Unter einer Unternehmensgründung wird die Gründung bzw die Errichtung eines Unternehmens verstanden AllgemeinesUnternehm
Unternehmensgründung

Unter einer Unternehmensgründung wird die Gründung bzw. die Errichtung eines Unternehmens verstanden.
Allgemeines
Unternehmensgründungen sind die erste Phase der Unternehmensphasen. Bei Kleinunternehmen spricht man von einer Existenzgründung. Der relativ neue Anglizismus „Startup“ bezeichnet ein junges Unternehmen, das mit einer neuen Geschäftsidee am Markt Fuß fassen möchte. Wird ein Teil eines Unternehmens oder eines Institutes als eigenständiger Rechtskörper ausgegliedert (Spaltung), nennt man das Ausgründung, Ableger oder auch „spin-off“. Der Verkauf oder die Unternehmensauflösung (Einstellung der Unternehmenstätigkeit und Veräußerung des Betriebsvermögens durch Liquidation) enden für die Gründer mit einem Saldo, also einem Veräußerungsgewinn oder -verlust.
Die Unternehmensgründung wie auch die damit verbundenen Themen wie Rechtsformwahl, Standortwahl, Betriebsgröße oder Formulierung der Unternehmensziele sind konstitutive Entscheidungen mit besonders großer Tragweite.
Theorien und Typologien
Für Joseph A. Schumpeter beginnt die Unternehmensgründung mit dem kreativen Akt der Invention, an die sich eine Analyse der Märkte anschließen muss. Für Israel Kirzner ist die Fähigkeit zur Opportunity Detection eine Schlüsselgröße für die Unternehmensgründung. Es bedarf hierzu eines spezifischen Blicks für ungenutzte Gelegenheiten und brachliegende Produktionsfaktoren. Laut dem Shapero und Sokol-Modell bedarf es für die Gründung eines Unternehmens einschneidende Veränderungen im Leben und persönlicher Verhaltensweisen. Solche Ereignisse können eine Gründung nach sich ziehen, wenn die Selbständigkeit als wünschbar und machbar angesehen wird und Initiative bzw. Handlungsbereitschaft gegeben sind. Hinzu kommen unterstützende Einflussgrößen wie die Einbindung in Netzwerke oder einschlägige Arbeitserfahrungen sowie hohe Lernbereitschaft. Andere Ansätze suchen den Ausgangspunkt in der Existenz spezifischer Ressourcen und Fähigkeiten, welche eine Unternehmensgründung erst ermöglichen bzw. die Bereitschaft dazu unterstützen.
Unterschieden wird zwischen innovativen und imitierenden (auch „traditionell“ genannten), ferner zwischen originären und aufbauenden (auch „derivativ“ genannten) Gründungen. Zu letzteren gehören Gründungen durch Unternehmensübernahme, Umwandlung, Fusion und Franchising. 95 Prozent der Gründungen in Deutschland sind imitierend. Ferner wird zwischen Chancen- und Notgründungen (z. B. aus der Arbeitslosigkeit) unterschieden.
Unselbstständige Gründungen sind solche, bei denen ein Angestellter eines Unternehmens mit der Gründung eines Tochterunternehmens beauftragt wird.
Eine Existenzgründung führt in der Regel zur Gründung eines kleinen oder allenfalls mittelständischen Einzelunternehmens durch eine natürliche Person.
Freiheitsgrade
Der Gründer der Unternehmung hat sieben so genannte Freiheitsgrade, die häufig auch als Entscheidungsprobleme bezeichnet werden und Teil des Geschäftsplans (Businessplan, Business-Analyse) sind.
Diese sind im Einzelnen:
- Die Wahl der Rechtsform
- Die Standortentscheidung
- Die Wahl des anzubietenden Produkts bzw. der Dienstleistung
- Die Wahl des relevanten Marktes bzw. der Kunden (Marktsegmentierung)
- Die Wahl der Organisation
- Aufbauorganisation
- Ablauforganisation
- Die Wahl der Finanzierung
Faktisch sind diese Freiheitsgrade jedoch durch vielfältige Rahmenbedingungen eingeschränkt.
Tätigkeitsfelder
Personen, die ein Unternehmen gründen möchten, beschäftigen sich unter anderem mit folgenden Themen: Marktstudien, Projektierungen, Ausarbeitung des Geschäftsplans, Organisationsstruktur und -ablauf, gewerberechtliche Angelegenheiten sowie Finanzierung und Personalbeschaffung (das Recruiting).
Professionelle Unternehmen, die unter anderem bei der Gründung von Unternehmen behilflich sind, sind Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfer, Business Angels, Venture-Capital-Geber, Industrie- und Handelskammern. Auch Hochschulen und Gründernetzwerke sind immer stärker in Gründungsprozesse involviert.
Werden Geschäftsvorfälle getätigt, die mit dem zukünftigen Unternehmen in Zusammenhang stehen, wird bei der Firma der Zusatz in Gründung (i. G.) nachgestellt.
Rahmenbedingungen
Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen, soziologisch-gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen stark differieren und im Zeitablauf schwanken, was neben demografischen und anderen Faktoren zu einer starken Variation des Gründungsgeschehens führt. Diese Rahmenbedingungen und ihre Veränderungen werden z. B. in den jährlich erscheinenden Berichten des (GEM)-Konsortiums dokumentiert (für Deutschland z. B. im GEM-Länderbericht). Allerdings zeigt sich, dass die Zahl der Gründungen nicht als einziger Indikator für eine erfolgreiche Politik der Gründungsunterstützung dienen kann. So muss z. B. zwischen Chancen- und Notgründungen unterschieden werden, wobei in den letzten Jahren in den hochentwickelten Ländern die Zahl der mit schlechten Wachstums- und Überlebensperspektiven zugenommen hat, während in den Schwellenländern die Zahl der Chancengründungen steigt. Ein wichtiger Indikator ist vor allem die Rate der Konvertierung von Gründungen in schnell wachsende Unternehmen (sog. „Gazellen“).
