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Der Ausdehnungskoeffizient CTE englisch coefficient of thermal expansion ist ein Kennwert der das Verhalten eines Stoffe

Wärmeausdehnungskoeffizient

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Wärmeausdehnungskoeffizient
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Der Ausdehnungskoeffizient CTE (englisch coefficient of thermal expansion) ist ein Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich Veränderungen seiner Abmessungen bei Temperaturveränderungen beschreibt – deswegen oft auch thermischer Ausdehnungskoeffizient genannt. Der hierfür verantwortliche Effekt ist die Wärmeausdehnung. Die Wärmeausdehnung ist abhängig vom verwendeten Stoff, es handelt sich also um eine stoffspezifische Materialkonstante. Da die Wärmeausdehnung bei vielen Stoffen nicht gleichmäßig über alle Temperaturbereiche erfolgt, ist auch der Wärmeausdehnungskoeffizient selbst temperaturabhängig und wird deshalb für eine bestimmte Bezugstemperatur oder einen bestimmten Temperaturbereich angegeben.

Dieser Artikel wurde in die Qualitätssicherung der Redaktion Physik eingetragen. Wenn du dich mit dem Thema auskennst, bist du herzlich eingeladen, dich an der Prüfung und möglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen. Der Meinungsaustausch darüber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite, sondern auf der Qualitätssicherungs-Seite der Physik statt.

Unterschieden wird zwischen dem thermischen Längenausdehnungskoeffizienten α (auch linearer Wärmeausdehnungskoeffizient), dem thermischen Flächenausdehnungskoeffizienten β (auch flächiger oder quadratischer Ausdehnungskoeffizient) und dem thermischen Raumausdehnungskoeffizienten γ (auch räumlicher oder Volumen- oder kubischer Ausdehnungskoeffizient). Da im Allgemeinen die Ausdehnungskoeffizienten kleine Zahlenwerte darstellen, gilt für isotrope Werkstoffe:

β=2α{\displaystyle \beta =2\alpha }    und    γ=3α{\displaystyle \gamma =3\alpha }.

Längenausdehnungskoeffizient

Der Längenausdehnungskoeffizient α{\displaystyle \alpha } eines Festkörpers mit der Länge L{\displaystyle L} ist die Proportionalitätskonstante zwischen der Temperaturänderung dT{\displaystyle \mathrm {d} T} und der relativen Längenänderung dLL{\displaystyle {\frac {\mathrm {d} L}{L}}}. Mit ihm wird demnach die relative Längenänderung bei einer Temperaturänderung beschrieben. Er ist eine stoffspezifische Größe, die die Einheit K−1{\displaystyle \mathrm {K} ^{-1}} („pro Kelvin“ gesprochen) hat und über die folgende Gleichung definiert ist:

αL=dLdT{\displaystyle \alpha L={\frac {\mathrm {d} L}{\mathrm {d} T}}}

Die temperaturabhängige Länge eines Stabes kann über die Lösung dieser Differentialgleichung berechnet werden, sie lautet:

L(T)=L(T0)⋅exp⁡(∫T0Tα(T) dT){\displaystyle L(T)=L(T_{0})\cdot \exp \left(\int _{T_{0}}^{T}\alpha (T)\ \mathrm {d} T\right)}

Bei einem von der Temperatur unabhängigen Ausdehnungskoeffizienten α(T)=α(T0){\displaystyle \alpha (T)=\alpha (T_{0})} wird daraus zusammen mit der ursprünglichen Länge L0=L(T0){\displaystyle L_{0}=L(T_{0})} bei gleichmäßiger Erwärmung oder Abkühlung um die Temperaturdifferenz ΔT=T−T0{\displaystyle \Delta T=T-T_{0}}:

L=L0⋅exp⁡(α⋅ΔT){\displaystyle L=L_{0}\cdot \exp(\alpha \cdot \Delta T)}

Für die meisten Anwendungen ist es ausreichend, folgende Näherung zu verwenden, bei der die Exponentialfunktion durch die ersten beiden Glieder ihrer Taylorreihe angenähert wurde:

L≈L0(1+α⋅ΔT){\displaystyle L\approx L_{0}(1+\alpha \cdot \Delta T)}

Die Längenänderung ΔL=L−L0{\displaystyle \Delta L=L-L_{0}} in linearer Näherung lautet somit:

ΔL≈α⋅L0⋅ΔT{\displaystyle \Delta L\approx \alpha \cdot L_{0}\cdot \Delta T}

Bei anisotropen Festkörpern ist der Längenausdehnungskoeffizient ebenfalls richtungsabhängig. Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Tabellenwerten aus der Literatur zu beachten.

Beispiele

Aluminium hat einen Wärmeausdehnungskoeffizient α=23,1⋅10−6K−1=23,1106K{\displaystyle \alpha =23{,}1\cdot 10^{-6}\,\mathrm {K} ^{-1}={\frac {23{,}1}{10^{6}\,\mathrm {K} }}}. Das bedeutet, dass sich ein 1000 Meter langes Aluminiumstück bei einer Temperaturerhöhung von 1 Kelvin um 23,1 mm ausdehnt.

Ein 8 Meter langes Aluminiumstück, das um 70 Kelvin erwärmt wird, dehnt sich um 13 mm aus, denn ΔL=α⋅L⋅ΔT=23,1⋅10−6K−1⋅8m⋅70K≈0,013m.{\displaystyle \Delta L=\alpha \cdot L\cdot \Delta T=23{,}1\cdot 10^{-6}\,\mathrm {K} ^{-1}\cdot 8\,\mathrm {m} \cdot 70\,\mathrm {K} \approx 0{,}013\,\mathrm {m} \,.}

Letzteres Beispiel beschreibt z. B. acht seitlich aneinandergeschraubte Solarmodule mit Aluminiumrahmen und deren ungefähren maximalen Temperaturunterschied zwischen Sommer (sonnenbestrahltes Aluminium) und Winter (Lufttemperatur in der Nacht). Man erkennt daran, dass die Wärmeausdehnung bei der Konstruktion der Befestigungs- und Rahmenbauteile berücksichtigt werden muss, z. B. durch flexible oder verschiebbare Befestigungselemente.

Raumausdehnungskoeffizient

Der Raumausdehnungskoeffizient γ{\displaystyle \gamma } hat wie der Längenausdehnungskoeffizient α{\displaystyle \alpha } die Einheit K−1{\displaystyle \mathrm {K} ^{-1}}. Er gibt das Verhältnis zwischen der relativen Volumenzunahme ΔVV{\displaystyle {\frac {\Delta V}{V}}} und der Temperaturänderung ΔT{\displaystyle \Delta T} eines Körpers an. Mathematisch ist er definiert durch:

γ=1V(∂V∂T)p,N{\displaystyle \gamma ={\frac {1}{V}}\left({\frac {\partial V}{\partial T}}\right)_{p,N}}

wobei die den partiellen Ableitungen als Index nachgestellten Größen Druck p{\displaystyle p} und Teilchenzahl N{\displaystyle N} konstant zu halten sind. Die temperaturabhängige Lösung hierfür lautet analog zu oben:

V(T)=V(T0)⋅exp⁡(∫T0Tγ(T) dT){\displaystyle V(T)=V(T_{0})\cdot \exp \left(\int _{T_{0}}^{T}\gamma (T)\ \mathrm {d} T\right)}

Bei einem von der Temperatur unabhängigen Raumausdehnungskoeffizient γ(T)=γ(T0){\displaystyle \gamma (T)=\gamma (T_{0})} ergibt sich zusammen mit V(T0)=V0{\displaystyle V(T_{0})=V_{0}}:

V=V0⋅exp⁡(γ⋅ΔT){\displaystyle V=V_{0}\cdot \exp(\gamma \cdot \Delta T)}

Ebenso wie für den Längenausdehnungskoeffizienten kann hier die Linearisierung als Näherung für kleine Temperaturänderungen benutzt werden:

V≈V0(1+γ⋅ΔT){\displaystyle V\approx V_{0}(1+\gamma \cdot \Delta T)}

Ideales Gas:

Mit einer Maxwell-Relation ist es möglich, den Raumausdehnungskoeffizienten (auch als Volumenausdehnungskoeffizient bekannt) eines idealen Gases mit der Entropie S{\displaystyle S} in Verbindung zu bringen:

γ=1V(∂V∂T)p,N=−1V(∂S∂p)T,N{\displaystyle \gamma ={\frac {1}{V}}\left({\frac {\partial V}{\partial T}}\right)_{p,N}=-{\frac {1}{V}}\left({\frac {\partial S}{\partial p}}\right)_{T,N}}

Da die Masse m=ρ(T)⋅V(T){\displaystyle m=\rho (T)\cdot V(T)} wegen der Massenerhaltung temperaturunabhängig ist, ergibt sich der Raumausdehnungskoeffizient aus der Dichte ρ(T){\displaystyle \rho (T)} in Abhängigkeit von der Temperatur:

γ=−1ρ(∂ρ∂T)p{\displaystyle \gamma =-{\frac {1}{\rho }}\left({\frac {\partial \rho }{\partial T}}\right)_{p}}

Siehe dazu: Ideales Gasgesetz

Ist der Ausdehnungskoeffizient als Funktion der Temperatur bekannt, so ergibt sich die Dichte aus:

ρ(T)=ρ(T0)⋅exp⁡(−∫T0Tγ(T) dT){\displaystyle \rho (T)=\rho (T_{0})\cdot \exp \left(-\int _{T_{0}}^{T}\gamma (T)\ \mathrm {d} T\right)}

Hierbei ist T0{\displaystyle T_{0}} eine beliebige Temperatur, z. B. T0=298,15K=25∘C{\displaystyle T_{0}=298{,}15\,\mathrm {K} =25\,^{\circ }{\text{C}}}, bei der die Dichte ρ(T0){\displaystyle \rho (T_{0})} bekannt ist.

Eduard Grüneisen hat gezeigt, dass der Quotient α/cp{\displaystyle \alpha /c_{p}} zwischen dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten α{\displaystyle \alpha } und der spezifischen Wärmekapazität cp{\displaystyle c_{p}} näherungsweise unabhängig von der Temperatur ist.

Im Allgemeinen ist der Wärmeausdehnungskoeffizient eine positive Größe. Wegen des Massenerhaltungssatzes geht daher bei den meisten Stoffen eine Temperaturerhöhung mit einer Verringerung der Dichte einher. Manche Stoffe, wie beispielsweise Wasser zwischen 0{\displaystyle 0} und 4∘C{\displaystyle 4\,^{\circ }{\text{C}}}, zeigen jedoch in bestimmten Temperaturbereichen das als Dichteanomalie bezeichnete Verhalten, bei dem ein negativer Ausdehnungskoeffizient beobachtet wird. Außerdem gibt es Materialien, wie zum Beispiel einige Arten von Glaskeramik, deren Raumausdehnungskoeffizient verschwindend gering ist.

Der Wärmeausdehnungskoeffizient kann auf empirischem Wege durch Messungen ermittelt werden und gilt nur für den Stoff und für den Temperaturbereich, an dem beziehungsweise in dem die Messung erfolgte.

Zusammenhang zwischen Längen- und Raumausdehnungskoeffizienten

Für isotrope Festkörper kann das Dreifache des Längenausdehnungskoeffizienten verwendet werden, um die Volumenausdehnung zu berechnen:

γ=3⋅α{\displaystyle \gamma =3\cdot \alpha }

Dies gilt aber nur näherungsweise für geringe Temperaturdifferenzen. Siehe dazu die folgenden Unterkapitel.

Die genannte (Grenzwert)formel γ=3⋅α{\displaystyle \gamma =3\cdot \alpha } für kleine Temperaturdifferenzen weist bei der Berechnung des Volumenausdehnungskoeffizienten von Aluminium einen relativen prozentualen Fehler von ca. −0,1 % auf, wenn die Temperaturdifferenz des Ausdehnungsversuches 50 K ist. Bei 200 K erreicht der relative Fehler des kubischen Ausdehnungskoeffizienten fast −0,5 %. Es wird jeweils ein etwas zu niedriger Wert des kubischen Ausdehnungskoeffizienten mit dieser Formel berechnet für große Temperaturdifferenzen.

Herleitung der Temperatur(differenz)abhängigkeit

Aus der Ausdehnung eines Würfels lässt sich die Gleichung der Temperatur(differenz)abhängigkeit der Verknüpfung beider mittlerer Ausdehnungskoeffizienten, also des linearen und des kubischen, eines Ausdehnungsversuches herleiten:

  • Die Anfangswerte des Versuches sind l0{\displaystyle l_{0}} (Anfangs-Kantenlänge) und V0{\displaystyle V_{0}} (Anfangs-Volumen).
  • Die Endwerte nach der thermischen Ausdehnung sind: l2{\displaystyle l_{2}} und V2{\displaystyle V_{2}}.

Es gilt: V0=l03{\displaystyle V_{0}={l_{0}}^{3}} und V2=l23{\displaystyle V_{2}={l_{2}}^{3}}.

Für die Längenänderung durch thermische Ausdehnung gilt: Δl=l2−l0=ΔT⋅l0⋅α¯{\displaystyle \Delta {l}=l_{2}-l_{0}=\Delta {T}\cdot l_{0}\cdot {\bar {\alpha }}}.

Das Volumen des Würfels nach der Ausdehnung, V2{\displaystyle V_{2}}, ergibt sich zu:

V2=(l0+Δl)3{\displaystyle V_{2}=(l_{0}+\Delta {l})^{3}}.

Nach Ausmultiplizieren des kubischen Binoms folgt somit:

V2=l03+(Δl)3+3⋅l02⋅Δl+3⋅l0⋅(Δl)2{\displaystyle V_{2}={l_{0}}^{3}+(\Delta {l})^{3}+3\cdot {l_{0}}^{2}\cdot \Delta {l}+3\cdot l_{0}\cdot (\Delta {l})^{2}}.

Durch Subtrahieren des Anfangsvolumens V0=l03{\displaystyle V_{0}={l_{0}}^{3}} folgt daraus die aus der thermischen Ausdehnung resultierende Volumenänderung des Würfels:

ΔV=[V2]−V0=[l03+(Δl)3+3⋅l02⋅Δl+3⋅l0⋅(Δl)2]−l03{\displaystyle \Delta {V}=[V_{2}]-V_{0}=[{l_{0}}^{3}+(\Delta {l})^{3}+3\cdot {l_{0}}^{2}\cdot \Delta {l}+3\cdot l_{0}\cdot (\Delta {l})^{2}]-{l_{0}}^{3}} und damit:
ΔV=(Δl)3+3⋅l02⋅Δl+3⋅l0⋅(Δl)2{\displaystyle \Delta {V}=(\Delta {l})^{3}+3\cdot {l_{0}}^{2}\cdot \Delta {l}+3\cdot l_{0}\cdot (\Delta {l})^{2}}.

Nun wird in der Definitionsgleichung des kubischen Ausdehnungskoeffizienten das Differenzvolumen ΔV{\displaystyle \Delta {V}} substituiert (ausgetauscht) durch diese Gleichung:

γ¯=ΔVV0⋅ΔT=(Δl)3+3⋅l02⋅Δl+3⋅l0⋅(Δl)2V0⋅ΔT{\displaystyle {\bar {\gamma }}={\frac {\Delta {V}}{V_{0}\cdot \Delta {T}}}={\frac {(\Delta {l})^{3}+3\cdot {l_{0}}^{2}\cdot \Delta {l}+3\cdot l_{0}\cdot (\Delta {l})^{2}}{V_{0}\cdot \Delta {T}}}}.

Es folgt durch Substituieren von V0=l03{\displaystyle V_{0}={l_{0}}^{3}} und Δl=ΔT⋅l0⋅α¯{\displaystyle \Delta {l}=\Delta {T}\cdot l_{0}\cdot {\bar {\alpha }}}:

γ¯=(ΔT⋅l0⋅α¯)3+3⋅l02⋅(ΔT⋅l0⋅α¯)+3⋅l0⋅(ΔT⋅l0⋅α¯)2l03⋅ΔT{\displaystyle {\bar {\gamma }}={\frac {(\Delta {T}\cdot l_{0}\cdot {\bar {\alpha }})^{3}+3\cdot {l_{0}}^{2}\cdot (\Delta {T}\cdot l_{0}\cdot {\bar {\alpha }})+3\cdot l_{0}\cdot (\Delta {T}\cdot l_{0}\cdot {\bar {\alpha }})^{2}}{{l_{0}}^{3}\cdot \Delta {T}}}}.

Kürzen von l03{\displaystyle {l_{0}}^{3}} unter und über dem Bruchstrich sowie Kürzen von ΔT{\displaystyle \Delta {T}} führt letztlich zu folgender Gleichung, die die Abhängigkeit beider Ausdehnungskoeffizienten bei einem Ausdehnungsversuch mit realen (endlichen) nichtdifferentiellen Temperaturdifferenzen ΔT{\displaystyle \Delta {T}} beschreibt:

γ¯=(ΔT)2⋅(α¯)3+3⋅ΔT⋅(α¯)2+3⋅α¯{\displaystyle {\bar {\gamma }}=(\Delta {T})^{2}\cdot ({\bar {\alpha }})^{3}+3\cdot \Delta {T}\cdot ({\bar {\alpha }})^{2}+3\cdot {\bar {\alpha }}}.

