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Der Stuttgarter Künstlerbund ist ein Verein bildender Künstler Gegründet wurde er 1898 und gilt somit als ältester Künst

Stuttgarter Künstlerbund

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Stuttgarter Künstlerbund
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Der Stuttgarter Künstlerbund ist ein Verein bildender Künstler. Gegründet wurde er 1898 und gilt somit als ältester Künstlerbund Deutschlands. Der Künstlerbund hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins.

Vorgeschichte

Im Jahr 1876 gründeten Schüler der Stuttgarter Kunstschule die sogenannte „Tafelrunde“. Man traf sich regelmäßig, verfasste Zeitungen für diese Tafelrunden, die man üppig illustrierte.

Gesammelt sind diese frühen Erzeugnisse der Tafelrunde in fünf Büchern. Sie zeigen nicht nur ein Abbild der damaligen Zeit, sondern dokumentieren auch die Kunstfertigkeit der Mitglieder. Aufgrund der Signaturen oder „literarischen Erwähnungen“ lassen sich auch Lebensläufe verfolgen.

Etliche Mitglieder dieser Tafelrunde haben später Karriere gemacht und sind noch in alten und neuen Künstlerlexika verzeichnet. Viele der Tafelrundenteilnehmer sind später Mitglieder des Stuttgarter Künstlerbundes geworden. Einer von ihnen, Karl Bauer (1868–1942), Künstler und Schriftsteller, ist sowohl in den Aufzeichnungen der Tafelrunde als auch später im Kreis der „Stuttgarter Sezessionisten“ zu finden.

Berufung Graf Leopold von Kalckreuths nach Stuttgart

Ludwig Herterich (1856–1932), der aus München an die Stuttgarter Kunstschule kam, aber einen Ruf nach München annahm, empfahl dem König von Württemberg, Wilhelm II., Graf Leopold von Kalckreuth (1855–1928) aus Karlsruhe zu holen. Von Kalckreuth war bereit, nach Stuttgart zu kommen, und brachte zwei weitere Kollegen mit. Der König, der mit der Einsetzung des Barons Joachim Gans zu Putlitz als Generalintendant für das Theater schon eine gute Hand bewiesen hatte, ließ eigens für von Kalckreuth eine Komponierklasse schaffen, machte Robert Poetzelberger (1856–1930) zum Nachfolger von Herterich in der Zeichenklasse und Carlos Grethe zum Hilfslehrer bei Poetzelberger. Kalckreuths komplettes Gehalt und eine Aufbesserung von Grethes Bezügen wurden aus der königlichen Schatulle bezahlt, da die Kunstschule, die spätere Akademie, keine zusätzlichen Mittel hatte. Eine viel beachtete Ausstellung der drei neuen Lehrer und ihrer Schüler im Jahr 1900 machte schnell auf sie aufmerksam.

Gründung des Künstlerbundes

Vorher aber hatte von Kalckreuth schon – wie im Jahre 1896 in Karlsruhe – dafür gesorgt, dass die Künstler ein Forum bekamen, das ihnen solche Ausstellungen ermöglichte. Der Stuttgarter Künstlerbund wurde als eingetragener Verein gegründet. Der Verein „Stuttgarter Künstlerbund“ taucht im Jahr 1900 erstmals im Stuttgarter Adressbuch auf, mit von Kalckreuth als erstem Vorsitzenden und einer Adresse in der Urbanstraße 37, auch heute noch Sitz der Staatsgalerie.

Der Kunsthistoriker Julius Baum berichtet im Jahr 1913, dass von Kalckreuth bald nach der Gründung des „Ausstellerverbandes Künstlerbund“ einen „Geselligen Verein Künstlerbund“ aus der Taufe gehoben hat, der den Künstlern zum Gedankenaustausch und zur Geselligkeit dienen sollte. Aus den Anfängen des Stuttgarter Künstlerbundes ist ein Restsatz von fünf von ursprünglich sieben Handpuppen erhalten, die von Robert Poetzelberger geschnitzt worden sein sollten, vermutlich um 1908 zum Abschied von Kalckreuths. Die karikierenden Köpfe zeigten die Professoren Leopold von Kalckreuth, Carlos Grethe, Robert von Haug (1857–1922) und Alexander Eckener von der Akademie, den Maler Josef Kerschensteiner, den Architekten des Kunstgebäudes Theodor Fischer und den Fotografen und Geschäftsführer des Kunstvereins Hermann Widensohler.

Vorsitzende und Aktivitäten bis 1942

  • bis 1908 Leopold von Kalckreuth
  • 1908 Carlos Grethe
  • 1909
  • 1912–1916 Robert Poetzelberger (Umzug in das neu erbaute Kunstgebäude)
  • 1916 Professor Heine Rath
  • 1923–1927 keine Einträge
  • 1928 Professor Robert Breyer.

In den Anfängen der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch der Stuttgarter Künstlerbund gleichgeschaltet, aus dem Vereinsregister gelöscht und neu eingetragen, 1. Vorsitzender waren in der Folge:

  • 1941 Josef Zeitler
  • bis 1942 H. Kißling.

Danach werden Vereinsvorsitzende nicht mehr im Adressbuch erwähnt, laut Vereinsregister wurde mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Vorsitzenden betraut. Bis 1958 war u. a. Walter Romberg gemeinsam mit Felix Hollenberg im Vorstand tätig.

Ausstellungen der frühen Zeit

In den Anfangszeiten sind „Ausstellungen“ das entscheidende Thema des Stuttgarter Künstlerbundes. Gemeinsam mit der Stuttgarter Kunstgenossenschaft trat man als Stuttgarter Gruppe erstmals 1904 in Dresden mit einer Gesamtausstellung auf. Die dafür von der Kunstgewerbeschule unter der Leitung von Bernhard Pankok geschaffene Saaleinrichtung und -ausstattung wurde später von der übernommen. Weitere Ausstellungen fanden im Jahre 1904 in Wiesbaden, Aachen, Krefeld und Heilbronn statt. 1907 wurde Köln mit einer Ausstellung beschickt, im Jahre 1909 wieder Dresden. Im Januar 1909 stellte der Stuttgarter Künstlerbund in Mannheim, einen Monat später in Stuttgart in den Räumen des Kunstvereins in der Schellingstraße aus. Ausstellungen in Heilbronn, Magdeburg, Elberfeld, Krefeld und Wiesbaden schlossen sich an, so berichtet Dr. Erich Heyfelder vom Künstlerbund anlässlich der Ausstellung zum 25-jährigen Bestehen.

