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Sydslesvigdansk oder Südschleswigdänisch ist eine vom Deutschen beeinflusste Varietät des Standarddänischen, die unter der dänischen Minderheit in Südschleswig verbreitet ist.

Unterschiede zwischen Sydslesvigdansk und Standarddänisch

Die Unterschiede zwischen Sydslesvigdansk und dem üblichen Reichs- bzw. Standarddänischen sind vielfältig und liegen insbesondere im Bereich der Semantik; unter anderen sind es im Einzelnen:

  • im Bereich der Segmentalphonologie: Verkürzung der 29 gesprochenen dänischen Vokale (13 langen, 16 kurzen) auf die 14 der deutschen Sprache (7 lange, 7 kurze), allerdings nicht einheitlich bei allen Sprechern des Sydslesvigdansk.
  • im Bereich der Prosodie: Angleichung der Betonungen an die deutsche Sprache, wie beispielsweise eine vergleichsweise starke Betonung der im Reichsdänischen schwach betonten Silben oder das Weglassen des standarddänischen Stoßtones (Stød)
  • im Bereich der Morphologie: unter anderem die Tempusangleichung ans Deutsche bei andauernden Handlungen (Präsens statt Perfekt)
  • im Bereich der Syntax: unter anderem die Angleichung der Platzierungen von adverbialen Bestimmungen an die deutsche Sprache
  • im Bereich der Semantik: unter anderem Übernahme und Lehnübersetzungen von Wörtern, Phrasen bis hin zu Redewendungen aus der deutschen und auch niederdeutschen Sprache, was teilweise dazu führt, dass im Standarddänisch vorhandene Begriffe eine Bedeutungsumwandlung erfuhren.

Das Südschleswigdänische resultiert aus der Bilingualität der Sprechergemeinschaft, im semantischen Bereich kann es daher für nicht-deutschkundige Dänen zum Teil (aufgrund einiger aus dem Deutschen übernommener Begriffe) unverständlich sein. Zu beachten ist jedoch, dass die Ausprägung des Südschleswigdänischen starke individuelle Unterschiede aufweist: Ist es bei einem Teil der Sprechergemeinschaft eine vom Deutschen zwar beeinflusste, aber doch sehr nahe dem dänischen Standard liegende Varietät, trägt es bei anderen Sprechern deutlicher Züge einer Kontaktsprache von Deutsch und Dänisch.

Beispiele

Die angeführten Beispiele zeigen unterschiedliche Ausprägungen des Südschleswigdänischen, können aber nicht für das Südschleswigdänische generalisiert werden, da die ausgewählten Phrasen bei Weitem nicht bei allen dänischsprachigen Südschleswigern feststellbar sind, stattdessen sind sie individuell unterschiedlich.

Sydslesvigdansk Standarddänisch Niederdeutsch Standarddeutsch
Strømudfald strømafbrydelse, strømsvigt Stroomutfall Stromausfall
Kogerecept madopskrift Kaakrezept, Kockrezept Kochrezept
Bilen springer ikke an. Bilen vil ikke starte. Dat Auto springt nich an. Das Auto springt nicht an.
Husmester pedel, gårdmand, vicevært Huusmeester Hausmeister
Vi trækker om. Vi flytter. Wi treckt üm. Wir ziehen um.
betræffende pågældende angahnd betreffende
Opklæber mærkat Opklever Aufkleber
Lære det udvendig! Lær det udenad! Lehr dat utwennig/butenkopps! Lern das auswendig!
Blomster går ind. Blomster går ud. De Blööm/Blomen gaht in. Die Blumen gehen ein.
Dør til! Luk døren! Döör to! Tür zu!
Vi leger i dynerne. Vi leger i klitterne. Wi speelt in de Dünen. Wir spielen in den Dünen.
Taskeregner lommeregner Taschenrekner Taschenrechner
Borgersti fortorv Börgerstieg, Footpadd Bürgersteig
Regnskærm paraply Regenscheerm, Paraplü Regenschirm
At sove ind at falde i søvn inslapen einschlafen
også ikke heller ikke ok nich auch nicht
at pudse tænder at børste tænder Tään putzen Zähne putzen
at rejse sig sammen at tage sig sammen sik tosamenrieten sich zusammenreißen

Einzelne der übernommenen Begriffe wie isen (dänisch jern, niedersächsisch Isen, Iesen, deutsch Eisen) sind auch im Dänischen des angrenzenden südlichen Nordschleswigs bekannt.

