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Westeuropäisches Riftsystem

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Westeuropäisches Riftsystem
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Das Westeuropäische Riftsystem ist ein gürtelartiges Netzwerk von Grabenbrüchen und assoziierten Vulkanzentren, das den europäischen Kontinent generell in Nordnordost-Südsüdwestrichtung durchquert. Erste Vorläufer gehen bis ins Perm zurück, der Höhepunkt der Entwicklung erfolgte jedoch erst im Mesozoikum und vor allem im Känozoikum.

Geographische Beschreibung

Das Westeuropäische Riftsystem, engl. Western European Rift System oder Western European Rift Belt, reicht von der Nordsee im Norden bis zur Atlantikküste Afrikas im Süden und hat als maximale Längserstreckung eine Ausdehnung von mehr als 3000 Kilometer. Sein im Känozoikum sich ausbildender Zentralteil, das (engl. European Cenozoic Rift System oder abgekürzt ECRIS), der von der Niederrheinischen Bucht im Norden bis zum Südende des spanischen Valencia-Trogs im Süden verläuft, misst 1100 Kilometer.

Das Grabenbruchsystem beginnt im Norden mit dem in Nord-Süd-Richtung verlaufenden , der die Shetland-Inseln von Norwegen trennt. Nach Süden schließt sich ihm im Zentralbereich der Nordsee der NNW-SSO-orientierte an, der in seinem Südabschnitt eine Richtungsänderung nach N-S durchführt und zirka 50 Kilometer vor Erreichen der Nordfriesischen Inseln ausläuft. Dieses hat eine Gesamtlänge von 1000 Kilometer mit einer variablen Breite von 25 bis zu 100 Kilometer. Die Krustendehnung macht sich aber noch über einen wesentlich weiteren Bereich von 200 bis 300 Kilometer bemerkbar.

Zum Hauptstrang des Nordseegrabensystems nach Osten versetzt bildete sich der SSW-streichende Oslograben, der nach Süden in den übergeht; letzterer endet mit Erreichen der OSO-querenden Sorgenfrei-Tornquist-Zone. Abgetrennt durch diese bedeutende Störungszone folgt weiter südlich der , der der Westküste Dänemarks vorgelagert ist. Der Horn-Graben besitzt einen geknickten Verlauf mit einem SSO-streichenden Mittelabschnitt. Im Süden erreicht er die Ostfriesischen Inseln und geht dann in den über.

Der Hauptstrang des Riftsystems setzt dann auf dem niederländischen Festland mit dem Südost-verlaufenden , engl. Roer Valley Graben, (bzw. Ruhr-Graben oder Rur-Graben) erneut ein. Der Roer-Graben trifft nach Durchqueren des Rheinischen Schiefergebirges auf den SSW-orientierten Rheingraben, der sich seinerseits über die Wetterau und den Leinegraben weiter nach NNO bis in die Norddeutsche Tiefebene fortsetzt. Eine mögliche Fortsetzung nach NNO findet der Leinetalgraben in der . Die Gabelung des Rheingrabens mit dem Roer-Graben bildet einen Tripelpunkt, der vom größten Vulkan Europas, dem Vogelsberg, markiert wird. Nach Osten abgesetzt vom eigentlichen Riftsystem hat sich der ONO-streichende Egergraben gebildet.

Der Rheingraben endet in der nördlichen Schweiz mit einer etwas diffusen, rechtsverschiebenden Störungszone nördlich des Juras (). Eine Fortsetzung findet er im westlich versetzten und in den noch weiter westlich zum Bresse-Graben parallel laufenden / und / des nördlichen Massif Central. Der nahezu N-S ausgerichtete Bresse-Graben geht nach Süden in den und anschließend in den Rhône-Graben über. Letzterer erreicht über den , und das nördliche Mittelmeer und mündet im Golfe du Lion. Weiter südwestlich durchtrennen Einbruchsbecken den Ostrand der Pyrenäen wie beispielsweise die Cerdagne, das und das . Die um Olot steht im Zusammenhang mit diesen Einbruchsbecken. In Nordostkatalonien folgt dann der , der zum etwa 400 Kilometer langen Valencia-Trog entlang der Ostküste Kataloniens überleitet. Etwas weiter nach Osten versetzt bildeten sich im Westlichen Mittelmeer in geradliniger Verlängerung des Rhône-Tals das ozeanische und die Grabenbruchsysteme Korsikas und Sardiniens.

Es spricht vieles dafür, dass der Valencia-Trog nicht den südlichen Endpunkt des Westeuropäischen Riftsystems darstellt. Vielmehr setzte sich der Dehnungsprozess ab dem Pliozän unter Injektion entlang der Ostküste Spaniens weiter nach Südwesten fort. Diese vulkanische Dehnungszone äußert sich in der um Murcia und Cabo de Gata; sie durchquert anschließend das (mit der vulkanischen Isla de Alborán), durchzieht beim Vulkangebiet des und des bei Melilla das östliche Rif in Marokko und umrahmt mit der den Westrand des Mittleren und des Hohen Atlas. Über die und begleitet von den Vulkaniten des und von erreicht sie bei Agadir den Atlantik und folgt dann etwas versetzt dem unter Dehnung stehenden Kontinentalrand der Nordwestküste Afrikas über die Kanaren bis hin zu den Kapverden.

Zeitliche Entwicklung

Die Kaledonische Orogenese war im Devon in ein postorogenes Kollapsstadium übergegangen, verbunden mit bedeutenden, Nordost-gerichteten, linksverschiebenden Krustenbewegungen zwischen Grönland und Europa und den daraus resultierenden, von tausenden von Metern an Old-Red-Sedimenten verfüllten Scherbecken. Im darauf folgenden Zeitraum Karbon bis Kreide war die kontinentale Kruste Nordwesteuropas nach Beendigung der Variszischen Orogenese aufgrund des Zerfallsprozesses Pangäas mehrfach distensiven Spannungen ausgesetzt, die im Nordmeer und im Nordseebereich zur Bildung von Grabenbruchsystemen führten.

Ältestes Beispiel ist der Oslograben in Südostnorwegen, dessen Entwicklung im Pennsylvanium (Kasimovium) vor 305 Millionen Jahren BP begann und bis in die Trias (Anisium) vor 240 Millionen Jahren anhielt. Dieses generell NNO-streichende Grabenbruchsystem hat eine Gesamtlänge von 400 Kilometern und erstreckt sich vom Mjøsa-See bis hin zur Sorgenfrei-Tornquist-Zone, wobei der marine Abschnitt vom Skagerrak-Graben gebildet wird.

In etwa zum selben Zeitpunkt begann im und im die Rifttätigkeit des so genannten , die schließlich im Paläozän/Eozän zur endgültigen Trennung von Grönland und Nordeuropa führen sollte. Das Megarift arbeitete sich während des Perms und der Trias nach Süden in den Nord- und schließlich in den Zentralatlantikraum vor.

Ab dem Zechstein (Capitanium) fanden erste Öffnungsbewegungen am Viking-Graben statt, die dem vom arktischen Schelfbereich aus über das Megarift vorstoßenden Zechsteinmeer einen Zugang zur südlichen Nordsee ermöglichten. An der Perm/Trias-Grenze begann schließlich die an die 175 Millionen Jahre dauernde Entwicklung des zentralen und südlichen Nordseegrabensystems, das im Grunde genommen einen fehlgeschlagenen Seitenarm des Arktisch-Nordatlantischen Megarifts darstellt. Die Rifttätigkeit im Nordseegraben war im Zeitraum Dogger bis frühe Unterkreide (175 bis 140 Millionen Jahre BP) voll ausgeprägt, ihren Höhepunkt hatte sie aber erst an der Jura/Kreide-Grenze. Die letzten Bewegungen im Nordseegrabensystem ereigneten sich dann am Ende des Paläozäns.