Außerdem fand 1907 die Abschiedsausstellung für von Kalckreuth statt, 1909 gab es eine Werkausstellung des Akademielehrers Friedrich von Keller, in den Jahren 1909 bis 1911 jeweils eine Gedächtnisausstellung für Otto Reiniger, Alexander Freiherr von Otterstedt und Hermann Pleuer. 1912 folgte eine Ausstellung von Werken von Gustav Schönleber, ebenfalls Lehrer an der Akademie.

Kunstgebäude

Zunächst stellten die Künstler in den Räumen der Königlichen Galerie (heute Staatsgalerie) aus. Dafür musste die ständige Ausstellung teilweise ausgeräumt werden, da es keine anderen Ausstellungsräume gab. Auch der Kunstverein, der Werke ankaufte und ausstellte, hatte keine ausreichenden Ausstellungsmöglichkeiten.

In einer Petition vom 27. Juni 1907 an den König baten die Mitglieder des Bundes um die Errichtung eines Kunstgebäudes am Schloßplatz. Da das Hoftheater am Schloßplatz 1902 niedergebrannt war, musste dieser repräsentative Platz ohnehin neu geplant werden. Obwohl es einen Entwurf von Bernhard Pankok, dem damaligen Leiter der Kunstgewerbeschule gab, übertrug der König die Ausführung des Kunstgebäudes, das Städtische Galerie, Kunstverein und Künstlerbund beherbergen sollte, dem inzwischen wieder in München lebenden Theodor Fischer. Ein repräsentatives Gebäude, in dem neben Ausstellungsräumen ein Restaurant, Klubräume, eine Kegelbahn für den Künstlerbund und Wohnungen für die Hausmeister und das Restaurantpersonal eingeplant werden sollten, war damals noch recht ungewöhnlich und eine Herausforderung für den Architekten. Ursprünglich sollte Pankok die Inneneinrichtung entwerfen, verzichtete jedoch auf den Auftrag. Innerhalb von drei Jahren entstanden nicht nur das neue Theater und das Lindenmuseum, sondern auch das Kunstgebäude und das Theater.

Am 8. Mai 1913 wurde das Gebäude in Anwesenheit von König Wilhelm II von Württemberg eingeweiht. An der Eröffnungsausstellung beteiligten sich Künstler aus Deutschland und, die heimischen Künstler, die sich jedoch einer Jurierung unterziehen mussten. Juroren waren Robert v. Haug, Christian Landenberger, Alfred Schmidt, Eugen Stammbach, Friedrich von Keller, Christian Speyer, Ludwig Habich, Robert Poetzelberger, Gustav Adolf Bredow, Josef Brüllmann und Ulfert Janßen.

Mit 785 Exponaten aus den Bereichen Malerei, Grafik und Bildhauerkunst trug die „Große Kunstausstellung Stuttgart“ ihren Namen zu Recht. Schon nach zwei Monaten waren die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern höher als für den gesamten Ausstellungszeitraum veranschlagt, und als die Ausstellung am 19. Oktober ihre Pforten schloss, hatte man mehr als hunderttausend Besucher gezählt und für mehr als 300.000 Mark Kunstwerke verkauft oder in Auftrag genommen.

Anlässlich der Ausstellung entstand im Jahr 1913 ein Buch des Stuttgarter Kunsthistorikers Julius Baum – Die Stuttgarter Kunst der Gegenwart –, das mit seinen vielen Abbildungen ein Bild der Vielfältigkeit dieser Ausstellung bietet. Da waren noch ganz im 19. Jahrhundert verhaftete Werke ebenso zu sehen, wie die damals sehr beliebten Werke des schwäbischen Impressionismus und die in die Moderne weisenden Werke von Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Adolf Hölzel. Aber die „Moderne“ hatte noch lange nicht überall Einzug gehalten, denn ein Teil des Wandschmuckes, den Alfred Heinrich Pellegrini für den Brunnen und für die Räume des Künstlerbundes geschaffen hatte und die deutliche Jugendstilelemente zeigten, wurde schon nach kurzer Zeit zugehängt, in den Künstlerbundräumen sogar abgekratzt, weil sie angeblich den Mitgliedern des Künstlerbundes missfiel.

Klubräume des Stuttgarter Künstlerbundes

Im ersten Stock des neuen Kunstgebäudes waren außer drei Ausstellungsräumen und drei Galerien die Klubräume des Künstlerbundes untergebracht. Die Klubräume lagen über dem Eingangsbereich des Erdgeschosses im Südflügel, dem Schloßplatz zugewandt. Die Treppe, die zu diesen Räumen hinauf führte, war jene, für die in der Vorhalle das Treppentürmchen angebaut worden war. Von ihr aus betrat man einen Garderobenraum und von dort weiter geradeaus das Billardzimmer. Dieses mündete ohne Tür in einen Gang, von dem man in ein Lesezimmer gelangte. Geradeaus führte er in den langgestreckten Vereinssaal, der in einen flachgedeckten und in einen längeren, tonnenüberwölbten Bereich unterteilt war. Ihm schloss sich eine um vier Stufen erhöhte Bühne an, die nach hinten zwei Umkleidekabinette begrenzten. Die Fenster der Räume wiesen in Richtung der Kuppel, drei des Saals – insgesamt erhellten ihn fünf – und das des Lesezimmers öffneten sich auf den Schmuckhof, das Fenster des Billardzimmers ging auf die nicht überdachte Halle der Terrasse über dem Hof. Die Ausstattung des Garderobenraums und des Billardzimmers besorgte der Architekt Oskar Pfennig, die des Lesezimmers und des Saals, mit Ausmalung der Tonnendecke, der Maler .

