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Wandermönche sind eine aus verschiedenen Religionen bekannte Form des Mönchtums Sie sind sowohl aus dem frühen Christent

Wandermönch

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Wandermönche sind eine aus verschiedenen Religionen bekannte Form des Mönchtums. Sie sind sowohl aus dem frühen Christentum (peregrinatio propter Deum/Christum) als auch dem Buddhismus und dem Hinduismus bekannt. Vom Wandermönch zu unterscheiden sind Missionare oder Wanderprediger, deren Ortswechsel eher der Verbreitung der Ideen der eigenen Glaubensrichtung als der Askese dienen.

Im Christentum

Von Anfang an wurde im Mönchtum die Standortfrage diskutiert. Es gab Mönche, die die Askese in der Heimatlosigkeit suchten und rastlos umherzogen, während andere das freie Umherziehen als unwürdig ablehnten und die Ortsgebundenheit (Stabilitas loci) gelobten.

Für die Keltische Kirche war Heimatlosigkeit (peregrinatio) ein wesentlicher Faktor ihrer Askese, der die gesamte Geschichte Europas beeinflusste: viele europäische Länder wurden durch irische Wandermönche christianisiert. Die Askese bestand darin, dass man sich der Vorsehung Gottes anvertraute und auf die Sicherheit sozialer Bindungen verzichtete. Nach dem Vorbild Christi und seiner zwölf Apostel begab man sich auf Wanderschaft. So zog Columban der Jüngere, angetrieben vom Ideal der Peregrination, in das Gebiet des heutigen Frankreichs.

Im Katholizismus hingegen wurde das freie Umherschweifen der Wandermönche als der „Unmoral Vorschub leistend“ betrachtet und schon bald nicht mehr praktiziert. Später wurde den Mönchen das Verlassen ihrer Klöster untersagt, so etwa auf der Synode von Agde im Jahr 507. Die Benediktinerregel kritisiert wandernde Mönche wie Sarabaiten und Gyrovagen ganz deutlich:

„10. Die vierte Art der Mönche sind die sogenannten Gyrovagen. Ihr Leben lang ziehen sie landauf landab und lassen sich für drei oder vier Tage in verschiedenen Klöstern beherbergen.

11. Immer unterwegs, nie beständig, sind sie Sklaven der Launen ihres Eigenwillens und der Gelüste ihres Gaumens.“

Im Hinduismus

→ Hauptartikel: Sadhu

Schon um 1200 vor unserer Zeitrechnung erwähnte die Rigveda im Buch X den keshi, einen schweigenden Asketen, der ungekämmt und unbekleidet ist. Dieser Asket „ist zu Hause von Meer zu Meer, von Osten bis Westen“. Diese frühen Mönche waren also überall zu Hause und daher ohne festen Wohnsitz.

Im Hinduismus sind die umherziehenden Mönche auch heute an der Tagesordnung, die sich nirgendwo länger aufhalten dürfen, um keine sozialen Kontakte anknüpfen zu können. Diese Wandermönche, die Sadhus, haben auch einige Christen zu einem solchen Wanderleben inspiriert.

Bekannte Wandermönche

Im Christentum

  • Brendan der Reisende
  • Columban von Iona
  • Columban von Luxeuil
  • Erhard von Regensburg
  • Emmeram von Regensburg
  • Gallus (Heiliger)
  • Korbinian
  • Pirminius
  • Rupert von Salzburg
  • Totnan
  • Kolonat (Heiliger)
  • Koloman (Heiliger)
  • Fridolin von Säckingen
  • Johannes Moschos
  • Kilian (Heiliger)
  • Dominikus von Sora

Im Buddhismus

  • Claude AnShin Thomas

Siehe auch

  • Buddhistisches Mönchtum

Literatur

Mönchtum und Wanderschaft im Christentum:

