Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Nevi im Propheten des TanachVordere ProphetenBuch Josua Buch der Richter Samuel 1 und 2 Buch Könige 1 und 2 Buch Hintere

Zwölfprophetenbuch

  • Startseite
  • Zwölfprophetenbuch
Zwölfprophetenbuch
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Nevi’im (Propheten) des Tanach
Vordere Propheten
  • Buch Josua
  • Buch der Richter
  • Samuel (1. und 2. Buch)
  • Könige (1. und 2. Buch)
Hintere Propheten
  • Jesaja
  • Jeremia
  • Ezechiel
  • Zwölfprophetenbuch
Zwölfprophetenbuch
des Tanach
  • Hosea
  • Joel
  • Amos
  • Obadja
  • Jona
  • Micha
  • Nahum
  • Habakuk
  • Zefanja
  • Haggai
  • Sacharja
  • Maleachi
Namen nach dem ÖVBE
Bücher des Alten Testaments
Pentateuch
  • Genesis (1. Mose)
  • Exodus (2. Mose)
  • Levitikus (3. Mose)
  • Numeri (4. Mose)
  • Deuteronomium (5. Mose)
Geschichtsbücher
  • Josua
  • Richter
  • Rut
  • 1. Samuel
  • 2. Samuel
  • 1. Könige
  • 2. Könige
  • 1. Chronik
  • 2. Chronik
  • Esra
  • Nehemia
  • Tobit (Tobias)
  • Judit
  • Ester + Zusätze
  • 1. Makkabäer
  • 2. Makkabäer
Lehrbücher
  • Ijob (Hiob)
  • Psalmen
  • Sprichwörter (Sprüche Salomos)
  • Kohelet (Prediger Salomo)
  • Hoheslied
  • Weisheit Salomos
  • Jesus Sirach
Propheten

„Große“

  • Jesaja
  • Jeremia
  • Klagelieder Jeremias
  • Baruch mit Brief des Jeremia
  • Ezechiel (Hesekiel)
  • Daniel (+ Zusätze)

„Kleine“ (Zwölfprophetenbuch)

  • Hosea
  • Joel
  • Amos
  • Obadja
  • Jona
  • Micha
  • Nahum
  • Habakuk
  • Zefanja
  • Haggai
  • Sacharja
  • Maleachi
  • Namen nach dem ÖVBE, konsequent angewandt z. B. in der Einheitsübersetzung
  • Eingeklammerte Namen: ältere protestantische Tradition, als Ausnahme (neben ÖVBE) in der Lutherbibel
  • Kursiv: Deuterokanonische Schriften

Das Zwölfprophetenbuch (altgriechisch Δωδεκαπρόφητον Dodekaprópheton, aramäisch תְּרֵי עֲשַׂר tre asar für [die] Zwölf, deutsch auch Zwölf kleine Propheten) ist eine Zusammenstellung von zwölf Prophetenbüchern im Tanach, der hebräischen Bibel. Sie wurden oft auf einer einzigen Schriftrolle überliefert und im Judentum daher seit etwa 180 v. Chr. als ein Buch aufgefasst. Dieses gehört im Tanach mit und nach Jesaja, Jeremia und Ezechiel zu den „hinteren“ Propheten.

Das Christentum übernahm die zwölf Propheten als Einzelbücher in sein Altes Testament und ließ sie als „kleine“ den „großen“ Propheten folgen, zu denen hier auch Daniel gehört.

Reihenfolge

In der griechischen Septuaginta des Judentums (entstanden ab ca. 250 v. Chr.) wurden die zwölf Prophetenbücher etwas anders angeordnet als im späteren Tanach. Die Reihung folgte einem „dreigliedrigen eschatologischen Schema“:

  1. Gericht gegen Israel (Hosea, Amos, Micha, Joël)
  2. Gericht gegen die Völker (Obadja, Jona, Nahum)
  3. Heil für Israel (Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja, Maleachi).

