Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Als Sächsische Renaissance wird eine spezielle Art der Architektur der Zeit der Renaissance bezeichnet Besonders verbrei

Sächsische Renaissance

  • Startseite
  • Sächsische Renaissance
Sächsische Renaissance
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Als Sächsische Renaissance wird eine spezielle Art der Architektur der Zeit der Renaissance bezeichnet. Besonders verbreitet war sie im Gebiet des Kurfürstentums Sachsen an der mittleren Elbe. Stilbildende Einflüsse kamen vor allem aus Böhmen, Italien und Polen. Hierzu wanderten italienische Künstlerfamilien umher und streiften auf der Suche nach Aufträgen den sächsischen Kulturraum entlang ihrer Wanderrouten und sorgten so sowohl für eine Durchmischung der Stile als auch für eine eigene Stilentwicklung.

Geschichte

Bedeutendster Vorläufer der Renaissance im sächsischen Raum war der kursächsische Landesbaumeister Arnold von Westfalen (ca. 1425–1481), der im Übergang von der Spätgotik zur Renaissance die Albrechtsburg in Meißen schuf. Übergangsformen des Baudekors finden sich auch auf Schloss Hartenfels, Schloss Wurzen, Schloss Hinterglauchau und Schloss Heynitz.

Entscheidend für die Ausbreitung des neuen, aus Italien stammenden und sich gleichzeitig in ganz Deutschland ausbreitenden Architekturstils war das sächsische Herrschergeschlecht der Wettiner, das eigene Großbauten in Auftrag geben ließ und dafür unter Kurfürst Moritz auch italienische Künstler nach Sachsen rief. Bekannte Künstler bzw. Baumeister die in Sachsen wirkten waren: der aus Lugano stammende Giovanni Maria Nosseni, Hans von Dehn-Rothfelser, Benedetto Tola (* 1525 in Brescia/ Italien; † 1572), Gabriel de Tola, Caspar Vogt von Wierandt, Hans Irmisch, Rochus zu Lynar, Carlo di Cesare del Palagio. Franz Maidburg errichtete 1519 den Hauptaltar der Stadtkirche von Annaberg und leitete die Renaissance in Sachsen ein. Die sächsischen Baumeister wendeten seit etwa 1530 den Renaissancestil an und exportierten diesen weiter nach Norddeutschland (Brandenburg, Mecklenburg).

Nach der 1485 erfolgten Teilung des wettinischen Besitzes in eine ernestinische und eine albertinische Linie, entwickelte sich Torgau neben Wittenberg zur bevorzugten Residenz der ernestinischen Kurfürsten. Das bis zur Mitte des 16. erheblich neu und umgebaute Torgauer Schloss Hartenfels mit seinem berühmten Wendelstein zählt zu den bedeutendsten Gebäuden der Frührenaissance in Deutschland. Nach der Wittenberger Kapitulation und dem Übergang Torgaus an die Albertiner führte Kurfürst Moritz die Arbeiten am Schloss zunächst fort. Die dauerhafte Verlegung der Residenz nach Dresden bis Ende des 16. Jahrhunderts bewahrte Schloss Hartenfels weitgehend vor späteren stilistischen Überformungen, wie sie etwa das Residenzschloss Dresden erfahren hat, das von 1548 bis 1556 erheblich vergrößert wurde. Die Fassaden des Dresdner Schlosses wurden mit Sgraffiti reich verziert und Moritz’ Bruder und Nachfolger Kurfürst August, der von 1553 bis 1586 regierte, vollendete den Bau, der zu einem Hauptwerk der Sächsischen Renaissance wurde. Später wurde das Innere aber nach einem Brand barockisiert und die äußeren Fassaden im 19. Jahrhundert im Stil der Neorenaissance überarbeitet.

