Dieser Artikel behandelt ein Gefühl der Zuneigung Zu weiteren Bedeutungen siehe Zärtlichkeit Begriffsklärung Zärtlichkei
Zärtlichkeit

Zärtlichkeit, von spätmittelhochdeutsch zertlīcheit = Anmut, bezeichnet heute meist ein starkes Gefühl der Zuneigung und deren Ausdruck durch zärtliche und damit eher sanfte Berührungen wie streicheln, umarmen und küssen. Diese Ausdrucksformen der Zärtlichkeit stellen damit eine besondere Form des Körperkontakts dar.
Meist veraltet ist die Bedeutung für Zartheit. So bezeichnet 1801 Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart Zartheit als „das Abstractum von zart, die zarte Beschaffenheit zu bezeichnen; ein zwar analogisch richtiges, aber doch wenig gebräuchliches Wort, indem man den Begriff lieber umschreibet. Die Zartheit des Leibes“.
Weitere Begriffsdefinitionen
1801 wird hingegen Zärtlichkeit im Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von Adelung definiert als:
[…]
- Die Zärtlichkeit der Glieder.
- Die Fertigkeit, jeden, auch schwachen, unangenehmen Eindruck von außen leicht zu empfinden; ohne Plural. Die Zärtlichkeit des Körpers, der Gesundheit.
- Übertriebene Vermeidung aller unangenehmen Eindrücke von außen; ohne Plural.
- Hoher Grad der Liebe; auch ohne Plural. Viele Zärtlichkeit gegen jemand äußern, empfinden.
- Die Fertigkeit, leicht einen hohen Grad der Liebe zu empfinden; gleichfalls ohne Plural
Pierer’s Universal-Lexikon definierte Zärtlichkeit 1865 sowohl als
„aus Verwöhnung hervorgehende, gesteigerte Empfindlichkeit gegen einigermaßen unangenehme, oder das Wohlbefinden beeinträchtigende äußere Einflüsse“
wie auch
„das durch Liebkosungen, durch Blick u. Wort, so wie durch sorgfältige Vermeidung alles dessen, was dem geliebten Gegenstand unangenehm sein könnte, sich aussprechende Gefühl der Liebe u. Zuneigung“
Begriffsdefinition in der Psychoanalyse
Die beiden Psychoanalytiker Laplanche und Pontalis definierten in dem von ihnen unter dem Titel Das Vokabular der Psychoanalyse verfassten Wörterbuch den Begriff Zärtlichkeit (im Sinne von Zärtlichkeit zu einem Intimpartner) folgendermaßen:
„In der spezifischen Verwendung, die Freud von ihm macht, bezeichnet dieser Ausdruck (Zärtlichkeit) im Gegensatz zu ›Sinnlichkeit‹ eine Haltung gegenüber einem anderen, der die erste Form der Liebesbeziehung des Kindes perpetuiert oder reproduziert, bei der die sexuelle Lust nicht unabhängig gesehen wird, sondern immer in Anlehung an die Befriedigung der Selbsterhaltungstriebe.“
Freud habe eine sinnliche von einer zärtlichen „Strömung“ unterschieden und habe weniger beschrieben, als nach dem Ursprung des Gefühls der Zärtlichkeit gesucht, den er in der Liebe des Kindes zu jener Person fand, die es pflege und ernähre.
Bedeutung für die menschliche Gesundheit
Der Wunsch nach körperlicher Nähe und zärtlicher Berührung (in der Fachsprache: taktile Stimulierung und Wahrnehmung mittels Tastsinn) ist jedem Menschen geschlechtsunabhängig von Geburt an lebenslang gegeben und seine Erfüllung durch nahestehende, gemochte oder geliebte Personen besonders bei Kindern aber ebenso auch bei Jugendlichen und Erwachsenen für eine gesunde körperliche wie psychische Entwicklung unbedingt notwendig.
„Die Haut als das aufnehmende Sinnesorgan, das auf die Berührung mit dem Gefühl reagiert, einem Empfinden, mit dem sich beinahe vom Augenblick der Geburt grundlegende menschliche Bedeutung verbindet, ist von fundamentaler Wichtigkeit für die Entwicklung des menschlichen Verhaltens. Das bloße Gefühl der Berührung ist als Anregung lebenswichtig für das physische Leben des Organismus. In diesem Sinn müssen wir feststellen, daß das Bedürfnis nach taktiler Stimulierung zu den fundamentalen Bedürfnissen sowohl der Wirbeltiere als auch der wirbellosen Tiere gehört. … Die Schlußfolgerungen, zu denen wir hier gelangten, legen es nahe, daß die ausreichende taktile Befriedigung während der frühesten Lebenszeit und der Kindheit von grundlegender Bedeutung für die folgende gesunde Verhaltensentwicklung des Menschen ist. Die durch Experimente oder Forschung gefundenen Beweise zeigen sowohl beim Tier als auch beim Menschen, daß taktile Entbehrung in der Jugend im allgemeinen später zu Verhaltensmängeln führen.“
Laut der Neurowissenschaftlerin Rebecca Böhme sind Berührungen ein biologisches Grundbedürfnis und jede einzelne davon geht dem Menschen wortwörtlich unter die Haut.
Auch nach der Historikerin Anne Vincent-Buffault hat ein Mangel an Berührung verheerende Folgen für die geistige Gesundheit des Menschen.
Zärtlichkeit in der Kunst
- Zärtlichkeit in der Malerei
- Zärtlichkeit in Lamour blessé von W.-A. Bouguereau
- Zärtlichkeit in Câlinerie von William-Adolphe Bouguereau
- Zärtlichkeit in Les Enfants à L’Agneau von W.-A. Bouguereau
- Zärtlichkeit in L’Amour et Psyche, enfants von W.-A. Bouguereau
- Zärtlichkeit in Amour et Psyche von W.-A. Bouguereau
- Zärtlichkeit in der Poesie
- Mondnacht (Eichendorff) Naturlyrik
- Stefan Zweig Erotik und Drama
- Elvis Presley Kitsch
- G. G. Anderson: Ich glaube an die Zärtlichkeit. Auf: songtextes.de
- Eckart Bücken: Von der Zärtlichkeit Gottes. Auf: evkirchewerne.de
- Karel Gott: Zeit der Zärtlichkeit. Auf: songtextes.de
- Ludwig Hirsch: Zart. Auf: flashlyrics.com
Zärtlichkeit im Tierreich
Zärtliche Zuwendung ist nicht nur bei Menschen anzutreffen. Man kann sie auch bei Tieren beobachten bei Begrüßungsritualen, Partnerwerbung, als Vorspiel vor der geschlechtlichen Vereinigung, zur Stärkung einer sozialen Bindung und bei der Brutpflege. Das Kindchenschema als artübergreifendes Merkmal ist besonders geeignet, fürsorgliche zärtliche Zuwendung auszulösen. Desmond Morris beschreibt die bei Primaten zu beobachtende soziale Körperpflege, aus welcher im Verlauf der Evolution auch ritualisierte Verhaltensweisen abgeleitet sind, die keine körperlich pflegende Funktion mehr erfüllen, sondern ausschließlich als soziale Signale dienen.
- Kopfkraulen mit dem Schnabel bei Wellensittichen
- Zärtlichkeit bei Weißstörchen
- Zärtlichkeit bei Katzen
- Zärtlicher Kontakt zwischen Kalb und Mutterkuh
- Zärtlichkeiten zwischen Sikahirschen
- Erdmännchen-Kuschelgruppe
- Schimpansen beim zärtlichen Lausen
Balgereien bei jungen Raubtieren haben zwar eine zärtliche Komponente, sie gehören aber zum Spielverhalten der Tiere, bei dem sie mit harmlosen Scheinangriffen das Rangordnungsverhalten und das Beuteschlagen üben. Solche Verhaltensweisen, bei denen erwünschter Körperkontakt auf diese Weise entsteht, gibt es auch bei befreundeten Menschenkindern, zumindest in vielen Gesellschaften heutzutage bei kleinen Jungen eher als bei kleinen Mädchen.
Bei Hunden führen Deprivation, negative Erfahrungen und sozialer Erfahrungsentzug in der Sozialisierungsphase zu Unsicherheit in der innerartlichen und zwischenartlichen Kommunikation und infolgedessen zu eingeschränkter oder fehlender Fähigkeit zu einem freundlichen und zärtlichen Ausdrucksverhalten.
Förderung der Zärtlichkeit beim Menschen
Da der Wunsch nach körperlicher Nähe und zärtlicher Berührung jedem Menschen geschlechtsunabhängig von Geburt an lebenslang gegeben und seine Erfüllung für eine gesunde körperliche wie psychische Entwicklung unbedingt notwendig ist, können in erster Linie alle Verhaltensweisen von Eltern, die bei Kindern in den ersten Lebensjahren – aber auch danach – dieses Bedürfnis befriedigen, den Grundstein für ein genussvolles Annehmen und aktives Geben von Zärtlichkeit legen. Aus psychologischer Sicht ist die Basis für diesen Grundstein die ungestörte Entwicklung einer festen und sicheren Bindung zuerst zwischen Mutter und Kind, aber auch zwischen Vater und Kind.