Diese Anordnung entspricht der Septuagintafassung des Buchs Jeremia, wo die Kapitel 46–51 des hebräischen Textes (Gericht gegen die Völker) zwischen den Kapiteln 25 (Gericht gegen Israel) und 26 (Heil für Israel) erscheinen.

Im heutigen Bibelkanon des Judentums und des westlichen Christentums ist die innere Reihenfolge der zwölf Propheten identisch. Sie ergab sich zum einen aus den jeweiligen Eigenangaben der Einzelschriften zu ihrer Wirkungszeit, zum anderen aus thematischen Bezügen. Demnach wirkten Hosea und Amos im frühen 8. Jahrhundert unter König Asarja und seinen Nachfolgern im Südreich Juda bzw. unter Jerobeam II. im Nordreich Israel. Bei Joel und Obadja fehlen vergleichbare Angaben; tatsächlich traten sie erst viel später auf, die Datierung Joels ist allerdings sehr unsicher und auch in der Fachwelt umstritten. Doch ihre Botschaft wurde als Fortsetzung der Kult- und Gesellschaftskritik des Hosea und Amos verstanden und daher dieser auch zeitlich zugeordnet. Der im Buch Jona dargestellte Prophet wurde wohl irrtümlich mit einem in 2 Kön 14,25 EU erwähnten Propheten „Jona, Sohn Amittais“ gleichgesetzt, der dort mit Jerobeam II. in Verbindung gebracht wird.

Die Schriften Nahums, Habakuks und Zefanjas enthalten Hinweise, die ihre Einordnung in das 7. Jahrhundert v. Chr. nahelegten. Haggai und Sacharja waren zeitnah auftretende nachexilische Kultpropheten des 6. Jahrhunderts v. Chr.; das später entstandene Buch Maleachi wurde wiederum als inhaltliche Fortsetzung der Botschaft Sacharjas aufgefasst.

So entspricht vor allem die Einordnung der Bücher Joel, Obadja, Jona und Maleachi nicht ihrer tatsächlichen historischen Entstehungszeit. Auch handelt es sich bei diesen jüngsten prophetischen Schriften des Tanach um literarische Kunstprodukte, hinter denen nicht unbedingt historische Propheten stehen. Gleichwohl hat ihre Einordnung für das theologische Verständnis des ganzen Buchs im Tanach Bedeutung.

Entstehung

Die zuerst entstandenen vorexilischen Prophetenschriften dieser Sammlung (Hosea, Amos, Micha und Zefanja) wurden seit dem Babylonischen Exil der Judäer (586–539 v. Chr.) aufgereiht und gemeinsam überliefert. Nach dem Exil wurden zudem die Bücher Haggai und Sacharja zu einem Buch vereint und dann mit den vier vereinten vorexilischen Schriften zusammengestellt. Diesem Sechserkorpus wurden nach und nach weitere neu entstandene Prophetenschriften zugefügt, bis die Zwölferreihe um 200 v. Chr. abgeschlossen war. Ihr Umfang entspricht ungefähr dem ganzen Buch Jesaja.

Die Zwölfzahl spielt auf die Zwölf Stämme Israels als Nachkommen des Stammvaters Jakob an, wie es Jesus Sirach 49,10 EU, der früheste ausdrückliche Hinweis auf die Einheit des Zwölfprophetenbuches, erkennen lässt:

„Sie [die zwölf Propheten] brachten Heilung für Jakobs Volk und halfen ihm durch zuverlässige Hoffnung.“

In der rabbinischen Theologie gelten die zwölf Propheten als einzelnes Buch. Im babylonischen Talmud wurden sie im Traktat Baba Batra 14b/15a mit dem aramäischen Ausdruck „Trej Ašar“ (תרי עשר ‚Die Zwölf‘) bezeichnet.

