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Wilhelm Führer 26 April 1904 in Rüstringen 12 Juli 1974 war ein deutscher Astronom und nationalsozialistischer Wissensch

Wilhelm Führer

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Wilhelm Führer (* 26. April 1904 in Rüstringen; † 12. Juli 1974) war ein deutscher Astronom und nationalsozialistischer Wissenschaftsfunktionär. Er war in der Wissenschaftspolitik des nationalsozialistischen Deutschen Reiches eine der maßgeblichen Personen im Bereich der Astronomie und Physik. Führer griff in zahlreiche Personalentscheidungen ein und war mehrfach an der Entfernung politisch missliebiger Wissenschaftler aus ihren Stellungen beteiligt.

Leben

Der Sohn eines Marinelotsen arbeitete von 1923 bis 1926 als Volksschullehrer in Oldenburg. 1928 machte er den Abschluss am Realgymnasium in Rüstringen und studierte danach Astronomie an der Universität Kiel.

Von 1930 bis 1933 arbeitete er als Hilfsassistent in der Schriftleitung der Astronomischen Nachrichten in Kiel und promovierte 1933 mit einer Arbeit über Farbäquivalente von 51 polnahen Sternen an der Universität Kiel. Am 16. Juli des gleichen Jahres wurde er als Hilfsassistent an der Universitäts-Sternwarte München angestellt, die damals von Alexander Wilkens geleitet wurde.

Als 19-Jähriger war er Mitglied des rechtsradikalen Wikingbundes. Zum 1. Oktober 1930 trat er in die NSDAP (Mitgliedsnummer 341.707), 1933 in die SS ein (SS-Nummer 208.688).

Am 1. März 1934 wurde er planmäßiger Assistent und arbeitete an der Sternwarte bis 1936, war aber zwischendurch längere Zeit für Arbeiten im Kultusministerium abgestellt. An der Sternwarte war er befreundet mit dem dort ebenfalls als Assistenten arbeitenden Bruno Thüring, der maßgeblich an der Absetzung von Wilkens beteiligt war. 1940 wurde Thüring mit Unterstützung durch Führer Direktor der Universitätssternwarte Wien als Nachfolger des ebenfalls aus politischen Gründen entfernten Kasimir Graff. Die beiden scheinen eng befreundet gewesen zu sein, da in der erhaltenen Korrespondenz eine extrem deftige Sprache verwendet wird (Führer an Thüring: „Mein lieber Bruno, hundsseitener Bazi, Du gselchter! […] Ich hab mich aber gefreut, dass Du mir ein Schreiben schriebst, worauf ich seit Monaten gewartet habe. Du Bauernsau, Du mistige.“).

Ab 1934 machte Führer eine steile Karriere als nationalsozialistischer Wissenschaftsfunktionär: von April 1934 bis November 1936 als Leiter der Dozentenschaft der Universität München, seit Juli 1935 als Dozentenbundführer, von 1935 bis März 1939 als Gaudozentenbundführer im Gau München-Oberbayern (bis 18. August kommissarisch). Am 1. Oktober 1936 übernahm er eine Stelle im Referat für Hochschulangelegenheiten des Bayerischen Kultusministeriums und wurde bereits am 29. November 1938 Regierungsrat I. Klasse. In der SS hatte er es 1936 zum SS-Untersturmführer gebracht und sogar als Astronom kam er noch voran, da er mit einer Ausnahmegenehmigung ab dem Sommersemester 1937 einen Lehrauftrag der Universität München im Bereich Astrophysik erhielt. Ab 1. Februar 1939 arbeitete er dann schon im Berliner Reichswissenschaftsministerium als Referent für die Naturwissenschaften, ab Oktober bereits als Oberregierungsrat und ab August 1943 als Ministerialrat.

Parallel dazu verlief sein Aufstieg in der SS: 1941 SS-Obersturmführer (Amt Ahnenerbe), 1942 Untersturmführer der Waffen-SS, 1943 Hauptsturmführer und Obersturmführer der Waffen-SS. Bei Kriegsende war er Ordonnanzoffizier im Persönlichen Stab Reichsführer SS (Feldkommando-Stab).

Nach Kriegsende wurde Führer interniert (15. Mai 1945 bis 22. Juni 1948) und 1948 zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt. Aber schon im Juni 1949 wurde er von der Spruchkammer Nord-Württemberg im Rahmen der Entnazifizierung als „Minderbelasteter“ und im Juni 1950 dann als „Mitläufer“ eingestuft. In den Jahren nach seiner Entlassung aus der Internierung war Führer als Holzmakler tätig. Die Firma besteht heute noch.