Das Gebiet Sachsens umfasste noch nicht die zur böhmischen Krone gehörenden Markgraftümer Ober- und Niederlausitz, die erst 1635 an Sachsen fielen. Sachsen reichte auch weiter nach Norden bis in den Fläming. Zum Beginn der Frührenaissance waren die wettinischen Lande in sich zersplittert. Vom unter ernestinischer Herrschaft stehenden sächsischen Kurfürstentum mit Herrschaftszentren in Wittenberg und Torgau ging die lutherische Reformation aus, während im südlich angrenzenden Herrschaftsbereich der Albertiner (überwiegend Markgrafschaft Meißen) die Reformation erst 1539 eingeführt wurde. Nach Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 bildete der obersächsisch-meißnische Raum dann ein politisch arrondiertes Gebiet.

Besonders gefördert wurde die künstlerische und bauliche Entwicklung durch Kurfürst August, der von 1553 bis zu seinem Tod 1586 regierte. Belegt ist sein großes Interesse an Fragen des Bauwesens und der Architektur. Seine Bibliothek enthielt viele Architekturschriften und Musterbücher von Bauelementen. Sein Hauptwerk ist das gewaltige Jagdschloss Augustusburg, errichtet von 1568 bis 1572. Nirgendwo in Europa wurde ein geometrischer Idealplan so einheitlich umgesetzt. Der Entwurf des ursprünglichen Modells könnte auf August selbst zurückgehen. Ferner vollendete er den erweiternden Umbau des Residenzschlosses Dresden (1553–1556), den sein Bruder Moritz begonnen hatte. Er ließ den Jägerhof (Dresden) erbauen und zahlreiche ältere Burgen zu Jagdschlössern umbauen, darunter Nossen, Grillenburg, Schwarzenberg und die neue Burg Gommern, für seine Frau ließ er Schloss Annaburg und Schloss Lichtenburg errichten, als Amtsschlösser Dippoldiswalde und Freudenstein. Sein Nachfolger Christian I. (1586–1591) setzte die Bautätigkeit des Vaters fort. Vor allem die Tätigkeit von Nosseni bewirkte in Sachsen eine Verbreitung des Baustils.

Der Stil färbte auf die private Bautätigkeit in den städtischen Zentren ab. Reiche Bürger begannen die entstehenden Prachtbauten in Dresden und Meißen zu kopieren und errichteten Häuser mit Bogenportalen, Fassaden mit viereckigen Erker über dem Erdgeschoss, häufig paarweise angebracht. Weitere häusliche Stilelemente der Renaissance finden sich an den Ornamenten der Haustüren und den Fensterrahmen. Die Holzdecken sind prachtvoll ausgestaltet. Die Art und Weise der Gestaltung der meisten Bürgerhäuser dieser Zeit lassen sich auf den Einfluss Dresdens zurückführen. Neben den Gebäuden sind Altare aber auch Grabplatten Gegenstand der veränderten Formengebung in Sachsen geworden. In Städten wie Meißen, Pirna, Freiberg, Görlitz, Zwickau, Torgau, Wittenberg finden sich bis heute zahlreiche Bürgerhäuser der Renaissance.

Ab 1656 wurde Wolf Caspar von Klengel (1630–1691) Oberlandbaumeister; unter ihm kündigte sich die Ablösung der späten Renaissanceformen durch den neuen Barockstil an. Als „Auftakt“ errichtete Johann Georg Starcke ab 1678 das Dresdner Palais im Großen Garten für Johann Georg II., nach Vorbildern des französischen und italienischen Frühbarock. Johann Georgs Enkel August der Starke, den die opulenten Hoffeste seines Großvaters beeindruckten, trieb den neuen Baustil ab 1694 mit ungekannter Energie voran und schuf dadurch den Dresdner Barock, der ein ganzes Jahrhundert prägte und weit über die Landesgrenzen hinausstrahlte. Wie lange aber die an der Renaissance geschulten Bautraditionen noch nachwirkten, sieht man an den Renaissance-Giebeln der Ortenburg in Bautzen, die erst 1698 nach Plänen von Martin Pötzsch errichtet wurden; Giebel in ähnlichem, sogar noch barocker wirkendem Übergangsstil wurden schon um 1660 am Schloss Althörnitz angebracht.