Die älteste erhaltene Handschrift mit einem nahezu vollständigen Text ist die griechischsprachige Zwölfprophetenrolle vom Nachal Chever aus dem 1. Jahrhundert. Eine weitere fast vollständige Handschrift ist der Zwölfprophetenkodex von Washington der Freer Gallery of Art aus dem 3. Jahrhundert. Die älteste erhaltene vollständige hebräische Textfassung enthält der Codex Leningradensis von 1008. Er liegt den meisten heutigen Ausgaben der hebräischen Bibel zugrunde. 2021 gab die Israelische Altertümerbehörde den Fund von Fragmenten einer rund 2000 Jahre alten Schriftrolle in einer Höhle im Nachal Chever bekannt. Sie enthalten Texte aus dem Zwölfprophetenbuch, unter anderem der Propheten Sacharja und Nahum, größtenteils in griechischer Übersetzung. Ihr Wortlaut weicht stellenweise vom masoretischen Text und von der Septuaginta ab.

Bei der Kanonisierung des Tanach (um 100) wurde das Zwölfprophetenbuch in hebräischer Fassung mit den drei „klassischen“ Schriftpropheten der Exilszeit zu den „hinteren“ Propheten gezählt, die auf die „vorderen“ Propheten folgen. Die Geschichtsbücher vom Buch Josua bis zum (im Judentum ungeteilten) Königsbuch werden im Judentum also ebenfalls als zukunftsgerichtete prophetische Schriften aufgefasst. Zusammen bilden diese 21 Einzelbücher den zweiten Hauptteil des Tanach, die Nevi'im (Propheten).

Die Alte Kirche übernahm die zwölf Prophetenbücher im 2. Jahrhundert aus der Septuaginta in den alttestamentlichen Kanon, wobei ihre Reihenfolge noch nicht festgelegt war. Im Codex Vaticanus Graecus 1209 (4. Jahrhundert) und im Codex Marchalianus (6. Jahrhundert) lautete sie zu Beginn noch: Hosea, Amos, Micha, Joel, Obadja, Jona. Hieronymus, Autor der lateinischen Bibelübersetzung Vulgata, betonte im Vorwort dazu ausdrücklich, die zwölf Propheten seien ein Buch. In allen westlichen christlichen Kanonversionen stehen sie hinter den vier als „große“ Propheten der Exilszeit betrachteten Büchern.

Theologie

Auftrag Gottes

Die zwölf Propheten sind wie alle Propheten Israels die Künder des einzigartigen, richtenden und rettenden Willens JHWHs an sein Volk, daneben auch an die Fremdvölker, die dieses Volk bedrängen und/oder durch die Gott seinen Willen an Israel vollzieht. So beginnen Hosea, Joel, Jona, Micha, Zefanja, Haggai und Sacharja mit einer Wortereignisformel, sei es als Überschrift, sei es als Aussage:

„[Dies ist das] Wort JHWHs, das erging an …“
„Und es erging das Wort JHWHs an …“

Es folgt der Name des jeweils berufenen Propheten. Eine Variante ist der Ausdruck „Schauung des …“ Er weist auf den Empfang einer Vision hin, die die öffentlich ausgerichtete Wortbotschaft enthält: so bei Obadja und Nahum. Bei Amos und Habakuk werden beide Formeln kombiniert:

„Die Worte des Amos, … die er schaute über Israel …“
„Der Ausspruch, den der Prophet Habakuk schaute …“

Als „Ausspruch über …“ oder einfach „Ausspruch“ präsentiert sich auch die Prophetie Nahums und Maleachis. Letztere wird erläutert als „Wort JHWHs an Israel durch Maleachi.“

Unheil und Heil

In ihrer Zusammenstellung bilden die zwölf Prophetenbücher eine fortlaufende Botschaft ein und desselben Gottes an Israel in dessen Geschichte. Dabei bilden Hosea und Maleachi den Anfangs- und Endpunkt dieses Kontinuums und geben die Grundmotive zu seinem Verständnis vor.