Als Grenzwert zeigt diese Gleichung die bekannte Gleichung γ=3⋅α{\displaystyle \gamma =3\cdot \alpha } für den Fall, dass die Temperaturdifferenz gegen Null geht.

Hinweis: durch das Kürzen der Temperaturdifferenz (unter dem Bruchstrich) reduzierte sich der Exponent (Hochzahl) der Temperaturdifferenzen (über dem Bruchstrich) in dieser Gleichung jeweils um den Wert 1 und ist damit immer kleiner als der des mittleren linearen Ausdehnungskoeffizienten α¯{\displaystyle {\bar {\alpha }}}. Für „reale“ Temperaturdifferenzen (bis zu mehreren Tausend Kelvin) ist der linke additive Term in der genannten Gleichung nicht praktisch relevant, da der lineare Ausdehnungskoeffizient α{\displaystyle \alpha } als Kubikzahl (dritte Potenz) praktisch keinen relevanten Zuwachs zum kubischen Ausdehnungskoeffizienten γ{\displaystyle \gamma } leistet.

Sonderfall differentieller Temperaturdifferenzen des Ausdehnungsversuches

Für isotrope Festkörper gilt, dass sich die Längenänderung in allen drei Raumrichtungen gleich verhält. Das Volumen eines Quaders ist gegeben durch das Produkt seiner Kantenlängen V=L1⋅L2⋅L3{\displaystyle V=L_{1}\cdot L_{2}\cdot L_{3}}. Das vollständige Differential des Volumens lautet dann:

dV=L1L2dL3+L1L3dL2+L2L3dL1{\displaystyle \mathrm {d} V=L_{1}L_{2}\,\mathrm {d} L_{3}+L_{1}L_{3}\,\mathrm {d} L_{2}+L_{2}L_{3}\,\mathrm {d} L_{1}}

Eingesetzt in die Definition des Raumausdehnungskoeffizienten ergibt sich:

γ=1VdVdT=1L3dL3dT+1L2dL2dT+1L1dL1dT{\displaystyle \gamma ={\frac {1}{V}}{\frac {\mathrm {d} V}{\mathrm {d} T}}={\frac {1}{L_{3}}}{\frac {\mathrm {d} L_{3}}{\mathrm {d} T}}+{\frac {1}{L_{2}}}{\frac {\mathrm {d} L_{2}}{\mathrm {d} T}}+{\frac {1}{L_{1}}}{\frac {\mathrm {d} L_{1}}{\mathrm {d} T}}}

Aufgrund der vorausgesetzten Isotropie sind die drei Terme auf der rechten Seite jeweils gleich dem Längenausdehnungskoeffizienten, es gilt also:

γ=3⋅α{\displaystyle \gamma =3\cdot \alpha }

Für isotrope Festkörper kann also das Dreifache des Längenausdehnungskoeffizienten verwendet werden, um die Volumenausdehnung zu berechnen, wenn die Temperaturdifferenzen gering sind.

Bestimmung aus realen Temperatur-, Volumen- oder Dichtedifferenzen

Praktisch ist es nicht einfach, den Ausdehnungskoeffizient mit kleinen Temperaturdifferenzen zu bestimmen. Man wendet größere Differenzen an. Andernfalls gerät man schnell an die Grenzen der Messtechnik/Messgenauigkeit.

Aus den Definitionsgleichungen für Längenausdehnungskoeffizienten und Volumenausdehnungskoeffizienten folgen die zwei Grundgleichungen der Ausdehnung:

l2=l0(1+α¯(T2−T0)){\displaystyle l_{2}=l_{0}(1+{\bar {\alpha }}(T_{2}-T_{0}))} und
V2=V0(1+γ¯(T2−T0)){\displaystyle V_{2}=V_{0}(1+{\bar {\gamma }}(T_{2}-T_{0}))} .

Für alle Feststoffe und Flüssigkeiten, die keine Dichteanomalie aufweisen, gilt daher:

V2>V0{\displaystyle V_{2}>V_{0}} und l2>l0{\displaystyle l_{2}>l_{0}} für T2>T0{\displaystyle T_{2}>T_{0}}.

Die Ausdehnungskoeffizienten sind hier Mittelwerte für den Temperaturbereich von Anfangstemperatur T0{\displaystyle T_{0}} bis Endtemperatur T2{\displaystyle T_{2}} des Versuchs. Nun kann man die Definitionsgleichung des Würfelvolumens V0=(l0)3{\displaystyle V_{0}=(l_{0})^{3}} bzw. V2=(l2)3{\displaystyle V_{2}=(l_{2})^{3}} als Volumen oder als Kantenlänge (l0=V03{\displaystyle l_{0}={\sqrt[{3}]{V_{0}}}} oder l2=V23{\displaystyle l_{2}={\sqrt[{3}]{V_{2}}}}) in eine der beiden Gleichungen einführen. Danach setzt man das Endvolumen V2{\displaystyle V_{2}} oder die Endlänge l2{\displaystyle l_{2}} beider Gleichungen einander gleich. Durch Teilen durch Anfangsvolumen V0{\displaystyle V_{0}} oder Anfangslänge l0{\displaystyle l_{0}} entstehen die Quotienten von Länge und Volumen. Die Dichten sind umgekehrt proportional zu den Volumina; spezifische Volumina sind direkt proportional zu den Volumina. Dies führt auf folgende Relation zwischen Längen l{\displaystyle l}, Volumina V{\displaystyle V}, spezifischen Volumina v{\displaystyle v} und Dichten ρ{\displaystyle \rho } bei realen (nicht-differenziellen) Temperaturdifferenzen eines Ausdehnungsversuches:

(l2l0)3=V2V0=v2v0=ρ0ρ2=1+γ¯(T2−T0)=(1+α¯(T2−T0))3{\displaystyle \left({\frac {l_{2}}{l_{0}}}\right)^{3}={\frac {V_{2}}{V_{0}}}={\frac {v_{2}}{v_{0}}}={\frac {\rho _{0}}{\rho _{2}}}=1+{\bar {\gamma }}(T_{2}-T_{0})=(1+{\bar {\alpha }}(T_{2}-T_{0}))^{3}}

Wie man sieht sind mittlerer Längenausdehnungskoeffizient und mittlerer Volumenausdehnungskoeffizient für endliche Temperaturdifferenzen nur ineinander (exakt) umrechenbar, wenn die Temperaturdifferenz bekannt ist:

α¯=(1+γ¯(T2−T0))3−1(T2−T0){\displaystyle {\bar {\alpha }}={\frac {{\sqrt[{3}]{(1+{\bar {\gamma }}(T_{2}-T_{0}))}}-1}{(T_{2}-T_{0})}}} und
γ¯=(1+α¯(T2−T0))3−1(T2−T0){\displaystyle {\bar {\gamma }}={\frac {(1+{\bar {\alpha }}(T_{2}-T_{0}))^{3}-1}{(T_{2}-T_{0})}}}.

Ist die Temperaturdifferenz des Versuches genau 1 K, vereinfachen sich die vorstehenden drei Gleichungen erheblich.

Alternative Definitionsgleichungen für reale Temperaturdifferenzen

für T2>T0{\displaystyle T_{2}>T_{0}} und ΔT=T2−T0{\displaystyle \Delta {T}=T_{2}-T_{0}} (analog auch für Längen und Volumen) gilt:

αmittl.=α¯=Δll0⋅ΔT=(l2l0)−1ΔT=(V2V0)3−1ΔT=(v2v0)3−1ΔT=(ρ0ρ2)3−1ΔT{\displaystyle \alpha _{\text{mittl.}}={\bar {\alpha }}={\frac {\Delta {l}}{l_{0}\cdot \Delta {T}}}={\frac {({\frac {l_{2}}{l_{0}}})-1}{\Delta {T}}}={\frac {{\sqrt[{3}]{({\frac {V_{2}}{V_{0}}})}}-1}{\Delta {T}}}={\frac {{\sqrt[{3}]{({\frac {v_{2}}{v_{0}}})}}-1}{\Delta {T}}}={\frac {{\sqrt[{3}]{({\frac {\rho _{0}}{\rho _{2}}})}}-1}{\Delta {T}}}}
γmittl.=γ¯=ΔVV0⋅ΔT=(l2l0)3−1ΔT=(V2V0)−1ΔT=(v2v0)−1ΔT=(ρ0ρ2)−1ΔT{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}={\bar {\gamma }}={\frac {\Delta {V}}{V_{0}\cdot \Delta {T}}}={\frac {({\frac {l_{2}}{l_{0}}})^{3}-1}{\Delta {T}}}={\frac {({\frac {V_{2}}{V_{0}}})-1}{\Delta {T}}}={\frac {({\frac {v_{2}}{v_{0}}})-1}{\Delta {T}}}={\frac {({\frac {\rho _{0}}{\rho _{2}}})-1}{\Delta {T}}}}

Die Dichtequotienten sind den Volumenquotienten jeweils indirekt proportional.

Zahlenwerte von Ausdehnungskoeffizienten

Feststoffe

Für Feststoffe werden in der Regel Längenausdehnungskoeffizienten verwendet. Da viele Materialien isotrop sind, können diese, wie oben beschrieben, auch zur Beschreibung der Volumenausdehnung verwendet werden. Für anisotrope Stoffe gelten verschiedene Ausdehnungskoeffizienten für die unterschiedlichen Raumrichtungen. Starke Anisotropie zeigen einige Verbundwerkstoffe, wie das Naturprodukt Holz: Die Ausdehnung quer zur Faser ist etwa zehnmal größer als längs der Faser. Ebenfalls stark anisotrop ist das Verhalten von Kohlenstofffasern, welche in Faserrichtung sogar einen leicht negativen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen. Mittels CFK ergibt sich damit die Möglichkeit, Bauteile herzustellen, die in gewünschten Vorzugsrichtungen bei Temperaturänderungen keine oder nur minimale Größenänderungen aufweisen.

Die Legierung Invar wurde speziell entwickelt, um einen kleinen Ausdehnungskoeffizienten zu erhalten. Durch kleine Abweichungen der Zusammensetzung schwankt der Ausdehnungskoeffizient für diesen Stoff relativ stark.

Kunststoffe (Polymere) sind von der Struktur und den Eigenschaften sehr vielfältig und bestehen meist aus einem Gemisch verschiedener reiner Stoffe. Der Ausdehnungskoeffizient schwankt entsprechend mit der tatsächlichen Zusammensetzung, ist aber in der Regel deutlich höher als für Metalle, das heißt größer als 50 · 10−6 K−1. Unterhalb ihres Glasübergangs haben Polymere, bzw. allgemein amorphe Feststoffe, in der Regel einen deutlich kleineren Ausdehnungskoeffizienten als oberhalb.

Reinmetalle (Elemente)

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Aluminium 023,1
Blei 028,9
Eisen 011,8
Nickel 013,0
Gold 014,2
Iridium 007
Kupfer 016,5
Lithium 058
Magnesium 024,8
Natrium 007,1
Platin 008,8
Silber 018,9
Tantal 006,6
Titan 008,6
Wolfram 004,5
Zink 030,2
Zinn 022,0

Das „Tabellenbuch Chemie“ (Autorenkollektiv Kaltofen, DDR, dicke Version), siehe Literaturempfehlung, nennt für viele weitere Metalle die Ausdehnungskoeffizienten.

Nichtmetalle und Halbmetalle (Elemente)

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Diamant 0001,18
Germanium 0005,8
Graphit 0001,9 bis 2,9
weißer Phosphor 0125
rhombischer Schwefel 0074
Silizium 0002,6

Metalllegierungen

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Aluminiumbronze 015 bis 16
Bronze 017,5
„Indilatans Extra“ (Krupp) (36Ni,XX) bei 12 bis 100 °C 0−0,04
Invar 000,55 bis 1,2
Konstantan (bei −191 bis 16 °C) 012,22
Messing 018,4 bis 19,3
Platin-Iridium 008,9
Stahl 011 bis 13

Baustoffe

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Beton 012
Holz (Eiche) 008
Klinker (Hartbrandziegel) 002,8 bis 4,8
Ziegelstein 005

Kunststoffe

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Weichgummi 0017 bis 28
Hartgummi 0080
Polyamid (PA) 0060 bis 150
Polycarbonat (PC) 0060 bis 70
Polyethylen (HD-PE) 0150 bis 200
Polypropylen (PP) 0100 bis 200
Polyoxymethylen (POM) 0070 bis 130
Polytetrafluorethylen (PTFE) 0100 bis 160
Polyvinylchlorid (Hart-PVC) 0070 bis 100
Polymethylmethacrylat (PMMA, Plexiglas) 0075 bis 80

Glas und Keramik

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Borosilikatglas 003,3
Deutsches Einschmelzglas (für Verbindungen mit Platin oder Invar) 009,0
Duranglas/Pyrexglas 003,6
Emaille (Emaillebeschichtungen) 008,0 bis 9,5
Fensterglas 010
Jenaer Geräteglas „Nr.20“ 004,8
Porzellan, Berliner 004 bis 6
Porzellan, Meißner 003 bis 5
Quarzglas (Siliziumdioxid; 0 … 600 °C) 000,54
Technische Keramik 002 bis 13
Zerodur (Glaskeramik) 000 ± 0,007

Zu weiteren Substanzen, aus denen keramische Produkte (Werkstücke) gefertigt werden, siehe „Verbindungen und Chemikalien“.

Chemische Verbindungen

Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C
Bezeichnung α in 10−6 K−1
Aluminiumoxid, kristallin (Korund) 005,6 bis 7,0
Eis (−5 °C bis 0 °C) 051 bis 71
Glimmer (Magnesiumsilikat) 013,5
Magnesiumoxid 013,1
Siliziumdioxid (Quarz) 012 bis 16
Temperaturabhängigkeit für Feststoffe

Im Chemieanlagenbau werden oft mittlere Ausdehnungskoeffizienten herangezogen für den betrachteten Temperaturbereich, in dem eine Anlage arbeiten soll. Zahlenwerte von Ausdehnungskoeffizienten bei erhöhten Temperaturen sind aber in populärwissenschaftlicher Literatur schwer zu finden. Dietzel nennt aber für einige Behältermaterialien mittlere Ausdehnungskoeffizienten für zwei Temperaturbereiche (0 bis 100 °C und 0 bis 200 °C), Zitat (Tabelle):

Längenausdehnungskoeffizient α
Bezeichnung α in 10−6 K−1
0 bis 100 °C 0 bis 200 °C
Aluminium (rein) 023,9 024,6
Grauguß 010,4 011,1
technisches Glas 006,0 006,5
Messing 018,3 019,3
Stahl (bis 0,5 %C) 011,0 012,0

Diese Werte zeigen den Anstieg des mittleren Ausdehnungskoeffizienten in K−1 für Feststoffe mit ansteigender Temperatur. Zwischen den Mittelwerten der Temperaturen (50 °C und 100 °C) beider Temperaturbereiche liegen 50 K Temperaturdifferenz.

Flüssigkeiten

Für Flüssigkeiten kann der Raumausdehnungskoeffizient angegeben werden. Sie dehnen sich isotrop, also in alle Richtungen gleichermaßen aus. Ihre Form wird durch das sie beinhaltende Gefäß vorgegeben, weshalb es sich nicht anbietet, den Längenausdehnungskoeffizienten für sie zu bestimmen, obwohl er formal berechnet werden kann.

Flüssigkeiten haben in der Regel einen deutlich größeren Ausdehnungskoeffizienten als Feststoffe. Deshalb werden Angaben für sie oft in Tausendstel pro Kelvin gemacht, anstelle von Millionstel pro Kelvin für Feststoffe. In den Tabellen dieses Abschnitts sind die Einheiten dementsprechend gewählt.

