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Das Waldstraßenviertel ist ein Wohngebiet der Stadt Leipzig nordwestlich der Innenstadt und gehört zum Stadtbezirk Mitte

Waldstraßenviertel

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Das Waldstraßenviertel ist ein Wohngebiet der Stadt Leipzig nordwestlich der Innenstadt und gehört zum Stadtbezirk Mitte. Es gilt als eines der größten geschlossen erhaltenen Gründerzeitviertel in Europa und genießt als Flächenarchitekturdenkmal besonderen Schutz.

Lage

Das Waldstraßenviertel erstreckt sich auf die Straßen rund um die Waldstraße in Leipzig und entspricht im Wesentlichen dem bebauten Teil des Ortsteils Leipzig-Zentrum-Nordwest, der durch die Friedrich-Ebert-Straße im Westen, Elstermühlgraben und Emil-Fuchs-Straße im Nordosten, die Pfaffendorfer Straße im Osten und Ranstädter Steinweg und Jahnallee im Süden begrenzt wird. Zum Teil wird auch die Käthe-Kollwitz-Straße als südliche Grenze angesehen, danach gehören dann auch das Naundörfchen, die ehemalige Ranstädter Vorstadt und der Bereich um die nördliche Gottschedstraße zum Viertel. Der Name Waldstraßenviertel ist keine amtliche Bezeichnung des Stadtviertels.

Nordöstlich des Waldstraßenviertels befindet sich das Rosental als öffentliche Grünanlage, im Westen schließt sich das Sportforum mit dem Zentralstadion und im Süden die Innere Westvorstadt an.

Von der Jahnallee aus beginnt am Waldplatz die Waldstraße als zentrale Achse des Viertels in Nord-Süd-Richtung und teilt es in das westliche und das östliche Waldstraßenviertel. Der nördliche Bereich des östlichen Waldstraßenviertels ist in offener Villenbebauung ausgeführt, während in den anderen Teilen eine geschlossene Bebauung entlang der Straßenzüge überwiegt.

Die Waldstraße kreuzen von Süden beginnend Gustav-Adolf-Straße, Hinrichsenstraße (früher: Auenstraße), Fregestraße, Feuerbachstraße (früher: Sedanstraße), Wettiner Straße und Christianstraße; im westlichen Waldstraßenviertel schließen sich noch die Straßen Am Mückenschlösschen und Goyastraße an.

Parallel zur Waldstraße führen hierbei Friedrich-Ebert-Straße (früher: An der alten Elster) und Max-Planck-Straße (früher: Elsässer Straße) im westlichen und Liviastraße, Tschaikowskistraße (früher: König-Johann-Straße), Funkenburgstraße, Leibnizstraße und Färberstraße im östlichen Waldstraßenviertel. Auf die Leipziger Kaufmannsfamilie Frege verweisen hierbei die Frege-, die Livia- und die Christianstraße, der Liviaplatz und der Fregesteg.

Östlich des Elstermühlgrabens wird die Gustav-Adolf- zur Humboldtstraße und wird dort gequert von Jacobstraße, Rosentalgasse und Lortzingstraße. Auf dem Gebiet der Jacobstraße befand sich eine lange vor der Stadtgründung im 11. Jahrhundert entstandene Jacobskapelle als mittelalterliche Wallfahrtskapelle am Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Die Rosentalgasse war lange Zeit die einzige Zugangsstelle von Leipzig zum Rosental und führte zwischen Elstermühlgraben und Pleißemühlgraben entlang. An ihrem nördlichen Ende steht das Eingangsportal für die im 18. Jahrhundert geplante kurfürstliche Park- und Schlossanlage im Rosental. Die Lortzingstraße erinnert an den Leipziger Kapellmeister und Komponisten Albert Lortzing, der zeitweise in einem Gartenhaus der Großen Funkenburg nahe der Funkenburgstraße lebte.

Statistik

Am 30. Juni 2023 hat der Ortsteil Zentrum-Nordwest, der in etwa dem Waldstraßenviertel entspricht, 10.878 Einwohner, bei einem Ausländeranteil von 10,2 %. Seine Fläche beläuft sich auf 396 Hektar.