Hosea stellt vor allem den Rückbezug auf den Auszug aus Ägypten und die Wüstenwanderung der Israeliten her: Im Verhältnis Israels zu seiner ursprünglichen, durch keine Eigenmacht möglichen Erwählung zum Volk des befreienden Gottes liegt der Schlüssel für sein gegenwärtiges und künftiges Geschick. Dabei ist der unerbittliche Zorn dieses Gottes über Abfall, Untreue und Verrat seines „Sohnes“ Hos 11,1 EU getragen von seiner unendlichen Liebe zu diesem Volk, die ihn zuletzt ohne menschliches Zutun sein Gericht bereuen und in Heil verwandeln lässt (Hos 11 und 14 als Schlusskapitel der vorausgehenden Gerichtspredigt). Der Schlussvers Hos 14,10 EU fasst das Ziel dieser Liebe zusammen: Sie soll die Umkehr der Gerichteten und ihren Trennungsprozess von den Unbußfertigen bewirken und so die Rettung des ganzen Volkes ermöglichen.

Beide Motive – grundlose, erwählende Liebe Gottes zu ganz Israel, notwendige Scheidung der Gerechten von den Ungerechten – greift das Buch Maleachi Jahrhunderte später erneut auf Mal 1,2f EU:

„Ich habe euch geliebt … Habe ich nicht Jakob geliebt und Esau gehasst?“

Demgemäß kündet der letzte Abschnitt Mal 3,13–21 EU den seit Am 5 EU angedrohten „Tag JHWHs“ – das Endgericht Gottes über Israel und die Völker – als Vernichtung der Frevler und Rettung der Gerechten an.

Endzeitliche Perspektive

Die Schlussverse des Zwölfprophetenbuchs lauten:

„Denkt an das Gesetz meines Knechtes Mose; am Horeb habe ich ihm Satzung und Recht übergeben, die für ganz Israel gelten. Bevor aber der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare Tag, seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija. Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen und das Land dem Untergang weihen muss.“

– Maleachi 3,22–24 EU

Damit bindet eine vermutete Endredaktion das ganze Korpus an die Tora und an die Vorderen Propheten und stellt es zugleich in eine endzeitliche Perspektive. Drei Motive sind miteinander verknüpft:

  • Gott hat seinen Willen für ganz Israel längst selbst offenbart: Die am Berg Sinai durch Mose übergebenen Gebote sind die bleibende Gestalt und Norm dieses Willens.
  • Alle Propheten Israels dienen der Erinnerung an diesen Willen. Dies gipfelt im Wiederkommen Elijahs, des einzigen Propheten, der Gott wie Mose am Gottesberg begegnete (1 Kön 19,1–18 EU), den er aber nicht sterben ließ, sondern lebend in den Himmel aufnahm. (2 Kön 2,1–11 EU)
  • Elija als Endzeitprophet bewirkt, was alle Propheten nicht bewirken konnten: die Umkehr aller Generationen zu Gott und zueinander, die Einigung des Volkes Israel im gemeinsamen Hören auf Gottes längst bekannte Weisung, wie sie auch Joel 3–4 visionär voraussagte. Darin besteht die Rettung aus dem vielfach angekündeten Endgericht.

Literatur

  • K. Vollers: Das Dodekapropheton der Alexandriner. Erste Hälfte: Naûm, Ambakûm, Sophonias, Angaios, Zacharias, Malachias. Mayer & Müller, Berlin 1880, 80 S.; Scan in der Google-Buchsuche.
  • K. A. Vollers: Das Dodekapropheton der Alexandriner. Einleitung in das Dodekapropheton der Alexandriner. Inauguraldissertation, Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg, Halle 1882 (32 S.; das gesonderte Erscheinen des zugehörigen Kommentars unterblieb; Scan in der Google-Buchsuche).
  • Erich Zenger: Das Zwölfprophetenbuch. In: Einleitung in das Alte Testament. 6. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019526-3, S. 517–521.

