Der Straußblütige Gilbweiderich Lysimachia thyrsiflora auch Strauß Gilbweiderich genannt ist eine Pflanzenart aus der Ga
Straußblütiger Gilbweiderich

Der Straußblütige Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora), auch Strauß-Gilbweiderich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gilbweiderich (Lysimachia) in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Sie kommt in weiten Teilen der borealen und der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel vor.
Straußblütiger Gilbweiderich | ||||||||||||
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Straußblütiger Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lysimachia thyrsiflora | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blatt
Der Straußblütige Gilbweiderich wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern erreicht. Die aufrechten und meist unverzweigten Stängel sind schwarz drüsig punktiert. Der untere Stängelbereich ist kahl, während der obere fein behaart ist. Die kräftigen Rhizome wachsen waagerecht und es werden keine Tochterknollen gebildet.
Die gegenständig, annähernd gegenständig oder wirtelig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide sowie Blattspreite gegliedert und sind meist ungestielt, können selten aber auch einen 0,1 bis 0,2, selten bis zu 0,4 Zentimeter langen Blattstiel aufweisen, der nicht bewimpert ist. Die untersten Blätter sind zurückgebildet und schuppenartig. Die einfachen Blattspreiten sind bei einer Länge von 5 bis 16 Zentimetern sowie einer Breite von 0,5 bis 2, selten bis zu 6 Zentimetern lanzettlich über linealisch-lanzettlich und elliptisch-lanzettlich bis elliptisch. Der untere Teil der Blattspreite verjüngt sich zur keilförmigen, gerundeten oder halb den Stängel umklammernden Basis hin. Die Blattspitze ist spitz zulaufend, zugespitzt oder stumpf. Die flachen oder am Rand etwas umgerollten Spreitenränder sind ganzrandig und nicht bewimpert. Beide Oberflächen der Blattspreite sind, mit Ausnahme der auf der Spreitenunterseite spärlich zottig behaarten Mittelrippe, kahl und sind spärlich schwarz drüsig punktiert. Es liegt Fiedernervatur vor.
Blütenstand, Blüte und Frucht
Die Blütezeit erstreckt je nach Standort und Verbreitungsgebiet vom Frühjahr bis in den Sommer hinein. Der im mittleren oder oberen Stängelbereich, blattachselständige Blütenstandsschaft ist 1,5 bis 3 Zentimeter lang, glatt oder spärlich drüsig oder zottig behaart. Der dichte, kopfige bis ährige, traubige Blütenstand ist 1 bis 3 Zentimeter lang. Der Blütenstiel ist 1 bis 3 Millimeter lang, kahl oder spärlich zottig oder drüsig behaart.
Die zwittrigenBlüten sind radiärsymmetrisch und fünf- bis sieben-, selten auch bis neunzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf kahlen, 1 bis, meist 2 bis 3,5 Millimeter lang Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen und sind von dunklen Harzkanälen durchzogen. Die meist sechs oder sieben lanzettlich bis linealisch-lanzettlichen Kelchzähne sind schwarz drüsig punktiert und besitzen dünne Ränder, die fast bis zur Basis der Kelchblätter reichen. Die hellgelben bis cremefarbenen Kronblätter sind bei einer Länge von 3 bis 7 Millimetern sowie einer Breite von 0,5 bis 1 Millimetern nur kurz an ihrer Basis trichterartig verwachsen. Sie sind mit schwarzen bis rötlich braunen Harzkanälen durchzogen. Die sechs oder sieben Kronlappen sind linealisch mit gerundetem oder zugespitztem oberem Ende sowie ganzrandigen Rändern. Die fünf bis sieben, selten bis zu neun Staubblätter sind etwa so lang oder etwas länger als die Kronblätter. Die annähernd untereinander freien oder nur an ihrer Basis verwachsenen Staubfäden sind mit der Kronblattbasis verwachsen, sind 4 bis 5 Millimeter lang, können aber auch etwa zweimal so lang sein wie die Kronblätter. Die länglichen Staubbeutel sind dorsifix und etwa 1 Millimeter lang. Es sind keine Staminodien vorhanden. Der Fruchtknoten ist spärlich fein behaart. Der Griffel ist 4,5 bis 6 Millimeter lang. Die Staubblätter und der Griffel überragt die Blütenkrone. Die Blütenformel lautet: .
