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Viehzüchter

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Viehzüchter
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Zucht (Begriffsklärung) aufgeführt.

Als Zucht wird in der Biologie die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung bezeichnet. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und unerwünschte Eigenschaften durch entsprechende Zuchtauslese zum Verschwinden gebracht werden. Um die Ziele zu erreichen, wird entweder durch den Züchter selbst oder durch einen Zuchtverband (zum Beispiel nach einer Sortenprüfung) eine Zuchtwertschätzung durchgeführt, um dann gezielt Individuen mit gewünschten Eigenschaften auszuwählen (künstliche Selektion) und anhand eines Kreuzungsplans miteinander zu kreuzen oder zu verpaaren. Wesentliche Voraussetzung ist die Kenntnis der Mendelschen Regeln und der quantitativen Genetik. Es können aber auch auf künstlichem Weg Mutationen ausgelöst oder Organismen gentechnisch modifiziert werden. Neue Pflanzensorten oder Tierrassen werden als Neuzüchtungen bezeichnet, diese unterliegen gesetzlichen Bestimmungen.

Herkömmliche Zuchtverfahren der Kreuzung und Paarung sind in ihren Möglichkeiten der Genkombination begrenzt, da insbesondere bei Tieren eine fruchtbare Fortpflanzung unter artfremden Individuen stark eingeschränkt ist (siehe Maultier). Um diese artspezifische Begrenzung zu überwinden, wird die Gentechnik eingesetzt, deren Verfahren kontrovers diskutiert werden.

Wortherkunft und Bedeutung

Das Wort Zucht ist (ebenso wie Zug) eigentlich ein Verbalabstraktum zum Verb ziehen. Althochdeutsch zuht ist seit dem 8. Jahrhundert, also bereits in den ältesten Schriftdenkmälern des Deutschen, in vielfältiger Bedeutung bezeugt, darunter „Unterhalt, Nahrung“ „Erziehung, Belehrung“ und „Sprössling; Geschlecht“. Im Mittelhochdeutschen (um 1200) bedeutete zuht unter anderem „Ziehen, Zug“, „das Aufgezogene“, „Richtung, Weg“, „Erziehung, Bildung, Strafe, feine Sitte und Lebensart“, „Ernährung, Unterhalt“ und „Abstammung“. Laut Etymologischem Wörterbuch des Deutschen bezeichnete Zucht dabei „zunächst ‚das Ziehen‘ als Beihilfe bei der Geburt von Haustieren, danach die Ernährung und Pflege der Jungtiere, später auch die Kultivierung der Pflanzen, wobei man bei Tieren im Allgemeinen von Aufzucht, bei Pflanzen von Anzucht spricht.“ Bezogen auf die Erziehung und Bildung von (jungen) Menschen ist Zucht heute hingegen so gut wie obsolet, die sinnverwandte Bedeutung „Disziplin, Gehorsam, gutes Betragen“ ist aber zumindest noch in der Wendung Zucht und Ordnung geläufig, der Wortsinn „Disziplinierung, Bestrafung, Züchtigung“ in der Zusammensetzung Zuchthaus. Entsprechend geht das Verb züchten zurück auf althochdeutsch zuhten, mittelhochdeutsch zühten, in der Bedeutung von „nähren, aufziehen“. Das Substantiv Züchter (ahd. zuhtara) bedeutete ursprünglich Lehrer / Erzieher, im heutigen Sinne als Auswählender in der Tier- und Pflanzenzucht ist es erst seit dem 19. Jahrhundert belegt.

Juristische Definition

In Österreich gibt es im § 4 des Bundesgesetzes über den Schutz der Tiere (Tierschutzgesetz-TSchG) folgende Definition von Zucht:

„Zucht: vom Menschen kontrollierte Fortpflanzung von Tieren durch gemeinsames Halten geschlechtsreifer Tiere verschiedenen Geschlechts, gezielte Anpaarung oder das Heranziehen eines bestimmten Tieres zum Decken oder durch Anwendung anderer Techniken der Reproduktionsmedizin.“

Geschichte

Parallel mit der zumindest saisonalen Sesshaftwerdung des Menschen wurden sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren Individuen ausgewählt, bei denen erwünschte Merkmale am stärksten ausgeprägt waren. Diese vorteilhaften Individuen sollten sich als Nutzexemplare fortpflanzen (Auslesezüchtung).

In der durch Carl von Linné (1753) begründeten Systematik der Taxonomie werden durch Zuchtwahl entstandene Formen mit veränderten Eigenschaften als Unterart (Subspezies) bezeichnet. Heute spricht man in der Zoologie von Rassen und in der Botanik von Sorten und Varietäten oder allgemeiner von Sippen.

Der Beginn einer selektiven Zuchtwahl von Elterntieren wird gemeinhin mit dem Briten Robert Bakewell (1725–1795) assoziiert. Wegen der Verbesserungen, die er bei britischen Viehrassen erzielen konnte, nannten ihn seine britischen Zeitgenossen den „Großen Verbesserer“. Die Evolutions­theorie von Charles Darwin (1859) postuliert eine natürliche Zuchtwahl als Grundmechanismus des Evolutionsprozesses, der über erdgeschichtlich längere Zeiträume zur Entstehung neuer Arten führt (Speziation). Kritiker der Evolutionstheorie und Verfechter der Artenkonstanz lehnen die Möglichkeit der Entstehung neuer Arten durch (künstliche oder natürliche) Zuchtwahl ab und unterscheiden daher zwischen Mikroevolution als Variation innerhalb einer Art und der von ihnen bestrittenen Makroevolution als artbildenden Prozess.

Die Forschungsergebnisse von Gregor Mendel (1869) mit Erbsen haben die Züchtung revolutioniert; nicht die Vermischung von „Blutlinien“, sondern Gene, die dominant oder rezessiv vererbt werden, sind die „Bausteine des Lebens“. Die von ihm formulierten Regeln der Vererbung gelten in der Grundaussage noch heute.

Im natürlichen Umfeld spielt die Bastardisierung (Hybridisierung) in der Pflanzenwelt eine wichtige Rolle, bei Tieren ist sie jedoch selten artbildend. Die Geschichte der Menschheit und ihre Zuchtbestrebungen haben dahingehend bisher wenig Spuren hinterlassen – nur ein paar der ältesten Kulturpflanzen und Haustiere werden heute als eigenständiges Taxon geführt. Dabei wurde oftmals die Wildform verdrängt und ist ausgestorben oder auch in der Zuchtform aufgegangen, so dass eine klare Abgrenzung nicht möglich ist. Beispiele sind:

  • Weichweizen Triticum aestivum (diploide Triticum-Formen kommen auch in der Natur vor);
  • der Kulturapfel Malus domestica (Stammform unklar);
  • diverse Zitrusfrüchte (Taxonomie insgesamt kompliziert);
  • das Hausrind (Zuordnung des ausgestorbenen Wildrind Bos primigenius unklar).