Vorgeschichte des Gebiets

Auf dem Gelände des Waldstraßenviertels befand sich ursprünglich Wald- und Wiesenland.

Wahrscheinlich entstanden schon sehr zeitig im Gebiet der Elster und der Pleiße slawische Siedlungen. Die Via Regia im heutigen Verlauf von Ranstädter Steinweg und Jahnallee war eine alte Handelsstraße, die durch königliche Privilegien geschützt wurde. Iroschottische Missionare nutzten die Via Regia bereits im 7. Jahrhundert und gründeten mit der Jakobskapelle die erste Kapelle im späteren Stadtgebiet.

In der Zeit vom 10. bis 12. Jahrhundert fanden zahlreiche Flussregulierungsmaßnahmen statt, so wurde der Elstermühlgraben errichtet und die Parthe nach Norden verlegt. Dadurch war eine weitere Besiedlung des Gebiets möglich.

Die Via Regia wurde bereits im Mittelalter am Ranstädter Steinweg von zwei Häuserreihen gesäumt, es entstanden nördlich die Mühlgrabensiedlung und südlich neben der Jacobskapelle das Jacobsviertel oder Jacobsparochie. Das Naundörfchen befand sich südlich des Jacobsviertels, es wurde 1295 erstmals urkundlich erwähnt.

Aus diesen Siedlungen entstand im 12. Jahrhundert die Ranstädter Vorstadt oder Rannische Vorstadt, die auf Höhe der jetzigen Leibnizstraße durch das Äußere Rannische Tor abgeschlossen wurde. In der Rannischen Vorstadt wohnten wegen der beiden Mühlgräben vor allem Fleischer, Gerber, Färber und Fischer.

In der Nähe der Jacobskapelle stand die Jacobsmühle (die spätere Angermühle). Nördlich davon wurde 1212 auf Geheiß des Markgrafen von Sachsen Dietrich von Meißen das Georgenhospital zwischen Elstermühlgraben und Pleiße am Rand zum Rosental erbaut.

Außerhalb des Äußeren Rannischen Tores stand nördlich der Via Regia die Leipziger Ratsziegelei. Im Bereich der heutigen Funkenburgstraße wurde um das Jahr 1600 herum ein großes Vorwerk, die Große Funkenburg, mit großem Garten, zwei Seen und mehreren Nebengebäuden erbaut, es diente unter anderem als Gaststätte und war ein beliebtes Leipziger Ausflugsziel.

Um 1830 wuchs die Bevölkerung der Stadt erneut sprunghaft an, so dass eine weitere Bebauung des Waldstraßenviertels nötig wurde. Die jährlichen Frühjahrshochwasser machten dies jedoch nahezu unmöglich und erst nach erneuten Regulierungsmaßnahmen konnte der Bebau in Angriff genommen werden.

Entwicklung des heutigen Waldstraßenviertels

Von der heute noch vorhandenen Bebauung entstand ab etwa 1830 der Bereich der Lortzingstraße/Rosentalgasse. Es folgte ab etwa 1860 das Gebiet der Leibnizstraße, die Anlage des Waldplatzes und des südlichen Teils der Waldstraße mit ihren Seitenstraßen bis zur Fregestraße – siehe nebenstehender Stadtplan von 1867.

  • Das Mückenschlösschen an der Waldstraße, um 1900
  • Das Mückenschlösschen (2010)

Nach dem Abriss der Großen Funkenburg im Jahre 1897 wurde auch das noch verbliebene Gelände im Bereich der Funkenburg- und Tschaikowskistraße in das rechteckige Straßenmuster einbezogen und das Viertel nach Norden bis zur Christianstraße erweitert. Der nördliche Teil, von der Fregestraße an, entstand in offener Blockrandbebauung, oft in der nun modernen Formensprache des Jugendstils. Namhafte Architekten der Jahrhundertwende wie Paul Möbius, Emil Franz Hänsel oder Raymund Brachmann schufen markante Wohnbauten. Am Nordende des Viertels wurde die Waldstraßenbrücke über den Elstermühlgraben und 1892/93 ein Gartenrestaurant und Café erbaut, das wegen der ehemals mückenreichen Gegend den Namen Mückenschlösschen trägt.