Dabei konzentriert sich die Bindungstheorie der Psychologie – im Unterschied zur Psychoanalyse – nicht auf die kindlichen Triebe, sondern die realen Erfahrungen mit den Bezugspersonen.
„Unter Bindungsverhalten verstehe ich jegliches Verhalten, das darauf ausgerichtet ist, die Nähe eines vermeintlich kompetenteren Menschen zu suchen oder zu bewahren, ein Verhalten, das bei Angst, Müdigkeit, Erkrankung und entsprechendem Zuwendungs- oder Versorgungsbedürfnis am deutlichsten wird.“
„Dauerhafte Bindungen knüpfen Kinder nur zu wenigen Menschen, während sich ihr Bindungsverhalten durchaus auf mehrere Personen richten kann. Kinder, denen diese Differenzierung misslingt, entwickeln im Allgemeinen ernste psychische Störungen.“
Experten sind sich heutzutage darüber einig, dass der intensive und regelmäßige Körperkontakt die Entwicklung eines Kindes und die Eltern-Kind-Bindung positiv beeinflusst. So weinen getragene Kinder deutlich weniger und sind in der Regel zufriedener als Kinder, die nicht in den Genuss von so viel körperlicher Nähe kommen.
Nunmehr wird ein neugeborenes Kind wann immer möglich und medizinisch vertretbar bereits kurz nach dem Geburtsvorgang auf den Bauch der Mutter gelegt und beruhigt sich dadurch sehr schnell. Der Kinder- und Jugendlichenpsychiater K. H. Brisch und andere konnten in ihren Forschungen belegen, dass eine gelungene Bindung zur Mutter erlernt wird, diese sich in einem Gefühl von Verschmolzen-Sein zwischen Mutter und Kind ausdrückt und entscheidend von der Qualität der Berührung zwischen beiden abhängt. Besonders beim Stillen entsteht auch aus der Sicht der Entwicklungspsychologie ein für die gesunde seelische und körperliche Entfaltung das Kindes wichtiger Hautkontakt zur Mutter und es fühlt sich während des ersten Lebensjahres noch mit der Mutter weitgehend vereinigt. Ein häufiger oder ständiger Körperkontakt – wie beispielsweise bei einem Tragling – gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit und Liebe seiner Betreuungspersonen. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang auch von der Entstehung des Urvertrauens. Erst ab etwa drei Jahren ist das Kind in der Lage, sich als ein unabhängig von der Mutter existierendes Wesen wahrzunehmen.
Die Pädagogin und Therapeutin Marion Esser schreibt dazu in ihrem Buch Beweg-Gründe: „Um nach der Geburt ein einheitliches Körper-Ich entwickeln zu können, ist der Säugling auf einen intensiven Kontakt mit der Mutter oder einer entsprechenden Bezugsperson angewiesen. Es benötigt einen tonischen Körperdialog, ein erneutes Verschmelzen mit dem Körper eines Erwachsenen im Wechsel mit motorischen und taktilen Erfahrungen, befriedigende und lustvolle körperliche Beziehungen, um die langsame Auflösung des direkten Körperkontaktes meistern zu können. An seine Stelle tritt symbolischer Ersatz: Blicke, Gesten, Stimme und schließlich die Sprache als abstrakteste Kommunikationsform.“
Nach Ashley Montagu sind insbesondere Zärtlichkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung ein wesentlicher Bestandteil zum Aufbau und zur Erhaltung einer sicheren Bindung und damit für eine gesunde seelische Entwicklung.
Einfluss von Hormonen
Männer haben von dem natürlichen Geschlechtshormon Testosteron einen höheren Hormonspiegel als Frauen. Manche Hobby- und besonders Leistungssportbetreibende nehmen zusätzliches Testosteron ein, um durch verstärkten Muskelaufbau ihre körperliche Leistungsfähigkeit für Wettkämpfe zu steigern und das trotz der bekannten Nebenwirkungen. Der Testosteronspiegel eines Menschen kann sein Verhalten beeinflussen. Einzelne Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass ein hoher Testosteronspiegel egozentrische Entscheidungen und dissoziales Verhalten fördert und die kognitive Empathie verringert. Die Neigung zu einem ausgewogenen Geben und Nehmen wird nicht verstärkt, was sich demnach möglicherweise auch bei der zärtlichen Zuwendung zum Partner bzw. zur Partnerin oder zu den eigenen Kindern auswirken könnte.
Es gibt auch starke Belege für die aktivierenden Effekte von Testosteron auf das soziale und emotionale Verhalten des Menschen. Placebokontrollierte Studien zur Testosteronverabreichung bei jungen erwachsenen Frauen zeigten eine Verringerung der Mimik und des bewussten Erkennens von emotionalen Gesichtsausdrücken. Nach dieser Studie seien jedoch keine direkten Beweise bekannt für herunterregulierende Effekte der Testosteronverabreichung auf die soziale Intelligenz oder kognitive Empathie im Besonderen.
Tierstudien zeigten die Bedeutung der Neuropeptide Prolaktin und Oxytocin für mütterliches Bindungsverhalten. Diese Hormone spielen beim Menschen sowohl in der Neurophysiologie der Mutter als auch des Vaters eine Rolle. Väterliches Plasma-Prolaktin und Oxytocin wurden im zweiten und sechsten Monat nach der Geburt eines Säuglings entnommen und analysiert. Im sechsten Monat wurden Väter bei Interaktionen mit ihrem Baby gefilmt. Diese wurden auf Vater-Kind-Affekt-Synchronität und Hilfestellung durch den Vater bei der Spiel-Exploration des Kindes untersucht. Prolactin war mit dem koordinierten Erkundungsspiel des Vaters im Spielzeugkontext korreliert, während Oxytocin mit der Vater-Sohn-Affekt-Synchronität im sozialen Kontext assoziiert war. Die Ergebnisse weisen auf die Rolle dieser Hormone in der Entwicklung des menschlichen Vaterseins hin und unterstreichen ihre differentiellen Beziehungen zu Mustern der väterlichen Fürsorge.
In der frühkindlichen Fürsorge
Oxytocin spielt eine wichtige Rolle bei der frühkindlichen Fürsorge und der daraus resultierenden sozialen Bindung. Bei einer umfassenden disziplinübergreifenden Auswertung von Studien, die sich auf Mutter-Säuglings- und Vater-Säuglings-Interaktionen konzentrierten und den Oxytocin-Spiegel zu Beginn und nach der Interaktion maßen, zeigte sich eine positive Korrelation zwischen Eltern-Kind-Kontakt und Oxytocinspiegeln in der Säuglingszeit. Erhöhte mütterliche Oxytocinspiegel standen in signifikantem Zusammenhang mit mehr liebevollem Kontaktverhalten der Mütter nach Mutter-Säuglings-Kontakt, Synchronie und Engagement. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass erhöhte väterliche Oxytocinspiegel mit mehr stimulierendem Kontaktverhalten bei Vätern nach dem Vater-Kind-Kontakt zusammenhängen. Der Oxytocin-Spiegel stieg bei Säuglingen, Müttern und Vätern während des Haut-zu-Haut-Kontakts signifikant an. Eltern mit höheren Oxytocin-Spiegeln zeigten mehr Synchronität und Ansprechbarkeit in ihren Säuglingsinteraktionen.
Im weiteren Lebensverlauf
Aber nicht nur in der Eltern-Kind-Beziehung ist Berührung beziehungsweise Körperkontakt für das Wohlbefinden entscheidend und für Menschen sogar überlebenswichtig. Auch nach Ekkehart D. Englert führt erwünschter Körperkontakt im gesamten Lebensverlauf dazu, dass man sich insgesamt dem anderen Menschen (oder einem Tier) deutlich näher fühlt. Diese Nähe zu einem Vertrauten oder einer geliebten Person erzeugt eine positive Atmosphäre, welche zur Ausschüttung von Endorphinen, Botenstoffen wie der Neurotransmitter Dopamin und das Hormon Oxytocin führt, die das Wohlbefinden fördern. Besonders beim zärtlichen Kuscheln oder Schmusen werden diese Stoffe ausgeschüttet; das Gehirn setzt sich sozusagen unter seine eigenen Drogen, wobei die Art der Berührung auch eine jeweils andersartige Wirkstoffkombination zu generieren scheint. Der erhöhte Oxytocin-Spiegel lässt beim Menschen positive Emotionen wie zum Beispiel Vertrauen zu anderen Menschen entstehen. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung dar, um emotionale Bindungen aufzubauen.