Der Haushund Canis lupus familiaris etwa ist als nahe Unterart des Wolfs erwiesen, andere Anteile dürften nur marginal sein; hingegen wird der rückverwilderte Dingo Canis lupus dingo ebenfalls als eigene Unterart geführt. Die Hauskatze ist ein undefinierter Bastardkomplex der diversen natürlichen Subspezies der Wildkatze Felis silvestris, vermutlich primär der Falbkatze.

Ziele

Industrielle Tierzüchtung

Ziel der züchterischen Bearbeitung von Tierrassen ist die optimale Verwertung der Tiere als Lieferanten von Produkten. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Entweder werden Tiere in klassischer Zucht durch gezielte Selektion und Anpaarung gezüchtet und dadurch ein Zuchtfortschritt erreicht. Oder es werden Hybridtiere in der Hybridzucht (siehe: Hybridhuhn, Hybridpute, Hybridschweine, Hybridhonigbienen) gezüchtet. Mit Tieren aus der Hybridzucht kann man nicht weiterzüchten, da diese Hybride aus Inzuchtlinien sind und sich die Eigenschaften der Hybridtiere verlieren, wenn man diese untereinander kreuzt. Hierbei orientiert man sich an den jeweiligen Zuchtzielen.

Gebrauchstierzucht

Manche Tiere werden für den Gebrauch durch den Menschen gezüchtet, beispielsweise Pferde, Maultiere, Esel, Honigbienen oder Kampfstiere.

Hobby- und Kleintierzucht

Hobbyzüchter und Kleintierzüchter widmen sich vor allem Hunden, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen, Reptilien, Fischen, Honigbienen sowie einer Reihe von Vogelarten, zum Beispiel Hühnern (Rassegeflügel, Ziergeflügel), Tauben (Taubenzucht), Großpapageien, Sittiche, Sing- und Greifvögel. Heimvögel wie Papageien oder Ziervögel wie Vertreter der Weichfresser fallen unter Papageien- bzw. Vogelzucht.

Auswüchse hier sind so genannte Qualzuchten, das heißt die Förderung von Merkmalen, die zu Lasten der Gesundheit der Individuen gehen, um in den häufigsten Fällen das optische Erscheinungsbild markanter zu gestalten. Qualzuchten sind in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten.

Als Hobbyzucht nach dem deutschen Tierschutzgesetz ist z. B. eine Zucht von weniger als 20 Honigbienenvölkern oder Wellensittichen unter 25 Zuchtpaaren zu betrachten. Alles, was, bezüglich dieser Beispiele, darüber ist, wird von Amts wegen nicht mehr als Hobby eingestuft, sondern z. B. als Nebenerwerb, Erwerbs- oder Landwirtschaftsbetrieb.

Erhaltungszucht

→ Hauptartikel: Erhaltungszucht

Vornehmlich in den Zoologischen Gärten werden Arten gezüchtet, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu zählen insbesondere exotische Arten.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich mit dem wachsenden Interesse für Bioversität ebenfalls die Erhaltungszucht von bedrohten Nutztierrassen weiter entwickelt, häufig in der Form von Zuchtringen.

Abbildzüchtung

→ Hauptartikel: Abbildzüchtung

Der Versuch, die typischen Wildtiermerkmale ausgestorbener Arten aus daraus hervorgegangenen Haustieren gezielt „rückzuzüchten“, wird Abbildzüchtung genannt. Besonders populär sind hier die ehemaligen großen Weidetiere Europas – Auerochse und Wildpferd – die nach der Megaherbivorentheorie eine entscheidende Rolle in der Erhaltung von Offenlandschaften im sonst bewaldeten Zentraleuropa der jüngeren Nacheiszeit spielten. Diese Rolle versucht man unter anderem durch den Einsatz geeigneter Abbildzüchtungen – etwa Heckrind und Heckpferd – für Naturschutzprojekte mit dem Ziel Prozessschutz/Wildnisentwicklungsgebiet zu erreichen.

Züchtungsverfahren

Pflanzenzucht

→ Hauptartikel: Pflanzenzüchtung

Züchtungsmethoden bei verschiedenen Pflanzenarten sind abhängig von Fortpflanzungsart, Kategorie und Sortentyp; Beispiele:

  • Selbstbefruchtung (durch den eigenen Pollen befruchtet); Linienzüchtung (Population mit definierten Merkmalen, deren Beständigkeit durch Auslese weiter erhalten bleibt); Liniensorten; Weizen, Gerste.
  • Fremdbefruchtung (Pollen von anderen Individuen); Populationszüchtung (Fortpflanzungsgemeinschaft die in ihrer erblichen Konstitution nicht gleich, aber kreuzbar sind); Populationssorten; Roggen, Gräser.
  • Vegetative Befruchtung; (Nachkommenschaft durch Zellteilung aus somatischem Gewebe der Mutterpflanze); Klonzüchtung; (Durchführung ausschließlich vegetativer Vermehrung); Klonsorte; Kartoffel.
  • Kontrollierte Befruchtung (künstliche Verfahren, zur gezielten Kreuzung); Hybridzüchtung (Bestäubungslenkung zur maximalen Steuerung der Befruchtung); Hybride; Mais, Zuckerrübe.
  • Weitere Züchtungsmethoden sind: Embryonentransfer, Gentechnik und Smart Breeding.

Tierzucht

Das Alter ab dem man Tiere zur Zucht einsetzen kann nennt man Zuchtreife. Sie wird mit Vollendung der körperlichen Entwicklung angesetzt und damit später als die Geschlechtsreife. Grundsätzlich lassen sich fünf Arten von Zuchtstrategien bei Nutztieren unterscheiden.

Reinzucht

Bei der Reinzucht werden Tiere derselben Rasse miteinander verpaart. „Rasse“ ist in diesem Zusammenhang eine umgangssprachliche Bezeichnung für die in ihrer Paarungsmöglichkeit isolierte, kontrollierte, künstliche (Rein-)Zuchtpopulation von Nutztieren und Haustieren.

