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Präkambrium

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Dauer:

1959
Ma
Neoprote­rozoikum
Jungprote­rozoikum
Dauer: 459 Ma
Ediacarium 541
⬍
635
Cryogenium 635
⬍
720
Tonium 720
⬍
1000
Mesoprote­rozoikum
Mittelprote­rozoikum
Dauer:
600 Ma
Stenium 1000
⬍
1200
Ectasium 1200
⬍
1400
Calymmium 1400
⬍
1600
Paläoprote­rozoikum
Altprote­rozoikum
Dauer:
900 Ma
Statherium 1600
⬍
1800
Orosirium 1800
⬍
2050
Rhyacium 2050
⬍
2300
Siderium 2300
⬍
2500
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Dauer:

1500
Ma
Neoarchaikum
Dauer: 300 Ma
2500
⬍
2800
Mesoarchaikum
Dauer: 400 Ma
2800
⬍
3200
Paläoarchaikum
Dauer: 400 Ma
3200
⬍
3600
Eoarchaikum
Dauer: 400 Ma
3600
⬍
4000

H
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m


Dauer:
600
Ma
4000

4600

Das Präkambrium (von lat. prae = ‚vor‘ und Kambrium) oder Erdfrühzeit, veraltete Bezeichnung Abiotikum, ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es umfasst den Zeitraum von der Entstehung der Erde vor etwa 4,56 Milliarden Jahren bis zum erstmaligen Auftreten von vielzelligen Tieren mit komplexen Verhaltensmustern zu Beginn des Kambriums vor etwa 540 Millionen Jahren.

Das Präkambrium steht als informelle Einheit außerhalb des Rangsystems der Chronostratigraphie und umfasst die Äonen Hadaikum, Archaikum und Proterozoikum.

Entstehung des Lebens

Im Präkambrium entwickelten sich die ersten Lebewesen, von denen aber nur wenige Fossilien erhalten sind, z. B. Bakterien wie die Cyanobakterien. Der Zeitabschnitt des Präkambriums, aus dem Fossilien bekannt sind, wird manchmal auch als Kryptozoikum bezeichnet und vom Azoikum abgegrenzt, in dem es wahrscheinlich noch kein Leben auf der Erde gab. Jedenfalls herrschten im frühen Präkambrium ganz andere chemische und klimatische Voraussetzungen als später.

Theorien

→ Hauptartikel: Chemische Evolution

Zur Entstehung des Lebens auf der Erde gibt es bisher verschiedene Hypothesen bzw. Theorien (z. B. von den Nobelpreisträgern Manfred Eigen bzw. Richard Kuhn), da solche Entstehungsvorgänge bisher weder in der Natur beobachtet wurden noch experimentell dargestellt werden konnten.

Die erwähnten Theorien beruhen auf sehr allgemeinen physikalisch-chemischen Prinzipien, z. B. der Selbstorganisation nach dem „Prinzip vom kleinsten Zwang“ bzw. der Anpassung an die Verhältnisse in „optimalen Kavitäten“. Man nimmt hierbei an, dass sich das Leben vielleicht in einer „Ursuppe“ durch chemische Reaktionen gebildet haben könnte (siehe Miller-Urey-Experiment). Die extremen Umweltbedingungen, unter denen das Leben entstand, ähneln denen in der Umgebung von Schwarzen und Weißen Rauchern in der Tiefsee. Schwarze Raucher spielten möglicherweise eine entscheidende Rolle in der chemischen Evolution des Lebens.

Andere Theorien vertreten die Annahme, dass das Leben durch den Einschlag von Asteroiden oder Kometen entstanden oder gefördert worden sein soll bzw. einzelne Aminosäuren oder gar lebende Zellen mit extraterrestrischen Gesteinsbrocken auf die Erde gelangt sein könnten (Panspermie).

Erste Lebewesen

Der genaue Zeitpunkt der Entwicklung des Lebens ist nicht bekannt. Jedoch könnten etwa 3,8 Milliarden Jahre alte Gesteine auf Inseln westlich von Grönland teilweise organischen Ursprungs sein. Die ältesten Stromatolithen, indirekte geologische Zeugnisse der Präsenz und Tätigkeit von Cyanobakterien (früher als Blaugrünalgen bezeichnet) wurden in Westaustralien gefunden und sind 3,46 Milliarden Jahre alt. Ein weiterer Fund im gleichen Gebiet weist auf Bakterien hin, die bereits 100 Millionen Jahre älter sind. Am Ende des Präkambriums existieren jedoch etliche gut erhaltene Hinweise auf frühe Arten.