Anorganische Flüssigkeiten, Elemente und flüssige Metalle/Metalllegierungen

Raumausdehnungskoeffizient γ bei 20 °C
Bezeichnung γ in 10−3 K−1
Brom 01,11 oder 1,13
Galinstan (eutektische Thermometerflüssigkeit) 00,126
NaK (eutektische Legierung) 00,16
Quecksilber 00,1811
Salpetersäure (100%ige) 01,24
Salzsäure 00,30
Schwefelkohlenstoff 01,18
Schwefelsäure (ca. 99%ig) 00,57
Wasser bei 0 °C −0,068
Wasser bei ca. 20 °C 00,2064
Wasser bei 100 °C 00,782

Organische Flüssigkeiten

Raumausdehnungskoeffizient γ bei 20 °C
Bezeichnung γ in 10−3 K−1 chemische Gruppe
Benzin (bei 0 °C) 01,0 Paraffine
n-Heptan 01,09 Paraffine
Heizöl/Dieselkraftstoff 00,96 Paraffine
n-Hexan 01,35 Paraffine
Mineralöl, Hydrauliköl 00,7 Paraffine
Paraffinöl 00,764 Paraffine
n-Pentan 01,6 Paraffine
Petroleum 00,9 bis 1 Paraffine
Schmieröl 00,6 bis 0,7 Paraffine
Chloroform 01,21 halogeniertes Paraffin
Tetrachlormethan 01,21 halogeniertes Paraffin
Methanol 01,49 einwertige Alkohole
Ethanol (vulgo Alkohol) 01,10 einwertige Alkohole
Glycerin 00,520 dreiwertige Alkohole
Essigsäure 01,08 Paraffinsäuren
Diethylether 01,62 Ether
Aceton 01,46 Ketone
Olivenöl 00,72 Fettsäureester
Benzol 01,14 Aromatische Kohlenwasserstoffe
Terpentinöl 01 Pinene, Terpene
Toluol 01,11 Aromatische Kohlenwasserstoffe

Gase

Gase unter Normaldruck und weit oberhalb des Siedepunktes verhalten sich näherungsweise wie ein ideales Gas. Dieses dehnt sich proportional zur absoluten Temperatur aus. Dieser einfache lineare Zusammenhang zwischen Volumen und Temperatur resultiert in einem sich stark mit der Temperatur ändernden Ausdehnungskoeffizienten γ{\displaystyle \gamma }, der umgekehrt proportional zur absoluten Temperatur ist:

γRealgas(Tabs.)∼1Tabs.{\displaystyle \gamma _{\text{Realgas}}^{(T_{\text{abs.}})}\sim {\frac {1}{T_{\text{abs.}}}}}

und für das Idealgas gilt:

γIdealgas(Tabs.)=1Tabs.{\displaystyle \gamma _{\text{Idealgas}}^{(T_{\text{abs.}})}={\frac {1}{T_{\text{abs.}}}}}

Der Ausdehnungskoeffizient des Idealgases bei 0 °C (Bezugstemperatur) ist daher:

γIdealgas(0 °C)=1273,15 K≈0,003661K−1{\displaystyle \gamma _{\text{Idealgas}}^{\text{(0 °C)}}={\frac {1}{\text{273,15 K}}}\approx 0{,}003661\,{\text{K}}^{-1}}

Der Ausdehnungskoeffizient für ideale Gase bei 20 °C ist 1 / (293,15 K) ≈ 3,411 · 10−3 K−1. Allgemein kann der Ausdehnungskoeffizient durch die thermische Zustandsgleichung idealer Gase als γ(T) oder durch die thermische Zustandsgleichung realer Gase als γ(T,p) berechnet werden.

Für das ideale Gas (bei niedrigem Druck) gilt nach der Idealgasgleichung für isobare (thermische) Ausdehnung:

V0V2=T0,abs.T2,abs.{\displaystyle {\frac {V_{0}}{V_{2}}}={\frac {T_{0,{\text{abs.}}}}{T_{2,{\text{abs.}}}}}}

Die Temperaturen müssen als absolute Temperaturen in [Kelvin] eingesetzt werden. Für Temperaturen, die sich um eine feste Temperaturdifferenz, beispielsweise um 1 K, unterscheiden, strebt das Volumenverhältnis für immer höhere Temperaturen gegen den Wert 1. Der Ausdehnungskoeffizient strebt für immer höhere Temperaturen daher gegen Null. Er sinkt also für ideale Gase mit steigender Temperatur ab.

Vergleich der isobaren (differentiellen) Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf

Fratscher und Picht nennen für siedendes Wasser und den im Gleichgewicht stehenden Sattdampf (100 % Dampf, 0 % flüssiges Wasser) für Temperaturen von 0,01 °C bis 374,15 °C (kritische Temperatur von Wasser) die Ausdehnungskoeffizienten in 10 °C-Schritten. Der zugehörige Systemdruck ist der jeweilige Dampfdruck von Wasser. Einige der Werte werden hier beispielhaft wiedergegeben:

Temperatur in °C Dampfdruck in MPa γWasser(T){\displaystyle \gamma _{\text{Wasser}}^{(T)}} in K−1 γWasserdampf(T){\displaystyle \gamma _{\text{Wasserdampf}}^{(T)}}
(Sattdampf) in K−1
Hinweise
000,01 00,0006112 −0,0000855 0,003669 Dichteanomalie bis 4 °C
010 00,0012271 00,0000821 0,003544
020 00,0023368 00,0002066 0,003431
030 00,0042417 00,0003056 0,003327
040 00,0073749 00,0003890 0,003233
050 00,012335 00,0004624 0,003150
060 00,019919 00,0005288 0,003076
070 00,031161 00,0005900 0,003012
080 00,047359 00,0006473 0,002958
090 00,070108 00,0007019 0,002915
100 00,101325 00,0007547 0,002882
150 00,47597 00,001024 0,002897
200 01,5551 00,001372 0,003291
250 03,9776 00,001955 0,004321
300 08,5917 00,003293 0,007117
350 16,537 00,01039 0,02175
360 18,674 00,01928 0,03899
370 21,053 00,09818 0,1709
374,15 (krit. Temp.) 22,12 (krit. Druck) >0,1709
(Originalliteratur nennt „∞“,  *)
kritischer Punkt

Anmerkungen:

* 
Real kann der Ausdehnungskoeffizient am kritischen Punkt (und darüber) nicht unendlich werden, er muss endlich große Werte haben, da andernfalls das Medium sich bis auf Dichte Null (unendliches Volumen) ausdehnen würde und dazu bei den jeweiligen konstanten Systembedingungen, Druck und Temperatur, dann unendlich viel isobare Verschiebearbeit geleistet werden müsste.

Kurz vor Erreichen des kritischen Punktes nehmen die Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf stark zu. Am kritischen Punkt werden Flüssigkeit und Dampf eins bzw. identisch. Es gibt daher dann nur noch einen Ausdehnungskoeffizienten. Im Vergleich zu 370 °C muss dessen Wert aber größer sein, da das Volumen nochmals überproportional zugenommen hat.

Konzentrationsabhängige Ausdehnungskoeffizienten wässriger Lösungen

Bei konstanter Temperatur zeigen wässrige Lösungen einen mit der Konzentration des gelösten Stoffes meist ansteigenden Ausdehnungskoeffizienten.

Bierwerth nennt als Beispiele Natriumchloridlösung, Kaliumchloridlösung und Kalziumchloridlösungen verschiedener Massenkonzentrationen. So haben beispielsweise (Zitat) Kaliumchloridlösungen der Massengehalte 4/10/20 % Ausdehnungskoeffizienten von 0,00025/0,00031/0,00041 bei jeweils 20 °C. Aus den genannten Beispielen lässt sich schlussfolgern, dass bei diesen wässrigen Salzlösungen der Zahlenwert des Ausdehnungskoeffizienten um etwa 25 % (bei relativ niedrigen Konzentrationen) bis 50 % (bei höheren Konzentrationen) zunimmt jeweils bei einer Verdoppelung der Massenkonzentration der Lösung.

Berechnung des mittleren Raumausdehnungskoeffizienten aus Werten der Dichte oder spezifischen Volumina

Da die Änderung des Volumens von Feststoffen und Flüssigkeiten eine Änderung deren Dichte ρ{\displaystyle \rho } nach sich zieht, kann der mittlere statistische Volumenausdehnungskoeffizient γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} auch aus dem Quotienten zweier Dichten für zwei Temperaturen berechnet werden:

ρ0ρ2=1+γmittl.⋅(T2−T0){\displaystyle {\frac {\rho _{0}}{\rho _{2}}}=1+\gamma _{\text{mittl.}}\cdot (T_{2}-T_{0})} mit T2>T0{\displaystyle T_{2}>T_{0}}.

Der mittlere Raumausdehnungskoeffizient zwischen den gewählten Temperaturen ergibt sich also zu:

γmittl.=(ρ0ρ2)−1(T2−T0){\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}={\frac {({\frac {\rho _{0}}{\rho _{2}}})-1}{(T_{2}-T_{0})}}}.

Alternativ können auch Werte der massenspezifischen Volumina oder der Molvolumen, herangezogen werden:

γmittl.=(v2v0)−1(T2−T0){\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}={\frac {({\frac {v_{2}}{v_{0}}})-1}{(T_{2}-T_{0})}}}.

Die spezifischen Volumina v{\displaystyle v} sind den Dichten entgegengesetzt proportional.

Der mittlere statistische Raumausdehnungskoeffizient γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} hat Vorteile in der Anwendung gegenüber dem auf eine Temperatur T{\displaystyle T} bezogenen „üblichen“ Volumenausdehnungskoeffizienten „γ(T){\displaystyle \gamma ^{(T)}}“. Der übliche Volumenausdehnungskoeffizient ist nur für eine Temperatur gültig. Dessen Wert steigt bei Flüssigkeiten mit steigender Temperatur meist an. Wegen der Dichteanomalie, u. a. von Wasser und flüssigem Ammoniak, haben diese Substanzen in engen Temperaturbereichen auch negative Ausdehnungskoeffizienten. Berechnet man also die Volumenänderung mit Hilfe des mittleren Volumenausdehnungskoeffizienten von Temperatur T0{\displaystyle T_{0}} bis Temperatur T2{\displaystyle T_{2}}, so erhält man einen korrekten Wert für das neue Volumen – oder die neue Dichte –, während die Berechnung mit dem Volumenausdehnungskoeffizienten zu einer festen Temperatur einen „größeren“ Fehler aufweisen würde. Es ist auch möglich den Volumenausdehnungskoeffizienten für eine bestimmte Temperatur sehr genau zu berechnen mittels dieser Methode. Dazu zieht man die Dichtewerte für 1 K weniger und ein Kelvin mehr heran. Als Temperaturdifferenz wird 2 K eingesetzt. Für Wasser bei 4 °C erhält man so aus den Dichtewerten für 3 °C und 5 °C einen Volumenausdehnungskoeffizienten von 0 K−1 . Dies ist korrekt, da Wasser bei 4 °C sein Dichtemaximum hat, dessen Dichte von 0 °C bis 4 °C steigt und ab 4 °C wieder absinkt. Folglich ist der Volumenausdehnungskoeffizient für Wasser bei 4 °C γ(T){\displaystyle \gamma ^{(T)}} = 0 K−1.

Zahlenwerte von Flüssigkeiten bei Luftdruck

Substanz T0{\displaystyle T_{0}} / T2{\displaystyle T_{2}} in °C ρ0{\displaystyle \rho _{0}} / ρ2{\displaystyle \rho _{2}} in g/cm³ ΔT{\displaystyle \Delta T} in K mittlere Temp. Tmittl.{\displaystyle T_{\text{mittl.}}} in °C γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} in K−1 Quellen
Wasser 000 / 1 0,999840 / 0,999899 01 000,5 −0,000059006
003 / 5 0,999964 / 0,999964 02 004 00
000 / 20 0,999840 / 0,998203 20 010 00,0000820
017 / 19 0,998773 / 0,998403 02 018 00,0001853
019 / 21 0,998403 / 0,997991 02 020 00,0002064
024 / 26 0,997295 / 0,996782 02 025 00,0002573
020 / 100 0,998203 / 0,95835 80 060 00,0005198
090 / 100 0,96532 / 0,95835 10 095 00,0007273
Quecksilber −20 / −18 13,6446 / 13,6396 02 −19 00,0001833
0−2 / 2 13,6000 / 13,5901 04 000 00,00018212
000 / 20 13,5951 / 13,5457 20 010 00,0001823
016 / 20 13,5556 / 13,5457 04 018 00,00018271
018 / 22 13,5507 / 13,5408 04 020 00,00018278
024 / 26 13,5359 / 13,5310 02 025 00,00018107
020 / 100 13,5457 / 13,3512 80 060 00,0001821
090 / 100 13,3753 / 13,3512 10 095 00,0001805
240 / 260 13,018 / 12,970 20 250 00,00018504
Propantriol (Glyzerin) 020 / 60 1,260 / 1,239 40 040 00,0004237
080 / 100 1,224 / 1,207 20 090 00,0007042
140 / 160 1,167 / 1,143 20 150 00,001050
180 / 200 1,117 / 1,090 20 190 00,001239
220 / 240 1,059 / 1,025 20 230 00,001659
Silikonöl „Baysilone M10“ ® −40 / 0 0,990 / 0,950 40 −20 00,00105
000 / 40 0,950 / 0,920 40 020 00,000815
040 / 80 0,920 / 0,880 40 060 00,00114
080 / 120 0,880 / 0,850 40 100 00,000882
120 / 160 0,850 / 0,810 40 140 00,00123
160 / 200 0,810 / 0,770 40 180 00,00130
200 / 240 0,770 / 0,740 40 220 00,00101

Bei ca. 4 °C hat Wasser seine maximale Dichte von 0,999975 g/cm³ (Dichteanomalie) und der Volumenausdehnungskoeffizient ist hier 0 K−1.

Die berechneten Werte zeigen beispielsweise für eine Temperatursteigerung von 0 auf 20 °C eine Volumenzunahme um +0,164 % für Wasser und um +0,365 % für Quecksilber. Von 20 bis 100 °C steigen die Volumen um +4,16 % bei Wasser und um +1,46 % bei Quecksilber.

Wie man sieht, steigt der Volumenausdehnungskoeffizient von Flüssigkeiten mit steigender Temperatur fast immer nur an, es sei denn, die Substanz hat in einem engen Temperaturbereich eine Dichteanomalie, wie bei Wasser zwischen 0 und 4 °C vorliegend.

Zahlenwerte von siedenden Flüssigkeiten beim jeweiligen Dampfdruck (nicht isobar)

Bei jeder Temperatur hat eine Flüssigkeit einen anderen Dampfdruck, entsprechend ihrer Dampfdruckfunktion. Daher erfolgen hier temperaturbedingte Ausdehnung oder Kontraktion des Volumens nicht isobar.

Substanz T0{\displaystyle T_{0}} / T2{\displaystyle T_{2}} in °C ρ0{\displaystyle \rho _{0}} / ρ2{\displaystyle \rho _{2}} in g/cm³ ΔT{\displaystyle \Delta T} in K (T0+T2)/2{\displaystyle (T_{0}\!+\!T_{2})/2} in °C γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} in K−1 Quellen
siedendes
überhitztes
Wasser
095 / 100 0,96172 / 0,95813 05 097,5 0,00074938
090 / 110 0,96516 / 0,95066 20 100 0,00076263
120 / 130 0,94286 / 0,93458 10 125 0,00088596
140 / 160 0,92584 / 0,90728 20 150 0,0010228
190 / 200 0,87604 / 0,86468 10 195 0,0013138
190 / 210 0,87604 / 0,85281 20 200 0,0013620
200 / 210 0,86468 / 0,85281 10 205 0,0013919
240 / 260 0,81360 / 0,78394 20 250 0,0018915
290 / 300 0,73212 / 0,71220 10 295 0,0027970
290 / 310 0,73212 / 0,69061 20 300 0,0030053
300 / 310 0,71220 / 0,69061 10 305 0,0031262
310 / 320 0,69061 / 0,66689 10 315 0,0035568
320 / 330 0,66689 / 0,64045 10 325 0,0041283
330 / 340 0,64045 / 0,61013 10 335 0,0049694
340 / 350 0,61013 / 0,57448 10 345 0,0062056
350 / 360 0,57448 / 0,52826 10 355 0,0087495
360 / 370 0,52826 / 0,44823 10 365 0,017855
370 / 374,15
(kritische Temp.)
0,44823 / 0,3262 4,15 372,075 0,09014

Zahlenwerte von siedenden Flüssiggasen beim jeweiligen Dampfdruck (nicht isobar)

Bei jeder Temperatur hat eine Flüssigkeit/ein Flüssiggas einen anderen Dampfdruck, entsprechend ihrer Dampfdruckfunktion. Daher erfolgen hier temperaturbedingte Ausdehnung oder Kontraktion des Volumens nicht isobar.