Veredelungszucht

→ Hauptartikel: Veredelungszucht

Gelegentlich werden in Reinzuchtpopulationen auch Tiere anderer Rassen eingekreuzt, insbesondere Tiere der Rassen, von denen die Zucht ursprünglich einmal ausging. Dieser Vorgang wird als Veredelungszüchtung oder Veredelungskreuzung bezeichnet (veraltet: Blutauffrischung). Der Rassestandard wird durch (künstliche) Selektion innerhalb der Zuchtpopulation erreicht.

Verdrängungszucht

→ Hauptartikel: Verdrängungszucht

Bei der Verdrängungszüchtung oder Verdrängungskreuzung (auch engl. Upgrading) werden in eine Rasse immer wieder Tiere einer zweiten Rasse eingekreuzt, um ein Merkmal der zweiten Rasse dem Genpool der Anfangspopulation hinzuzufügen. Das Ergebnis einer Verdrängungskreuzung ist eine neue Reinzuchtpopulation (s. o.) mit einem neuen Merkmal.

Kombinationszucht

Die Kombinationszucht oder Kreuzungszucht hat das Ziel, die auf verschiedene Eltern verteilten Erbanlagen durch Kreuzung zu einem neuen Genotyp zu kombinieren. Durch nachfolgende Auslese entstehen erblich konstante Populationen, die homozygot für die neukombinierten Erbanlagen sind (‚erbfest‘). Grundlage ist die 3. Mendelsche Regel, das Rekombinationsgesetz.

Rotationskreuzung

Bei der Rotationskreuzung wird nach einem festen System nacheinander eine Anzahl von Reinzucht-Rassen miteinander gepaart – und meist die weiblichen Nachkommen nach Selektion wieder zur Zucht verwendet. Dabei werden üblicherweise Zwei- und Drei-Rassen-Rotationskreuzungen durchgeführt. Das bedeutet, falls die drei Rassen A, B, C verwendet werden (Drei-Rassen-Rotationskreuzung): Tiere der Rasse A werden mit Tieren der Rasse B gekreuzt, die Kreuzungsnachkommen AxB mit der Rasse C. Die Nachkommen dieser Drei-Rassen-Kreuzung (AxB)xC werden wieder mit Tieren der Rasse A gekreuzt und so weiter. Durch die Kreuzung kommt es zu Heterosis-Effekten, wodurch die Produkte einer Rotationskreuzung bessere Gebrauchseigenschaften aufweisen als die Ausgangstiere. Auch bei der Rotationskreuzung findet die Selektion nach Eigenschaften in den Reinzuchtrassen und durch die Auswahl der geeigneten Kreuzungsrassen statt. Weiterhin werden die Tiere, die zur Rotationskreuzung weiter verwendet werden, ebenfalls selektiert. Die Rotationskreuzung wird nur sehr selten angewandt, hat aber insbesondere in der Rinderhaltung Bedeutung.

Gebrauchskreuzung

Bei der Gebrauchskreuzung werden gezielt Tiere verschiedener Reinzucht-Rassen miteinander gekreuzt. Man kennt hierbei ebenso verschiedene Formen, z. B. Zwei-Rassen-Kreuzung, Drei-Rassen-Kreuzung, Vier-Rassen-Kreuzung. Entscheidend ist hierbei, dass mit dem Endkreuzungsprodukt nicht mehr weiter gezüchtet wird, sondern nur genutzt wird, z. B. zur Milch- oder Fleischerzeugung. Durch die Kreuzung kommt es zu Heterosis-Effekten, wodurch die Produkte einer Gebrauchskreuzung bessere Gebrauchseigenschaften aufweisen als die Ausgangstiere. Allerdings ist der Heterosis-Effekt größer als bei einer Rotationskreuzung.

Die Selektion nach Eigenschaften findet bei Gebrauchskreuzungen in den Reinzuchtpopulationen und durch die Auswahl der geeigneten Kreuzungsrassen statt.

Eine Sonderform der Gebrauchskreuzung ist die Hybridzucht. Bei der Hybridzucht werden reine Linien erstellt, die in vielen Fällen stark ingezüchtet sind. Diese reinen Linien werden miteinander gekreuzt. Durch die starke Auslese bei der Zucht der Linien lassen sich die Heterosis-Effekte bei der Kreuzung wesentlich besser voraussagen bzw. vergrößern.

Streng genommen ist die Gebrauchskreuzung keine züchterische Bearbeitung eines Nutztieres, weil mit dem Produkt der Gebrauchskreuzung nicht mehr weiter gezüchtet wird.

Werden die Kreuzungstiere aber untereinander vergepaart, splitten sich ihre Eigenschaften in der nächsten Generation wieder gemäß den Mendelschen Regeln auf. Werden die Eigenschaften der Hybriden durch Kreuzung untereinander stabilisiert, spricht man auch von der Erschaffung einer neuen Rasse.

Beispiele für die Zuchtmethoden

Es gibt verschiedene Zuchtmethoden, zum Beispiel Auskreuzung, Auswahlzucht, Inzucht, Linienzucht. Die meisten Nutzrassen werden in Reinzucht gehalten. Beispiele der Reinzucht bei Tieren ist das Englische Vollblut und der Vollblutaraber, die keinerlei weitere Einkreuzungen dulden. Die meisten anderen Rassen erlauben ausnahmsweise Einkreuzungen von fremden Rassen zur Verbesserung von Eigenschaften, z. B. Fleckvieh von Red-Holstein. Der Übergang von der Veredelungskreuzung zur Verdrängungskreuzung kann fließend sein (z. B. Entstehung der deutschen Holstein-Population).

Die Gebrauchskreuzung findet Verwendung bei allen Nutztieren, um qualitativ hochwertige Tiere zu erzeugen. In der Rinderzucht werden die Reinzuchtpopulationen von den einzelnen Züchtern gehalten und bei Bedarf mit anderen Rassen gekreuzt. Dies ist insbesondere in der Milchkuhhaltung (z. B. Braunvieh, Jersey-Rind) bzw. in der Mutterkuhhaltung zur Erzeugung von mastfähigen Tieren der Fall. Auch in der Schweinezucht sind Gebrauchskreuzungen üblich. Hierbei werden oftmals die Rassen Pietrain als Vater (gute Mastleistung) und Deutsche Landrasse als Mutter (gute Fruchtbarkeit, Muttereigenschaften) eingesetzt. Die aus dieser Paarung entstehenden Ferkel (Kreuzungsferkel, ab und zu auch als Hybridferkel bezeichnet) werden nur zur Mast genutzt.