Interessanterweise kommen viele dieser Kontaktgermanismen mit derselben Bedeutung auch in der dänischen Sprache des 18. und 19. Jahrhunderts vor, z. B. betræffende, udvendig und recept. Das Wort dyne, das kein Germanismus ist, gab es auch im älteren Dänisch mit der Bedeutung „Düne“ (vgl. heutiges Schwedisch: dyn). Im Südschleswigdänischen sind diese Wörter jedoch nicht von einer älteren dänischen Sprachstufe beibehalten, sondern wegen der alltäglichen Zweisprachigkeit aus dem Deutschen entliehen.

Begriff

Das Südschleswigdänische wird zum Teil auch als Südschleswigsch bzw. Sydslesvigsk bezeichnet. Es muss sowohl vom dänischen Dialekt Sønderjysk (Südjütländisch oder Plattdänisch) als auch vom niederdeutschen Dialekt Schleswigsch abgegrenzt werden.

Sønderjysk war bis ins 19. Jahrhundert in großen Teilen Südschleswigs Volkssprache und wird heute noch in Grenznähe gesprochen. Dessen Variante wird in der dänischen Dialektologie als Mittelschleswigsch (mellemslesvigsk) bezeichnet.

Das Schleswigsche ist die in der schleswigschen Region gesprochene Variante des Niederdeutschen und verfügt über Substrateinwirkungen des Sønderjysk.

Das Südschleswigdänische hat sich dagegen vor allem aus dem Standarddänischen (rigsdansk) unter Beeinflussung durch die norddeutsche Umgangssprache entwickelt.

Einstufung

Die exakte sprachwissenschaftliche Einstufung – wie beispielsweise als eigenständiger Dialekt oder als Varietät des Reichsdänischen, als Misch- oder Kontakt- bzw. Interferenzsprache – ist umstritten, wie auch die Frage, ob es sich um eine eigenständige Norm handelt, oder um ein eher uneinheitliches, nach der Situation wechselndes, mit mehreren oder wenigen „Sprachfehlern“ durchsetztes Reichsdänisch (vgl. Code-Switching). Darüber hinaus wird das Südschleswigdänische auch als Gruppensprache bzw. Soziolekt eingestuft, wobei anzumerken ist, dass Einstufungen hinsichtlich Dialekt und Soziolekt bzw. Form und Funktion einer Sprache einander nicht ausschließen müssen.

Siehe auch: Sprachkontakt

Sprachgeschichte

Die Entstehung des Sydslesvigdansk ist als Ergebnis zweier Einflüsse zu werten. Zum einen trägt die Varietät Züge einer Kontaktsprache im Überschneidungsgebiet des Dänischen mit dem Hochdeutschen, Niederdeutschen und Nordfriesischen, zum anderen ist sie Resultat der Zwei- oder gar Dreisprachigkeit. Nahezu alle Angehörigen der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein sprechen Hochdeutsch auf Muttersprachenniveau, zu einem großen Teil zudem Plattdeutsch, zum Teil auch Nordfriesisch oder Sønderjysk. Als Alltagssprache wird von der überwiegenden Anzahl der dänischen Minderheit Hochdeutsch und/oder Niederdeutsch verwendet.

Auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Schleswig sind bis heute sowohl Hochdeutsch, Reichsdänisch (Standarddänisch), Sønderjysk (Plattdänisch), Niederdeutsch und Nordfriesisch (jeweils in zum Teil mehreren Dialekten) verbreitet. Während Sønderjysk, Niederdeutsch und Nordfriesisch bis in das 19. Jahrhundert als mündlich verwendete Volkssprachen verbreitet waren, setzte sich Hochdeutsch vor allem als Sprache der Oberschicht sowie als Verwaltungs- und Gerichtssprache und im Süden Schleswigs auch als Kirchensprache durch. Im Norden Schleswigs war dagegen Reichsdänisch Kirchen- und Schulsprache. Dänemark und Preußen führten ab Mitte des 19. Jahrhunderts jeweils eine restriktive Sprachpolitik zugunsten der jeweiligen Hochsprachen. So wurde mit Einführung der Regenburgschen Sprachreskripte 1851 Reichsdänisch in den mittleren Teilen Schleswigs (im heutigen Südschleswig) Schulsprache, nach dem Deutsch-Dänischen Krieg wurde entsprechend Hochdeutsch bis 1888 nahezu alleinige Schulsprache in Nordschleswig.