  • Arnold Angenendt: Monachi peregrini. Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des frühen Mittelalters (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 6). Fink, München 1972, ISBN 3-7705-0605-7 (Zugleich: Münster, Universität, Dissertation, 1969).
  • Arnold Angenendt: Die irische Peregrinatio und ihre Auswirkungen auf dem Kontinent vor dem Jahr 800. In: Heinz Löwe (Hrsg.): Die Iren und Europa im früheren Mittelalter Band 1. Klett-Cotta, Stuttgart 1982, ISBN 3-12-915470-1, S. 52–79.
  • Arnold Angenendt: Peregrinatio. In: Lexikon des Mittelalters. Band 6: Lukasbilder bis Plantagenêt. Artemis & Winkler, München u. a. 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1882–1883.
  • Hans von Campenhausen: Die asketische Heimatlosigkeit im altkirchlichen und frühmittelalterlichen Mönchtum (= Sammlung gemeinverständlicher Vorträge und Schriften aus dem Gebiet der Theologie und Religionsgeschichte. 149, ISSN 0340-6954). Mohr, Tübingen 1930, (Wieder in: Hans von Campenhausen: Tradition und Leben, Kräfte der Kirchengeschichte. Aufsätze und Vorträge. Mohr, Tübingen 1960, S. 290–317).
  • Daniel Caner: Wandering, Begging Monks. Spiritual Authority and the Promotion of Monasticism in Late Antiquity (= The Transformation of the Classical Heritage. Band 33). University of California Press, Berkeley CA u. a. 2002, ISBN 0-520-23324-7.
  • Thomas M. Charles-Edwards: The Social Background to Irish Peregrinatio. In: David Greene, Brian Ó Cuív (Hrsg.): Myles Dillon Memorial Volume (= Celtica. Band 11, ISSN 0069-1399). The Dublin Institute for Advanced Studies, Dublin 1976, S. 43–59.
  • Giles Constable: Monachisme et pèlerinage au Moyen Age. In: Revue historique. Année 101, Nr. 258, 1977, ISSN 0035-3264, S. 3–27.
  • Ursmar Engelmann: Der heilige Pirmin und sein Pastoralbüchlein. (= Reichenau-Bücherei. 1). 2., neu bearbeitete Auflage. Eingeleitet und ins Deutsche übertragen. Thorbecke, Sigmaringen 1976, ISBN 3-7995-3501-2.
  • Jean Leclerq: Mönchtum und Peregrinatio im Frühmittelalter. In: Römische Quartalschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte. Band 55, 1960, S. 212–225.
  • Peter R. Müller: Columbans Revolution. Wie irische Mönche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten – und was wir von ihnen lernen können (= Edition IGW. Band 1). Neufeld, Schwarzenfeld 2008, ISBN 978-3-937896-64-9.
  • Andreas Rüther: Stabilitas loci. In: Lexikon des Mittelalters. Band 7: Planudes bis Stadt (Rus). Lexma Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 2162–2163.

Anmerkungen

  1. Robert Fischer: Die keltische Religion in Irland und ihre Beeinflussung durch die Christianisierung. Diplomarbeit der Universität Wien, 2007, S. 9 (PDF).
  2. Wolfgang Hage: Das Christentum im frühen Mittelalter. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-33590-3, S. 66 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Regel des Hl. Benedikt. Die Arten der Mönche (Kap. 1). Abgerufen am 29. Mai 2019. 
  4. Pierre François de Béthune: Buddhistische Mönche und ihr Lebensraum. Übersetzt von Cyrill Schäfer OSB, St. Ottilien. In: Erbe und Auftrag. Jahrgang 85, 2009, Heft 4, S. 458ff.
  5. Friso Melzer: Evangelische Sadhus – Wandermönche in Indien. In: Quatember. 1955, S. 109–112 (quatember.de [abgerufen am 14. November 2009]). 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4499380-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 07:32