Die Gebrauchskreuzung in der speziellen Ausgestaltung der Hybridzucht findet im Wesentlichen in der Schweinezucht und Geflügelzucht Anwendung. Dabei werden reine Linien als Basispopulationen gezüchtet (ähnlich der Reinzucht) und sehr stark selektiert. Zur Erzeugung der Nutztiere werden die verschiedenen Basispopulationen miteinander gekreuzt. Die Basispopulationen etwa in der Schweinezucht werden von Zuchtunternehmen gehalten (Basiszuchtbetriebe, zum Beispiel JSR Hybrid Hirschmann, Schaumann, PIC, BHZP, SZV (Schweinezuchtverband Baden-Württemberg)). Die Tiere aus der Kreuzung zweier Basispopulationen aber auch Tiere der Basispopulation selbst werden z. B. an „Vermehrungszuchtbetriebe“ verkauft. Die Vermehrungszuchtbetriebe erzeugen Jungsauen für die Ferkelerzeuger. Die Mastferkel werden schließlich von den Ferkelerzeugern erzeugt, diese belegen (durch künstliche Befruchtung oder Natursprung) die Zuchtsauen (Mutterlinie) mit Ebern anderer Rassen/Linien oder Kreuzungen entsprechend dem System des Hybridzuchtprogrammes. Nach 21 bis 27 Tagen werden die Hybridferkel entwöhnt (= abgesetzt). Mit circa 30 kg Lebendmasse, die Tiere heißen jetzt Läufer, werden sie an den Mäster verkauft. Der Mastbetrieb mästet die Tiere nun bis zu einem Gewicht von etwa 100 kg bis zur Schlachtung. Die Aufgabenteilung zwischen Basiszuchtbetrieb, Vermehrerbetrieb und Ferkelerzeuger kann auch variieren und wird absätziges oder arbeitsteiliges System genannt.

Die Fortführung der Zucht von Kreuzungstieren – die sogenannte Nachzucht – wurde z. B. bei der Entstehung der meisten Tierrassen verwendet. Beispiel aus jüngster Zeit ist die Zucht des Deutschen Reitponys.

Kritik

Qualzucht ist die Zucht von Tieren, die Merkmale duldet oder fördert, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind. Tierschutzgesetze sind Bestandteil des Tierzuchtrechts. Manche Qualzuchten sind in Deutschland, je nach Bundesland, aber auch in anderen Ländern verboten.

Tierzucht und Pflanzenzucht ist in Teilen der Tierrechtsbewegung generell umstritten. Die staatliche Kontrolle menschlicher Fortpflanzung im Sinne einer Zuchtauswahl ist heute in den meisten Ländern durch entsprechende Freiheitsrechte verboten. Von Vertretern der Tierrechtsbewegung wird vorgeschlagen, auf Grund unterstellter Grundrechte für gewisse Tiere und Pflanzen diesen Status zu übertragen.

Umweltprobleme und globale Erwärmung

Die Zucht großer Tiere trägt massiv zu Umweltproblemen und zur globalen Erwärmung bei (siehe Intensive Tierhaltung – Umweltverträglichkeit). Die Tierzüchtung ist meistens viel umweltschädlicher als die Pflanzenzüchtung.

Siehe auch

  • Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter
  • Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde
  • Europäische Gesellschaft für Züchtungsforschung
  • Gesellschaft für Pflanzenzüchtung
  • Hybridzucht
  • Pferdezucht
  • Schäferei
  • Erhaltungszucht

Literatur

  • Manfred G. Raupp: The Debate Concerning the Effects on Bioinformatics on Food Production; Sciencia Agriculturae Bohemica 32, Tschechische Universität Prague-Suchdol 2001 CS ISSN 1211-3174
  • Helmut Hemmer: Neumühle-Riswicker Hirsche – Erste planmäßige Zucht einer neuen Nutztierform. Naturwissenschaftliche Rundschau 58(5), S. 255–261 (2005), ISSN 0028-1050

Institutionen

Amtliche deutsche Institutionen

  • Bundessortenamt
  • Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit

Interessenvertretungen

  • Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.
  • Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e. V.
  • Bundesverband Deutscher Fleischrinderzüchter und -halter e. V.

Weblinks

  • Literatur von und über Zucht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Tierzucht. In: Tierzucht. Abgerufen am 4. Juni 2018. 
  • Sabine Kaufmann: Tier und Mensch: Tierzucht. In: Planet Wissen. 27. Februar 2018, abgerufen am 4. Juni 2018. 
  • Pflanzenforschung.de :: Pflanzenzüchtung (Ziele). In: Pflanzenforschung.de. Abgerufen am 4. Juni 2018. 

Einzelnachweise

  1. Getreidezüchter forschen nach immer besseren Sorten. Abgerufen am 5. April 2016.
  2. Wolfgang Pfeifer (Hrsg.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Ungekürzte, durchgesehene Ausgabe der 2. Auflage 1993. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-05-000626-9, S. 1624 (Stichwort Zucht).
  3. Änderung des Tierschutzgesetzes BGBl. I Nr. 35/2008
  4. Philip Walling: Counting Sheep – A Celebration of the Pastoral Heritage of Britain. Profile Books, London 2014, ISBN 978-1-84765-803-6. S. 43
  5. Tierschutzgesetz: Hobbyzucht. In: Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Verwaltungsvorschrift zum Tierschutzgesetz. Nr. 12.2.1.5.1. Berlin Januar 2015. 
  6. In der Brockhaus-Enzyklopädie von 1996 heißt es unter dem entsprechenden Lemma: „Blutauffrischung, Tierzucht: veraltete Bez. für die Kreuzung von Zuchttieren aus dem Ursprungsgebiet mit Tieren im Nachzuchtgebiet.“ [Hervorhebung durch Wiki-Autor]
  7. Blutauffrischung. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 14: Reif–Saugeschacht. Altenburg 1862, S. 827 (zeno.org). 
  8. D.W.: Kreuzungszüchtung. Kombinationszüchtung. In: Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, 1999, abgerufen am 23. August 2022. 
  9. Eintrag „Nachzucht“ im Online-Duden, abgerufen am 1. März 2018.
  10. Jean-Claude Wolf: Argumente pro und contra Tierrecht, März 2008
  11. Sibylle Wilke: Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen. In: Umweltbundesamt. 11. April 2023, abgerufen am 15. August 2023. 
  12. Lara Schwenner: So viele Treibhausgase kommen aus der Nutztierhaltung. In: quarks.de. 8. April 2019, abgerufen am 15. August 2023 (deutsch). 
  13. Bundessortenamt - Startseite. Abgerufen am 2. Januar 2019. 
  14. http://www.jki.bund.de/
  15. http://www.fli.bund.de/
  16. http://www.bdp-online.de/
  17. http://www.zds-bonn.de/
  18. http://www.bdf-web.de/
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4191075-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 13:05