Im Untergeschoss befand sich eine Kegelbahn. Kegelstube und Bahnraum wurden von Theodor Fischer entworfen. Die Stube war bis in halbe Wandhöhe dunkel holzvertäfelt, die Wandfläche darüber zeigte sich einfarbig und hell wie die Decke.

Wilhelm II. scheint eine besondere Vorliebe für seine Künstler gehabt zu haben, denn die Einrichtung der „Königsabende“ in den Klubräumen des Künstlerbundes gab es auch schon vor dem Einzug in das Kunstgebäude.

Die frühen Jahre, Ausstellungen und Aktivitäten

Aus Anlass der 25-jährigen Regentschaft des Königs 1918 gab es eine Ausstellung der Stuttgarter Künstler, wieder mit einer vorwiegend von Künstlerbundmitgliedern gestellten Jury. Wanderausstellungen des Künstlerbundes gingen nach Heilbronn, Tübingen, Heidenheim, später auch nach Wildbad, Mergentheim u. a. Von 1918 an gab es regelmäßige Frühjahrsausstellungen im Kunstgebäude sowie Ausstellungen in Nürnberg, Darmstadt und anderen Orten.

Die Stuttgarter Sezession 1923

Krieg und Inflation setzten dem Stuttgarter Künstlerbund zu, der König hatte sich unter Umgehung Stuttgarts auf seine Besitzungen zurückgezogen, die Traditionalisten gewannen im Künstlerbund die Oberhand. Die Gründung des Künstlerbundes hatte zwar durch die liberale Haltung von Kalckreuths eine frühe Sezession, d. h. Abspaltung der progressiven Kräfte um die Jahrhundertwende wie in München, Berlin und anderen Städten vermieden, doch im Jahr 1923 gab es dann trotzdem eine Stuttgarter Sezession. Hatte es schon 1918 mit der Üecht um Oskar Schlemmer und Gottfried Graf eine neue Gruppe gegeben, die eine Reform der Akademie forderte, so führten jetzt Bevormundungen der Traditionalisten den Jungen gegenüber sowie die Verwendung der Jury als Machtmittel statt als „Hilfsmittel zur Eliminierung des Mittelmäßigen“ zur Abspaltung. Die Gestaltung der Ausstellungen war der wesentliche Streitpunkt, der zu dieser Abspaltung führte.

Zu den Gründungsmitgliedern der Sezession gehörten die Akademielehrer Heinrich Altherr und Arnold Waldschmidt, sowie die Lehrer an der Kunstgewerbeschule Alfred Lörcher und Bernhard Pankok, aber auch die freien Künstler Reinhold Nägele und Jakob Wilhelm Fehrle. Die führende Rolle Altherrs in der Sezession wurde allgemein akzeptiert. Sein Eintreten für geistige Entwicklung und freie Entfaltung in der Kunst wurde damals nicht von allen Sezessionisten geteilt, aber gängeln lassen wollte man sich auch nicht ständig. Viele der Sezessionisten jedenfalls waren Mitglieder des Künstlerbundes.

Nach der Sezession, 25-Jahr-Ausstellung

1925 gab es eine Ausstellung zur 25-Jahr-Feier des Künstlerbundes, die „Große Schwäbische Kunstschau“ im Kunstgebäude.

Man hielt Rückschau und zeigte Gegenwärtiges. Mit mehr als 650 Werken und über 170 Künstlern, vorwiegend aus Stuttgart, war diese Ausstellung in Größe und Aufwand einem solchen Jubiläum sicher angemessen. Schaut man sich die Titel der Kunstwerke an, so finden sich immer noch vorwiegend Landschaften, Städtebilder, Tierbilder, Porträts und Stillleben.

Frühjahrsschau April 1932

Bei der Frühjahrsausstellung 1932 handelte es sich um eine der alljährlich wiederkehrenden Veranstaltungen. Mit 95 Ausstellern und fast 300 Werken auch hier wieder eine ausführliche Werkschau. Die Künstler kamen fast alle aus Stuttgart.

Verfolgung und Gleichschaltung, Beschlagnahmung

Auch wenn die ganz Progressiven mit den Sezessionisten den Künstlerbund verlassen hatten, die Verfolgung wegen der künstlerischen Auffassung traf doch einige der Mitglieder und Aussteller des Stuttgarter Künstlerbundes.

Werke von Max Mayrshofer, Franziska Sarwey, Hans Brühlmann, Karl Caspar, Maria Caspar-Filser und Heinrich Eberhard wurden beschlagnahmt. Albert Müller verließ 1942 aus politischen Gründen die Kunstgewerbeschule, Albert Unseld ging 1937 in die „Innere Emigration“.

Käthe Loewenthal wurde im KZ Izbica umgebracht. Die Lebensspur von Ignaz Kaufmann verliert sich nach 1933, er war Jude ebenso wie Hermann Fechenbach. Er bekam schon 1933 Malverbot. Unerschrocken setzte er sich für andere Menschen jüdischen Glaubens ein, indem er sie auf ihre Emigration vorbereitete. Nebenbei betrieb er seine eigene Emigration, die ihm mit seiner Familie 1939 gelang. Er ging nach London, wo er zunächst als feindlicher Ausländer interniert, dann aber nach einem Jahr freigelassen wurde. Er schuf Zyklen, die sich mit seinen Erlebnissen beschäftigen und starb 1975 in Buenos Aires.

Nachdem bereits 1933 „verdächtige“ und „entartete“ Lehrer ihre Ämter verloren hatten (Schlemmer beispielsweise arbeitete zwangsverpflichtet und versah zunächst Gebäude mit Tarnfarbe), wurde die Kunst ab 1935 systematisch gleichgeschaltet. Kunstvereine wurden aufgelöst und der Reichskammer der bildenden Künste unterstellt. Der Künstlerbund existierte nach einer erneuten Eintragung ins Vereinsregister weiter. 1941 gab es eine Jubiläumsausstellung der Künstlerbundmitglieder , Josef Zeitler und August Köhler. 1943 wurde das Kunstgebäude durch eine Sprengbombe getroffen und zerstört. Ab 1944 ruhten die Geschäfte des Kunstvereins.