Weblinks

  • Aaron Schart: Zwölfprophetenbuch. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, November 2007

Einzelnachweise

  1. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformationen Altes Testament (= UTB. Band 2745). Vandenhoeck & Ruprecht, Tübingen 2006, ISBN 3-525-03613-2, S. 362 f.
  2. Erich Zenger: Das Zwölfprophetenbuch. In: Einleitung in das Alte Testament. 6. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019526-3, S. 517.
  3. Baba Batra 14b.8 und 15a.2. In: sefaria.org, abgerufen am 9. September 2024.
  4. Rossella Tercatin: New Dead Sea Scroll fragments, world's oldest basket found in desert cave. In: Jerusalem Post. 17. März 2021, abgerufen am 9. September 2024.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 08:14

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer

Nevi im Propheten des TanachVordere ProphetenBuch Josua Buch der Richter Samuel 1 und 2 Buch Konige 1 und 2 Buch Hintere ProphetenJesaja Jeremia Ezechiel ZwolfprophetenbuchZwolfprophetenbuch des TanachHosea Joel Amos Obadja Jona Micha Nahum Habakuk Zefanja Haggai Sacharja MaleachiNamen nach dem OVBEBucher des Alten TestamentsPentateuchGenesis 1 Mose Exodus 2 Mose Levitikus 3 Mose Numeri 4 Mose Deuteronomium 5 Mose GeschichtsbucherJosua Richter Rut 1 Samuel 2 Samuel 1 Konige 2 Konige 1 Chronik 2 Chronik Esra Nehemia Tobit Tobias Judit Ester Zusatze 1 Makkabaer 2 MakkabaerLehrbucherIjob Hiob Psalmen Sprichworter Spruche Salomos Kohelet Prediger Salomo Hoheslied Weisheit Salomos Jesus SirachPropheten Grosse Jesaja Jeremia Klagelieder Jeremias Baruch mit Brief des Jeremia Ezechiel Hesekiel Daniel Zusatze Kleine Zwolfprophetenbuch Hosea Joel Amos Obadja Jona Micha Nahum Habakuk Zefanja Haggai Sacharja MaleachiNamen nach dem OVBE konsequent angewandt z B in der Einheitsubersetzung Eingeklammerte Namen altere protestantische Tradition als Ausnahme neben OVBE in der Lutherbibel Kursiv Deuterokanonische Schriften Das Zwolfprophetenbuch altgriechisch Dwdekaprofhton Dodekapropheton aramaisch ת ר י ע ש ר tre asar fur die Zwolf deutsch auch Zwolf kleine Propheten ist eine Zusammenstellung von zwolf Prophetenbuchern im Tanach der hebraischen Bibel Sie wurden oft auf einer einzigen Schriftrolle uberliefert und im Judentum daher seit etwa 180 v Chr als ein Buch aufgefasst Dieses gehort im Tanach mit und nach Jesaja Jeremia und Ezechiel zu den hinteren Propheten Das Christentum ubernahm die zwolf Propheten als Einzelbucher in sein Altes Testament und liess sie als kleine den grossen Propheten folgen zu denen hier auch Daniel gehort ReihenfolgeIn der griechischen Septuaginta des Judentums entstanden ab ca 250 v Chr wurden die zwolf Prophetenbucher etwas anders angeordnet als im spateren Tanach Die Reihung folgte einem dreigliedrigen eschatologischen Schema Gericht gegen Israel Hosea Amos Micha Joel Gericht gegen die Volker Obadja Jona Nahum Heil fur Israel Habakuk Zefanja Haggai Sacharja Maleachi Diese Anordnung entspricht der Septuagintafassung des Buchs Jeremia wo die Kapitel 46 51 des hebraischen Textes Gericht gegen die Volker zwischen den Kapiteln 25 Gericht gegen Israel und 26 Heil fur Israel erscheinen Im heutigen Bibelkanon des Judentums und des westlichen Christentums ist die innere Reihenfolge der zwolf Propheten identisch Sie ergab sich zum einen aus den