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Zucht Begriffsklarung aufgefuhrt Als Zucht wird in der Biologie die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung bezeichnet Dabei sollen gewunschte Eigenschaften verstarkt und unerwunschte Eigenschaften durch entsprechende Zuchtauslese zum Verschwinden gebracht werden Um die Ziele zu erreichen wird entweder durch den Zuchter selbst oder durch einen Zuchtverband zum Beispiel nach einer Sortenprufung eine Zuchtwertschatzung durchgefuhrt um dann gezielt Individuen mit gewunschten Eigenschaften auszuwahlen kunstliche Selektion und anhand eines Kreuzungsplans miteinander zu kreuzen oder zu verpaaren Wesentliche Voraussetzung ist die Kenntnis der Mendelschen Regeln und der quantitativen Genetik Es konnen aber auch auf kunstlichem Weg Mutationen ausgelost oder Organismen gentechnisch modifiziert werden Neue Pflanzensorten oder Tierrassen werden als Neuzuchtungen bezeichnet diese unterliegen gesetzlichen Bestimmungen Braunvieh eine Zucht Rasse mit hoher Milchleistung und geringem Milchfettgehalt Herkommliche Zuchtverfahren der Kreuzung und Paarung sind in ihren Moglichkeiten der Genkombination begrenzt da insbesondere bei Tieren eine fruchtbare Fortpflanzung unter artfremden Individuen stark eingeschrankt ist siehe Maultier Um diese artspezifische Begrenzung zu uberwinden wird die Gentechnik eingesetzt deren Verfahren kontrovers diskutiert werden Wortherkunft und BedeutungDas Wort Zucht ist ebenso wie Zug eigentlich ein Verbalabstraktum zum Verb ziehen Althochdeutsch zuht ist seit dem 8 Jahrhundert also bereits in den altesten Schriftdenkmalern des Deutschen in vielfaltiger Bedeutung bezeugt darunter Unterhalt Nahrung Erziehung Belehrung und Sprossling Geschlecht Im Mittelhochdeutschen um 1200 bedeutete zuht unter anderem Ziehen Zug das Aufgezogene Richtung Weg Erziehung Bildung Strafe feine Sitte und Lebensart Ernahrung Unterhalt und Abstammung Laut Etymologischem Worterbuch des Deutschen bezeichnete Zucht dabei zunachst das Ziehen als Beihilfe bei der Geburt von Haustieren danach die Ernahrung und Pflege der Jungtiere spater auch die Kultivierung der Pflanzen wobei man bei Tieren im Allgemeinen von Aufzucht bei Pflanzen von Anzucht spricht Bezogen auf die Erziehung und Bildung von jungen Menschen ist Zucht heute hingegen so gut wie obsolet die sinnverwandte Bedeutung Disziplin Gehorsam gutes Betragen ist aber zumindest noch in der Wendung Zucht und Ordnung gelaufig der Wortsinn Disziplinierung Bestrafung Zuchtigung in der Zusammensetzung Zuchthaus Entsprechend geht das Verb zuchten zuruck auf althochdeutsch zuhten mittelhochdeutsch zuhten in der Bedeutung von nahren aufziehen Das Substantiv Zuchter ahd zuhtara bedeutete ursprunglich Lehrer Erzieher im heutigen Sinne als Auswahlender in der Tier und Pflanzenzucht ist es erst seit dem 19 Jahrhundert belegt Juristische DefinitionIn Osterreich gibt es im 4 des Bundesgesetzes uber den Schutz der Tiere Tierschutzgesetz TSchG folgende Definition von Zucht Zucht vom Menschen kontrollierte Fortpflanzung von Tieren durch gemeinsames Halten geschlechtsreifer Tiere verschiedenen Geschlechts gezielte Anpaarung oder das Heranziehen eines bestimmten Tieres zum Decken oder durch Anwendung anderer Techniken der Reproduktionsmedizin GeschichteParallel mit der zumindest saisonalen Sesshaftwerdung des Menschen wurden sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren Individuen ausgewahlt bei denen erwunschte Merkmale am starksten ausgepragt waren Diese vorteilhaften Individuen sollten sich als Nutzexemplare fortpflanzen Auslesezuchtung In der durch Carl von Linne 1753 begrundeten Systematik der Taxonomie werden durch Zuchtwahl entstandene Formen mit veranderten Eigenschaften als Unterart Subspezies bezeichnet Heute spricht man in der Zoologie von Rassen und in der Botanik von Sorten und Varietaten oder allgemeiner von Sippen Der Beginn einer selektiven Zuchtwahl von Elterntieren wird gemeinhin mit dem Briten Robert Bakewell 1725 1795 assoziiert Wegen der Verbesserungen die er bei britischen Viehrassen erzielen konnte nannten ihn seine britischen Zeitgenossen den Grossen Verbesserer Die Evolutions theorie von Charles Darwin 1859 postuliert eine naturliche Zuchtwahl als Grundmechanismus des Evolutionsprozesses der uber erdgeschichtlich langere Zeitraume zur Entstehung neuer Arten fuhrt Speziation Kritiker der Evolutionstheorie und Verfechter der Artenkonstanz lehnen die Moglichkeit der Entstehung neuer Arten durch kunstliche oder naturliche Zuchtwahl ab und unterscheiden daher zwischen Mikroevolution als Variation innerhalb einer Art und der von ihnen bestrittenen Makroevolution als artbildenden Prozess Die Forschungsergebnisse von Gregor Mendel 1869 mit Erbsen haben die Zuchtung revolutioniert nicht die Vermischung von Blutlinien sondern Gene die dominant oder rezessiv vererbt werden sind die Bausteine des Lebens Die von ihm formulierten Regeln der Vererbung gelten in der Grundaussage noch heute Im naturlichen Umfeld spielt die Bastardisierung Hybridisierung in der Pflanzenwelt eine wichtige Rolle bei Tieren ist sie jedoch selten artbildend Die Geschichte der Menschheit und ihre Zuchtbestrebungen haben dahingehend bisher wenig Spuren hinterlassen nur ein paar der altesten Kulturpflanzen und Haustiere werden heute als eigenstandiges Taxon gefuhrt Dabei wurde