Räumliche Abgrenzung

Neben der sächsischen Ausprägung der Renaissancestile finden sich im deutschen Raum weitere Verbreitungsgebiete. Diese sind:

  • Norddeutsche Renaissanceregion
  • Renaissance im Weserraum
  • Westfälische Renaissanceregion
  • Rheinische Renaissanceregion
  • Renaissance am Main
  • Renaissance im Neckarraum
  • Renaissanceregion im Alpenvorland

Auch in weiteren Ländern gibt es prägnante Regionaltypische Ausprägungen.

Architekturausprägungen

Kennzeichnend sind die typischen Dreiecksgiebel auf den Zwerchhäusern und Turmaufbauten (in der Frühzeit auch Rundgiebel), dazu eine Dominanz der Farben Weiß und Grau sowie durchweg verputzte Bauten ohne Natursteindekor. Gebäude aus der Zeit der Sächsischen Renaissance finden sich heute in fast allen Gebieten, die zur Zeit der Renaissance zum Besitz des Hauses Wettin zählten, also in den heutigen Bundesländern Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt (südlicher Teil) und Brandenburg (Niederlausitz) sowie in angrenzenden Gebieten wie Polen und Böhmen. Beispiele in Nordböhmen sind die Schlösser in Schluckenau und Bensen. Auch die einst an sächsisches Gebiet angrenzenden Länder der Askanier in Anhalt wurden von diesem Stil geprägt, weil oft dieselben Baumeister dort arbeiteten.

Von Baumeistern der Weserrenaissance wurde hingegen der Umbau des alten Klosters zum Schloss Leitzkau bei Magdeburg durchgeführt, dessen Fassaden und Giebel daher Natursteindekor und Fächerspitzen aufweisen.

Werke

Die prägnantesten und erhalten gebliebenen Großbauwerke dieser Zeit waren vor allem Schlösser und Rathäuser, die sich so noch in großer Zahl im Originalzustand wiederfinden.

Auswahl an Bauwerken der Sächsischen Renaissance mit den typischen Merkmalen:

  • Residenzschloss Dresden
  • Schloss Hartenfels in Torgau, Sachsen
  • Rathaus Torgau, Sachsen
  • Altes Rathaus (Leipzig)
  • Jagdschloss Augustusburg, Sachsen
  • Rathaus in Pirna, Sachsen
  • Residenzschloss Dessau, Sachsen-Anhalt
  • Schloss Bernburg, Sachsen-Anhalt
  • Hallescher Dom in Halle, Sachsen-Anhalt
  • Rathaus in Wittenberg, Sachsen-Anhalt
  • Das Lutherhaus in Wittenberg, Sachsen-Anhalt
  • Rathaus in Saalfeld, Thüringen
  • Schloss Doberlug in Doberlug-Kirchhain, Brandenburg
  • Renaissance-Schloss in Dornburg-Camburg, Thüringen
  • Burg Ranis in Ranis, Thüringen
  • Altes Schloss Zabeltitz, Sachsen
  • Jägerhof (Dresden), Sachsen
  • Schloss Lichtenburg in Prettin
  • Schloss Pretzsch
  • Schloss Annaburg
  • Rathaus Bad Schmiedeberg
  • Schloss Hinterglauchau
  • Schloss Osterstein (Zwickau)
  • Schloss Heynitz
  • Schloss Schönfeld (Dresden)
  • Schloss Šluknov
  • Schloss Benešov nad Ploučnicí

Quelle

  • http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band6_148-149_archiv.pdf

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Lübke: Geschichte der deutschen Renaissance. (Buch 3), S. 775
  2. "Die (..) Zerplitterung des Landes (..) führte zu territorialen Sonderentwicklungen der Architektur. Man unterscheidet die damals in Norddeutschland entstandene, holländisch beeinflusste Renaissance von den Bauformen des Wesergebietes, die mitteldeutsche Renaissancearchitektur von der süddeutschen. Allen gemeinsam war ein phantasievoller Formenreichtum. Die italienischen Vorbilder wurden selten schematisch kopiert, sondern in Verbindung mit den reichen spätgotischen Bautraditionen fand man neue nationale Bauformen." Herbert Kürth / Aribert Kutschmar, Baustilfibel, Volk + Wissen, Berlin 1978, S. 137

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 22:51

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Sächsische Renaissance, Was ist Sächsische Renaissance? Was bedeutet Sächsische Renaissance?