Umgangssprache in weiten Teilen Südschleswigs war noch bis zum Sprachwechsel im 19. Jahrhundert Sønderjysk (Plattdänisch), das sich in mehrere regionale Varianten wie das Angeldänische (Angeldansk) oder das Viöler Dänisch (Fjoldemål) einteilen ließ. Noch heute wird Sønderjysk in einigen Gemeinden unmittelbar südlich der Grenze und in Nordschleswig gesprochen – unabhängig vom nationalen Bekenntnis ihrer Sprecher.

Nach den Grenzveränderungen infolge des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 und insbesondere der Volksabstimmung 1920 entwickelte sich in einem nun größtenteils deutschsprachigen Umfeld im Südteil Schleswigs die dänische Minderheit. Die Größe der dänischen Minderheit umfasste nach 1920 etwa 20.000 Menschen, schrumpfte jedoch zum Ende der NS-Zeit auf etwa 3.000–5.000 Personen zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die dänische Minderheit für kurze Zeit auf etwa 75.000 Personen an, von denen die Mehrzahl jedoch ausschließlich Hochdeutsch und zum Teil Niederdeutsch sprach. Entsprechend großen Einfluss hat bis heute das im Alltag dominierende Hochdeutsch zum Beispiel in Hinblick auf die Semantik, Satzstellung oder Prosodie des in Südschleswig gesprochenen Dänisch.

Eine direkte Beziehung des Sydslesvigdansk zum historisch in Südschleswig und heute noch in Nordschleswig gesprochenen Sønderjysk existiert nicht, anders als beim schleswigschen Niederdeutsch, das über Substrateinwirkungen des Sønderjysk verfügt. Beim Sydslesvigdansk handelt es sich vielmehr um eine von der (nord-)deutschen Umgebungssprache beeinflusste Varietät des Reichsdänischen.

Eine vergleichbare Sprachform besteht mit (Nordslesvigtysk) innerhalb der deutschen Minderheit im dänischen Nordschleswig.

Siehe auch

  • Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein
  • Sønderjysk
  • Petuh

