Das Ausstellungsgebäude der Wiener Secession umgangssprachlich Secession genannt wurde 1897 98 von Joseph Maria Olbrich
Wiener Secessionsgebäude

Das Ausstellungsgebäude der Wiener Secession, umgangssprachlich Secession genannt, wurde 1897/98 von Joseph Maria Olbrich als Ausstellungsgebäude für zeitgenössische Kunst errichtet und ist eines der bedeutendsten Gebäude des österreichischen Secessionsstils (Jugendstil). Das Ausstellungsgebäude wird bis heute von der Vereinigung bildender Künstler Wiener Secession betrieben.
Geschichte
„Mauern sollen es werden, weiß und glänzend, heilig und keusch. Ernste Würde sollte alles umweben. Reine Würde, wie sie mich beschlich und erschauerte, als ich einsam in Segesta vor dem unvollendeten Heiligthume stand … nur meine eigene Empfindung wollte ich im Klang hören, mein warmes Fühlen in kalte Mauern erstarret sehen.“
Die Kosten für das Gebäude wurden großteils von den Mitgliedern der Vereinigung bildender Künstler Österreichs aufgebracht. Als Baugrund wurde „seitens der Gemeindevertretung in Wien, laut Beschluss vom 17. November 1897, ein an der künftigen Wienzeile bei der Akademie gelegener, vortrefflich geeigneter Platz zur Errichtung eines Kunst-Ausstellungsgebäudes überlassen“ Angeblich wurde diese Lösung nach persönlicher Vorsprache von Josef Engelhart bei Bürgermeister Karl Lueger gefunden, nachdem die Errichtung des Ausstellungshauses an der Ringstraße gescheitert war. Für die Stadt stand die Errichtung des Gebäudes im Zusammenhang mit der Regulierung des Wienflusses und der Neugestaltung des Karlsplatzes, die aber Stückwerk blieb. So war etwa eine Allee zwischen Karlskirche und Secessionsgebäude geplant.
Auch formal nimmt das Gebäude auf die Karlskirche Bezug, besonders durch seine goldfarbene Kuppel (ein Blätterwerk aus vergoldetem, bemaltem Schmiedeeisen), nach Eduard Pötzl vom „Volksmund“ Krauthappel (= Krautkopf) genannt. Aufgrund seiner großen glatten Wände und der kubischen Erscheinung wurde der Bau auch Assyrische Bedürfnisanstalt geschimpft.
Unterhalb der Kuppel prangt in goldenen Lettern der Wahlspruch der Secession: Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit (von Ludwig Hevesi). Links neben der Eingangstür findet sich ein zweiter Wahlspruch: Ver Sacrum (Heiliger Frühling), der die Hoffnung auf eine neue Kunstblüte ausdrücken soll und der Titel des vereinseigenen Kunstmagazins war.
Das Gebäude ruht auf acht Meter hohen Betonsäulen, die bis zu dem an dieser Stelle unterirdisch fließenden Wienfluss hinabreichen.
Gustav Klimts Beethovenfries, 1902 ursprünglich für eine vorübergehende Ausstellung in der Wiener Secession geschaffen, befindet sich heute als Dauerleihgabe des Belvedere wieder dort und ist im Untergeschoß zu besichtigen.
Eine Darstellung des Secessionsgebäudes befindet sich auf der Rückseite der österreichischen 50-Cent-Münze.
Gestalterische Elemente
Von Gustav Klimts Bruder Georg stammt der Entwurf der bronzenen Eingangstüren. Die zwei Mosaikschalen neben der zum Eingangsportal führenden Stiege sind von Robert Oerley. Identische Schalen finden sich bei der Villa Wustl. Die sechs Eulen auf den beiden Seitenfassaden sind von Koloman Moser entworfen worden. Sein Reigen von Kranzträgerinnen an der Rückseite wurde zu einem nicht bekannten Zeitpunkt abgeschlagen. Die Gorgonen über der Eingangstür gestaltete Othmar Schimkowitz.
Rechts neben dem Gebäude steht die Bronzestatue des Marc Anton von Arthur Strasser, die ursprünglich für die Pariser Weltausstellung 1900 geschaffen wurde. Die Statue wird im Volksmund gelegentlich als „Löwenfiaker“ bezeichnet.
Renovierungen
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude zunächst durch Bomben beschädigt. Bei ihrem Rückzug aus Wien zündeten Soldaten der Wehrmacht die im Inneren des Gebäudes gelagerten Reifen an, um sie nicht in die Hände der Roten Armee fallen zu lassen. Durch die Hitze des Feuers verlor die Stahlkonstruktion des Daches der Ausstellungshalle ihre Stabilität und stürzte ein, wobei große Teile der Außenmauern mitgerissen wurden, außerdem kam es in der Not der unmittelbaren Nachkriegszeit zu Plünderungen. Der Wiederaufbau nach dem Krieg erfolgte bis 1964, für die Innengestaltung wurde Josef Hoffmann herangezogen.
1985/86 fand unter der Leitung von Adolf Krischanitz eine Renovierung bei laufendem Ausstellungsbetrieb statt.