jeweiligen Eigenangaben der Einzelschriften zu ihrer Wirkungszeit zum anderen aus thematischen Bezugen Demnach wirkten Hosea und Amos im fruhen 8 Jahrhundert unter Konig Asarja und seinen Nachfolgern im Sudreich Juda bzw unter Jerobeam II im Nordreich Israel Bei Joel und Obadja fehlen vergleichbare Angaben tatsachlich traten sie erst viel spater auf die Datierung Joels ist allerdings sehr unsicher und auch in der Fachwelt umstritten Doch ihre Botschaft wurde als Fortsetzung der Kult und Gesellschaftskritik des Hosea und Amos verstanden und daher dieser auch zeitlich zugeordnet Der im Buch Jona dargestellte Prophet wurde wohl irrtumlich mit einem in 2 Kon 14 25 EU erwahnten Propheten Jona Sohn Amittais gleichgesetzt der dort mit Jerobeam II in Verbindung gebracht wird Die Schriften Nahums Habakuks und Zefanjas enthalten Hinweise die ihre Einordnung in das 7 Jahrhundert v Chr nahelegten Haggai und Sacharja waren zeitnah auftretende nachexilische Kultpropheten des 6 Jahrhunderts v Chr das spater entstandene Buch Maleachi wurde wiederum als inhaltliche Fortsetzung der Botschaft Sacharjas aufgefasst So entspricht vor allem die Einordnung der Bucher Joel Obadja Jona und Maleachi nicht ihrer tatsachlichen historischen Entstehungszeit Auch handelt es sich bei diesen jungsten prophetischen Schriften des Tanach um literarische Kunstprodukte hinter denen nicht unbedingt historische Propheten stehen Gleichwohl hat ihre Einordnung fur das theologische Verstandnis des ganzen Buchs im Tanach Bedeutung EntstehungDie zuerst entstandenen vorexilischen Prophetenschriften dieser Sammlung Hosea Amos Micha und Zefanja wurden seit dem Babylonischen Exil der Judaer 586 539 v Chr aufgereiht und gemeinsam uberliefert Nach dem Exil wurden zudem die Bucher Haggai und Sacharja zu einem Buch vereint und dann mit den vier vereinten vorexilischen Schriften zusammengestellt Diesem Sechserkorpus wurden nach und nach weitere neu entstandene Prophetenschriften zugefugt bis die Zwolferreihe um 200 v Chr abgeschlossen war Ihr Umfang entspricht ungefahr dem ganzen Buch Jesaja Die Zwolfzahl spielt auf die Zwolf Stamme Israels als Nachkommen des Stammvaters Jakob an wie es Jesus Sirach 49 10 EU der fruheste ausdruckliche Hinweis auf die Einheit des Zwolfprophetenbuches erkennen lasst Sie die zwolf Propheten brachten Heilung fur Jakobs Volk und halfen ihm durch zuverlassige Hoffnung In der rabbinischen Theologie gelten die zwolf Propheten als einzelnes Buch Im babylonischen Talmud wurden sie im Traktat Baba Batra 14b 15a mit dem aramaischen Ausdruck Trej Asar תרי עשר Die Zwolf bezeichnet Die alteste erhaltene Handschrift mit einem nahezu vollstandigen Text ist die griechischsprachige Zwolfprophetenrolle vom Nachal Chever aus dem 1 Jahrhundert Eine weitere fast vollstandige Handschrift ist der Zwolfprophetenkodex von Washington der Freer Gallery of Art aus dem 3 Jahrhundert Die alteste erhaltene vollstandige hebraische Textfassung enthalt der Codex Leningradensis von 1008 Er liegt den meisten heutigen Ausgaben der hebraischen Bibel zugrunde 2021 gab die Israelische Altertumerbehorde den Fund von Fragmenten einer rund 2000 Jahre alten Schriftrolle in einer Hohle im Nachal Chever bekannt Sie enthalten Texte aus dem Zwolfprophetenbuch unter anderem der Propheten Sacharja und Nahum grosstenteils in griechischer