile zwischen einer stationären und einer mobilen Phase erlaubt. Dieses Prinzip wurde erstmals 1901 von dem russischen Botaniker Michail Semjonowitsch Zwet beschrieben, 1903 wurde es zum ersten Mal öffentlich gedruckt beschrieben, 1906 benutzte er erstmals den Begriff „Chromatographie“. Er untersuchte gefärbte pflanzliche Extrakte, zum Beispiel aus Blattmaterial, und konnte daraus durch Chromatographie verschiedene Farbstoffe isolieren. Anwendung findet diese Methode zum einen in der Produktion zur Reinigung von Substanzen (= präparative Chromatographie), zum anderen in der chemischen Analytik, um Stoffgemische in möglichst einheitliche Inhaltsstoffe zwecks Identifizierung oder mengenmäßiger Bestimmung aufzutrennen. Die Chromatographie wird in der organischen Chemie, der Pharmazie, der Biochemie, der Biotechnologie, der Mikrobiologie, der Lebensmittelchemie, der Umweltchemie und auch in der anorganischen Chemie angewendet.

Prinzip der Chromatographie

In der Chromatographie werden unterschiedliche Substanzen (= Treibgut) in der so genannten mobilen Phase (= Wasser) auf einer stationären Phase (= Flussbett) befördert. Aufgrund der Wechselwirkungen (siehe die Einteilung unter Trennprinzipien) zwischen der Probe, der stationären Phase und der mobilen Phase werden einzelne Substanzen unterschiedlich schnell weitertransportiert und somit voneinander getrennt: Ein Gemisch aus Sand, sehr kleinen und etwas größeren Kieselsteinen wird an einer Stelle des Flusses eingebracht; nach beispielsweise hundert Metern kommt zuerst der gesamte Sand an (verteilt auf eine gewisse Zeit) und nach einer gewissen Wartezeit kommen alle kleineren Kieselsteine und noch viel später die größeren, jeweils zeitlich etwas auseinandergezogen.

Dieser Vergleich eignet sich für einen ersten Einstieg. Tatsächlich erinnert der Prozess (bei der Chromatographie) eher an einen „digitalen“ Prozess (engl. stop and go). Die Probemoleküle werden entweder mit der mobilen Phase mitgenommen (mit der Geschwindigkeit der mobilen Phase – Analogie wäre ein Floß, das passiv in einem Strom mitgeführt wird) oder sie haften an der stationären Phase (Geschwindigkeit gleich Null). Zwischen diesen beiden Möglichkeiten wechseln sie sehr rasch hin und her (aufgrund der Wärmebewegung erhalten sie ständig Stöße). Der Vergleich mit dem Flussbett könnte auch zu einem weiteren Missverständnis führen: die Verzögerungen, die die verschiedenen Probemoleküle auf dem Weg durch das chromatographische System erleiden, haben nichts mit Reibungsphänomenen zu tun. Basis für das Verständnis sind Unterschiede in der Verteilung (der verschiedenen Molekülsorten A, B, C usw.). Sie entsprechen Unterschieden im Zeitanteil (den die einzelnen Moleküle vom Typ A, B, C usw. im Mittel in der mobilen Phase verbringen). Die Chromatographie schafft es, diese Unterschiede in Geschwindigkeitsunterschiede zu verwandeln und damit für eine Trennung gut nutzbar zu machen. Das könnte man auch als den „Trick“ oder als das Prinzip der Chromatographie bezeichnen. Ansonsten wären diese oft recht kleinen Unterschiede kaum zu nutzen, weder für Trenn- und Reinigungsprozesse, noch für Analysen.

Anhand eines Beispiels ist es leichter zu verstehen: Wenn sich 45 % der A-Moleküle in der mobilen Phase aufhalten (im Mittel), kommt es auf Grund des dynamischen Gleichgewichtes dazu, dass die individuellen A-Moleküle auch 45 % der Zeit in der mobilen Phase verbringen (im Mittel). Daher wird ihre Geschwindigkeit 45 % der Geschwindigkeit der mobilen Phase betragen (im Mittel). Für gute Ergebnisse bei der Chromatographie ist es entscheidend, dass der Stoffaustausch zwischen den beiden Phasen sehr rasch erfolgt, das heißt die einzelnen Probemoleküle sollen sehr oft zwischen den beiden Phasen hin und her wechseln (Diffusionsprozesse, Wärmebewegung). Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Wege, welche die Moleküle von der stationären Phase zur mobilen Phase zurückzulegen haben, sehr kurz sind. Falls die stationäre Phase ein Pulver enthält, sollte die Korngröße dieses Pulvers sehr klein sein (zum Beispiel nur wenige Mikrometer). Aus bestimmten Gründen sollten die Pulverkörner auch möglichst einheitlich geformt sein und eine möglichst einheitliche Größe aufweisen (enge Korngrößenverteilung).

Prozess

Für die Chromatographie sind die Herstellung des Flusses der mobilen Phase, die Injektion der zu trennenden Probe, die eigentliche Trennung und die Detektion nötig. Das Fließen der mobilen Phase wird entweder mittels Druck (hydraulischen Pumpe, Gasdruck), Kapillarkraft oder durch Anlegen einer elektrischen Spannung erreicht.

Die Injektion (= Einbringen des Substanzgemisches in das chromatographische System) erfolgt entweder, bevor der Fluss der mobilen Phase hergestellt wird (z. B. Dünnschichtchromatographie) oder während die mobile Phase bereits fließt. Bei einer großen Anzahl von Proben werden bei automatisierbaren Chromatographiearten sogenannte Autosampler (zusammen mit eigenen Datenerfassungssystemen) eingesetzt, die vollautomatisch die Proben injizieren.

Anschließend erfolgt die eigentliche Auftrennung des Substanzgemisches auf der Trennstrecke. Ohne Detektion (= sichtbar machen, wann eine Substanz einen bestimmten Teil des Chromatographiesystems passiert oder wo eine Substanz nach dem Beenden des Prozesses zum Liegen kommt) ist eine Chromatographie nicht denkbar. Für jede Chromatographieart werden verschiedene Detektionssysteme eingesetzt, indem entweder physikalische Eigenschaften (Absorption von Licht, Fluoreszenz, Lichtstreuung, Wärmeleitfähigkeit.) der Substanzen ausgenutzt werden oder durch chemische Reaktionen ein Signal erhalten wird. Mittels chemischer Reaktionen wird z. B. eine Färbung bei der planaren Chromatographie erreicht (z. B. Aminosäuren mittels Ninhydrin, seit 1948) oder Reaktionen vor dem Auftrennen (Vorsäulenderivatisierung) oder nach dem Auftrennen (Nachsäulenderivatisierung) bei der Säulenchromatographie durchgeführt.

Bei der präparativen Chromatographie wird anschließend noch ein Fraktionensammler zum Auffangen der aufgetrennten Substanz benötigt.

Bauartbedingt handelt es sich bei chromatographischen Aufreinigungsverfahren immer um Batch-Verfahren. Dies bedeutet, dass immer nur eine bestimmte Menge an Substanz aufgetragen und getrennt werden kann, bevor mit der nächsten Menge fortgefahren werden kann. Dies ist insbesondere bei der Aufarbeitung großer Mengen problematisch, so dass einige Verfahren entwickelt wurden, um Chromatographie kontinuierlich betreiben zu können: Annulare Chromatographie, TMB (True Moving Bed) Chromatographie und SMB-(Simulated Moving Bed) Chromatographie.

Begrifflichkeiten und Prinzip

Stationäre Phase

Die stationäre Phase ist die Phase, die mit den einzelnen Substanzen des Substanzgemisches Wechselwirkungen eingeht und sich nicht bewegt. Der Aufenthalt der Analyten bei ihrer Retention wechselt zwischen mobiler und stationärer Phase (random walk) und verursacht die substanzcharakteristische Retentionszeit. Die stationäre Phase besteht in der Gaschromatographie aus einer Flüssigkeit (Trennflüssigkeit) oder einem Gel, mit welchem die Innenseite der Kapillare beschichtet ist. Bei der Flüssigchromatographie ist die stationäre Phase normalerweise fest, kann aber auch eine Flüssigkeit sein, die mit der mobilen Phase nicht mischbar ist und den pulverförmigen Träger benetzt. Schließlich kann die stationäre Phase auch aus chemisch an den Träger gebundenen Molekülen bestehen.