Von August 2017 bis September 2018 wurde, wieder unter Krischanitz’ Leitung und bei laufendem Betrieb, die Fassade inklusive der Kuppel generalsaniert. Außerdem wurden Fußböden und Klimaanlagen erneuert, der Zugang zum Beethovenfries im Untergeschoß durch Einbau eines Aufzugs barrierefrei gestaltet, der Shop neugestaltet und ein eigener Veranstaltungsraum geschaffen. Die abgeschlagenen Kranzträgerinnen von Koloman Moser an der Rückseite des Baus wurden rekonstruiert. Die Kosten der Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten betrugen 3,5 Millionen Euro. Diese wurden je zu 1,2 Millionen von der Stadt Wien und vom Bundeskanzleramt der Republik übernommen, das übrige knappe Drittel wurde von der Secession und ihren Sponsoren und Förderern bereitgestellt.
Bildergalerie
- Arthur Strasser: Marc-Anton-Gruppe (1899/1900)
- Drei Eulen
- Der Zeit ihre Kunst
Der Kunst ihre Freiheit - Baumtopf mit Füßen in Form von Schildkröten
- Gorgonen über der Tür
- Große Ansicht der Tür mit Blattwerk und Bronzetür
- Das Secessionsgebäude auf dem österreichischen 50-Cent-Stück
Weblinks
- secession.at/… – Ausführliche Informationen über das Secessionsgebäude
Einzelnachweise
- Gabriele Fahr-Becker: Jugendstil. Zitiert Egon Friedell: Jubiläumsband zum 25-jährigen Bestehen. WW Wien 1928.
- Josef Olbrich: Ver Sacrum. Hrsg.: Vereinigung bildender Künstler Österreichs. Band 1, Nr. 1. Gerlach & Schenk, Wien Januar 1898, S. 30.
- Hermann Bahr nennt Pötzl ausdrücklich als eigentlichen Erfinder des Ausdrucks: H. B.: Liebe der Lebenden. Tagebücher 1921/23. Hildesheim: Borgmeyer 1925, II, 302.
- Architektur in Wien 1850 bis 1930: Historismus, Jugendstil, Sachlichkeit
- Beppo Beyerl: Der Naschmarkt. Edition MoKKa, Wien 2009, S. 186.
- Secession (Gebäude) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Secession saniert und modernisiert auf ORF Wien vom 5. September 2018, abgerufen am 5. September 2018.
Koordinaten: 48° 12′ 1,4″ N, 16° 21′ 57,4″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Wiener Secessionsgebäude, Was ist Wiener Secessionsgebäude? Was bedeutet Wiener Secessionsgebäude?
Das Ausstellungsgebaude der Wiener Secession umgangssprachlich Secession genannt wurde 1897 98 von Joseph Maria Olbrich als Ausstellungsgebaude fur zeitgenossische Kunst errichtet und ist eines der bedeutendsten Gebaude des osterreichischen Secessionsstils Jugendstil Das Ausstellungsgebaude wird bis heute von der Vereinigung bildender Kunstler Wiener Secession betrieben Eingang zur SecessionDas Ausstellungshaus der Wiener SecessionGeschichte Mauern sollen es werden weiss und glanzend heilig und keusch Ernste Wurde sollte alles umweben Reine Wurde wie sie mich beschlich und erschauerte als ich einsam in Segesta vor dem unvollendeten Heiligthume stand nur meine eigene Empfindung wollte ich im Klang horen mein warmes Fuhlen in kalte Mauern erstarret sehen Joseph Maria Olbrich Die Kosten fur das Gebaude wurden grossteils von den Mitgliedern der Vereinigung bildender Kunstler Osterreichs aufgebracht Als Baugrund wurde seitens der Gemeindevertretung in Wien laut Beschluss vom 17 November 1897 ein an der kunftigen Wienzeile bei der Akademie gelegener vortrefflich geeigneter Platz zur Errichtung eines Kunst Ausstellungsgebaudes uberlassen Angeblich wurde diese Losung nach personlicher Vorsprache von Josef Engelhart bei Burgermeister Karl Lueger gefunden nachdem die Errichtung des Ausstellungshauses an der Ringstrasse gescheitert war Fur die Stadt stand die Errichtung des Gebaudes im Zusammenhang mit der Regulierung des Wienflusses und der Neugestaltung des Karlsplatzes die aber Stuckwerk blieb So war etwa eine Allee zwischen Karlskirche und Secessionsgebaude geplant Auch formal nimmt das Gebaude auf die Karlskirche Bezug besonders durch seine goldfarbene Kuppel ein Blatterwerk aus vergoldetem bemaltem Schmiedeeisen nach Eduard Potzl vom Volksmund Krauthappel Krautkopf genannt Aufgrund seiner grossen glatten Wande und der kubischen Erscheinung wurde der Bau auch Assyrische Bedurfnisanstalt geschimpft Unterhalb der Kuppel prangt in goldenen Lettern der Wahlspruch der Secession Der Zeit ihre Kunst der Kunst ihre Freiheit von