Gegen Ende des Präkambriums entstanden auch mehrzellige Organismen, die zum Teil zu den Vorläufern noch bestehender Organismengruppen wie Schwämme (Porifera) und Nesseltiere (Cnidaria) gerechnet werden, deren Baupläne zum Teil aber auch kaum oder gar nicht einer heute noch existenten Gruppe von Lebewesen zugeordnet werden können. Fundorte präkambrischer Formationen sind auf der Erde selten, und die alten Gesteine wurden durch tektonische Vorgänge oft mehrfach überformt. Namensgebend für die Ediacara-Fauna, eine Gemeinschaft von Lebewesen des späten Präkambriums, ist die Ediacara-Formation von Flinders Range in Australien, deren Entsprechungen auch in Kanada und Namibia vorkommen. Dieser letzte Abschnitt des Präkambriums wird als Ediacarium bezeichnet, früher auch als Vendium (vgl. Vendobionten).

Unterteilung des Präkambriums

Das Präkambrium gliedert sich in die folgenden Untereinheiten:

  • Äon: Proterozoikum (2500–541 mya)
    • Ära: Neoproterozoikum (1000–541 mya)
      • Periode: Ediacarium (635–541 mya)
      • Periode: Cryogenium (720–635 mya)
      • Periode: Tonium (1000–720 mya)
    • Ära: Mesoproterozoikum (1600–1000 mya)
      • Periode: Stenium (1200–1000 mya)
      • Periode: Ectasium (1400–1200 mya)
      • Periode: Calymmium (1600–1400 mya)
    • Ära: Paläoproterozoikum (2500–1600 mya)
      • Periode: Statherium (1800–1600 mya)
      • Periode: Orosirium (2050–1800 mya)
      • Periode: Rhyacium (2300–2050 mya)
      • Periode: Siderium (2500–2300 mya)
  • Äon: Archaikum (4000–2500 mya)
    • Ära: Neoarchaikum (2800–2500 mya)
    • Ära: Mesoarchaikum (3200–2800 mya)
    • Ära: Paläoarchaikum (3600–3200 mya)
    • Ära: Eoarchaikum (4000–3600 mya)
  • Äon: Hadaikum (4600–4000 mya)

Die Grenzen der meisten dieser Einheiten entsprechen Durchschnittswerten radiometrisch ermittelter Altersdaten tektonischer Ruhephasen, die auf volle 50 oder 100 Millionen Jahre gerundet sind und Global Standard Stratigraphic Age (GSSA) genannt werden.

Kontinente und Klima

Die Fundorte der Fossilien der Ediacara-Fauna liegen auf verschiedenen heutigen Kontinenten. Durch diese stratigraphischen Befunde gilt als erwiesen, dass damals die Landmassen zu einem „Superkontinent“ verschmolzen waren, dem man den Namen Rodinia gab. Spuren von präkambrischen Vergletscherungen in Namibia und Kanada sprechen auch für eine oder mehrere weltweite Eiszeiten im Präkambrium (Schneeball Erde). Erst der Übergang zu einem wärmeren Klima machte die Kambrische Explosion, besser zu bezeichnen als Kambrische Radiation, des Lebens auf der Erde zu Beginn des Kambriums möglich.

Vorschlag zur Neugliederung des Präkambriums

Im Bestreben von der bisherigen Praxis abzurücken, die Grenzen der Untereinheiten des Präkambriums an GSSAs festzumachen, und an ihre Stelle das im Phanerozoikum bereits erfolgreich angewendete GSSP-Prinzip zu setzen, wurde eine Neugliederung des Präkambriums vorgeschlagen. Zwar gibt es in präkambrischen Gesteinen nahezu keine Fossilien, die zur Grenzziehung genutzt werden könnten, jedoch sind auch die GSSPs der phanerozoischen Einheiten nicht ausschließlich durch Fossilmarker, sondern auch durch rein geologische, weltweit nachweisbare Eventmarker definiert. Anhand solcher rein geologischen Marker sollen nun auch im Präkambrium die Einheitengrenzen festgelegt werden. Konsequenzen dieser Neugliederung sind u. a. der Wegfall des Eoarchaikums, die Unterteilung des Hadaikums in zwei Ären und die Gliederung der Ären des Archaikums in Perioden.