Mobile Phase

Die mobile Phase ist die Phase, in die das Substanzgemisch zu Beginn des Trennsystems eingebracht und die bewegt wird. Bei der Flüssigchromatographie ist die mobile Phase flüssig. Bei der Gaschromatographie kommen Trägergase wie Wasserstoff, Helium oder Stickstoff zum Einsatz, in der Dünnschichtchromatographie spricht man vom Fließmittel. Mobile Phasen unterscheiden sich in ihrer Elutionsfähigkeit („Stärke“ s. u. „Elutrope Reihe“), dies bedingt unterschiedliche Retentionszeiten und oft auch unterschiedliche Selektivitäten.

Retention

Unter Retention versteht man den verzögerten Durchfluss einzelner Substanzen des Substanzgemisches der mobilen Phase durch Wechselwirkung mit der stationären Phase.

Die Retention einer Substanz durch die stationäre Phase wird im Wesentlichen durch drei Aspekte bestimmt:

  • Stärke der Wechselwirkung der Substanz mit der stationären Phase („Neigung in der stationären Phase zu bleiben“)
  • Siedepunkt der Substanz („Neigung in der mobilen Phase zu bleiben“)
  • Diffusionseigenschaften der Substanz („Beweglichkeit in der stationären und mobilen Phase“)

In vielen Fällen wird gezielt eine spezielle Wechselwirkung des zu analysierenden Stoffes mit der stationären Phase genutzt, um Substanzen zu trennen. Die Stärke der Wechselwirkungen zwischen den Probenkomponenten und der stationären Phase wird sowohl von deren Struktur als auch von deren funktionellen Gruppen bestimmt. Dabei treten bei unpolaren Substanzen ausschließlich Dispersionswechselwirkungen (Van-der-Waals-Bindung) auf, während polare Trennphasen auch polare Wechselwirkungen eingehen können, etwa Wasserstoffbrückenbindungen oder Donator-Akzeptor-Bindungen. Letztere trennen nach dem Prinzip: Gegensätze ziehen sich an. Das bedeutet, dass Trennphasen, die etwa Wasserstoff zur Wasserstoffbrückenbindung aufzunehmen in der Lage sind Substanzen trennen, die Wasserstoff zur Brückenbindung bereitstellen können (etwa Alkohole). Auch können zum Beispiel Enantiomere, welche sich in ihren Siedepunkten nicht unterscheiden und somit gleiche Retentionszeiten aufweisen würden, durch ihre verschieden starken Wechselwirkungen mit speziellen Derivaten von Cyclodextrinen aufgetrennt werden.

Retentionszeit

Die Retentionszeit ist die Zeit, die die Moleküle eines reinen Stoffes zum Durchwandern der Säule von der Injektion bis zur Detektion benötigen.

Im Gegensatz zu den Trägergasen zeigen die meisten chemischen Stoffe eine Wechselwirkung mit der stationären Phase, d. h., sie halten sich für eine gewisse Zeit in der stationären Phase auf. Ihre Aufenthaltsdauer in der stationären Phase addiert sich zur Aufenthaltsdauer in der mobilen Phase (Totzeit), sie benötigen also insgesamt länger, um die ganze GC-Säule zu passieren. Ursprünglich leitet sich der Begriff Retention (Zurückhaltung) davon ab, dass die stationäre Phase den Analyten für eine gewisse Zeit zurückhält. Heutzutage wird der Begriff Retentionszeit allerdings vereinfacht verwendet für die Zeit, die der Analyt zum Passieren der Säule benötigt und dies schließt also die Totzeit mit ein. Daher werden die Begriffe folgendermaßen definiert:

  • Retentionszeit (tR): Ist die Gesamtzeit, die ein Analyt für das Passieren der Säule benötigt. Dies entspricht der Zeit zwischen Injektion und Detektion des Analyten.
  • Totzeit (t0): Ist die Zeit, in der sich ein Analyt ohne Wechselwirkung mit der stationären Phase in der mobilen Phase aufhält; entspricht also der Zeit, die die mobile Phase zum Durchlaufen der Säule benötigt.
  • Nettoretentionszeit oder reduzierte Retentionszeit (tN): Ist die Differenz aus Retentionszeit und Totzeit. Sie entspricht also der Zeit, in der sich ein Analyt in der stationären Phase aufhält. tN = tR – t0

Durchflusszeit (Totzeit)

Die Durchflusszeit (auch „Totzeit“) gibt die Zeit an, die die mobile Phase oder eine nicht zurückgehaltene Substanz benötigt, um die Chromatographie-Apparatur von der Injektion über die Säule bis zum Detektor zu durchwandern (s. a. Durchflussvolumen). Die Durchflusszeit kann bestimmt werden, indem eine nicht zurückgehaltene Substanz („Inertsubstanz“) injiziert wird. Diese Substanz geht nur in sehr geringem Maße Wechselwirkungen mit der stationären Phase ein. Sie durchläuft daher die Apparatur in derselben Zeit wie die mobile Phase. Die Durchflusszeit ist dann identisch mit der Zeit zu der der Peak im Detektor erscheint.

Durchflussvolumen

→ Hauptartikel: Totvolumen (Chromatographie)

Das Durchflussvolumen kann direkt aus der Durchflusszeit abgeleitet werden. Es ergibt sich aus der einfachen Formel Durchflussvolumen = Fluss der mobilen Phase · Durchflusszeit. Das Durchflussvolumen ist für zahlreiche Berechnungen in der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) sehr wichtig, z. B. für den Methodentransfer zwischen Säulen mit unterschiedlichem Volumen.

Elution

Elution (von lateinisch eluere ‚auswaschen‘) ist das Herauslösen oder Verdrängen von adsorbierten Stoffen aus festen oder mit Flüssigkeit getränkten Adsorbentien und Ionenaustauschern durch kontinuierliche Zugabe eines Lösungsmittels (Elutionsmittel = mobile Phase). Die aus der Trennsäule fließende Lösung wird Eluat genannt.

Eine besondere Bedeutung hat dieser Prozess in der Festphasenextraktion.

Eluotrope Reihe

→ Hauptartikel: Eluotrope Reihe

Die Eleuotrope Reihe ist eine Anordnung der als mobile Phase üblichen Lösungsmittel nach ihrer Elutionskraft bei einer Referenzsubstanz (i. d. R. Kieselgel oder Aluminiumoxid).

Bluten

Als Bluten wird ein Effekt bei Chromatographie-Säulen bezeichnet, bei dem die Säule geringe Anteile ihrer Matrix verliert. Man spricht auch von Säulenbluten. Ursache für verstärktes Säulenbluten können in der Gaschromatographie eine übermäßige thermische Belastung der Säule und in der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) die Verwendung zum Beispiel ungeeigneter pH-Werte des Elutionsmittels oder der Eluenten (zu stark sauer oder alkalisch) sein. Säulenbluten findet in geringem Ausmaß auch im laufenden Betrieb statt und stellt dort normalerweise kein Problem dar. Durch das Säulenbluten ergibt sich, unter anderem, die Alterung von Trennsäulen. Starkes Säulenbluten bewirkt jedoch ein starkes Signalrauschen und einen hohen Hintergrundwert bei der Detektion oder nachgeschalteten Analyseverfahren, wie einem Massenspektrometer.

Säule

In der Chromatographie versteht man unter einer Säule, oder Trennsäule, eine hohle Röhre mit einem Durchmesser von wenigen Mikrometern bis zu mehreren Metern. Auch die Länge variiert von wenigen Zentimetern bis zu 150 Metern. In dieser Röhre ist entweder nur die Innenwand beschichtet (Kapillarsäule), oder die Säule ist mit der stationären Phase befüllt (gepackte Säule). Von der Säule im Bauwesen unterscheidet sie sich insofern, als sie weder gerade noch senkrecht sein muss, sondern auch wie ein Schlauch aufgerollt sein kann.

Reversed-Phase-Mechanismus

Bei der Adsorptionschromatographie gibt es zwei Möglichkeiten ein Substanzgemisch zu trennen:

  1. Normale Phase: polare stationäre Phase (wie Kieselgel, Aluminiumoxid), unpolare bis mittelpolare mobile Phase (wie Kohlenwasserstoffe, Dioxan, Essigsäureethylester …) oder
  2. Reversed Phase (Umkehrphase): unpolare stationäre Phase (wie modifiziertes Kieselgel) und polare mobile Phase (wie gepuffertes Wasser).

Im ersten Fall werden lipophile Stoffe leicht, polare schwer eluiert, im Umkehrfall polare leicht eluiert (similia similibus solvuntur).

In der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie wird oft eine Gradienteneluierung angewandt, wobei die Zusammensetzung des Lösungsmittels langsam geändert wird (z. B. von 80 % auf 20 % Wasseranteil). So treten Alkane sehr spät und Aminosäuren sehr früh aus der Säule aus und man kann diese Fraktionen herausschneiden.