Als Sachsische Renaissance wird eine spezielle Art der Architektur der Zeit der Renaissance bezeichnet Besonders verbreitet war sie im Gebiet des Kurfurstentums Sachsen an der mittleren Elbe Stilbildende Einflusse kamen vor allem aus Bohmen Italien und Polen Hierzu wanderten italienische Kunstlerfamilien umher und streiften auf der Suche nach Auftragen den sachsischen Kulturraum entlang ihrer Wanderrouten und sorgten so sowohl fur eine Durchmischung der Stile als auch fur eine eigene Stilentwicklung Das Furstenhaus als typisches Gebaude der Renaissancezeit stand in Leipzig Haus in der Hainstrasse in LeipzigGeschichteBedeutendster Vorlaufer der Renaissance im sachsischen Raum war der kursachsische Landesbaumeister Arnold von Westfalen ca 1425 1481 der im Ubergang von der Spatgotik zur Renaissance die Albrechtsburg in Meissen schuf Ubergangsformen des Baudekors finden sich auch auf Schloss Hartenfels Schloss Wurzen Schloss Hinterglauchau und Schloss Heynitz Entscheidend fur die Ausbreitung des neuen aus Italien stammenden und sich gleichzeitig in ganz Deutschland ausbreitenden Architekturstils war das sachsische Herrschergeschlecht der Wettiner das eigene Grossbauten in Auftrag geben liess und dafur unter Kurfurst Moritz auch italienische Kunstler nach Sachsen rief Bekannte Kunstler bzw Baumeister die in Sachsen wirkten waren der aus Lugano stammende Giovanni Maria Nosseni Hans von Dehn Rothfelser Benedetto Tola 1525 in Brescia Italien 1572 Gabriel de Tola Caspar Vogt von Wierandt Hans Irmisch Rochus zu Lynar Carlo di Cesare del Palagio Franz Maidburg errichtete 1519 den Hauptaltar der Stadtkirche von Annaberg und leitete die Renaissance in Sachsen ein Die sachsischen Baumeister wendeten seit etwa 1530 den Renaissancestil an und exportierten diesen weiter nach Norddeutschland Brandenburg Mecklenburg Nach der 1485 erfolgten Teilung des wettinischen Besitzes in eine ernestinische und eine albertinische Linie entwickelte sich Torgau neben Wittenberg zur bevorzugten Residenz der ernestinischen Kurfursten Das bis zur Mitte des 16 erheblich neu und umgebaute Torgauer Schloss Hartenfels mit seinem beruhmten Wendelstein zahlt zu den bedeutendsten Gebauden der Fruhrenaissance in Deutschland Nach der Wittenberger Kapitulation und dem Ubergang Torgaus an die Albertiner fuhrte Kurfurst Moritz die Arbeiten am Schloss zunachst fort Die dauerhafte Verlegung der Residenz nach Dresden bis Ende des 16 Jahrhunderts bewahrte Schloss Hartenfels weitgehend vor spateren stilistischen Uberformungen wie sie etwa das Residenzschloss Dresden erfahren hat das von 1548 bis 1556 erheblich vergrossert wurde Die Fassaden des Dresdner Schlosses wurden mit Sgraffiti reich verziert und Moritz Bruder und Nachfolger Kurfurst August der von 1553 bis 1586 regierte vollendete den Bau der zu einem Hauptwerk der Sachsischen Renaissance wurde Spater wurde das Innere aber nach einem Brand barockisiert und die ausseren Fassaden im 19 Jahrhundert im Stil der Neorenaissance uberarbeitet Gebietsanderungen im Zuge der Wittenberger Kapitulation Das Gebiet Sachsens umfasste noch nicht die zur bohmischen Krone gehorenden Markgraftumer Ober und Niederlausitz die erst 1635 an Sachsen fielen Sachsen reichte auch weiter nach Norden bis in den Flaming Zum Beginn der Fruhrenaissance waren die wettinischen Lande in sich zersplittert Vom unter ernestinischer Herrschaft stehenden