Nach der gesellschaftlichen Gleichstellung der Juden in Sachsen nahm der Anteil der jüdischen Bevölkerung zu. Besonders deutlich zeigte sich dies in der Handelsstadt Leipzig, wo ein Großteil der Händler Juden aus Osteuropa waren. Diese siedelten sich vielfach im heutigen Waldstraßenviertel an, wo fast 20 % der Bevölkerung jüdischer Herkunft waren. Es entstanden verschiedene jüdisch-soziale Institutionen wie das Eitingon-Krankenhaus oder die Ariowitsch-Stiftung als Altersheim. Die Juden des Waldstraßenviertels waren vor allem im Pelzhandelszentrum um die Straße Brühl beschäftigt. Bis 1933 lebten etwa 2500 jüdische Menschen im Waldstraßenviertel.

Siehe auch: Geschichte der Juden in Leipzig

Der Bereich zwischen Christian- und Goyastraße wurde als letzter Bauabschnitt etwa ab 1925 bis in die 1960er Jahre bebaut. Neben Wohnhäusern befindet sich hier unter anderem das ehemalige jüdische (Eitingon-)Krankenhaus in der gleichnamigen Straße.

Während der Zeit des industriellen Wohnungsbaus ab den 1970er Jahren wurde die zum Teil stark beschädigte Gebäudesubstanz vernachlässigt, so dass der Verfall der Häuser weiter fortschritt. Nach der Wiedervereinigung kam es zur schrittweisen Sanierung der Gründerzeithäuser.

Im Gebiet zwischen Goyastraße und Elstermühlgraben wurden nach 1990 neben einzelnen Wohnhäusern ein Autohaus, das Städtische Altenpflegeheim Goyastraße und ein Neubau für die Sportoberschule Leipzig errichtet.

Für ihre Strategie zum Erhalt des Waldstraßenviertels erhielt die Stadt beim Bundeswettbewerb vom Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 1994 eine Goldmedaille. Andererseits wurden noch nach dem Jahr 2000 mehrere gut erhaltene und denkmalgeschützte Gebäude abgerissen, zum Beispiel die spätklassizistische kleine Funkenburg und das Wohn- und Geschäftshaus Friedrich-Ebert-Straße 81 a/b, vornehmlich aus Gründen der Verkehrsplanung, was zu massiven Protesten in der Öffentlichkeit führte.

Wahlergebnisse

Die Wahlbeteiligung im Waldstraßenviertel beziehungsweise dem Ortsteil Zentrum Nordwest belief sich bei der Bundestagswahl 2021 auf 85,4 % und war damit vergleichsweise hoch. Stärkste Partei wurden die Grünen, gefolgt von der SPD. Im Durchschnitt des Wahlergebnisses des Wahlkreises 153, zu dem das Waldstraßenviertel gehört, bewegten sich die SPD und die CDU, während die LINKE und die AfD erheblich schwächer abschnitten.

Wahlergebnis Bundestagswahl 2021 (Zweitstimmen in Prozent)
Partei CDU LINKE AfD SPD Grüne FDP Sonstige
Waldstraßenviertel 13,9 9,4 6,4 19,9 29,5 14,1 7,6
Wahlkreis 153 13,1 14,7 11,2 20,9 21,3 9,7 9,1

Bei Wahlen zum Sächsischen Landtag gehört das Waldstraßenviertel zum Wahlkreis Leipzig 5.

Wirtschaft

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestanden im Waldstraßenviertel vielfältige Handwerksbetriebe, deren Gewerbebetrieb sich überwiegend in den Innenhöfen der Straßenviertel abspielte. Weiterhin gab es eine Klavierfabrik in der Sedanstraße, einen Posamentenhersteller und zwei Fabriken für ätherische Öle. Der Anteil der Handwerke verringerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach. Nördlich der Goyastraße entstanden Produktionsstätten des Automobil- und Maschinenbaus. Heute sind entlang der Waldstraße, der Jahnallee und teilweise auch an anderen Straßen viele Einzelwarengeschäfte und andere Gewerbe zu finden. Der grundlegende Charakter des Waldstraßenviertels als Wohngebiet wird dadurch jedoch nicht in Frage gestellt.