So wird eben auch in der neurochemischen Forschung das Hormon Oxytocin beim Menschen mit psychischen Zuständen wie Liebe, Vertrauen und Beruhigung in Zusammenhang gebracht. Weiterhin wird festgestellt, dass die angemessene (moderate) Ausübung taktiler Reizung auf das Hautorgan in rhythmischen Abständen – mit anderen Worten: das Streicheln – eine Freisetzung von Oxytocin bewirkt und zu einer Beruhigung und einem Wohlgefühl führt, das die Bindung der beteiligten Personen verstärkt. Oxytocin wird also bei angenehmen Körperkontakten wie Umarmungen und Zärtlichkeiten sowie Massagen ausgeschüttet, und ebenso beim Singen. Weitere wissenschaftliche Forschungen deuten auch darauf hin, dass eine Freisetzung von Oxytocin durch angenehme Sinneswahrnehmungen wie Berührungen und Wärme, durch Nahrungsaufnahme, durch Geruchs-, Klang- und Lichtstimulation sowie durch rein psychologische Mechanismen ausgelöst werden kann, insbesondere infolge einer entsprechenden Konditionierung; im Gehirn wird es zudem bei Stress freigesetzt. Ein erhöhter Oxytocinspiegel verringert also Ängste, Stress und Spannungen, denn mit der Ausschüttung von Oxytocin sinkt auch die Spannung in den Skelettmuskeln. Nach Ekkehart D. Englert kennen alle Menschen das damit verbundene Gefühl: der Trost und die Kraft, die von einer innigen Umarmung ausgehen, besonders in Momenten von Verzweiflung, Kummer und Trauer. Solche Berührungen tun nicht nur der menschlichen Seele gut, sondern auch der allgemeinen Gesundheit. Kuscheln, Schmusen und Streicheln stärken das Immunsystem und wirken sich positiv auf das vegetative Nervensystem aus und damit beispielsweise auf den Blutdruck und die Atmung.
Unfähigkeit zur Zärtlichkeit beim Menschen
Wird das kindliche Bedürfnis nach körperlicher Nähe und zärtlicher Berührung auf Dauer von niemandem erfüllt, stellt der ungestillte Hunger nach zärtlicher Berührung eine sehr große und langfristig unerträgliche traumatische Belastung dar. In der von John Bowlby begründeten Bindungstheorie bedeuten belastende und traumatisierende Verhaltensweisen von Eltern, dass sie sich gegenüber dem Kind nicht feinfühlig verhalten. Fehlende Feinfühligkeit – wie beispielsweise auch schon ein nicht passiv im Arm oder im Tragetuch getragener Säugling (siehe: Tragling #Der Mensch als Tragling) – behindert oder verhindert gar, dass das Kind eine sichere Bindung entwickeln kann. Der in früher Kindheit erworbene Bindungsstil beziehungsweise eine Bindungsstörung können den gesamten Lebenslauf beeinflussen.
Außerdem kann es zu weiteren sozialen, emotionalen und kognitiven Beeinträchtigungen kommen (siehe auch Kindheitstrauma), denn psychische Erkrankungen treten in Abhängigkeit vom Ausmaß der Kindheits-Belastungsfaktoren statistisch häufiger auf, und zwar depressive und Angsterkrankungen, Suizidalität, somatoforme Störungen, Essstörungen, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen sowie Posttraumatische Belastungsstörung. Die Möglichkeit der Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung bei Kindern ist deshalb gegeben, da bei anhaltendem Stress langfristig eine erhöhte Kortisol-Ausschüttung erfolgt. So kommt es zu einer Beeinträchtigung der Hirnentwicklung und zu „biologischen Narben“, was sich in einer lebenslangen Dysfunktion des Stress-Verarbeitungssystems im Sinne einer erhöhten Vulnerabilität für körperliche wie psychosoziale Belastungssituationen niederschlagen kann.
Ein Weiterleben unter derartigen Umständen ist nach Freudscher Auffassung und Terminologie letztlich nur mit psychischer Verdrängung des nicht Bekommenen möglich. Diese Überlebensstrategie kann so weit gehen, dass für die betroffene Person allein schon der bewusste Gedanke an Zärtlichkeit unerträglich wird, erst recht ein aktives Geben von Zärtlichkeit oder sogar auch das Annehmen derselben von einer anderen Person.
Es gibt von daher sowohl Männer wie auch Frauen, für die ein Geben oder auch ein Annehmen von Zärtlichkeit – selbst an oder von ihnen nahestehenden Menschen – ohne zumeist lang andauernde Therapie kaum noch oder gar nicht mehr möglich ist. Vielleicht sind diese Menschen in völlig zerrütteten Familienverhältnissen aufgewachsen, in denen Kindesvernachlässigung, eine emotionale Kälte, massiver sexueller Missbrauch oder sogar innerfamiliäre Gewaltausbrüche bei beispielsweise drogenabhängigen Eltern (Alkohol u. a.) an der Tagesordnung waren, ohne jeden Ausgleich durch Großeltern, Verwandte oder außerfamiliärer, fürsorglicher Bezugspersonen.
Unabhängig von innerfamiliären Verhältnissen kann besonders bei Kindern und Jugendlichen ein schwerer und traumatisch erlebter sexueller Missbrauch in der Folge dazu führen, dass die Betroffenen – ohne Therapie – für lange Zeit nicht mehr in der Lage sind, körperliche Nähe auch von ihnen nahestehenden Personen zuzulassen und Zärtlichkeit anzunehmen oder anderen zu geben. Ebenso verhält es sich oft nach ein- oder gar mehrmaliger Vergewaltigung und auch bei Zwangsprostitution. Ein auf diese Weise entstandener Ekel vor körperlicher Annäherung und Berührung macht – ohne jede erfolgreiche Therapie – Zärtlichkeit nahezu unmöglich.
Von dem zuvor Genannten abgesehen haben besonders Jungen in stark patriarchalisch ausgerichteten Familien (und Kulturen) – egal wo auf unserer Welt – einen in puncto Zärtlichkeit deutlichen Entwicklungsnachteil. Ein Geben und Nehmen von Zärtlichkeit durch Lernen am Modell ist bei Fehlen oder überwiegender Abwesenheit eines Vaters (z. B. bei Berufstätigkeit) kaum möglich. Ebenso bei ausgeprägter väterlicher Strenge bei einem autoritären Erziehungsstil, bei der selbst eine nur gelegentliche liebevolle Zärtlichkeit für seinen Sohn, oder ein für die Kinder erlebbarer freundlich-zärtlicher Umgang zwischen Mutter und Vater keinen Platz hat. Im Bereich der Kunst gibt der Film Das Weiße Band dafür ein erschütterndes Beispiel.
Es wäre für einen heranwachsenden Jungen nur von Glück, wenn er dann wenigstens von seiner Mutter, auch Großmutter oder Tante eine zärtliche Zuwendung erleben könnte. Doch dabei könnte er nach dem Prinzip der Sozialkognitiven Lerntheorie leider auch zugleich die Fehleinschätzung lernen, dass Zärtlichkeit in erster Linie oder allein aktiv von einer Frau auszugehen hat. Ob ein derart in seiner Kindheit und Jugend geprägter Mann stets problemlos Willens und in der Lage ist, auch von sich aus Zärtlichkeit zu geben, bleibt fraglich, denn immerhin fehlte bei der zuletzt angesprochenen Familienkonstellation das Vorbild eines unverkrampft und aktiv Zärtlichkeit gebenden Vaters, oder war größtenteils abwesend. Eine in Australien durchgeführten Studie an 1400 Kindern mit länger arbeitenden Vätern kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder schon dabei die fehlenden Bezugspersonen suchen, Söhne verstärkt an fehlenden Vätern leiden und Aggressionen sowie nach innen gerichtete Verhaltensauffälligkeiten belegt wurden. Wenn laut Gilson M. Muza Kinder nicht mit ihren Vätern interagieren können, haben sie Probleme mit ihrer sexuellen Identität, Schwierigkeiten Grenzen zu erkennen und die Regeln der sozialen Interaktion zu lernen. Ein solches Versagen kann sich auf verschiedene Weise manifestieren, einschließlich einer erhöhten Tendenz, sich auf Kriminalität einzulassen.
A. Montagu (1971) schrieb mit Darstellung eines weiteren Gesichtspunktes dazu:
- „Wenn wir in unserer Kultur lernten, daß es genau so wesentlich ist, wenn der Vater die der mütterlichen entsprechende taktile Befriedigung gibt, gelänge uns ein großer Schritt in der Verbesserung der menschlichen Beziehungen. Es spricht nichts dagegen, daß ein Vater sein Kind badet, abtrocknet, an sich drückt, es streichelt, fest in die Arme nimmt oder auch gelegentlich seine Windeln wechselt und es abputzt, es hält, wiegt, trägt, mit ihm spielt und ihm eine Menge liebevoller taktiler Anregung gibt. Das einzige, das den Mann hindert, sich so zu verhalten, ist die völlig veraltete Tradition, daß es für einen Mann weibisch ist, sich so zu verhalten und ihm deshalb nicht ansteht. Glücklicherweise ist es eine rasch schwindende Überlieferung, und man sieht immer mehr junge Väter, die sich intensiv in aller möglichen Weise »weibisch« um ihre Kinder kümmern, die nur eine Generation vorher als unter der Würde eines »wirklichen« Mannes betrachtet worden wäre“. (S. 147: 7.14 Mutter, Vater, Kind und Haut)
Siehe auch
- Intimität
Literatur
- Rolf Degen: Weniger Streß durch Streicheln. In: Berliner Zeitung, 24. September 1997.