Ein Bericht der OECD stellt fest, dass Europas Fähigkeit zur Schaffung schnell wachsender Gründungen gering ist. So zählen 19 % der neugegründeten US-amerikanischen Unternehmen zu den Fast Growers, jedoch nur 4 % der europäischen.
Der GEM 2014 weist darauf hin, dass die Kosten einer Gründung in Europa etwa doppelt so hoch sind wie im Durchschnitt anderer Industrienationen. Insolvenzen würden hier wesentlich länger dauern als in anderen Industriestaaten, die Risikoaversion sei infolge der Weltkriege hier höher. Ebenso sei die Angst vor Fehlern auch in wirtschaftlich erfolgreichen europäischen Ländern, aber besonders in Krisenländern wie Griechenland wesentlich größer als etwa in den USA. In den Krisenländern käme die Perspektivlosigkeit und der Ressourcenmangel junger Menschen hinzu. So entstehe in den USA eine Entrepreneurial Diaspora ausgewanderter Europäer. Allein 50.000 Deutsche leben in Silicon Valley, 500 französische Start-ups gibt es in der San Francisco Bay Area. Verschiedene internationale Aktivitäten zielen darauf, die G20-Länder zu einer intensiveren Befassung mit den von ihnen vernachlässigten Rahmenbedingungen von Unternehmensgründungen zu motivieren. Dazu diente u. a. der G20 Young Entrepreneurs' Summit im November 2011 in Nizza. Die jungen Unternehmer forderten die Staats- und Regierungschefs der G20-Nationen, die sich kurz danach in Cannes trafen, in ihrer Erklärung dazu auf, sich für ein gründerfreundliches Klima in ihren Ländern durch die Schaffung von leichteren Finanzierungsmöglichkeiten, Steuerersparnissen und Verankerung einer unternehmerischen Kultur, die schon in der Schule vermittelt wird, einzusetzen.
Gründungsmotive
In Deutschland waren im Jahr 2019 fehlende Erwerbsalternativen für 23,2 Prozent der Gründer das wesentliche Gründungsmotiv. Im Vergleich zu Gründern in angelsächsischen Ländern mit ihrer starken Betonung erhöhter Einkommenschancen durch die Gründung eines eigenen Unternehmens sind im deutschsprachigen Raum die Motive der Selbstverwirklichung und des Autonomiegewinns weit verbreitet, werden aber durch das Motiv „Mangel an Alternativen“ immer stärker überlagert. Diese Betonung von Autonomiewerten trifft im abgeschwächten Maß auch auf Migranten in Deutschland zu, woraus eine kulturelle Annäherung an in Deutschland verbreitete Gründungsmotivationen erkennbar ist.
Der Mangel an Alternativen stellt insbesondere für Migranten ein Gründungsmotiv dar, die dadurch Beschäftigungslosigkeit und soziale Ausgrenzung vermeiden können. In den Niederlanden war die Gründerrate im Jahr 2003 z. B.unter zugewanderten Ägyptern doppelt so hoch und unter Chinesen etwa 70 % höher wie die unter gebürtigen Niederländern, im Vereinigten Königreich lag die Gründerrate der Pakistanis 2004 etwa 70 % höher als die der weißen Briten. Dabei steigen in der zweiten Generation der Zugewanderten die Gründerraten gegenüber der ersten Generation an.
Corporate Entrepreneurship
Der Begriff Entrepreneurship wird häufig auf Unternehmensgründungen bezogen. Die Umsetzung einer Gründungsidee gilt als typischer Ausdruck unternehmerischen Handelns, vor allem im Fall einer innovativen Gründung. Gartner meint simpel: „Entrepreneurship is the creation of a new organization.“
Mit dem Begriff Corporate Entrepreneurship (CE) wird bewusst ein Unterschied kommuniziert: es geht um Entrepreneurship in bereits bestehenden (vorwiegend mittleren bis großen) Unternehmen, das heißt um die Innovativität einer schon (längere Zeit) bestehenden Organisation, in der Innovation als strategische Daueraufgabe betrachtet wird. Unter Innovativität versteht man das nachhaltige Engagement einer Organisation – im Sinne von Fähigkeit, Möglichkeit und Bereitschaft –, neue Ideen und deren Erprobung beziehungsweise Umsetzung zu fördern bzw. allgemeiner: Organisationsressourcen kreativ zu rekombinieren.
CE kann so als Rückbesinnung auf die von Schumpeter definierte Unternehmerfunktion interpretiert werden, die in der Durchsetzung neuer Kombinationen besteht, wobei diese Funktion grundsätzlich jede Person, die sich auf das Erkennen und Durchsetzen neuer Möglichkeiten auf wirtschaftlichem Gebiet versteht, auch in schon bestehenden Unternehmen, wahrnehmen kann. Ein Ziel dieser Aktivitäten ist es auch, bürokratisch erstarrte Großunternehmen zu dynamisieren und kreative Köpfe (z. B. Patentträger) – im Unternehmen zu halten, indem man ihnen größere Handlungs-, Verantwortungs- und Einkommensspielräume zugesteht.
Ähnliche Sachverhalte bezeichnen die Begriffe Intrapreneurship oder .
Bestandsdauer und Unternehmensende
In den ersten fünf Jahren verschwinden im Schnitt etwa 50 bis 55 % der Neugründungen vom Markt. Nach weiteren fünf Jahren sind immerhin noch etwa 30 % der Neugründungen aktiv. Hingegen erreicht ein Großunternehmen in Deutschland im Durchschnitt eine Bestandsdauer von 75 Jahren, während die größten multinationalen Firmen durchschnittlich etwa 40–50 Jahre bestehen.
Ein Unternehmen endet in der Regel durch die Unternehmensauflösung, die somit den Gegenpol zur Unternehmensgründung darstellt. Nicht selten erfolgt diese nicht geplant, sondern durch Liquidation oder Übertragende Sanierung in Folge einer Insolvenz.
International
Jedes Land hat seine eigenen rechtlichen Bestimmungen und Rechtsformen. Bei der Gründung eines Unternehmens gilt es daher die länderspezifischen Gesetze zu kennen und zu berücksichtigen.