Ubersetzung Ihr Wortlaut weicht stellenweise vom masoretischen Text und von der Septuaginta ab Bei der Kanonisierung des Tanach um 100 wurde das Zwolfprophetenbuch in hebraischer Fassung mit den drei klassischen Schriftpropheten der Exilszeit zu den hinteren Propheten gezahlt die auf die vorderen Propheten folgen Die Geschichtsbucher vom Buch Josua bis zum im Judentum ungeteilten Konigsbuch werden im Judentum also ebenfalls als zukunftsgerichtete prophetische Schriften aufgefasst Zusammen bilden diese 21 Einzelbucher den zweiten Hauptteil des Tanach die Nevi im Propheten Die Alte Kirche ubernahm die zwolf Prophetenbucher im 2 Jahrhundert aus der Septuaginta in den alttestamentlichen Kanon wobei ihre Reihenfolge noch nicht festgelegt war Im Codex Vaticanus Graecus 1209 4 Jahrhundert und im Codex Marchalianus 6 Jahrhundert lautete sie zu Beginn noch Hosea Amos Micha Joel Obadja Jona Hieronymus Autor der lateinischen Bibelubersetzung Vulgata betonte im Vorwort dazu ausdrucklich die zwolf Propheten seien ein Buch In allen westlichen christlichen Kanonversionen stehen sie hinter den vier als grosse Propheten der Exilszeit betrachteten Buchern TheologieAuftrag Gottes Die zwolf Propheten sind wie alle Propheten Israels die Kunder des einzigartigen richtenden und rettenden Willens JHWHs an sein Volk daneben auch an die Fremdvolker die dieses Volk bedrangen und oder durch die Gott seinen Willen an Israel vollzieht So beginnen Hosea Joel Jona Micha Zefanja Haggai und Sacharja mit einer Wortereignisformel sei es als Uberschrift sei es als Aussage Dies ist das Wort JHWHs das erging an Und es erging das Wort JHWHs an Es folgt der Name des jeweils berufenen Propheten Eine Variante ist der Ausdruck Schauung des Er weist auf den Empfang einer Vision hin die die offentlich ausgerichtete Wortbotschaft enthalt so bei Obadja und Nahum Bei Amos und Habakuk werden beide Formeln kombiniert Die Worte des Amos die er schaute uber Israel Der Ausspruch den der Prophet Habakuk schaute Als Ausspruch uber oder einfach Ausspruch prasentiert sich auch die Prophetie Nahums und Maleachis Letztere wird erlautert als Wort JHWHs an Israel durch Maleachi Unheil und Heil In ihrer Zusammenstellung bilden die zwolf Prophetenbucher eine fortlaufende Botschaft ein und desselben Gottes an Israel in dessen Geschichte Dabei bilden Hosea und Maleachi den Anfangs und Endpunkt dieses Kontinuums und geben die Grundmotive zu seinem Verstandnis vor Hosea stellt vor allem den Ruckbezug auf den Auszug aus Agypten und die Wustenwanderung der Israeliten her Im Verhaltnis Israels zu seiner ursprunglichen durch keine Eigenmacht moglichen Erwahlung zum Volk des befreienden Gottes liegt der Schlussel fur sein gegenwartiges und kunftiges Geschick Dabei ist der unerbittliche Zorn dieses Gottes uber Abfall Untreue und Verrat seines Sohnes Hos 11 1 EU getragen von seiner unendlichen Liebe zu diesem Volk die ihn zuletzt ohne menschliches Zutun sein Gericht bereuen und in Heil verwandeln lasst Hos 11 und 14 als Schlusskapitel der vorausgehenden Gerichtspredigt Der Schlussvers Hos 14 10 EU fasst das Ziel dieser Liebe zusammen Sie soll die Umkehr der Gerichteten und ihren Trennungsprozess von den Unbussfertigen bewirken und so die Rettung des ganzen Volkes ermoglichen Beide Motive grundlose erwahlende Liebe Gottes zu ganz Israel