Substanz T0{\displaystyle T_{0}} / T2{\displaystyle T_{2}} in °C ρ0{\displaystyle \rho _{0}} / ρ2{\displaystyle \rho _{2}} in g/cm³ ΔT{\displaystyle \Delta T} in K mittlere Temperatur Tmittl.{\displaystyle T_{\text{mittl.}}} in °C γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} in K−1 Quellen
flüssiges Kohlendioxid, siedend −50 / −40 1,1526 / 1,1136 10 −45 0,0035022
−30 / −20 1,0727 / 1,0293 10 −25 0,0042165
0 / 2 0,9285 / 0,9168 2 1 0,006381
18 / 22 0,7979 / 0,7548 4 20 0,01428
28 / 30 0,6568 / 0,5929 2 29 0,05389
30/ 31,05 (kritische Temperatur) 0,5929 / 0,4680 1,05 30,525 0,2542 !
flüssiges Propan, siedend −50 / −40 0,5917 / 0,5858 10 −25 0,001007
−30 / −20 0,5679 / 0,5559 10 −45 0,002159
−5 / 5 0,5365 / 0,5233 10 0 0,002522
20 / 30 0,5020 / 0,4866 10 25 0,003165
40 / 50 0,4684 / 0,4500 10 45 0,004089
flüssiges Ethen (Ethylen), siedend −40 / -30 0,4621 / 0,4403 10 −35 0,004951
−30 / −20 0,4403 / 0,4153 10 −25 0,006020
−20 / −10 0,4153 / 0,3851 10 −15 0,007842
−10 / 0 0,3851 / 0,3471 10 −5 0,01095
−5 / 5 0,3671 / 0,3186 10 0 0,01522
0 / 2 0,3471 / 0,3378 2 1 0,01377
0 / 4 0,3471 / 0,3258 4 2 0,01634
4 / 6 0,3258 / 0,3102 2 5 0,02515
7 / 8 0,2995 / 0,2858 1 7,5 0,04794
7 / 9 0,2995 / 0,2646 2 8 0,06595
8 / 9 0,2858 / 0,2646 1 8,5 0,08012
8 / 9,9 (kritische Temperatur) 0,2858 / 0,2111 1,9 8,95 0,1862
9 / 9,5 0,2646 / 0,2483 0,5 9,25 0,1313
9 / 9,9 (kritische Temperatur) 0,2646 / 0,2111 0,9 9,45 0,2816
9,5 / 9,9 (kritische Temperatur) 0,2483 / 0,2111 0,4 9,7 0,4405 !
flüssiges Ammoniak, siedend −70 / −68 0,72527 / 0,72036 2 −69 +0,003408
−68 / −66 0,72036 / 0,72067 2 −67 −0,000215
−66 / −64 0,72067 / 0,71839 2 −65 +0,001587
−64 / −62 0,71839 / 0,71608 2 −63 +0,001613
−50 / −48 0,70200 / 0,69964 2 −49 +0,001687
−30 / −28 0,67764 / 0,67517 2 −29 +0,001829
−28 / −26 0,67517 / 0,67263 2 −27 +0,001888
−26 / −24 0,67263 / 0,67463 2 −25 −0,001482
−24 / −22 0,67463 / 0,68587 2 −23 −0,008194
−22 / −20 0,68587 / 0,66503 2 −21 +0,015668
−2 / 0 0,64127 / 0,63857 2 −1 +0,002114
−2 / 2 0,64127 / 0,63585 4 0 +0,002131
0 / 2 0,63857 / 0,63585 2 1 +0,002139
18 / 20 0,61320 / 0,61028 2 19 +0,002392
18 / 22 0,61320 / 0,60731 4 20 +0,002425
20 / 22 0,61028 / 0,60731 2 21 +0,002445
24 / 26 0,60438 / 0,60132 2 25 +0,002544
48 / 50 0,56628 / 0,56306 2 49 +0,002859

Hinweis: Dichtewerte und Ausdehnungskoeffizienten des flüssigen Ammoniaks weisen zwei Dichteanomalien auf.

Zahlenwerte von Metallschmelzen

Substanz T0{\displaystyle T_{0}} / T2{\displaystyle T_{2}} in °C ρ0{\displaystyle \rho _{0}} / ρ2{\displaystyle \rho _{2}} in g/cm³ ΔT{\displaystyle \Delta T} in K mittlere Temperatur Tmittl.{\displaystyle T_{\text{mittl.}}} in °C γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} in K−1 Quellen
Natrium-Kalium-Legierung (hier: 25%Na/75%K, Massenprozente) 20 / 100 0,872 / 0,852 80 60 0,000293
100 / 200 0,852 / 0,828 100 150 0,000290
200 / 300 0,828 / 0,803 100 250 0,000311
300 / 500 0,803 / 0,753 200 400 0,000332
500 / 600 0,753 / 0,729 100 550 0,000329
600 / 700 0,729 / 0,704 100 650 0,000355
Lithium-Schmelze 200 / 300 0,511 / 0,505 100 250 −0,00701
300 / 400 0,505 / 0,495 100 350 +0,000202
400 / 600 0,495 / 0,474 200 500 +0,000222
600 / 700 0,474 / 0,465 100 650 +0,000194
Zinn-Schmelze 240 / 300 6,985 / 6,940 60 270 0,0001081
300 / 400 6,940 / 6,865 100 350 0,0001093
400 / 500 6,865 / 6,790 100 450 0,0001105
500 / 600 6,790 / 6,720 100 550 0,0001042
600 / 700 6,720 / 6,640 100 650 0,0001205
Blei-Schmelze 400 / 500 10,582 / 10,476 100 450 0,00010118
500 / 600 10,476 / 10,360 100 550 0,00011197
600 / 700 10,360 / 10,242 100 650 0,00011521
700 / 800 10,242 / 10,125 100 750 0,00011556

Zahlenwerte von Gasen (isobar)

Substanz T0{\displaystyle T_{0}} / T2{\displaystyle T_{2}} in °C ρ0{\displaystyle \rho _{0}} / ρ2{\displaystyle \rho _{2}} in g/l ΔT{\displaystyle \Delta T} in K mittlere Temperatur Tmittl.{\displaystyle T_{\text{mittl.}}} in °C γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} in K−1 Quellen
trockene Luft, bei 1 bar −20 / 0 1,3765 / 1,2754 20 −10 0,0039635
0 / 20 1,2754 / 1,1881 20 10 0,0036739
20 / 40 1,1881 / 1,1120 20 30 0,0034218
40 / 60 1,1120 / 1,0452 20 50 0,0031956
60 / 80 1,0452 / 0,9859 20 70 0,0030074
80 / 100 0,9859 / 0,9329 20 90 0,0028406
140 / 160 0,8425 / 0,8036 20 150 0,0024204
180 / 200 0,7681 / 0,7356 20 190 0,0022091
200 / 300 0,7356 / 0,6072 100 250 0,0021146
300 / 400 0,6072 / 0,5170 100 350 0,0017447
400 / 500 0,5170 / 0,4502 100 450 0,0014838
500 / 600 0,4502 / 0,3986 100 550 0,0012945
600 / 700 0,3986 / 0,3577 100 650 0,0011434
700 / 800 0,3577 / 0,3243 100 750 0,0010300
800 / 900 0,3243 / 0,2967 100 850 0,0009302
900 / 1000 0,2967 / 0,2734 100 950 0,0008522
trockene Luft, bei 10 bar. −25 / 0 14,16 / 12,82 25 −12,5 0,004181
0 / 25 12,82 / 11,71 25 12,5 0,003792
25 / 50 11,71 / 10,79 25 37,5 0,003411
50 / 100 10,79 / 9,321 50 75 0,003152
100 / 200 9,321 / 7,336 100 150 0,002706
200 / 300 7,336 / 6,053 100 250 0,002120
300 / 400 6,053 / 5,153 100 350 0,001747
400 / 500 5,153 / 4,487 100 450 0,001484
trockene Luft, bei 100 bar. −25 / 0 149,5 / 131,4 25 −12,5 0,005510
0 / 25 131,4 / 117,8 25 12,5 0,004618
25 / 50 117,8 / 107,1 25 37,5 0,003996
50 / 100 107,1 / 91,13 50 75 0,003505
100 / 200 91,13 / 70,92 100 150 0,002850
200 / 300 70,92 / 58,37 100 250 0,002150
300 / 400 58,37 / 49,71 100 350 0,001742
400 / 500 49,71 / 43,55 100 450 0,001414
gesättigt feuchte Luft, bei 100 kPa 0 / 2 1,2731 / 1,2634 2 1 0,003839
8 / 12 1,2347 / 1,2159 4 10 0,0038654
16 / 20 1,1971 / 1,1785 4 18 0,003946
18 / 22 1,1878 / 1,1691 4 20 0,003999
24 / 26 1,1597 / 1,1503 2 25 0,004086
28 / 32 1,1408 / 1,1216 4 30 0,004280
38 / 42 1,0921 / 1,0717 4 40 0,004759
48 / 50 1,0395 / 1,0282 2 49 0,005495
55 / 65 0,9989 / 0,9332 10 60 0,007040
65 / 75 0,9332 / 0,8552 10 70 0,009121
75 / 85 0,8552 / 0,7605 10 80 0,01245
85 / 95 0,7605 / 0,6442 10 90 0,01805

Hinweis: Der Sättigungsgrad 100 % der feuchten Luft bleibt bei Erwärmung nur konstant erhalten, wenn die Luft beispielsweise in einer Gasbürette über der Sperrflüssigkeit Wasser eingeschlossen ist, während die Temperatur erhöht wird.

Zahlenwerte von überhitztem Wasserdampf (isobar)

Substanz T0{\displaystyle T_{0}} / T2{\displaystyle T_{2}} in °C ρ0{\displaystyle \rho _{0}} / ρ2{\displaystyle \rho _{2}} in g/l ΔT{\displaystyle \Delta T} in K mittlere Temperatur Tmittl.{\displaystyle T_{\text{mittl.}}} in °C γmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} in K−1 Quellen
überhitzter Wasserdampf bei 0,6 bar 100 / 200 0,3514 / 0,2756 100 150 0,002750
200 / 300 0,2756 / 0,2272 100 250 0,002130
300 / 400 0,2272 / 0,1933 100 350 0,0011754
400 / 500 0,1933 / 0,1682 100 450 0,001492
überhitzter Wasserdampf bei 1 bar 100 / 200 0,5899 / 0,4604 100 150 0,002813
200 / 300 0,4604 / 0,3791 100 250 0,002145
300 / 400 0,3791 / 0,3224 100 350 0,001759
400 / 500 0,3224 / 0,2805 100 450 0,001494
überhitzter Wasserdampf bei 6 bar 200 / 300 2,839 / 2,304 100 250 0,002322
300 / 400 2,304 / 1,947 100 350 0,001834
400 / 500 1,947 / 1,690 100 450 0,001521
überhitzter Wasserdampf bei 10 bar 200 / 300 4,850 / 3,879 100 250 0,002503
300 / 400 3,879 / 3,264 100 350 0,001884
400 / 500 3,264 / 2,826 100 450 0,001550

Zusammenfassung

  • Bei Feststoffen und Flüssigkeiten steigt der Ausdehnungskoeffizient (positiver Wert) mit steigender Temperatur fast ausnahmslos an. Einige Stoffe, Flüssigkeiten und Feststoffe, weisen Dichteanomalien in engen Temperaturbereichen auf und haben dann in diesen Bereichen auch negative Ausdehnungskoeffizienten.
  • Gase haben positive Ausdehnungskoeffizienten, die aber mit steigender Temperatur in ihrem Wert abnehmen. (Messbedingung ist konstanter Druck.)
  • Flüssigkeiten zeigen kurz vor Erreichen der kritischen Temperatur des Stoffs eine starke exponentielle Zunahme der Ausdehnungskoeffizienten. Die berechneten Beispiele von flüssigem Ethen und Kohlendioxid zeigen dies deutlich. Laut Fratscher/Picht soll auch der Ausdehnungskoeffizient des mit der Flüssigkeit im Gleichgewicht stehenden Dampfes kurz vor Erreichen der kritischen Temperatur der Substanz eine starke exponentielle Zunahme zeigen. Fratscher nennt für den kritischen Punkt für Wasser als Wert der Ausdehnungskoeffizienten „unendlich“, doch dies kann nicht sein. Es müssen endliche Werte bestimmbar sein, da ansonsten eine unendlich hohe Energie (isobare Verschiebearbeit) zur Ausdehnung des Volumens aufgewendet werden müsste.

Der überkritische Zustand ist weder Flüssigkeit noch Dampf. Daher müssen die Ausdehnungskoeffizienten von Flüssigkeit und Dampf sich vor Erreichen des kritischen Punktes einander annähern, um schließlich am kritischen Punkt identisch zu werden.

Plötzliche Änderungen der Dichte/des Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen und Flüssigkeiten verweisen auf eine Änderung der Molekül- oder Kristallstruktur bei den jeweiligen Bedingungen Druck und Temperatur.

Einfluss der Ausdehnungskoeffizienten auf den Füllgrad eines Behälters bei Temperaturänderungen

Der Füllgrad φ{\displaystyle \varphi } eines Behälters (in der Verfahrenstechnik) ist definiert als:

φ=VFVB{\displaystyle \varphi ={\frac {V_{\text{F}}}{V_{\text{B}}}}}.

Sind die Zahlenwerte der Volumenausdehnungskoeffizienten γ{\displaystyle \gamma } der im Behälter befindlichen Flüssigkeit γF{\displaystyle \gamma _{\text{F}}} und der berechenbare Volumenausdehnungskoeffizient γB=3⋅αB{\displaystyle \gamma _{\text{B}}=3\cdot \alpha _{\text{B}}} des Behältermaterials (Wandmaterial) nicht gleich groß, so führt jede Änderung der Temperatur des Behälters und seines Inhaltes (Flüssigkeit) zu einer Änderung des Behälterfüllgrades, da sich Flüssigkeit und Behältermaterial unterschiedlich stark ausdehnen oder zusammenziehen, wenn die Temperatur steigt oder sinkt. Bierwerth nennt folgende Formel für die Änderung des prozentualen Füllgrades φ{\displaystyle \varphi }:

Δφ=VF0⋅ΔT⋅(γF−3⋅αB)VB0⋅(1+3⋅αB⋅ΔT)⋅100%{\displaystyle \Delta \varphi ={\frac {{V_{\text{F}}}^{0}\cdot \Delta {T}\cdot (\gamma _{\text{F}}-3\cdot \alpha _{\text{B}})}{{V_{B}}^{0}\cdot (1+3\cdot \alpha _{\text{B}}\cdot \Delta {T})}}\cdot 100\,\%}.

Flüssigkeitsvolumen VF{\displaystyle V_{\text{F}}}, Behältervolumen VB{\displaystyle V_{B}}. Die mit Indice 0 gekennzeichneten Volumina sind die Werte vor der Temperaturänderung (Anfangswert). Längenausdehnungskoeffizient αB{\displaystyle \alpha _{B}} des Behältermaterials. Volumenausdehnungskoeffizient γF{\displaystyle \gamma _{\text{F}}} der im Behälter befindlichen Flüssigkeit. Die verwendeten Ausdehnungskoeffizienten sind die mittleren Ausdehnungskoeffizienten im jeweiligen Temperaturbereich.

Siehe auch

  • Bimetall
  • Temperaturkoeffizient
  • Dichteanomalie

Literatur

  • Gerhard Ondracek: Werkstoffkunde. Leitfaden für Studium und Praxis. 2., überarbeitete Aufl. Expert-Verlag, Sindelfingen 1986, ISBN 3-88508-966-1.
  • Walther Bierwerth: Tabellenbuch Chemietechnik. Europa-Lehrmittel KG, 2005, ISBN 3-8085-7085-7, Volumenausdehnungskoeffizienten von Flüssigkeiten und Feststoffen, S. 76; Methode der Bestimmung des differentiellen Ausdehnungskoeffizienten zu einer Temperatur; Ausdehnungskoeffizienten vieler Behälterwerkstoffe der chemischen Industrie: Stähle, Legierungen, Leichtmetalle, Gläsern, Keramiken und Kunststoffen, S. 248–256.
  • U. Hübschmann, E. Links, E. Hitzel: Tabellen zur Chemie und zur Analytik in Ausbildung und Beruf. Verlag Handwerk und Technik, 1998, ISBN 3-582-01234-4. 
  • Fritz Dietzel: Technische Wärmelehre. Vogel Verlag Würzburg, 1990, ISBN 3-8023-0089-0, Anhang Tafel 2 mittlere Ausdehnungskoeffizienten von Aluminium, Grauguß, Glas, Messing und Stahl (0,5%C) für zwei verschiedene Temperaturbereiche: 0–100 °C und 0–200 °C, S. 159.
  • Autorenkollektiv (Rolf Kaltofen et al.): Tabellenbuch Chemie. (dicke Version) 5. Aufl. VEB Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, Leipzig 1975, Ausdehnungskoeffizienten von Metallen, Elementen und Legierungen, von Nichtmetallen, organischen Flüssigkeiten, verschiedenen Gläsern und Keramiken, S. 389–390.
  • Wolfgang Fratscher, Hans-Peter Picht: Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1979 & Stuttgart 1993, ISBN 3-342-00633-1, isobare Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf, S. 170–171; Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen (Werkstoffen), anorganischer und organischer Flüssigkeiten, S. 31.