Literatur

  • Elin Fredsted: Wenn Sprachen sich begegnen - Deutsch in dänischen Sprach Varietäten. In: Christel Stolz (Hrsg.): Unsere sprachlichen Nachbarn in Europa. Brockmeyer-Verlag, Bochum 2009, ISBN 978-3-8196-0741-7, S. 11 ff.
  • Hans Christophersen: Det danske Sprog i Sydslesvig. 2. Auflage. Rostras Forlag, ISBN 87-88087-24-7, (rostra.dk)
  • Beispiele des Südschleswigdänischen mit Hörproben
  • Karen Margrethe Pedersen: Dansk sprog i Sydslesvig. Band 1–2. Institut for grænseregionsforskning, Aabenraa 2000, ISBN 87-90163-90-7.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Bei den Schülern der dänischen Minderheit ist im Gegensatz zu den Schülern der deutschen Minderheit in Nordschleswig ein Auflehnen gegen die „von der Schule vorgegebene monolinguale Norm … durch sehr ‚wildes‘ code-mixing“ zu konstatieren, so Astrid Carstensen und Karoline Kühl von der Flensburger Uni anhand einer Untersuchung Divergierender bilingualer Sprachgebrauch bei Jugendlichen auf dem 7. Norddeutschen Linguistischen Kolloquium der Uni Bremen 2006: Unterschiedliche Ausnutzung bilingualer Ressourcen: „Så sidder jeg der og quäler mig af …“ versus „Ich gi’ das nicht“ - hpsg.fu-berlin.de (PDF; 2,4 MB) S. 19 ff.
  2. Elin Fredsted: Wenn Sprachen sich begegnen – Deutsch in dänischen Sprachvarietäten. In: Christel Stolz (Hrsg.): Unsere sprachlichen Nachbarn in Europa. Universitätsverlag Brockmeyer, Bochum 2009, ISBN 978-3-8196-0741-7, S. 12. 
  3. recept wird im Standarddänischen nur für medizinische Rezepte verwendet
  4. udvendig im Standarddänischen bedeutet: äußerlich, außen, von außen
  5. dyne im Standarddänischen bedeutet: Bettdecke
  6. at sove ind im Standarddänischen bedeutet: einschlafen im Sinne von sterben
  7. Karen Margrethe Pedersen: Dansk Sprog i Sydslesvig. Band 1. Institut for grænseregionsforskning, Aabenraa 2000, ISBN 87-90163-90-7, S. 225 ff. 
  8. Karen Margrethe Pedersen: Dansk Sprog i Sydslesvig. Band 1. Institut for grænseregionsforskning, Aabenraa 2000, ISBN 87-90163-90-7, S. 230. 
  9. die Anzahl derjenigen der dänischen Minderheit, die auch eine der Varianten der dänischen Sprache im Alltag benutzt wird auf etwa 8.000 bis 15.000 geschätzt; z. B. 8.000 bei http://www.gfbv.it/3dossier/vielfalt-dt.html
  10. Sprachkarte. Das Virtuelle Museum (vimu.info), abgerufen am 13. Dezember 2013. 
  11. Ferdinande Knabe: Sprachliche Minderheiten und nationale Schule in Preußen zwischen 1871 und 1933: Eine bildungspolitische Analyse. Waxmann, Münster u. a. 2000, ISBN 978-3-89325-838-3, S. 188. 
  12. Sprogreskripter af 1851 (Regenburgske). Grænseforeningen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Oktober 2014; abgerufen am 13. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  13. Nordschleswig wird „germanisiert“. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2013; abgerufen am 13. Dezember 2013. 
  14. Jürgen Kühl: Die dänische Minderheit in Preußen und im Deutschen Reich 1864–1914. In: Hans Henning Hahn, Peter Kunze (Hrsg.): Nationale Minderheiten und staatliche Minderheitenpolitik in Deutschland im 19. Jahrhundert. Akademie Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-05-003343-6, S. 131. 
  15. Hans Christophersen: Sydslesvigdansk. In: Mål og Mæle. Nr. 2, 1979, S. 8. 
  16. Elin Fredsted: Sprachen und Kulturen in Kontakt – deutsche und dänische Minderheiten in Sønderjylland/Schleswig. In: Christel Stolz (Hrsg.): Neben Deutsch – Die autochthonen Minderheiten- und Regionalsprachen Deutschlands. Universitätsverlag Brockmeyer, Bochum 2009, ISBN 978-3-8196-0730-1, S. 16 ff. 
  17. Beispielsätze des Nordschleswigdeutschen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 07 Jul 2025 / 14:56