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Wandermonche sind eine aus verschiedenen Religionen bekannte Form des Monchtums Sie sind sowohl aus dem fruhen Christentum peregrinatio propter Deum Christum als auch dem Buddhismus und dem Hinduismus bekannt Vom Wandermonch zu unterscheiden sind Missionare oder Wanderprediger deren Ortswechsel eher der Verbreitung der Ideen der eigenen Glaubensrichtung als der Askese dienen Im ChristentumVon Anfang an wurde im Monchtum die Standortfrage diskutiert Es gab Monche die die Askese in der Heimatlosigkeit suchten und rastlos umherzogen wahrend andere das freie Umherziehen als unwurdig ablehnten und die Ortsgebundenheit Stabilitas loci gelobten Fur die Keltische Kirche war Heimatlosigkeit peregrinatio ein wesentlicher Faktor ihrer Askese der die gesamte Geschichte Europas beeinflusste viele europaische Lander wurden durch irische Wandermonche christianisiert Die Askese bestand darin dass man sich der Vorsehung Gottes anvertraute und auf die Sicherheit sozialer Bindungen verzichtete Nach dem Vorbild Christi und seiner zwolf Apostel begab man sich auf Wanderschaft So zog Columban der Jungere angetrieben vom Ideal der Peregrination in das Gebiet des heutigen Frankreichs Im Katholizismus hingegen wurde das freie Umherschweifen der Wandermonche als der Unmoral Vorschub leistend betrachtet und schon bald nicht mehr praktiziert Spater wurde den Monchen das Verlassen ihrer Kloster untersagt so etwa auf der Synode von Agde im Jahr 507 Die Benediktinerregel kritisiert wandernde Monche wie Sarabaiten und Gyrovagen ganz deutlich 10 Die vierte Art der Monche sind die sogenannten Gyrovagen Ihr Leben lang ziehen sie landauf landab und lassen sich fur drei oder vier Tage in verschiedenen Klostern beherbergen 11 Immer unterwegs nie bestandig sind sie Sklaven der Launen ihres Eigenwillens und der Geluste ihres Gaumens Im HinduismusSadhu in Varanasi Hauptartikel Sadhu Schon um 1200 vor unserer Zeitrechnung erwahnte die Rigveda im Buch X den keshi einen schweigenden Asketen der ungekammt und unbekleidet ist Dieser Asket ist zu Hause von Meer zu Meer von Osten bis Westen Diese fruhen Monche waren also uberall zu Hause und daher ohne festen Wohnsitz Im Hinduismus sind die umherziehenden Monche auch heute an der Tagesordnung die sich nirgendwo langer aufhalten durfen um keine sozialen Kontakte anknupfen zu konnen Diese Wandermonche die Sadhus haben auch einige Christen zu einem solchen Wanderleben inspiriert Bekannte WandermoncheIm Christentum Brendan der Reisende Columban von Iona Columban von Luxeuil Erhard von Regensburg Emmeram von Regensburg Gallus Heiliger Korbinian Pirminius Rupert von Salzburg Totnan Kolonat Heiliger Koloman Heiliger Fridolin von Sackingen Johannes Moschos Kilian Heiliger Dominikus von SoraIm Buddhismus Claude AnShin ThomasSiehe auchBuddhistisches MonchtumLiteraturMonchtum und Wanderschaft im Christentum Arnold Angenendt Monachi peregrini Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des fruhen Mittelalters Munstersche Mittelalter Schriften Band 6 Fink Munchen 1972 ISBN 3 7705 0605 7 Zugleich Munster Universitat Dissertation 1969 Arnold Angenendt Die irische Peregrinatio und ihre Auswirkungen auf dem Kontinent vor dem Jahr 800 In Heinz Lowe Hrsg Die Iren und Europa im fruheren Mittelalter Band 1 Klett Cotta Stuttgart 1982 ISBN 3 12 915470 1 S 52 79 Arnold Angenendt Peregrinatio In Lexikon des Mittelalters Band 6 Lukasbilder bis Plantagenet Artemis amp Winkler Munchen u a 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1882 1883 Hans von Campenhausen Die asketische Heimatlosigkeit im altkirchlichen und fruhmittelalterlichen Monchtum Sammlung gemeinverstandlicher Vortrage und Schriften aus dem Gebiet der Theologie und Religionsgeschichte 149 ISSN 0340 6954 Mohr Tubingen 1930 Wieder in Hans von Campenhausen Tradition und Leben Krafte der Kirchengeschichte Aufsatze und Vortrage Mohr Tubingen 1960 S 290 317 Daniel Caner Wandering Begging Monks Spiritual Authority and the Promotion of Monasticism in Late Antiquity The Transformation of the Classical Heritage Band 33 University of California Press Berkeley CA u a 2002 ISBN 0 520 23324 7 Thomas M Charles Edwards The Social Background to Irish Peregrinatio In David Greene Brian o Cuiv Hrsg Myles Dillon Memorial Volume Celtica Band 11 ISSN 0069 1399 The Dublin Institute for Advanced Studies Dublin 1976 S 43 59 Giles Constable Monachisme et pelerinage au Moyen Age In Revue historique Annee 101 Nr 258 1977 ISSN 0035 3264 S 3 27 Ursmar Engelmann Der heilige Pirmin und sein Pastoralbuchlein Reichenau Bucherei 1 2 neu bearbeitete Auflage Eingeleitet und ins Deutsche ubertragen Thorbecke Sigmaringen 1976 ISBN 3 7995 3501 2 Jean Leclerq Monchtum und Peregrinatio im Fruhmittelalter In Romische Quartalschrift fur Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Band 55 1960 S 212 225 Peter R Muller Columbans Revolution Wie irische Monche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten und was wir von ihnen lernen konnen Edition IGW Band 1 Neufeld Schwarzenfeld 2008 ISBN 978 3 937896 64 9 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