Über seine Tätigkeit als Adjutant Heinrich Himmlers hatte er im Rahmen der Nürnberger Prozesse auszusagen. Bei dieser Gelegenheit gab er zu Protokoll, dass er während seiner Arbeit für Himmler mit der Betreuung von Gästen und der Ablage von Akten beschäftigt gewesen sei. Von Kriegsverbrechen habe er nichts bemerkt, da die Geheimhaltung sehr streng gewesen sei und außerdem: „Heinrich Himmler hatte eine sehr starke Neigung, alles selbst zu erledigen.“ Die Zugehörigkeit zum persönlichen Stab Himmlers sei außerdem eine Art Ehrenamt gewesen, das keine besondere Inanspruchnahme implizierte:

Beispiel: Ich gehörte von Ende 1938 bis zu meiner Einberufung in die Waffen-SS im August 1942 organisatorisch dem Persönlichen Stab [Himmlers] an. In dieser Zeit bin ich nur einmal zu einer SS-Veranstaltung gebeten worden. Es betraf eine Einladung zur Sonnwendfeier im Charlottenburger Schlosspark, der ich mit meiner Frau Folge leistete.

Schriften

  • Farbäquivalente von 51 polnahen Sternen. Normalsequenz zur Bestimmung effektiver Wellenlängen (Dissertation, Kiel 1933)
  • Studien- und Prüfungsbestimmungen für Geologen (Berlin 1842)
  • Studien- und Prüfungsbestimmungen für Geophysiker, Meteorologen und Ozeanographen (Berlin 1943)

Literatur

  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik (= Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Band 6). Synchron, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 55.
  • Franz Kerschbaum, Thomas Posch, Karin Lackner: Die Wiener Universitätssternwarte und Bruno Thüring. In: Beiträge zur Astronomiegeschichte Bd. 8 (2006), S. 185–202, online (PDF; 170 kB)
  • Freddy Litten: Astronomie in Bayern 1914–1945. Steiner, Stuttgart 1992, S. 237.

Weblinks

  • Veröffentlichungen von W. Führer im Astrophysics Data System
  • Kurzbiografie – Projekt „Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien“

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/10030286
  2. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 171.
  3. www.dws-xip.pl
  4. Kerschbaum et al.: Die Wiener Universitätssternwarte und Bruno Thüring 2006, Anhang 2
  5. Trial of the Major War Criminals. Bd. 42, Nürnberg 1949. Affidavit SS-63, S. 539–542.
Normdaten (Person): VIAF: 277734246 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 6. März 2023.
Personendaten
NAME Führer, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Astronom und nationalsozialistischer Wissenschaftsfunktionär
GEBURTSDATUM 26. April 1904
GEBURTSORT Rüstringen
STERBEDATUM 12. Juli 1974