oftmals die Wildform verdrangt und ist ausgestorben oder auch in der Zuchtform aufgegangen so dass eine klare Abgrenzung nicht moglich ist Beispiele sind Weichweizen Triticum aestivum diploide Triticum Formen kommen auch in der Natur vor der Kulturapfel Malus domestica Stammform unklar diverse Zitrusfruchte Taxonomie insgesamt kompliziert das Hausrind Zuordnung des ausgestorbenen Wildrind Bos primigenius unklar Der Haushund Canis lupus familiaris etwa ist als nahe Unterart des Wolfs erwiesen andere Anteile durften nur marginal sein hingegen wird der ruckverwilderte Dingo Canis lupus dingo ebenfalls als eigene Unterart gefuhrt Die Hauskatze ist ein undefinierter Bastardkomplex der diversen naturlichen Subspezies der Wildkatze Felis silvestris vermutlich primar der Falbkatze ZieleIndustrielle Tierzuchtung Ziel der zuchterischen Bearbeitung von Tierrassen ist die optimale Verwertung der Tiere als Lieferanten von Produkten Dabei gibt es verschiedene Ansatze Entweder werden Tiere in klassischer Zucht durch gezielte Selektion und Anpaarung gezuchtet und dadurch ein Zuchtfortschritt erreicht Oder es werden Hybridtiere in der Hybridzucht siehe Hybridhuhn Hybridpute Hybridschweine Hybridhonigbienen gezuchtet Mit Tieren aus der Hybridzucht kann man nicht weiterzuchten da diese Hybride aus Inzuchtlinien sind und sich die Eigenschaften der Hybridtiere verlieren wenn man diese untereinander kreuzt Hierbei orientiert man sich an den jeweiligen Zuchtzielen Gebrauchstierzucht Manche Tiere werden fur den Gebrauch durch den Menschen gezuchtet beispielsweise Pferde Maultiere Esel Honigbienen oder Kampfstiere Hobby und Kleintierzucht Hobbyzuchter und Kleintierzuchter widmen sich vor allem Hunden Katzen Kaninchen und Meerschweinchen Reptilien Fischen Honigbienen sowie einer Reihe von Vogelarten zum Beispiel Huhnern Rassegeflugel Ziergeflugel Tauben Taubenzucht Grosspapageien Sittiche Sing und Greifvogel Heimvogel wie Papageien oder Ziervogel wie Vertreter der Weichfresser fallen unter Papageien bzw Vogelzucht Auswuchse hier sind so genannte Qualzuchten das heisst die Forderung von Merkmalen die zu Lasten der Gesundheit der Individuen gehen um in den haufigsten Fallen das optische Erscheinungsbild markanter zu gestalten Qualzuchten sind in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten Als Hobbyzucht nach dem deutschen Tierschutzgesetz ist z B eine Zucht von weniger als 20 Honigbienenvolkern oder Wellensittichen unter 25 Zuchtpaaren zu betrachten Alles was bezuglich dieser Beispiele daruber ist wird von Amts wegen nicht mehr als Hobby eingestuft sondern z B als Nebenerwerb Erwerbs oder Landwirtschaftsbetrieb Erhaltungszucht Hauptartikel Erhaltungszucht Vornehmlich in den Zoologischen Garten werden Arten gezuchtet die vom Aussterben bedroht sind Dazu zahlen insbesondere exotische Arten In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich mit dem wachsenden Interesse fur Bioversitat ebenfalls die Erhaltungszucht von bedrohten Nutztierrassen weiter entwickelt haufig in der Form von Zuchtringen Abbildzuchtung Hauptartikel Abbildzuchtung Der Versuch die typischen Wildtiermerkmale ausgestorbener Arten aus daraus hervorgegangenen Haustieren gezielt ruckzuzuchten wird Abbildzuchtung genannt Besonders popular sind hier die ehemaligen grossen Weidetiere Europas Auerochse und Wildpferd die nach der Megaherbivorentheorie eine entscheidende Rolle in der Erhaltung von Offenlandschaften im sonst bewaldeten Zentraleuropa der jungeren Nacheiszeit spielten Diese Rolle versucht man unter anderem durch den Einsatz geeigneter Abbildzuchtungen etwa Heckrind und Heckpferd fur Naturschutzprojekte mit dem Ziel Prozessschutz Wildnisentwicklungsgebiet zu erreichen ZuchtungsverfahrenPflanzenzucht Hauptartikel Pflanzenzuchtung Zuchtungsmethoden bei verschiedenen Pflanzenarten sind abhangig von Fortpflanzungsart Kategorie und Sortentyp Beispiele Selbstbefruchtung durch den eigenen Pollen befruchtet Linienzuchtung Population mit definierten Merkmalen deren Bestandigkeit durch Auslese weiter erhalten bleibt Liniensorten Weizen Gerste Fremdbefruchtung Pollen von anderen Individuen Populationszuchtung Fortpflanzungsgemeinschaft die in ihrer erblichen Konstitution nicht gleich aber kreuzbar sind Populationssorten Roggen Graser Vegetative Befruchtung Nachkommenschaft durch Zellteilung aus somatischem Gewebe der Mutterpflanze Klonzuchtung Durchfuhrung ausschliesslich vegetativer Vermehrung Klonsorte Kartoffel Kontrollierte Befruchtung kunstliche Verfahren zur gezielten Kreuzung Hybridzuchtung Bestaubungslenkung zur maximalen Steuerung der Befruchtung Hybride Mais Zuckerrube Weitere Zuchtungsmethoden sind Embryonentransfer Gentechnik und Smart Breeding Tierzucht Das Alter ab dem man Tiere zur Zucht einsetzen kann nennt man Zuchtreife Sie wird mit Vollendung der korperlichen Entwicklung angesetzt und damit spater als die Geschlechtsreife Grundsatzlich lassen sich funf Arten von Zuchtstrategien bei Nutztieren unterscheiden Reinzucht Bei der Reinzucht werden Tiere derselben Rasse miteinander verpaart Rasse ist in diesem Zusammenhang eine umgangssprachliche Bezeichnung fur die in ihrer Paarungsmoglichkeit isolierte kontrollierte kunstliche Rein Zuchtpopulation von Nutztieren und Haustieren Veredelungszucht Hauptartikel Veredelungszucht Gelegentlich werden in Reinzuchtpopulationen auch Tiere anderer