Die Verkehrsanbindung wird über mehrere Haltestellen der Straßenbahnlinie 4 entlang der Waldstraße sichergestellt, welche in der Regel alle 10 Minuten verkehrt. Am Waldplatz halten auch die Linien 3, 7, 8 und 15 welche in dichten Takt in die Innenstadt fahren.

Öffentliche Einrichtungen

In diesem Viertel befindet sich die Lessing-Grundschule und die Sportoberschule sowie das Naturkundemuseum Leipzig im Gebäude einer früheren Höheren Bürgerschule. Das Gebäude der ehemaligen Höheren Israelitischen Schule in der Gustav-Adolf-Straße beherbergt seit 1954 ein Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen, früher genannt Deutsche Zentralbücherei für Blinde.

Persönlichkeiten

Im Waldstraßenviertel wohnten zahlreiche bekannte Personen, darunter auch viele Musiker. Beispiele dafür sind: Albin Ackermann-Teubner, Samuel Josef Agnon, August Bebel, Max Beckmann, Georg Bötticher, Hans Driesch, Bernard Katz, Paul Alfred Kleinert, Hans Mayer, Paul Julius Möbius, Joachim Ringelnatz, Auguste Schmidt, Georg Trexler.

  • Lortzings Gartenhaus (1899)
  • Gustav Mahlers Wohnhaus (2009)
  • Gedenktafel am Wohnhaus Mahlers, Gustav-Adolf-Str. 12 (2022)

1827/1828 wohnte der Komponist Heinrich Marschner in der Goldenen Laute (Ranstädter Steinweg 8) und vollendete hier seine Oper Der Vampyr.

Albert Lortzing hatte mehrere Wohnungen im Waldstraßenviertel: 1833–1838 im Naundörfchen (Nr. 1008), wo er unter anderem seine Oper Zar und Zimmermann komponierte, ab 1838 in der Frankfurter Straße neben der großen Funkenburg und von 1844 bis 1846 in einem Gartenhaus der Großen Funkenburg.

Gustav Mahler wohnte 1887/88 im Haus Gustav-Adolf-Straße 12 und schrieb dort unter anderem seine 1. Sinfonie. Eine Gedenktafel am Wohnhaus des Komponisten erinnert daran.

Seit 2014 erinnert am Haus Hinrichsenstraße 32 eine Gedenktafel an Friedrich Nietzsche, der dort während mehrerer Aufenthalte wohnte.

Siehe auch

  • Liste der Kulturdenkmale in Leipzig-Zentrum-Nordwest, A–J
  • Liste der Kulturdenkmale in Leipzig-Zentrum-Nordwest, K–Z

Literatur

  • Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig. Pro Leipzig, 2005, ISBN 978-3-936508-03-1 (u. a. Stichworte Waldstraßenviertel, Große Funkenburg, Karten der Einbandseiten). 
  • Bernd Sikora: Das Leipziger Waldstraßenviertel – Ein Führer durch Geschichte und Gegenwart. Miriquidi Media, 2011, ISBN 978-3-9809271-2-3. 

Weblinks

Commons: Waldstraßenviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Album zum Waldstraßenviertel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Suchtreffer zum Stichwort Waldstraßenviertel auf der Website der Stadt Leipzig
  • Offizielle Website des Bürgervereins Waldstraßenviertel e. V.
  • Das Leipziger Waldstraßen- und Bachstraßenviertel. Eine Dokumentation der städtebaulichen Erneuerung im Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz, Broschüre der Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Leipzig 2017

Einzelnachweise

  1. André Loh-Kliesch: Leipzig-Lexikon
  2. Lage. In: waldstrassenviertel.de. Bürgerverein Waldstraßenviertel e. V., abgerufen am 22. Mai 2019. 
  3. Statistischer Quartalsbericht II/2023. In: leipzig.de. City of Leipzig, S. 27, abgerufen am 2. März 2024. 
  4. Ortsteilkatalog 2018. In: leipzig.de. City of Leipzig, S. 33, abgerufen am 2. März 2024. 
  5. Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig, Pro Leipzig, 2005, S. 268, S. 486 Jacobsviertel, Rannische Vorstadt
  6. Vgl. Riedel 2005, S. 268 Jacobsviertel
  7. Vgl. Riedel 2005, S. 200 Große Funkenburg
  8. Vgl. Riedel 2005, S. 414 Mückenschlösschen
  9. So hat Leipzig gewählt, in: Leipziger Volkszeitung, 28. September 2021
  10. Wohnhaus von Albert Lortzing. In: Notenbogen Leipzig. Abgerufen am 6. April 2020. 