sachsischen Kurfurstentum mit Herrschaftszentren in Wittenberg und Torgau ging die lutherische Reformation aus wahrend im sudlich angrenzenden Herrschaftsbereich der Albertiner uberwiegend Markgrafschaft Meissen die Reformation erst 1539 eingefuhrt wurde Nach Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 bildete der obersachsisch meissnische Raum dann ein politisch arrondiertes Gebiet Besonders gefordert wurde die kunstlerische und bauliche Entwicklung durch Kurfurst August der von 1553 bis zu seinem Tod 1586 regierte Belegt ist sein grosses Interesse an Fragen des Bauwesens und der Architektur Seine Bibliothek enthielt viele Architekturschriften und Musterbucher von Bauelementen Sein Hauptwerk ist das gewaltige Jagdschloss Augustusburg errichtet von 1568 bis 1572 Nirgendwo in Europa wurde ein geometrischer Idealplan so einheitlich umgesetzt Der Entwurf des ursprunglichen Modells konnte auf August selbst zuruckgehen Ferner vollendete er den erweiternden Umbau des Residenzschlosses Dresden 1553 1556 den sein Bruder Moritz begonnen hatte Er liess den Jagerhof Dresden erbauen und zahlreiche altere Burgen zu Jagdschlossern umbauen darunter Nossen Grillenburg Schwarzenberg und die neue Burg Gommern fur seine Frau liess er Schloss Annaburg und Schloss Lichtenburg errichten als Amtsschlosser Dippoldiswalde und Freudenstein Sein Nachfolger Christian I 1586 1591 setzte die Bautatigkeit des Vaters fort Vor allem die Tatigkeit von Nosseni bewirkte in Sachsen eine Verbreitung des Baustils Der Stil farbte auf die private Bautatigkeit in den stadtischen Zentren ab Reiche Burger begannen die entstehenden Prachtbauten in Dresden und Meissen zu kopieren und errichteten Hauser mit Bogenportalen Fassaden mit viereckigen Erker uber dem Erdgeschoss haufig paarweise angebracht Weitere hausliche Stilelemente der Renaissance finden sich an den Ornamenten der Hausturen und den Fensterrahmen Die Holzdecken sind prachtvoll ausgestaltet Die Art und Weise der Gestaltung der meisten Burgerhauser dieser Zeit lassen sich auf den Einfluss Dresdens zuruckfuhren Neben den Gebauden sind Altare aber auch Grabplatten Gegenstand der veranderten Formengebung in Sachsen geworden In Stadten wie Meissen Pirna Freiberg Gorlitz Zwickau Torgau Wittenberg finden sich bis heute zahlreiche Burgerhauser der Renaissance Ab 1656 wurde Wolf Caspar von Klengel 1630 1691 Oberlandbaumeister unter ihm kundigte sich die Ablosung der spaten Renaissanceformen durch den neuen Barockstil an Als Auftakt errichtete Johann Georg Starcke ab 1678 das Dresdner Palais im Grossen Garten fur Johann Georg II nach Vorbildern des franzosischen und italienischen Fruhbarock Johann Georgs Enkel August der Starke den die opulenten Hoffeste seines Grossvaters beeindruckten trieb den neuen Baustil ab 1694 mit ungekannter Energie voran und schuf dadurch den Dresdner Barock der ein ganzes Jahrhundert pragte und weit uber die Landesgrenzen hinausstrahlte Wie lange aber die an der Renaissance geschulten Bautraditionen noch nachwirkten sieht man an den Renaissance Giebeln der Ortenburg in Bautzen die erst 1698 nach Planen von Martin Potzsch errichtet wurden Giebel in ahnlichem sogar noch barocker wirkendem Ubergangsstil wurden schon um 1660 am Schloss Althornitz angebracht Raumliche AbgrenzungNeben der sachsischen Auspragung der Renaissancestile finden sich im deutschen Raum weitere