- Rudolf Lothar, Oskar F. Scheuer: Sittengeschichte der Liebkosung. Das Zärtlichkeitswort. Die Zärtlichkeitsgeste. Der Kuss. In: Leo Schidrowitz (Hrsg.): Sittengeschichte der Liebkosung und Strafe. Die Zärtlichkeitsworte, Gesten und Handlungen der Kulturmenschheit und ihr Gegenpol, die Strenge (= Sittengeschichte der Kulturwelt und ihrer Entwicklung in Einzeldarstellungen. Band 7). Verlag für Kulturforschung, Wien / Leipzig 1928, S. 7–177.
- Mariana von Mohr, Louise P. Kirsch, Aikaterini Fotopoulou: The soothing function of touch: affective touch reduces feelings of social exclusion. In: Scientific Reports. 2017, Band 7, Artikel Nr. 13516, doi:10.1038/s41598-017-13355-7.
- Martin Grunwald: Haptik: Der handgreiflich-körperliche Zugang des Menschen zur Welt und zu sich selbst. In: Thomas H.Schmitz (Hrsg.) Werkzeug-Denkzeug (= Kultur- und Medientheorie.). 1., Auflage, Transcript Verlag, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-2107-5, S. 95–125 (Volltext als PDF).
- Martin Grunwald: Homo Hapticus – Warum wir ohne Tastsinnessystem nicht leben können. In: Die Magie des Berührens 37. Goldegger Dialoge. (Tagungsband), 1. Auflage, Kulturverein Schloss Goldegg, Goldegg 2018, S. 29–40, ISBN 978-3-901152-38-2.
- Martin Grunwald: Das Tastsinnessystem als Voraussetzung einer Repräsentation der eigenen Körperlichkeit. In: Museum Tinguely (Basel): Prière de toucher – der Tastsinn der Kunst – interdisziplinäres Symposium. Verlag Bibliothek der Provinz, Basel 2016, ISBN 978-3-99028-642-5, S. 163–171.
- D. Liu, J. Diorio, B. Tannenbaum, C. Caldji, D. Francis, A. Freedman, S. Sharma, D. Pearson, P. M. Plotsky, Michael J. Meaney: Maternal care, hippocampal glucocorticoid receptors, and hypothalamic-pituitary-adrenal responses to stress. In: Science. 12. September 1997, Band 277, Nr. 5332, S. 1659–1662, PMID 9287218.
- D. L. Champagne, R. C. Bagot, F. van Hasselt, G. Ramakers, Michael J. Meaney, E. R. de Kloet, M. Joëls, H. Krugers: Maternal Care and Hippocampal Plasticity: Evidence for Experience-Dependent Structural Plasticity, Altered Synaptic Functioning, and Differential Responsiveness to Glucocorticoids and Stress. In: The Journal of Neuroscience. 4. Juni 2008, Band 28, Nr. 23, S. 6037–6045.
- Håkan Olausson: Unmyelinated tactile afferents signal touch and project to insular cortex. In: Nature Neuroscience. 2002, Band 5, S. 900–904 / Published online: 29. Juli 2002, doi:10.1038/nn896.
- Helen Pearson: Caress touches a nerve. Soft strokes rouse emotions. In: Nature. Published online: 29. Juli 2002, doi:10.1038/news020722-12.
- Ilona Croy, Isac Sehlstedt, Helena Backlund Wasling, Rochelle Ackerley, Håkan Olausson: Gentle touch perception: From early childhood to adolescence. In: Developmental Cognitive Neuroscience. Band 35, Februar 2019, S. 81–86, doi:10.1016/j.dcn.2017.07.009 (Volltext online).
- Isac Sehlstedt, Hanna Ignell, Helena Wasling-Backlund, Rochelle Ackerley, Håkan Olausson, Ilona Croy: Gentle touch perception across the lifespan. In: Psychology and Aging,. Band 31, Nr. 2, S. 176–184, doi:10.1037/pag0000074.
- Şeyda Kurt: Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist. HarperCollins Germany, Berlin 2021, ISBN 978-3-7499-0114-2.
Dokumentationen
- Haut an Haut – Eine kurze Kulturgeschichte der Berührung. TV-Dokumentation, Annebeth Jacobsen (Regie), ZDF/ Broadview GMBH, Deutschland 2021 (Auf: youtube.com).
- Die Macht der sanften Berührung. TV-Dokumentation; Dorothee Kaden (Regie), Hessischer Rundfunk/ Arte, Deutschland 2020 (Auf: youtube.com / Auf: ardmediathek.de).
- Leschs Kosmos – Touch me – was Berührung mit und macht. TV-Dokumentation mit Harald Lesch; ZDF 2022.
Weblinks
- Redezeit mit Burkhard Meyer-Sickendiek: Geschichte der Zärtlichkeit ( vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)
- Lajos Schöne: Warum die Haut ganz viel Zärtlichkeit braucht. Welt Online, 11. April 2016; abgerufen am 20. Januar 2021.
- Franziska Wolffheim: Psychologie – Die Kraft der Zärtlichkeit – wie uns Berührungen stark machen. stern.de, 21. September 2018; abgerufen am 20. Januar 2021.
- Walter Schmidt: Psychologie der Berührung – Die Macht der Hände. stuttgarter-nachrichten.de, 26. Mai 2015; abgerufen am 20. Januar 2021.
- Annika Sartor: Psychologie – Warum uns Berührungen unter die Haut gehen. aus GEOlino. Nr. 04/2018: Familientreffen, geo.de, 2018; abgerufen am 20. Januar 2021.
- Jörg Zittlau: Tröstende Streicheleinheiten – Gestreichelt zu werden tut gut – zum Beispiel, wenn man zurückgewiesen wurde. psychologie-heute.de, 10. Januar 2018; abgerufen am 20. Januar 2021.
- Zärtlichkeit in der modernen Kunst. kunstnet.de; abgerufen am 20. Januar 2021.
- Helene Miller: „Zärtlichkeit“. kunstnet.de; abgerufen am 20. Januar 2021.
Einzelnachweise
- Zärtlichkeit. Duden, abgerufen am 10. November 2022.
- Zartheit, die. In: Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Ausgabe letzter Hand, J. G. I. Breitkopf, Leipzig 1793–1801 ([1] - Elektronische Volltext- und Faksimile-Edition Auf: zeno.org; zuletzt abgerufen am 2. Juli 2014).
- Zärtlichkeit. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 19: Weck–Zz und Nachträge. Altenburg 1865, S. 526 (Digitalisat. zeno.org).
- Jean Laplanche, Jean-Bertrand Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse. Zweiter Band (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. Band 7). 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-518-27607-7, S. 639 (französisch: Vocabulaire de la psychanalyse. Paris 1967. Übersetzt von Emma Moersch).
- Ashley Montagu: Körperkontakt, die Bedeutung der Haut für die Entwicklung des Menschen (= Fachbuch Klett-Cotta.). 14. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-608-95154-7 (Originaltitel: Touching: the human significance of the skin. Columbia University Press, New York 1971).
- Ashley Montagu: Körperkontakt, die Bedeutung der Haut für die Entwicklung des Menschen (aus dem Amerikanischen übersetzt von Eva Zahn). Klett-Cotta, Stuttgart 1974, ISBN 3-12-905880-X (11. Auflage, 2004, ISBN 3-608-95154-7), S. 156: 8.1 Schlusswort (docplayer.org).
- Rebecca Böhme: Human Touch. Warum körperliche Nähe so wichtig ist. Erkenntnisse aus der Medizin und Hirnforschung. Originalausgabe, Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-72590-6.
- TV-Dokumentation: Die Macht der sanften Berührung. Dorothee Kaden (Regie), Hessischer Rundfunk / Arte, Deutschland 2020.
- Anne Vincent-Buffault: Histoire sensible du toucher (= Clinique & changement social.). L’Harmattan, Paris 2018, ISBN 978-2-343-13431-4. (Die gefühlvolle Geschichte der Berührung).
- TV-Dokumentation: Haut an Haut – Eine kurze Kulturgeschichte der Berührung. Annebeth Jacobsen (Regie), ZDF / Broadview, Deutschland 2021; vorübergehend verfügbar Auf: arte.tv
- Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Beiträge zur Biologie der Haus- und der Ährenmaus nebst einigen Beobachtungen an anderen Nagern. In: Zeitschrift für Tierpsychologie. 1950, Band 7, S. 558–587.
- Desmond Morris: Der nackte Affe. Droemer Knaur, München 1968, ISBN 3-426-03224-4.
- Angelika Bublak: Ausdrucksverhalten von Hunden (Canis familiaris) gegenüber dem Menschen in einem Verhaltenstest und Beschwichtigungssignale in der Hund-Mensch-Kommunikation. (PDF; 4,9 MB) Auf: uni-muenchen.de, München 2013.