Einzelnachweise

  1. The coefficients of thermal expansion of wood and wood products. (PDF; 5,1 MB) Abgerufen am 10. Mai 2012 (englisch). 
  2. Werner Martienssen, Hans Warlimont (Hrsg.): Springer Handbook of Condensed Matter and Material Data. Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-44376-2.
  3. William M. Haynes (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. A ready-reference Book of chemical and physical Data. 92. Auflage. CRC Press, Boca Raton FL u. a. 2011, ISBN 978-1-4398-5511-9.
  4. Autorenkollektiv (u. a.: Rolf Kaltofen): Tabellenbuch Chemie (dicke Version). 5. Auflage, VEB Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1975, Ausdehnungskoeffizienten von Metallen, Elementen und Legierungen, von Nichtmetallen, organischen Flüssigkeiten, verschiedenen Gläsern und Keramiken, S. 389–390.
  5. Walther Bierwerth: Tabellenbuch Chemietechnik. Europa-Lehrmittel KG, 2005, ISBN 3-8085-7085-7, Tab. Ausdehnungskoeffizienten vieler Behälterwerkstoffe der chemischen Industrie: Stähle, Legierungen, Leichtmetalle, Gläsern, Keramiken und Kunststoffen. S. 248–256.
  6. Robert C. Weast (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. A ready-reference Book of chemical and physical Data. 57. Auflage. CRC Press, Cleveland, Ohio, 1976, ISBN 0-87819-456-8.
  7. Wolfgang Fratscher, Hans-Peter Picht: Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1979 & Stuttgart 1993, ISBN 3-342-00633-1, Tab.2.3 Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen (Werkstoffen), anorganischer und organischer Flüssigkeiten, S. 31.
  8. U. Hübschmann, E. Links, E. Hitzel: Tabellen zur Chemie und zur Analytik in Ausbildung und Beruf. Verlag Handwerk und Technik, 1998, ISBN 3-582-01234-4 (S. 35–36: Ausdehnungskoeffizienten von Metalllegierungen (Werkstoffen), Gläsern und anorganischer Chemikalien). 
  9. Paetec GmbH: Formeln und Tabellen für die Sekundarstufen I u. II. Berlin 1996, Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen und Flüssigkeiten.
  10. Wolfgang Fratscher, Hans-Peter Picht: Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1979 & Stuttgart 1993, ISBN 3-342-00633-1, isobare Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf, S. 170–171.
  11. Wolfgang Fratscher, Hans-Peter Picht: Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1979 & Stuttgart 1993, ISBN 3-342-00633-1, Tab. 2.3 Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen (Werkstoffen), anorganischer und organischer Flüssigkeiten, S. 31.
  12. Walther Bierwerth: Tabellenbuch Chemietechnik, Europa-Lehrmittel KG, 2005, ISBN 3-8085-7085-7, Volumenausdehnungskoeffizienten von Flüssigkeiten und Feststoffen, S. 76; Methode der Bestimmung des differentiellen Ausdehnungskoeffizienten zu einer Temperatur; Ausdehnungskoeffizienten vieler Behälterwerkstoffe der chemischen Industrie: Stähle, Legierungen, Leichtmetalle, Gläsern, Keramiken und Kunststoffen S. 248–256.
  13. Wolfgang Kaiser: Kunststoffchemie für Ingenieure: Von der Synthese bis zur Anwendung. 2. Auflage. Carl Hanser, 2007, ISBN 978-3-446-41325-2, S. 228.
  14. Technical Glasses Data Sheet. (PDF) schott.com, archiviert vom Original am 11. Dezember 2015; abgerufen am 29. Mai 2018 (englisch). 
  15. archive.org: Produktinformationsseite des Herstellers Heraeus-Quarzglas., heraeus-quarzglas.de, Archivversion vom 19. April 2009.
  16. Keramverband Thermische Eigenschaften. Abgerufen am 29. Mai 2018. 
  17. ZERODUR® Glaskeramik mit extrem niedriger thermischer Ausdehnung. Schott AG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2019; abgerufen am 3. Februar 2019 (Der angegebene Wert gilt für Zerodur der Dehnungsklasse 0 EXTREME.). 
  18. Ausdehnungskoeffizient von Eis für −5 °C bis 0 °C: in U. Hübschmann, E. Links, E. Hitzel: Tabellen zur Chemie. ISBN 978-3-582-01234-0.  wird der Volumenausdehnungskoeffizient mit 0,000213 benannt, der umgerechnet einen Längenausdehnungskoeffizienten von 0,000071 ergibt.
  19. Paetec GmbH, Formeln und Tabellen für die Sekundarstufen I u. II, Berlin 1996, Ausdehnungskoeffizient von Eis bei 0 °C, dessen Längenausdehnungskoeffizient wird mit 0,000051 genannt
  20. J. A. Kosinski, J. G. Gualtieri, A. Ballato: Thermal expansion of alpha quartz. In: Proceedings of the 45th Annual Symposium on Frequency Control 1991. IEEE, Los Angeles 1991, ISBN 0-87942-658-6, S. 22, doi:10.1109/freq.1991.145883 (amerikanisches Englisch). 
  21. Fritz Dietzel: Technische Wärmelehre. Vogel Verlag, Würzburg 1990, ISBN 3-8023-0089-0, S. 159 ff.
  22. archive.org, b-tu.de, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Senftenberg, Physikalisches Praktikum W01 (Thermische Ausdehnung), Archivversion vom 13. Jänner 2019.
  23. Walther Bierwerth: Tabellenbuch Chemietechnik. Europa-Lehrmittel KG, 2005, ISBN 3-8085-7085-7, Längen- und Volumenänderung, S. 61 ff.
  24. Fratzscher/Picht: Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik, Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, DDR 1979/BRD 1993, S. 99ff.
  25. Anm. Bei Erreichen der kritischen Temperatur von niedrigeren Temperaturen her kommend.
  26. Walther Bierwerth: Tabellenbuch Chemietechnik, Europa-Lehrmittel KG, 2005, ISBN 3-8085-7085-7, Längen- und Volumenänderung, Änderung des Behälterfüllgrades in %, S. 75.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 04 Jul 2025 / 23:45