Der Verein nach dem Krieg

In der Stuttgarter Chronik der ersten Nachkriegsjahre sind die bildenden Künste kaum erwähnt. Von Literatur ist die Rede, von der Musik, die bildenden Künste fehlen. Dennoch ging das Vereinsleben weiter. Die Säulenfront des Kunstgebäudes war zum Teil erhalten geblieben und man traf sich in einem erhalten gebliebenen Raum gleich hinter dem Treppenaufgang. Das Kunstgebäude wurde erst 1961 wieder eröffnet. Daher fanden die ersten Ausstellungen im Atelierhaus des Bundes Bildender Künstlerinnen Württembergs an der Eugenstaffel und in der Schellingstraße statt. Am 9. Mai 1953 eröffnete die Ausstellung „Die Kunst hat tausend Arten“, in der jeweils 14-tägig erst Arbeiten der realistisch-naturalistischen, dann der expressionistisch-sinnbildlichen und zum Schluss der abstrakt-gegenstandsfreien Richtung gezeigt wurden.

Ab Wiedereröffnung des Kunstgebäudes 1961 werden regelmäßig Arbeiten im Café ausgestellt. 1969 wurde auch die einzige Nummer der „Mitteilungen des Künstlerbundes“ herausgebracht.

Vom 5. bis 30. April 1982 veranstaltete der Stuttgarter Künstlerbund in den Räumen der Baden-Württembergischen Bank und in eigenen Räumen eine Ausstellung mit dem Titel „Begegnung mit der Kunst“. Mit über 50 Ausstellern und mehr als 100 Bildern zeigte man aktuelle Arbeiten der lebenden sowie Werke inzwischen verstorbener Mitglieder, die von der Galerie der Stadt Stuttgart und privaten Leihgebern zur Verfügung gestellt worden waren. Im Frühling und Sommer 1989 wurden auf dem Stuttgarter Schloßplatz Skulpturen ausgestellt.

Vorsitzende während des Krieges und nach dem Krieg

  • bis 1949
  • 1949–1959 Maxim Köhler
  • 1962–1965 Rudolf Yelin
  • 1965–1967 Otto Ludwig Kunz
  • 1967–1968
  • 1969–1978 Rudolf Yelin
  • 1979–1984 Heinz E. Hirscher
  • 1984–1988 H. C. Zimmerle
  • 1994–1996
  • 1996–2008
  • 2008–2017
  • seit 2017

Der Künstlerbund Stuttgart heute

Durch die Umgestaltung der Vereinsräumlichkeiten und des Restaurantbetriebs können heute die Ausstellungen von Mitgliedern und anderen Gruppen wieder in den Räumen im Kunstgebäude stattfinden. Hat man vor allem in den vergangenen Jahren viele Ausstellungen für Künstler aus dem alten Ostblock ausgerichtet, so werden zurzeit in siebenwöchigem Wechsel vor allem Arbeiten der Mitgliedern gezeigt. Außerdem wird einmal jährlich eine Sonderausstellung für die Studenten der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ausgerichtet.

„Kunst am Sonntag“ als etablierte Kulturveranstaltung des Stuttgarter Künstlerbundes e. V., bietet den Rahmen für junge und trendige Veranstaltungen. Das Programm ist breit angelegt und bietet Musik, Kabarett, Performance, Vorlesungen und vieles mehr.

Mitglieder

Derzeit hat der Stuttgarter Künstlerbund 134 Mitglieder, die sich aus Künstlern der verschiedensten Richtungen zusammensetzen. Ein steigender Anteil von jüngeren Mitgliedern sowie ein ebenfalls wachsender Anteil von in Stuttgart und Umgebung lebenden Künstlern, die nicht in Deutschland geboren wurden, schafft die Lebendigkeit im Gedankenaustausch, die sich jeder Verein wünscht. In vielerlei Hinsicht hat man wieder begonnen, die Tradition der kulturellen Veranstaltungen im Künstlerbund aufzunehmen. Im Stuttgarter Künstlerbund treffen sich Professoren der Akademie, Maler, Bildhauer, Musiker, Schauspieler, Tänzer und Literaten sowie Kunstfreunde und Förderer. Der Stuttgarter Künstlerbund ist ein neutrales Forum zur Aussprache unter Künstlern aller Richtungen und Kapazitäten. Nach wie vor gilt als Bedingung für die Aufnahme bei bildenden Künstlern, dass sie sich mit eigenen Ausstellungen bereits bewährt haben müssen.

Einzelnachweise

  1. Hauptstaatsarchiv Stuttgart E14, Büschel 1664: Schreiben Fleischhauers 21. November 1911 und Fleischhauer 1952 S. 164, Baum 1913, S. 9.
  2. Stadtarchiv Stuttgart Depot B, CXX Bd. 1, Nr. 1 (Büschel1): Vertrag zwischen der Krone und der Stadt über die Errichtung des Kunstgebäudes.
  3. Stadtarchiv Stuttgart Depot B, CXX Bd. 1, Nr. 1 (Büschel1): Mitgliederliste der Kunstgebäude-Kommission.
  4. Stadtarchiv Stuttgart Depot B, CXX Bd. 1, Nr. 1 (Büschel1): Erläuterungsbrief von Theodor Fischer.
  5. Hauptstaatsarchiv Stuttgart E14, Büschel 1661: Informationsblatt zur großen Kunstausstellung in Stuttgart.
  6. „Schwäbische Chronik“, Nr. 209, 8. Mai 1913: Bericht über die Eröffnung der großen Kunstausstellung.
  7. „Schwäbische Chronik“, Nr. 264, 11. Juni 1913.
  8. Daiber: 1914 S. 4–5.
  9. Dietrich W. Schmidt: @1@2Bloch & Guggenheimer – Ein jüdisches Architekturbüro in Stuttgart (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), Regionalkultur 2020, S. 21 (abgerufen am 8. Februar 2022).