Das Präkambrium soll nach diesem Vorschlag wie folgt gegliedert werden:

  • Äon: Proterozoikum (2420–541 mya). Das neudefinierte Äon ist 80 Millionen Jahre kürzer, es dauert 1879 Millionen Jahre.
    • Ära: Neoproterozoikum (850–541 mya). Das neudefinierte Neoproterozoikum dauert 309 Millionen Jahre. Es ist um 150 Millionen Jahre verkürzt und verliert seine älteste Periode, das Tonium.
      • Periode: Ediacarium (635–541 mya). Dauer 84 Millionen Jahre, charakterisiert durch die Ausbreitung mehrzelliger Organismen (Ediacara-Fauna).
      • Periode: Cryogenium (850–635 mya). Dauer 215 Millionen Jahre, geprägt von mehreren Vereisungen.
    • Ära: Mesoproterozoikum (1780–850 mya). Das neudefinierte, 930 Millionen Jahre dauernde Mesoproterozoikum beginnt 180 Millionen Jahre früher und endet 150 Millionen Jahre später. Es verlängert sich somit um 330 Millionen Jahre.
      • Periode: Rodinium (1780–850 mya). Dauer 930 Millionen Jahre, ersetzt die drei bisherigen Perioden Calymmium, Ectasium und Stenium. Ist benannt nach dem sehr stabilen Superkontinent Rodinia.
    • Ära: Paläoproterozoikum (2420–1780 mya). Die 640 Millionen Jahre dauernde Ära beginnt 80 Millionen Jahre später und endet 180 Millionen früher. Sie ist um 260 Millionen Jahren verkürzt und verliert ihre vormaligen Perioden Statherium, Orosirium und Rhyacium. An ihre Stelle treten:
      • Periode: Columbium (2060–1780 mya). Dauer 280 Millionen Jahre. Während dieser Periode bildete sich der Superkontinent Columbia.
      • Periode: Jatulium oder (2250–2060 mya). Dauer 190 Millionen Jahre. Die Bezeichnungen verweisen auf die Lomagundi-Jatuli-Isotopenexkursion bzw. auf das erstmalige Auftreten der Eukaryoten.
      • Periode: Oxygenium (2420–2250 mya). Dauer 170 Millionen Jahre. Im Verlauf dieser Periode tritt erstmals freier Sauerstoff in der Erdatmosphäre auf.
  • Äon: Archaikum (4030–2420 mya). Dauer 1610 Millionen Jahre. Das neudefinierte Äon ist 110 Millionen Jahre länger, es beginnt 30 Millionen Jahre früher und endet 80 Millionen Jahre später.
    • Ära: Neoarchaikum (2780–2420 mya). Die neudefinierte Ära dauert 360 Millionen Jahre.
      • Periode: Siderium (2630–2420 mya). Bislang dem Paläoproterozoikum zugerechnet. Über 210 Millionen Jahre hinweg wurden riesige Bändererzvorkommen gebildet.
      • Periode: Methanium (2780–2630 mya). In dieser 150 Millionen Jahre dauernden Periode treten methanotrophe Eukaryoten gehäuft auf.
    • Ära: Mesoarchaikum (3490–2780 mya). Die neudefinierte Ära dauert 710 Millionen Jahre.
      • Periode: Pongolum (3020–2780 mya). Diese 240 Millionen Jahre dauernde Periode ist nach der in Südafrika und in Eswatini benannt.
      • Periode: Vaalbarum (3490–3020 mya). Die Bezeichnung ist ein Portmanteau-Begriff, der sich aus den Namen des in Südafrika und des in Westaustralien zusammensetzt.
    • Ära: Paläoarchaikum (4030–3490 mya). Die neudefinierte Ära rückt an die Stelle des weggefallenen Eoarchaikums, sie dauert 540 Millionen Jahre.
      • Periode: Isuum (3810–3490 mya). Dauer 320 Millionen Jahre. Die Bezeichnung dieser Periode leitet sich vom Isua-Grünsteingürtel in Grönland ab.
      • Periode: Acastum (4030–3810 mya). Dauer 220 Millionen Jahre. Die neugeschaffene Periode wurde nach dem Acasta-Gneis in Kanada benannt.
  • Äon: Hadaikum (4600–4030 Millionen Jahre BP). Das 570 Millionen Jahre dauernde Äon ist 30 Millionen Jahre kürzer.
    • Ära: oder Zirconium (4404–4030 mya). Dauer 374 Millionen Jahre. Beide Bezeichnungen beziehen sich auf den in Westaustralien, aus dem die bisher ältesten detritischen Zirkone und damit die ältesten Relikte einer frühen Erdkruste stammen.
    • Ära: Chaotikum (4600–4404 mya). Dauer 196 Millionen Jahre. Die Bezeichnung verweist auf das mythologische Chaos und die chaotischen Zustände, die bei der Bildung der Erde geherrscht haben.