- Roland Schleiffer: Der heimliche Wunsch nach Nähe Bildungstheorie und Heimerziehung (= Reihe Votum). 5. durchgesehene Auflage. Beltz Juventa, Weinheim / Basel 2014, ISBN 978-3-7799-2923-9, S. 74.
- Karin Grossmann, Klaus E. Grossmann, E. Fremmer-Bombik et al.: The uniqueness of the child-father attachment relationship: Fathers’ sensitive and challenging play as the pivotal variable in a 16-year longitudinal study. In: Social Development. Band 11, 2002, S. 307–331.
- Karin Grossmann, Klaus E. Grossmann, E. Fremmer-Bombik et al.: Väter und ihre Kinder – Die „andere“ Bindung und ihre längsschnittliche Bedeutung für die Bindungsentwicklung, das Selbstvertrauen und die soziale Entwicklung des Kindes. In: Kornelia Steinhardt, W. Datler, J. Gstach (Hrsg.): Die Bedeutung des Vaters in der frühen Kindheit (= Psychoanalytische Pädagogik). Psychosozial Verlag, Gießen 2002, ISBN 3-89806-189-2, S. 43–72.
- R. Schleiffer: Der heimliche Wunsch nach Nähe Bildungstheorie und Heimerziehung. Weinheim / Basel 2014, S. 20.
- John Bowlby: Bindung als sichere Basis. Grundlagen und Anwendung der Bindungstheorie (Deutsche Übersetzung A. Hillig, H. Hanf). Reinhardt, München 2008, ISBN 978-3-497-02162-8, S. 21.
- John Bowlby: Bindung als sichere Basis. Grundlagen und Anwendung der Bindungstheorie. München 2008, S. 22.
- Urs A. Hunziker: Der Einfluss des Tragens auf das Schreiverhalten des Säuglings. Kinderspital Zürich (nach einer prospektiven kontrollierten Studie in zwei geburtshilflichen Abteilungen in Montreal (Kanada) von insgesamt 117 Müttern).
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Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt ein Gefuhl der Zuneigung Zu weiteren Bedeutungen siehe Zartlichkeit Begriffsklarung Zartlichkeit von spatmittelhochdeutsch zertlicheit Anmut bezeichnet heute meist ein starkes Gefuhl der Zuneigung und deren Ausdruck durch zartliche und damit eher sanfte Beruhrungen wie streicheln umarmen und kussen Diese Ausdrucksformen der Zartlichkeit stellen damit eine besondere Form des Korperkontakts dar Zartliche Beruhrungen Meist veraltet ist die Bedeutung fur Zartheit So bezeichnet 1801 Adelungs Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Zartheit als das Abstractum von zart die zarte Beschaffenheit zu bezeichnen ein zwar analogisch richtiges aber doch wenig gebrauchliches Wort indem man den Begriff lieber umschreibet Die Zartheit des Leibes Weitere Begriffsdefinitionen1801 wird hingegen Zartlichkeit im Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart von Adelung definiert als Die Zartlichkeit der Glieder Die Fertigkeit jeden auch schwachen unangenehmen Eindruck von aussen leicht zu empfinden ohne Plural Die Zartlichkeit des Korpers der Gesundheit Ubertriebene Vermeidung aller unangenehmen Eindrucke von aussen ohne Plural Hoher Grad der Liebe auch ohne Plural Viele Zartlichkeit gegen jemand aussern empfinden Die Fertigkeit leicht einen hohen Grad der Liebe zu empfinden gleichfalls ohne Plural Pierer s Universal Lexikon definierte Zartlichkeit 1865 sowohl als aus Verwohnung hervorgehende gesteigerte Empfindlichkeit gegen einigermassen unangenehme oder das Wohlbefinden beeintrachtigende aussere Einflusse wie auch das durch Liebkosungen durch Blick u Wort so wie durch sorgfaltige Vermeidung alles dessen was dem geliebten Gegenstand unangenehm sein konnte sich aussprechende Gefuhl der Liebe u Zuneigung Begriffsdefinition in der Psychoanalyse Die beiden Psychoanalytiker Laplanche und Pontalis definierten in dem von ihnen unter dem Titel Das Vokabular der Psychoanalyse verfassten Worterbuch den Begriff Zartlichkeit im Sinne von Zartlichkeit zu einem Intimpartner folgendermassen In der spezifischen Verwendung die Freud von ihm macht bezeichnet dieser Ausdruck Zartlichkeit im Gegensatz zu Sinnlichkeit eine Haltung gegenuber einem anderen der die erste Form der Liebesbeziehung des Kindes perpetuiert oder reproduziert bei der die sexuelle Lust nicht unabhangig gesehen wird sondern immer in Anlehung an die Befriedigung der Selbsterhaltungstriebe Laplanche und Pontalis Das Vokabular der Psychoanalyse Freud habe eine sinnliche von einer zartlichen Stromung unterschieden und habe weniger beschrieben als nach dem Ursprung des Gefuhls der Zartlichkeit gesucht den er in der Liebe des Kindes zu jener Person fand die es pflege und ernahre Bedeutung fur die menschliche GesundheitDer Wunsch nach korperlicher Nahe und zartlicher Beruhrung in der Fachsprache taktile Stimulierung und Wahrnehmung mittels Tastsinn ist jedem Menschen geschlechtsunabhangig von Geburt an lebenslang gegeben und seine Erfullung durch nahestehende gemochte oder geliebte Personen besonders bei Kindern aber ebenso auch bei Jugendlichen und Erwachsenen fur eine gesunde korperliche wie psychische Entwicklung unbedingt notwendig Die Haut als das aufnehmende Sinnesorgan das auf die Beruhrung mit dem Gefuhl reagiert einem Empfinden mit dem sich beinahe vom Augenblick der Geburt grundlegende menschliche Bedeutung verbindet ist von fundamentaler Wichtigkeit fur die Entwicklung des menschlichen Verhaltens Das blosse Gefuhl der Beruhrung ist als Anregung lebenswichtig fur das physische Leben des Organismus In diesem Sinn mussen wir feststellen dass das Bedurfnis nach taktiler Stimulierung zu den fundamentalen Bedurfnissen sowohl der Wirbeltiere als auch der wirbellosen Tiere gehort Die Schlussfolgerungen zu denen wir hier gelangten legen es nahe dass die ausreichende taktile Befriedigung wahrend der fruhesten Lebenszeit und der Kindheit von grundlegender Bedeutung fur die folgende gesunde Verhaltensentwicklung des Menschen ist Die durch Experimente oder Forschung gefundenen Beweise zeigen sowohl beim Tier als auch beim Menschen dass taktile Entbehrung in der Jugend im allgemeinen spater zu Verhaltensmangeln fuhren Ashley Montagu Korperkontakt die Bedeutung der Haut fur die Entwicklung des Menschen Laut der Neurowissenschaftlerin Rebecca Bohme sind Beruhrungen ein biologisches Grundbedurfnis und jede einzelne davon geht dem Menschen wortwortlich unter die Haut Auch nach der Historikerin Anne Vincent Buffault hat ein Mangel an Beruhrung verheerende Folgen fur die geistige Gesundheit des Menschen Zartlichkeit in der KunstZartlichkeit in der Malerei Zartlichkeit in Lamour blesse von W A Bouguereau Zartlichkeit in Calinerie von William Adolphe Bouguereau Zartlichkeit in Les Enfants a L Agneau von W A Bouguereau Zartlichkeit in L Amour et Psyche enfants von W A Bouguereau Zartlichkeit in Amour et Psyche von W A BouguereauZartlichkeit in der Poesie Mondnacht Eichendorff Naturlyrik Stefan Zweig Erotik und Drama Elvis Presley KitschG G Anderson Ich glaube an die Zartlichkeit Auf songtextes de Eckart Bucken Von der Zartlichkeit Gottes Auf evkirchewerne de Karel Gott Zeit der Zartlichkeit Auf songtextes de Ludwig Hirsch Zart Auf flashlyrics comZartlichkeit im TierreichZartliche Zuwendung ist nicht nur bei Menschen anzutreffen Man kann sie auch bei Tieren beobachten bei Begrussungsritualen Partnerwerbung als Vorspiel vor der geschlechtlichen Vereinigung zur Starkung einer sozialen Bindung und bei der Brutpflege Das Kindchenschema als artubergreifendes Merkmal ist besonders geeignet fursorgliche zartliche Zuwendung auszulosen Desmond Morris beschreibt die bei Primaten zu beobachtende soziale Korperpflege aus welcher im Verlauf der Evolution auch ritualisierte Verhaltensweisen abgeleitet sind die keine korperlich pflegende Funktion mehr erfullen sondern ausschliesslich als soziale Signale dienen Kopfkraulen mit dem Schnabel bei Wellensittichen Zartlichkeit bei Weissstorchen Zartlichkeit bei Katzen Zartlicher Kontakt zwischen Kalb und Mutterkuh Zartlichkeiten zwischen Sikahirschen Erdmannchen Kuschelgruppe Schimpansen beim zartlichen Lausen Balgereien bei jungen Raubtieren