Weblinks

  • Website des Künstlerbundes

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 12:04

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Der Stuttgarter Kunstlerbund ist ein Verein bildender Kunstler Gegrundet wurde er 1898 und gilt somit als altester Kunstlerbund Deutschlands Der Kunstlerbund hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins VorgeschichteDoppelseite aus einem Kneipbuch 1889 Im Jahr 1876 grundeten Schuler der Stuttgarter Kunstschule die sogenannte Tafelrunde Man traf sich regelmassig verfasste Zeitungen fur diese Tafelrunden die man uppig illustrierte Gesammelt sind diese fruhen Erzeugnisse der Tafelrunde in funf Buchern Sie zeigen nicht nur ein Abbild der damaligen Zeit sondern dokumentieren auch die Kunstfertigkeit der Mitglieder Aufgrund der Signaturen oder literarischen Erwahnungen lassen sich auch Lebenslaufe verfolgen Etliche Mitglieder dieser Tafelrunde haben spater Karriere gemacht und sind noch in alten und neuen Kunstlerlexika verzeichnet Viele der Tafelrundenteilnehmer sind spater Mitglieder des Stuttgarter Kunstlerbundes geworden Einer von ihnen Karl Bauer 1868 1942 Kunstler und Schriftsteller ist sowohl in den Aufzeichnungen der Tafelrunde als auch spater im Kreis der Stuttgarter Sezessionisten zu finden Berufung Graf Leopold von Kalckreuths nach Stuttgart Leopold von Kalckreuth auf einer Fotografie von Jacob Hilsdorf Ludwig Herterich 1856 1932 der aus Munchen an die Stuttgarter Kunstschule kam aber einen Ruf nach Munchen annahm empfahl dem Konig von Wurttemberg Wilhelm II Graf Leopold von Kalckreuth 1855 1928 aus Karlsruhe zu holen Von Kalckreuth war bereit nach Stuttgart zu kommen und brachte zwei weitere Kollegen mit Der Konig der mit der Einsetzung des Barons Joachim Gans zu Putlitz als Generalintendant fur das Theater schon eine gute Hand bewiesen hatte liess eigens fur von Kalckreuth eine Komponierklasse schaffen machte Robert Poetzelberger 1856 1930 zum Nachfolger von Herterich in der Zeichenklasse und Carlos Grethe zum Hilfslehrer bei Poetzelberger Kalckreuths komplettes Gehalt und eine Aufbesserung von Grethes Bezugen wurden aus der koniglichen Schatulle bezahlt da die Kunstschule die spatere Akademie keine zusatzlichen Mittel hatte Eine viel beachtete Ausstellung der drei neuen Lehrer und ihrer Schuler im Jahr 1900 machte schnell auf sie aufmerksam Grundung des KunstlerbundesVorher aber hatte von Kalckreuth schon wie im Jahre 1896 in Karlsruhe dafur gesorgt dass die Kunstler ein Forum bekamen das ihnen solche Ausstellungen ermoglichte Der Stuttgarter Kunstlerbund wurde als eingetragener Verein gegrundet Der Verein Stuttgarter Kunstlerbund taucht im Jahr 1900 erstmals im Stuttgarter Adressbuch auf mit von Kalckreuth als erstem Vorsitzenden und einer Adresse in der Urbanstrasse 37 auch heute noch Sitz der Staatsgalerie Die 7 Grundungsmitglieder als Handpuppen v l n r Leopold von Karlckreuth Robert Haug Theodor Fischer Carlos Grethe Alexander Eckener Josef Kerschensteiner und Hermann Widensohler Der Kunsthistoriker Julius Baum berichtet im Jahr 1913 dass von Kalckreuth bald nach der Grundung des Ausstellerverbandes Kunstlerbund einen Geselligen Verein Kunstlerbund aus der Taufe gehoben hat der den Kunstlern zum Gedankenaustausch und zur Geselligkeit dienen sollte Aus den Anfangen des Stuttgarter Kunstlerbundes ist ein Restsatz von funf von ursprunglich sieben Handpuppen erhalten die von Robert Poetzelberger geschnitzt worden sein sollten vermutlich um 1908 zum Abschied von Kalckreuths Die karikierenden Kopfe zeigten die Professoren Leopold von Kalckreuth Carlos Grethe Robert von Haug 1857 1922 und Alexander Eckener von der Akademie den Maler Josef Kerschensteiner den Architekten des Kunstgebaudes Theodor Fischer und den Fotografen und Geschaftsfuhrer des Kunstvereins Hermann Widensohler Vorsitzende und Aktivitaten bis 1942 bis 1908 Leopold von Kalckreuth 1908 Carlos Grethe 1909 1912 1916 Robert Poetzelberger Umzug in das neu erbaute Kunstgebaude 1916 Professor Heine Rath 1923 1927 keine Eintrage 1928 Professor Robert Breyer In den Anfangen der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch der Stuttgarter Kunstlerbund gleichgeschaltet aus dem Vereinsregister geloscht und neu eingetragen 1 Vorsitzender waren in der Folge 1941 Josef Zeitler bis 1942 H Kissling Danach werden Vereinsvorsitzende nicht mehr im Adressbuch erwahnt laut Vereinsregister wurde mit der Wahrnehmung der Geschafte eines Vorsitzenden betraut Bis 1958 war u a Walter Romberg gemeinsam mit Felix Hollenberg im Vorstand tatig Ausstellungen der fruhen Zeit In den Anfangszeiten sind Ausstellungen das entscheidende Thema des Stuttgarter Kunstlerbundes Gemeinsam mit der Stuttgarter Kunstgenossenschaft trat man als Stuttgarter Gruppe erstmals 1904 in Dresden mit einer Gesamtausstellung auf Die dafur von der Kunstgewerbeschule unter der Leitung von Bernhard Pankok geschaffene Saaleinrichtung und