Siehe auch

  • Geologische Zeitskala
  • Historische Geologie

Literatur

  • Ulf Linnemann, Mandy Hofmann: Die Wiege des Lebens: Das Präkambrium. In: Biologie in unserer Zeit. Band 40, Nr. 2, 2010, ISSN 0045-205X, S. 110–121, doi:10.1002/biuz.201010418.

Einzelnachweise

  1. M. J. Van Kranendonk, Wladyslaw Altermann, Brian L. Beard, Paul F. Hoffman, Clark M. Johnson, James F. Kasting, Victor A. Melezhik, Allen P. Nutman, Dominic Papineau, Franco Pirajno: A Chronostratigraphic Division of the Precambrian – Possibilities and Challenges. In: Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark Schmitz, Gabi Ogg (Hrsg.): The Geologic Time Scale 2012. Band 1, Elsevier B.V., 2012, S. 299–392, doi:10.1016/B978-0-444-59425-9.00016-0
  2. Felix M. Gradstein, James G. Ogg: The Chronostratigraphic Scale. In: Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark Schmitz, Gabi Ogg (Hrsg.): The Geologic Time Scale 2012. Band 1, Elsevier B.V., 2012, S. 31–42, doi:10.1016/B978-0-444-59425-9.00002-0
  3. Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Frits J. Hilgen: On the Geologic Time Scale. In: Newsletters on Stratigraphy. Band 45, Nr. 2, 2012, S. 171–188, doi:10.1127/0078-0421/2012/0020. 
  4. C. Goldblatt, K. J. Zahnle, N. H. Sleep, E. G. Nisbet: The eons of Chaos and Hades. In: Solid Earth. Band 1, Nr. 1, 2010, S. 1–3, doi:10.5194/se-1-1-2010. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4046985-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 04:29