Deutschland
Grundsätzlich hat in Deutschland jeder das Recht ein Gewerbe zu eröffnen, solange nicht durch die Gewerbeordnung (GewO) Ausnahmen oder Beschränkungen vorgeschrieben oder zugelassen sind (§ 1 der GewO „Grundsatz der Gewerbefreiheit“). Mit der Eröffnung eines Gewerbes gehen auch einige Pflichten einher, die unter anderem in §14 der GewO festgelegt sind. Jeder Gewerbetreibende ist zum Beispiel verpflichtet eine Anzeige über die Aufnahme seiner gewerblichen Tätigkeit abzugeben. Dies ist unabhängig von der gewählten Rechtsform. Zuständig sind für die Entgegennahme dieser Anzeige die Gewerbeämter, die in die Stadt- oder Gemeindeverwaltung eingegliedert sind. Zusätzlich sind neben dem Gewerbe auch alle Betriebsstätten/Zweigniederlassungen zu melden. Unterlässt man eine dieser Pflichten, droht eine Geldbuße.
Als Gewerbe wird jede selbstständige, planmäßige, auf Dauer und Gewinnerzielung angelegte Tätigkeit definiert. Ausgenommen sind davon wissenschaftliche, künstlerische, lehrende, heilende und rechtsberatende Tätigkeiten sowie andere ähnliche Dienstleistungen höherer Art, die eine höhere Bildung erfordern. Diese Tätigkeiten fallen unter den Begriff Freie Berufe. Unter anderem zählen Rechtsanwälte, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Architekten, Wissenschaftler, Künstler, Ärzte, Heilpraktiker und selbstständige Hebammen oder Krankenpfleger zu den Freiberuflern. Sie sind nicht zur Anmeldung beim Gewerbeamt verpflichtet, sondern können stattdessen direkt beim Finanzamt die Vergabe einer Steuernummer beantragen. Auch unterliegen sie nicht der Gewerbesteuer.
Eine Besonderheit sind in Deutschland die vielen Neugründungen in der ehemaligen DDR nach der Wende 1989/90. Einblicke dazu gibt Christoph Bühler (1998) im Zusammenhang mit nachhaltiger Raumentwicklung.
Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 550.600 Unternehmen neu gegründet, davon waren 164.000 Kleinunternehmen.
Rechtsform
Die Wahl der richtigen Rechtsform ist für jeden Gründer von großer Bedeutung, da die Rechtsform eines Unternehmens die rechtlichen Beziehungen innerhalb des Unternehmens sowie die Beziehung des Unternehmens zu seiner Umwelt absteckt. Weiters klärt sie, wie viel Kapital für die Gründung notwendig ist, wie hoch die Gründungskosten sind und wer welche Befugnisse und Pflichten hat. Grundsätzlich kann zwischen Einzelunternehmen (z. B. Kleingewerbetreibender), Personengesellschaften (z. B. OHG, KG) sowie Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH, UG haftungsbeschränkt, AG) unterschieden werden.
Steuern
Jedes Unternehmen hat folgende Steuern zu zahlen:
- Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer (im Normalfall 19 % des Netto-Rechnungsbetrags; auf Lebensmittel, Bücher und einige andere Güter 7 %)
- Gewerbesteuer, nur Gewerbetreibende, abhängig vom Gewerbeertrag
- Körperschaftsteuer 15 % sowie Solidaritätszuschlag, nur Kapitalgesellschaften
- Einkommensteuer, nur Personenunternehmen, Steuersatz abhängig von der Höhe des zu versteuernden Einkommens
Österreich
Für jede gewerbliche Tätigkeit benötigt man in Österreich eine Gewerbeberechtigung (ehem. Gewerbeschein), die von der Gewerbebehörde ausgestellt wird. Gewerbsmäßigkeit liegt vor, wenn eine Tätigkeit selbständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu machen, durchgeführt wird.
Eine Gewerbeberechtigung erhält man, wenn neben dem erforderlichen Befähigungsnachweis folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Eigenberechtigung (Vollendung des 18. Lebensjahres, keine Sachwalterschaft)
- Staatsangehörigkeit zu einem Mitgliedsstaat der EU oder eines Vertragsstaates des EWR oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels zur Ausübung des Gewerbes
- Kein Vorliegen von Ausschlussgründen
Wenn alle Voraussetzungen nachgewiesen werden können, kann eine Gewerbeberechtigung durch formlose Anmeldung bei der zuständigen Gewerbebehörde erlangt werden.
Rechtsform
Die Rechtsform eines Unternehmens steckt die rechtlichen Beziehungen innerhalb des Unternehmens sowie die Beziehung des Unternehmens zu seiner Umwelt ab.
Folgende Rechtsformen gibt es in Österreich:
- Einzelunternehmen
- Offene Gesellschaft (OG)
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Aktiengesellschaft (AG)
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GesbR)
- Stille Gesellschaft
- Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft (Gen)
Steuern
Innerhalb eines Monats ab Beginn der Tätigkeit, muss dem örtlich zuständigen Finanzamt das Eröffnen des Gewerbebetriebes bekannt gegeben werden. Es genügt eine kurze, schriftliche Mitteilung. Das Finanzamt teilt dem Eröffner des Gewerbes dann eine Steuernummer zu. Unternehmen mit einem Umsatz von über 35.000 € pro Jahr müssen an das Finanzamt die Umsatzsteuer (auch Mehrwertsteuer genannt) abführen. Diese wird in der Regel für sämtliche Lieferungen und Leistungen, die der Unternehmer erbringt, eingehoben. In den meisten Fällen beträgt die Umsatzsteuer 20 % vom Nettopreis. Daneben gibt es auch noch einen reduzierten Steuersatz für z. B. Lebensmittel und Bücher in der Höhe von 10 %. Bei speziellen Lieferungen und Leistungen wird keine Umsatzsteuer ausgewiesen, da die Umsätze entweder befreit sind oder die Steuerschuld auf den Leistungsempfänger übergeht.