haben zwar eine zartliche Komponente sie gehoren aber zum Spielverhalten der Tiere bei dem sie mit harmlosen Scheinangriffen das Rangordnungsverhalten und das Beuteschlagen uben Solche Verhaltensweisen bei denen erwunschter Korperkontakt auf diese Weise entsteht gibt es auch bei befreundeten Menschenkindern zumindest in vielen Gesellschaften heutzutage bei kleinen Jungen eher als bei kleinen Madchen Bei Hunden fuhren Deprivation negative Erfahrungen und sozialer Erfahrungsentzug in der Sozialisierungsphase zu Unsicherheit in der innerartlichen und zwischenartlichen Kommunikation und infolgedessen zu eingeschrankter oder fehlender Fahigkeit zu einem freundlichen und zartlichen Ausdrucksverhalten Forderung der Zartlichkeit beim MenschenDa der Wunsch nach korperlicher Nahe und zartlicher Beruhrung jedem Menschen geschlechtsunabhangig von Geburt an lebenslang gegeben und seine Erfullung fur eine gesunde korperliche wie psychische Entwicklung unbedingt notwendig ist konnen in erster Linie alle Verhaltensweisen von Eltern die bei Kindern in den ersten Lebensjahren aber auch danach dieses Bedurfnis befriedigen den Grundstein fur ein genussvolles Annehmen und aktives Geben von Zartlichkeit legen Aus psychologischer Sicht ist die Basis fur diesen Grundstein die ungestorte Entwicklung einer festen und sicheren Bindung zuerst zwischen Mutter und Kind aber auch zwischen Vater und Kind Dabei konzentriert sich die Bindungstheorie der Psychologie im Unterschied zur Psychoanalyse nicht auf die kindlichen Triebe sondern die realen Erfahrungen mit den Bezugspersonen Unter Bindungsverhalten verstehe ich jegliches Verhalten das darauf ausgerichtet ist die Nahe eines vermeintlich kompetenteren Menschen zu suchen oder zu bewahren ein Verhalten das bei Angst Mudigkeit Erkrankung und entsprechendem Zuwendungs oder Versorgungsbedurfnis am deutlichsten wird John Bowlby Dauerhafte Bindungen knupfen Kinder nur zu wenigen Menschen wahrend sich ihr Bindungsverhalten durchaus auf mehrere Personen richten kann Kinder denen diese Differenzierung misslingt entwickeln im Allgemeinen ernste psychische Storungen John Bowlby Experten sind sich heutzutage daruber einig dass der intensive und regelmassige Korperkontakt die Entwicklung eines Kindes und die Eltern Kind Bindung positiv beeinflusst So weinen getragene Kinder deutlich weniger und sind in der Regel zufriedener als Kinder die nicht in den Genuss von so viel korperlicher Nahe kommen Standiger Korperkontakt des Kleinkindes bei einem TraglingHautkontakt beim Stillen Nunmehr wird ein neugeborenes Kind wann immer moglich und medizinisch vertretbar bereits kurz nach dem Geburtsvorgang auf den Bauch der Mutter gelegt und beruhigt sich dadurch sehr schnell Der Kinder und Jugendlichenpsychiater K H Brisch und andere konnten in ihren Forschungen belegen dass eine gelungene Bindung zur Mutter erlernt wird diese sich in einem Gefuhl von Verschmolzen Sein zwischen Mutter und Kind ausdruckt und entscheidend von der Qualitat der Beruhrung zwischen beiden abhangt Besonders beim Stillen entsteht auch aus der Sicht der Entwicklungspsychologie ein fur die gesunde seelische und korperliche Entfaltung das Kindes wichtiger Hautkontakt zur Mutter und es fuhlt sich wahrend des ersten Lebensjahres noch mit der Mutter weitgehend vereinigt Ein haufiger oder standiger Korperkontakt wie beispielsweise bei einem Tragling gibt dem Kind das Gefuhl von Geborgenheit und das Vertrauen auf die Zuverlassigkeit und Liebe seiner Betreuungspersonen Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang auch von der Entstehung des Urvertrauens Erst ab etwa drei Jahren ist das Kind in der Lage sich als ein unabhangig von der Mutter existierendes Wesen wahrzunehmen Die Padagogin und Therapeutin Marion Esser schreibt dazu in ihrem Buch Beweg Grunde Um nach der Geburt ein einheitliches Korper Ich entwickeln zu konnen ist der Saugling auf einen intensiven Kontakt mit der Mutter oder einer entsprechenden Bezugsperson angewiesen Es benotigt einen tonischen Korperdialog ein erneutes Verschmelzen mit dem Korper eines Erwachsenen im Wechsel mit motorischen und taktilen Erfahrungen befriedigende und lustvolle korperliche Beziehungen um die langsame Auflosung des direkten Korperkontaktes meistern zu konnen An seine Stelle tritt symbolischer Ersatz Blicke Gesten Stimme und schliesslich die Sprache als abstrakteste Kommunikationsform Nach Ashley Montagu sind insbesondere Zartlichkeiten in der Eltern Kind Beziehung ein wesentlicher Bestandteil zum Aufbau und zur Erhaltung einer sicheren Bindung und damit fur eine gesunde seelische Entwicklung Einfluss von HormonenManner haben von dem naturlichen Geschlechtshormon Testosteron einen hoheren Hormonspiegel als Frauen Manche Hobby und besonders Leistungssportbetreibende nehmen zusatzliches Testosteron ein um durch verstarkten Muskelaufbau ihre korperliche Leistungsfahigkeit fur Wettkampfe zu steigern und das trotz der bekannten Nebenwirkungen Der Testosteronspiegel eines Menschen kann sein Verhalten beeinflussen Einzelne Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis dass ein hoher Testosteronspiegel egozentrische Entscheidungen und dissoziales Verhalten fordert und die kognitive Empathie verringert Die Neigung zu einem ausgewogenen Geben und Nehmen wird nicht verstarkt was sich demnach moglicherweise auch bei der zartlichen Zuwendung zum Partner bzw zur Partnerin oder zu den eigenen Kindern auswirken konnte Es gibt auch starke Belege fur die aktivierenden Effekte von Testosteron auf das soziale und emotionale Verhalten des Menschen Placebokontrollierte Studien zur Testosteronverabreichung bei jungen erwachsenen Frauen zeigten eine Verringerung der Mimik und des bewussten Erkennens von emotionalen Gesichtsausdrucken Nach dieser Studie seien jedoch keine direkten Beweise bekannt fur herunterregulierende Effekte der Testosteronverabreichung auf die soziale Intelligenz oder kognitive Empathie im Besonderen Tierstudien zeigten die Bedeutung der Neuropeptide Prolaktin und Oxytocin fur mutterliches Bindungsverhalten Diese Hormone spielen beim Menschen sowohl in der Neurophysiologie der Mutter als auch des Vaters eine Rolle Vaterliches Plasma Prolaktin und Oxytocin wurden im zweiten und sechsten Monat nach der Geburt eines Sauglings entnommen und analysiert Im sechsten Monat wurden Vater bei Interaktionen mit ihrem Baby gefilmt Diese wurden auf Vater Kind Affekt Synchronitat und Hilfestellung durch den Vater bei der Spiel Exploration des Kindes untersucht Prolactin war mit dem koordinierten Erkundungsspiel des Vaters im Spielzeugkontext korreliert wahrend Oxytocin mit der Vater Sohn Affekt Synchronitat im sozialen Kontext assoziiert war Die Ergebnisse weisen auf die Rolle dieser Hormone in der Entwicklung des menschlichen Vaterseins hin und unterstreichen ihre differentiellen Beziehungen zu Mustern der vaterlichen Fursorge In der fruhkindlichen Fursorge Oxytocin spielt eine wichtige Rolle bei der fruhkindlichen Fursorge und der daraus resultierenden sozialen Bindung Bei einer umfassenden disziplinubergreifenden Auswertung von Studien die sich auf Mutter Sauglings und Vater Sauglings Interaktionen konzentrierten und den Oxytocin Spiegel zu Beginn und nach der Interaktion massen zeigte sich eine positive Korrelation zwischen Eltern Kind Kontakt und Oxytocinspiegeln in der Sauglingszeit Erhohte mutterliche Oxytocinspiegel standen in signifikantem Zusammenhang mit mehr liebevollem Kontaktverhalten der Mutter nach Mutter Sauglings Kontakt Synchronie und Engagement Gleichzeitig wurde festgestellt dass erhohte vaterliche Oxytocinspiegel mit mehr stimulierendem Kontaktverhalten bei Vatern nach dem Vater Kind Kontakt zusammenhangen Der Oxytocin Spiegel stieg bei Sauglingen Muttern und Vatern wahrend des Haut zu Haut Kontakts signifikant