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Aon Ara Periode Alter mya spater spater spater jungerP r o t e r o z o i k u m Dauer 1959 Ma Neoprote rozoikum Jungprote rozoikum Dauer 459 Ma Ediacarium 541 635Cryogenium 635 720Tonium 720 1000Mesoprote rozoikum Mittelprote rozoikum Dauer 600 Ma Stenium 1000 1200Ectasium 1200 1400Calymmium 1400 1600Palaoprote rozoikum Altprote rozoikum Dauer 900 Ma Statherium 1600 1800Orosirium 1800 2050Rhyacium 2050 2300Siderium 2300 2500A r c h a i k u m Dauer 1500 Ma Neoarchaikum Dauer 300 Ma 2500 2800Mesoarchaikum Dauer 400 Ma 2800 3200Palaoarchaikum Dauer 400 Ma 3200 3600Eoarchaikum Dauer 400 Ma 3600 4000H a d a i k u m Dauer 600 Ma 4000 4600 Das Prakambrium von lat prae vor und Kambrium oder Erdfruhzeit veraltete Bezeichnung Abiotikum ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte Es umfasst den Zeitraum von der Entstehung der Erde vor etwa 4 56 Milliarden Jahren bis zum erstmaligen Auftreten von vielzelligen Tieren mit komplexen Verhaltensmustern zu Beginn des Kambriums vor etwa 540 Millionen Jahren Das Prakambrium steht als informelle Einheit ausserhalb des Rangsystems der Chronostratigraphie und umfasst die Aonen Hadaikum Archaikum und Proterozoikum Entstehung des LebensIm Prakambrium entwickelten sich die ersten Lebewesen von denen aber nur wenige Fossilien erhalten sind z B Bakterien wie die Cyanobakterien Der Zeitabschnitt des Prakambriums aus dem Fossilien bekannt sind wird manchmal auch als Kryptozoikum bezeichnet und vom Azoikum abgegrenzt in dem es wahrscheinlich noch kein Leben auf der Erde gab Jedenfalls herrschten im fruhen Prakambrium ganz andere chemische und klimatische Voraussetzungen als spater Theorien Hauptartikel Chemische Evolution Zur Entstehung des Lebens auf der Erde gibt es bisher verschiedene Hypothesen bzw Theorien z B von den Nobelpreistragern Manfred Eigen bzw Richard Kuhn da solche Entstehungsvorgange bisher weder in der Natur beobachtet wurden noch experimentell dargestellt werden konnten Die erwahnten Theorien beruhen auf sehr allgemeinen physikalisch chemischen Prinzipien z B der Selbstorganisation nach dem Prinzip vom kleinsten Zwang bzw der Anpassung an die Verhaltnisse in optimalen Kavitaten Man nimmt hierbei an dass sich das Leben vielleicht in einer Ursuppe durch chemische Reaktionen gebildet haben konnte siehe Miller Urey Experiment Die extremen Umweltbedingungen unter denen das Leben entstand ahneln denen in der Umgebung von Schwarzen und Weissen Rauchern in der Tiefsee Schwarze Raucher spielten moglicherweise eine entscheidende Rolle in der chemischen Evolution des Lebens Andere Theorien vertreten die Annahme dass das Leben durch den Einschlag von Asteroiden oder Kometen entstanden oder gefordert worden sein soll bzw einzelne Aminosauren oder gar lebende Zellen mit extraterrestrischen Gesteinsbrocken auf die Erde gelangt sein konnten Panspermie Erste Lebewesen Der genaue Zeitpunkt der Entwicklung des Lebens ist nicht bekannt Jedoch konnten etwa 3 8 Milliarden Jahre alte Gesteine auf Inseln westlich von Gronland teilweise organischen Ursprungs sein Die altesten Stromatolithen indirekte geologische Zeugnisse der Prasenz und Tatigkeit von Cyanobakterien fruher als Blaugrunalgen bezeichnet wurden in Westaustralien gefunden und sind 3 46 Milliarden Jahre alt Ein weiterer Fund im gleichen Gebiet weist auf Bakterien hin die bereits 100 Millionen Jahre alter sind Am Ende des Prakambriums existieren jedoch etliche gut erhaltene Hinweise auf fruhe Arten Gegen Ende des Prakambriums entstanden auch mehrzellige Organismen die zum Teil zu den Vorlaufern noch bestehender Organismengruppen wie Schwamme Porifera und Nesseltiere Cnidaria gerechnet werden deren Bauplane zum Teil aber auch kaum oder gar nicht einer heute noch existenten Gruppe von Lebewesen zugeordnet werden konnen Fundorte prakambrischer Formationen