Einteilung nach dem Trennprinzip

Das grundlegende Prinzip aller chromatographischen Verfahren ist die oft wiederholte Einstellung eines Gleichgewichtes zwischen einer ruhenden Phase und einer bewegten Phase. Das Gleichgewicht kann sich auf Grund verschiedener physikalisch-chemischer Effekte ausbilden.

  • Adsorptionschromatographie – Hier kommt es zu einer Trennung der verschiedenen Komponenten auf Grund der unterschiedlich starken adsorptiven Bindungen zur ruhenden Phase. Die bewegte Phase kann ein mehr oder weniger polares Lösungsmittel oder bei gasförmigen Stoffen ein Trägergas sein. Im Fall der Flüssigchromatographie stellt man sich einen Wettkampf zwischen den diversen Probemolekülen mit den Molekülen der mobilen Phase (Fließmittel, Laufmittel) um die Haftstellen auf der (großen) Oberfläche der stationären Phase vor.
  • Verteilungschromatographie – Ähnlich dem Extraktionsverfahren wird hier die unterschiedliche Löslichkeit der zu trennenden Komponenten ausgenutzt. Bei der Chromatographie bleibt aber das Lösungsmittel als ruhende Phase auf einem Trägermaterial haften. Die bewegte Phase kann wieder eine Lösung oder ein Trägergas sein.
  • Ionenaustauschchromatographie – Die bewegte Phase ist hier meist eine Lösung der zu trennenden Ionen. Die ruhende Phase ist ein fester Ionenaustauscher. Ionenaustauscher bilden zwischen den verschiedenen Ionen der bewegten Phase unterschiedlich stabile Bindungen aus.
    • Chelatbildner-Chromatographie ist eine spezielle Form der Kationenaustausch-Chromatographie. Die ruhende Phase bindet selektiv polyvalente Kationen über komplexbildende, funktionelle Gruppen. Die Selektivität für Schwermetall-Ionen gegenüber von Alkali- und Erdalkali-Ionen ist hoch.
  • Siebwirkung – Bei der ruhenden Phase benutzt man Stoffe, die die Komponenten anhand ihrer Größe trennen. Im Wesentlichen unterscheidet man hier zwischen drei Verfahren.
    • Molekularsieb-Chromatographie
    • Gel-Permeations-Chromatographie (Gelfiltration)
    • Ausschluss-Chromatographie
Bei einem Sieb haben Teilchen „Vorteile“, die fein genug sind, um die Poren des Siebes zu durchdringen. Bei den entsprechenden Chromatographieverfahren ist es genau umgekehrt. Genügend feine Teilchen sind in der Lage, sich in die Hohlräume der stationären Phase zu „verirren“, sind daher langsamer unterwegs als Moleküle, die auf Grund ihrer Größe aus diesen Hohlräumen (mehr oder weniger oder zur Gänze) ausgeschlossen werden. Bei genügender Größe wandern sie unverzögert, da sie sich nur im bewegten Flüssigkeitsstrom aufhalten und nie im unbewegten Teil der Flüssigkeit (in den Hohlräumen – z. B. des Gels).
  • Affinitätschromatographie – Als stationäre Phase wird eine für jeden Analyten spezifische chemische Verbindung eingesetzt, die auf Grund nichtkovalenter Kräfte eine Trennung bewirkt. Es handelt sich hierbei um eine hochselektive Methode.
    • IMAC (Immobilized Metal Ion Affinity Chromatography) – Hierbei werden über Komplexbindungen Metallionen wie Fe, Co, Ga u. a. an eine Matrix gebunden. Die Trennung wird über die unterschiedlichen Wechselwirkungen zwischen dem Analyten und den Metallionen erreicht. Besonders bei der Aufreinigung von Proteinen durch Phosphorylierung hat sich diese Methode etabliert. Dabei werden als Metallionen vornehmlich Fe und Ga genutzt. Als Konkurrenzverfahren hat sich dort seit einiger Zeit die Anreicherung über Titandioxid-Säulen bewährt. Für die Aufreinigung von poly-Histidin-markierten Proteinen sind ebenfalls verschiedene IMAC-Verfahren vorhanden. Hierbei werden vor allem Ni und Co Ionen für die Anreicherung genutzt.
  • Thiol-Disulfid-Austausch-Chromatographie verwendet auf der ruhenden Phase fest gebundene Thiol-Gruppen um die Thiol-Gruppen auf den Molekülen in der bewegten Phase als kovalente Disulfide reversibel zu binden. An diesen Bindungen beteiligen sich vor allem jene Thiol-Gruppen, die an der Außenseite der Proteinmoleküle liegen.
  • Chirale Chromatographie – Zur Trennung von chiralen Molekülen. Die stationäre Phase enthält ein Enantiomer, das mit den beiden Enantiomeren des Racemats eine unterschiedlich starke diastereomere Wechselwirkung eingeht. Die beiden Enantiomere werden unterschiedlich stark retardiert.

Einteilung nach den verwendeten Phasen

Aufgrund der mobilen Phasen kann man die Chromatographie in drei Gebiete unterteilen, welche sich nach den Trägern der stationären Phasen oder der Dichte einteilen lassen

  • Flüssigchromatographie (engl. liquid Chromatography, LC)
    • Planare Chromatographie
      • Papierchromatographie – Als feste Phase wird Papier verwendet, das entweder liegt oder (meist) senkrecht in einem Glasbehälter steht. Wie auch bei der Dünnschichtchromatographie wird die mobile Phase auf Grund der Kapillarkräfte bewegt.
      • Dünnschichtchromatographie – Als feste Phase werden z. B. Silikapartikel in einer feinen Schicht auf einer flexiblen Trägerfolie aus Aluminium oder Plastik oder einer Glasplatte aufgetragen. Eine Variante ist die zirkuläre DC, mit einer rotierenden, beschichteten Kreisscheibe (speziell für präparative Zwecke geeignet).
    • Säulenchromatographie
      • Niederdruckchromatographie – Die hier verwendeten Säulen weisen Durchmesser von einem bis mehreren Zentimetern auf. Diese Form der Flüssigchromatographie wird vor allem für präparative Trennungen eingesetzt.
      • Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (auch Hochdruckchromatographie; engl. HPLC High Performance bzw. Pressure Liquid Chromatography) – Diese Trennmethode ist heute in der Analytik am weitesten verbreitet. Mit bis über 1000 bar werden in den mit feinstem Material gepackten Säulen Flussraten bis zu 5 ml/min erreicht. Mit niedrigem Druck und entsprechend großer Aufenthaltsdauer in der Säule wäre die Trennleistung durch Diffusion in Längsrichtung schlechter.
      • Elektrochromatographie – In diesem Fall wird die Mobile Phase durch Anlegen einer Spannung bewegt. Diese Methode befindet sich noch im Entwicklungsstadium und wird im Routinebetrieb nicht angewendet. Nicht zu verwechseln mit Elektrophorese.
    • Membranchromatographie
      • Hierbei wird statt einer mit chromatographischer Matrix gefüllten Säule eine ein- oder mehrlagige Membran als feste Phase in einem entsprechenden Gehäuse eingesetzt. Die mobile Phase wird bei niedrigen Drücken bis zu 6 bar und bei etwa 20-fach höheren Flussraten als in der Säulenchromatographie üblich durch die Membran gepumpt.
  • Gaschromatographie
    • Gepackte Säulen – Das Innere einer Säule (lange Röhre) ist mit einem feinkörnigen Material gefüllt. In der Regel besteht dabei die stationäre Phase aus einem dünnen Film einer weitgehend inerten und hochsiedenden Flüssigkeit, der die Pulverkörner überzieht.
    • Kapillarsäulen – Nur die Säulenwand ist mit einer dünnen Schicht aus stationärer Phase bedeckt.
      • Flüssige stationäre Phase
      • Feste stationäre Phase
  • Überkritische Fluidchromatographie (engl. SFC supercritical fluid chromatography) – Als mobile Phase wird eine Substanz in ihrer überkritischen Phase (Zustand zwischen Gas und Flüssigkeit) eingesetzt. Hierbei handelt es sich meist um Kohlendioxid. Bei dieser Methode werden nur Säulen als Träger von stationären Phasen eingesetzt.