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Der Ausdehnungskoeffizient CTE englisch coefficient of thermal expansion ist ein Kennwert der das Verhalten eines Stoffes bezuglich Veranderungen seiner Abmessungen bei Temperaturveranderungen beschreibt deswegen oft auch thermischer Ausdehnungskoeffizient genannt Der hierfur verantwortliche Effekt ist die Warmeausdehnung Die Warmeausdehnung ist abhangig vom verwendeten Stoff es handelt sich also um eine stoffspezifische Materialkonstante Da die Warmeausdehnung bei vielen Stoffen nicht gleichmassig uber alle Temperaturbereiche erfolgt ist auch der Warmeausdehnungskoeffizient selbst temperaturabhangig und wird deshalb fur eine bestimmte Bezugstemperatur oder einen bestimmten Temperaturbereich angegeben Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Unterschieden wird zwischen dem thermischen Langenausdehnungskoeffizienten a auch linearer Warmeausdehnungskoeffizient dem thermischen Flachenausdehnungskoeffizienten b auch flachiger oder quadratischer Ausdehnungskoeffizient und dem thermischen Raumausdehnungskoeffizienten g auch raumlicher oder Volumen oder kubischer Ausdehnungskoeffizient Da im Allgemeinen die Ausdehnungskoeffizienten kleine Zahlenwerte darstellen gilt fur isotrope Werkstoffe b 2a displaystyle beta 2 alpha und g 3a displaystyle gamma 3 alpha LangenausdehnungskoeffizientDer Langenausdehnungskoeffizient a displaystyle alpha eines Festkorpers mit der Lange L displaystyle L ist die Proportionalitatskonstante zwischen der Temperaturanderung dT displaystyle mathrm d T und der relativen Langenanderung dLL displaystyle frac mathrm d L L Mit ihm wird demnach die relative Langenanderung bei einer Temperaturanderung beschrieben Er ist eine stoffspezifische Grosse die die Einheit K 1 displaystyle mathrm K 1 pro Kelvin gesprochen hat und uber die folgende Gleichung definiert ist aL dLdT displaystyle alpha L frac mathrm d L mathrm d T Die temperaturabhangige Lange eines Stabes kann uber die Losung dieser Differentialgleichung berechnet werden sie lautet L T L T0 exp T0Ta T dT displaystyle L T L T 0 cdot exp left int T 0 T alpha T mathrm d T right Bei einem von der Temperatur unabhangigen Ausdehnungskoeffizienten a T a T0 displaystyle alpha T alpha T 0 wird daraus zusammen mit der ursprunglichen Lange L0 L T0 displaystyle L 0 L T 0 bei gleichmassiger Erwarmung oder Abkuhlung um die Temperaturdifferenz DT T T0 displaystyle Delta T T T 0 L L0 exp a DT displaystyle L L 0 cdot exp alpha cdot Delta T Fur die meisten Anwendungen ist es ausreichend folgende Naherung zu verwenden bei der die Exponentialfunktion durch die ersten beiden Glieder ihrer Taylorreihe angenahert wurde L L0 1 a DT displaystyle L approx L 0 1 alpha cdot Delta T Die Langenanderung DL L L0 displaystyle Delta L L L 0 in linearer Naherung lautet somit DL a L0 DT displaystyle Delta L approx alpha cdot L 0 cdot Delta T Bei anisotropen Festkorpern ist der Langenausdehnungskoeffizient ebenfalls richtungsabhangig Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Tabellenwerten aus der Literatur zu beachten Beispiele Aluminium hat einen Warmeausdehnungskoeffizient a 23 1 10 6K 1 23 1106K displaystyle alpha 23 1 cdot 10 6 mathrm K 1 frac 23 1 10 6 mathrm K Das bedeutet dass sich ein 1000 Meter langes Aluminiumstuck bei einer Temperaturerhohung von 1 Kelvin um 23 1 mm ausdehnt Ein 8 Meter langes Aluminiumstuck das um 70 Kelvin erwarmt wird dehnt sich um 13 mm aus denn DL a L DT 23 1 10 6K 1 8m 70K 0 013m displaystyle Delta L alpha cdot L cdot Delta T 23 1 cdot 10 6 mathrm K 1 cdot 8 mathrm m cdot 70 mathrm K approx 0 013 mathrm m Letzteres Beispiel beschreibt z B acht seitlich aneinandergeschraubte Solarmodule mit Aluminiumrahmen und deren ungefahren maximalen Temperaturunterschied zwischen Sommer sonnenbestrahltes Aluminium und Winter Lufttemperatur in der Nacht Man erkennt daran dass die Warmeausdehnung bei der Konstruktion der Befestigungs und Rahmenbauteile berucksichtigt werden muss z B durch flexible oder verschiebbare Befestigungselemente RaumausdehnungskoeffizientDer Raumausdehnungskoeffizient g displaystyle gamma hat wie der Langenausdehnungskoeffizient a displaystyle alpha die Einheit K 1 displaystyle mathrm K 1 Er gibt das Verhaltnis zwischen der relativen Volumenzunahme DVV displaystyle frac Delta V V und der Temperaturanderung DT displaystyle Delta T eines Korpers an Mathematisch ist er definiert durch g 1V V T p N displaystyle gamma frac 1 V left frac partial V partial T right p N wobei die den partiellen Ableitungen als Index nachgestellten Grossen Druck p displaystyle p und Teilchenzahl N displaystyle N konstant zu halten sind Die temperaturabhangige Losung hierfur lautet analog zu oben V T V T0 exp T0Tg T dT displaystyle V T V T 0 cdot exp left int T 0 T gamma T mathrm d T right Bei einem von der Temperatur unabhangigen Raumausdehnungskoeffizient g T g T0 displaystyle gamma T gamma T 0 ergibt sich zusammen mit V T0 V0 displaystyle V T 0 V 0 V V0 exp g DT displaystyle V V 0 cdot exp gamma cdot Delta T Ebenso wie fur den Langenausdehnungskoeffizienten kann hier die Linearisierung als Naherung fur kleine Temperaturanderungen benutzt werden V V0 1 g DT displaystyle V approx V 0 1 gamma cdot Delta T Ideales Gas Mit einer Maxwell Relation ist es moglich den Raumausdehnungskoeffizienten auch als Volumenausdehnungskoeffizient bekannt eines idealen Gases mit der Entropie S displaystyle S in Verbindung zu bringen g 1V V T p N 1V S p T N displaystyle gamma frac 1 V left frac partial V partial T right p N frac 1 V left frac partial S partial p right T N Da die Masse m r T V T displaystyle m rho T cdot V T wegen der Massenerhaltung temperaturunabhangig ist ergibt sich der Raumausdehnungskoeffizient aus der Dichte r T displaystyle rho T in Abhangigkeit von der Temperatur g 1r r T p displaystyle gamma frac 1 rho left frac partial rho partial T right p Siehe dazu Ideales Gasgesetz Ist der Ausdehnungskoeffizient als Funktion der Temperatur bekannt so ergibt sich die Dichte aus r T r T0 exp T0Tg T dT displaystyle rho T rho T 0 cdot exp left int T 0 T gamma T mathrm d T right Hierbei ist T0 displaystyle T 0 eine beliebige Temperatur z B T0 298 15K 25 C displaystyle T 0 298 15 mathrm K 25 circ text C bei der die Dichte r T0 displaystyle rho T 0 bekannt ist Eduard Gruneisen hat gezeigt dass der Quotient a cp displaystyle alpha c p zwischen dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten a displaystyle alpha und der spezifischen Warmekapazitat cp displaystyle c p naherungsweise unabhangig von der Temperatur ist Im Allgemeinen ist der Warmeausdehnungskoeffizient eine positive Grosse Wegen des Massenerhaltungssatzes geht daher bei den meisten Stoffen eine Temperaturerhohung mit einer Verringerung der Dichte einher Manche Stoffe wie beispielsweise Wasser zwischen 0 displaystyle 0 und 4 C displaystyle 4 circ text C zeigen jedoch in bestimmten Temperaturbereichen das als Dichteanomalie bezeichnete Verhalten bei dem ein negativer Ausdehnungskoeffizient beobachtet wird Ausserdem gibt es Materialien wie zum Beispiel einige Arten von Glaskeramik deren Raumausdehnungskoeffizient verschwindend gering ist Der Warmeausdehnungskoeffizient kann auf empirischem Wege durch Messungen ermittelt werden und gilt nur fur den Stoff und fur den Temperaturbereich an dem beziehungsweise in dem die Messung erfolgte Zusammenhang zwischen Langen und RaumausdehnungskoeffizientenFur isotrope Festkorper kann das Dreifache des Langenausdehnungskoeffizienten verwendet werden um die Volumenausdehnung zu berechnen g 3 a displaystyle gamma 3 cdot alpha Dies gilt aber nur naherungsweise fur geringe Temperaturdifferenzen Siehe dazu die folgenden Unterkapitel Die genannte Grenzwert formel g 3 a displaystyle gamma 3 cdot alpha fur kleine Temperaturdifferenzen weist bei der Berechnung des Volumenausdehnungskoeffizienten von Aluminium einen relativen prozentualen Fehler von ca 0 1 auf wenn die Temperaturdifferenz des Ausdehnungsversuches 50 K ist Bei 200 K erreicht der relative Fehler des kubischen Ausdehnungskoeffizienten fast 0 5 Es wird jeweils ein etwas zu niedriger Wert des kubischen Ausdehnungskoeffizienten mit dieser Formel berechnet fur grosse Temperaturdifferenzen Herleitung der Temperatur differenz abhangigkeit Aus der Ausdehnung eines Wurfels lasst sich die Gleichung der Temperatur differenz abhangigkeit der Verknupfung beider mittlerer Ausdehnungskoeffizienten also des linearen und des kubischen eines Ausdehnungsversuches herleiten Die Anfangswerte des Versuches sind l0 displaystyle l 0 Anfangs Kantenlange und V0 displaystyle V 0 Anfangs Volumen Die Endwerte nach der thermischen Ausdehnung sind l2 displaystyle l 2 und V2 displaystyle V 2 Es gilt V0 l03 displaystyle V 0 l 0 3 und V2 l23 displaystyle V 2 l 2 3 Fur die Langenanderung durch thermische Ausdehnung gilt Dl l2 l0 DT l0 a displaystyle Delta l l 2 l 0 Delta T cdot l 0 cdot bar alpha Das Volumen des Wurfels nach der Ausdehnung V2 displaystyle V 2 ergibt sich zu V2 l0 Dl 3 displaystyle V 2 l 0 Delta l 3 Nach Ausmultiplizieren des kubischen Binoms folgt somit V2 l03 Dl 3 3 l02 Dl 3 l0 Dl 2 displaystyle V 2 l 0 3 Delta l 3 3 cdot l 0 2 cdot Delta l 3 cdot l 0 cdot Delta l 2 Durch Subtrahieren des Anfangsvolumens V0 l03 displaystyle V 0 l 0 3 folgt daraus die aus der thermischen Ausdehnung resultierende Volumenanderung des Wurfels DV V2 V0 l03 Dl 3 3 l02 Dl 3 l0 Dl 2 l03 displaystyle Delta V V 2 V 0 l 0 3 Delta l 3 3 cdot l 0 2 cdot Delta l 3 cdot l 0 cdot Delta l 2 l 0 3 und damit DV Dl 3 3 l02 Dl 3 l0 Dl 2 displaystyle Delta V Delta l 3 3 cdot l 0 2 cdot Delta l 3 cdot l 0 cdot Delta l 2 Nun wird in der Definitionsgleichung des kubischen Ausdehnungskoeffizienten das Differenzvolumen DV displaystyle Delta V substituiert ausgetauscht durch diese Gleichung g DVV0 DT Dl 3 3 l02 Dl 3 l0 Dl 2V0 DT displaystyle bar gamma frac Delta V V 0 cdot Delta T frac Delta l 3 3 cdot l 0 2 cdot Delta l 3 cdot l 0 cdot Delta l 2 V 0 cdot Delta T Es folgt durch Substituieren von V0 l03 displaystyle V 0 l 0 3 und Dl DT l0 a displaystyle Delta l Delta T cdot l 0 cdot bar alpha g DT l0 a 3 3 l02 DT l0 a 3 l0 DT l0 a 2l03 DT displaystyle bar gamma frac Delta T cdot l 0 cdot bar alpha 3 3 cdot l 0 2 cdot Delta T cdot l 0 cdot bar alpha 3 cdot l 0 cdot Delta T cdot l 0 cdot bar alpha 2 l 0 3 cdot Delta T Kurzen von l03 displaystyle l 0 3 unter und uber dem Bruchstrich sowie Kurzen von DT displaystyle Delta T fuhrt letztlich zu folgender Gleichung die die Abhangigkeit beider Ausdehnungskoeffizienten bei einem Ausdehnungsversuch mit realen endlichen nichtdifferentiellen Temperaturdifferenzen DT displaystyle Delta T beschreibt g DT 2 a 3 3 DT a 2 3 a displaystyle bar gamma Delta T 2 cdot bar alpha 3 3 cdot Delta T cdot bar alpha 2 3 cdot bar alpha Als Grenzwert zeigt diese Gleichung die bekannte Gleichung g 3 a displaystyle gamma 3 cdot alpha fur den Fall dass die Temperaturdifferenz gegen Null geht Hinweis durch das Kurzen der Temperaturdifferenz unter dem Bruchstrich reduzierte sich der Exponent Hochzahl der Temperaturdifferenzen uber dem Bruchstrich in dieser Gleichung jeweils um den Wert 1 und ist damit immer kleiner als der des mittleren linearen Ausdehnungskoeffizienten a displaystyle bar alpha Fur reale Temperaturdifferenzen bis zu mehreren Tausend Kelvin ist der linke additive Term in der genannten Gleichung nicht praktisch relevant da der lineare Ausdehnungskoeffizient a displaystyle alpha als Kubikzahl dritte Potenz praktisch keinen relevanten Zuwachs zum kubischen Ausdehnungskoeffizienten g displaystyle gamma leistet Sonderfall differentieller Temperaturdifferenzen des Ausdehnungsversuches Fur isotrope Festkorper gilt dass sich die Langenanderung in allen drei Raumrichtungen gleich verhalt Das Volumen eines Quaders ist gegeben durch das Produkt seiner Kantenlangen V L1 L2 L3 displaystyle V L 1 cdot L 2 cdot L 3 Das vollstandige Differential des Volumens lautet dann dV L1L2dL3 L1L3dL2 L2L3dL1 displaystyle mathrm d V L 1 L 2 mathrm d L 3 L 1 L 3 mathrm d L 2 L 2 L 3 mathrm d L 1 Eingesetzt in die Definition des Raumausdehnungskoeffizienten ergibt sich g 1VdVdT 1L3dL3dT 1L2dL2dT 1L1dL1dT displaystyle gamma frac 1 V frac mathrm d V mathrm d T frac 1 L 3 frac mathrm d L 3 mathrm d T frac 1 L 2 frac mathrm d L 2 mathrm d T frac 1 L 1 frac mathrm d L 1 mathrm d T Aufgrund der vorausgesetzten Isotropie sind die drei Terme auf der rechten Seite jeweils gleich dem Langenausdehnungskoeffizienten es gilt also g 3 a displaystyle gamma 3 cdot alpha Fur isotrope Festkorper kann also das Dreifache des Langenausdehnungskoeffizienten verwendet werden um die Volumenausdehnung zu berechnen wenn die Temperaturdifferenzen gering sind Bestimmung aus realen Temperatur Volumen oder Dichtedifferenzen Praktisch ist es nicht einfach den Ausdehnungskoeffizient mit kleinen Temperaturdifferenzen zu bestimmen Man wendet grossere Differenzen an Andernfalls gerat man schnell an die Grenzen der Messtechnik Messgenauigkeit Aus den Definitionsgleichungen fur Langenausdehnungskoeffizienten und Volumenausdehnungskoeffizienten folgen die zwei Grundgleichungen der Ausdehnung l2 l0 1 a T2 T0 displaystyle l 2 l 0 1 bar alpha T 2 T 0 undV2 V0 1 g T2 T0 displaystyle V 2 V 0 1 bar gamma T 2 T 0 Fur alle Feststoffe und Flussigkeiten die keine Dichteanomalie aufweisen gilt daher V2 gt V0 displaystyle V 2 gt V 0 und l2 gt l0 displaystyle l 2 gt l 0 fur T2 gt T0 displaystyle T 2 gt T 0 Die Ausdehnungskoeffizienten sind hier Mittelwerte fur den Temperaturbereich von Anfangstemperatur T0 displaystyle T 0 bis Endtemperatur T2 displaystyle T 2 des Versuchs Nun kann man die Definitionsgleichung des Wurfelvolumens V0 l0 3 displaystyle V 0 l 0 3 bzw V2 l2 3 displaystyle V 2 l 2 3 als Volumen oder als Kantenlange l0 V03 displaystyle l 0 sqrt 3 V 0 oder l2 V23 displaystyle l 2 sqrt 3 V 2 in eine der beiden Gleichungen einfuhren Danach setzt man das Endvolumen V2 displaystyle V 2 oder die Endlange l2 displaystyle l 2 beider Gleichungen einander gleich Durch Teilen durch Anfangsvolumen V0 displaystyle V 0 oder Anfangslange l0 displaystyle l 0 entstehen die Quotienten von Lange und Volumen Die Dichten sind umgekehrt proportional zu den Volumina spezifische Volumina sind direkt proportional zu den Volumina Dies fuhrt auf folgende Relation zwischen Langen l displaystyle l Volumina V displaystyle V spezifischen Volumina v displaystyle v und Dichten r displaystyle rho bei realen nicht differenziellen Temperaturdifferenzen eines Ausdehnungsversuches l2l0 3 V2V0 v2v0 r0r2 1 g T2 T0 1 a T2 T0 3 displaystyle left frac l 2 l 0 right 3 frac V 2 V 0 frac v 2 v 0 frac rho 0 rho 2 1 bar gamma T 2 T 0 1 bar alpha T 2 T 0 3 Wie man sieht sind mittlerer Langenausdehnungskoeffizient und mittlerer Volumenausdehnungskoeffizient fur endliche Temperaturdifferenzen nur ineinander exakt umrechenbar wenn die Temperaturdifferenz bekannt ist a 1 g T2 T0 3 1 T2 T0 displaystyle bar alpha frac sqrt 3 1 bar gamma T 2 T 0 1 T 2 T 0 undg 1 a T2 T0 3 1 T2 T0 displaystyle bar gamma frac 1 bar alpha T 2 T 0 3 1 T 2 T 0 Ist die Temperaturdifferenz des Versuches genau 1 K vereinfachen sich die vorstehenden drei Gleichungen erheblich Alternative Definitionsgleichungen fur reale Temperaturdifferenzen fur T2 gt T0 displaystyle T 2 gt T 0 und DT T2 T0 displaystyle Delta T T 2 T 0 analog auch fur Langen und Volumen gilt amittl a Dll0 DT l2l0 1DT V2V0 3 1DT v2v0 3 1DT r0r2 3 1DT displaystyle alpha text mittl bar alpha frac Delta l l 0 cdot Delta T frac frac l 2 l 0 1 Delta T frac sqrt 3 frac V 2 V 0 1 Delta T frac sqrt 3 frac v 2 v 0 1 Delta T frac sqrt 3 frac rho 0 rho 2 1 Delta T gmittl g DVV0 DT l2l0 3 1DT V2V0 1DT v2v0 1DT r0r2 1DT displaystyle gamma text mittl bar gamma frac Delta V V 0 cdot Delta T frac frac l 2 l 0 3 1 Delta T frac frac V 2 V 0 1 Delta T frac frac v 2 v 0 1 Delta T frac frac rho 0 rho 2 1 Delta T Die Dichtequotienten sind den Volumenquotienten jeweils indirekt proportional Zahlenwerte von AusdehnungskoeffizientenFeststoffe Fur Feststoffe werden in der Regel Langenausdehnungskoeffizienten verwendet Da viele Materialien isotrop sind konnen diese wie oben beschrieben auch zur Beschreibung der Volumenausdehnung verwendet werden Fur anisotrope Stoffe gelten verschiedene Ausdehnungskoeffizienten fur die unterschiedlichen Raumrichtungen Starke Anisotropie zeigen einige Verbundwerkstoffe wie das Naturprodukt Holz Die Ausdehnung quer zur Faser ist etwa zehnmal grosser