Einzelunternehmer mit österr. Wohnsitz haben eine Einkommensteuer an das Finanzamt abzuführen. Basis und Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer ist der jährlich erwirtschaftete Gewinn, ermittelt mit Hilfe der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, der Pauschalierung oder der doppelten Buchführung, zuzüglich sonstiger Einkünfte. Der Steuersatz liegt zwischen 0 und 55 %, wobei Einkommensteuer erst anfällt, wenn das (Jahres-)Einkommen mehr als 11.000,- Euro betragen hat. Die Einkommensteuer wird vierteljährlich und im Voraus bezahlt.
Die Körperschaftsteuer ist die Einkommensteuer von Kapitalgesellschaften wie der GmbH oder AG. Sie beträgt einheitlich 25 % des Gewinns, unabhängig von der Gewinnhöhe. Es gibt jedoch eine Mindestkörperschaftsteuer, die auch in Verlustjahren zu entrichten ist; sie beträgt pro Quartal für eine GmbH 437,50 Euro und für eine AG 875,- Euro. Für Neugründer ist eine geringere Körperschaftsteuer in den ersten 10 Jahren zu entrichten. Wird der Gewinn an die Gesellschafter ausgeschüttet, wird er nochmals mit 27,5 % Kapitalertragsteuer besteuert.
Daneben gibt es noch weitere Steuerposten, wie zum Beispiel die Lohnsteuer, die Kommunalsteuer, für Dienstnehmer, Kraftfahrzeugsteuer, Fremdenverkehrsabgabe und Grundsteuer.
Siehe auch
- Gründung (Recht), Gründungsinvestition
- Gründerausbildung und Gründungsförderung
- Gründerzentrum
- Gründungsmythos
- Gründungsquote
- Risiken einer Unternehmensgründung
- Unternehmertum
Literatur
- Friedrich von Collrepp: Handbuch der Existenzgründung. 5. Auflage. Schäffer-Poeschel Verlag, 2005, ISBN 3-7910-2628-3.
- Günter Faltin: Kopf schlägt Kapital. 8. Auflage. Hanser Verlag, 2010, ISBN 978-3-446-41564-5.
Weblinks
- Literatur von und über Unternehmensgründung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Deutschland
- Themenseite zur Existenzgründung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
- Österreich
- Gründerservice der Wirtschaftskammern Österreichs
Einzelnachweise
- Ottmar Schneck, Lexikon der Betriebswirtschaft, 1998, S. 208 f.; ISBN 3-423-05810-2
- Albert Shapero, Lisa Sokol: The Social Dimensions of Entrepreneurship. In: Calvin Kent (Hrsg.): Encyclopedia of Entrepreneurship. Englewood Cliffs 1982, S. 72–90.
- Global Reports ( vom 22. Juni 2012 im Internet Archive) (englisch); abgerufen am 26. Juni 2012.
- National Reports ( vom 8. Juni 2012 im Internet Archive) (englisch); abgerufen am 26. Juni 2012.
- OECD: Entrepreneurship at a Glance 2015. Paris 2015.
- Global Entrepreneurship Monitor 2014, S. 33 ff., S. 59 ff.
- Les misérables in: The Economist, 28. Juli 2012.
- Nice: 2011 Young Entrepreneurs Summit. University of Toronto, 2. November 2011, abgerufen am 4. November 2012.
- Anlässe zur Unternehmensgründung in Deutschland 2019. Statista GmbH, abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Michael Alpert: Türkische Selbstständige in Deutschland. Dissertation. Eul, Ulm/ Lohmar 2011, ISBN 978-3-8441-0029-7.
- David J. Storey, Francis J. Greene: Small Business and Entrepreneurship. Harlow usw. 2010, S. 147 f.
- W. B. Gartner: Who Is an Entrepreneur? Is the Wrong Question. Entrepreneurship Theory and Practise. University of Baltimore Educational Foundation. 1989, S. 47–68.
- T. Behrens: Organisationskultur und Innovativität. Eine kulturtheoretische Analyse des Zusammenhangs zwischen sozialer Handlungsgrammatik und innovativem Organisationsverhalten. (= Empirische Personal- und Organisationsforschung. Band 16). Rainer Hampp Verlag, 2001, S. 96.
- W. D. Guth, A. Ginsberg: Guest Editor’s Introduction: Corporate Entrepreneurship. In: Strategic Management Journal. Vol. 11, Special Issue, 1990, S. 5–15.
- Hermann Frank: Corporate Entrepreneurship. 2. Auflage. facultas.wuv, 2009, S. 14.
- smallbiztrends.com
- D. Vahs, J. Schäfer-Kunz: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. 5. Auflage. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7910-2661-9, S. 7.
- businessweek.com
- GewO - Gewerbeordnung. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
- Gewerbeanmeldung. In: Industrie- und Handelskammer. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Freie Berufe. In: Industrie- und Handelskammer. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Christoph Bühler, Thomas Hinz: Neugegründete Unternehmen in der Region Leipzig. In: Bausteine einer nachhaltigen Raumentwicklung. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn 1998.
- Neugründung von Unternehmen in Deutschland im Jahr 2019. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Industrie- und Handelskammer Hannover: Rechtsformen im Überblick. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
- Wirtschaftskammer Österreich: Gewerbeberechtigung. Abgerufen am 21. Dezember 2020 (deutsch).
- Wirtschaftskammer Österreich: Welche Gesellschaftsformen gibt es in Österreich? Abgerufen am 17. Dezember 2020 (deutsch).
- Aufwendungen, welche schon vor der Unternehmensgründung anfallen. In: Wirtschaftskammer Österreich. Abgerufen am 26. Januar 2021.
- Finanzamt. In: WKO - Gründerservice. Abgerufen am 26. Januar 2021.
- Umsatzsteuer (USt) in Österreich 2020 - Berechnung und Tipps - finfo.at. In: Finfo.at - Das große österreichische Finanzportal. 1. Februar 2020, abgerufen am 28. Januar 2021.
- Umsatzsteuer: Überblick in Tabellenform. In: Wirtschaftskammer Österreich. Abgerufen am 28. Januar 2021.
- Pflicht zur Abgabe der Einkommensteuererklärung und Einkommensteuerveranlagung. In: Österr. Bundesministerium für Finanzen. Abgerufen am 28. Januar 2021.
- Körperschaftsstuer (KÖSt). In: Wirtschaftskammer Österreich. Abgerufen am 19. Januar 2021.