Verbreitungsgebiete Diese sind Norddeutsche Renaissanceregion Renaissance im Weserraum Westfalische Renaissanceregion Rheinische Renaissanceregion Renaissance am Main Renaissance im Neckarraum Renaissanceregion im Alpenvorland Auch in weiteren Landern gibt es pragnante Regionaltypische Auspragungen ArchitekturauspragungenKennzeichnend sind die typischen Dreiecksgiebel auf den Zwerchhausern und Turmaufbauten in der Fruhzeit auch Rundgiebel dazu eine Dominanz der Farben Weiss und Grau sowie durchweg verputzte Bauten ohne Natursteindekor Gebaude aus der Zeit der Sachsischen Renaissance finden sich heute in fast allen Gebieten die zur Zeit der Renaissance zum Besitz des Hauses Wettin zahlten also in den heutigen Bundeslandern Sachsen Thuringen Sachsen Anhalt sudlicher Teil und Brandenburg Niederlausitz sowie in angrenzenden Gebieten wie Polen und Bohmen Beispiele in Nordbohmen sind die Schlosser in Schluckenau und Bensen Auch die einst an sachsisches Gebiet angrenzenden Lander der Askanier in Anhalt wurden von diesem Stil gepragt weil oft dieselben Baumeister dort arbeiteten Von Baumeistern der Weserrenaissance wurde hingegen der Umbau des alten Klosters zum Schloss Leitzkau bei Magdeburg durchgefuhrt dessen Fassaden und Giebel daher Natursteindekor und Facherspitzen aufweisen WerkeDie pragnantesten und erhalten gebliebenen Grossbauwerke dieser Zeit waren vor allem Schlosser und Rathauser die sich so noch in grosser Zahl im Originalzustand wiederfinden Auswahl an Bauwerken der Sachsischen Renaissance mit den typischen Merkmalen Residenzschloss Dresden Schloss Hartenfels in Torgau Sachsen Rathaus Torgau Sachsen Altes Rathaus Leipzig Jagdschloss Augustusburg Sachsen Rathaus in Pirna Sachsen Residenzschloss Dessau Sachsen Anhalt Schloss Bernburg Sachsen Anhalt Hallescher Dom in Halle Sachsen Anhalt Rathaus in Wittenberg Sachsen Anhalt Das Lutherhaus in Wittenberg Sachsen Anhalt Rathaus in Saalfeld Thuringen Schloss Doberlug in Doberlug Kirchhain Brandenburg Renaissance Schloss in Dornburg Camburg Thuringen Burg Ranis in Ranis Thuringen Altes Schloss Zabeltitz Sachsen Jagerhof Dresden Sachsen Schloss Lichtenburg in Prettin Schloss Pretzsch Schloss Annaburg Rathaus Bad Schmiedeberg Schloss Hinterglauchau Schloss Osterstein Zwickau Schloss Heynitz Schloss Schonfeld Dresden Schloss Sluknov Schloss Benesov nad PloucniciQuellehttp archiv nationalatlas de wp content art pdf Band6 148 149 archiv pdfEinzelnachweiseWilhelm Lubke Geschichte der deutschen Renaissance Buch 3 S 775 Die Zerplitterung des Landes fuhrte zu territorialen Sonderentwicklungen der Architektur Man unterscheidet die damals in Norddeutschland entstandene hollandisch beeinflusste Renaissance von den Bauformen des Wesergebietes die mitteldeutsche Renaissancearchitektur von der suddeutschen Allen gemeinsam war ein phantasievoller Formenreichtum Die italienischen Vorbilder wurden selten schematisch kopiert sondern in Verbindung mit den reichen spatgotischen Bautraditionen fand man neue nationale Bauformen Herbert Kurth Aribert Kutschmar Baustilfibel Volk Wissen Berlin 1978 S 137

Neueste Artikel
  • Juli 17, 2025

    Luftwaffenkampfführungsanlage Martin

  • Juli 17, 2025

    Luftstreitkräfte Bruneis

  • Juli 17, 2025

    Ludwig Hülgerth

  • Juli 17, 2025

    Ludwig Dornblüth

  • Juli 17, 2025

    Ludwig Bräuler

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.