Der Zentralteil des Westeuropäischen Riftsystems wurde erst im Känozoikum aktiviert. Früheste Grabenbruchsegmente waren der Saône-, Limagne- und Bresse-Graben, deren älteste Sedimente ins mittlere Eozän (Lutetium_(Geologie)) zurückreichen. Im Rheingraben begann die Rifttätigkeit erst etwas später im oberen Eozän (Bartonium), zum selben Zeitpunkt brach auch der Nordteil des Leinegrabens ein. Ins Bartonium gehen auch die Anfänge des Egergrabens zurück. Im beginnenden Oligozän (Rupelium) arbeitete sich dann das Rift vom Rheingraben aus nach Nordwesten vor, durchbrach das Rheinische Schiefergebirge und öffnete den Roer-Graben bis in die südlichen Niederlande, die während des Chattiums erreicht wurden. Nach Nordnordosten wurde gleichzeitig die Verbindung vom Rheingraben zum Leinetalgraben hergestellt. Durch den Roer- und Leinegraben wurde somit erstmals eine enge Meeresverbindung vom Vorlandbecken der Alpen zum ermöglicht. Während des Chattiums propagierte dann das Rift vom Saône-Graben aus südwärts zum Golfe du Lion und weiter zum Valencia-Trog. Möglicherweise bestand im Oligozän über die Gräben im Massif Central eine zeitweilige Meeresverbindung vom Alpenvorland zum Pariser Becken.

Die Meeresverbindungen zum alpinen Vorland rissen im frühen Miozän wieder ab, da das Massif Central und das Rheinische Schiefergebirge zu diesem Zeitpunkt thermisch angehoben wurden. Im Zeitraum Aquitanium bis Serravallium erreichte das Meer im Rheingraben noch ein letztes Mal das Mainzer Becken, hinterher (im Tortonium) zog sich das Meer definitiv nach Süden zurück, da der südliche Rheingraben zusammen mit den Vogesen und dem Schwarzwald ab dem Serravallium herausgehoben wurde.

Bereits während des Chattiums hatten die Grabenbrüche begonnen, sich aus dem Rhônetal ins Provenzalische Becken und in den Südostteil des Valencia-Trogs zu verlagern. Die Spreizung in den beiden Bereichen hielt etwa 8 Millionen Jahre bis ins frühe Burdigalium (20 Millionen Jahre BP) an. Sie bewirkte, dass sich der Korso-Sardische Krustenblock ab dem Mittleren Aquitanium in einer leichten Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn von Südfrankreich und Nordostiberien löste. Zur selben Zeit waren auch die Balearen/Betiden vom Kabylenblock unter Ausbildung des abgerückt und bewirkten Krustenverkürzung im Südostbereich des Valencia-Trogs. Dies hatte einen zeitweiligen Rückgang der Riftaktivität im restlichen Valencia-Trog zur Folge. Nach Beendigung der Aufschiebungen in der Externzone der Betiden und auf den Balearen im Langhium setzte am Nordwestrand des Valencia-Trogs erneut Dehnungstektonik ein, die bis auf den heutigen Tag unvermindert anhält.

Magmatismus

Grabenbruchzonen sind meist mit magmatischer Aktivität verknüpft. Sie sind der Oberflächenausdruck einer sich unter Dehnung befindenden Lithosphäre. Diese Dehnung bewirkt einen dem Streckungsfaktor β proportionalen Anstieg der darunterliegenden Asthenosphäre mit gleichzeitig erfolgendem Druckabfall. Der Druckabfall kann oft zum Erreichen der Liquidusgrenze ausreichen und ein adiabatisches Aufschmelzen der Mantelgesteine bewirken (Dekompressionsschmelze). Dementsprechend lassen sich auch entlang des Westeuropäischen Riftsystems zahlreiche Magmenherde lokalisieren.

So ist der Oslograben geradezu ein Paradebeispiel für mit Riftzonen assoziiertem Magmatismus. Basaltischer Vulkanismus setzte im Oslograben und auch im südwärts anschließenden Horn-Graben erstmals an der Karbon-Perm Grenze vor 300 Millionen Jahren BP ein. Die vulkanische Tätigkeit begann im Oslograben mit einem maximal 1500 Meter mächtigen, basaltischen Schildvulkanismus, dem während der Hauptrifttätigkeit bis zu 3000 Meter an geförderten latitischen Rhombenporphyrlaven folgten (295 – 275 Millionen Jahre BP). Der vulkanische Stil änderte sich dann im Zeitraum 275 – 240 Millionen Jahre BP hin zu Zentralvulkanen und Einsturzcalderen mit gemischter chemischer Zusammensetzung. Gleichzeitig intrudierten Kompositbatholithe (Larvikite und Syenite) mit intermediärem und granitischem Chemismus. Nach 240 Millionen Jahren BP erfolgten nur noch Gangintrusionen, die bis in die Trias anhielten.

Aufgrund des tiefen Aufschlussniveaus überwiegen im Oslograben eindeutig die Magmatite, die 5100 km² einnehmen (im Vergleich zu 1400 km² für die Vulkanite). Geochemisch lassen sich zwei unterschiedliche Magmenquellen erkennen, die auf einen heterogenen Oberen Mantel unterhalb des Rifts schließen lassen. Eine nur sehr geringfügig abgereicherte (mit εNd +1 und εSr −10 bis −15), verantwortlich für die basalen Nephelinite und einige Alkalibasalte um Skien sowie eine etwas deutlicher abgereicherte Mantelkomponente (mit εNd +4 und εSr −10) verantwortlich für alle übrigen Vulkanite. Die anatektischen, granitischen und syenitischen Intrusiva wurden ihrerseits stark in der Oberkruste kontaminiert.

Die anfängliche Entwicklung im Bereich des Nordseegrabens verlief ohne bedeutende magmatische Aktivitäten, nur während der Mitteltrias kam es im südlichen Zentralgraben westlich des zu einer vulkanischen Episode. Erst im Callovium vor 160 Millionen Jahren BP etablierte sich ein riesiges vulkanisches Zentrum im Bereich des Tripelpunkts Vikinggraben/Zentralgraben/Moray Firth-Witch Ground-Graben (), nachdem sich ab dem Aalenium eine breite Ost-West-gerichtete Aufwölbung (Zentraler Nordseedom) im Zentralbereich der Nordsee entwickelt hatte. Auch im südlichen Vikinggraben, am Westrand des Zentralgrabens und im war zur selben Zeit relativ untergeordneter Flankenvulkanismus zu verzeichnen. In der Forties Provinz wurden an die maximal 1500 Meter mächtige, porphyritische und , untergeordnet auch Hawaiite und gefördert, die eine Fläche von rund 10.000 km² bedecken. Die Magmen in den anderen genannten Vorkommen sind untersättigt, ultrapotassisch und nephelinitisch. Im späten Kimmeridgium erreichte die Spreizung im Nordseegraben ihr Maximum, war aber nur noch von untergeordnetem Vulkanismus an der Westflanke des Zentralgrabens begleitet.