sind auf der Erde selten und die alten Gesteine wurden durch tektonische Vorgange oft mehrfach uberformt Namensgebend fur die Ediacara Fauna eine Gemeinschaft von Lebewesen des spaten Prakambriums ist die Ediacara Formation von Flinders Range in Australien deren Entsprechungen auch in Kanada und Namibia vorkommen Dieser letzte Abschnitt des Prakambriums wird als Ediacarium bezeichnet fruher auch als Vendium vgl Vendobionten Unterteilung des PrakambriumsDas Prakambrium gliedert sich in die folgenden Untereinheiten Aon Proterozoikum 2500 541 mya Ara Neoproterozoikum 1000 541 mya Periode Ediacarium 635 541 mya Periode Cryogenium 720 635 mya Periode Tonium 1000 720 mya Ara Mesoproterozoikum 1600 1000 mya Periode Stenium 1200 1000 mya Periode Ectasium 1400 1200 mya Periode Calymmium 1600 1400 mya Ara Palaoproterozoikum 2500 1600 mya Periode Statherium 1800 1600 mya Periode Orosirium 2050 1800 mya Periode Rhyacium 2300 2050 mya Periode Siderium 2500 2300 mya Aon Archaikum 4000 2500 mya Ara Neoarchaikum 2800 2500 mya Ara Mesoarchaikum 3200 2800 mya Ara Palaoarchaikum 3600 3200 mya Ara Eoarchaikum 4000 3600 mya Aon Hadaikum 4600 4000 mya Die Grenzen der meisten dieser Einheiten entsprechen Durchschnittswerten radiometrisch ermittelter Altersdaten tektonischer Ruhephasen die auf volle 50 oder 100 Millionen Jahre gerundet sind und Global Standard Stratigraphic Age GSSA genannt werden Kontinente und KlimaDie Fundorte der Fossilien der Ediacara Fauna liegen auf verschiedenen heutigen Kontinenten Durch diese stratigraphischen Befunde gilt als erwiesen dass damals die Landmassen zu einem Superkontinent verschmolzen waren dem man den Namen Rodinia gab Spuren von prakambrischen Vergletscherungen in Namibia und Kanada sprechen auch fur eine oder mehrere weltweite Eiszeiten im Prakambrium Schneeball Erde Erst der Ubergang zu einem warmeren Klima machte die Kambrische Explosion besser zu bezeichnen als Kambrische Radiation des Lebens auf der Erde zu Beginn des Kambriums moglich Vorschlag zur Neugliederung des PrakambriumsIm Bestreben von der bisherigen Praxis abzurucken die Grenzen der Untereinheiten des Prakambriums an GSSAs festzumachen und an ihre Stelle das im Phanerozoikum bereits erfolgreich angewendete GSSP Prinzip zu setzen wurde eine Neugliederung des Prakambriums vorgeschlagen Zwar gibt es in prakambrischen Gesteinen nahezu keine Fossilien die zur Grenzziehung genutzt werden konnten jedoch sind auch die GSSPs der phanerozoischen Einheiten nicht ausschliesslich durch Fossilmarker sondern auch durch rein geologische weltweit nachweisbare Eventmarker definiert Anhand solcher rein geologischen Marker sollen nun auch im Prakambrium die Einheitengrenzen festgelegt werden Konsequenzen dieser Neugliederung sind u a der Wegfall des Eoarchaikums die Unterteilung des Hadaikums in zwei Aren und die Gliederung der Aren des Archaikums in Perioden Das Prakambrium soll nach diesem Vorschlag wie folgt gegliedert werden Aon Proterozoikum 2420 541 mya Das neudefinierte Aon ist 80 Millionen Jahre kurzer es dauert 1879 Millionen Jahre Ara Neoproterozoikum 850 541 mya Das neudefinierte Neoproterozoikum dauert 309 Millionen Jahre Es ist um 150 Millionen Jahre verkurzt und verliert seine alteste Periode das Tonium Periode Ediacarium 635 541 mya Dauer 84 Millionen Jahre charakterisiert durch die Ausbreitung mehrzelliger Organismen Ediacara Fauna Periode Cryogenium 850 635 mya Dauer 215 Millionen Jahre gepragt von mehreren Vereisungen Ara Mesoproterozoikum 1780 850 mya Das neudefinierte 930 Millionen Jahre dauernde Mesoproterozoikum beginnt 180 Millionen Jahre fruher und endet 150 Millionen Jahre spater Es verlangert sich somit um 330 Millionen Jahre Periode Rodinium 1780 850 mya Dauer 930 Millionen Jahre ersetzt die drei bisherigen Perioden Calymmium Ectasium und Stenium Ist benannt nach dem sehr stabilen Superkontinent