Rassen eingekreuzt insbesondere Tiere der Rassen von denen die Zucht ursprunglich einmal ausging Dieser Vorgang wird als Veredelungszuchtung oder Veredelungskreuzung bezeichnet veraltet Blutauffrischung Der Rassestandard wird durch kunstliche Selektion innerhalb der Zuchtpopulation erreicht Verdrangungszucht Hauptartikel Verdrangungszucht Bei der Verdrangungszuchtung oder Verdrangungskreuzung auch engl Upgrading werden in eine Rasse immer wieder Tiere einer zweiten Rasse eingekreuzt um ein Merkmal der zweiten Rasse dem Genpool der Anfangspopulation hinzuzufugen Das Ergebnis einer Verdrangungskreuzung ist eine neue Reinzuchtpopulation s o mit einem neuen Merkmal Kombinationszucht Die Kombinationszucht oder Kreuzungszucht hat das Ziel die auf verschiedene Eltern verteilten Erbanlagen durch Kreuzung zu einem neuen Genotyp zu kombinieren Durch nachfolgende Auslese entstehen erblich konstante Populationen die homozygot fur die neukombinierten Erbanlagen sind erbfest Grundlage ist die 3 Mendelsche Regel das Rekombinationsgesetz Rotationskreuzung Bei der Rotationskreuzung wird nach einem festen System nacheinander eine Anzahl von Reinzucht Rassen miteinander gepaart und meist die weiblichen Nachkommen nach Selektion wieder zur Zucht verwendet Dabei werden ublicherweise Zwei und Drei Rassen Rotationskreuzungen durchgefuhrt Das bedeutet falls die drei Rassen A B C verwendet werden Drei Rassen Rotationskreuzung Tiere der Rasse A werden mit Tieren der Rasse B gekreuzt die Kreuzungsnachkommen AxB mit der Rasse C Die Nachkommen dieser Drei Rassen Kreuzung AxB xC werden wieder mit Tieren der Rasse A gekreuzt und so weiter Durch die Kreuzung kommt es zu Heterosis Effekten wodurch die Produkte einer Rotationskreuzung bessere Gebrauchseigenschaften aufweisen als die Ausgangstiere Auch bei der Rotationskreuzung findet die Selektion nach Eigenschaften in den Reinzuchtrassen und durch die Auswahl der geeigneten Kreuzungsrassen statt Weiterhin werden die Tiere die zur Rotationskreuzung weiter verwendet werden ebenfalls selektiert Die Rotationskreuzung wird nur sehr selten angewandt hat aber insbesondere in der Rinderhaltung Bedeutung Gebrauchskreuzung Bei der Gebrauchskreuzung werden gezielt Tiere verschiedener Reinzucht Rassen miteinander gekreuzt Man kennt hierbei ebenso verschiedene Formen z B Zwei Rassen Kreuzung Drei Rassen Kreuzung Vier Rassen Kreuzung Entscheidend ist hierbei dass mit dem Endkreuzungsprodukt nicht mehr weiter gezuchtet wird sondern nur genutzt wird z B zur Milch oder Fleischerzeugung Durch die Kreuzung kommt es zu Heterosis Effekten wodurch die Produkte einer Gebrauchskreuzung bessere Gebrauchseigenschaften aufweisen als die Ausgangstiere Allerdings ist der Heterosis Effekt grosser als bei einer Rotationskreuzung Die Selektion nach Eigenschaften findet bei Gebrauchskreuzungen in den Reinzuchtpopulationen und durch die Auswahl der geeigneten Kreuzungsrassen statt Eine Sonderform der Gebrauchskreuzung ist die Hybridzucht Bei der Hybridzucht werden reine Linien erstellt die in vielen Fallen stark ingezuchtet sind Diese reinen Linien werden miteinander gekreuzt Durch die starke Auslese bei der Zucht der Linien lassen sich die Heterosis Effekte bei der Kreuzung wesentlich besser voraussagen bzw vergrossern Streng genommen ist die Gebrauchskreuzung keine zuchterische Bearbeitung eines Nutztieres weil mit dem Produkt der Gebrauchskreuzung nicht mehr weiter gezuchtet wird Werden die Kreuzungstiere aber untereinander vergepaart splitten sich ihre Eigenschaften in der nachsten Generation wieder gemass den Mendelschen Regeln auf Werden die Eigenschaften der Hybriden durch Kreuzung untereinander stabilisiert spricht man auch von der Erschaffung einer neuen Rasse Beispiele fur die Zuchtmethoden Es gibt verschiedene Zuchtmethoden zum Beispiel Auskreuzung Auswahlzucht Inzucht Linienzucht Die meisten Nutzrassen werden in Reinzucht gehalten Beispiele der Reinzucht bei Tieren ist das Englische Vollblut und der Vollblutaraber die keinerlei weitere Einkreuzungen dulden Die meisten anderen Rassen erlauben ausnahmsweise Einkreuzungen von fremden Rassen zur Verbesserung von Eigenschaften z B Fleckvieh von Red Holstein Der Ubergang von der Veredelungskreuzung zur Verdrangungskreuzung kann fliessend sein z B Entstehung der deutschen Holstein Population Die Gebrauchskreuzung findet Verwendung bei allen Nutztieren um qualitativ hochwertige Tiere zu erzeugen In der Rinderzucht werden die Reinzuchtpopulationen von den einzelnen Zuchtern gehalten und bei Bedarf mit anderen Rassen gekreuzt Dies ist insbesondere in der Milchkuhhaltung z B Braunvieh Jersey Rind bzw in der Mutterkuhhaltung zur Erzeugung von mastfahigen Tieren der Fall Auch in der Schweinezucht sind Gebrauchskreuzungen ublich Hierbei werden oftmals die Rassen Pietrain als Vater gute Mastleistung und Deutsche Landrasse als Mutter gute Fruchtbarkeit Muttereigenschaften eingesetzt Die aus dieser Paarung entstehenden Ferkel Kreuzungsferkel ab und zu auch als Hybridferkel bezeichnet werden nur zur Mast genutzt Die Gebrauchskreuzung in der speziellen Ausgestaltung der Hybridzucht findet im Wesentlichen in der Schweinezucht und Geflugelzucht Anwendung Dabei werden reine Linien als Basispopulationen gezuchtet ahnlich der Reinzucht und sehr stark selektiert Zur Erzeugung der Nutztiere werden die verschiedenen Basispopulationen