Der mit dem Europäischen Känozoischen Riftsystem verbundene Magmatismus, bekannt als (engl. European Cenozoic Volcanic Province oder ECVP), ist über ein 1200 Kilometer breites Gebiet verteilt. Die unmittelbar in Gräben gelegenen Vulkanzentren sind in der Minderzahl, einige Fördergebiete sind sogar bis zu 200 Kilometer vom nächsten Rift entfernt.

Erste magmatische Pulse machten sich schon vor dem Beginn der Grabenbrüche bemerkbar. Sie gehen im Bereich des Egergrabens und am Rhein südlich von Koblenz sogar bis in die Oberkreide (Campanium) (vor 77 Millionen Jahren BP) zurück, im Massif Central mit Gangintrusionen (Nephelinite und Olivinmelilithen) ins Mittlere Paläozän (Seelandium) vor 62 Millionen Jahren BP. In der Eifel setzten die Tätigkeiten vor 45 Millionen Jahren BP im Mittleren Eozän (Lutetium) in etwa zeitgleich mit den ersten Grabenbrüchen im Massif Central ein und überdauerten bis zum Ende des Oligozäns vor 24 Millionen Jahren. Nach einem längeren Ruhestadium wurde der Vulkanismus dann im ausgehenden Mittelpleistozän vor 200.000 Jahren BP zu neuem Leben erweckt. Die vulkanischen Aktivitäten im Siebengebirge und im Westerwald begannen mit dem Oberen Oligozän (Chattium) (28 bzw. 25 Millionen Jahre BP). Der Vulkanismus im Siebengebirge hielt bis zum Ausgang des Miozäns (Messinium) vor 6 Millionen Jahren BP an, im Westerwald endete er schon vor 15 Millionen Jahren BP im Mittelmiozän (Langhium). Im Unteren Miozän (Burdigalium) entstanden der Vogelsbergvulkan (aktiv im Zeitraum 19 – 15 Millionen Jahre BP) und der Kaiserstuhlvulkan (tätig von 18 – 13 Millionen Jahre BP), die Vulkanite der Rhön (20 – 14 Millionen Jahre BP), der Hessischen Senke (Zeitraum 20 – 10 Millionen Jahre BP) und des Grabfelds (Heldburger Gangschar). Das Vulkangebiet des Hegaus und bei Urach entwickelte sich ab dem Mittleren Miozän (Langhium) und war bis zum Ende des Tortoniums eruptiv (Zeitraum 15 – 7 Millionen Jahre BP). Die Vulkantätigkeiten haben im Massif Central und in der Eifel bis ins Holozän überdauert (letzte Ausbrüche fanden in der Nordostiberischen Vulkanprovinz vor 11.500 Jahren und in der Eifel vor 11000 Jahren statt, im Massif Central sogar erst vor 3450 Jahren), im Egergraben sind sie etwas früher im Mittleren Pleistozän vor 260000 Jahren zum Erliegen gekommen.

Vom Aubrac ausgehend setzen sich die Vulkanite des Massif Central weiter nach Süden fort. So werden die , die Umgebung von Saint-Affrique und der Larzac von vorwiegend miozänen Vulkanschloten durchschlagen. Südwärts schließt sich dann der pliozäne Escandorgue-Vulkanismus an. Die Anreihung endet bei Saint-Thibéry und Cap d’Agde am Mittelmeer mit 1,0 bis 0,6 Millionen Jahre alten, pleistozänen Vulkanbauten. Auch im Golfe du Lion ist Vulkantätigkeit zu verzeichnen. Es folgt dann in Nordostkatalonien die Nordostiberische Vulkanprovinz (10,0 – 0,1 Millionen Jahre BP), die zum Vulkanismus des Valencia-Troges überleitet. Im Valencia-Trog können eine 24 – 18,6 Millionen Jahre alte Initialphase (Chattium bis frühes Burdigalium) sowie eine 10,0 bis 0,3 Millionen Jahre alte Spätphase (Tortonium bis Mittelpleistozän) unterschieden werden, abgetrennt durch eine Ruhepause. Die erste Phase ist kalkalkalischer Natur und steht im Zusammenhang mit der der Balearen. Die Spätphase setzt sich aus nur wenig differenzierten Alkalibasalten zusammen.

Die Südostiberische Vulkanprovinz war im Zeitraum 15 – 2,6 Millionen Jahre BP (Langhium – Ende Piacenzium) tätig. Für die Alborán-Insel und umliegende Krustenbereiche wurde ein Alter von 10,7 – 7,5 Millionen Jahre BP (Tortonium) ermittelt. Der nordmarokkanische Stratovulkan Gourougou fällt in den Zeitraum 9,0 – 2,6 Millionen Jahre BP (Tortonium – Ende Piacenzium). In der Basaltprovinz des Mittleren Atlas streuen die Alter von 16,25 – 0,6 Millionen Jahre BP (Langhium – Mittelpleistozän). Die Vulkanite entlang der Südatlasstörung sind spätmiozänen Alters, d. h. 10 bis 6 Millionen Jahre BP alt (Tortonium bis Messinium).

Auf den Kanaren begann das Stadium des Schildvulkanismus auf Fuerteventura vor 20,6 Millionen Jahren BP (Burdigalium), die Aktivitäten des submarinen Unterbaus (Seamountstadium) lassen sich aber mindestens bis ins Oligozän, wenn nicht ins Eozän vor 48 Millionen Jahren zurückverfolgen. Der Vulkanismus wanderte zuerst nach Nordnordost nach Lanzarote, das vor 15,5 Millionen Jahren BP erreicht wurde, anschließend nach Westen. So baut El Hierro erst ab 1,12 Millionen Jahren BP (Altpleistozän) an einem Schildvulkan.

Die Kapverden sind ähnlich den Kanaren diachron. Das Schildvulkanstadium geht auf Sal rund 18 Millionen Jahre BP zurück (Burdigalium), wohingegen auf Fogo erst seit dem Jungpleistozän damit begonnen wurde. Der Unterbau ist in Sal älter als 24 Millionen Jahre BP (Chattium).

Sowohl die Kanaren als auch die Kapverden sind bis in die Jetztzeit aktiv geblieben.

Geochemische Zusammensetzung der Magmatite

Die Vulkanite der Europäischen Känozoischen Vulkanprovinz sind generell aus primitiven, mafischen, alkalischen Magmen hervorgegangen, unter den Gesteinen wiegen Basalte, Basanite, Nephelinite und Leucitite vor. Die angetroffenen Magmen lassen sich generell drei Typen zuordnen:

  • Der Differentiationsreihe Natrium-reiche Alkalibasalte//Trachyt/Rhyolith
  • Der Differentiationsreihe Basanit/Tephrit/Phonolith
  • Nepheliniten, die anhand ihres K2O/Na2O-Verhältnisses weiter unterschieden werden. Hierzu gehören die recht seltenen, Natrium-betonten und die kalibetonten Leucitite und .

Die beiden Differentiationsreihen entstammen einem einzigen Ausgangsmagma, das seinerseits jedoch eine Mischung aus einer abgereicherten und einer mehr angereicherten HIMU-Mantelkomponente darstellt. Die Nephelinite sind eine Mischreihe aus der HIMU-Komponente und einer EM-Komponente (angereicherte Mantelkomponente), wobei sich die Kalium-betonten Gesteine zur hinbewegen und die Natrium-betonten Gesteine in der Nähe der HIMU-Komponente verweilen.

