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Die Werkmeisterbücher entstanden im 15 und frühen 16 Jahrhundert und bilden die älteste Fachliteratur die von deutschen

Werkmeisterbücher

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Die Werkmeisterbücher entstanden im 15. und frühen 16. Jahrhundert und bilden die älteste Fachliteratur, die von deutschen Architekten verfasst wurde. Die aus dem Steinmetzhandwerk hervorgegangenen mittelalterlichen Baumeister werden in zeitgenössischen Quellen, wenn sie für eine Großbaustelle wie eine Kathedrale oder für das Bautätigkeit eines Fürsten oder einer Stadt verantwortlich waren, als Werkmeister (lat. magister operis) bezeichnet. Nach der Gesellenprüfung als Steinmetz absolvierten sie eine zusätzliche Ausbildung und waren nach der Meisterprüfung befähigt, als Architekt zu arbeiten.

Für die Werkmeisterbücher ist auch die Bezeichnung Steinmetzbücher üblich, obwohl sie die handwerkliche Steinmetzarbeit nicht behandeln; sie rührt daher, dass die mittelalterlichen Baumeister durchweg ausgebildete Steinmetzen waren. Die Werkmeisterbücher beschäftigen sich vielmehr mit dem Entwurf und der Ausführung von spätgotischen Sakralbauten. Insgesamt sind sechs Bücher erhalten, von denen drei als Drucke und drei als Handschriften vorliegen. Die Werkmeisterbücher sind ein wesentlicher Bestandteil der im Mittelalter nur in Ansätzen vorhandenen Architekturtheorie.

Erhaltene Bücher

Es handelt sich um folgende Handschriften:

  • Wiener Werkmeisterbuch (15. Jahrhundert). Der Autor ist unbekannt.
  • Von des Chores Maß und Gerechtigkeit (zirka 1500). Der Autor ist unbekannt.
  • Unterweisungen von Lorenz Lechler (1516). Lechler war kurpfälzischer Hofarchitekt.

Folgende Bücher sind als Drucke erhalten:

  • Das Büchlein von der Fialen Gerechtigkeit von Matthäus Roritzer (1486). Der Autor war Dombaumeister in Regensburg.
  • Geometria Deutsch von Matthäus Roritzer (1487/88)
  • Fialenbüchlein („Von dem waren grunt des maßwercks“), hrsg. von dem Graveur (um 1487)

Inhalt

Die Werkmeisterbücher gehen alle vom gleichen Entwurfssystem aus. Die Abmessungen aller Teile eines Bauwerks stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Sie beziehen sich direkt oder indirekt auf das Grundmaß der lichten Chorweite. Die großen Abmessungen, wie Mittelschifflänge oder -höhe, werden arithmetisch festgelegt und mit Hilfe der vier Grundrechenarten ermittelt. Sie sind stets ein Vielfaches oder ein Bruchteil der lichten Chorweite.

Kleine Abmessungen werden geometrisch bestimmt. Die Proportionierung von Fialen, Wimpergen und Giebeln erfolgt mittels Quadratur oder Triangulatur. Grundlage für die geometrischen Konstruktionen ist ebenfalls die lichte Chorweite.

Bedeutung

Die Frage, ob die Werkmeisterbücher lediglich Gebrauchsanleitungen oder architekturtheoretische Schriften sind, beschäftigt die Kunstwissenschaft seit dem 19. Jahrhundert. Die sechs Schriften stellen die Gesetze, nach denen Architektur gestaltet wird, vor. Sie beschreiben die Proportionen der Bauwerke, wie dies auch in den architekturtheoretischen Schriften der Antike und Renaissance geschehen ist. Allerdings bedienen sich die Werkmeisterbücher fachliterarischer Formen, die im Mittelalter weit verbreitet waren. Deshalb wirken sie verglichen mit den Büchern der Renaissance schwerfällig.