Kenngrößen der Chromatographie

  • Säulenlänge L{\displaystyle L}
  • Durchflusszeit t0{\displaystyle t_{0}}
  • Retentionszeit tR{\displaystyle t_{R}}
  • u{\displaystyle u} nennt man die lineare Durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase durch die Säule, sie ist definiert als:
    u=Lt0{\displaystyle u={\frac {L}{t_{0}}}}
  • der Retentionsfaktor k{\displaystyle k} ist definiert durch
    k=tR−t0t0{\displaystyle k={\frac {t_{R}-t_{0}}{t_{0}}}}
  • Der Selektivitätskoeffizient α gibt die Güte der Trennung zweier Substanzen an. Er beruht auf den Retentionszeiten tR{\displaystyle t_{R}} der Komponenten in der Säule. Die Retentionszeit ist die Zeit, die die betrachtete Komponente zum Durchqueren der Säule braucht und wird am Peakmaximum abgetragen:
    α=k2k1{\displaystyle \alpha ={\frac {k_{2}}{k_{1}}}}
  • R{\displaystyle R}, die chromatographische Auflösung (Resolution) zweier Peaks errechnet sich aus:
    R=2⋅(tR2−tR1bB2+bB1){\displaystyle R=2\cdot \left({\frac {t_{R2}-t_{R1}}{b_{B2}+b_{B1}}}\right)} oder
    R=1,18⋅(tR2−tR1FWHM1+FWHM2){\displaystyle R=1{,}18\cdot \left({\frac {t_{R2}-t_{R1}}{FWHM_{1}+FWHM_{2}}}\right)}
    Der Faktor 1,18 kommt durch das Verhältnis der Halbwertsbreite zur Basisbreite einer Gaußschen Glockenkurve ((2 · ln 2)0,5) zustande.
  • N{\displaystyle N}, die Trennstufenzahl oder Bodenzahl beschreibt die Anzahl der Gleichgewichtseinstellungen, der zu trennenden Substanz zwischen stationärer und mobiler Phase, in der Säule. Je größer N, desto mehr Gleichgewichtseinstellungen können in einer bestimmten Länge erfolgen, woraus eine bessere Trennleistung der Säule resultiert. N wird berechnet mit Hilfe der Formel:
    N=16⋅(tRbB)2(22⋅4=16){\displaystyle N=16\cdot \left({\frac {t_{R}}{b_{B}}}\right)^{2}(2^{2}\cdot 4=16)} oder
    N=5,55⋅(tRFWHM)2(1,182⋅4=8⋅ln⁡2=5,54){\displaystyle N=5{,}55\cdot \left({\frac {t_{R}}{FWHM}}\right)^{2}(1{,}18^{2}\cdot 4=8\cdot \ln 2=5{,}54)}
    bB{\displaystyle b_{B}} : Basislinienbreite
    FWHM{\displaystyle FWHM} : „Full Width at Half Maximum“ Fwhm
  • n{\displaystyle n}: Peakkapazität; Gibt an, wie viele Peaks innerhalb eines Intervalls zwischen t0{\displaystyle t_{0}} und dem k-Wert eines bestimmten Peaks theoretisch mit einer Auflösung von R=1,5 (Basislinientrennung) voneinander getrennt werden können.
    n=1+N4⋅ln⁡(1+kmax){\displaystyle n=1+{\frac {\sqrt {N}}{4}}\cdot \ln(1+k_{\text{max}})}
  • H{\displaystyle H} bezeichnet die Trennstufenhöhe (oder theoretische Bodenhöhe) eines theoretischen Bodens (HETP - ‚Höhenäquivalent eines theoretischen Bodens‘, englisch ‚height equivalent to a theoretical plate‘) und ist das Verhältnis zwischen Säulenlänge L{\displaystyle L} und Bodenzahl N{\displaystyle N}:
    H=LN{\displaystyle H={\frac {L}{N}}}
    Praktische Werte liegen im Bereich von 0,1 bis 0,5 mm.

Trennstufenhöhe H

Die Trennstufenhöhe einer chromatographischen Säule ist ein Maß für die Trennleistung der Säule. Als Trennstufe kann man sich den gedachten Abschnitt der Trennsäule, auf dem sich das chromatographische Gleichgewicht einmal einstellt, vorstellen. Je mehr solche Gleichgewichtseinstellungen „auf der Säule Platz haben“, umso geringer ist die Trennstufenhöhe und umso höher ist die Trennleistung der Säule. Zur Erlangung einer niedrigen Trennstufenhöhe sind unter analytischen Bedingungen folgende Voraussetzungen nötig:

  1. Es wird eine rasche Gleichgewichtseinstellung der Adsorption oder Verteilung erwartet. Daher sollte der Teilchendurchmesser so klein wie möglich sein.
  2. Konstante Temperatur in der gesamten Säule. Dazu kann ein Säulenthermostat benutzt werden.
  3. Konstante Fließgeschwindigkeit: Hierfür wird eine Kolbenpumpe mit bis zu 400 bar verwendet.
  4. Linearer Adsorptionsbereich: Die stationäre Phase sollte im Verlauf der Chromatographie nicht überladen werden.
  5. Vernachlässigbare Diffusion wäre wünschenswert, ist experimentell aber leider nicht erreichbar. Es werden daher möglichst regelmäßige Packungen mit Teilchen von besonders kleinem Durchmesser verwendet.

Zur Ermittlung der Trennstufenhöhe in Abhängigkeit von der Fließgeschwindigkeit des Eluenten kann die sog. Van-Deemter-Gleichung für die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie herangezogen werden:

H=A+Bux+C⋅ux{\displaystyle H=A+{\frac {B}{u_{x}}}+C\cdot u_{x}}

wobei:

  • H{\displaystyle H} die Trennstufenhöhe,
  • ux{\displaystyle u_{x}} die lineare Fließgeschwindigkeit ist.
  • A{\displaystyle A}-Term berücksichtigt die Eddy-Diffusion, die durch unterschiedliche Fließstrecken durch die Packung entsteht. Es gilt: A=2⋅p⋅d{\displaystyle A=2\cdot p\cdot d} wobei
    • p{\displaystyle p} den Packungsfaktor,
    • d{\displaystyle d} den Teilchendurchmesser bezeichnet.
  • Der B{\displaystyle B}-Term berücksichtigt die longitudinale Diffusion. Die longitudinale Diffusion ist die Diffusion der Analytenmoleküle in beide Richtungen der Trennstufe. Es gilt: B=2⋅D⋅L{\displaystyle B=2\cdot D\cdot L} wobei:
    • D{\displaystyle D} die Diffusionskonstante in der mobilen Phase und
    • L{\displaystyle L} der Labyrinthfaktor ist. Der Labyrinthfaktor berücksichtigt die Porenstruktur der stationären Phase.
  • der C{\displaystyle C}-Term berücksichtigt die Peakverbreiterung durch die langsame Gleichgewichtseinstellung zwischen der mobilen und der stationären Phase. Hierbei ist noch die Diffusionskonstante Ds{\displaystyle D_{s}} entlang der Poren der stationären Phase zu beachten. Es gilt C=tstm(1+tstm)2⋅d2Ds{\displaystyle C={\frac {\frac {t_{s}}{t_{m}}}{(1+{\frac {t_{s}}{t_{m}}})^{2}}}\cdot {\frac {d^{2}}{D_{s}}}}

Peaksymmetrie

Theoretisch sollte jede Substanz eine Chromatographiesäule als scharf eluierende Linie verlassen. Aus verschiedenen Gründen besitzen chromatographische Peaks jedoch immer eine gewisse Breite. Im Idealfall weisen sie dabei die Form einer Gauß’schen Glockenkurve auf. In der Praxis kommt es aber häufig vor, dass die Peaks von dieser Idealform abweichen und mehr oder weniger asymmetrisch erscheinen. Eine Asymmetrie, bei der der Frontanstieg des Peaks steiler ist als der Peakabfall, bezeichnet man als „Tailing“, während der Effekt, dass der Anstieg weniger steil ist als der Abfall als „Fronting“ oder auch „Leading“ bezeichnet wird. Der Tailingfaktor, der ein Maß für die Peaksymmetrie darstellt, wird bestimmt, indem man vom Peakmaximum das Lot zur Basislinie fällt, und in einer bestimmten Höhe, meist in 10 % der Peakhöhe, die Abstände zur Peakfront (a) und zum Peakende (b) ermittelt. Anschließend wird der Quotient der beiden Werte gebildet, wobei unterschiedliche Berechnungsformeln (z. B. nach IUPAC oder nach USP) in Gebrauch sind:

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Drei Peaksymmetrien

Ein idealer „Gauß-Peak“ erreicht dabei den Wert 1, Werte über 1 bedeuten „Tailing“, Werte unter 1 dagegen „Fronting“.