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 16:26

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Wilhelm Fuhrer 26 April 1904 in Rustringen 12 Juli 1974 war ein deutscher Astronom und nationalsozialistischer Wissenschaftsfunktionar Er war in der Wissenschaftspolitik des nationalsozialistischen Deutschen Reiches eine der massgeblichen Personen im Bereich der Astronomie und Physik Fuhrer griff in zahlreiche Personalentscheidungen ein und war mehrfach an der Entfernung politisch missliebiger Wissenschaftler aus ihren Stellungen beteiligt LebenDer Sohn eines Marinelotsen arbeitete von 1923 bis 1926 als Volksschullehrer in Oldenburg 1928 machte er den Abschluss am Realgymnasium in Rustringen und studierte danach Astronomie an der Universitat Kiel Von 1930 bis 1933 arbeitete er als Hilfsassistent in der Schriftleitung der Astronomischen Nachrichten in Kiel und promovierte 1933 mit einer Arbeit uber Farbaquivalente von 51 polnahen Sternen an der Universitat Kiel Am 16 Juli des gleichen Jahres wurde er als Hilfsassistent an der Universitats Sternwarte Munchen angestellt die damals von Alexander Wilkens geleitet wurde Als 19 Jahriger war er Mitglied des rechtsradikalen Wikingbundes Zum 1 Oktober 1930 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 341 707 1933 in die SS ein SS Nummer 208 688 Am 1 Marz 1934 wurde er planmassiger Assistent und arbeitete an der Sternwarte bis 1936 war aber zwischendurch langere Zeit fur Arbeiten im Kultusministerium abgestellt An der Sternwarte war er befreundet mit dem dort ebenfalls als Assistenten arbeitenden Bruno Thuring der massgeblich an der Absetzung von Wilkens beteiligt war 1940 wurde Thuring mit Unterstutzung durch Fuhrer Direktor der Universitatssternwarte Wien als Nachfolger des ebenfalls aus politischen Grunden entfernten Kasimir Graff Die beiden scheinen eng befreundet gewesen zu sein da in der erhaltenen Korrespondenz eine extrem deftige Sprache verwendet wird Fuhrer an Thuring Mein lieber Bruno hundsseitener Bazi Du gselchter Ich hab mich aber gefreut dass Du mir ein Schreiben schriebst worauf ich seit Monaten gewartet habe Du Bauernsau Du mistige Ab 1934 machte Fuhrer eine steile Karriere als nationalsozialistischer Wissenschaftsfunktionar von April 1934 bis November 1936 als Leiter der Dozentenschaft der Universitat Munchen seit Juli 1935 als Dozentenbundfuhrer von 1935 bis Marz 1939 als Gaudozentenbundfuhrer im Gau Munchen Oberbayern bis 18 August kommissarisch Am 1 Oktober 1936 ubernahm er eine Stelle im Referat fur Hochschulangelegenheiten des Bayerischen Kultusministeriums und wurde bereits am 29 November 1938 Regierungsrat I Klasse In der SS hatte er es 1936 zum SS Untersturmfuhrer gebracht und sogar als Astronom kam er noch voran da er mit einer Ausnahmegenehmigung ab dem Sommersemester 1937 einen Lehrauftrag der Universitat Munchen im Bereich Astrophysik erhielt Ab 1 Februar 1939 arbeitete er dann schon im Berliner Reichswissenschaftsministerium als Referent fur die Naturwissenschaften ab Oktober bereits als Oberregierungsrat und ab August 1943 als Ministerialrat Parallel dazu verlief sein Aufstieg in der SS 1941 SS Obersturmfuhrer Amt Ahnenerbe 1942 Untersturmfuhrer der Waffen SS 1943 Hauptsturmfuhrer und Obersturmfuhrer der Waffen SS Bei Kriegsende war er Ordonnanzoffizier im Personlichen Stab Reichsfuhrer SS Feldkommando Stab Nach Kriegsende wurde Fuhrer interniert 15 Mai 1945 bis 22 Juni 1948 und 1948 zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt Aber schon im Juni 1949 wurde er von der Spruchkammer Nord Wurttemberg im Rahmen der Entnazifizierung als Minderbelasteter und im Juni 1950 dann als Mitlaufer eingestuft In den Jahren nach seiner Entlassung aus der Internierung war Fuhrer als Holzmakler tatig Die Firma besteht heute noch Uber seine Tatigkeit als Adjutant Heinrich Himmlers hatte er im Rahmen der Nurnberger Prozesse auszusagen Bei dieser Gelegenheit gab er zu Protokoll dass er wahrend seiner Arbeit fur Himmler mit der Betreuung von Gasten und der Ablage von Akten beschaftigt gewesen sei Von Kriegsverbrechen habe er nichts bemerkt da die Geheimhaltung sehr streng gewesen sei und ausserdem Heinrich Himmler hatte eine sehr starke Neigung alles selbst zu erledigen Die Zugehorigkeit zum personlichen Stab Himmlers sei ausserdem eine Art Ehrenamt gewesen das keine besondere Inanspruchnahme implizierte Beispiel Ich gehorte von Ende 1938 bis zu meiner Einberufung in die Waffen SS im August 1942 organisatorisch dem Personlichen Stab Himmlers an In dieser Zeit bin ich nur einmal zu einer SS Veranstaltung gebeten worden Es betraf eine Einladung zur Sonnwendfeier im Charlottenburger Schlosspark der ich mit meiner Frau Folge leistete SchriftenFarbaquivalente von 51 polnahen Sternen Normalsequenz zur Bestimmung effektiver Wellenlangen Dissertation Kiel 1933 Studien und Prufungsbestimmungen fur Geologen Berlin 1842 Studien und Prufungsbestimmungen fur Geophysiker Meteorologen und Ozeanographen Berlin 1943 LiteraturMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 55 Franz Kerschbaum Thomas Posch Karin Lackner Die Wiener Universitatssternwarte und Bruno Thuring In Beitrage zur Astronomiegeschichte Bd 8 2006 S 185 202 online PDF 170 kB Freddy Litten Astronomie in Bayern 1914 1945 Steiner Stuttgart 1992 S 237 WeblinksVeroffentlichungen von W Fuhrer im Astrophysics Data System Kurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien EinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10030286 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 171 www dws xip pl Kerschbaum et al Die Wiener Universitatssternwarte und Bruno Thuring 2006 Anhang 2 Trial of the Major War Criminals Bd 42 Nurnberg 1949 Affidavit SS 63 S 539 542 Normdaten Person VIAF 277734246 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 6 Marz 2023 PersonendatenNAME Fuhrer WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Astronom und nationalsozialistischer WissenschaftsfunktionarGEBURTSDATUM 26 April 1904GEBURTSORT RustringenSTERBEDATUM 12 Juli 1974

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