miteinander gekreuzt Die Basispopulationen etwa in der Schweinezucht werden von Zuchtunternehmen gehalten Basiszuchtbetriebe zum Beispiel JSR Hybrid Hirschmann Schaumann PIC BHZP SZV Schweinezuchtverband Baden Wurttemberg Die Tiere aus der Kreuzung zweier Basispopulationen aber auch Tiere der Basispopulation selbst werden z B an Vermehrungszuchtbetriebe verkauft Die Vermehrungszuchtbetriebe erzeugen Jungsauen fur die Ferkelerzeuger Die Mastferkel werden schliesslich von den Ferkelerzeugern erzeugt diese belegen durch kunstliche Befruchtung oder Natursprung die Zuchtsauen Mutterlinie mit Ebern anderer Rassen Linien oder Kreuzungen entsprechend dem System des Hybridzuchtprogrammes Nach 21 bis 27 Tagen werden die Hybridferkel entwohnt abgesetzt Mit circa 30 kg Lebendmasse die Tiere heissen jetzt Laufer werden sie an den Master verkauft Der Mastbetrieb mastet die Tiere nun bis zu einem Gewicht von etwa 100 kg bis zur Schlachtung Die Aufgabenteilung zwischen Basiszuchtbetrieb Vermehrerbetrieb und Ferkelerzeuger kann auch variieren und wird absatziges oder arbeitsteiliges System genannt Die Fortfuhrung der Zucht von Kreuzungstieren die sogenannte Nachzucht wurde z B bei der Entstehung der meisten Tierrassen verwendet Beispiel aus jungster Zeit ist die Zucht des Deutschen Reitponys KritikQualzucht ist die Zucht von Tieren die Merkmale duldet oder fordert die mit Schmerzen Leiden Schaden oder Verhaltensstorungen fur die Tiere verbunden sind Tierschutzgesetze sind Bestandteil des Tierzuchtrechts Manche Qualzuchten sind in Deutschland je nach Bundesland aber auch in anderen Landern verboten Tierzucht und Pflanzenzucht ist in Teilen der Tierrechtsbewegung generell umstritten Die staatliche Kontrolle menschlicher Fortpflanzung im Sinne einer Zuchtauswahl ist heute in den meisten Landern durch entsprechende Freiheitsrechte verboten Von Vertretern der Tierrechtsbewegung wird vorgeschlagen auf Grund unterstellter Grundrechte fur gewisse Tiere und Pflanzen diesen Status zu ubertragen Umweltprobleme und globale ErwarmungDie Zucht grosser Tiere tragt massiv zu Umweltproblemen und zur globalen Erwarmung bei siehe Intensive Tierhaltung Umweltvertraglichkeit Die Tierzuchtung ist meistens viel umweltschadlicher als die Pflanzenzuchtung Siehe auchArbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzuchter Deutsche Gesellschaft fur Zuchtungskunde Europaische Gesellschaft fur Zuchtungsforschung Gesellschaft fur Pflanzenzuchtung Hybridzucht Pferdezucht Schaferei ErhaltungszuchtLiteraturManfred G Raupp The Debate Concerning the Effects on Bioinformatics on Food Production Sciencia Agriculturae Bohemica 32 Tschechische Universitat Prague Suchdol 2001 CS ISSN 1211 3174 Helmut Hemmer Neumuhle Riswicker Hirsche Erste planmassige Zucht einer neuen Nutztierform Naturwissenschaftliche Rundschau 58 5 S 255 261 2005 ISSN 0028 1050InstitutionenAmtliche deutsche Institutionen Bundessortenamt Julius Kuhn Institut Bundesforschungsinstitut fur Kulturpflanzen Friedrich Loeffler Institut Bundesforschungsinstitut fur Tiergesundheit Interessenvertretungen Bundesverband Deutscher Pflanzenzuchter e V Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e V Bundesverband Deutscher Fleischrinderzuchter und halter e V WeblinksLiteratur von und uber Zucht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Tierzucht In Tierzucht Abgerufen am 4 Juni 2018 Sabine Kaufmann Tier und Mensch Tierzucht In Planet Wissen 27 Februar 2018 abgerufen am 4 Juni 2018 Pflanzenforschung de Pflanzenzuchtung Ziele In Pflanzenforschung de Abgerufen am 4 Juni 2018 EinzelnachweiseGetreidezuchter forschen nach immer besseren Sorten Abgerufen am 5 April 2016 Wolfgang Pfeifer Hrsg Etymologisches Worterbuch des Deutschen Ungekurzte durchgesehene Ausgabe der 2 Auflage 1993 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1995 ISBN 3 05 000626 9 S 1624 Stichwort Zucht Anderung des Tierschutzgesetzes BGBl I Nr 35 2008 Philip Walling Counting Sheep A Celebration of the Pastoral Heritage of Britain Profile Books London 2014 ISBN 978 1 84765 803 6 S 43 Tierschutzgesetz Hobbyzucht In Bundesrepublik Deutschland Hrsg Verwaltungsvorschrift zum Tierschutzgesetz Nr 12 2 1 5 1 Berlin Januar 2015 In der Brockhaus Enzyklopadie von 1996 heisst es unter dem entsprechenden Lemma Blutauffrischung Tierzucht veraltete Bez fur die Kreuzung von Zuchttieren aus dem Ursprungsgebiet mit Tieren im Nachzuchtgebiet Hervorhebung durch Wiki Autor Blutauffrischung In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 14 Reif Saugeschacht Altenburg 1862 S 827 zeno org D W Kreuzungszuchtung Kombinationszuchtung In Lexikon der Biologie Spektrum Akademischer Verlag 1999 abgerufen am 23 August 2022 Eintrag Nachzucht im Online Duden abgerufen am 1 Marz 2018 Jean Claude Wolf Argumente pro und contra Tierrecht Marz 2008 Sibylle Wilke Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas Emissionen In Umweltbundesamt 11 April 2023 abgerufen am 15 August 2023 Lara Schwenner So viele Treibhausgase kommen aus der Nutztierhaltung In quarks de 8 April 2019 abgerufen am 15 August 2023 deutsch Bundessortenamt Startseite Abgerufen am 2 Januar 2019 http www jki bund de http www fli bund de http www bdp online de http www zds bonn de http www bdf web de Normdaten Sachbegriff GND 4191075 8 GND Explorer lobid OGND AKS

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