Verfahren

  • Flüssigchromatographie
    • Dünnschichtchromatographie
    • Papierchromatographie
    • Säulenchromatographie
      • Gel-Permeations-Chromatographie
      • Anionenaustauschchromatographie
    • Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
  • Gaschromatographie
  • Multidimensionale Chromatographie

Literatur

  • Karl Kaltenböck: Chromatographie für Einsteiger. Wiley-VCH-Verlag, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32119-3. 
  • Haleem J. Issaq (Hrsg.): A Century of Separation Science. Marcel Dekker, New York 2002, ISBN 0-8247-0576-9 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – umfangreicher Band über die Geschichte der Chromatographie). 
  • Andreas Heintz: Thermodynamik der Mischungen. Springer-Verlag GmbH, Deutschland 2017, ISBN 978-3-662-49923-8, 1.17 Thermodynamische Theorie der Chromatographie, S. 78 ff.. 

Einzelnachweise

  1. Stanford Moore, William H. Stein: Photometric ninhydrin method for use in the chromatography of amino acids. In: J Biol Chem. Band 176, 1948, S. 367 ff.

Weblinks

Wiktionary: Chromatographie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Analytische Chemie – Chromatographie auf chemgapedia.de
  • Umfangreiche Übersicht von Herstellern für LC-Systeme
  • Deutsche chromatographische Grundbegriffe zur IUPAC-Nomenklatur (Memento vom 10. Juli 2007 im Internet Archive)
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4010153-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:32