als langs der Faser Ebenfalls stark anisotrop ist das Verhalten von Kohlenstofffasern welche in Faserrichtung sogar einen leicht negativen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen Mittels CFK ergibt sich damit die Moglichkeit Bauteile herzustellen die in gewunschten Vorzugsrichtungen bei Temperaturanderungen keine oder nur minimale Grossenanderungen aufweisen Die Legierung Invar wurde speziell entwickelt um einen kleinen Ausdehnungskoeffizienten zu erhalten Durch kleine Abweichungen der Zusammensetzung schwankt der Ausdehnungskoeffizient fur diesen Stoff relativ stark Kunststoffe Polymere sind von der Struktur und den Eigenschaften sehr vielfaltig und bestehen meist aus einem Gemisch verschiedener reiner Stoffe Der Ausdehnungskoeffizient schwankt entsprechend mit der tatsachlichen Zusammensetzung ist aber in der Regel deutlich hoher als fur Metalle das heisst grosser als 50 10 6 K 1 Unterhalb ihres Glasubergangs haben Polymere bzw allgemein amorphe Feststoffe in der Regel einen deutlich kleineren Ausdehnungskoeffizienten als oberhalb Reinmetalle Elemente Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Aluminium 0 23 1Blei 0 28 9Eisen 0 11 8Nickel 0 13 0Gold 0 14 2Iridium 0 0 7Kupfer 0 16 5Lithium 0 58Magnesium 0 24 8Natrium 0 0 7 1Platin 0 0 8 8Silber 0 18 9Tantal 0 0 6 6Titan 0 0 8 6Wolfram 0 0 4 5Zink 0 30 2Zinn 0 22 0 Das Tabellenbuch Chemie Autorenkollektiv Kaltofen DDR dicke Version siehe Literaturempfehlung nennt fur viele weitere Metalle die Ausdehnungskoeffizienten Nichtmetalle und Halbmetalle Elemente Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Diamant 0 0 0 1 18Germanium 0 0 0 5 8Graphit 0 0 0 1 9 bis 2 9weisser Phosphor 0 125rhombischer Schwefel 0 0 74Silizium 0 0 0 2 6Metalllegierungen Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Aluminiumbronze 0 15 bis 16Bronze 0 17 5 Indilatans Extra Krupp 36Ni XX bei 12 bis 100 C 0 0 04Invar 0 0 0 55 bis 1 2Konstantan bei 191 bis 16 C 0 12 22Messing 0 18 4 bis 19 3Platin Iridium 0 0 8 9Stahl 0 11 bis 13Baustoffe Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Beton 0 12Holz Eiche 0 0 8Klinker Hartbrandziegel 0 0 2 8 bis 4 8Ziegelstein 0 0 5Kunststoffe Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Weichgummi 0 0 17 bis 28Hartgummi 0 0 80Polyamid PA 0 0 60 bis 150Polycarbonat PC 0 0 60 bis 70Polyethylen HD PE 0 150 bis 200Polypropylen PP 0 100 bis 200Polyoxymethylen POM 0 0 70 bis 130Polytetrafluorethylen PTFE 0 100 bis 160Polyvinylchlorid Hart PVC 0 0 70 bis 100Polymethylmethacrylat PMMA Plexiglas 0 0 75 bis 80Glas und Keramik Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Borosilikatglas 0 0 3 3Deutsches Einschmelzglas fur Verbindungen mit Platin oder Invar 0 0 9 0Duranglas Pyrexglas 0 0 3 6Emaille Emaillebeschichtungen 0 0 8 0 bis 9 5Fensterglas 0 10Jenaer Gerateglas Nr 20 0 0 4 8Porzellan Berliner 0 0 4 bis 6Porzellan Meissner 0 0 3 bis 5Quarzglas Siliziumdioxid 0 600 C 0 0 0 54Technische Keramik 0 0 2 bis 13Zerodur Glaskeramik 0 0 0 0 007 Zu weiteren Substanzen aus denen keramische Produkte Werkstucke gefertigt werden siehe Verbindungen und Chemikalien Chemische Verbindungen Langenausdehnungskoeffizient a bei 20 C Bezeichnung a in 10 6 K 1Aluminiumoxid kristallin Korund 0 0 5 6 bis 7 0Eis 5 C bis 0 C 0 51 bis 71Glimmer Magnesiumsilikat 0 13 5Magnesiumoxid 0 13 1Siliziumdioxid Quarz 0 12 bis 16Temperaturabhangigkeit fur Feststoffe Im Chemieanlagenbau werden oft mittlere Ausdehnungskoeffizienten herangezogen fur den betrachteten Temperaturbereich in dem eine Anlage arbeiten soll Zahlenwerte von Ausdehnungskoeffizienten bei erhohten Temperaturen sind aber in popularwissenschaftlicher Literatur schwer zu finden Dietzel nennt aber fur einige Behaltermaterialien mittlere Ausdehnungskoeffizienten fur zwei Temperaturbereiche 0 bis 100 C und 0 bis 200 C Zitat Tabelle Langenausdehnungskoeffizient a Bezeichnung a in 10 6 K 10 bis 100 C 0 bis 200 CAluminium rein 0 23 9 0 24 6Grauguss 0 10 4 0 11 1technisches Glas 0 0 6 0 0 0 6 5Messing 0 18 3 0 19 3Stahl bis 0 5 C 0 11 0 0 12 0 Diese Werte zeigen den Anstieg des mittleren Ausdehnungskoeffizienten in K 1 fur Feststoffe mit ansteigender Temperatur Zwischen den Mittelwerten der Temperaturen 50 C und 100 C beider Temperaturbereiche liegen 50 K Temperaturdifferenz Flussigkeiten Fur Flussigkeiten kann der Raumausdehnungskoeffizient angegeben werden Sie dehnen sich isotrop also in alle Richtungen gleichermassen aus Ihre Form wird durch das sie beinhaltende Gefass vorgegeben weshalb es sich nicht anbietet den Langenausdehnungskoeffizienten fur sie zu bestimmen obwohl er formal berechnet werden kann Flussigkeiten haben in der Regel einen deutlich grosseren Ausdehnungskoeffizienten als Feststoffe Deshalb werden Angaben fur sie oft in Tausendstel pro Kelvin gemacht anstelle von Millionstel pro Kelvin fur Feststoffe In den Tabellen dieses Abschnitts sind die Einheiten dementsprechend gewahlt Anorganische Flussigkeiten Elemente und flussige Metalle Metalllegierungen Raumausdehnungskoeffizient g bei 20 C Bezeichnung g in 10 3 K 1Brom 0 1 11 oder 1 13Galinstan eutektische Thermometerflussigkeit 0 0 126NaK eutektische Legierung 0 0 16Quecksilber 0 0 1811Salpetersaure 100 ige 0 1 24Salzsaure 0 0 30Schwefelkohlenstoff 0 1 18Schwefelsaure ca 99 ig 0 0 57Wasser bei 0 C 0 068Wasser bei ca 20 C 0 0 2064Wasser bei 100 C 0 0 782Organische Flussigkeiten Raumausdehnungskoeffizient g bei 20 C Bezeichnung g in 10 3 K 1 chemische GruppeBenzin bei 0 C 0 1 0 Paraffinen Heptan 0 1 09 ParaffineHeizol Dieselkraftstoff 0 0 96 Paraffinen Hexan 0 1 35 ParaffineMineralol Hydraulikol 0 0 7 ParaffineParaffinol 0 0 764 Paraffinen Pentan 0 1 6 ParaffinePetroleum 0 0 9 bis 1 ParaffineSchmierol 0 0 6 bis 0 7 ParaffineChloroform 0 1 21 halogeniertes ParaffinTetrachlormethan 0 1 21 halogeniertes ParaffinMethanol 0 1 49 einwertige AlkoholeEthanol vulgo Alkohol 0 1 10 einwertige AlkoholeGlycerin 0 0 520 dreiwertige AlkoholeEssigsaure 0 1 08 ParaffinsaurenDiethylether 0 1 62 EtherAceton 0 1 46 KetoneOlivenol 0 0 72 FettsaureesterBenzol 0 1 14 Aromatische KohlenwasserstoffeTerpentinol 0 1 Pinene TerpeneToluol 0 1 11 Aromatische KohlenwasserstoffeGase Thermische Ausdehnung von Gasen Flussigkeiten und Festkorpern Auswahl Gase unter Normaldruck und weit oberhalb des Siedepunktes verhalten sich naherungsweise wie ein ideales Gas Dieses dehnt sich proportional zur absoluten Temperatur aus Dieser einfache lineare Zusammenhang zwischen Volumen und Temperatur resultiert in einem sich stark mit der Temperatur andernden Ausdehnungskoeffizienten g displaystyle gamma der umgekehrt proportional zur absoluten Temperatur ist gRealgas Tabs 1Tabs displaystyle gamma text Realgas T text abs sim frac 1 T text abs und fur das Idealgas gilt gIdealgas Tabs 1Tabs displaystyle gamma text Idealgas T text abs frac 1 T text abs Der Ausdehnungskoeffizient des Idealgases bei 0 C Bezugstemperatur ist daher gIdealgas 0 C 1273 15 K 0 003661K 1 displaystyle gamma text Idealgas text 0 C frac 1 text 273 15 K approx 0 003661 text K 1 Der Ausdehnungskoeffizient fur ideale Gase bei 20 C ist 1 293 15 K 3 411 10 3 K 1 Allgemein kann der Ausdehnungskoeffizient durch die thermische Zustandsgleichung idealer Gase als g T oder durch die thermische Zustandsgleichung realer Gase als g T p berechnet werden Fur das ideale Gas bei niedrigem Druck gilt nach der Idealgasgleichung fur isobare thermische Ausdehnung V0V2 T0 abs T2 abs displaystyle frac V 0 V 2 frac T 0 text abs T 2 text abs Die Temperaturen mussen als absolute Temperaturen in Kelvin eingesetzt werden Fur Temperaturen die sich um eine feste Temperaturdifferenz beispielsweise um 1 K unterscheiden strebt das Volumenverhaltnis fur immer hohere Temperaturen gegen den Wert 1 Der Ausdehnungskoeffizient strebt fur immer hohere Temperaturen daher gegen Null Er sinkt also fur ideale Gase mit steigender Temperatur ab Vergleich der isobaren differentiellen Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf Fratscher und Picht nennen fur siedendes Wasser und den im Gleichgewicht stehenden Sattdampf 100 Dampf 0 flussiges Wasser fur Temperaturen von 0 01 C bis 374 15 C kritische Temperatur von Wasser die Ausdehnungskoeffizienten in 10 C Schritten Der zugehorige Systemdruck ist der jeweilige Dampfdruck von Wasser Einige der Werte werden hier beispielhaft wiedergegeben Temperatur in C Dampfdruck in MPa gWasser T displaystyle gamma text Wasser T in K 1 gWasserdampf T displaystyle gamma text Wasserdampf T Sattdampf in K 1 Hinweise0 0 0 01 0 0 0006112 0 0000855 0 003669 Dichteanomalie bis 4 C0 10 0 0 0012271 0 0 0000821 0 0035440 20 0 0 0023368 0 0 0002066 0 0034310 30 0 0 0042417 0 0 0003056 0 0033270 40 0 0 0073749 0 0 0003890 0 0032330 50 0 0 012335 0 0 0004624 0 0031500 60 0 0 019919 0 0 0005288 0 0030760 70 0 0 031161 0 0 0005900 0 0030120 80 0 0 047359 0 0 0006473 0 0029580 90 0 0 070108 0 0 0007019 0 002915100 0 0 101325 0 0 0007547 0 002882150 0 0 47597 0 0 001024 0 002897200 0 1 5551 0 0 001372 0 003291250 0 3 9776 0 0 001955 0 004321300 0 8 5917 0 0 003293 0 007117350 16 537 0 0 01039 0 02175360 18 674 0 0 01928 0 03899370 21 053 0 0 09818 0 1709374 15 krit Temp 22 12 krit Druck gt 0 1709 Originalliteratur nennt kritischer Punkt Anmerkungen Real kann der Ausdehnungskoeffizient am kritischen Punkt und daruber nicht unendlich werden er muss endlich grosse Werte haben da andernfalls das Medium sich bis auf Dichte Null unendliches Volumen ausdehnen wurde und dazu bei den jeweiligen konstanten Systembedingungen Druck und Temperatur dann unendlich viel isobare Verschiebearbeit geleistet werden musste Kurz vor Erreichen des kritischen Punktes nehmen die Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf stark zu Am kritischen Punkt werden Flussigkeit und Dampf eins bzw identisch Es gibt daher dann nur noch einen Ausdehnungskoeffizienten Im Vergleich zu 370 C muss dessen Wert aber grosser sein da das Volumen nochmals uberproportional zugenommen hat Konzentrationsabhangige Ausdehnungskoeffizienten wassriger Losungen Bei konstanter Temperatur zeigen wassrige Losungen einen mit der Konzentration des gelosten Stoffes meist ansteigenden Ausdehnungskoeffizienten Bierwerth nennt als Beispiele Natriumchloridlosung Kaliumchloridlosung und Kalziumchloridlosungen verschiedener Massenkonzentrationen So haben beispielsweise Zitat Kaliumchloridlosungen der Massengehalte 4 10 20 Ausdehnungskoeffizienten von 0 00025 0 00031 0 00041 bei jeweils 20 C Aus den genannten Beispielen lasst sich schlussfolgern dass bei diesen wassrigen Salzlosungen der Zahlenwert des Ausdehnungskoeffizienten um etwa 25 bei relativ niedrigen Konzentrationen bis 50 bei hoheren Konzentrationen zunimmt jeweils bei einer Verdoppelung der Massenkonzentration der Losung Berechnung des mittleren Raumausdehnungskoeffizienten aus Werten der Dichte oder spezifischen VoluminaDa die Anderung des Volumens von Feststoffen und Flussigkeiten eine Anderung deren Dichte r displaystyle rho nach sich zieht kann der mittlere statistische Volumenausdehnungskoeffizient gmittl displaystyle gamma text mittl auch aus dem Quotienten zweier Dichten fur zwei Temperaturen berechnet werden r0r2 1 gmittl T2 T0 displaystyle frac rho 0 rho 2 1 gamma text mittl cdot T 2 T 0 mit T2 gt T0 displaystyle T 2 gt T 0 Der mittlere Raumausdehnungskoeffizient zwischen den gewahlten Temperaturen ergibt sich also zu gmittl r0r2 1 T2 T0 displaystyle gamma text mittl frac frac rho 0 rho 2 1 T 2 T 0 Alternativ konnen auch Werte der massenspezifischen Volumina oder der Molvolumen herangezogen werden gmittl v2v0 1 T2 T0 displaystyle gamma text mittl frac frac v 2 v 0 1 T 2 T 0 Die spezifischen Volumina v displaystyle v sind den Dichten entgegengesetzt proportional Der mittlere statistische Raumausdehnungskoeffizient gmittl displaystyle gamma text mittl hat Vorteile in der Anwendung gegenuber dem auf eine Temperatur T displaystyle T bezogenen ublichen Volumenausdehnungskoeffizienten g T displaystyle gamma T Der ubliche Volumenausdehnungskoeffizient ist nur fur eine Temperatur gultig Dessen Wert steigt bei Flussigkeiten mit steigender Temperatur meist an Wegen der Dichteanomalie u a von Wasser und flussigem Ammoniak haben diese Substanzen in engen Temperaturbereichen auch negative Ausdehnungskoeffizienten Berechnet man also die Volumenanderung mit Hilfe des mittleren Volumenausdehnungskoeffizienten von Temperatur T0 displaystyle T 0 bis Temperatur T2 displaystyle T 2 so erhalt man einen korrekten Wert fur das neue Volumen oder die neue Dichte wahrend die Berechnung mit dem Volumenausdehnungskoeffizienten zu einer festen Temperatur einen grosseren Fehler aufweisen wurde Es ist auch moglich den Volumenausdehnungskoeffizienten fur eine bestimmte Temperatur sehr genau zu berechnen mittels dieser Methode Dazu zieht man die Dichtewerte fur 1 K weniger und ein Kelvin mehr heran Als Temperaturdifferenz wird 2 K eingesetzt Fur Wasser bei 4 C erhalt man so aus den Dichtewerten fur 3 C und 5 C einen Volumenausdehnungskoeffizienten von 0 K 1 Dies ist korrekt da Wasser bei 4 C sein Dichtemaximum hat dessen Dichte von 0 C bis 4 C steigt und ab 4 C wieder absinkt Folglich ist der Volumenausdehnungskoeffizient fur Wasser bei 4 C g T displaystyle gamma T 0 K 1 Zahlenwerte von Flussigkeiten bei Luftdruck Substanz T0 displaystyle T 0 T2 displaystyle T 2 in C r0 displaystyle rho 0 r2 displaystyle rho 2 in g cm DT displaystyle Delta T in K mittlere Temp Tmittl displaystyle T text mittl in C gmittl displaystyle gamma text mittl in K 1 QuellenWasser 0 0 0 1 0 999840 0 999899 0 1 0 0 0 5 0 0000590060 0 3 5 0 999964 0 999964 0 2 0 0 4 0 00 0 0 20 0 999840 0 998203 20 0 10 0 0 00008200 17 19 0 998773 0 998403 0 2 0 18 0 0 00018530 19 21 0 998403 0 997991 0 2 0 20 0 0 00020640 24 26 0 997295 0 996782 0 2 0 25 0 0 00025730 20 100 0 998203 0 95835 80 0 60 0 0 00051980 90 100 0 96532 0 95835 10 0 95 0 0 0007273Quecksilber 20 18 13 6446 13 6396 0 2 19 0 0 00018330 2 2 13 6000 13 5901 0 4 0 0 0 0 0 000182120 0 0 20 13 5951 13 5457 20 0 10 0 0 00018230 16 20 13 5556 13 5457 0 4 0 18 0 0 000182710 18 22 13 5507 13 5408 0 4 0 20 0 0 000182780 24 26 13 5359 13 5310 0 2 0 25 0 0 000181070 20 100 13 5457 13 3512 80 0 60 0 0 00018210 90 100 13 3753 13 3512 10 0 95 0 0 0001805240 260 13 018 12 970 20 250 0 0 00018504Propantriol Glyzerin 0 20 60 1 260 1 239 40 0 40 0 0 00042370 80 100 1 224 1 207 20 0 90 0 0 0007042140 160 1 167 1 143 20 150 0 0 001050180 200 1 117 1 090 20 190 0 0 001239220 240 1 059 1 025 20 230 0 0 001659Silikonol Baysilone M10 40 0 0 990 0 950 40 20 0 0 001050 0 0 40 0 950 0 920 40 0 20 0 0 0008150 40 80 0 920 0 880 40 0 60 0 0 001140 80 120 0 880 0 850 40 100 0 0 000882120 160 0 850 0 810 40 140 0 0 00123160 200 0 810 0 770 40 180 0 0 00130200 240 0 770 0 740 40 220 0 0 00101 Bei ca 4 C hat Wasser seine maximale Dichte von 0 999975 g cm Dichteanomalie und der Volumenausdehnungskoeffizient ist hier 0 K 1 Die berechneten Werte zeigen beispielsweise fur eine Temperatursteigerung von 0 auf 20 C eine Volumenzunahme um 0 164 fur Wasser und um 0 365 fur Quecksilber Von 20 bis 100 C steigen die Volumen um 4 16 bei Wasser und um 1 46 bei Quecksilber Wie man sieht steigt der Volumenausdehnungskoeffizient von Flussigkeiten mit steigender Temperatur fast immer nur an es sei denn die Substanz hat in einem engen Temperaturbereich eine Dichteanomalie wie bei Wasser zwischen 0 und 4 C vorliegend Zahlenwerte von siedenden Flussigkeiten beim jeweiligen Dampfdruck nicht isobar Bei jeder Temperatur hat eine Flussigkeit einen anderen Dampfdruck entsprechend ihrer Dampfdruckfunktion Daher erfolgen hier temperaturbedingte Ausdehnung oder Kontraktion des Volumens nicht isobar Substanz T0 displaystyle T 0 T2 displaystyle T 2 in C r0 displaystyle rho 0 r2 displaystyle rho 2 in g cm DT displaystyle Delta T in K T0 T2 2 displaystyle T 0 T 2 2 in C gmittl displaystyle gamma text mittl in K 1 Quellensiedendes uberhitztes Wasser 0 95 100 0 96172 0 95813 0 5 0 97 5 0 000749380 90 110 0 96516 0 95066 20 100 0 00076263120 130 0 94286 0 93458 10 125 0 00088596140 160 0 92584 0 90728 20 150 0 0010228190 200 0 87604 0 86468 10 195 0 0013138190 210 0 87604 0 85281 20 200 0 0013620200 210 0 86468 0 85281 10 205 0 0013919240 260 0 81360 0 78394 20 250 0 0018915290 300 0 73212 0 71220 10 295 0 0027970290 310 0 73212 0 69061 20 300 0 0030053300 310 0 71220 0 69061 10 305 0 0031262310 320 0 69061 0 66689 10 315 0 0035568320 330 0 66689 0 64045 10 325 0 0041283330 