- Mindestkörperschaftsteuer. In: Unternehmensservice Portal. Abgerufen am 29. Januar 2021.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Unternehmensgründung, Was ist Unternehmensgründung? Was bedeutet Unternehmensgründung?
Unter einer Unternehmensgrundung wird die Grundung bzw die Errichtung eines Unternehmens verstanden AllgemeinesUnternehmensgrundungen sind die erste Phase der Unternehmensphasen Bei Kleinunternehmen spricht man von einer Existenzgrundung Der relativ neue Anglizismus Startup bezeichnet ein junges Unternehmen das mit einer neuen Geschaftsidee am Markt Fuss fassen mochte Wird ein Teil eines Unternehmens oder eines Institutes als eigenstandiger Rechtskorper ausgegliedert Spaltung nennt man das Ausgrundung Ableger oder auch spin off Der Verkauf oder die Unternehmensauflosung Einstellung der Unternehmenstatigkeit und Verausserung des Betriebsvermogens durch Liquidation enden fur die Grunder mit einem Saldo also einem Verausserungsgewinn oder verlust Die Unternehmensgrundung wie auch die damit verbundenen Themen wie Rechtsformwahl Standortwahl Betriebsgrosse oder Formulierung der Unternehmensziele sind konstitutive Entscheidungen mit besonders grosser Tragweite Theorien und TypologienFur Joseph A Schumpeter beginnt die Unternehmensgrundung mit dem kreativen Akt der Invention an die sich eine Analyse der Markte anschliessen muss Fur Israel Kirzner ist die Fahigkeit zur Opportunity Detection eine Schlusselgrosse fur die Unternehmensgrundung Es bedarf hierzu eines spezifischen Blicks fur ungenutzte Gelegenheiten und brachliegende Produktionsfaktoren Laut dem Shapero und Sokol Modell bedarf es fur die Grundung eines Unternehmens einschneidende Veranderungen im Leben und personlicher Verhaltensweisen Solche Ereignisse konnen eine Grundung nach sich ziehen wenn die Selbstandigkeit als wunschbar und machbar angesehen wird und Initiative bzw Handlungsbereitschaft gegeben sind Hinzu kommen unterstutzende Einflussgrossen wie die Einbindung in Netzwerke oder einschlagige Arbeitserfahrungen sowie hohe Lernbereitschaft Andere Ansatze suchen den Ausgangspunkt in der Existenz spezifischer Ressourcen und Fahigkeiten welche eine Unternehmensgrundung erst ermoglichen bzw die Bereitschaft dazu unterstutzen Unterschieden wird zwischen innovativen und imitierenden auch traditionell genannten ferner zwischen originaren und aufbauenden auch derivativ genannten Grundungen Zu letzteren gehoren Grundungen durch Unternehmensubernahme Umwandlung Fusion und Franchising 95 Prozent der Grundungen in Deutschland sind imitierend Ferner wird zwischen Chancen und Notgrundungen z B aus der Arbeitslosigkeit unterschieden Unselbststandige Grundungen sind solche bei denen ein Angestellter eines Unternehmens mit der Grundung eines Tochterunternehmens beauftragt wird Eine Existenzgrundung fuhrt in der Regel zur Grundung eines kleinen oder allenfalls mittelstandischen Einzelunternehmens durch eine naturliche Person FreiheitsgradeDer Grunder der Unternehmung hat sieben so genannte Freiheitsgrade die haufig auch als Entscheidungsprobleme bezeichnet werden und Teil des Geschaftsplans Businessplan Business Analyse sind Diese sind im Einzelnen Die Wahl der Rechtsform Die Standortentscheidung Die Wahl des anzubietenden Produkts bzw der Dienstleistung Die Wahl des relevanten Marktes bzw der Kunden Marktsegmentierung Die Wahl der Organisation Aufbauorganisation Ablauforganisation Die Wahl der Finanzierung Faktisch sind diese Freiheitsgrade jedoch durch vielfaltige Rahmenbedingungen eingeschrankt TatigkeitsfelderPersonen die ein Unternehmen grunden mochten beschaftigen sich unter anderem mit folgenden Themen Marktstudien Projektierungen Ausarbeitung des Geschaftsplans Organisationsstruktur und ablauf gewerberechtliche Angelegenheiten sowie Finanzierung und Personalbeschaffung das Recruiting Professionelle Unternehmen die unter anderem bei der Grundung von Unternehmen behilflich sind sind Unternehmensberatungen Wirtschaftsprufer Business Angels Venture Capital Geber Industrie und Handelskammern Auch Hochschulen und Grundernetzwerke sind immer starker in Grundungsprozesse involviert Werden Geschaftsvorfalle getatigt die mit dem zukunftigen Unternehmen in Zusammenhang stehen wird bei der Firma der Zusatz in Grundung i G nachgestellt RahmenbedingungenIm internationalen Vergleich zeigt sich dass die wirtschaftlichen rechtlichen politischen soziologisch gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen fur Unternehmensgrundungen stark differieren und im Zeitablauf schwanken was neben demografischen und anderen Faktoren zu einer starken Variation des Grundungsgeschehens fuhrt Diese Rahmenbedingungen und ihre Veranderungen werden z B in den jahrlich erscheinenden Berichten des GEM Konsortiums dokumentiert fur Deutschland z B im GEM Landerbericht Allerdings zeigt sich dass die Zahl der Grundungen nicht als einziger Indikator fur eine erfolgreiche Politik der Grundungsunterstutzung dienen kann So muss z B zwischen Chancen und Notgrundungen unterschieden werden wobei in den letzten Jahren in den hochentwickelten Landern die Zahl der mit schlechten Wachstums und Uberlebensperspektiven zugenommen hat wahrend in den Schwellenlandern die Zahl der Chancengrundungen steigt Ein wichtiger Indikator ist