51.34603812.356922Koordinaten: 51° 20′ 45,7″ N, 12° 21′ 24,9″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 29 Jun 2025 / 22:25

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Das Waldstrassenviertel ist ein Wohngebiet der Stadt Leipzig nordwestlich der Innenstadt und gehort zum Stadtbezirk Mitte Es gilt als eines der grossten geschlossen erhaltenen Grunderzeitviertel in Europa und geniesst als Flachenarchitekturdenkmal besonderen Schutz Liviastrasse im Waldstrassenviertel 2009 LageEingang zum Rosental in der Rosentalgasse 2009 Das Waldstrassenviertel erstreckt sich auf die Strassen rund um die Waldstrasse in Leipzig und entspricht im Wesentlichen dem bebauten Teil des Ortsteils Leipzig Zentrum Nordwest der durch die Friedrich Ebert Strasse im Westen Elstermuhlgraben und Emil Fuchs Strasse im Nordosten die Pfaffendorfer Strasse im Osten und Ranstadter Steinweg und Jahnallee im Suden begrenzt wird Zum Teil wird auch die Kathe Kollwitz Strasse als sudliche Grenze angesehen danach gehoren dann auch das Naundorfchen die ehemalige Ranstadter Vorstadt und der Bereich um die nordliche Gottschedstrasse zum Viertel Der Name Waldstrassenviertel ist keine amtliche Bezeichnung des Stadtviertels Nordostlich des Waldstrassenviertels befindet sich das Rosental als offentliche Grunanlage im Westen schliesst sich das Sportforum mit dem Zentralstadion und im Suden die Innere Westvorstadt an Von der Jahnallee aus beginnt am Waldplatz die Waldstrasse als zentrale Achse des Viertels in Nord Sud Richtung und teilt es in das westliche und das ostliche Waldstrassenviertel Der nordliche Bereich des ostlichen Waldstrassenviertels ist in offener Villenbebauung ausgefuhrt wahrend in den anderen Teilen eine geschlossene Bebauung entlang der Strassenzuge uberwiegt Die Waldstrasse kreuzen von Suden beginnend Gustav Adolf Strasse Hinrichsenstrasse fruher Auenstrasse Fregestrasse Feuerbachstrasse fruher Sedanstrasse Wettiner Strasse und Christianstrasse im westlichen Waldstrassenviertel schliessen sich noch die Strassen Am Muckenschlosschen und Goyastrasse an Die Grosse Funkenburg um 1900 Parallel zur Waldstrasse fuhren hierbei Friedrich Ebert Strasse fruher An der alten Elster und Max Planck Strasse fruher Elsasser Strasse im westlichen und Liviastrasse Tschaikowskistrasse fruher Konig Johann Strasse Funkenburgstrasse Leibnizstrasse und Farberstrasse im ostlichen Waldstrassenviertel Auf die Leipziger Kaufmannsfamilie Frege verweisen hierbei die Frege die Livia und die Christianstrasse der Liviaplatz und der Fregesteg Ostlich des Elstermuhlgrabens wird die Gustav Adolf zur Humboldtstrasse und wird dort gequert von Jacobstrasse Rosentalgasse und Lortzingstrasse Auf dem Gebiet der Jacobstrasse befand sich eine lange vor der Stadtgrundung im 11 Jahrhundert entstandene Jacobskapelle als mittelalterliche Wallfahrtskapelle am Pilgerweg nach Santiago de Compostela Die Rosentalgasse war lange Zeit die einzige Zugangsstelle von Leipzig zum Rosental und fuhrte zwischen Elstermuhlgraben und Pleissemuhlgraben entlang An ihrem nordlichen Ende steht das Eingangsportal fur die im 18 Jahrhundert geplante kurfurstliche Park und Schlossanlage im Rosental Die Lortzingstrasse erinnert an den Leipziger Kapellmeister und Komponisten Albert Lortzing der zeitweise in einem Gartenhaus der Grossen Funkenburg nahe der Funkenburgstrasse