Die Kapselfrucht ist bei einem Durchmesser von 2 bis 3 Millimetern annähernd kugel- bis eiförmig und öffnet sich bei Reife mit fünf bis sechs Fruchtklappen. Ihre Oberfläche ist kahl und dunkel drüsig punktiert.
Chromosomensatz
Für den Straußblütigen Gilbweiderich werden in der Literatur vier verschiedene Chromosomenzahlen angegeben. Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9 bis 14. Es liegen unterschiedliche Ploidiestufen vor; so findet man neben 2n = 20 auch 2n = 40 oder 2n = 42 sowie bei Hexaploidie 2n = 54.
Ökologie
Beim Straußblütigen Gilbweiderich handelt es sich um einen helomorphen Geophyten oder Hemikryptophyten. Die Vermehrung kann auch vegetativ erfolgen.
Blütenökologisch handelt es sich um Pollenblumen. Es liegt Selbstkompatibilität vor. Es liegt Dichogamie vor; der Straußblütige Gilbweiderich ist protogyn, in der Blüte sind also zuerst die weiblichen, später die männlichen Blütenorgane fertil. Der Straußblütige Gilbweiderich ist xenogam, es erfolgt also obligate Fremdbefruchtung. Bei ausbleibende Fremdbestäubung kann Geitonogamie, als Selbstbestäubung von einer benachbarten Blüte erfolgen. Meist erfolgt Fremdbestäubung durch Insekten. Als Belohnung für Bestäuber ist wenig Nektar sowie reichlich Pollen vorhanden. Bestäuber sind kurzrüsselige Bienen, Schwebfliegen (Syrphidae), Käfer oder Fliegen.
Diasporen sind die Same. Die Ausbreitung der Diaporen erfolgt durch Autochorie.
Der Straußblütige Gilbweiderich ist ein Frostkeimer.
Vorkommen und Gefährdung
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Straußblütigen Gilbweiderichs umfasst weite Teile der borealen und der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel. Es gibt Fundortangaben für Deutschland, Österreich, Liechtenstein, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien, die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Irland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Litauen, Lettland, Kaliningrad Polen, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Bulgarien, Rumänien, Belarus, die Ukraine, die Krim,Karelien, Archangelsk, die Republik Komi, die beiden Gebiete in Russlands Fernem Osten Oblast Amur sowie Region Kamtschatka, Kasachstan,Korea, Japan, Sachalin, die Kurilen, die Innere Mongolei und die chinesischen Provinzen [Heilongjiang], Jilin, Shaanxi sowie Yunnan und in Nordamerika für die Aleuten, Alaska, und die kanadischen Gebiete Yukon-Territorium, Neufundland, Northwest Territories, Nova Scotia, Prince Edward Islands, Saskatchewan, Québec, Alberta, Manitoba, Ontario, British Columbia und die US-Bundesstaaten Washington, nördliches Kalifornien, nördliches Colorado, Utah, Oregon, Connecticut, Idaho, Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, nördliches Missouri, Montana, Nebraska, New Hampshire, New Jersey, New York, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, North Dakota, South Dakota, Vermont, West Virginia, Wisconsin sowie Wyoming.
In einigen Gebieten der Welt nehmen zwar die Bestände ab; da Lysimachia thyrsiflora so weit verbreitet ist, gilt sie bei der IUCN jedoch als LC = „least concern“ = „nicht gefährdet“. In der Roten Liste der gefährten Pflanzenarten Deutschland war der Straußblütige Gilbweiderich 1998 noch als „gefährdet“ bewertet worden; bei Metzing et al. 2018 erfolgte eine Einstufung V also in die „Vorwarnliste“.
Lysimachia thyrsiflora gilt in der Roten Liste der gefährdeten Art der Schweiz 2016 als „verletzlich“. Gefährdungsursachen sind: Aufgabe der traditionellen Streunutzung, Melioration, Auffüllung, Austrocknung, Entwässerung, Überbauung, Eutrophierung besonders aus benachbarten Fettwiesen und Äckern, Verbuschung, Beschattung, Verdrängung durch Neophyten, Verschilfung, Sukzession, Trittschäden durch Menschen, Wellenschlag, mechanischer Schaden durch Boote, Ablagerung von Aushubmaterial und manche Populationen sind sehr klein sowie isoliert.