vor allem die Rate der Konvertierung von Grundungen in schnell wachsende Unternehmen sog Gazellen Ein Bericht der OECD stellt fest dass Europas Fahigkeit zur Schaffung schnell wachsender Grundungen gering ist So zahlen 19 der neugegrundeten US amerikanischen Unternehmen zu den Fast Growers jedoch nur 4 der europaischen Der GEM 2014 weist darauf hin dass die Kosten einer Grundung in Europa etwa doppelt so hoch sind wie im Durchschnitt anderer Industrienationen Insolvenzen wurden hier wesentlich langer dauern als in anderen Industriestaaten die Risikoaversion sei infolge der Weltkriege hier hoher Ebenso sei die Angst vor Fehlern auch in wirtschaftlich erfolgreichen europaischen Landern aber besonders in Krisenlandern wie Griechenland wesentlich grosser als etwa in den USA In den Krisenlandern kame die Perspektivlosigkeit und der Ressourcenmangel junger Menschen hinzu So entstehe in den USA eine Entrepreneurial Diaspora ausgewanderter Europaer Allein 50 000 Deutsche leben in Silicon Valley 500 franzosische Start ups gibt es in der San Francisco Bay Area Verschiedene internationale Aktivitaten zielen darauf die G20 Lander zu einer intensiveren Befassung mit den von ihnen vernachlassigten Rahmenbedingungen von Unternehmensgrundungen zu motivieren Dazu diente u a der G20 Young Entrepreneurs Summit im November 2011 in Nizza Die jungen Unternehmer forderten die Staats und Regierungschefs der G20 Nationen die sich kurz danach in Cannes trafen in ihrer Erklarung dazu auf sich fur ein grunderfreundliches Klima in ihren Landern durch die Schaffung von leichteren Finanzierungsmoglichkeiten Steuerersparnissen und Verankerung einer unternehmerischen Kultur die schon in der Schule vermittelt wird einzusetzen GrundungsmotiveIn Deutschland waren im Jahr 2019 fehlende Erwerbsalternativen fur 23 2 Prozent der Grunder das wesentliche Grundungsmotiv Im Vergleich zu Grundern in angelsachsischen Landern mit ihrer starken Betonung erhohter Einkommenschancen durch die Grundung eines eigenen Unternehmens sind im deutschsprachigen Raum die Motive der Selbstverwirklichung und des Autonomiegewinns weit verbreitet werden aber durch das Motiv Mangel an Alternativen immer starker uberlagert Diese Betonung von Autonomiewerten trifft im abgeschwachten Mass auch auf Migranten in Deutschland zu woraus eine kulturelle Annaherung an in Deutschland verbreitete Grundungsmotivationen erkennbar ist Der Mangel an Alternativen stellt insbesondere fur Migranten ein Grundungsmotiv dar die dadurch Beschaftigungslosigkeit und soziale Ausgrenzung vermeiden konnen In den Niederlanden war die Grunderrate im Jahr 2003 z B unter zugewanderten Agyptern doppelt so hoch und unter Chinesen etwa 70 hoher wie die unter geburtigen Niederlandern im Vereinigten Konigreich lag die Grunderrate der Pakistanis 2004 etwa 70 hoher als die der weissen Briten Dabei steigen in der zweiten Generation der Zugewanderten die Grunderraten gegenuber der ersten Generation an Corporate EntrepreneurshipDer Begriff Entrepreneurship wird haufig auf Unternehmensgrundungen bezogen Die Umsetzung einer Grundungsidee gilt als typischer Ausdruck unternehmerischen Handelns vor allem im Fall einer innovativen Grundung Gartner meint simpel Entrepreneurship is the creation of a new organization Mit dem Begriff Corporate Entrepreneurship CE wird bewusst ein Unterschied kommuniziert es geht um Entrepreneurship in bereits bestehenden vorwiegend mittleren bis grossen Unternehmen das heisst um die Innovativitat einer schon langere Zeit bestehenden Organisation in der Innovation als strategische Daueraufgabe betrachtet wird Unter Innovativitat versteht man das nachhaltige Engagement einer Organisation im Sinne von Fahigkeit Moglichkeit und Bereitschaft neue Ideen und deren Erprobung beziehungsweise Umsetzung zu fordern bzw allgemeiner Organisationsressourcen kreativ zu rekombinieren CE kann so als Ruckbesinnung auf die von Schumpeter definierte Unternehmerfunktion interpretiert werden die in der Durchsetzung neuer Kombinationen besteht wobei diese Funktion grundsatzlich jede Person die sich auf das Erkennen und Durchsetzen neuer Moglichkeiten auf wirtschaftlichem Gebiet versteht auch in schon bestehenden Unternehmen wahrnehmen kann Ein Ziel dieser Aktivitaten ist es auch burokratisch erstarrte Grossunternehmen zu dynamisieren und kreative Kopfe z B Patenttrager im Unternehmen zu halten indem man ihnen grossere Handlungs Verantwortungs und Einkommensspielraume zugesteht Ahnliche Sachverhalte bezeichnen die Begriffe Intrapreneurship oder Bestandsdauer und UnternehmensendeIn den ersten funf Jahren verschwinden im Schnitt etwa 50 bis 55 der Neugrundungen vom Markt Nach weiteren funf Jahren sind immerhin noch etwa 30 der Neugrundungen aktiv Hingegen erreicht ein Grossunternehmen in Deutschland im Durchschnitt eine Bestandsdauer von 75 Jahren wahrend die grossten multinationalen Firmen durchschnittlich etwa 40 50 Jahre bestehen Ein Unternehmen endet in der Regel durch die Unternehmensauflosung die somit den Gegenpol zur Unternehmensgrundung darstellt Nicht selten erfolgt diese nicht geplant sondern durch Liquidation oder Ubertragende Sanierung in Folge einer Insolvenz InternationalJedes Land hat seine eigenen rechtlichen Bestimmungen und Rechtsformen Bei der