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Säureschutzmantel

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Mit dem Konzept des Säureschutzmantels wurde der Zusammenhang zwischen dem gemessenen schwachsauren pH-Wert der Epidermis und der bakteriziden Wirkung der gebildeten Absonderungen der Hautdrüsen (insbesondere Schweiß und Fettsäuren) erklärt. Der gemessene pH-Wert von 5,5 beim Menschen soll analog wie ein Mantel vor Krankheitserregern schützen.

Geschichte

Der Begriff des „Säuremantels der Haut“, der später zu Säureschutzmantel (Hydrolipidmantel) wurde, geht auf die Arbeiten des Mediziners Alfred Marchionini zurück, der zusammen mit seinem Lehrer Heinrich Schade 1928 einen Artikel in der Klinischen Wochenschrift mit dem Titel: Der Säuremantel der Haut (nach Glaskettenmessungen) veröffentlichte. Durch Messungen der Wasserstoffionenkonzentration stellten sie fest, dass die Hautoberfläche von einer Säureschicht bedeckt ist. Diese Erkenntnis war allerdings nicht völlig neu. Schon 1892 hatte diese Feststellung getroffen. Marchionini stellte aber erstmals einen Zusammenhang zwischen gemessenen sauren pH-Werten und der bakteriellen Besiedlung der Haut her. Hervorgehoben wurde, „dass der Körper an drei so verschiedenen Orten wie Magen, Vagina und Haut zur Bakterienabwehr das gleiche Mittel heranzieht“.

Kritik

In-vitro-Untersuchungen ließen später erhebliche Zweifel aufkommen, ob der gemessene pH-Wert allein zur Bakterienabwehr beiträgt. Pillsbury und Rebell maßen ein gleich gutes Wachstum von Staphylococcus aureus bei pH 5, 6 und 7. Weitere Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass der Milieu-pH zwar nicht die Anzahl der Hautkeime beeinflusst, wohl aber ihre enzymatische Aktivität. Entscheidend für die antimikrobielle Wirkung sind auch die im Schweiß enthaltenen Fettsäuren, die ihre stärkste Wirksamkeit bei pH 5 erfahren. Es setzte sich schließlich die Erkenntnis durch, dass sich in Lösungsmittelextrakten menschlicher Haut hauptsächlich bakterizide Lipide und Peptide (wie z. B. beta-Defensin) befinden, die in der Lage sind, hämolytische Streptokokken und andere grampositive Bakterien abzutöten.

Einfluss von Hautreinigungsmitteln

Das Konzept des Säureschutzmantel wurde vor allem von der Werbeindustrie aufgegriffen und vermarktet. Synthetische Detergentien sollten den Säureschutzmantel besser „schützen“ (bzw. wiederherstellen) als alkalische Seifen. Viele Bestandteile des Säureschutzmantels wie Milchsäure, Harnsäure oder die Fettsäuren werden wegen ihrer guten Wasserlöslichkeit allerdings auch ohne Zuhilfenahme von Detergentien mit dem Wasser abgewaschen. Es verbreitete sich schnell die Meinung, dass bei zu intensiver und häufiger Säuberung der Haut mit (zu heißem) Wasser und Reinigungsmitteln wie z. B. Kernseife der Säureschutzmantel der Haut „zerstört“ werden kann und dadurch die Hautflora aus dem Gleichgewicht gerät. Wissenschaftliche Untersuchungen relativierten allerdings diese weit verbreitete Meinung. Eine länger anhaltende Beeinflussung des pH-Wertes der Hautoberfläche konnte auch bei längerer Anwendung von Seife nicht erreicht werden, da sich die Hautoberflächen-pH-Verschiebung bei gesunder Haut nach einer Waschung binnen einer Stunde zurückbildet. Bei Kleinkindern und alten Menschen weist die Haut jedoch ein geringeres Alkalineutralisationsvermögen auf, so dass es bei diesen bis zu drei Stunden dauert, bis der saure pH-Ausgangswert wieder erreicht wird.

Problematisch bei der Hautreinigung ist eher die Störung der gesunden Hautflora, da ein Teil der als Platzhalter fungierenden Mikroorganismen sowie Lipide und andere für die Aufrechterhaltung der Hautbarriere nötige Substanzen aus der Haut gelöst und abgespült werden.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Schade, Alfred Marchionini: Der Säuremantel der Haut. In: Klin Wochenschr. Band 7, 1928, S. 12–14.
  2. Ernst Heuss: Die Reaktion des Schweisses beim gesunden Menschen. In: Monatshefte für Praktische Dermatologie. Band 14, 1892, S. 343, 400, 501.
  3. Donald M. Pillsbury, Gerbert Rebell: The bacterial flora of the skin; factors influencing the growth of resident and transient organisms. In: Journal of Investigative Dermatology. Band 18, Nummer 3, März 1952, S. 173–186, ISSN 0022-202X. PMID 14908192.
  4. E. J. Foley, F. Herrmann, S. W. Lee: The effects of pH on the antifungal activity of fatty acids and other agents; preliminary report. In: Journal of Investigative Dermatology. Band 8, Nummer 1, Januar 1947, S. 1–3, ISSN 0022-202X. PMID 20285130.
  5. Hans Pösl, Carl Georg Schirren: Beeinflussung des pH-Wertes der Hautoberfläche durch Seifen, Waschmittel und synthetische Detergentien. In: Der Hautarzt. Band 17, 1986, S. 37–40.
  6. Wolfgang Raab: Aufbau der Haut. In: Wolfgang Raab, Ursula Kindl: Pflegekosmetik: Ein Leitfaden. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2012, S. 10. ISBN 978-3-8047-2761-8
  7. Aspekte der Hautverträglichkeit, des Hautschutzes und der Hautpflege. Epidemiologisches Bulletin Nr. 18, Robert Koch-Institut, 4. Mai 2015; abgerufen am 20. Dezember 2019
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 08 Jul 2025 / 15:09