Ludwig Hevesi Links neben der Eingangstur findet sich ein zweiter Wahlspruch Ver Sacrum Heiliger Fruhling der die Hoffnung auf eine neue Kunstblute ausdrucken soll und der Titel des vereinseigenen Kunstmagazins war Das Gebaude ruht auf acht Meter hohen Betonsaulen die bis zu dem an dieser Stelle unterirdisch fliessenden Wienfluss hinabreichen Gustav Klimts Beethovenfries 1902 ursprunglich fur eine vorubergehende Ausstellung in der Wiener Secession geschaffen befindet sich heute als Dauerleihgabe des Belvedere wieder dort und ist im Untergeschoss zu besichtigen Eine Darstellung des Secessionsgebaudes befindet sich auf der Ruckseite der osterreichischen 50 Cent Munze Gestalterische ElementeBronzestatue des Marc Anton Von Gustav Klimts Bruder Georg stammt der Entwurf der bronzenen Eingangsturen Die zwei Mosaikschalen neben der zum Eingangsportal fuhrenden Stiege sind von Robert Oerley Identische Schalen finden sich bei der Villa Wustl Die sechs Eulen auf den beiden Seitenfassaden sind von Koloman Moser entworfen worden Sein Reigen von Kranztragerinnen an der Ruckseite wurde zu einem nicht bekannten Zeitpunkt abgeschlagen Die Gorgonen uber der Eingangstur gestaltete Othmar Schimkowitz Rechts neben dem Gebaude steht die Bronzestatue des Marc Anton von Arthur Strasser die ursprunglich fur die Pariser Weltausstellung 1900 geschaffen wurde Die Statue wird im Volksmund gelegentlich als Lowenfiaker bezeichnet RenovierungenGegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude zunachst durch Bomben beschadigt Bei ihrem Ruckzug aus Wien zundeten Soldaten der Wehrmacht die im Inneren des Gebaudes gelagerten Reifen an um sie nicht in die Hande der Roten Armee fallen zu lassen Durch die Hitze des Feuers verlor die Stahlkonstruktion des Daches der Ausstellungshalle ihre Stabilitat und sturzte ein wobei grosse Teile der Aussenmauern mitgerissen wurden ausserdem kam es in der Not der unmittelbaren Nachkriegszeit zu Plunderungen Der Wiederaufbau nach dem Krieg erfolgte bis 1964 fur die Innengestaltung wurde Josef Hoffmann herangezogen 1985 86 fand unter der Leitung von Adolf Krischanitz eine Renovierung bei laufendem Ausstellungsbetrieb statt Von August 2017 bis September 2018 wurde wieder unter Krischanitz Leitung und bei laufendem Betrieb die Fassade inklusive der Kuppel generalsaniert Ausserdem wurden Fussboden und Klimaanlagen erneuert der Zugang zum Beethovenfries im Untergeschoss durch Einbau eines Aufzugs barrierefrei gestaltet der Shop neugestaltet und ein eigener Veranstaltungsraum geschaffen Die abgeschlagenen Kranztragerinnen von Koloman Moser an der Ruckseite des Baus wurden rekonstruiert Die Kosten der Sanierungs und Modernisierungsarbeiten betrugen 3 5 Millionen Euro Diese wurden je zu 1 2 Millionen von der Stadt Wien und vom Bundeskanzleramt der Republik ubernommen das ubrige knappe Drittel wurde von der Secession und ihren Sponsoren und Forderern bereitgestellt BildergalerieArthur Strasser Marc Anton Gruppe 1899 1900 Drei Eulen Der Zeit ihre Kunst Der Kunst ihre Freiheit Baumtopf mit Fussen in Form von Schildkroten Gorgonen uber der Tur Grosse Ansicht der Tur mit Blattwerk und Bronzetur Das Secessionsgebaude auf dem osterreichischen 50 Cent StuckWeblinksCommons Wiener Secessionsgebaude Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien secession at Ausfuhrliche Informationen uber das SecessionsgebaudeEinzelnachweiseGabriele Fahr Becker Jugendstil Zitiert Egon Friedell Jubilaumsband zum 25 jahrigen Bestehen WW Wien 1928 Josef Olbrich Ver Sacrum Hrsg Vereinigung bildender Kunstler Osterreichs Band 1 Nr 1 Gerlach amp Schenk Wien Januar 1898 S 30 Hermann Bahr nennt Potzl ausdrucklich als eigentlichen Erfinder des Ausdrucks H B Liebe der Lebenden Tagebucher 1921 23 Hildesheim Borgmeyer 1925 II 302 Architektur in Wien 1850 bis 1930 Historismus Jugendstil Sachlichkeit Beppo Beyerl Der Naschmarkt Edition MoKKa Wien 2009 S 186 Secession Gebaude im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Secession saniert und modernisiert auf ORF Wien vom 5 September 2018 abgerufen am 5 September 2018 48 200395 16 365934 Koordinaten 48 12 1 4 N 16 21 57 4 O Normdaten Geografikum VIAF 316593641