ausstattung wurde spater von der ubernommen Weitere Ausstellungen fanden im Jahre 1904 in Wiesbaden Aachen Krefeld und Heilbronn statt 1907 wurde Koln mit einer Ausstellung beschickt im Jahre 1909 wieder Dresden Im Januar 1909 stellte der Stuttgarter Kunstlerbund in Mannheim einen Monat spater in Stuttgart in den Raumen des Kunstvereins in der Schellingstrasse aus Ausstellungen in Heilbronn Magdeburg Elberfeld Krefeld und Wiesbaden schlossen sich an so berichtet Dr Erich Heyfelder vom Kunstlerbund anlasslich der Ausstellung zum 25 jahrigen Bestehen Ausserdem fand 1907 die Abschiedsausstellung fur von Kalckreuth statt 1909 gab es eine Werkausstellung des Akademielehrers Friedrich von Keller in den Jahren 1909 bis 1911 jeweils eine Gedachtnisausstellung fur Otto Reiniger Alexander Freiherr von Otterstedt und Hermann Pleuer 1912 folgte eine Ausstellung von Werken von Gustav Schonleber ebenfalls Lehrer an der Akademie KunstgebaudeKunstgebaude in Stuttgart Zunachst stellten die Kunstler in den Raumen der Koniglichen Galerie heute Staatsgalerie aus Dafur musste die standige Ausstellung teilweise ausgeraumt werden da es keine anderen Ausstellungsraume gab Auch der Kunstverein der Werke ankaufte und ausstellte hatte keine ausreichenden Ausstellungsmoglichkeiten In einer Petition vom 27 Juni 1907 an den Konig baten die Mitglieder des Bundes um die Errichtung eines Kunstgebaudes am Schlossplatz Da das Hoftheater am Schlossplatz 1902 niedergebrannt war musste dieser reprasentative Platz ohnehin neu geplant werden Obwohl es einen Entwurf von Bernhard Pankok dem damaligen Leiter der Kunstgewerbeschule gab ubertrug der Konig die Ausfuhrung des Kunstgebaudes das Stadtische Galerie Kunstverein und Kunstlerbund beherbergen sollte dem inzwischen wieder in Munchen lebenden Theodor Fischer Ein reprasentatives Gebaude in dem neben Ausstellungsraumen ein Restaurant Klubraume eine Kegelbahn fur den Kunstlerbund und Wohnungen fur die Hausmeister und das Restaurantpersonal eingeplant werden sollten war damals noch recht ungewohnlich und eine Herausforderung fur den Architekten Ursprunglich sollte Pankok die Inneneinrichtung entwerfen verzichtete jedoch auf den Auftrag Innerhalb von drei Jahren entstanden nicht nur das neue Theater und das Lindenmuseum sondern auch das Kunstgebaude und das Theater Am 8 Mai 1913 wurde das Gebaude in Anwesenheit von Konig Wilhelm II von Wurttemberg eingeweiht An der Eroffnungsausstellung beteiligten sich Kunstler aus Deutschland und die heimischen Kunstler die sich jedoch einer Jurierung unterziehen mussten Juroren waren Robert v Haug Christian Landenberger Alfred Schmidt Eugen Stammbach Friedrich von Keller Christian Speyer Ludwig Habich Robert Poetzelberger Gustav Adolf Bredow Josef Brullmann und Ulfert Janssen Mit 785 Exponaten aus den Bereichen Malerei Grafik und Bildhauerkunst trug die Grosse Kunstausstellung Stuttgart ihren Namen zu Recht Schon nach zwei Monaten waren die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern hoher als fur den gesamten Ausstellungszeitraum veranschlagt und als die Ausstellung am 19 Oktober ihre Pforten schloss hatte man mehr als hunderttausend Besucher gezahlt und fur mehr als 300 000 Mark Kunstwerke verkauft oder in Auftrag genommen Anlasslich der Ausstellung entstand im Jahr 1913 ein Buch des Stuttgarter Kunsthistorikers Julius Baum Die Stuttgarter Kunst der Gegenwart das mit seinen vielen Abbildungen ein Bild der Vielfaltigkeit dieser Ausstellung bietet Da waren noch ganz im 19 Jahrhundert verhaftete Werke ebenso zu sehen wie die damals sehr beliebten Werke des schwabischen Impressionismus und die in die Moderne weisenden Werke von Willi Baumeister Oskar Schlemmer und Adolf Holzel Aber die Moderne hatte noch lange nicht uberall Einzug gehalten denn ein Teil des Wandschmuckes den Alfred Heinrich Pellegrini fur den Brunnen und fur die Raume des Kunstlerbundes geschaffen hatte und die deutliche Jugendstilelemente zeigten wurde schon nach kurzer Zeit zugehangt in den Kunstlerbundraumen sogar abgekratzt weil sie angeblich den Mitgliedern des Kunstlerbundes missfiel Klubraume des Stuttgarter Kunstlerbundes Im ersten Stock des neuen Kunstgebaudes waren ausser drei Ausstellungsraumen und drei Galerien die Klubraume des Kunstlerbundes untergebracht Die Klubraume lagen uber dem Eingangsbereich des Erdgeschosses im Sudflugel dem Schlossplatz zugewandt Die Treppe die zu diesen Raumen hinauf fuhrte war jene fur die in der Vorhalle das Treppenturmchen angebaut worden war Von ihr aus betrat man einen Garderobenraum und von dort weiter geradeaus das Billardzimmer Dieses mundete ohne Tur in einen Gang von dem man in ein Lesezimmer gelangte Geradeaus fuhrte er in den langgestreckten Vereinssaal der in einen flachgedeckten und in einen langeren tonnenuberwolbten Bereich unterteilt war Ihm schloss sich eine um vier Stufen erhohte Buhne an die nach hinten zwei Umkleidekabinette begrenzten Die Fenster der