Literatur

  • Francois Bucher: The Lodge Books and Sketchbooks of Medieval Architects. New York 1979. 
  • Ulrich Coenen: Die spätgotischen Werkmeisterbücher in Deutschland. Untersuchung und Edition der Lehrschriften für Entwurf und Ausführung von Sakralbauten. 2. Auflage. München 1990. 
  • Ulrich Coenen: Von des Chores Maß und Gerechtigkeit. Der Einfluß der spätgotischen Werkmeisterbücher auf den Ausbau von Chorturmkirchen in der Ortenau am Beispiel der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Ottersweier. In: Die Ortenau. Nr. 79, 1999, S. 372–412. 
  • Ulrich Coenen: Der Einfluß der Werkmeisterbücher auf den Entwurf der spätgotischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bühl. In: Bühler Heimatgeschichte. Nr. 13, 1999, S. 72–94. 
  • Ulrich Coenen: Architekturtheorie und Entwurfslehre im Mittelalter. In: Ralph Johannes (Hrsg.): Entwerfen. Architektenausbildung in Europa von Vitruv bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Geschichte – Theorie – Praxis. Junius, Hamburg 2009, S. 196–214. 
  • Josef Dabbel: Des Dombaumeisters und Buchdruckers Matthäus Roriczer Büchlein von der Fialen Gerechtigkeit. Regensburg 1923. 
  • August Essenwein: Hans Schmuttermayers Fialenbüchlein. In: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Nr. 28, 1881, S. 65–78. 
  • Ferdinand Geldner (Hrsg.): Matthäus Roriczer, Das Büchlein von der Fialen Gerechtigkeit; Die Geometria Deutsch, Faksimile der Originalausgaben. Wiesbaden 1965. 
  • Werner Müller: Grundlagen gotischer Bautechnik. Deutscher Kunstverlag, München 1990, ISBN 3-422-06055-3.
  • August Reichensperger: Des Meister L. Lacher Unterweisungen. In: vermischte Schriften über christliche Kunst. Leipzig 1856, S. 133–167. 
  • Anneliese Seeliger-Zeiss: Studien zum Steinmetzbuch des Lorenz Lechler von 1516. In: Architectura. Nr. 12, 1982, S. 125–150. 
  • Anne Egidy: Lorenz Lechler. In: Hubertus Günther (Hrsg.): Deutsche Architekturtheorie zwischen Gotik und Renaissance. 2. Auflage. Darmstadt 1988, S. 49–57. 
  • Wolfgang Strohmayer: Das Lehrwerk des Matthäus Roriczer. Hürtgenwald 2004. 
  • Wolfgang Strohmayer: Matthäus Roriczer. Baukunst Lehrbuch. Stolberg 2009, ISBN 978-3-87646-113-7. 

Weblinks

Wikisource: Werkmeisterbücher – Quellen und Volltexte
  • Internetseite zu den Werkmeisterbüchern

Einzelnachweise

  1. Matthäus Roriczer: Puechlein der fialen gerechtikait. In: Bibliotheca Augustana. Abgerufen am 22. März 2008 (Transkription entsprechend dem Text des Würzburger Exemplars). 
  2. Matthäus Roriczer: Geometria deutsch. In: Bibliotheca Augustana. Abgerufen am 22. März 2008 (Transkription entsprechend dem Text des Würzburger Exemplars). 
  3. Vgl. Matthäus Roriczer: Geometria deutsch. ca. 1497. (Online bei Bibliotheca Augustana)
  4. Gundolf Keil: Schmuttermayer, Hans. In: Verfasserlexikon. Band VIII, Sp. 771 f.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 05 Jul 2025 / 18:27