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Sydslesvigdansk oder Sudschleswigdanisch ist eine vom Deutschen beeinflusste Varietat des Standarddanischen die unter der danischen Minderheit in Sudschleswig verbreitet ist Unterschiede zwischen Sydslesvigdansk und StandarddanischDie Unterschiede zwischen Sydslesvigdansk und dem ublichen Reichs bzw Standarddanischen sind vielfaltig und liegen insbesondere im Bereich der Semantik unter anderen sind es im Einzelnen im Bereich der Segmentalphonologie Verkurzung der 29 gesprochenen danischen Vokale 13 langen 16 kurzen auf die 14 der deutschen Sprache 7 lange 7 kurze allerdings nicht einheitlich bei allen Sprechern des Sydslesvigdansk im Bereich der Prosodie Angleichung der Betonungen an die deutsche Sprache wie beispielsweise eine vergleichsweise starke Betonung der im Reichsdanischen schwach betonten Silben oder das Weglassen des standarddanischen Stosstones Stod im Bereich der Morphologie unter anderem die Tempusangleichung ans Deutsche bei andauernden Handlungen Prasens statt Perfekt im Bereich der Syntax unter anderem die Angleichung der Platzierungen von adverbialen Bestimmungen an die deutsche Sprache im Bereich der Semantik unter anderem Ubernahme und Lehnubersetzungen von Wortern Phrasen bis hin zu Redewendungen aus der deutschen und auch niederdeutschen Sprache was teilweise dazu fuhrt dass im Standarddanisch vorhandene Begriffe eine Bedeutungsumwandlung erfuhren Das Sudschleswigdanische resultiert aus der Bilingualitat der Sprechergemeinschaft im semantischen Bereich kann es daher fur nicht deutschkundige Danen zum Teil aufgrund einiger aus dem Deutschen ubernommener Begriffe unverstandlich sein Zu beachten ist jedoch dass die Auspragung des Sudschleswigdanischen starke individuelle Unterschiede aufweist Ist es bei einem Teil der Sprechergemeinschaft eine vom Deutschen zwar beeinflusste aber doch sehr nahe dem danischen Standard liegende Varietat tragt es bei anderen Sprechern deutlicher Zuge einer Kontaktsprache von Deutsch und Danisch BeispieleDie angefuhrten Beispiele zeigen unterschiedliche Auspragungen des Sudschleswigdanischen konnen aber nicht fur das Sudschleswigdanische generalisiert werden da die ausgewahlten Phrasen bei Weitem nicht bei allen danischsprachigen Sudschleswigern feststellbar sind stattdessen sind sie individuell unterschiedlich Sydslesvigdansk Standarddanisch Niederdeutsch StandarddeutschStromudfald stromafbrydelse stromsvigt Stroomutfall StromausfallKogerecept madopskrift Kaakrezept Kockrezept KochrezeptBilen springer ikke an Bilen vil ikke starte Dat Auto springt nich an Das Auto springt nicht an Husmester pedel gardmand vicevaert Huusmeester HausmeisterVi traekker om Vi flytter Wi treckt um Wir ziehen um betraeffende pagaeldende angahnd betreffendeOpklaeber maerkat Opklever AufkleberLaere det udvendig Laer det udenad Lehr dat utwennig butenkopps Lern das auswendig Blomster gar ind Blomster gar ud De Bloom Blomen gaht in Die Blumen gehen ein Dor til Luk doren Door to Tur zu Vi leger i dynerne Vi leger i klitterne Wi speelt in de Dunen Wir spielen in den Dunen Taskeregner lommeregner Taschenrekner TaschenrechnerBorgersti fortorv Borgerstieg Footpadd BurgersteigRegnskaerm paraply Regenscheerm Paraplu RegenschirmAt sove ind at falde i sovn inslapen einschlafenogsa ikke heller ikke ok nich auch nichtat pudse taender at borste taender Taan putzen Zahne putzenat rejse sig sammen at tage sig sammen sik tosamenrieten sich zusammenreissen Einzelne der ubernommenen Begriffe wie isen danisch jern niedersachsisch Isen Iesen deutsch Eisen sind auch im Danischen des angrenzenden sudlichen Nordschleswigs bekannt Interessanterweise kommen viele dieser Kontaktgermanismen mit derselben Bedeutung auch in der danischen Sprache des 18 und 19 Jahrhunderts vor z B betraeffende udvendig und recept Das Wort dyne das kein Germanismus ist gab es auch im alteren Danisch mit der Bedeutung Dune vgl heutiges Schwedisch dyn Im Sudschleswigdanischen sind diese Worter jedoch nicht von einer alteren danischen Sprachstufe beibehalten sondern wegen der alltaglichen Zweisprachigkeit aus dem Deutschen