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Chromatographie Chromatografie altgriechisch xrῶma chroma Farbe Stamm xrwmat chromat und graphie sinngemass Farbenschreiben wird in der Chemie ein Verfahren genannt das die Auftrennung eines Stoffgemisches durch unterschiedliche Verteilung seiner Einzelbestandteile zwischen einer stationaren und einer mobilen Phase erlaubt Dieses Prinzip wurde erstmals 1901 von dem russischen Botaniker Michail Semjonowitsch Zwet beschrieben 1903 wurde es zum ersten Mal offentlich gedruckt beschrieben 1906 benutzte er erstmals den Begriff Chromatographie Er untersuchte gefarbte pflanzliche Extrakte zum Beispiel aus Blattmaterial und konnte daraus durch Chromatographie verschiedene Farbstoffe isolieren Anwendung findet diese Methode zum einen in der Produktion zur Reinigung von Substanzen praparative Chromatographie zum anderen in der chemischen Analytik um Stoffgemische in moglichst einheitliche Inhaltsstoffe zwecks Identifizierung oder mengenmassiger Bestimmung aufzutrennen Die Chromatographie wird in der organischen Chemie der Pharmazie der Biochemie der Biotechnologie der Mikrobiologie der Lebensmittelchemie der Umweltchemie und auch in der anorganischen Chemie angewendet Chromatographische Trennung von Blattfarbstoffen bei der sowohl die Xanthophylle als auch Chlorophyll a und b jeweils als Banden sichtbar werden Prinzip der ChromatographieZusammenhange in der Chromatographie und Vergleiche In der Chromatographie werden unterschiedliche Substanzen Treibgut in der so genannten mobilen Phase Wasser auf einer stationaren Phase Flussbett befordert Aufgrund der Wechselwirkungen siehe die Einteilung unter Trennprinzipien zwischen der Probe der stationaren Phase und der mobilen Phase werden einzelne Substanzen unterschiedlich schnell weitertransportiert und somit voneinander getrennt Ein Gemisch aus Sand sehr kleinen und etwas grosseren Kieselsteinen wird an einer Stelle des Flusses eingebracht nach beispielsweise hundert Metern kommt zuerst der gesamte Sand an verteilt auf eine gewisse Zeit und nach einer gewissen Wartezeit kommen alle kleineren Kieselsteine und noch viel spater die grosseren jeweils zeitlich etwas auseinandergezogen Dieser Vergleich eignet sich fur einen ersten Einstieg Tatsachlich erinnert der Prozess bei der Chromatographie eher an einen digitalen Prozess engl stop and go Die Probemolekule werden entweder mit der mobilen Phase mitgenommen mit der Geschwindigkeit der mobilen Phase Analogie ware ein Floss das passiv in einem Strom mitgefuhrt wird oder sie haften an der stationaren Phase Geschwindigkeit gleich Null Zwischen diesen beiden Moglichkeiten wechseln sie sehr rasch hin und her aufgrund der Warmebewegung erhalten sie standig Stosse Der Vergleich mit dem Flussbett konnte auch zu einem weiteren Missverstandnis fuhren die Verzogerungen die die verschiedenen Probemolekule auf dem Weg durch das chromatographische System erleiden haben nichts mit Reibungsphanomenen zu tun Basis fur das Verstandnis sind Unterschiede in der Verteilung der verschiedenen Molekulsorten A B C usw Sie entsprechen Unterschieden im Zeitanteil den die einzelnen Molekule vom Typ A B C usw im Mittel in der mobilen Phase verbringen Die Chromatographie schafft es diese Unterschiede in Geschwindigkeitsunterschiede zu verwandeln und damit fur eine Trennung gut nutzbar zu machen Das konnte man auch als den Trick oder als das Prinzip der Chromatographie bezeichnen Ansonsten waren diese oft recht kleinen Unterschiede kaum zu nutzen weder fur Trenn und Reinigungsprozesse noch fur Analysen Anhand eines Beispiels ist es leichter zu verstehen Wenn sich 45 der A Molekule in der mobilen Phase aufhalten im Mittel kommt es auf Grund des dynamischen Gleichgewichtes dazu dass die individuellen A Molekule auch 45 der Zeit in der mobilen Phase verbringen im Mittel Daher wird ihre Geschwindigkeit 45 der Geschwindigkeit der mobilen Phase betragen im Mittel Fur gute Ergebnisse bei der Chromatographie ist es entscheidend dass der Stoffaustausch zwischen den beiden Phasen sehr rasch erfolgt das heisst die einzelnen Probemolekule sollen sehr oft zwischen den beiden Phasen hin und her wechseln Diffusionsprozesse Warmebewegung Eine Voraussetzung dafur ist dass die Wege welche die Molekule von der stationaren Phase zur mobilen Phase zuruckzulegen haben sehr kurz sind Falls die stationare Phase ein Pulver enthalt sollte die Korngrosse dieses Pulvers sehr klein sein zum Beispiel nur wenige Mikrometer Aus bestimmten Grunden sollten die Pulverkorner auch moglichst einheitlich geformt sein und eine moglichst einheitliche Grosse aufweisen enge Korngrossenverteilung ProzessSchematische Darstellung Fur die Chromatographie sind die Herstellung des Flusses der mobilen Phase die Injektion der zu trennenden Probe die eigentliche Trennung und die Detektion notig Das Fliessen der mobilen Phase wird entweder mittels Druck hydraulischen Pumpe Gasdruck Kapillarkraft oder durch Anlegen einer elektrischen Spannung erreicht Die Injektion Einbringen des Substanzgemisches in das chromatographische System erfolgt entweder bevor der Fluss der mobilen Phase hergestellt wird z B Dunnschichtchromatographie oder wahrend die mobile Phase bereits fliesst Bei einer grossen Anzahl von Proben werden bei automatisierbaren Chromatographiearten sogenannte Autosampler zusammen mit eigenen Datenerfassungssystemen eingesetzt die vollautomatisch die Proben injizieren Anschliessend erfolgt die eigentliche Auftrennung des Substanzgemisches auf der Trennstrecke Ohne Detektion sichtbar machen wann eine Substanz einen bestimmten Teil des Chromatographiesystems passiert oder wo eine Substanz nach dem Beenden des Prozesses zum Liegen kommt ist eine Chromatographie nicht denkbar Fur jede Chromatographieart werden verschiedene Detektionssysteme eingesetzt indem entweder physikalische Eigenschaften Absorption von Licht Fluoreszenz Lichtstreuung Warmeleitfahigkeit der Substanzen ausgenutzt werden oder durch chemische Reaktionen ein Signal erhalten wird Mittels chemischer Reaktionen wird z B eine Farbung bei der planaren Chromatographie erreicht z B Aminosauren mittels Ninhydrin seit 1948 oder Reaktionen vor dem Auftrennen Vorsaulenderivatisierung oder nach dem Auftrennen Nachsaulenderivatisierung bei der Saulenchromatographie durchgefuhrt Bei der praparativen Chromatographie wird anschliessend noch ein Fraktionensammler zum Auffangen der aufgetrennten Substanz benotigt Bauartbedingt handelt es sich bei chromatographischen Aufreinigungsverfahren immer um Batch Verfahren Dies bedeutet dass immer nur eine bestimmte Menge an Substanz aufgetragen und getrennt werden kann bevor mit der nachsten Menge fortgefahren werden kann Dies ist insbesondere bei der Aufarbeitung grosser Mengen problematisch so dass einige Verfahren entwickelt wurden um Chromatographie kontinuierlich betreiben zu konnen Annulare Chromatographie TMB True Moving Bed Chromatographie und SMB Simulated Moving Bed Chromatographie Begrifflichkeiten und PrinzipStationare Phase Die stationare Phase ist die Phase die mit den einzelnen Substanzen des Substanzgemisches Wechselwirkungen eingeht und sich nicht bewegt Der Aufenthalt der Analyten bei ihrer Retention wechselt zwischen mobiler und stationarer Phase random walk und verursacht die substanzcharakteristische Retentionszeit Die stationare Phase besteht in der Gaschromatographie aus einer Flussigkeit Trennflussigkeit oder einem Gel mit welchem die Innenseite der Kapillare beschichtet ist Bei der Flussigchromatographie ist die stationare Phase normalerweise fest kann aber auch eine Flussigkeit sein die mit der mobilen Phase nicht mischbar ist und den pulverformigen Trager benetzt Schliesslich kann die stationare Phase auch aus chemisch an den Trager gebundenen Molekulen bestehen Mobile Phase Die mobile Phase ist die Phase in die das Substanzgemisch zu Beginn des Trennsystems eingebracht und die bewegt wird Bei der Flussigchromatographie ist die mobile Phase flussig Bei der Gaschromatographie kommen Tragergase wie Wasserstoff Helium oder Stickstoff zum Einsatz in der Dunnschichtchromatographie spricht man vom Fliessmittel Mobile Phasen unterscheiden sich in ihrer Elutionsfahigkeit Starke s u Elutrope Reihe dies bedingt unterschiedliche Retentionszeiten und oft auch unterschiedliche Selektivitaten Retention Unter Retention versteht man den verzogerten Durchfluss einzelner Substanzen des Substanzgemisches der mobilen Phase durch Wechselwirkung mit der stationaren Phase Die Retention einer Substanz durch die stationare Phase wird im Wesentlichen durch drei Aspekte bestimmt Starke der Wechselwirkung der Substanz mit der stationaren Phase Neigung in der stationaren Phase zu bleiben Siedepunkt der Substanz Neigung in der mobilen Phase zu bleiben Diffusionseigenschaften der Substanz Beweglichkeit in der stationaren und mobilen Phase In vielen Fallen wird gezielt eine spezielle Wechselwirkung des zu analysierenden Stoffes mit der stationaren Phase genutzt um Substanzen zu trennen Die Starke der Wechselwirkungen zwischen den Probenkomponenten und der stationaren Phase wird sowohl von deren Struktur als auch von deren funktionellen Gruppen bestimmt Dabei treten bei unpolaren Substanzen ausschliesslich Dispersionswechselwirkungen Van der Waals Bindung auf wahrend polare Trennphasen auch polare Wechselwirkungen eingehen konnen etwa Wasserstoffbruckenbindungen oder Donator Akzeptor Bindungen Letztere trennen nach dem Prinzip Gegensatze ziehen sich an Das bedeutet dass Trennphasen die etwa Wasserstoff zur Wasserstoffbruckenbindung aufzunehmen in der Lage sind Substanzen trennen die Wasserstoff zur Bruckenbindung bereitstellen konnen etwa Alkohole Auch konnen zum Beispiel Enantiomere welche sich in ihren Siedepunkten nicht unterscheiden und somit gleiche Retentionszeiten aufweisen wurden durch ihre verschieden starken Wechselwirkungen mit speziellen Derivaten von Cyclodextrinen aufgetrennt