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Mit dem Konzept des Saureschutzmantels wurde der Zusammenhang zwischen dem gemessenen schwachsauren pH Wert der Epidermis und der bakteriziden Wirkung der gebildeten Absonderungen der Hautdrusen insbesondere Schweiss und Fettsauren erklart Der gemessene pH Wert von 5 5 beim Menschen soll analog wie ein Mantel vor Krankheitserregern schutzen GeschichteDer Begriff des Sauremantels der Haut der spater zu Saureschutzmantel Hydrolipidmantel wurde geht auf die Arbeiten des Mediziners Alfred Marchionini zuruck der zusammen mit seinem Lehrer Heinrich Schade 1928 einen Artikel in der Klinischen Wochenschrift mit dem Titel Der Sauremantel der Haut nach Glaskettenmessungen veroffentlichte Durch Messungen der Wasserstoffionenkonzentration stellten sie fest dass die Hautoberflache von einer Saureschicht bedeckt ist Diese Erkenntnis war allerdings nicht vollig neu Schon 1892 hatte diese Feststellung getroffen Marchionini stellte aber erstmals einen Zusammenhang zwischen gemessenen sauren pH Werten und der bakteriellen Besiedlung der Haut her Hervorgehoben wurde dass der Korper an drei so verschiedenen Orten wie Magen Vagina und Haut zur Bakterienabwehr das gleiche Mittel heranzieht KritikIn vitro Untersuchungen liessen spater erhebliche Zweifel aufkommen ob der gemessene pH Wert allein zur Bakterienabwehr beitragt Pillsbury und Rebell massen ein gleich gutes Wachstum von Staphylococcus aureus bei pH 5 6 und 7 Weitere Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis dass der Milieu pH zwar nicht die Anzahl der Hautkeime beeinflusst wohl aber ihre enzymatische Aktivitat Entscheidend fur die antimikrobielle Wirkung sind auch die im Schweiss enthaltenen Fettsauren die ihre starkste Wirksamkeit bei pH 5 erfahren Es setzte sich schliesslich die Erkenntnis durch dass sich in Losungsmittelextrakten menschlicher Haut hauptsachlich bakterizide Lipide und Peptide wie z B beta Defensin befinden die in der Lage sind hamolytische Streptokokken und andere grampositive Bakterien abzutoten Einfluss von HautreinigungsmittelnDas Konzept des Saureschutzmantel wurde vor allem von der Werbeindustrie aufgegriffen und vermarktet Synthetische Detergentien sollten den Saureschutzmantel besser schutzen bzw wiederherstellen als alkalische Seifen Viele Bestandteile des Saureschutzmantels wie Milchsaure Harnsaure oder die Fettsauren werden wegen ihrer guten Wasserloslichkeit allerdings auch ohne Zuhilfenahme von Detergentien mit dem Wasser abgewaschen Es verbreitete sich schnell die Meinung dass bei zu intensiver und haufiger Sauberung der Haut mit zu heissem Wasser und Reinigungsmitteln wie z B Kernseife der Saureschutzmantel der Haut zerstort werden kann und dadurch die Hautflora aus dem Gleichgewicht gerat Wissenschaftliche Untersuchungen relativierten allerdings diese weit verbreitete Meinung Eine langer anhaltende Beeinflussung des pH Wertes der Hautoberflache konnte auch bei langerer Anwendung von Seife nicht erreicht werden da sich die Hautoberflachen pH Verschiebung bei gesunder Haut nach einer Waschung binnen einer Stunde zuruckbildet Bei Kleinkindern und alten Menschen weist die Haut jedoch ein geringeres Alkalineutralisationsvermogen auf so dass es bei diesen bis zu drei Stunden dauert bis der saure pH Ausgangswert wieder erreicht wird Problematisch bei der Hautreinigung ist eher die Storung der gesunden Hautflora da ein Teil der als Platzhalter fungierenden Mikroorganismen sowie Lipide und andere fur die Aufrechterhaltung der Hautbarriere notige Substanzen aus der Haut gelost und abgespult werden EinzelnachweiseHeinrich Schade Alfred Marchionini Der Sauremantel der Haut In Klin Wochenschr Band 7 1928 S 12 14 Ernst Heuss Die Reaktion des Schweisses beim gesunden Menschen In Monatshefte fur Praktische Dermatologie Band 14 1892 S 343 400 501 Donald M Pillsbury Gerbert Rebell The bacterial flora of the skin factors influencing the growth of resident and transient organisms In Journal of Investigative Dermatology Band 18 Nummer 3 Marz 1952 S 173 186 ISSN 0022 202X PMID 14908192 E J Foley F Herrmann S W Lee The effects of pH on the antifungal activity of fatty acids and other agents preliminary report In Journal of Investigative Dermatology Band 8 Nummer 1 Januar 1947 S 1 3 ISSN 0022 202X PMID 20285130 Hans Posl Carl Georg Schirren Beeinflussung des pH Wertes der Hautoberflache durch Seifen Waschmittel und synthetische Detergentien In Der Hautarzt Band 17 1986 S 37 40 Wolfgang Raab Aufbau der Haut In Wolfgang Raab Ursula Kindl Pflegekosmetik Ein Leitfaden Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2012 S 10 ISBN 978 3 8047 2761 8 Aspekte der Hautvertraglichkeit des Hautschutzes und der Hautpflege Epidemiologisches Bulletin Nr 18 Robert Koch Institut 4 Mai 2015 abgerufen am 20 Dezember 2019Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten

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