entliehen BegriffDas Sudschleswigdanische wird zum Teil auch als Sudschleswigsch bzw Sydslesvigsk bezeichnet Es muss sowohl vom danischen Dialekt Sonderjysk Sudjutlandisch oder Plattdanisch als auch vom niederdeutschen Dialekt Schleswigsch abgegrenzt werden Sonderjysk war bis ins 19 Jahrhundert in grossen Teilen Sudschleswigs Volkssprache und wird heute noch in Grenznahe gesprochen Dessen Variante wird in der danischen Dialektologie als Mittelschleswigsch mellemslesvigsk bezeichnet Das Schleswigsche ist die in der schleswigschen Region gesprochene Variante des Niederdeutschen und verfugt uber Substrateinwirkungen des Sonderjysk Das Sudschleswigdanische hat sich dagegen vor allem aus dem Standarddanischen rigsdansk unter Beeinflussung durch die norddeutsche Umgangssprache entwickelt EinstufungDie exakte sprachwissenschaftliche Einstufung wie beispielsweise als eigenstandiger Dialekt oder als Varietat des Reichsdanischen als Misch oder Kontakt bzw Interferenzsprache ist umstritten wie auch die Frage ob es sich um eine eigenstandige Norm handelt oder um ein eher uneinheitliches nach der Situation wechselndes mit mehreren oder wenigen Sprachfehlern durchsetztes Reichsdanisch vgl Code Switching Daruber hinaus wird das Sudschleswigdanische auch als Gruppensprache bzw Soziolekt eingestuft wobei anzumerken ist dass Einstufungen hinsichtlich Dialekt und Soziolekt bzw Form und Funktion einer Sprache einander nicht ausschliessen mussen Siehe auch SprachkontaktSprachgeschichteDie Entstehung des Sydslesvigdansk ist als Ergebnis zweier Einflusse zu werten Zum einen tragt die Varietat Zuge einer Kontaktsprache im Uberschneidungsgebiet des Danischen mit dem Hochdeutschen Niederdeutschen und Nordfriesischen zum anderen ist sie Resultat der Zwei oder gar Dreisprachigkeit Nahezu alle Angehorigen der danischen Minderheit in Schleswig Holstein sprechen Hochdeutsch auf Muttersprachenniveau zu einem grossen Teil zudem Plattdeutsch zum Teil auch Nordfriesisch oder Sonderjysk Als Alltagssprache wird von der uberwiegenden Anzahl der danischen Minderheit Hochdeutsch und oder Niederdeutsch verwendet Auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Schleswig sind bis heute sowohl Hochdeutsch Reichsdanisch Standarddanisch Sonderjysk Plattdanisch Niederdeutsch und Nordfriesisch jeweils in zum Teil mehreren Dialekten verbreitet Wahrend Sonderjysk Niederdeutsch und Nordfriesisch bis in das 19 Jahrhundert als mundlich verwendete Volkssprachen verbreitet waren setzte sich Hochdeutsch vor allem als Sprache der Oberschicht sowie als Verwaltungs und Gerichtssprache und im Suden Schleswigs auch als Kirchensprache durch Im Norden Schleswigs war dagegen Reichsdanisch Kirchen und Schulsprache Danemark und Preussen fuhrten ab Mitte des 19 Jahrhunderts jeweils eine restriktive Sprachpolitik zugunsten der jeweiligen Hochsprachen So wurde mit Einfuhrung der Regenburgschen Sprachreskripte 1851 Reichsdanisch in den mittleren Teilen Schleswigs im heutigen Sudschleswig Schulsprache nach dem Deutsch Danischen Krieg wurde entsprechend Hochdeutsch bis 1888 nahezu alleinige Schulsprache in Nordschleswig Umgangssprache in weiten Teilen Sudschleswigs war noch bis zum Sprachwechsel im 19 Jahrhundert Sonderjysk Plattdanisch das sich in mehrere regionale Varianten wie das Angeldanische Angeldansk oder das Violer Danisch Fjoldemal einteilen liess Noch heute wird Sonderjysk in einigen Gemeinden unmittelbar sudlich der Grenze und in Nordschleswig gesprochen unabhangig vom nationalen Bekenntnis ihrer Sprecher Nach den Grenzveranderungen infolge des Deutsch Danischen Krieges 1864 und insbesondere der Volksabstimmung 1920 entwickelte sich in einem nun grosstenteils deutschsprachigen Umfeld im Sudteil Schleswigs die danische Minderheit Die Grosse der danischen Minderheit umfasste nach 1920 etwa 20 000 Menschen schrumpfte jedoch zum Ende der NS Zeit auf etwa 3 000 5 000 Personen zusammen Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die danische Minderheit fur kurze Zeit auf etwa 75 000 Personen an von denen die Mehrzahl jedoch ausschliesslich Hochdeutsch und zum Teil Niederdeutsch sprach Entsprechend grossen