Grundung eines Unternehmens gilt es daher die landerspezifischen Gesetze zu kennen und zu berucksichtigen Deutschland Grundsatzlich hat in Deutschland jeder das Recht ein Gewerbe zu eroffnen solange nicht durch die Gewerbeordnung GewO Ausnahmen oder Beschrankungen vorgeschrieben oder zugelassen sind 1 der GewO Grundsatz der Gewerbefreiheit Mit der Eroffnung eines Gewerbes gehen auch einige Pflichten einher die unter anderem in 14 der GewO festgelegt sind Jeder Gewerbetreibende ist zum Beispiel verpflichtet eine Anzeige uber die Aufnahme seiner gewerblichen Tatigkeit abzugeben Dies ist unabhangig von der gewahlten Rechtsform Zustandig sind fur die Entgegennahme dieser Anzeige die Gewerbeamter die in die Stadt oder Gemeindeverwaltung eingegliedert sind Zusatzlich sind neben dem Gewerbe auch alle Betriebsstatten Zweigniederlassungen zu melden Unterlasst man eine dieser Pflichten droht eine Geldbusse Als Gewerbe wird jede selbststandige planmassige auf Dauer und Gewinnerzielung angelegte Tatigkeit definiert Ausgenommen sind davon wissenschaftliche kunstlerische lehrende heilende und rechtsberatende Tatigkeiten sowie andere ahnliche Dienstleistungen hoherer Art die eine hohere Bildung erfordern Diese Tatigkeiten fallen unter den Begriff Freie Berufe Unter anderem zahlen Rechtsanwalte Patentanwalte Wirtschaftsprufer Steuerberater Architekten Wissenschaftler Kunstler Arzte Heilpraktiker und selbststandige Hebammen oder Krankenpfleger zu den Freiberuflern Sie sind nicht zur Anmeldung beim Gewerbeamt verpflichtet sondern konnen stattdessen direkt beim Finanzamt die Vergabe einer Steuernummer beantragen Auch unterliegen sie nicht der Gewerbesteuer Eine Besonderheit sind in Deutschland die vielen Neugrundungen in der ehemaligen DDR nach der Wende 1989 90 Einblicke dazu gibt Christoph Buhler 1998 im Zusammenhang mit nachhaltiger Raumentwicklung Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 550 600 Unternehmen neu gegrundet davon waren 164 000 Kleinunternehmen Rechtsform Hauptartikel Rechtsform Die Wahl der richtigen Rechtsform ist fur jeden Grunder von grosser Bedeutung da die Rechtsform eines Unternehmens die rechtlichen Beziehungen innerhalb des Unternehmens sowie die Beziehung des Unternehmens zu seiner Umwelt absteckt Weiters klart sie wie viel Kapital fur die Grundung notwendig ist wie hoch die Grundungskosten sind und wer welche Befugnisse und Pflichten hat Grundsatzlich kann zwischen Einzelunternehmen z B Kleingewerbetreibender Personengesellschaften z B OHG KG sowie Kapitalgesellschaften z B GmbH UG haftungsbeschrankt AG unterschieden werden Steuern Jedes Unternehmen hat folgende Steuern zu zahlen Umsatzsteuer bzw Mehrwertsteuer im Normalfall 19 des Netto Rechnungsbetrags auf Lebensmittel Bucher und einige andere Guter 7 Gewerbesteuer nur Gewerbetreibende abhangig vom Gewerbeertrag Korperschaftsteuer 15 sowie Solidaritatszuschlag nur Kapitalgesellschaften Einkommensteuer nur Personenunternehmen Steuersatz abhangig von der Hohe des zu versteuernden EinkommensOsterreich Fur jede gewerbliche Tatigkeit benotigt man in Osterreich eine Gewerbeberechtigung ehem Gewerbeschein die von der Gewerbebehorde ausgestellt wird Gewerbsmassigkeit liegt vor wenn eine Tatigkeit selbstandig regelmassig und mit der Absicht Gewinn zu machen durchgefuhrt wird Eine Gewerbeberechtigung erhalt man wenn neben dem erforderlichen Befahigungsnachweis folgende Voraussetzungen erfullt werden Eigenberechtigung Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft Staatsangehorigkeit zu einem Mitgliedsstaat der EU oder eines Vertragsstaates des EWR oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels zur Ausubung des Gewerbes Kein Vorliegen von Ausschlussgrunden Wenn alle Voraussetzungen nachgewiesen werden konnen kann eine Gewerbeberechtigung durch formlose Anmeldung bei der zustandigen Gewerbebehorde erlangt werden Rechtsform Die Rechtsform eines Unternehmens steckt die rechtlichen Beziehungen innerhalb des Unternehmens sowie die Beziehung des Unternehmens zu seiner Umwelt ab Folgende Rechtsformen gibt es in Osterreich Einzelunternehmen Offene Gesellschaft OG Kommanditgesellschaft KG Gesellschaft mit beschrankter Haftung GmbH Aktiengesellschaft AG Gesellschaft burgerlichen Rechts GesbR Stille Gesellschaft Erwerbs und Wirtschaftsgenossenschaft Gen Steuern Innerhalb eines Monats ab Beginn der Tatigkeit muss dem ortlich zustandigen Finanzamt das Eroffnen des Gewerbebetriebes bekannt gegeben werden Es genugt eine kurze schriftliche Mitteilung Das Finanzamt teilt dem Eroffner des Gewerbes dann eine Steuernummer zu Unternehmen mit einem Umsatz von uber 35 000 pro Jahr mussen an das Finanzamt die Umsatzsteuer auch Mehrwertsteuer genannt abfuhren Diese wird in der Regel fur samtliche Lieferungen und Leistungen die der Unternehmer erbringt eingehoben In den meisten Fallen betragt die Umsatzsteuer 20 vom Nettopreis Daneben gibt es auch noch einen reduzierten Steuersatz fur z B Lebensmittel und Bucher in der Hohe von 10 Bei speziellen Lieferungen und Leistungen wird keine Umsatzsteuer ausgewiesen da die Umsatze entweder befreit sind oder die Steuerschuld auf den Leistungsempfanger ubergeht Einzelunternehmer mit osterr Wohnsitz haben eine Einkommensteuer an das Finanzamt abzufuhren Basis und