Der Straußblütige Gilbweiderich kommt je nach Standort und Verbreitungsgebiet in Höhenlagen von 0 bis 2000 Metern vor. Er steigt am Wildsee bei Seefeld in Tirol bis in Höhenlagen von 1170 Metern auf. Er wächst vor allem in Sümpfen und Mooren, auf feuchten Wiesen sowie in feuchten Wäldern. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands des Magnocaricion, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Alnion oder Salicion cinereae vor.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Lysimachia thyrsiflora erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus 1, Seite 147. Das Artepitheton thyrsiflora bedeutet „straußblütig“. Synonyme für Lysimachia thyrsiflora L. sind: Lysimachusa thyrsiflora (L.) Pohl, Naumburgia thyrsiflora (L.) Duby, Naumburgia thyrsiflora (L.) Rchb., Nummularia thyrsiflora (L.) Kuntze,Naumburgia guttata Moench, Thyrsanthus palustris Schrank, Lysimachia capitata Pursh, Lysimachia capitellata Raf., Lysimachia kamtschatica Gand., Lysimachia subcapitata Raf., Lysimachia thyrsantha St.-Lag., Lysimachia thyrsiflora var. verticillata Rouy.
Einzelnachweise
- Lysimachia thyrsiflora L., Strauß-Gilbweiderich. auf FloraWeb.de
- Lysimachia thyrsiflora L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
- Anita F. Cholewa, John J. Pipoly III, Jon M. Ricketson: Myrsinaceae. Lysimachia. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Band 8: Paeoniaceae to Ericaceae. Oxford University Press, New York u. a. 2009, ISBN 978-0-19-534026-6, Lysimachia thyrsiflora Linnaeus, S. 317 (englisch, efloras.org – dieses Werk ist textgleich online).
- Anita F. Cholewa 2014: Datenblatt Lysimachia thyrsiflora In: Jepson Flora Project (Hrsg.): Jepson eFlora, Revision 2.
- Qiming Hu, Sylvia Kelso: Primulaceae. Lysimachia. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Hong Deyuan (Hrsg.): Flora of China. Band 15: Myrsinaceae through Loganiaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1996, Lysimachia thyrsiflora Linnaeus, S. 78 (englisch, efloras.org – dieses gedruckte Werk ist textgleich online).
- VU Lysimachia thyrsiflora L. – Strauss-Gilbweiderich In: Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne (Stand Oktober 1999), S. 194–195. Volltext-PDF.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 742–743.
- Lysimachia thyrsiflora im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
- Karol Marhold, 2011+: Primulaceae. Datenblatt Lysimachia thyrsiflora In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Lysimachia thyrsiflora in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2022.2. Eingestellt von: Maiz-Tome, L., 2016. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 1855–1857.
- Lysimachia thyrsiflora bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. Mai 2015.
Weiterführende Literatur
- Bertram Münker: Wildblumen Mitteleuropas (= Steinbachs Naturführer). Neue, bearb. Sonderausgabe. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10563-8.
- Irma Podolak, Zbigniew Janeczko, Agnieszka Galanty, Marta Michalik, Danuta Trojanowska: A triterpene saponin from Lysimachia thyrsiflora L. In: Acta poloniae pharmaceutica, Volume 64, 2007, S. 39–43. online.
Weblinks
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Straußblütiger Gilbweiderich. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Karte zur weltweiten Verbreitung.
- Günther Blaich: Datenblatt Lysimachia thyrsiflora mit Fotos.
- Gerhard Nitter: Steckbrief Lysimachia thyrsiflora mit Fotos.
- Thomas Meyer: Gilbweiderich Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Datenblatt Lysimachia thyrsiflora mit Fotos und Verbreitung in Tschechien bei Pladias – Database of the Czech Flora and Vegetation. www.pladias.cz.
- Datenblatt Lysimachia thyrsiflora mit Fotos und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica.
- Datenblatt Lysimachia thyrsiflora Verbreitung auf den Britischen Inseln bei Online Atlas of the British and Irish Flora.
- Datenblatt Lysimachia thyrsiflora (Naumburgia thyrsiflora) - Strauß-Gilbweiderich mit Fotos bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, 2008.