Einfluss hat bis heute das im Alltag dominierende Hochdeutsch zum Beispiel in Hinblick auf die Semantik Satzstellung oder Prosodie des in Sudschleswig gesprochenen Danisch Eine direkte Beziehung des Sydslesvigdansk zum historisch in Sudschleswig und heute noch in Nordschleswig gesprochenen Sonderjysk existiert nicht anders als beim schleswigschen Niederdeutsch das uber Substrateinwirkungen des Sonderjysk verfugt Beim Sydslesvigdansk handelt es sich vielmehr um eine von der nord deutschen Umgebungssprache beeinflusste Varietat des Reichsdanischen Eine vergleichbare Sprachform besteht mit Nordslesvigtysk innerhalb der deutschen Minderheit im danischen Nordschleswig Siehe auchSprachen und Dialekte in Schleswig Holstein Sonderjysk PetuhLiteraturElin Fredsted Wenn Sprachen sich begegnen Deutsch in danischen Sprach Varietaten In Christel Stolz Hrsg Unsere sprachlichen Nachbarn in Europa Brockmeyer Verlag Bochum 2009 ISBN 978 3 8196 0741 7 S 11 ff Hans Christophersen Det danske Sprog i Sydslesvig 2 Auflage Rostras Forlag ISBN 87 88087 24 7 rostra dk Beispiele des Sudschleswigdanischen mit Horproben Karen Margrethe Pedersen Dansk sprog i Sydslesvig Band 1 2 Institut for graenseregionsforskning Aabenraa 2000 ISBN 87 90163 90 7 Einzelnachweise und AnmerkungenBei den Schulern der danischen Minderheit ist im Gegensatz zu den Schulern der deutschen Minderheit in Nordschleswig ein Auflehnen gegen die von der Schule vorgegebene monolinguale Norm durch sehr wildes code mixing zu konstatieren so Astrid Carstensen und Karoline Kuhl von der Flensburger Uni anhand einer Untersuchung Divergierender bilingualer Sprachgebrauch bei Jugendlichen auf dem 7 Norddeutschen Linguistischen Kolloquium der Uni Bremen 2006 Unterschiedliche Ausnutzung bilingualer Ressourcen Sa sidder jeg der og qualer mig af versus Ich gi das nicht hpsg fu berlin de PDF 2 4 MB S 19 ff Elin Fredsted Wenn Sprachen sich begegnen Deutsch in danischen Sprachvarietaten In Christel Stolz Hrsg Unsere sprachlichen Nachbarn in Europa Universitatsverlag Brockmeyer Bochum 2009 ISBN 978 3 8196 0741 7 S 12 recept wird im Standarddanischen nur fur medizinische Rezepte verwendet udvendig im Standarddanischen bedeutet ausserlich aussen von aussen dyne im Standarddanischen bedeutet Bettdecke at sove ind im Standarddanischen bedeutet einschlafen im Sinne von sterben Karen Margrethe Pedersen Dansk Sprog i Sydslesvig Band 1 Institut for graenseregionsforskning Aabenraa 2000 ISBN 87 90163 90 7 S 225 ff Karen Margrethe Pedersen Dansk Sprog i Sydslesvig Band 1 Institut for graenseregionsforskning Aabenraa 2000 ISBN 87 90163 90 7 S 230 die Anzahl derjenigen der danischen Minderheit die auch eine der Varianten der danischen Sprache im Alltag benutzt wird auf etwa 8 000 bis 15 000 geschatzt z B 8 000 bei http www gfbv it 3dossier vielfalt dt html Sprachkarte Das Virtuelle Museum vimu info abgerufen am 13 Dezember 2013 Ferdinande Knabe Sprachliche Minderheiten und nationale Schule in Preussen zwischen 1871 und 1933 Eine bildungspolitische Analyse Waxmann Munster u a 2000 ISBN 978 3 89325 838 3 S 188 Sprogreskripter af 1851 Regenburgske Graenseforeningen archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 30 Oktober 2014 abgerufen am 13 Dezember 2013 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Nordschleswig wird germanisiert Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 15 Juli 2013 abgerufen am 13 Dezember 2013 Jurgen Kuhl Die danische Minderheit in Preussen und im Deutschen Reich 1864 1914 In Hans Henning Hahn Peter Kunze Hrsg Nationale Minderheiten und staatliche Minderheitenpolitik in Deutschland im 19 Jahrhundert Akademie Verlag Berlin 1999 ISBN 3 05 003343 6 S 131 Hans Christophersen Sydslesvigdansk In Mal og Maele Nr 2 1979 S 8 Elin Fredsted Sprachen und Kulturen in Kontakt deutsche und danische Minderheiten in Sonderjylland Schleswig In Christel Stolz Hrsg Neben Deutsch Die autochthonen Minderheiten und Regionalsprachen Deutschlands Universitatsverlag Brockmeyer Bochum 2009 ISBN 978 3 8196 0730 1 S 16 ff Beispielsatze des Nordschleswigdeutschen

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