lebte StatistikAm 30 Juni 2023 hat der Ortsteil Zentrum Nordwest der in etwa dem Waldstrassenviertel entspricht 10 878 Einwohner bei einem Auslanderanteil von 10 2 Seine Flache belauft sich auf 396 Hektar Vorgeschichte des GebietsAuf dem Gelande des Waldstrassenviertels befand sich ursprunglich Wald und Wiesenland Wahrscheinlich entstanden schon sehr zeitig im Gebiet der Elster und der Pleisse slawische Siedlungen Die Via Regia im heutigen Verlauf von Ranstadter Steinweg und Jahnallee war eine alte Handelsstrasse die durch konigliche Privilegien geschutzt wurde Iroschottische Missionare nutzten die Via Regia bereits im 7 Jahrhundert und grundeten mit der Jakobskapelle die erste Kapelle im spateren Stadtgebiet In der Zeit vom 10 bis 12 Jahrhundert fanden zahlreiche Flussregulierungsmassnahmen statt so wurde der Elstermuhlgraben errichtet und die Parthe nach Norden verlegt Dadurch war eine weitere Besiedlung des Gebiets moglich Nach Westen ausgerichtete Karte von Leipzig im Jahre 1823 Gelb markiert sind das Ranstadter Viertel innerhalb der Kernstadt und die Ranstadter Vorstadt mit Funkenburg und Jacobshospital auf der oberen rechten Seite Die Via Regia wurde bereits im Mittelalter am Ranstadter Steinweg von zwei Hauserreihen gesaumt es entstanden nordlich die Muhlgrabensiedlung und sudlich neben der Jacobskapelle das Jacobsviertel oder Jacobsparochie Das Naundorfchen befand sich sudlich des Jacobsviertels es wurde 1295 erstmals urkundlich erwahnt Aus diesen Siedlungen entstand im 12 Jahrhundert die Ranstadter Vorstadt oder Rannische Vorstadt die auf Hohe der jetzigen Leibnizstrasse durch das Aussere Rannische Tor abgeschlossen wurde In der Rannischen Vorstadt wohnten wegen der beiden Muhlgraben vor allem Fleischer Gerber Farber und Fischer In der Nahe der Jacobskapelle stand die Jacobsmuhle die spatere Angermuhle Nordlich davon wurde 1212 auf Geheiss des Markgrafen von Sachsen Dietrich von Meissen das Georgenhospital zwischen Elstermuhlgraben und Pleisse am Rand zum Rosental erbaut Ausserhalb des Ausseren Rannischen Tores stand nordlich der Via Regia die Leipziger Ratsziegelei Im Bereich der heutigen Funkenburgstrasse wurde um das Jahr 1600 herum ein grosses Vorwerk die Grosse Funkenburg mit grossem Garten zwei Seen und mehreren Nebengebauden erbaut es diente unter anderem als Gaststatte und war ein beliebtes Leipziger Ausflugsziel Um 1830 wuchs die Bevolkerung der Stadt erneut sprunghaft an so dass eine weitere Bebauung des Waldstrassenviertels notig wurde Die jahrlichen Fruhjahrshochwasser machten dies jedoch nahezu unmoglich und erst nach erneuten Regulierungsmassnahmen konnte der Bebau in Angriff genommen werden Entwicklung des heutigen WaldstrassenviertelsAusschnitt aus einem Stadtplan aus dem Jahre 1867 mit dem Waldstrassenviertel am rechten Bildrand Strassen bis Fregestrasse bereits angelegt Von der heute noch vorhandenen Bebauung entstand ab etwa 1830 der Bereich der Lortzingstrasse Rosentalgasse Es folgte ab etwa 1860 das Gebiet der Leibnizstrasse die Anlage des Waldplatzes und des sudlichen Teils der Waldstrasse mit ihren Seitenstrassen bis zur Fregestrasse siehe nebenstehender Stadtplan von 1867 Das Muckenschlosschen an der Waldstrasse um 1900 Das Muckenschlosschen 2010 Nach dem Abriss der Grossen Funkenburg im Jahre 1897 wurde auch das noch verbliebene Gelande im