Im Massif Central finden sich sämtliche Magmentypen. Die Nordhessische Senke führt vorwiegend Natrium-betonte Gesteine der beiden Differentiationsreihen, Nephelinite und Melilithnephelinite sind hier selten. Das Quartäre Westeifel Vulkanfeld ist vorwiegend kalibetont, auch wenn Natrium-betonte Alkalibasalte, Basanite und Melilithnephelinite anzutreffen sind. Auch die Osteifel enthält viele Kalium-betonte Vulkanite. Die Niederschlesischen Vulkanite, östliche Ausläufer des Egergrabensystems, sind stark Natrium-betont und bestehen hauptsächlich aus Nepheliniten, Basaniten, Alkalibasalten und seltenen Melilithiten. Auch die Vulkanite des Kaiserstuhls, des Hegaus und von Urach sind vorwiegend Natrium-betont (Nephelinite und Melilithite) mit gelegentlichen Magmen einer Kalium-Differentiationsreihe. Beachtenswert sind hier natürlich die sehr seltenen Karbonatite des Kaiserstuhls.

In der Nordostiberischen Vulkanprovinz lassen sich vier Gesteinsgruppen unterscheiden: , Leucitbasanite, Nephelinbasanite und Trachyte. Die Südostiberische Vulkanprovinz zeichnet sich durch sehr vielfältige Vulkanite aus, darunter kalkalkalische (basaltische Andesite, Andesite und Dacite) und shoshonitische Gesteine ( und Latite), ultrapotassische Lamproite und Alkalibasalte.

Die Vulkangesteine der Alborán-Insel und des Alborán-Meers sind niedrigpotassische Inseltholeiite, darunter Basalte, basaltische Andesite, Andesite und seltene Dacite. Im Vulkanzentrum von Ras Tarf im Norden Marokkos wurden kalkalkalische Andesite gefördert, wohingegen am Gourougou eindeutig hochpotassische bis shoshonitische Basalte, basaltische Andesite und Andesite anstehen.

Die in der Basaltprovinz des Mittleren Atlas vorgefundenen Vulkangesteine sind Alkalibasalte, Basanite, Nephelinite und krustenkontaminierte subalkalische Basalte. Die Magmen sind unter partiellem Aufschmelzen aus Spinell- und Granatführenden, Peridotiten hervorgegangen. Bei den die Südatlasstörung begleitenden Vulkaniten handelt es sich um Basalte und Phonolite am Jebel Siroua und um Ankaramite bei Foum-el-Kous.

Auf den Kanaren wurden vorwiegend primitive Alkalibasalte und Basanite, differenzierte Trachyte und Phonolite sowie sehr stark differenzierte Olivintholeiite gefördert. Die Laven der Kapverden lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: in eine stark alkalische Gruppe mit Pikriten, Foiditen und Phonolithen sowie in eine gemäßigt alkalische Gruppe mit Pikrobasalten, Basaniten, Tephriten, Tephrophonoliten, Phonotephriten, Phonolithen und Trachyten. Bemerkenswert das relativ häufige Auftreten von Karbonatiten.

Spreizung

Anhand von Schweremessungen berechnete Ramberg eine Krustendehnung von 6 bis 10 Kilometer im Oslo-Graben. Im Bereich des Vikinggrabens wurde mittels Reflexionsseismik ab dem Jura eine Dehnung der Oberkruste von 20 Kilometer ermittelt, ab Zechsteinbasis wird von einem Wert bis an die 30 Kilometer ausgegangen. Der Zentralgraben spreizte ab dem Zechstein um 25 Kilometer. Für den Horn-Graben und den dänischen Teil des Zentralgrabens werden zusammen maximal 15 Kilometer veranschlagt.

Anhand von Verwerfungsversätzen ergibt sich für den Oberkrustenbereich des Roer-Grabens der recht geringfügige Wert von 0,6 Kilometer. Für die Gesamtkruste dürfte aber eine Dehnung von 1 bis 2 Kilometer realistischer sein. Im Rheingraben beträgt die Oberkrustendehnung 5 bis 7 Kilometer. Der Valencia-Trog besitzt einen recht hohen Spreizungswert von 35 Kilometer.

Ursachen

Zur Erklärung der Entstehung des Westeuropäischen Riftsystems werden zwei verschiedene Ursachen ins Auge gefasst. Für den Nordseeteil wird wie weiter oben bereits erwähnt das südliche Vordringen des Arktisch-Nordatlantische Megarift verantwortlich gemacht. Der Zentralteil dürfte als Auslöser die der Alpen und Pyrenäen mit Europa gehabt haben. Die von den beiden Orogenen generell in Nordrichtung ausgeübten Kompressionsspannungen (σ1) zwangen die europäische Lithosphäre zur Ost-West-Dehnung, die im spröden Oberkrustenbereich mit Überschreiten der Zugfestigkeit zu Grabenbrüchen führten (so drückte beispielsweise die Ausweichbewegung der europäischen Lithosphäre das Pariser Becken nach Nordwesten). Die Zugspannungen bedienten sich hierbei bevorzugt vorhandener Unstetigkeits- und Bruchflächen der vorangegangenen Variszischen Orogenese, die den Verlauf der Grabenbrüche vorzeichneten. Der Zentralteil ist folglich ein passives Riftsystem.

Dass die Mohotiefe unter vielen Riftsegmenten verringert ist, steht geophysikalisch außer Frage. Inwieweit heiße, aufwallende, tiefsitzende Manteldiapire (engl. mantle plumes) zu dieser Verringerung beitrugen und somit bei der Genese des Riftsystems eine Rolle spielen ist nach wie vor umstritten. Es wird vielmehr angenommen, dass die assoziierten Magmen in der unteren Lithosphäre und oberen Asthenosphäre ihren Ursprungsort haben. Das Aufreißen der Oberkruste ist für ihren Aufstieg letztendlich verantwortlich.

Die Subsidenz der einzelnen Riftsegmente wurde von wiederholten Änderungen in der Orientierung des Spannungsfeldes beherrscht. Es kam hierbei zu einem Wechselspiel zwischen den Kompressionen im Vorland der beiden Orogene und den Zugspannungen im weiter entfernten, regionalen Umfeld, das Ganze überlagert von thermisch bedingten Aufwölbungen im Riftbereich.

Der ab dem späten Oligozän und frühen Miozän erfolgte Südvortrieb des Riftsystems entlang der spanischen Ostküste mit gleichzeitiger Öffnung des Algero-Provençal-Beckens, durchbrach die alpinen Faltengürtel des westlichen Mittelmeerraumes (Pyrenäen, Betiden, Rif, Atlas). Gleichzeitig drang aber auch ausgehend vom ein Riftarm durch die Straße von Messina in den Internbereich des Apennins nach Norden vor.

Letztendlich muss das Westeuropäische Riftsystem in einem wesentlich weiter gesteckten geodynamischen Rahmen betrachtet werden. Zeitlich parallel zu seiner Ausbildung verlief nämlich auch die Entwicklung des Mega-Riftsystems Golf von Suez/Rotes Meer/Ostafrikanischer Graben, der Riftsysteme in Libyen und der Seitenverschiebung des Toten Meeres.