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Die Werkmeisterbucher entstanden im 15 und fruhen 16 Jahrhundert und bilden die alteste Fachliteratur die von deutschen Architekten verfasst wurde Die aus dem Steinmetzhandwerk hervorgegangenen mittelalterlichen Baumeister werden in zeitgenossischen Quellen wenn sie fur eine Grossbaustelle wie eine Kathedrale oder fur das Bautatigkeit eines Fursten oder einer Stadt verantwortlich waren als Werkmeister lat magister operis bezeichnet Nach der Gesellenprufung als Steinmetz absolvierten sie eine zusatzliche Ausbildung und waren nach der Meisterprufung befahigt als Architekt zu arbeiten Fur die Werkmeisterbucher ist auch die Bezeichnung Steinmetzbucher ublich obwohl sie die handwerkliche Steinmetzarbeit nicht behandeln sie ruhrt daher dass die mittelalterlichen Baumeister durchweg ausgebildete Steinmetzen waren Die Werkmeisterbucher beschaftigen sich vielmehr mit dem Entwurf und der Ausfuhrung von spatgotischen Sakralbauten Insgesamt sind sechs Bucher erhalten von denen drei als Drucke und drei als Handschriften vorliegen Die Werkmeisterbucher sind ein wesentlicher Bestandteil der im Mittelalter nur in Ansatzen vorhandenen Architekturtheorie Erhaltene BucherEs handelt sich um folgende Handschriften Wiener Werkmeisterbuch 15 Jahrhundert Der Autor ist unbekannt Von des Chores Mass und Gerechtigkeit zirka 1500 Der Autor ist unbekannt Unterweisungen von Lorenz Lechler 1516 Lechler war kurpfalzischer Hofarchitekt Folgende Bucher sind als Drucke erhalten Das Buchlein von der Fialen Gerechtigkeit von Matthaus Roritzer 1486 Der Autor war Dombaumeister in Regensburg Geometria Deutsch von Matthaus Roritzer 1487 88 Fialenbuchlein Von dem waren grunt des masswercks hrsg von dem Graveur um 1487 InhaltDie Werkmeisterbucher gehen alle vom gleichen Entwurfssystem aus Die Abmessungen aller Teile eines Bauwerks stehen in einem bestimmten Verhaltnis zueinander Sie beziehen sich direkt oder indirekt auf das Grundmass der lichten Chorweite Die grossen Abmessungen wie Mittelschifflange oder hohe werden arithmetisch festgelegt und mit Hilfe der vier Grundrechenarten ermittelt Sie sind stets ein Vielfaches oder ein Bruchteil der lichten Chorweite Kleine Abmessungen werden geometrisch bestimmt Die Proportionierung von Fialen Wimpergen und Giebeln erfolgt mittels Quadratur oder Triangulatur Grundlage fur die geometrischen Konstruktionen ist ebenfalls die lichte Chorweite BedeutungDie Frage ob die Werkmeisterbucher lediglich Gebrauchsanleitungen oder architekturtheoretische Schriften sind beschaftigt die Kunstwissenschaft seit dem 19 Jahrhundert Die sechs Schriften stellen die Gesetze nach denen Architektur gestaltet wird vor Sie beschreiben die Proportionen der Bauwerke wie dies auch in den architekturtheoretischen Schriften der Antike und Renaissance geschehen ist Allerdings bedienen sich die Werkmeisterbucher fachliterarischer Formen die im Mittelalter weit verbreitet waren Deshalb wirken sie verglichen mit den Buchern der Renaissance schwerfallig LiteraturFrancois Bucher The Lodge Books and Sketchbooks of Medieval Architects New York 1979 Ulrich Coenen Die spatgotischen Werkmeisterbucher in Deutschland Untersuchung und Edition der Lehrschriften fur Entwurf und Ausfuhrung von Sakralbauten 2 Auflage Munchen 1990 Ulrich Coenen Von des Chores Mass und Gerechtigkeit Der Einfluss der spatgotischen Werkmeisterbucher auf den Ausbau von Chorturmkirchen in der Ortenau am Beispiel der Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Ottersweier In Die Ortenau Nr 79 1999 S 372 412 Ulrich Coenen Der Einfluss der Werkmeisterbucher auf den Entwurf der spatgotischen Pfarrkirche St Peter und Paul in Buhl In Buhler Heimatgeschichte Nr 13 1999 S 72 94 Ulrich Coenen Architekturtheorie und Entwurfslehre im Mittelalter In Ralph Johannes Hrsg Entwerfen Architektenausbildung in Europa von Vitruv bis Mitte des 20 Jahrhunderts Geschichte Theorie Praxis Junius Hamburg 2009 S 196 214 Josef Dabbel Des Dombaumeisters und Buchdruckers Matthaus Roriczer Buchlein von der Fialen Gerechtigkeit Regensburg 1923 August Essenwein Hans Schmuttermayers Fialenbuchlein In Anzeiger fur Kunde der deutschen Vorzeit Nr 28 1881 S 65 78 Ferdinand Geldner Hrsg Matthaus Roriczer Das Buchlein von der Fialen Gerechtigkeit Die Geometria Deutsch Faksimile der Originalausgaben Wiesbaden 1965 Werner Muller Grundlagen gotischer Bautechnik Deutscher Kunstverlag Munchen 1990 ISBN 3 422 06055 3 August Reichensperger Des Meister L Lacher Unterweisungen In vermischte Schriften uber christliche Kunst Leipzig 1856 S 133 167 Anneliese Seeliger Zeiss Studien zum Steinmetzbuch des Lorenz Lechler von 1516 In Architectura Nr 12 1982 S 125 150 Anne Egidy Lorenz Lechler In Hubertus Gunther Hrsg Deutsche Architekturtheorie zwischen Gotik und Renaissance 2 Auflage Darmstadt 1988 S 49 57 Wolfgang Strohmayer Das Lehrwerk des Matthaus Roriczer Hurtgenwald 2004 Wolfgang Strohmayer Matthaus Roriczer Baukunst Lehrbuch Stolberg 2009 ISBN 978 3 87646 113 7 WeblinksWikisource Werkmeisterbucher Quellen und Volltexte 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