Bereich der Funkenburg und Tschaikowskistrasse in das rechteckige Strassenmuster einbezogen und das Viertel nach Norden bis zur Christianstrasse erweitert Der nordliche Teil von der Fregestrasse an entstand in offener Blockrandbebauung oft in der nun modernen Formensprache des Jugendstils Namhafte Architekten der Jahrhundertwende wie Paul Mobius Emil Franz Hansel oder Raymund Brachmann schufen markante Wohnbauten Am Nordende des Viertels wurde die Waldstrassenbrucke uber den Elstermuhlgraben und 1892 93 ein Gartenrestaurant und Cafe erbaut das wegen der ehemals muckenreichen Gegend den Namen Muckenschlosschen tragt Nach der gesellschaftlichen Gleichstellung der Juden in Sachsen nahm der Anteil der judischen Bevolkerung zu Besonders deutlich zeigte sich dies in der Handelsstadt Leipzig wo ein Grossteil der Handler Juden aus Osteuropa waren Diese siedelten sich vielfach im heutigen Waldstrassenviertel an wo fast 20 der Bevolkerung judischer Herkunft waren Es entstanden verschiedene judisch soziale Institutionen wie das Eitingon Krankenhaus oder die Ariowitsch Stiftung als Altersheim Die Juden des Waldstrassenviertels waren vor allem im Pelzhandelszentrum um die Strasse Bruhl beschaftigt Bis 1933 lebten etwa 2500 judische Menschen im Waldstrassenviertel Siehe auch Geschichte der Juden in Leipzig Der Bereich zwischen Christian und Goyastrasse wurde als letzter Bauabschnitt etwa ab 1925 bis in die 1960er Jahre bebaut Neben Wohnhausern befindet sich hier unter anderem das ehemalige judische Eitingon Krankenhaus in der gleichnamigen Strasse Die Frankfurter Strasse heutige Jahnallee in westlicher Richtung um 1904 Wahrend der Zeit des industriellen Wohnungsbaus ab den 1970er Jahren wurde die zum Teil stark beschadigte Gebaudesubstanz vernachlassigt so dass der Verfall der Hauser weiter fortschritt Nach der Wiedervereinigung kam es zur schrittweisen Sanierung der Grunderzeithauser Im Gebiet zwischen Goyastrasse und Elstermuhlgraben wurden nach 1990 neben einzelnen Wohnhausern ein Autohaus das Stadtische Altenpflegeheim Goyastrasse und ein Neubau fur die Sportoberschule Leipzig errichtet Fur ihre Strategie zum Erhalt des Waldstrassenviertels erhielt die Stadt beim Bundeswettbewerb vom Bundesministerium fur Raumordnung Bauwesen und Stadtebau 1994 eine Goldmedaille Andererseits wurden noch nach dem Jahr 2000 mehrere gut erhaltene und denkmalgeschutzte Gebaude abgerissen zum Beispiel die spatklassizistische kleine Funkenburg und das Wohn und Geschaftshaus Friedrich Ebert Strasse 81 a b vornehmlich aus Grunden der Verkehrsplanung was zu massiven Protesten in der Offentlichkeit fuhrte WahlergebnisseDie Wahlbeteiligung im Waldstrassenviertel beziehungsweise dem Ortsteil Zentrum Nordwest belief sich bei der Bundestagswahl 2021 auf 85 4 und war damit vergleichsweise hoch Starkste Partei wurden die Grunen gefolgt von der SPD Im Durchschnitt des Wahlergebnisses des Wahlkreises 153 zu dem das Waldstrassenviertel gehort bewegten sich die SPD und die CDU wahrend die LINKE und die AfD erheblich schwacher abschnitten Wahlergebnis Bundestagswahl 2021 Zweitstimmen in Prozent Partei CDU LINKE AfD SPD Grune FDP SonstigeWaldstrassenviertel 13 9 9 4 6 4 19 9 29 5 14 1 7 6Wahlkreis 153 13 1 14 7 11 2 20 9 21 3 9 7 9 1 Bei Wahlen zum Sachsischen Landtag gehort das Waldstrassenviertel zum Wahlkreis Leipzig 5 WirtschaftBis