- Datenblatt Lysimachia thyrsiflora bei Lady Bird Johnson Wildflower Center - the Botanic Garden of University of Texas.
- Datenblatt Tufted Loosestrife - Lysimachia thyrsiflora mit Fotos bei John Hilty: Illinois Wildflowers.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Straussblutige Gilbweiderich Lysimachia thyrsiflora auch Strauss Gilbweiderich genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gilbweiderich Lysimachia in der Unterfamilie der Myrsinengewachse Myrsinoideae innerhalb der Familie der Primelgewachse Primulaceae Sie kommt in weiten Teilen der borealen und der gemassigten Zone der Nordhalbkugel vor Straussblutiger GilbweiderichStraussblutiger Gilbweiderich Lysimachia thyrsiflora SystematikAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Primelgewachse Primulaceae Unterfamilie Myrsinengewachse Myrsinoideae Gattung Gilbweiderich Lysimachia Art Straussblutiger GilbweiderichWissenschaftlicher NameLysimachia thyrsifloraL BeschreibungUnter und oberirdische PflanzenteilBehaarter oberer Teil des StangelsBlutenstandBlute im Detail aus verschiedenen BlickrichtungenFruchteIllustration aus Jan Kops Flora Batava Volume 6 1832Erscheinungsbild und Blatt Der Straussblutige Gilbweiderich wachst als ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 30 bis 80 Zentimetern erreicht Die aufrechten und meist unverzweigten Stangel sind schwarz drusig punktiert Der untere Stangelbereich ist kahl wahrend der obere fein behaart ist Die kraftigen Rhizome wachsen waagerecht und es werden keine Tochterknollen gebildet Die gegenstandig annahernd gegenstandig oder wirtelig an den Stangeln angeordneten Laubblatter sind in Blattscheide sowie Blattspreite gegliedert und sind meist ungestielt konnen selten aber auch einen 0 1 bis 0 2 selten bis zu 0 4 Zentimeter langen Blattstiel aufweisen der nicht bewimpert ist Die untersten Blatter sind zuruckgebildet und schuppenartig Die einfachen Blattspreiten sind bei einer Lange von 5 bis 16 Zentimetern sowie einer Breite von 0 5 bis 2 selten bis zu 6 Zentimetern lanzettlich uber linealisch lanzettlich und elliptisch lanzettlich bis elliptisch Der untere Teil der Blattspreite verjungt sich zur keilformigen gerundeten oder halb den Stangel umklammernden Basis hin Die Blattspitze ist spitz zulaufend zugespitzt oder stumpf Die flachen oder am Rand etwas umgerollten Spreitenrander sind ganzrandig und nicht bewimpert Beide Oberflachen der Blattspreite sind mit Ausnahme der auf der Spreitenunterseite sparlich zottig behaarten Mittelrippe kahl und sind sparlich schwarz drusig punktiert Es liegt Fiedernervatur vor Blutenstand Blute und Frucht Die Blutezeit erstreckt je nach Standort und Verbreitungsgebiet vom Fruhjahr bis in den Sommer hinein Der im mittleren oder oberen Stangelbereich blattachselstandige Blutenstandsschaft ist 1 5 bis 3 Zentimeter lang glatt oder sparlich drusig oder zottig behaart Der dichte kopfige bis ahrige traubige Blutenstand ist 1 bis 3 Zentimeter lang Der Blutenstiel ist 1 bis 3 Millimeter lang kahl oder sparlich zottig oder drusig behaart Die zwittrigenBluten sind radiarsymmetrisch und funf bis sieben selten auch bis neunzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf kahlen 1 bis meist 2 bis 3 5 Millimeter lang Kelchblatter sind nur an ihrer Basis verwachsen und sind von dunklen Harzkanalen durchzogen Die meist sechs oder sieben lanzettlich bis linealisch lanzettlichen Kelchzahne sind schwarz drusig punktiert und besitzen dunne Rander die fast bis zur Basis der Kelchblatter reichen Die hellgelben bis cremefarbenen Kronblatter sind bei einer Lange von 3 bis 7 Millimetern sowie einer Breite von 0 5 bis 1 Millimetern nur kurz an ihrer Basis trichterartig verwachsen Sie sind mit schwarzen bis rotlich braunen Harzkanalen durchzogen Die sechs oder sieben Kronlappen sind linealisch mit gerundetem oder