Die zeitliche Überschneidung dieser Mega-Riftsysteme mit dem Spätstadium der alpinen Entwicklung dürfte allein mit einer Plattenkollision Afrika/Arabien mit Europa nicht zu erklären sein. Sie deutet vielmehr auf die allmähliche Etablierung eines völlig neuartig orientierten Dehnungsfeldes, das möglicherweise zum Zerbrechen der gegenwärtigen Kontinentkonfiguration führen wird.

Einzelnachweise

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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 16:59

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Das Westeuropaische Riftsystem ist ein gurtelartiges Netzwerk von Grabenbruchen und assoziierten Vulkanzentren das den europaischen Kontinent generell in Nordnordost Sudsudwestrichtung durchquert Erste Vorlaufer gehen bis ins Perm zuruck der Hohepunkt der Entwicklung erfolgte jedoch erst im Mesozoikum und vor allem im Kanozoikum Geographische BeschreibungDas Westeuropaische Riftsystem engl Western European Rift System oder Western European Rift Belt reicht von der Nordsee im Norden bis zur Atlantikkuste Afrikas im Suden und hat als maximale Langserstreckung eine Ausdehnung von mehr als 3000 Kilometer Sein im Kanozoikum sich ausbildender Zentralteil das engl European Cenozoic Rift System oder abgekurzt ECRIS der von der Niederrheinischen Bucht im Norden bis zum Sudende des spanischen Valencia Trogs im Suden verlauft misst 1100 Kilometer Das Grabenbruchsystem beginnt im Norden mit dem in Nord Sud Richtung verlaufenden der die Shetland Inseln von Norwegen trennt Nach Suden schliesst sich ihm im Zentralbereich der Nordsee der NNW SSO orientierte an der in seinem Sudabschnitt eine Richtungsanderung nach N S durchfuhrt und zirka 50 Kilometer vor Erreichen der Nordfriesischen Inseln auslauft Dieses hat eine Gesamtlange von 1000 Kilometer mit einer variablen Breite von 25 bis zu 100 Kilometer Die Krustendehnung macht sich aber noch uber einen wesentlich weiteren Bereich von 200 bis 300 Kilometer bemerkbar Satellitenbild und geologische Karte des Oslograbens Zum Hauptstrang des Nordseegrabensystems nach Osten versetzt bildete sich der SSW streichende Oslograben der nach Suden in den ubergeht letzterer endet mit Erreichen der OSO querenden Sorgenfrei Tornquist Zone Abgetrennt durch diese bedeutende Storungszone folgt weiter sudlich der der der Westkuste Danemarks vorgelagert ist Der Horn Graben besitzt einen geknickten Verlauf mit einem SSO streichenden Mittelabschnitt Im Suden erreicht er die Ostfriesischen Inseln und geht dann in den uber Der Hauptstrang des Riftsystems setzt dann auf dem niederlandischen Festland mit dem Sudost verlaufenden engl Roer Valley Graben bzw Ruhr Graben oder Rur Graben erneut ein Der Roer Graben trifft nach Durchqueren des Rheinischen Schiefergebirges auf den SSW orientierten Rheingraben der sich seinerseits uber die Wetterau und den Leinegraben weiter nach NNO bis in die Norddeutsche Tiefebene fortsetzt Eine mogliche Fortsetzung nach NNO findet der Leinetalgraben in der Die Gabelung des Rheingrabens mit dem Roer Graben bildet einen Tripelpunkt der vom grossten Vulkan Europas dem Vogelsberg markiert wird Nach Osten abgesetzt vom eigentlichen Riftsystem hat sich der ONO streichende Egergraben gebildet Der Rheingraben endet in der nordlichen Schweiz mit einer etwas diffusen rechtsverschiebenden Storungszone nordlich des Juras Eine Fortsetzung findet er im westlich versetzten und in den noch weiter westlich zum Bresse Graben parallel laufenden und des nordlichen Massif Central Der nahezu N S ausgerichtete Bresse Graben geht nach Suden in den und anschliessend in den Rhone Graben uber Letzterer erreicht uber den und das nordliche Mittelmeer und mundet im Golfe du Lion Weiter sudwestlich durchtrennen Einbruchsbecken den Ostrand der Pyrenaen wie beispielsweise die Cerdagne das und das Die um Olot steht im Zusammenhang mit diesen Einbruchsbecken In Nordostkatalonien folgt dann der der zum etwa 400 Kilometer langen Valencia Trog entlang der Ostkuste Kataloniens uberleitet Etwas weiter nach Osten versetzt bildeten sich im Westlichen Mittelmeer in geradliniger Verlangerung des Rhone Tals das ozeanische und die Grabenbruchsysteme Korsikas und Sardiniens Es spricht vieles dafur dass der Valencia Trog nicht den sudlichen Endpunkt des Westeuropaischen Riftsystems darstellt Vielmehr setzte sich der Dehnungsprozess ab dem Pliozan unter Injektion entlang der Ostkuste Spaniens weiter nach Sudwesten fort Diese vulkanische Dehnungszone aussert sich in der um Murcia und Cabo de Gata sie durchquert anschliessend das mit der vulkanischen Isla de Alboran durchzieht beim Vulkangebiet des und des bei Melilla das ostliche Rif in Marokko und umrahmt mit der den Westrand des Mittleren und des Hohen Atlas Uber die und begleitet von den Vulkaniten des und von erreicht sie bei Agadir den Atlantik und folgt dann etwas versetzt dem unter Dehnung stehenden Kontinentalrand der Nordwestkuste Afrikas uber die Kanaren bis hin zu den Kapverden Zeitliche EntwicklungDie Herchenhainer Hohe am Vogelsberg Die Kaledonische Orogenese war im Devon in ein postorogenes Kollapsstadium ubergegangen verbunden mit bedeutenden Nordost gerichteten linksverschiebenden Krustenbewegungen zwischen Gronland und Europa und den daraus resultierenden von tausenden von Metern an Old Red Sedimenten verfullten Scherbecken Im darauf folgenden Zeitraum Karbon bis Kreide war die kontinentale Kruste Nordwesteuropas nach Beendigung der Variszischen Orogenese aufgrund des Zerfallsprozesses Pangaas mehrfach distensiven Spannungen ausgesetzt die im Nordmeer und im Nordseebereich zur Bildung von Grabenbruchsystemen fuhrten Altestes Beispiel ist der Oslograben in Sudostnorwegen dessen Entwicklung im Pennsylvanium Kasimovium vor 305 Millionen Jahren BP begann und bis in die Trias Anisium vor 240 Millionen Jahren anhielt Dieses generell NNO streichende Grabenbruchsystem hat eine Gesamtlange von 400 Kilometern und erstreckt sich vom Mjosa See bis hin zur Sorgenfrei Tornquist Zone wobei der marine Abschnitt vom Skagerrak Graben gebildet wird In etwa zum selben Zeitpunkt begann im und im die Rifttatigkeit des so genannten die schliesslich im Palaozan Eozan zur endgultigen Trennung von Gronland und Nordeuropa fuhren sollte Das Megarift arbeitete sich wahrend des Perms und der Trias nach Suden in den Nord und schliesslich in den Zentralatlantikraum vor Ab dem Zechstein Capitanium