werden Retentionszeit Die Retentionszeit ist die Zeit die die Molekule eines reinen Stoffes zum Durchwandern der Saule von der Injektion bis zur Detektion benotigen Im Gegensatz zu den Tragergasen zeigen die meisten chemischen Stoffe eine Wechselwirkung mit der stationaren Phase d h sie halten sich fur eine gewisse Zeit in der stationaren Phase auf Ihre Aufenthaltsdauer in der stationaren Phase addiert sich zur Aufenthaltsdauer in der mobilen Phase Totzeit sie benotigen also insgesamt langer um die ganze GC Saule zu passieren Ursprunglich leitet sich der Begriff Retention Zuruckhaltung davon ab dass die stationare Phase den Analyten fur eine gewisse Zeit zuruckhalt Heutzutage wird der Begriff Retentionszeit allerdings vereinfacht verwendet fur die Zeit die der Analyt zum Passieren der Saule benotigt und dies schliesst also die Totzeit mit ein Daher werden die Begriffe folgendermassen definiert Retentionszeit tR Ist die Gesamtzeit die ein Analyt fur das Passieren der Saule benotigt Dies entspricht der Zeit zwischen Injektion und Detektion des Analyten Totzeit t0 Ist die Zeit in der sich ein Analyt ohne Wechselwirkung mit der stationaren Phase in der mobilen Phase aufhalt entspricht also der Zeit die die mobile Phase zum Durchlaufen der Saule benotigt Nettoretentionszeit oder reduzierte Retentionszeit tN Ist die Differenz aus Retentionszeit und Totzeit Sie entspricht also der Zeit in der sich ein Analyt in der stationaren Phase aufhalt tN tR t0Durchflusszeit Totzeit Die Durchflusszeit auch Totzeit gibt die Zeit an die die mobile Phase oder eine nicht zuruckgehaltene Substanz benotigt um die Chromatographie Apparatur von der Injektion uber die Saule bis zum Detektor zu durchwandern s a Durchflussvolumen Die Durchflusszeit kann bestimmt werden indem eine nicht zuruckgehaltene Substanz Inertsubstanz injiziert wird Diese Substanz geht nur in sehr geringem Masse Wechselwirkungen mit der stationaren Phase ein Sie durchlauft daher die Apparatur in derselben Zeit wie die mobile Phase Die Durchflusszeit ist dann identisch mit der Zeit zu der der Peak im Detektor erscheint Durchflussvolumen Hauptartikel Totvolumen Chromatographie Das Durchflussvolumen kann direkt aus der Durchflusszeit abgeleitet werden Es ergibt sich aus der einfachen Formel Durchflussvolumen Fluss der mobilen Phase Durchflusszeit Das Durchflussvolumen ist fur zahlreiche Berechnungen in der Hochleistungsflussigkeitschromatographie HPLC sehr wichtig z B fur den Methodentransfer zwischen Saulen mit unterschiedlichem Volumen Elution Elution von lateinisch eluere auswaschen ist das Herauslosen oder Verdrangen von adsorbierten Stoffen aus festen oder mit Flussigkeit getrankten Adsorbentien und Ionenaustauschern durch kontinuierliche Zugabe eines Losungsmittels Elutionsmittel mobile Phase Die aus der Trennsaule fliessende Losung wird Eluat genannt Eine besondere Bedeutung hat dieser Prozess in der Festphasenextraktion Eluotrope Reihe Hauptartikel Eluotrope Reihe Die Eleuotrope Reihe ist eine Anordnung der als mobile Phase ublichen Losungsmittel nach ihrer Elutionskraft bei einer Referenzsubstanz i d R Kieselgel oder Aluminiumoxid Bluten Als Bluten wird ein Effekt bei Chromatographie Saulen bezeichnet bei dem die Saule geringe Anteile ihrer Matrix verliert Man spricht auch von Saulenbluten Ursache fur verstarktes Saulenbluten konnen in der Gaschromatographie eine ubermassige thermische Belastung der Saule und in der Hochleistungsflussigkeitschromatographie HPLC die Verwendung zum Beispiel ungeeigneter pH Werte des Elutionsmittels oder der Eluenten zu stark sauer oder alkalisch sein Saulenbluten findet in geringem Ausmass auch im laufenden Betrieb statt und stellt dort normalerweise kein Problem dar Durch das Saulenbluten ergibt sich unter anderem die Alterung von Trennsaulen Starkes Saulenbluten bewirkt jedoch ein starkes Signalrauschen und einen hohen Hintergrundwert bei der Detektion oder nachgeschalteten Analyseverfahren wie einem Massenspektrometer Saule In der Chromatographie versteht man unter einer Saule oder Trennsaule eine hohle Rohre mit einem Durchmesser von wenigen Mikrometern bis zu mehreren Metern Auch die Lange variiert von wenigen Zentimetern bis zu 150 Metern In dieser Rohre ist entweder nur die Innenwand beschichtet Kapillarsaule oder die Saule ist mit der stationaren Phase befullt gepackte Saule Von der Saule im Bauwesen unterscheidet sie sich insofern als sie weder gerade noch senkrecht sein muss sondern auch wie ein Schlauch aufgerollt sein kann Reversed Phase Mechanismus Bei der Adsorptionschromatographie gibt es zwei Moglichkeiten ein Substanzgemisch zu trennen Normale Phase polare stationare Phase wie Kieselgel Aluminiumoxid unpolare bis mittelpolare mobile Phase wie Kohlenwasserstoffe Dioxan Essigsaureethylester oder Reversed Phase Umkehrphase unpolare stationare Phase wie modifiziertes Kieselgel und polare mobile Phase wie gepuffertes Wasser Im ersten Fall werden lipophile Stoffe leicht polare schwer eluiert im Umkehrfall polare leicht eluiert similia similibus solvuntur In der Hochleistungsflussigkeitschromatographie wird oft eine Gradienteneluierung angewandt wobei die Zusammensetzung des Losungsmittels langsam geandert wird z B von 80 auf 20 Wasseranteil So treten Alkane sehr spat und Aminosauren sehr fruh aus der Saule aus und man kann diese Fraktionen herausschneiden Einteilung nach dem TrennprinzipDas grundlegende Prinzip aller chromatographischen Verfahren ist die oft wiederholte Einstellung eines Gleichgewichtes zwischen einer ruhenden Phase und einer bewegten Phase Das Gleichgewicht kann sich auf Grund verschiedener physikalisch chemischer Effekte ausbilden Adsorptionschromatographie Hier kommt es zu einer Trennung der verschiedenen Komponenten auf Grund der unterschiedlich starken adsorptiven Bindungen zur ruhenden Phase Die bewegte Phase kann ein mehr oder weniger polares Losungsmittel oder bei gasformigen Stoffen ein Tragergas sein Im Fall der Flussigchromatographie stellt man sich einen Wettkampf zwischen den diversen Probemolekulen mit den Molekulen der mobilen Phase Fliessmittel Laufmittel um die Haftstellen auf der grossen Oberflache der stationaren Phase vor Verteilungschromatographie Ahnlich dem Extraktionsverfahren wird hier die unterschiedliche Loslichkeit der zu trennenden Komponenten ausgenutzt Bei der Chromatographie bleibt aber das Losungsmittel als ruhende Phase auf einem Tragermaterial haften Die bewegte Phase kann wieder eine Losung oder ein Tragergas sein Ionenaustauschchromatographie Die bewegte Phase ist hier meist eine Losung der zu trennenden Ionen Die ruhende Phase ist ein fester Ionenaustauscher Ionenaustauscher bilden zwischen den verschiedenen Ionen der bewegten Phase unterschiedlich stabile Bindungen aus Chelatbildner Chromatographie ist eine spezielle Form der Kationenaustausch Chromatographie Die ruhende Phase bindet selektiv polyvalente Kationen uber komplexbildende funktionelle Gruppen Die Selektivitat fur Schwermetall Ionen gegenuber von Alkali und Erdalkali Ionen ist hoch Siebwirkung Bei der ruhenden Phase benutzt man Stoffe die die Komponenten anhand ihrer Grosse trennen Im Wesentlichen unterscheidet man hier zwischen drei Verfahren Molekularsieb Chromatographie Gel Permeations Chromatographie Gelfiltration Ausschluss ChromatographieBei einem Sieb haben Teilchen Vorteile die fein genug sind um die Poren des Siebes zu durchdringen Bei den entsprechenden Chromatographieverfahren ist es genau umgekehrt Genugend feine Teilchen sind in der Lage sich in die Hohlraume der stationaren Phase zu verirren sind daher langsamer unterwegs als Molekule die auf Grund ihrer Grosse aus diesen Hohlraumen mehr oder weniger oder zur Ganze ausgeschlossen werden Bei genugender Grosse wandern sie unverzogert da sie sich nur im bewegten Flussigkeitsstrom aufhalten und nie im unbewegten Teil der Flussigkeit in den Hohlraumen z B des Gels Affinitatschromatographie Als stationare Phase wird eine fur jeden Analyten spezifische chemische Verbindung eingesetzt die auf Grund nichtkovalenter Krafte eine Trennung bewirkt Es handelt sich hierbei um eine hochselektive Methode IMAC Immobilized Metal Ion Affinity Chromatography Hierbei werden uber Komplexbindungen Metallionen wie Fe Co Ga u a an eine Matrix gebunden Die Trennung wird uber die unterschiedlichen Wechselwirkungen zwischen dem Analyten und den Metallionen erreicht Besonders bei der Aufreinigung von Proteinen durch Phosphorylierung hat sich diese Methode etabliert Dabei werden als Metallionen vornehmlich Fe und Ga genutzt Als Konkurrenzverfahren hat sich dort seit einiger Zeit die Anreicherung uber Titandioxid Saulen bewahrt Fur die Aufreinigung von poly Histidin markierten Proteinen sind ebenfalls verschiedene IMAC Verfahren vorhanden Hierbei werden vor allem Ni und Co Ionen fur die Anreicherung genutzt Thiol Disulfid Austausch Chromatographie verwendet auf der ruhenden Phase fest gebundene Thiol Gruppen um die Thiol Gruppen auf den Molekulen in der bewegten Phase als kovalente Disulfide reversibel zu binden An diesen Bindungen beteiligen sich vor allem jene Thiol Gruppen die an der Aussenseite der Proteinmolekule liegen Chirale Chromatographie Zur Trennung von chiralen Molekulen Die stationare Phase enthalt ein Enantiomer das mit den beiden Enantiomeren des Racemats eine unterschiedlich starke diastereomere Wechselwirkung eingeht Die beiden Enantiomere werden unterschiedlich stark retardiert Einteilung nach den verwendeten PhasenAufgrund der mobilen Phasen kann man die Chromatographie in drei Gebiete unterteilen welche sich nach den Tragern der stationaren Phasen oder der Dichte einteilen lassen Flussigchromatographie engl liquid Chromatography LC Planare Chromatographie Papierchromatographie Als feste Phase wird Papier verwendet das entweder liegt oder meist senkrecht in einem Glasbehalter steht Wie auch bei der Dunnschichtchromatographie wird die mobile Phase auf Grund der Kapillarkrafte