zugespitztem oberem Ende sowie ganzrandigen Randern Die funf bis sieben selten bis zu neun Staubblatter sind etwa so lang oder etwas langer als die Kronblatter Die annahernd untereinander freien oder nur an ihrer Basis verwachsenen Staubfaden sind mit der Kronblattbasis verwachsen sind 4 bis 5 Millimeter lang konnen aber auch etwa zweimal so lang sein wie die Kronblatter Die langlichen Staubbeutel sind dorsifix und etwa 1 Millimeter lang Es sind keine Staminodien vorhanden Der Fruchtknoten ist sparlich fein behaart Der Griffel ist 4 5 bis 6 Millimeter lang Die Staubblatter und der Griffel uberragt die Blutenkrone Die Blutenformel lautet K5C 5 A5G1 displaystyle star K 5 C 5 A 5 G underline 1 Die Kapselfrucht ist bei einem Durchmesser von 2 bis 3 Millimetern annahernd kugel bis eiformig und offnet sich bei Reife mit funf bis sechs Fruchtklappen Ihre Oberflache ist kahl und dunkel drusig punktiert Chromosomensatz Fur den Straussblutigen Gilbweiderich werden in der Literatur vier verschiedene Chromosomenzahlen angegeben Die Chromosomengrundzahl betragt x 9 bis 14 Es liegen unterschiedliche Ploidiestufen vor so findet man neben 2n 20 auch 2n 40 oder 2n 42 sowie bei Hexaploidie 2n 54 OkologieBeim Straussblutigen Gilbweiderich handelt es sich um einen helomorphen Geophyten oder Hemikryptophyten Die Vermehrung kann auch vegetativ erfolgen Blutenokologisch handelt es sich um Pollenblumen Es liegt Selbstkompatibilitat vor Es liegt Dichogamie vor der Straussblutige Gilbweiderich ist protogyn in der Blute sind also zuerst die weiblichen spater die mannlichen Blutenorgane fertil Der Straussblutige Gilbweiderich ist xenogam es erfolgt also obligate Fremdbefruchtung Bei ausbleibende Fremdbestaubung kann Geitonogamie als Selbstbestaubung von einer benachbarten Blute erfolgen Meist erfolgt Fremdbestaubung durch Insekten Als Belohnung fur Bestauber ist wenig Nektar sowie reichlich Pollen vorhanden Bestauber sind kurzrusselige Bienen Schwebfliegen Syrphidae Kafer oder Fliegen Diasporen sind die Same Die Ausbreitung der Diaporen erfolgt durch Autochorie Der Straussblutige Gilbweiderich ist ein Frostkeimer Vorkommen und GefahrdungDas naturliche Verbreitungsgebiet des Straussblutigen Gilbweiderichs umfasst weite Teile der borealen und der gemassigten Zone der Nordhalbkugel Es gibt Fundortangaben fur Deutschland Osterreich Liechtenstein die Schweiz Frankreich Luxemburg Belgien die Niederlande das Vereinigte Konigreich Irland Danemark Norwegen Schweden Finnland Estland Litauen Lettland Kaliningrad Polen Ungarn Tschechien die Slowakei Slowenien Bulgarien Rumanien Belarus die Ukraine die Krim Karelien Archangelsk die Republik Komi die beiden Gebiete in Russlands Fernem Osten Oblast Amur sowie Region Kamtschatka Kasachstan Korea Japan Sachalin die Kurilen die Innere Mongolei und die chinesischen Provinzen Heilongjiang Jilin Shaanxi sowie Yunnan und in Nordamerika fur die Aleuten Alaska und die kanadischen Gebiete Yukon Territorium Neufundland Northwest Territories Nova Scotia Prince Edward Islands Saskatchewan Quebec Alberta Manitoba Ontario British Columbia und die US Bundesstaaten Washington nordliches Kalifornien nordliches Colorado Utah Oregon Connecticut Idaho Illinois Indiana Iowa Kansas Maine Maryland Massachusetts Michigan Minnesota nordliches Missouri Montana Nebraska New Hampshire New Jersey New York Ohio Pennsylvania Rhode Island North Dakota South Dakota Vermont West Virginia Wisconsin sowie Wyoming In einigen Gebieten der Welt nehmen zwar die Bestande ab da Lysimachia thyrsiflora so weit verbreitet ist gilt sie bei der IUCN jedoch als LC least concern nicht gefahrdet In der Roten Liste der gefahrten Pflanzenarten Deutschland war der Straussblutige Gilbweiderich 1998 noch als gefahrdet bewertet worden bei Metzing et al 2018 erfolgte eine Einstufung V also in die Vorwarnliste