fanden erste Offnungsbewegungen am Viking Graben statt die dem vom arktischen Schelfbereich aus uber das Megarift vorstossenden Zechsteinmeer einen Zugang zur sudlichen Nordsee ermoglichten An der Perm Trias Grenze begann schliesslich die an die 175 Millionen Jahre dauernde Entwicklung des zentralen und sudlichen Nordseegrabensystems das im Grunde genommen einen fehlgeschlagenen Seitenarm des Arktisch Nordatlantischen Megarifts darstellt Die Rifttatigkeit im Nordseegraben war im Zeitraum Dogger bis fruhe Unterkreide 175 bis 140 Millionen Jahre BP voll ausgepragt ihren Hohepunkt hatte sie aber erst an der Jura Kreide Grenze Die letzten Bewegungen im Nordseegrabensystem ereigneten sich dann am Ende des Palaozans Der Zentralteil des Westeuropaischen Riftsystems wurde erst im Kanozoikum aktiviert Fruheste Grabenbruchsegmente waren der Saone Limagne und Bresse Graben deren alteste Sedimente ins mittlere Eozan Lutetium Geologie zuruckreichen Im Rheingraben begann die Rifttatigkeit erst etwas spater im oberen Eozan Bartonium zum selben Zeitpunkt brach auch der Nordteil des Leinegrabens ein Ins Bartonium gehen auch die Anfange des Egergrabens zuruck Im beginnenden Oligozan Rupelium arbeitete sich dann das Rift vom Rheingraben aus nach Nordwesten vor durchbrach das Rheinische Schiefergebirge und offnete den Roer Graben bis in die sudlichen Niederlande die wahrend des Chattiums erreicht wurden Nach Nordnordosten wurde gleichzeitig die Verbindung vom Rheingraben zum Leinetalgraben hergestellt Durch den Roer und Leinegraben wurde somit erstmals eine enge Meeresverbindung vom Vorlandbecken der Alpen zum ermoglicht Wahrend des Chattiums propagierte dann das Rift vom Saone Graben aus sudwarts zum Golfe du Lion und weiter zum Valencia Trog Moglicherweise bestand im Oligozan uber die Graben im Massif Central eine zeitweilige Meeresverbindung vom Alpenvorland zum Pariser Becken Die Meeresverbindungen zum alpinen Vorland rissen im fruhen Miozan wieder ab da das Massif Central und das Rheinische Schiefergebirge zu diesem Zeitpunkt thermisch angehoben wurden Im Zeitraum Aquitanium bis Serravallium erreichte das Meer im Rheingraben noch ein letztes Mal das Mainzer Becken hinterher im Tortonium zog sich das Meer definitiv nach Suden zuruck da der sudliche Rheingraben zusammen mit den Vogesen und dem Schwarzwald ab dem Serravallium herausgehoben wurde Bereits wahrend des Chattiums hatten die Grabenbruche begonnen sich aus dem Rhonetal ins Provenzalische Becken und in den Sudostteil des Valencia Trogs zu verlagern Die Spreizung in den beiden Bereichen hielt etwa 8 Millionen Jahre bis ins fruhe Burdigalium 20 Millionen Jahre BP an Sie bewirkte dass sich der Korso Sardische Krustenblock ab dem Mittleren Aquitanium in einer leichten Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn von Sudfrankreich und Nordostiberien loste Zur selben Zeit waren auch die Balearen Betiden vom Kabylenblock unter Ausbildung des abgeruckt und bewirkten Krustenverkurzung im Sudostbereich des Valencia Trogs Dies hatte einen zeitweiligen Ruckgang der Riftaktivitat im restlichen Valencia Trog zur Folge Nach Beendigung der Aufschiebungen in der Externzone der Betiden und auf den Balearen im Langhium setzte am Nordwestrand des Valencia Trogs erneut Dehnungstektonik ein die bis auf den heutigen Tag unvermindert anhalt MagmatismusGrabenbruchzonen sind meist mit magmatischer Aktivitat verknupft Sie sind der Oberflachenausdruck einer sich unter Dehnung befindenden Lithosphare Diese Dehnung bewirkt einen dem Streckungsfaktor b proportionalen Anstieg der darunterliegenden Asthenosphare mit gleichzeitig erfolgendem Druckabfall Der Druckabfall kann oft zum Erreichen der Liquidusgrenze ausreichen und ein adiabatisches Aufschmelzen der Mantelgesteine bewirken Dekompressionsschmelze Dementsprechend lassen sich auch entlang des Westeuropaischen Riftsystems zahlreiche Magmenherde lokalisieren So ist der Oslograben geradezu ein Paradebeispiel fur mit Riftzonen assoziiertem Magmatismus Basaltischer Vulkanismus setzte im Oslograben und auch im sudwarts anschliessenden Horn Graben erstmals an der Karbon Perm Grenze vor 300 Millionen Jahren BP ein Die vulkanische Tatigkeit begann im Oslograben mit einem maximal 1500 Meter machtigen basaltischen Schildvulkanismus dem wahrend der Hauptrifttatigkeit bis zu 3000 Meter an geforderten latitischen Rhombenporphyrlaven folgten 295 275 Millionen Jahre BP Der vulkanische Stil anderte sich dann im Zeitraum 275 240 Millionen Jahre BP hin zu Zentralvulkanen und Einsturzcalderen mit gemischter chemischer Zusammensetzung Gleichzeitig intrudierten Kompositbatholithe Larvikite und Syenite mit intermediarem und granitischem Chemismus Nach 240 Millionen Jahren BP erfolgten nur noch Gangintrusionen die bis in die Trias anhielten Aufgrund des tiefen Aufschlussniveaus uberwiegen im Oslograben eindeutig die Magmatite die 5100 km einnehmen im Vergleich zu 1400 km fur die Vulkanite Geochemisch lassen sich zwei unterschiedliche Magmenquellen erkennen die auf einen heterogenen Oberen Mantel unterhalb des Rifts schliessen lassen Eine nur sehr geringfugig abgereicherte mit eNd 1 und eSr 10 bis 15 verantwortlich fur die basalen Nephelinite und einige Alkalibasalte um Skien sowie eine etwas deutlicher abgereicherte Mantelkomponente mit eNd 4 und eSr 10 verantwortlich fur alle ubrigen Vulkanite Die anatektischen granitischen und syenitischen Intrusiva wurden ihrerseits stark in der Oberkruste kontaminiert Die anfangliche Entwicklung im Bereich des Nordseegrabens verlief ohne bedeutende magmatische Aktivitaten nur wahrend der Mitteltrias kam es im sudlichen Zentralgraben westlich des zu einer vulkanischen Episode Erst im Callovium vor 160 Millionen Jahren BP etablierte sich ein riesiges vulkanisches Zentrum im Bereich des Tripelpunkts Vikinggraben Zentralgraben Moray Firth Witch Ground Graben nachdem sich ab dem Aalenium eine breite Ost West gerichtete Aufwolbung Zentraler Nordseedom im Zentralbereich der Nordsee entwickelt hatte Auch im sudlichen Vikinggraben am Westrand des Zentralgrabens und im war zur selben Zeit relativ untergeordneter Flankenvulkanismus zu verzeichnen In der Forties Provinz wurden an die maximal 1500 Meter machtige porphyritische und untergeordnet auch Hawaiite und gefordert die eine Flache von rund 10 000 km bedecken Die Magmen in den anderen genannten Vorkommen sind untersattigt ultrapotassisch