zur Mitte des 20 Jahrhunderts bestanden im Waldstrassenviertel vielfaltige Handwerksbetriebe deren Gewerbebetrieb sich uberwiegend in den Innenhofen der Strassenviertel abspielte Weiterhin gab es eine Klavierfabrik in der Sedanstrasse einen Posamentenhersteller und zwei Fabriken fur atherische Ole Der Anteil der Handwerke verringerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach Nordlich der Goyastrasse entstanden Produktionsstatten des Automobil und Maschinenbaus Heute sind entlang der Waldstrasse der Jahnallee und teilweise auch an anderen Strassen viele Einzelwarengeschafte und andere Gewerbe zu finden Der grundlegende Charakter des Waldstrassenviertels als Wohngebiet wird dadurch jedoch nicht in Frage gestellt Die Verkehrsanbindung wird uber mehrere Haltestellen der Strassenbahnlinie 4 entlang der Waldstrasse sichergestellt welche in der Regel alle 10 Minuten verkehrt Am Waldplatz halten auch die Linien 3 7 8 und 15 welche in dichten Takt in die Innenstadt fahren Offentliche EinrichtungenIn diesem Viertel befindet sich die Lessing Grundschule und die Sportoberschule sowie das Naturkundemuseum Leipzig im Gebaude einer fruheren Hoheren Burgerschule Das Gebaude der ehemaligen Hoheren Israelitischen Schule in der Gustav Adolf Strasse beherbergt seit 1954 ein Deutsches Zentrum fur barrierefreies Lesen fruher genannt Deutsche Zentralbucherei fur Blinde PersonlichkeitenIm Waldstrassenviertel wohnten zahlreiche bekannte Personen darunter auch viele Musiker Beispiele dafur sind Albin Ackermann Teubner Samuel Josef Agnon August Bebel Max Beckmann Georg Botticher Hans Driesch Bernard Katz Paul Alfred Kleinert Hans Mayer Paul Julius Mobius Joachim Ringelnatz Auguste Schmidt Georg Trexler Lortzings Gartenhaus 1899 Gustav Mahlers Wohnhaus 2009 Gedenktafel am Wohnhaus Mahlers Gustav Adolf Str 12 2022 1827 1828 wohnte der Komponist Heinrich Marschner in der Goldenen Laute Ranstadter Steinweg 8 und vollendete hier seine Oper Der Vampyr Albert Lortzing hatte mehrere Wohnungen im Waldstrassenviertel 1833 1838 im Naundorfchen Nr 1008 wo er unter anderem seine Oper Zar und Zimmermann komponierte ab 1838 in der Frankfurter Strasse neben der grossen Funkenburg und von 1844 bis 1846 in einem Gartenhaus der Grossen Funkenburg Gustav Mahler wohnte 1887 88 im Haus Gustav Adolf Strasse 12 und schrieb dort unter anderem seine 1 Sinfonie Eine Gedenktafel am Wohnhaus des Komponisten erinnert daran Seit 2014 erinnert am Haus Hinrichsenstrasse 32 eine Gedenktafel an Friedrich Nietzsche der dort wahrend mehrerer Aufenthalte wohnte Siehe auchListe der Kulturdenkmale in Leipzig Zentrum Nordwest A J Liste der Kulturdenkmale in Leipzig Zentrum Nordwest K ZLiteraturHorst Riedel Stadtlexikon Leipzig Pro Leipzig 2005 ISBN 978 3 936508 03 1 u a Stichworte Waldstrassenviertel Grosse Funkenburg Karten der Einbandseiten Bernd Sikora Das Leipziger Waldstrassenviertel Ein Fuhrer durch Geschichte und Gegenwart Miriquidi Media 2011 ISBN 978 3 9809271 2 3 WeblinksCommons Waldstrassenviertel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Album zum Waldstrassenviertel Album mit Bildern 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Albert Lortzing In Notenbogen Leipzig Abgerufen am 6 April 2020 51 346038 12 356922 Koordinaten 51 20 45 7 N 12 21 24 9 O

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