notwendige Scheidung der Gerechten von den Ungerechten greift das Buch Maleachi Jahrhunderte spater erneut auf Mal 1 2f EU Ich habe euch geliebt Habe ich nicht Jakob geliebt und Esau gehasst Demgemass kundet der letzte Abschnitt Mal 3 13 21 EU den seit Am 5 EU angedrohten Tag JHWHs das Endgericht Gottes uber Israel und die Volker als Vernichtung der Frevler und Rettung der Gerechten an Endzeitliche Perspektive Die Schlussverse des Zwolfprophetenbuchs lauten Denkt an das Gesetz meines Knechtes Mose am Horeb habe ich ihm Satzung und Recht ubergeben die fur ganz Israel gelten Bevor aber der Tag des Herrn kommt der grosse und furchtbare Tag seht da sende ich zu euch den Propheten Elija Er wird das Herz der Vater wieder den Sohnen zuwenden und das Herz der Sohne ihren Vatern damit ich nicht kommen und das Land dem Untergang weihen muss Maleachi 3 22 24 EU Damit bindet eine vermutete Endredaktion das ganze Korpus an die Tora und an die Vorderen Propheten und stellt es zugleich in eine endzeitliche Perspektive Drei Motive sind miteinander verknupft Gott hat seinen Willen fur ganz Israel langst selbst offenbart Die am Berg Sinai durch Mose ubergebenen Gebote sind die bleibende Gestalt und Norm dieses Willens Alle Propheten Israels dienen der Erinnerung an diesen Willen Dies gipfelt im Wiederkommen Elijahs des einzigen Propheten der Gott wie Mose am Gottesberg begegnete 1 Kon 19 1 18 EU den er aber nicht sterben liess sondern lebend in den Himmel aufnahm 2 Kon 2 1 11 EU Elija als Endzeitprophet bewirkt was alle Propheten nicht bewirken konnten die Umkehr aller Generationen zu Gott und zueinander die Einigung des Volkes Israel im gemeinsamen Horen auf Gottes langst bekannte Weisung wie sie auch Joel 3 4 visionar voraussagte Darin besteht die Rettung aus dem vielfach angekundeten Endgericht LiteraturK Vollers Das Dodekapropheton der Alexandriner Erste Halfte Naum Ambakum Sophonias Angaios Zacharias Malachias Mayer amp Muller Berlin 1880 80 S Scan in der Google Buchsuche K A Vollers Das Dodekapropheton der Alexandriner Einleitung in das Dodekapropheton der Alexandriner Inauguraldissertation Friedrichs Universitat Halle Wittenberg Halle 1882 32 S das gesonderte Erscheinen des zugehorigen Kommentars unterblieb Scan in der Google Buchsuche Erich Zenger Das Zwolfprophetenbuch In Einleitung in das Alte Testament 6 Auflage Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 3 17 019526 3 S 517 521 WeblinksAaron Schart Zwolfprophetenbuch In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart November 2007EinzelnachweiseJan Christian Gertz Hrsg Grundinformationen Altes Testament UTB Band 2745 Vandenhoeck amp Ruprecht Tubingen 2006 ISBN 3 525 03613 2 S 362 f Erich Zenger Das Zwolfprophetenbuch In Einleitung in das Alte Testament 6 Auflage Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 3 17 019526 3 S 517 Baba Batra 14b 8 und 15a 2 In sefaria org abgerufen am 9 September 2024 Rossella Tercatin New Dead Sea Scroll fragments world s oldest basket found in desert cave In Jerusalem Post 17 Marz 2021 abgerufen am 9 September 2024

Neueste Artikel
  • Juni 21, 2025

    Großmacht

  • Juni 19, 2025

    Großkönig

  • Juni 21, 2025

    Großherzogskrone

  • Juni 21, 2025

    Großherzog

  • Juni 20, 2025

    Großvatertanz

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.