Bemessungsgrundlage fur die Einkommensteuer ist der jahrlich erwirtschaftete Gewinn ermittelt mit Hilfe der Einnahmen Ausgaben Rechnung der Pauschalierung oder der doppelten Buchfuhrung zuzuglich sonstiger Einkunfte Der Steuersatz liegt zwischen 0 und 55 wobei Einkommensteuer erst anfallt wenn das Jahres Einkommen mehr als 11 000 Euro betragen hat Die Einkommensteuer wird vierteljahrlich und im Voraus bezahlt Die Korperschaftsteuer ist die Einkommensteuer von Kapitalgesellschaften wie der GmbH oder AG Sie betragt einheitlich 25 des Gewinns unabhangig von der Gewinnhohe Es gibt jedoch eine Mindestkorperschaftsteuer die auch in Verlustjahren zu entrichten ist sie betragt pro Quartal fur eine GmbH 437 50 Euro und fur eine AG 875 Euro Fur Neugrunder ist eine geringere Korperschaftsteuer in den ersten 10 Jahren zu entrichten Wird der Gewinn an die Gesellschafter ausgeschuttet wird er nochmals mit 27 5 Kapitalertragsteuer besteuert Daneben gibt es noch weitere Steuerposten wie zum Beispiel die Lohnsteuer die Kommunalsteuer fur Dienstnehmer Kraftfahrzeugsteuer Fremdenverkehrsabgabe und Grundsteuer Siehe auchGrundung Recht Grundungsinvestition Grunderausbildung und Grundungsforderung Grunderzentrum Grundungsmythos Grundungsquote Risiken einer Unternehmensgrundung UnternehmertumLiteraturFriedrich von Collrepp Handbuch der Existenzgrundung 5 Auflage Schaffer Poeschel Verlag 2005 ISBN 3 7910 2628 3 Gunter Faltin Kopf schlagt Kapital 8 Auflage Hanser Verlag 2010 ISBN 978 3 446 41564 5 WeblinksWiktionary Unternehmensgrundung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Unternehmensgrundung im Katalog der Deutschen NationalbibliothekDeutschlandThemenseite zur Existenzgrundung des Bundesministeriums fur Wirtschaft und EnergieOsterreichGrunderservice der Wirtschaftskammern OsterreichsEinzelnachweiseOttmar Schneck Lexikon der Betriebswirtschaft 1998 S 208 f ISBN 3 423 05810 2 Albert Shapero Lisa Sokol The Social Dimensions of Entrepreneurship In Calvin Kent Hrsg Encyclopedia of Entrepreneurship Englewood Cliffs 1982 S 72 90 Global Reports Memento vom 22 Juni 2012 im Internet Archive englisch abgerufen am 26 Juni 2012 National Reports Memento vom 8 Juni 2012 im Internet Archive englisch abgerufen am 26 Juni 2012 OECD Entrepreneurship at a Glance 2015 Paris 2015 Global Entrepreneurship Monitor 2014 S 33 ff S 59 ff Les miserables in The Economist 28 Juli 2012 Nice 2011 Young Entrepreneurs Summit University of Toronto 2 November 2011 abgerufen am 4 November 2012 Anlasse zur Unternehmensgrundung in Deutschland 2019 Statista GmbH abgerufen am 17 Dezember 2020 Michael Alpert Turkische Selbststandige in Deutschland Dissertation Eul Ulm Lohmar 2011 ISBN 978 3 8441 0029 7 David J Storey Francis J Greene Small Business and Entrepreneurship Harlow usw 2010 S 147 f W B Gartner Who Is an Entrepreneur Is the Wrong Question Entrepreneurship Theory and Practise University of Baltimore Educational Foundation 1989 S 47 68 T Behrens Organisationskultur und Innovativitat Eine kulturtheoretische Analyse des Zusammenhangs zwischen sozialer Handlungsgrammatik und innovativem Organisationsverhalten Empirische Personal und Organisationsforschung Band 16 Rainer Hampp Verlag 2001 S 96 W D Guth A Ginsberg Guest Editor s Introduction Corporate Entrepreneurship In Strategic Management Journal Vol 11 Special Issue 1990 S 5 15 Hermann Frank Corporate Entrepreneurship 2 Auflage facultas wuv 2009 S 14 smallbiztrends com D Vahs J Schafer Kunz Einfuhrung in die Betriebswirtschaftslehre 5 Auflage Schaffer Poeschel Stuttgart 2007 ISBN 978 3 7910 2661 9 S 7 businessweek com GewO Gewerbeordnung Abgerufen am 21 Dezember 2020 Gewerbeanmeldung In Industrie und Handelskammer Abgerufen am 17 Dezember 2020 Freie Berufe In Industrie und Handelskammer Abgerufen am 17 Dezember 2020 Christoph Buhler Thomas Hinz Neugegrundete Unternehmen in der Region Leipzig In Bausteine einer nachhaltigen Raumentwicklung Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung Bonn 1998 Neugrundung von Unternehmen in Deutschland im Jahr 2019 Abgerufen am 17 Dezember 2020 Industrie und Handelskammer Hannover Rechtsformen im Uberblick Abgerufen am 21 Dezember 2020 Wirtschaftskammer Osterreich Gewerbeberechtigung Abgerufen am 21 Dezember 2020 deutsch Wirtschaftskammer Osterreich Welche Gesellschaftsformen gibt es in Osterreich Abgerufen am 17 Dezember 2020 deutsch Aufwendungen welche schon vor der Unternehmensgrundung anfallen In Wirtschaftskammer Osterreich Abgerufen am 26 Januar 2021 Finanzamt In WKO Grunderservice Abgerufen am 26 Januar 2021 Umsatzsteuer USt in Osterreich 2020 Berechnung und Tipps finfo at In Finfo at Das grosse osterreichische Finanzportal 1 Februar 2020 abgerufen am 28 Januar 2021 Umsatzsteuer Uberblick in Tabellenform In Wirtschaftskammer Osterreich Abgerufen am 28 Januar 2021 Pflicht zur Abgabe der Einkommensteuererklarung und Einkommensteuerveranlagung In Osterr Bundesministerium fur Finanzen Abgerufen am 28 Januar 2021 Korperschaftsstuer KOSt In Wirtschaftskammer Osterreich Abgerufen am 19 Januar 2021 Mindestkorperschaftsteuer In Unternehmensservice Portal Abgerufen am 29 Januar 2021 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4078599 3 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85091252 NDL 01058089