und nephelinitisch Im spaten Kimmeridgium erreichte die Spreizung im Nordseegraben ihr Maximum war aber nur noch von untergeordnetem Vulkanismus an der Westflanke des Zentralgrabens begleitet Der mit dem Europaischen Kanozoischen Riftsystem verbundene Magmatismus bekannt als engl European Cenozoic Volcanic Province oder ECVP ist uber ein 1200 Kilometer breites Gebiet verteilt Die unmittelbar in Graben gelegenen Vulkanzentren sind in der Minderzahl einige Fordergebiete sind sogar bis zu 200 Kilometer vom nachsten Rift entfernt Basalttuffschlot vom Jusi bei Urach Erste magmatische Pulse machten sich schon vor dem Beginn der Grabenbruche bemerkbar Sie gehen im Bereich des Egergrabens und am Rhein sudlich von Koblenz sogar bis in die Oberkreide Campanium vor 77 Millionen Jahren BP zuruck im Massif Central mit Gangintrusionen Nephelinite und Olivinmelilithen ins Mittlere Palaozan Seelandium vor 62 Millionen Jahren BP In der Eifel setzten die Tatigkeiten vor 45 Millionen Jahren BP im Mittleren Eozan Lutetium in etwa zeitgleich mit den ersten Grabenbruchen im Massif Central ein und uberdauerten bis zum Ende des Oligozans vor 24 Millionen Jahren Nach einem langeren Ruhestadium wurde der Vulkanismus dann im ausgehenden Mittelpleistozan vor 200 000 Jahren BP zu neuem Leben erweckt Die vulkanischen Aktivitaten im Siebengebirge und im Westerwald begannen mit dem Oberen Oligozan Chattium 28 bzw 25 Millionen Jahre BP Der Vulkanismus im Siebengebirge hielt bis zum Ausgang des Miozans Messinium vor 6 Millionen Jahren BP an im Westerwald endete er schon vor 15 Millionen Jahren BP im Mittelmiozan Langhium Im Unteren Miozan Burdigalium entstanden der Vogelsbergvulkan aktiv im Zeitraum 19 15 Millionen Jahre BP und der Kaiserstuhlvulkan tatig von 18 13 Millionen Jahre BP die Vulkanite der Rhon 20 14 Millionen Jahre BP der Hessischen Senke Zeitraum 20 10 Millionen Jahre BP und des Grabfelds Heldburger Gangschar Das Vulkangebiet des Hegaus und bei Urach entwickelte sich ab dem Mittleren Miozan Langhium und war bis zum Ende des Tortoniums eruptiv Zeitraum 15 7 Millionen Jahre BP Die Vulkantatigkeiten haben im Massif Central und in der Eifel bis ins Holozan uberdauert letzte Ausbruche fanden in der Nordostiberischen Vulkanprovinz vor 11 500 Jahren und in der Eifel vor 11000 Jahren statt im Massif Central sogar erst vor 3450 Jahren im Egergraben sind sie etwas fruher im Mittleren Pleistozan vor 260000 Jahren zum Erliegen gekommen Vom Aubrac ausgehend setzen sich die Vulkanite des Massif Central weiter nach Suden fort So werden die die Umgebung von Saint Affrique und der Larzac von vorwiegend miozanen Vulkanschloten durchschlagen Sudwarts schliesst sich dann der pliozane Escandorgue Vulkanismus an Die Anreihung endet bei Saint Thibery und Cap d Agde am Mittelmeer mit 1 0 bis 0 6 Millionen Jahre alten pleistozanen Vulkanbauten Auch im Golfe du Lion ist Vulkantatigkeit zu verzeichnen Es folgt dann in Nordostkatalonien die Nordostiberische Vulkanprovinz 10 0 0 1 Millionen Jahre BP die zum Vulkanismus des Valencia Troges uberleitet Im Valencia Trog konnen eine 24 18 6 Millionen Jahre alte Initialphase Chattium bis fruhes Burdigalium sowie eine 10 0 bis 0 3 Millionen Jahre alte Spatphase Tortonium bis Mittelpleistozan unterschieden werden abgetrennt durch eine Ruhepause Die erste Phase ist kalkalkalischer Natur und steht im Zusammenhang mit der der Balearen Die Spatphase setzt sich aus nur wenig differenzierten Alkalibasalten zusammen Die Sudostiberische Vulkanprovinz war im Zeitraum 15 2 6 Millionen Jahre BP Langhium Ende Piacenzium tatig Fur die Alboran Insel und umliegende Krustenbereiche wurde ein Alter von 10 7 7 5 Millionen Jahre BP Tortonium ermittelt Der nordmarokkanische Stratovulkan Gourougou fallt in den Zeitraum 9 0 2 6 Millionen Jahre BP Tortonium Ende Piacenzium In der Basaltprovinz des Mittleren Atlas streuen die Alter von 16 25 0 6 Millionen Jahre BP Langhium Mittelpleistozan Die Vulkanite entlang der Sudatlasstorung sind spatmiozanen Alters d h 10 bis 6 Millionen Jahre BP alt Tortonium bis Messinium Der Teide auf Teneriffa Auf den Kanaren begann das Stadium des Schildvulkanismus auf Fuerteventura vor 20 6 Millionen Jahren BP Burdigalium die Aktivitaten des submarinen Unterbaus Seamountstadium lassen sich aber mindestens bis ins Oligozan wenn nicht ins Eozan vor 48 Millionen Jahren zuruckverfolgen Der Vulkanismus wanderte zuerst nach Nordnordost nach Lanzarote das vor 15 5 Millionen Jahren BP erreicht wurde anschliessend nach Westen So baut El Hierro erst ab 1 12 Millionen Jahren BP Altpleistozan an einem Schildvulkan Die Kapverden sind ahnlich den Kanaren diachron Das Schildvulkanstadium geht auf Sal rund 18 Millionen Jahre BP zuruck Burdigalium wohingegen auf Fogo erst seit dem Jungpleistozan damit begonnen wurde Der Unterbau ist in Sal alter als 24 Millionen Jahre BP Chattium Sowohl die Kanaren als auch die Kapverden sind bis in die Jetztzeit aktiv geblieben Geochemische Zusammensetzung der Magmatite Die Vulkanite der Europaischen Kanozoischen Vulkanprovinz sind generell aus primitiven mafischen alkalischen Magmen hervorgegangen unter den Gesteinen wiegen Basalte Basanite Nephelinite und Leucitite vor Die angetroffenen Magmen lassen sich generell drei Typen zuordnen Der Differentiationsreihe Natrium reiche Alkalibasalte Trachyt Rhyolith Der Differentiationsreihe Basanit Tephrit Phonolith Nepheliniten die anhand ihres K2O Na2O Verhaltnisses weiter unterschieden werden Hierzu gehoren die recht seltenen Natrium betonten und die kalibetonten Leucitite und Die beiden Differentiationsreihen entstammen einem einzigen Ausgangsmagma das seinerseits jedoch eine Mischung aus einer abgereicherten und einer mehr angereicherten HIMU Mantelkomponente darstellt Die Nephelinite sind eine Mischreihe aus der HIMU Komponente und einer EM Komponente angereicherte Mantelkomponente wobei sich die Kalium betonten Gesteine zur hinbewegen und die Natrium betonten Gesteine in der Nahe der HIMU Komponente verweilen Im Massif Central finden sich samtliche Magmentypen Die Nordhessische Senke fuhrt vorwiegend Natrium betonte Gesteine der beiden Differentiationsreihen Nephelinite und Melilithnephelinite sind hier selten Das Quartare Westeifel Vulkanfeld ist vorwiegend kalibetont auch wenn Natrium betonte Alkalibasalte Basanite und Melilithnephelinite anzutreffen sind Auch die Osteifel enthalt viele Kalium betonte