340 0 64045 0 61013 10 335 0 0049694340 350 0 61013 0 57448 10 345 0 0062056350 360 0 57448 0 52826 10 355 0 0087495360 370 0 52826 0 44823 10 365 0 017855370 374 15 kritische Temp 0 44823 0 3262 4 15 372 075 0 09014Zahlenwerte von siedenden Flussiggasen beim jeweiligen Dampfdruck nicht isobar Bei jeder Temperatur hat eine Flussigkeit ein Flussiggas einen anderen Dampfdruck entsprechend ihrer Dampfdruckfunktion Daher erfolgen hier temperaturbedingte Ausdehnung oder Kontraktion des Volumens nicht isobar Substanz T0 displaystyle T 0 T2 displaystyle T 2 in C r0 displaystyle rho 0 r2 displaystyle rho 2 in g cm DT displaystyle Delta T in K mittlere Temperatur Tmittl displaystyle T text mittl in C gmittl displaystyle gamma text mittl in K 1 Quellenflussiges Kohlendioxid siedend 50 40 1 1526 1 1136 10 45 0 0035022 30 20 1 0727 1 0293 10 25 0 00421650 2 0 9285 0 9168 2 1 0 00638118 22 0 7979 0 7548 4 20 0 0142828 30 0 6568 0 5929 2 29 0 0538930 31 05 kritische Temperatur 0 5929 0 4680 1 05 30 525 0 2542 flussiges Propan siedend 50 40 0 5917 0 5858 10 25 0 001007 30 20 0 5679 0 5559 10 45 0 002159 5 5 0 5365 0 5233 10 0 0 00252220 30 0 5020 0 4866 10 25 0 00316540 50 0 4684 0 4500 10 45 0 004089flussiges Ethen Ethylen siedend 40 30 0 4621 0 4403 10 35 0 004951 30 20 0 4403 0 4153 10 25 0 006020 20 10 0 4153 0 3851 10 15 0 007842 10 0 0 3851 0 3471 10 5 0 01095 5 5 0 3671 0 3186 10 0 0 015220 2 0 3471 0 3378 2 1 0 013770 4 0 3471 0 3258 4 2 0 016344 6 0 3258 0 3102 2 5 0 025157 8 0 2995 0 2858 1 7 5 0 047947 9 0 2995 0 2646 2 8 0 065958 9 0 2858 0 2646 1 8 5 0 080128 9 9 kritische Temperatur 0 2858 0 2111 1 9 8 95 0 18629 9 5 0 2646 0 2483 0 5 9 25 0 13139 9 9 kritische Temperatur 0 2646 0 2111 0 9 9 45 0 28169 5 9 9 kritische Temperatur 0 2483 0 2111 0 4 9 7 0 4405 flussiges Ammoniak siedend 70 68 0 72527 0 72036 2 69 0 003408 68 66 0 72036 0 72067 2 67 0 000215 66 64 0 72067 0 71839 2 65 0 001587 64 62 0 71839 0 71608 2 63 0 001613 50 48 0 70200 0 69964 2 49 0 001687 30 28 0 67764 0 67517 2 29 0 001829 28 26 0 67517 0 67263 2 27 0 001888 26 24 0 67263 0 67463 2 25 0 001482 24 22 0 67463 0 68587 2 23 0 008194 22 20 0 68587 0 66503 2 21 0 015668 2 0 0 64127 0 63857 2 1 0 002114 2 2 0 64127 0 63585 4 0 0 0021310 2 0 63857 0 63585 2 1 0 00213918 20 0 61320 0 61028 2 19 0 00239218 22 0 61320 0 60731 4 20 0 00242520 22 0 61028 0 60731 2 21 0 00244524 26 0 60438 0 60132 2 25 0 00254448 50 0 56628 0 56306 2 49 0 002859 Hinweis Dichtewerte und Ausdehnungskoeffizienten des flussigen Ammoniaks weisen zwei Dichteanomalien auf Zahlenwerte von Metallschmelzen Substanz T0 displaystyle T 0 T2 displaystyle T 2 in C r0 displaystyle rho 0 r2 displaystyle rho 2 in g cm DT displaystyle Delta T in K mittlere Temperatur Tmittl displaystyle T text mittl in C gmittl displaystyle gamma text mittl in K 1 QuellenNatrium Kalium Legierung hier 25 Na 75 K Massenprozente 20 100 0 872 0 852 80 60 0 000293100 200 0 852 0 828 100 150 0 000290200 300 0 828 0 803 100 250 0 000311300 500 0 803 0 753 200 400 0 000332500 600 0 753 0 729 100 550 0 000329600 700 0 729 0 704 100 650 0 000355Lithium Schmelze 200 300 0 511 0 505 100 250 0 00701300 400 0 505 0 495 100 350 0 000202400 600 0 495 0 474 200 500 0 000222600 700 0 474 0 465 100 650 0 000194Zinn Schmelze 240 300 6 985 6 940 60 270 0 0001081300 400 6 940 6 865 100 350 0 0001093400 500 6 865 6 790 100 450 0 0001105500 600 6 790 6 720 100 550 0 0001042600 700 6 720 6 640 100 650 0 0001205Blei Schmelze 400 500 10 582 10 476 100 450 0 00010118500 600 10 476 10 360 100 550 0 00011197600 700 10 360 10 242 100 650 0 00011521700 800 10 242 10 125 100 750 0 00011556Zahlenwerte von Gasen isobar Substanz T0 displaystyle T 0 T2 displaystyle T 2 in C r0 displaystyle rho 0 r2 displaystyle rho 2 in g l DT displaystyle Delta T in K mittlere Temperatur Tmittl displaystyle T text mittl in C gmittl displaystyle gamma text mittl in K 1 Quellentrockene Luft bei 1 bar 20 0 1 3765 1 2754 20 10 0 00396350 20 1 2754 1 1881 20 10 0 003673920 40 1 1881 1 1120 20 30 0 003421840 60 1 1120 1 0452 20 50 0 003195660 80 1 0452 0 9859 20 70 0 003007480 100 0 9859 0 9329 20 90 0 0028406140 160 0 8425 0 8036 20 150 0 0024204180 200 0 7681 0 7356 20 190 0 0022091200 300 0 7356 0 6072 100 250 0 0021146300 400 0 6072 0 5170 100 350 0 0017447400 500 0 5170 0 4502 100 450 0 0014838500 600 0 4502 0 3986 100 550 0 0012945600 700 0 3986 0 3577 100 650 0 0011434700 800 0 3577 0 3243 100 750 0 0010300800 900 0 3243 0 2967 100 850 0 0009302900 1000 0 2967 0 2734 100 950 0 0008522trockene Luft bei 10 bar 25 0 14 16 12 82 25 12 5 0 0041810 25 12 82 11 71 25 12 5 0 00379225 50 11 71 10 79 25 37 5 0 00341150 100 10 79 9 321 50 75 0 003152100 200 9 321 7 336 100 150 0 002706200 300 7 336 6 053 100 250 0 002120300 400 6 053 5 153 100 350 0 001747400 500 5 153 4 487 100 450 0 001484trockene Luft bei 100 bar 25 0 149 5 131 4 25 12 5 0 0055100 25 131 4 117 8 25 12 5 0 00461825 50 117 8 107 1 25 37 5 0 00399650 100 107 1 91 13 50 75 0 003505100 200 91 13 70 92 100 150 0 002850200 300 70 92 58 37 100 250 0 002150300 400 58 37 49 71 100 350 0 001742400 500 49 71 43 55 100 450 0 001414gesattigt feuchte Luft bei 100 kPa 0 2 1 2731 1 2634 2 1 0 0038398 12 1 2347 1 2159 4 10 0 003865416 20 1 1971 1 1785 4 18 0 00394618 22 1 1878 1 1691 4 20 0 00399924 26 1 1597 1 1503 2 25 0 00408628 32 1 1408 1 1216 4 30 0 00428038 42 1 0921 1 0717 4 40 0 00475948 50 1 0395 1 0282 2 49 0 00549555 65 0 9989 0 9332 10 60 0 00704065 75 0 9332 0 8552 10 70 0 00912175 85 0 8552 0 7605 10 80 0 0124585 95 0 7605 0 6442 10 90 0 01805 Hinweis Der Sattigungsgrad 100 der feuchten Luft bleibt bei Erwarmung nur konstant erhalten wenn die Luft beispielsweise in einer Gasburette uber der Sperrflussigkeit Wasser eingeschlossen ist wahrend die Temperatur erhoht wird Zahlenwerte von uberhitztem Wasserdampf isobar Substanz T0 displaystyle T 0 T2 displaystyle T 2 in C r0 displaystyle rho 0 r2 displaystyle rho 2 in g l DT displaystyle Delta T in K mittlere Temperatur Tmittl displaystyle T text mittl in C gmittl displaystyle gamma text mittl in K 1 Quellenuberhitzter Wasserdampf bei 0 6 bar 100 200 0 3514 0 2756 100 150 0 002750200 300 0 2756 0 2272 100 250 0 002130300 400 0 2272 0 1933 100 350 0 0011754400 500 0 1933 0 1682 100 450 0 001492uberhitzter Wasserdampf bei 1 bar 100 200 0 5899 0 4604 100 150 0 002813200 300 0 4604 0 3791 100 250 0 002145300 400 0 3791 0 3224 100 350 0 001759400 500 0 3224 0 2805 100 450 0 001494uberhitzter Wasserdampf bei 6 bar 200 300 2 839 2 304 100 250 0 002322300 400 2 304 1 947 100 350 0 001834400 500 1 947 1 690 100 450 0 001521uberhitzter Wasserdampf bei 10 bar 200 300 4 850 3 879 100 250 0 002503300 400 3 879 3 264 100 350 0 001884400 500 3 264 2 826 100 450 0 001550ZusammenfassungBei Feststoffen und Flussigkeiten steigt der Ausdehnungskoeffizient positiver Wert mit steigender Temperatur fast ausnahmslos an Einige Stoffe Flussigkeiten und Feststoffe weisen Dichteanomalien in engen Temperaturbereichen auf und haben dann in diesen Bereichen auch negative Ausdehnungskoeffizienten Gase haben positive Ausdehnungskoeffizienten die aber mit steigender Temperatur in ihrem Wert abnehmen Messbedingung ist konstanter Druck Flussigkeiten zeigen kurz vor Erreichen der kritischen Temperatur des Stoffs eine starke exponentielle Zunahme der Ausdehnungskoeffizienten Die berechneten Beispiele von flussigem Ethen und Kohlendioxid zeigen dies deutlich Laut Fratscher Picht soll auch der Ausdehnungskoeffizient des mit der Flussigkeit im Gleichgewicht stehenden Dampfes kurz vor Erreichen der kritischen Temperatur der Substanz eine starke exponentielle Zunahme zeigen Fratscher nennt fur den kritischen Punkt fur Wasser als Wert der Ausdehnungskoeffizienten unendlich doch dies kann nicht sein Es mussen endliche Werte bestimmbar sein da ansonsten eine unendlich hohe Energie isobare Verschiebearbeit zur Ausdehnung des Volumens aufgewendet werden musste Der uberkritische Zustand ist weder Flussigkeit noch Dampf Daher mussen die Ausdehnungskoeffizienten von Flussigkeit und Dampf sich vor Erreichen des kritischen Punktes einander annahern um schliesslich am kritischen Punkt identisch zu werden Plotzliche Anderungen der Dichte des Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen und Flussigkeiten verweisen auf eine Anderung der Molekul oder Kristallstruktur bei den jeweiligen Bedingungen Druck und Temperatur Einfluss der Ausdehnungskoeffizienten auf den Fullgrad eines Behalters bei TemperaturanderungenDer Fullgrad f displaystyle varphi eines Behalters in der Verfahrenstechnik ist definiert als f VFVB displaystyle varphi frac V text F V text B Sind die Zahlenwerte der Volumenausdehnungskoeffizienten g displaystyle gamma der im Behalter befindlichen Flussigkeit gF displaystyle gamma text F und der berechenbare Volumenausdehnungskoeffizient gB 3 aB displaystyle gamma text B 3 cdot alpha text B des Behaltermaterials Wandmaterial nicht gleich gross so fuhrt jede Anderung der Temperatur des Behalters und seines Inhaltes Flussigkeit zu einer Anderung des Behalterfullgrades da sich Flussigkeit und Behaltermaterial unterschiedlich stark ausdehnen oder zusammenziehen wenn die Temperatur steigt oder sinkt Bierwerth nennt folgende Formel fur die Anderung des prozentualen Fullgrades f displaystyle varphi Df VF0 DT gF 3 aB VB0 1 3 aB DT 100 displaystyle Delta varphi frac V text F 0 cdot Delta T cdot gamma text F 3 cdot alpha text B V B 0 cdot 1 3 cdot alpha text B cdot Delta T cdot 100 Flussigkeitsvolumen VF displaystyle V text F Behaltervolumen VB displaystyle V B Die mit Indice 0 gekennzeichneten Volumina sind die Werte vor der Temperaturanderung Anfangswert Langenausdehnungskoeffizient aB displaystyle alpha B des Behaltermaterials Volumenausdehnungskoeffizient gF displaystyle gamma text F der im Behalter befindlichen Flussigkeit Die verwendeten Ausdehnungskoeffizienten sind die mittleren Ausdehnungskoeffizienten im jeweiligen Temperaturbereich Siehe auchBimetall Temperaturkoeffizient DichteanomalieLiteraturGerhard Ondracek Werkstoffkunde Leitfaden fur Studium und Praxis 2 uberarbeitete Aufl Expert Verlag Sindelfingen 1986 ISBN 3 88508 966 1 Walther Bierwerth Tabellenbuch Chemietechnik Europa Lehrmittel KG 2005 ISBN 3 8085 7085 7 Volumenausdehnungskoeffizienten von Flussigkeiten und Feststoffen S 76 Methode der Bestimmung des differentiellen Ausdehnungskoeffizienten zu einer Temperatur Ausdehnungskoeffizienten vieler Behalterwerkstoffe der chemischen Industrie Stahle Legierungen Leichtmetalle Glasern Keramiken und Kunststoffen S 248 256 U Hubschmann E Links E Hitzel Tabellen zur Chemie und zur Analytik in Ausbildung und Beruf Verlag Handwerk und Technik 1998 ISBN 3 582 01234 4 Fritz Dietzel Technische Warmelehre Vogel Verlag Wurzburg 1990 ISBN 3 8023 0089 0 Anhang Tafel 2 mittlere Ausdehnungskoeffizienten von Aluminium Grauguss Glas Messing und Stahl 0 5 C fur zwei verschiedene Temperaturbereiche 0 100 C und 0 200 C S 159 Autorenkollektiv Rolf Kaltofen et al Tabellenbuch Chemie dicke Version 5 Aufl VEB Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig Leipzig 1975 Ausdehnungskoeffizienten von Metallen Elementen und Legierungen von Nichtmetallen organischen Flussigkeiten verschiedenen Glasern und Keramiken S 389 390 Wolfgang Fratscher Hans Peter Picht Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1979 amp Stuttgart 1993 ISBN 3 342 00633 1 isobare Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf S 170 171 Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen Werkstoffen anorganischer und organischer Flussigkeiten S 31 EinzelnachweiseThe coefficients of thermal expansion of wood and wood products PDF 5 1 MB Abgerufen am 10 Mai 2012 englisch Werner Martienssen Hans Warlimont Hrsg Springer Handbook of Condensed Matter and Material Data Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 44376 2 William M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics A ready reference Book of chemical and physical Data 92 Auflage CRC Press Boca Raton FL u a 2011 ISBN 978 1 4398 5511 9 Autorenkollektiv u a Rolf Kaltofen Tabellenbuch Chemie dicke Version 5 Auflage VEB Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1975 Ausdehnungskoeffizienten von Metallen Elementen und Legierungen von Nichtmetallen organischen Flussigkeiten verschiedenen Glasern und Keramiken S 389 390 Walther Bierwerth Tabellenbuch Chemietechnik Europa Lehrmittel KG 2005 ISBN 3 8085 7085 7 Tab Ausdehnungskoeffizienten vieler Behalterwerkstoffe der chemischen Industrie Stahle Legierungen Leichtmetalle Glasern Keramiken und Kunststoffen S 248 256 Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics A ready reference Book of chemical and physical Data 57 Auflage CRC Press Cleveland Ohio 1976 ISBN 0 87819 456 8 Wolfgang Fratscher Hans Peter Picht Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1979 amp Stuttgart 1993 ISBN 3 342 00633 1 Tab 2 3 Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen Werkstoffen anorganischer und organischer Flussigkeiten S 31 U Hubschmann E Links E Hitzel Tabellen zur Chemie und zur Analytik in Ausbildung und Beruf Verlag Handwerk und Technik 1998 ISBN 3 582 01234 4 S 35 36 Ausdehnungskoeffizienten von Metalllegierungen Werkstoffen Glasern und anorganischer Chemikalien Paetec GmbH Formeln und Tabellen fur die Sekundarstufen I u II Berlin 1996 Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen und Flussigkeiten Wolfgang Fratscher Hans Peter Picht Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1979 amp Stuttgart 1993 ISBN 3 342 00633 1 isobare Ausdehnungskoeffizienten von Wasser und Wasserdampf S 170 171 Wolfgang Fratscher Hans Peter Picht Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1979 amp Stuttgart 1993 ISBN 3 342 00633 1 Tab 2 3 Ausdehnungskoeffizienten von Feststoffen Werkstoffen anorganischer und organischer Flussigkeiten S 31 Walther Bierwerth Tabellenbuch Chemietechnik Europa Lehrmittel KG 2005 ISBN 3 8085 7085 7 Volumenausdehnungskoeffizienten von Flussigkeiten und Feststoffen S 76 Methode der Bestimmung des differentiellen Ausdehnungskoeffizienten zu einer Temperatur Ausdehnungskoeffizienten vieler Behalterwerkstoffe der chemischen Industrie Stahle Legierungen Leichtmetalle Glasern Keramiken und Kunststoffen S 248 256 Wolfgang Kaiser Kunststoffchemie fur Ingenieure Von der Synthese bis zur Anwendung 2 Auflage Carl Hanser 2007 ISBN 978 3 446 41325 2 S 228 Technical Glasses Data Sheet PDF schott com archiviert vom Original am 11 Dezember 2015 abgerufen am 29 Mai 2018 englisch archive org Produktinformationsseite des Herstellers Heraeus Quarzglas heraeus quarzglas de Archivversion vom 19 April 2009 Keramverband Thermische Eigenschaften Abgerufen am 29 Mai 2018 ZERODUR Glaskeramik mit extrem niedriger thermischer Ausdehnung Schott AG archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 27 Marz 2019 abgerufen am 3 Februar 2019 Der angegebene Wert gilt fur Zerodur der Dehnungsklasse 0 EXTREME Ausdehnungskoeffizient von Eis fur 5 C bis 0 C in U Hubschmann E Links E Hitzel Tabellen zur Chemie ISBN 978 3 582 01234 0 wird der Volumenausdehnungskoeffizient mit 0 000213 benannt der umgerechnet einen Langenausdehnungskoeffizienten von 0 000071 ergibt Paetec GmbH Formeln und Tabellen fur die Sekundarstufen I u II Berlin 1996 Ausdehnungskoeffizient von Eis bei 0 C dessen Langenausdehnungskoeffizient wird mit 0 000051 genannt J A Kosinski J G Gualtieri A Ballato Thermal expansion of alpha quartz In Proceedings of the 45th Annual Symposium on Frequency Control 1991 IEEE Los Angeles 1991 ISBN 0 87942 658 6 S 22 doi 10 1109 freq 1991 145883 amerikanisches Englisch Fritz Dietzel Technische Warmelehre Vogel Verlag Wurzburg 1990 ISBN 3 8023 0089 0 S 159 ff archive org b tu de Brandenburgische Technische Universitat Cottbus Senftenberg Physikalisches Praktikum W01 Thermische Ausdehnung Archivversion vom 13 Janner 2019 Walther Bierwerth Tabellenbuch Chemietechnik Europa Lehrmittel KG 2005 ISBN 3 8085 7085 7 Langen und Volumenanderung S 61 ff Fratzscher Picht Stoffdaten und Kennwerte der Verfahrenstechnik Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig DDR 1979 BRD 1993 S 99ff Anm Bei Erreichen der kritischen Temperatur von niedrigeren Temperaturen her kommend Walther Bierwerth Tabellenbuch Chemietechnik Europa Lehrmittel KG 2005 ISBN 3 8085 7085 7 Langen und Volumenanderung Anderung des Behalterfullgrades in S 75

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