Raume wiesen in Richtung der Kuppel drei des Saals insgesamt erhellten ihn funf und das des Lesezimmers offneten sich auf den Schmuckhof das Fenster des Billardzimmers ging auf die nicht uberdachte Halle der Terrasse uber dem Hof Die Ausstattung des Garderobenraums und des Billardzimmers besorgte der Architekt Oskar Pfennig die des Lesezimmers und des Saals mit Ausmalung der Tonnendecke der Maler Im Untergeschoss befand sich eine Kegelbahn Kegelstube und Bahnraum wurden von Theodor Fischer entworfen Die Stube war bis in halbe Wandhohe dunkel holzvertafelt die Wandflache daruber zeigte sich einfarbig und hell wie die Decke Wilhelm II scheint eine besondere Vorliebe fur seine Kunstler gehabt zu haben denn die Einrichtung der Konigsabende in den Klubraumen des Kunstlerbundes gab es auch schon vor dem Einzug in das Kunstgebaude Die fruhen Jahre Ausstellungen und AktivitatenAus Anlass der 25 jahrigen Regentschaft des Konigs 1918 gab es eine Ausstellung der Stuttgarter Kunstler wieder mit einer vorwiegend von Kunstlerbundmitgliedern gestellten Jury Wanderausstellungen des Kunstlerbundes gingen nach Heilbronn Tubingen Heidenheim spater auch nach Wildbad Mergentheim u a Von 1918 an gab es regelmassige Fruhjahrsausstellungen im Kunstgebaude sowie Ausstellungen in Nurnberg Darmstadt und anderen Orten Die Stuttgarter Sezession 1923 Krieg und Inflation setzten dem Stuttgarter Kunstlerbund zu der Konig hatte sich unter Umgehung Stuttgarts auf seine Besitzungen zuruckgezogen die Traditionalisten gewannen im Kunstlerbund die Oberhand Die Grundung des Kunstlerbundes hatte zwar durch die liberale Haltung von Kalckreuths eine fruhe Sezession d h Abspaltung der progressiven Krafte um die Jahrhundertwende wie in Munchen Berlin und anderen Stadten vermieden doch im Jahr 1923 gab es dann trotzdem eine Stuttgarter Sezession Hatte es schon 1918 mit der Uecht um Oskar Schlemmer und Gottfried Graf eine neue Gruppe gegeben die eine Reform der Akademie forderte so fuhrten jetzt Bevormundungen der Traditionalisten den Jungen gegenuber sowie die Verwendung der Jury als Machtmittel statt als Hilfsmittel zur Eliminierung des Mittelmassigen zur Abspaltung Die Gestaltung der Ausstellungen war der wesentliche Streitpunkt der zu dieser Abspaltung fuhrte Zu den Grundungsmitgliedern der Sezession gehorten die Akademielehrer Heinrich Altherr und Arnold Waldschmidt sowie die Lehrer an der Kunstgewerbeschule Alfred Lorcher und Bernhard Pankok aber auch die freien Kunstler Reinhold Nagele und Jakob Wilhelm Fehrle Die fuhrende Rolle Altherrs in der Sezession wurde allgemein akzeptiert Sein Eintreten fur geistige Entwicklung und freie Entfaltung in der Kunst wurde damals nicht von allen Sezessionisten geteilt aber gangeln lassen wollte man sich auch nicht standig Viele der Sezessionisten jedenfalls waren Mitglieder des Kunstlerbundes Nach der Sezession 25 Jahr Ausstellung 1925 gab es eine Ausstellung zur 25 Jahr Feier des Kunstlerbundes die Grosse Schwabische Kunstschau im Kunstgebaude Man hielt Ruckschau und zeigte Gegenwartiges Mit mehr als 650 Werken und uber 170 Kunstlern vorwiegend aus Stuttgart war diese Ausstellung in Grosse und Aufwand einem solchen Jubilaum sicher angemessen Schaut man sich die Titel der Kunstwerke an so finden sich immer noch vorwiegend Landschaften Stadtebilder Tierbilder Portrats und Stillleben Fruhjahrsschau April 1932 Bei der Fruhjahrsausstellung 1932 handelte es sich um eine der alljahrlich wiederkehrenden Veranstaltungen Mit 95 Ausstellern und fast 300 Werken auch hier wieder eine ausfuhrliche Werkschau Die Kunstler kamen fast alle aus Stuttgart Verfolgung und Gleichschaltung BeschlagnahmungAuch wenn die ganz Progressiven mit den Sezessionisten den Kunstlerbund verlassen hatten die Verfolgung wegen der kunstlerischen Auffassung traf doch einige der Mitglieder und Aussteller des Stuttgarter Kunstlerbundes Werke von Max Mayrshofer Franziska Sarwey Hans Bruhlmann Karl Caspar Maria Caspar Filser und Heinrich Eberhard wurden beschlagnahmt Albert Muller verliess 1942 aus politischen Grunden die Kunstgewerbeschule Albert Unseld ging 1937 in die Innere Emigration Kathe Loewenthal wurde im KZ Izbica umgebracht Die Lebensspur von Ignaz Kaufmann verliert sich nach 1933 er war Jude ebenso wie Hermann Fechenbach Er bekam schon 1933 Malverbot Unerschrocken setzte er sich fur andere Menschen judischen Glaubens ein indem er sie auf ihre Emigration vorbereitete Nebenbei betrieb er seine eigene Emigration die ihm mit seiner Familie 1939 gelang Er ging nach London wo er zunachst als feindlicher Auslander interniert dann aber nach einem Jahr freigelassen wurde Er schuf Zyklen die sich mit seinen Erlebnissen beschaftigen und starb 1975 in Buenos Aires Nachdem bereits 1933 verdachtige und entartete Lehrer ihre Amter verloren hatten Schlemmer beispielsweise arbeitete zwangsverpflichtet und versah zunachst Gebaude mit Tarnfarbe wurde die Kunst ab 1935 systematisch