an Eltern mit hoheren Oxytocin Spiegeln zeigten mehr Synchronitat und Ansprechbarkeit in ihren Sauglingsinteraktionen Im weiteren Lebensverlauf Aber nicht nur in der Eltern Kind Beziehung ist Beruhrung beziehungsweise Korperkontakt fur das Wohlbefinden entscheidend und fur Menschen sogar uberlebenswichtig Auch nach Ekkehart D Englert fuhrt erwunschter Korperkontakt im gesamten Lebensverlauf dazu dass man sich insgesamt dem anderen Menschen oder einem Tier deutlich naher fuhlt Diese Nahe zu einem Vertrauten oder einer geliebten Person erzeugt eine positive Atmosphare welche zur Ausschuttung von Endorphinen Botenstoffen wie der Neurotransmitter Dopamin und das Hormon Oxytocin fuhrt die das Wohlbefinden fordern Besonders beim zartlichen Kuscheln oder Schmusen werden diese Stoffe ausgeschuttet das Gehirn setzt sich sozusagen unter seine eigenen Drogen wobei die Art der Beruhrung auch eine jeweils andersartige Wirkstoffkombination zu generieren scheint Der erhohte Oxytocin Spiegel lasst beim Menschen positive Emotionen wie zum Beispiel Vertrauen zu anderen Menschen entstehen Dies stellt eine wichtige Voraussetzung dar um emotionale Bindungen aufzubauen So wird eben auch in der neurochemischen Forschung das Hormon Oxytocin beim Menschen mit psychischen Zustanden wie Liebe Vertrauen und Beruhigung in Zusammenhang gebracht Weiterhin wird festgestellt dass die angemessene moderate Ausubung taktiler Reizung auf das Hautorgan in rhythmischen Abstanden mit anderen Worten das Streicheln eine Freisetzung von Oxytocin bewirkt und zu einer Beruhigung und einem Wohlgefuhl fuhrt das die Bindung der beteiligten Personen verstarkt Oxytocin wird also bei angenehmen Korperkontakten wie Umarmungen und Zartlichkeiten sowie Massagen ausgeschuttet und ebenso beim Singen Weitere wissenschaftliche Forschungen deuten auch darauf hin dass eine Freisetzung von Oxytocin durch angenehme Sinneswahrnehmungen wie Beruhrungen und Warme durch Nahrungsaufnahme durch Geruchs Klang und Lichtstimulation sowie durch rein psychologische Mechanismen ausgelost werden kann insbesondere infolge einer entsprechenden Konditionierung im Gehirn wird es zudem bei Stress freigesetzt Ein erhohter Oxytocinspiegel verringert also Angste Stress und Spannungen denn mit der Ausschuttung von Oxytocin sinkt auch die Spannung in den Skelettmuskeln Nach Ekkehart D Englert kennen alle Menschen das damit verbundene Gefuhl der Trost und die Kraft die von einer innigen Umarmung ausgehen besonders in Momenten von Verzweiflung Kummer und Trauer Solche Beruhrungen tun nicht nur der menschlichen Seele gut sondern auch der allgemeinen Gesundheit Kuscheln Schmusen und Streicheln starken das Immunsystem und wirken sich positiv auf das vegetative Nervensystem aus und damit beispielsweise auf den Blutdruck und die Atmung Unfahigkeit zur Zartlichkeit beim MenschenWird das kindliche Bedurfnis nach korperlicher Nahe und zartlicher Beruhrung auf Dauer von niemandem erfullt stellt der ungestillte Hunger nach zartlicher Beruhrung eine sehr grosse und langfristig unertragliche traumatische Belastung dar In der von John Bowlby begrundeten Bindungstheorie bedeuten belastende und traumatisierende Verhaltensweisen von Eltern dass sie sich gegenuber dem Kind nicht feinfuhlig verhalten Fehlende Feinfuhligkeit wie beispielsweise auch schon ein nicht passiv im Arm oder im Tragetuch getragener Saugling siehe Tragling Der Mensch als Tragling behindert oder verhindert gar dass das Kind eine sichere Bindung entwickeln kann Der in fruher Kindheit erworbene Bindungsstil beziehungsweise eine Bindungsstorung konnen den gesamten Lebenslauf beeinflussen Ausserdem kann es zu weiteren sozialen emotionalen und kognitiven Beeintrachtigungen kommen siehe auch Kindheitstrauma denn psychische Erkrankungen treten in Abhangigkeit vom Ausmass der Kindheits Belastungsfaktoren statistisch haufiger auf und zwar depressive und Angsterkrankungen Suizidalitat somatoforme Storungen Essstorungen Suchterkrankungen Personlichkeitsstorungen sowie Posttraumatische Belastungsstorung Die Moglichkeit der Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstorung bei Kindern ist deshalb gegeben da bei anhaltendem Stress langfristig eine erhohte Kortisol Ausschuttung erfolgt So kommt es zu einer Beeintrachtigung der Hirnentwicklung und zu biologischen Narben was sich in einer lebenslangen Dysfunktion des Stress Verarbeitungssystems im Sinne einer erhohten Vulnerabilitat fur korperliche wie psychosoziale Belastungssituationen niederschlagen kann Ein Weiterleben unter derartigen Umstanden ist nach Freudscher Auffassung und Terminologie letztlich nur mit psychischer Verdrangung des nicht Bekommenen moglich Diese Uberlebensstrategie kann so weit gehen dass fur die betroffene Person allein schon der bewusste Gedanke an Zartlichkeit unertraglich wird erst recht ein aktives Geben von Zartlichkeit oder sogar auch das Annehmen derselben von einer anderen Person Es gibt von daher sowohl Manner wie auch Frauen fur die ein Geben oder auch ein Annehmen von Zartlichkeit selbst an oder von ihnen nahestehenden Menschen ohne zumeist lang andauernde Therapie kaum noch oder gar nicht mehr moglich ist Vielleicht sind diese Menschen in vollig zerrutteten Familienverhaltnissen aufgewachsen in denen Kindesvernachlassigung eine emotionale Kalte massiver sexueller Missbrauch oder sogar innerfamiliare Gewaltausbruche bei beispielsweise drogenabhangigen Eltern Alkohol u a an der Tagesordnung waren ohne jeden Ausgleich durch Grosseltern Verwandte oder ausserfamiliarer fursorglicher Bezugspersonen Unabhangig von innerfamiliaren Verhaltnissen kann besonders bei Kindern und Jugendlichen ein schwerer und traumatisch erlebter sexueller Missbrauch in der Folge dazu fuhren dass die Betroffenen ohne Therapie fur lange Zeit nicht mehr in der Lage sind korperliche Nahe auch von ihnen nahestehenden Personen zuzulassen und Zartlichkeit anzunehmen oder anderen zu geben Ebenso verhalt es sich oft nach ein oder gar mehrmaliger Vergewaltigung und auch bei Zwangsprostitution Ein auf diese Weise entstandener Ekel vor korperlicher Annaherung und Beruhrung macht ohne jede erfolgreiche Therapie Zartlichkeit nahezu unmoglich Von dem zuvor Genannten abgesehen haben besonders Jungen in stark patriarchalisch ausgerichteten Familien und Kulturen egal wo auf unserer Welt einen in puncto Zartlichkeit deutlichen Entwicklungsnachteil Ein Geben und Nehmen von Zartlichkeit durch Lernen am Modell ist bei Fehlen oder uberwiegender Abwesenheit eines Vaters z B bei Berufstatigkeit kaum moglich Ebenso bei ausgepragter vaterlicher Strenge bei einem autoritaren Erziehungsstil bei der selbst eine nur gelegentliche liebevolle Zartlichkeit fur seinen Sohn oder ein fur die Kinder erlebbarer freundlich zartlicher Umgang zwischen Mutter und Vater keinen Platz hat Im Bereich der Kunst gibt der Film Das Weisse Band dafur ein erschutterndes Beispiel Es ware fur einen heranwachsenden Jungen nur von Gluck wenn er dann wenigstens von seiner Mutter auch Grossmutter oder Tante eine zartliche Zuwendung erleben konnte Doch dabei konnte er nach dem Prinzip der Sozialkognitiven Lerntheorie leider auch zugleich die Fehleinschatzung lernen dass Zartlichkeit in erster Linie oder allein aktiv von einer Frau auszugehen hat Ob ein derart in seiner Kindheit und Jugend gepragter Mann stets problemlos Willens und in der Lage ist auch von sich aus Zartlichkeit zu geben bleibt fraglich denn immerhin fehlte bei der zuletzt angesprochenen Familienkonstellation das Vorbild eines unverkrampft und aktiv Zartlichkeit gebenden Vaters oder war grosstenteils abwesend Eine in Australien durchgefuhrten Studie an 1400 Kindern mit langer arbeitenden Vatern kommt zu dem Ergebnis dass Kinder schon dabei die fehlenden Bezugspersonen suchen Sohne verstarkt an fehlenden