Rodinia Ara Palaoproterozoikum 2420 1780 mya Die 640 Millionen Jahre dauernde Ara beginnt 80 Millionen Jahre spater und endet 180 Millionen fruher Sie ist um 260 Millionen Jahren verkurzt und verliert ihre vormaligen Perioden Statherium Orosirium und Rhyacium An ihre Stelle treten Periode Columbium 2060 1780 mya Dauer 280 Millionen Jahre Wahrend dieser Periode bildete sich der Superkontinent Columbia Periode Jatulium oder 2250 2060 mya Dauer 190 Millionen Jahre Die Bezeichnungen verweisen auf die Lomagundi Jatuli Isotopenexkursion bzw auf das erstmalige Auftreten der Eukaryoten Periode Oxygenium 2420 2250 mya Dauer 170 Millionen Jahre Im Verlauf dieser Periode tritt erstmals freier Sauerstoff in der Erdatmosphare auf Aon Archaikum 4030 2420 mya Dauer 1610 Millionen Jahre Das neudefinierte Aon ist 110 Millionen Jahre langer es beginnt 30 Millionen Jahre fruher und endet 80 Millionen Jahre spater Ara Neoarchaikum 2780 2420 mya Die neudefinierte Ara dauert 360 Millionen Jahre Periode Siderium 2630 2420 mya Bislang dem Palaoproterozoikum zugerechnet Uber 210 Millionen Jahre hinweg wurden riesige Bandererzvorkommen gebildet Periode Methanium 2780 2630 mya In dieser 150 Millionen Jahre dauernden Periode treten methanotrophe Eukaryoten gehauft auf Ara Mesoarchaikum 3490 2780 mya Die neudefinierte Ara dauert 710 Millionen Jahre Periode Pongolum 3020 2780 mya Diese 240 Millionen Jahre dauernde Periode ist nach der in Sudafrika und in Eswatini benannt Periode Vaalbarum 3490 3020 mya Die Bezeichnung ist ein Portmanteau Begriff der sich aus den Namen des in Sudafrika und des in Westaustralien zusammensetzt Ara Palaoarchaikum 4030 3490 mya Die neudefinierte Ara ruckt an die Stelle des weggefallenen Eoarchaikums sie dauert 540 Millionen Jahre Periode Isuum 3810 3490 mya Dauer 320 Millionen Jahre Die Bezeichnung dieser Periode leitet sich vom Isua Grunsteingurtel in Gronland ab Periode Acastum 4030 3810 mya Dauer 220 Millionen Jahre Die neugeschaffene Periode wurde nach dem Acasta Gneis in Kanada benannt Aon Hadaikum 4600 4030 Millionen Jahre BP Das 570 Millionen Jahre dauernde Aon ist 30 Millionen Jahre kurzer Ara oder Zirconium 4404 4030 mya Dauer 374 Millionen Jahre Beide Bezeichnungen beziehen sich auf den in Westaustralien aus dem die bisher altesten detritischen Zirkone und damit die altesten Relikte einer fruhen Erdkruste stammen Ara Chaotikum 4600 4404 mya Dauer 196 Millionen Jahre Die Bezeichnung verweist auf das mythologische Chaos und die chaotischen Zustande die bei der Bildung der Erde geherrscht haben Siehe auchGeologische Zeitskala Historische GeologieLiteraturUlf Linnemann Mandy Hofmann Die Wiege des Lebens Das Prakambrium In Biologie in unserer Zeit Band 40 Nr 2 2010 ISSN 0045 205X S 110 121 doi 10 1002 biuz 201010418 EinzelnachweiseM J Van Kranendonk Wladyslaw Altermann Brian L Beard Paul F Hoffman Clark M Johnson James F Kasting Victor A Melezhik Allen P Nutman Dominic Papineau Franco Pirajno A Chronostratigraphic Division of the Precambrian Possibilities and Challenges In Felix M Gradstein James G Ogg Mark Schmitz Gabi Ogg Hrsg The Geologic Time Scale 2012 Band 1 Elsevier B V 2012 S 299 392 doi 10 1016 B978 0 444 59425 9 00016 0 Felix M Gradstein James G Ogg The Chronostratigraphic Scale In Felix M Gradstein James G Ogg Mark Schmitz Gabi Ogg Hrsg The Geologic Time Scale 2012 Band 1 Elsevier B V 2012 S 31 42 doi 10 1016 B978 0 444 59425 9 00002 0 Felix M Gradstein James G Ogg Frits J Hilgen On the Geologic Time Scale In Newsletters on Stratigraphy Band 45 Nr 2 2012 S 171 188 doi 10 1127 0078 0421 2012 0020 C Goldblatt K J Zahnle N H Sleep E G Nisbet The eons of Chaos and Hades In Solid Earth Band 1 Nr 1 2010 S 1 3 doi 10 5194 se 1 1 2010 Normdaten Sachbegriff GND 4046985 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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