gleichgeschaltet Kunstvereine wurden aufgelost und der Reichskammer der bildenden Kunste unterstellt Der Kunstlerbund existierte nach einer erneuten Eintragung ins Vereinsregister weiter 1941 gab es eine Jubilaumsausstellung der Kunstlerbundmitglieder Josef Zeitler und August Kohler 1943 wurde das Kunstgebaude durch eine Sprengbombe getroffen und zerstort Ab 1944 ruhten die Geschafte des Kunstvereins Der Verein nach dem KriegIn der Stuttgarter Chronik der ersten Nachkriegsjahre sind die bildenden Kunste kaum erwahnt Von Literatur ist die Rede von der Musik die bildenden Kunste fehlen Dennoch ging das Vereinsleben weiter Die Saulenfront des Kunstgebaudes war zum Teil erhalten geblieben und man traf sich in einem erhalten gebliebenen Raum gleich hinter dem Treppenaufgang Das Kunstgebaude wurde erst 1961 wieder eroffnet Daher fanden die ersten Ausstellungen im Atelierhaus des Bundes Bildender Kunstlerinnen Wurttembergs an der Eugenstaffel und in der Schellingstrasse statt Am 9 Mai 1953 eroffnete die Ausstellung Die Kunst hat tausend Arten in der jeweils 14 tagig erst Arbeiten der realistisch naturalistischen dann der expressionistisch sinnbildlichen und zum Schluss der abstrakt gegenstandsfreien Richtung gezeigt wurden Ab Wiedereroffnung des Kunstgebaudes 1961 werden regelmassig Arbeiten im Cafe ausgestellt 1969 wurde auch die einzige Nummer der Mitteilungen des Kunstlerbundes herausgebracht Vom 5 bis 30 April 1982 veranstaltete der Stuttgarter Kunstlerbund in den Raumen der Baden Wurttembergischen Bank und in eigenen Raumen eine Ausstellung mit dem Titel Begegnung mit der Kunst Mit uber 50 Ausstellern und mehr als 100 Bildern zeigte man aktuelle Arbeiten der lebenden sowie Werke inzwischen verstorbener Mitglieder die von der Galerie der Stadt Stuttgart und privaten Leihgebern zur Verfugung gestellt worden waren Im Fruhling und Sommer 1989 wurden auf dem Stuttgarter Schlossplatz Skulpturen ausgestellt Vorsitzende wahrend des Krieges und nach dem Krieg bis 1949 1949 1959 Maxim Kohler 1962 1965 Rudolf Yelin 1965 1967 Otto Ludwig Kunz 1967 1968 1969 1978 Rudolf Yelin 1979 1984 Heinz E Hirscher 1984 1988 H C Zimmerle 1994 1996 1996 2008 2008 2017 seit 2017Der Kunstlerbund Stuttgart heuteDurch die Umgestaltung der Vereinsraumlichkeiten und des Restaurantbetriebs konnen heute die Ausstellungen von Mitgliedern und anderen Gruppen wieder in den Raumen im Kunstgebaude stattfinden Hat man vor allem in den vergangenen Jahren viele Ausstellungen fur Kunstler aus dem alten Ostblock ausgerichtet so werden zurzeit in siebenwochigem Wechsel vor allem Arbeiten der Mitgliedern gezeigt Ausserdem wird einmal jahrlich eine Sonderausstellung fur die Studenten der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart ausgerichtet Kunst am Sonntag als etablierte Kulturveranstaltung des Stuttgarter Kunstlerbundes e V bietet den Rahmen fur junge und trendige Veranstaltungen Das Programm ist breit angelegt und bietet Musik Kabarett Performance Vorlesungen und vieles mehr Mitglieder Derzeit hat der Stuttgarter Kunstlerbund 134 Mitglieder die sich aus Kunstlern der verschiedensten Richtungen zusammensetzen Ein steigender Anteil von jungeren Mitgliedern sowie ein ebenfalls wachsender Anteil von in Stuttgart und Umgebung lebenden Kunstlern die nicht in Deutschland geboren wurden schafft die Lebendigkeit im Gedankenaustausch die sich jeder Verein wunscht In vielerlei Hinsicht hat man wieder begonnen die Tradition der kulturellen Veranstaltungen im Kunstlerbund aufzunehmen Im Stuttgarter Kunstlerbund treffen sich Professoren der Akademie Maler Bildhauer Musiker Schauspieler Tanzer und Literaten sowie Kunstfreunde und Forderer Der Stuttgarter Kunstlerbund ist ein neutrales Forum zur Aussprache unter Kunstlern aller Richtungen und Kapazitaten Nach wie vor gilt als Bedingung fur die Aufnahme bei bildenden Kunstlern dass sie sich mit eigenen Ausstellungen bereits bewahrt haben mussen EinzelnachweiseHauptstaatsarchiv Stuttgart E14 Buschel 1664 Schreiben Fleischhauers 21 November 1911 und Fleischhauer 1952 S 164 Baum 1913 S 9 Stadtarchiv Stuttgart Depot B CXX Bd 1 Nr 1 Buschel1 Vertrag zwischen der Krone und der Stadt uber die Errichtung des Kunstgebaudes Stadtarchiv Stuttgart Depot B CXX Bd 1 Nr 1 Buschel1 Mitgliederliste der Kunstgebaude Kommission Stadtarchiv Stuttgart Depot B CXX Bd 1 Nr 1 Buschel1 Erlauterungsbrief von Theodor Fischer Hauptstaatsarchiv Stuttgart E14 Buschel 1661 Informationsblatt zur grossen Kunstausstellung in Stuttgart Schwabische Chronik Nr 209 8 Mai 1913 Bericht uber die Eroffnung der grossen Kunstausstellung Schwabische Chronik Nr 264 11 Juni 1913 Daiber 1914 S 4 5 Dietrich W Schmidt 1 2 Bloch amp Guggenheimer Ein judisches Architekturburo in Stuttgart Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Regionalkultur 2020 S 21 abgerufen am 8 Februar 2022 WeblinksWebsite des Kunstlerbundes

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