Vatern leiden und Aggressionen sowie nach innen gerichtete Verhaltensauffalligkeiten belegt wurden Wenn laut Gilson M Muza Kinder nicht mit ihren Vatern interagieren konnen haben sie Probleme mit ihrer sexuellen Identitat Schwierigkeiten Grenzen zu erkennen und die Regeln der sozialen Interaktion zu lernen Ein solches Versagen kann sich auf verschiedene Weise manifestieren einschliesslich einer erhohten Tendenz sich auf Kriminalitat einzulassen A Montagu 1971 schrieb mit Darstellung eines weiteren Gesichtspunktes dazu Wenn wir in unserer Kultur lernten dass es genau so wesentlich ist wenn der Vater die der mutterlichen entsprechende taktile Befriedigung gibt gelange uns ein grosser Schritt in der Verbesserung der menschlichen Beziehungen Es spricht nichts dagegen dass ein Vater sein Kind badet abtrocknet an sich druckt es streichelt fest in die Arme nimmt oder auch gelegentlich seine Windeln wechselt und es abputzt es halt wiegt tragt mit ihm spielt und ihm eine Menge liebevoller taktiler Anregung gibt Das einzige das den Mann hindert sich so zu verhalten ist die vollig veraltete Tradition dass es fur einen Mann weibisch ist sich so zu verhalten und ihm deshalb nicht ansteht Glucklicherweise ist es eine rasch schwindende Uberlieferung und man sieht immer mehr junge Vater die sich intensiv in aller moglichen Weise weibisch um ihre Kinder kummern die nur eine Generation vorher als unter der Wurde eines wirklichen Mannes betrachtet worden ware S 147 7 14 Mutter Vater Kind und Haut Siehe auchIntimitatLiteraturRolf Degen Weniger Stress durch Streicheln In Berliner Zeitung 24 September 1997 Rudolf Lothar Oskar F Scheuer Sittengeschichte der Liebkosung Das Zartlichkeitswort Die Zartlichkeitsgeste Der Kuss In Leo Schidrowitz Hrsg Sittengeschichte der Liebkosung und Strafe Die Zartlichkeitsworte Gesten und Handlungen der Kulturmenschheit und ihr Gegenpol die Strenge Sittengeschichte der Kulturwelt und ihrer Entwicklung in Einzeldarstellungen Band 7 Verlag fur Kulturforschung Wien Leipzig 1928 S 7 177 Mariana von Mohr Louise P Kirsch Aikaterini Fotopoulou The soothing function of touch affective touch reduces feelings of social exclusion In Scientific Reports 2017 Band 7 Artikel Nr 13516 doi 10 1038 s41598 017 13355 7 Martin Grunwald Haptik Der handgreiflich korperliche Zugang des Menschen zur Welt und zu sich selbst In Thomas H Schmitz Hrsg Werkzeug Denkzeug Kultur und Medientheorie 1 Auflage Transcript Verlag Bielefeld 2012 ISBN 978 3 8376 2107 5 S 95 125 Volltext als PDF Martin Grunwald Homo Hapticus Warum wir ohne Tastsinnessystem nicht leben konnen In Die Magie des Beruhrens 37 Goldegger Dialoge Tagungsband 1 Auflage Kulturverein Schloss Goldegg Goldegg 2018 S 29 40 ISBN 978 3 901152 38 2 Martin Grunwald Das Tastsinnessystem als Voraussetzung einer Reprasentation der eigenen Korperlichkeit In Museum Tinguely Basel Priere de toucher der Tastsinn der Kunst interdisziplinares Symposium Verlag Bibliothek der Provinz Basel 2016 ISBN 978 3 99028 642 5 S 163 171 D Liu J Diorio B Tannenbaum C Caldji D Francis A Freedman S Sharma D Pearson P M Plotsky Michael J Meaney Maternal care hippocampal glucocorticoid receptors and hypothalamic pituitary adrenal responses to 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Psychoanalytische Padagogik Psychosozial Verlag Giessen 2002 ISBN 3 89806 189 2 S 43 72 R Schleiffer Der heimliche Wunsch nach Nahe Bildungstheorie und Heimerziehung Weinheim Basel 2014 S 20 John Bowlby Bindung als sichere Basis Grundlagen und Anwendung der Bindungstheorie Deutsche Ubersetzung A Hillig H Hanf Reinhardt Munchen 2008 ISBN 978 3 497 02162 8 S 21 John Bowlby Bindung als sichere Basis Grundlagen und Anwendung der Bindungstheorie Munchen 2008 S 22 Urs A Hunziker Der Einfluss des Tragens auf das Schreiverhalten des Sauglings Kinderspital Zurich nach einer prospektiven kontrollierten Studie in zwei geburtshilflichen Abteilungen in Montreal Kanada von insgesamt 117 Muttern Karl Heinz Brisch Bindungsstorungen Von der Bindungstheorie zur Therapie Klett Cotta Stuttgart 1999 ISBN 3 608 94532 6 Rudiger Posth Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen Das Bindungskonzept in der emotionalen und psychosozialen Entwicklung des Kindes Waxmann Munster 2007 ISBN 978 3 8309 1797 7 Marion Esser Beweg Grunde Psychomotorik nach Bernard Aucouturier 2 aktualisierte Auflage Reinhardt Munchen Basel 1995 ISBN 3 497 01385 4 S 23 Nicholas D Wright u a Testosterone disrupts human collaboration by increasing egocentric choices In Proceedings of the Royal Society Juni 2012 Band 279 Nr 1736 S 2275 2280 doi 10 1098 rspb 2011 2523 PMC 3321715 freier Volltext Jack van Honk u a Testosterone administration impairs cognitive empathy in women depending on second to fourth digit ratio In Proceedings of the National Academy of Sciences Februar 2011 Band 108 Nr 8 S 3448 3452 doi 10 1073 pnas 1011891108 PMC 3044405 freier Volltext Jack van Honk u a Testosterone administration impairs cognitive empathy in women depending on second to fourth digit ratio In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 108 Nr 8 Februar 2011 S 3448 3452 doi 10 1073 pnas 1011891108 PMC 3044405 freier Volltext Ilanit Gordon Orna Zagoory Sharon James F Leckman Ruth Feldman Prolactin Oxytocin and the development of 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Urverdrangung und Verdrangung In Jean Laplanche Jean Bertrand Pontalis Das Vokabular der Psychoanalyse Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft Band 7 1 Band 1 6 Ausgabe Suhrkamp Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 518 27607 7 S 578 ff bzw S 582 ff Ronald J Comer Klinische Psychologie 6 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 ISBN 3 8274 1905 0 Sabine Thiessenhusen Nicole Linder Missbrauchs Traumata gemeinsam uberwinden Sexueller Missbrauch in der Kindheit Auswirkungen und Folgen im Erwachsenenalter Die Rolle des Partners im Heilungsprozess E Book Tectum Wissenschaftsverlag Baden Baden 2013 ISBN 978 3 8288 5625 7 Michaela Huber Multiple Personlichkeiten Uberlebende extremer Gewalt Fischer Frau in der Gesellschaft Band 12160 Originalausgabe 9 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 596 12160 4 Susanne Nick Johanna Schroder Peer Birken Herta Richter Appelt Organisierte und rituelle Gewalt in Deutschland Kontexte der Gewalterfahrungen psychische Folgen und Versorgungssituation In Trauma amp Gewalt 12 Jahrgang Heft 3 August 2018 S 244 261 doi 10 21706 TG 12 3 244 Volltext PDF researchgate net Lena Schipper Uberarbeitete Vater haben haufiger verhaltensauffallige Sohne Auf FAZ net vom 22 August 2013 abgerufen am 23 Februar 2021 Sarah Johnson Jianghong Li Garth Kendall Lyndall Strazdins Peter Jacoby Mothers and Fathers Work Hours Child Gender and Behavior in Middle Childhood In Journal of Marriage and Family Februar 2013 Band 75 Nr 1 S 56 74 doi 10 1111 j 1741 3737 2012 01030 x Paul Stoop Extrem lange Vater Arbeitszeiten schaden Kindern Auf idw online de Pressemitteilung Informations und Kommunikationsreferat Wissenschaftszentrum Berlin fur Sozialforschung WZB 22 August 2013 abgerufen am 23 Februar 2021 Anja Nehls Abwesende Vater konnen Jungen schaden Studie uber die Auswirkungen von fehlender Interaktion mit einem Elternteil Campus amp Karriere 29 August 2013 Auf Deutschlandfunk de abgerufen am 23 Februar 2021 Gilson Maestrini Muza Da protecao generosa a vitima do vazio In Paulo Silveira Exercicio da paternidade Artes Medicas Porto Alegre 1998 ISBN 85 7307 338 1 S 143 150 Ashley Montagu Korperkontakt die Bedeutung der Haut fur die Entwicklung des Menschen Aus dem Amerikanischen ubersetzt von Eva Zahn Klett Cotta Stuttgart 1974 ISBN 3 12 905880 X 11 Auflage 2004 ISBN 3 608 95154 7 S 147 online Normdaten Sachbegriff GND 4067267 0 GND Explorer lobid OGND AKS