Vulkanite Die Niederschlesischen Vulkanite ostliche Auslaufer des Egergrabensystems sind stark Natrium betont und bestehen hauptsachlich aus Nepheliniten Basaniten Alkalibasalten und seltenen Melilithiten Auch die Vulkanite des Kaiserstuhls des Hegaus und von Urach sind vorwiegend Natrium betont Nephelinite und Melilithite mit gelegentlichen Magmen einer Kalium Differentiationsreihe Beachtenswert sind hier naturlich die sehr seltenen Karbonatite des Kaiserstuhls In der Nordostiberischen Vulkanprovinz lassen sich vier Gesteinsgruppen unterscheiden Leucitbasanite Nephelinbasanite und Trachyte Die Sudostiberische Vulkanprovinz zeichnet sich durch sehr vielfaltige Vulkanite aus darunter kalkalkalische basaltische Andesite Andesite und Dacite und shoshonitische Gesteine und Latite ultrapotassische Lamproite und Alkalibasalte Die Vulkangesteine der Alboran Insel und des Alboran Meers sind niedrigpotassische Inseltholeiite darunter Basalte basaltische Andesite Andesite und seltene Dacite Im Vulkanzentrum von Ras Tarf im Norden Marokkos wurden kalkalkalische Andesite gefordert wohingegen am Gourougou eindeutig hochpotassische bis shoshonitische Basalte basaltische Andesite und Andesite anstehen Die in der Basaltprovinz des Mittleren Atlas vorgefundenen Vulkangesteine sind Alkalibasalte Basanite Nephelinite und krustenkontaminierte subalkalische Basalte Die Magmen sind unter partiellem Aufschmelzen aus Spinell und Granatfuhrenden Peridotiten hervorgegangen Bei den die Sudatlasstorung begleitenden Vulkaniten handelt es sich um Basalte und Phonolite am Jebel Siroua und um Ankaramite bei Foum el Kous Der aktive Stratovulkan von Fogo Auf den Kanaren wurden vorwiegend primitive Alkalibasalte und Basanite differenzierte Trachyte und Phonolite sowie sehr stark differenzierte Olivintholeiite gefordert Die Laven der Kapverden lassen sich in zwei Gruppen unterteilen in eine stark alkalische Gruppe mit Pikriten Foiditen und Phonolithen sowie in eine gemassigt alkalische Gruppe mit Pikrobasalten Basaniten Tephriten Tephrophonoliten Phonotephriten Phonolithen und Trachyten Bemerkenswert das relativ haufige Auftreten von Karbonatiten SpreizungAnhand von Schweremessungen berechnete Ramberg eine Krustendehnung von 6 bis 10 Kilometer im Oslo Graben Im Bereich des Vikinggrabens wurde mittels Reflexionsseismik ab dem Jura eine Dehnung der Oberkruste von 20 Kilometer ermittelt ab Zechsteinbasis wird von einem Wert bis an die 30 Kilometer ausgegangen Der Zentralgraben spreizte ab dem Zechstein um 25 Kilometer Fur den Horn Graben und den danischen Teil des Zentralgrabens werden zusammen maximal 15 Kilometer veranschlagt Anhand von Verwerfungsversatzen ergibt sich fur den Oberkrustenbereich des Roer Grabens der recht geringfugige Wert von 0 6 Kilometer Fur die Gesamtkruste durfte aber eine Dehnung von 1 bis 2 Kilometer realistischer sein Im Rheingraben betragt die Oberkrustendehnung 5 bis 7 Kilometer Der Valencia Trog besitzt einen recht hohen Spreizungswert von 35 Kilometer UrsachenZur Erklarung der Entstehung des Westeuropaischen Riftsystems werden zwei verschiedene Ursachen ins Auge gefasst Fur den Nordseeteil wird wie weiter oben bereits erwahnt das sudliche Vordringen des Arktisch Nordatlantische Megarift verantwortlich gemacht Der Zentralteil durfte als Ausloser die der Alpen und Pyrenaen mit Europa gehabt haben Die von den beiden Orogenen generell in Nordrichtung ausgeubten Kompressionsspannungen s1 zwangen die europaische Lithosphare zur Ost West Dehnung die im sproden Oberkrustenbereich mit Uberschreiten der Zugfestigkeit zu Grabenbruchen fuhrten so druckte beispielsweise die Ausweichbewegung der europaischen Lithosphare das Pariser Becken nach Nordwesten Die Zugspannungen bedienten sich hierbei bevorzugt vorhandener Unstetigkeits und Bruchflachen der vorangegangenen Variszischen Orogenese die den Verlauf der Grabenbruche vorzeichneten Der Zentralteil ist folglich ein passives Riftsystem Dass die Mohotiefe unter vielen Riftsegmenten verringert ist steht geophysikalisch ausser Frage Inwieweit heisse aufwallende tiefsitzende Manteldiapire engl mantle plumes zu dieser Verringerung beitrugen und somit bei der Genese des Riftsystems eine Rolle spielen ist nach wie vor umstritten Es wird vielmehr angenommen dass die assoziierten Magmen in der unteren Lithosphare und oberen Asthenosphare ihren Ursprungsort haben Das Aufreissen der Oberkruste ist fur ihren Aufstieg letztendlich verantwortlich Die Subsidenz der einzelnen Riftsegmente wurde von wiederholten Anderungen in der Orientierung des Spannungsfeldes beherrscht Es kam hierbei zu einem Wechselspiel zwischen den Kompressionen im Vorland der beiden Orogene und den Zugspannungen im weiter entfernten regionalen Umfeld das Ganze uberlagert von thermisch bedingten Aufwolbungen im Riftbereich Der ab dem spaten Oligozan und fruhen Miozan erfolgte Sudvortrieb des Riftsystems entlang der spanischen Ostkuste mit gleichzeitiger Offnung des Algero Provencal Beckens durchbrach die alpinen Faltengurtel des westlichen Mittelmeerraumes Pyrenaen Betiden Rif Atlas Gleichzeitig drang aber auch ausgehend vom ein Riftarm durch die Strasse von Messina in den Internbereich des Apennins nach Norden vor Letztendlich muss das Westeuropaische Riftsystem in einem wesentlich weiter gesteckten geodynamischen Rahmen betrachtet werden Zeitlich parallel zu seiner Ausbildung verlief namlich auch die Entwicklung des Mega Riftsystems Golf von Suez Rotes Meer Ostafrikanischer Graben der Riftsysteme in Libyen und der Seitenverschiebung des Toten Meeres Die zeitliche Uberschneidung dieser Mega Riftsysteme mit dem Spatstadium der alpinen Entwicklung durfte allein mit einer Plattenkollision Afrika Arabien mit Europa nicht zu erklaren sein Sie deutet vielmehr auf die allmahliche Etablierung eines vollig neuartig orientierten Dehnungsfeldes das moglicherweise zum Zerbrechen der gegenwartigen Kontinentkonfiguration fuhren wird EinzelnachweiseEl Azzouzi M u a Petrology and K Ar chronology of the Neogene Quaternary Middle Atlas basaltic province Morocco In Bulletin de la Societe Geologique de France Band 181 2010 S 243 257 Neumann E R u a The Oslo Rift a review In Tectonophysics Band 208 1992 S 1 18 Ziegler P A North Sea rift system In Tectonophysics Band 208 1992 S 55 75 Malkovsky M The Mesozoic and Tertiary basins of the Bohemian Massif 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