bewegt Dunnschichtchromatographie Als feste Phase werden z B Silikapartikel in einer feinen Schicht auf einer flexiblen Tragerfolie aus Aluminium oder Plastik oder einer Glasplatte aufgetragen Eine Variante ist die zirkulare DC mit einer rotierenden beschichteten Kreisscheibe speziell fur praparative Zwecke geeignet Saulenchromatographie Niederdruckchromatographie Die hier verwendeten Saulen weisen Durchmesser von einem bis mehreren Zentimetern auf Diese Form der Flussigchromatographie wird vor allem fur praparative Trennungen eingesetzt Hochleistungsflussigkeitschromatographie auch Hochdruckchromatographie engl HPLC High Performance bzw Pressure Liquid Chromatography Diese Trennmethode ist heute in der Analytik am weitesten verbreitet Mit bis uber 1000 bar werden in den mit feinstem Material gepackten Saulen Flussraten bis zu 5 ml min erreicht Mit niedrigem Druck und entsprechend grosser Aufenthaltsdauer in der Saule ware die Trennleistung durch Diffusion in Langsrichtung schlechter Elektrochromatographie In diesem Fall wird die Mobile Phase durch Anlegen einer Spannung bewegt Diese Methode befindet sich noch im Entwicklungsstadium und wird im Routinebetrieb nicht angewendet Nicht zu verwechseln mit Elektrophorese Membranchromatographie Hierbei wird statt einer mit chromatographischer Matrix gefullten Saule eine ein oder mehrlagige Membran als feste Phase in einem entsprechenden Gehause eingesetzt Die mobile Phase wird bei niedrigen Drucken bis zu 6 bar und bei etwa 20 fach hoheren Flussraten als in der Saulenchromatographie ublich durch die Membran gepumpt Gaschromatographie Gepackte Saulen Das Innere einer Saule lange Rohre ist mit einem feinkornigen Material gefullt In der Regel besteht dabei die stationare Phase aus einem dunnen Film einer weitgehend inerten und hochsiedenden Flussigkeit der die Pulverkorner uberzieht Kapillarsaulen Nur die Saulenwand ist mit einer dunnen Schicht aus stationarer Phase bedeckt Flussige stationare Phase Feste stationare Phase Uberkritische Fluidchromatographie engl SFC supercritical fluid chromatography Als mobile Phase wird eine Substanz in ihrer uberkritischen Phase Zustand zwischen Gas und Flussigkeit eingesetzt Hierbei handelt es sich meist um Kohlendioxid Bei dieser Methode werden nur Saulen als Trager von stationaren Phasen eingesetzt Kenngrossen der ChromatographieSaulenlange L displaystyle L Durchflusszeit t0 displaystyle t 0 Retentionszeit tR displaystyle t R u displaystyle u nennt man die lineare Durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase durch die Saule sie ist definiert als u Lt0 displaystyle u frac L t 0 der Retentionsfaktor k displaystyle k ist definiert durch k tR t0t0 displaystyle k frac t R t 0 t 0 Der Selektivitatskoeffizient a gibt die Gute der Trennung zweier Substanzen an Er beruht auf den Retentionszeiten tR displaystyle t R der Komponenten in der Saule Die Retentionszeit ist die Zeit die die betrachtete Komponente zum Durchqueren der Saule braucht und wird am Peakmaximum abgetragen a k2k1 displaystyle alpha frac k 2 k 1 R displaystyle R die chromatographische Auflosung Resolution zweier Peaks errechnet sich aus R 2 tR2 tR1bB2 bB1 displaystyle R 2 cdot left frac t R2 t R1 b B2 b B1 right oder R 1 18 tR2 tR1FWHM1 FWHM2 displaystyle R 1 18 cdot left frac t R2 t R1 FWHM 1 FWHM 2 right Der Faktor 1 18 kommt durch das Verhaltnis der Halbwertsbreite zur Basisbreite einer Gaussschen Glockenkurve 2 ln 2 0 5 zustande N displaystyle N die Trennstufenzahl oder Bodenzahl beschreibt die Anzahl der Gleichgewichtseinstellungen der zu trennenden Substanz zwischen stationarer und mobiler Phase in der Saule Je grosser N desto mehr Gleichgewichtseinstellungen konnen in einer bestimmten Lange erfolgen woraus eine bessere Trennleistung der Saule resultiert N wird berechnet mit Hilfe der Formel N 16 tRbB 2 22 4 16 displaystyle N 16 cdot left frac t R b B right 2 2 2 cdot 4 16 oder N 5 55 tRFWHM 2 1 182 4 8 ln 2 5 54 displaystyle N 5 55 cdot left frac t R FWHM right 2 1 18 2 cdot 4 8 cdot ln 2 5 54 bB displaystyle b B Basislinienbreite FWHM displaystyle FWHM Full Width at Half Maximum Fwhm n displaystyle n Peakkapazitat Gibt an wie viele Peaks innerhalb eines Intervalls zwischen t0 displaystyle t 0 und dem k Wert eines bestimmten Peaks theoretisch mit einer Auflosung von R 1 5 Basislinientrennung voneinander getrennt werden konnen n 1 N4 ln 1 kmax displaystyle n 1 frac sqrt N 4 cdot ln 1 k text max H displaystyle H bezeichnet die Trennstufenhohe oder theoretische Bodenhohe eines theoretischen Bodens HETP Hohenaquivalent eines theoretischen Bodens englisch height equivalent to a theoretical plate und ist das Verhaltnis zwischen Saulenlange L displaystyle L und Bodenzahl N displaystyle N H LN displaystyle H frac L N Praktische Werte liegen im Bereich von 0 1 bis 0 5 mm Trennstufenhohe H Die Trennstufenhohe einer chromatographischen Saule ist ein Mass fur die Trennleistung der Saule Als Trennstufe kann man sich den gedachten Abschnitt der Trennsaule auf dem sich das chromatographische Gleichgewicht einmal einstellt vorstellen Je mehr solche Gleichgewichtseinstellungen auf der Saule Platz haben umso geringer ist die Trennstufenhohe und umso hoher ist die Trennleistung der Saule Zur Erlangung einer niedrigen Trennstufenhohe sind unter analytischen Bedingungen folgende Voraussetzungen notig Es wird eine rasche Gleichgewichtseinstellung der Adsorption oder Verteilung erwartet Daher sollte der Teilchendurchmesser so klein wie moglich sein Konstante Temperatur in der gesamten Saule Dazu kann ein Saulenthermostat benutzt werden Konstante Fliessgeschwindigkeit Hierfur wird eine Kolbenpumpe mit bis zu 400 bar verwendet Linearer Adsorptionsbereich Die stationare Phase sollte im Verlauf der Chromatographie nicht uberladen werden Vernachlassigbare Diffusion ware wunschenswert ist experimentell aber leider nicht erreichbar Es werden daher moglichst regelmassige Packungen mit Teilchen von besonders kleinem Durchmesser verwendet Zur Ermittlung der Trennstufenhohe in Abhangigkeit von der Fliessgeschwindigkeit des Eluenten kann die sog Van Deemter Gleichung fur die Hochleistungsflussigkeitschromatographie herangezogen werden H A Bux C ux displaystyle H A frac B u x C cdot u x wobei H displaystyle H die Trennstufenhohe ux displaystyle u x die lineare Fliessgeschwindigkeit ist A displaystyle A Term berucksichtigt die Eddy Diffusion die durch unterschiedliche Fliessstrecken durch die Packung entsteht Es gilt A 2 p d displaystyle A 2 cdot p cdot d wobei p displaystyle p den Packungsfaktor d displaystyle d den Teilchendurchmesser bezeichnet Der B displaystyle B Term berucksichtigt die longitudinale Diffusion Die longitudinale Diffusion ist die Diffusion der Analytenmolekule in beide Richtungen der Trennstufe Es gilt B 2 D L displaystyle B 2 cdot D cdot L wobei D displaystyle D die Diffusionskonstante in der mobilen Phase und L displaystyle L der Labyrinthfaktor ist Der Labyrinthfaktor berucksichtigt die Porenstruktur der stationaren Phase der C displaystyle C Term berucksichtigt die Peakverbreiterung durch die langsame Gleichgewichtseinstellung zwischen der mobilen und der stationaren Phase Hierbei ist noch die Diffusionskonstante Ds displaystyle D s entlang der Poren der stationaren Phase zu beachten Es gilt C tstm 1 tstm 2 d2Ds displaystyle C frac frac t s t m 1 frac t s t m 2 cdot frac d 2 D s Peaksymmetrie Theoretisch sollte jede Substanz eine Chromatographiesaule als scharf eluierende Linie verlassen Aus verschiedenen Grunden besitzen chromatographische Peaks jedoch immer eine gewisse Breite Im Idealfall weisen sie dabei die Form einer Gauss schen Glockenkurve auf In der Praxis kommt es aber haufig vor dass die Peaks von dieser Idealform abweichen und mehr oder weniger asymmetrisch erscheinen Eine Asymmetrie bei der der Frontanstieg des Peaks steiler ist als der Peakabfall bezeichnet man als Tailing wahrend der Effekt dass der Anstieg weniger steil ist als der Abfall als Fronting oder auch Leading bezeichnet wird Der Tailingfaktor der ein Mass fur die Peaksymmetrie darstellt wird bestimmt indem man vom Peakmaximum das Lot zur Basislinie fallt und in einer bestimmten Hohe meist in 10 der Peakhohe die Abstande zur Peakfront a und zum Peakende b ermittelt Anschliessend wird der Quotient der beiden Werte gebildet wobei unterschiedliche Berechnungsformeln z B nach IUPAC oder nach USP in Gebrauch sind vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenDrei Peaksymmetrien Ein idealer Gauss Peak erreicht dabei den Wert 1 Werte uber 1 bedeuten Tailing Werte unter 1 dagegen Fronting VerfahrenFlussigchromatographie Dunnschichtchromatographie Papierchromatographie Saulenchromatographie Gel Permeations Chromatographie Anionenaustauschchromatographie Hochleistungsflussigkeitschromatographie HPLC Gaschromatographie Multidimensionale ChromatographieLiteraturKarl Kaltenbock Chromatographie fur Einsteiger Wiley VCH Verlag Weinheim 2008 ISBN 978 3 527 32119 3 Haleem J Issaq Hrsg A Century of Separation Science Marcel Dekker New York 2002 ISBN 0 8247 0576 9 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche umfangreicher Band uber die Geschichte der Chromatographie Andreas Heintz Thermodynamik der Mischungen Springer Verlag GmbH Deutschland 2017 ISBN 978 3 662 49923 8 1 17 Thermodynamische Theorie der Chromatographie S 78 ff EinzelnachweiseStanford Moore William H Stein Photometric ninhydrin method for use in the chromatography of amino acids In J Biol Chem Band 176 1948 S 367 ff WeblinksWiktionary Chromatographie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Analytische Chemie Chromatographie auf chemgapedia de Umfangreiche Ubersicht von Herstellern fur LC Systeme Deutsche chromatographische Grundbegriffe zur IUPAC Nomenklatur Memento vom 10 Juli 2007 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4010153 8 GND Explorer lobid OGND AKS

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