Lysimachia thyrsiflora gilt in der Roten Liste der gefahrdeten Art der Schweiz 2016 als verletzlich Gefahrdungsursachen sind Aufgabe der traditionellen Streunutzung Melioration Auffullung Austrocknung Entwasserung Uberbauung Eutrophierung besonders aus benachbarten Fettwiesen und Ackern Verbuschung Beschattung Verdrangung durch Neophyten Verschilfung Sukzession Trittschaden durch Menschen Wellenschlag mechanischer Schaden durch Boote Ablagerung von Aushubmaterial und manche Populationen sind sehr klein sowie isoliert Der Straussblutige Gilbweiderich kommt je nach Standort und Verbreitungsgebiet in Hohenlagen von 0 bis 2000 Metern vor Er steigt am Wildsee bei Seefeld in Tirol bis in Hohenlagen von 1170 Metern auf Er wachst vor allem in Sumpfen und Mooren auf feuchten Wiesen sowie in feuchten Waldern Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands des Magnocaricion kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Alnion oder Salicion cinereae vor Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental TaxonomieDie Erstveroffentlichung von Lysimachia thyrsiflora erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 Seite 147 Das Artepitheton thyrsiflora bedeutet straussblutig Synonyme fur Lysimachia thyrsiflora L sind Lysimachusa thyrsiflora L Pohl Naumburgia thyrsiflora L Duby Naumburgia thyrsiflora L Rchb Nummularia thyrsiflora L Kuntze Naumburgia guttata Moench Thyrsanthus palustris Schrank Lysimachia capitata Pursh Lysimachia capitellata Raf Lysimachia kamtschatica Gand Lysimachia subcapitata Raf Lysimachia thyrsantha St Lag Lysimachia thyrsiflora var verticillata Rouy EinzelnachweiseLysimachia thyrsiflora L Strauss Gilbweiderich auf FloraWeb de Lysimachia thyrsifloraL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 9 Dezember 2022 Anita F Cholewa John J Pipoly III Jon M Ricketson Myrsinaceae Lysimachia In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Band 8 Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York u a 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Lysimachia thyrsiflora Linnaeus S 317 englisch efloras org dieses Werk ist textgleich online Anita F Cholewa 2014 Datenblatt Lysimachia thyrsiflora In Jepson Flora Project Hrsg Jepson eFlora Revision 2 Qiming Hu Sylvia Kelso Primulaceae Lysimachia In Wu Zhengyi Peter H Raven Hong Deyuan Hrsg Flora of China Band 15 Myrsinaceae through Loganiaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 1996 Lysimachia thyrsiflora Linnaeus S 78 englisch efloras org dieses gedruckte Werk ist textgleich online VU Lysimachia thyrsiflora L Strauss Gilbweiderich In Merkblatter Artenschutz Blutenpflanzen und Farne Stand Oktober 1999 S 194 195 Volltext PDF Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 742 743 Lysimachia thyrsiflora im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 11 Dezember 2022 Karol Marhold 2011 Primulaceae Datenblatt Lysimachia thyrsiflora In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Lysimachia thyrsiflora in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 2 Eingestellt von Maiz Tome L 2016 Abgerufen am 11 Dezember 2022 Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 S 1855 1857 Lysimachia thyrsiflora bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 15 Mai 2015 Weiterfuhrende LiteraturBertram Munker Wildblumen Mitteleuropas Steinbachs Naturfuhrer Neue bearb Sonderausgabe Mosaik Munchen 1996 ISBN 3 576 10563 8 Irma Podolak Zbigniew Janeczko Agnieszka Galanty Marta Michalik Danuta Trojanowska A triterpene saponin from Lysimachia thyrsiflora L In Acta poloniae pharmaceutica Volume 64 2007 S 39 43 online WeblinksCommons Straussblutiger Gilbweiderich Lysimachia thyrsiflora Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Straussblutiger Gilbweiderich In BiolFlor der Datenbank 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