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Als Wiedergänger auch in der Schreibweise Widergänger belegt und auch Revenant genannt werden verschiedene Gespensterers

Wiedergänger

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Als Wiedergänger, auch in der Schreibweise Widergänger belegt und auch Revenant genannt, werden verschiedene Gespenstererscheinungen aus diversen Kulturräumen bezeichnet. Die beiden Schreibweisen beziehen sich nicht auf unterschiedliche Erscheinungsformen.

Der Kern des Wiedergänger-Mythologems ist die Vorstellung von Verstorbenen, die – oft als körperliche Erscheinung – in die Welt der Lebenden zurückkehren („Untote“). Sie sind den Lebenden unheimlich und meist böse gesinnt, sei es, weil sie sich für erlittenes Unrecht (z. B. Störung ihrer Totenruhe) rächen wollen; sei es, weil ihre Seele auf Grund ihres Lebenswandels nicht erlöst wurde.

Gestalt

Der französische Mediävist Jean-Claude Schmitt, der mitteleuropäische Bildquellen aus dem 12. bis 16. Jahrhundert untersucht hat, unterteilt Untote je nach Darstellungsweise in Wiedergänger, Lazarus-, Seelen- und Gespensttypen. Während der Gespensttyp mit einem durchscheinenden Leichentuch bekleidet ist und der Lazarustyp wie ein Auferstandener erscheint, gleicht der Wiedergänger einem Lebenden. Beim Seelentyp erscheint dagegen ein kleines Männlein als Abbild der Seele eines Verstorbenen. Zwischentypen sind der unsichtbare Geist und der „makabre Typ“ des lebenden Leichnams, der als Wiedergänger verschiedene Stadien des verwesungsbedingten Zerfalls aufweist.

Mythologie und Volksglauben

Deutscher Volksglaube

In verschiedenen Teilen Deutschlands war bis ins frühe 20. Jahrhundert der Glaube verbreitet, dass Tote nach ihrem Tod trotzdem weiterlebten und einen unheilvollen Einfluss aus dem Grab heraus ausübten. Teilweise geschah dies durch eine telepathische Wirkung (Sympathiezauber), so dass der als Nachzehrer bezeichnete Unhold nicht aus dem Grab steigen musste und den Lebenden trotzdem durch seinen offenen Mund, ein offenes Auge und durch Kauen am Leichentuch die Lebenskraft absaugen konnte.

Andere Untote stiegen dem Volksglauben nach aus den Gräbern und sprangen nächtlichen Wanderern auf den Rücken. Diesen Aufhocker, der auch verschiedene Gestalten annehmen konnte, zum Beispiel im Rheinland die des Werwolfs, musste der Mensch tragen, häufig bis zur Friedhofsmauer oder zu dem Ort, an dem der Leichnam begraben oder verscharrt war. Dabei wurde der Aufhocker (auch „Huckop“ oder „Huckupp“ genannt) immer schwerer, und das Opfer brach schließlich erschöpft oder gar tot zusammen. In einigen Sagen gelang es dem geplagten Menschen, durch einen Spruch oder ein Gebet den Unhold zu bannen oder zu erlösen. Gerade in den katholisch geprägten Gebieten verschmolz der Glaube an den aufhockenden Wiedergänger mit dem Seelenglauben, so dass es den Volkskundlern um 1920 große Schwierigkeiten bereitete, aus einem diffusen Gespensterglauben den alten Kern – den Glauben an den untoten Wiedergänger – herauszuschälen. Der Aufhocker konnte nach der Definition auch kein Gespenst sein, denn er hatte einen spürbaren Körper, der auch noch von Schritt zu Schritt an Gewicht zunahm, was einem materielosen Geist nicht möglich gewesen wäre.

Zu den körperlich erscheinenden Wiedergängern gehört auch der in der westdeutschen Sagenwelt häufig genannte kopflose Reiter, der über den amerikanischen Dichter Washington Irving und seine Novelle The Legend of Sleepy Hollow in die Weltliteratur und sogar in die Filmgeschichte einging.

Nordische Mythologie

In den Sagas sind Wiedergänger in der Form des Draugrs ein häufiges Motiv, so zum Beispiel in der oder in der Laxdœla saga. Wer einem Wiedergänger begegnete, dem drohte oft ein baldiger Tod. Auffallend ist hier die Betonung der Körperlichkeit des Wiedergängers, die sich zum einen in seiner übermenschlichen Kraft zeigt, zum anderen aber auch in seiner Verwundbarkeit: Draugar können getötet werden, indem ihnen der Kopf abgeschlagen wird. Eine besondere Form des Wiedergängers ist der schwedische Myling (auch Myrding), der den Geist eines ungetauften Neugeborenen in körperlicher Form darstellt, das von seiner Mutter ermordet und versteckt wurde.

Slawischer Volksglaube

Im slawischen Volksglauben ist der Wiedergänger ein Untoter, ein Verstorbener, welcher seinem Sarg entsteigt und wieder unter die Lebenden geht. Sein Erscheinen wird nahezu immer mit Unheil und Tod in Verbindung gebracht, daher verursacht er Angst und Schrecken.

Oft hat der Wiedergänger noch etwas aus seinen Lebzeiten zu erledigen oder will Rache an seinem Mörder üben oder Ähnliches. Auch wenn der Tote zu sehr betrauert wird, hält ihn das vom endgültigen Übergang in das Jenseits ab.

In alten Gräbern finden sich noch heute Leichen, die gefesselt wurden, denen die Sehnen durchtrennt, die Gliedmaßen zertrümmert oder abgeschnitten und über Kreuz auf die Brust gelegt, die ins Herz gepfählt oder denen Kreuze oder mit Gras bewachsene Erdschollen in den Mund oder auf die Stirn gelegt wurden. Alle diese Bestattungsriten sollten das Wiederkehren des Toten verhindern. Der Glaube an die Wiedergänger vermischt sich insoweit mit dem Glauben an Vampire, doch wird ihre Ernährung nicht thematisiert. Eine von William of Newburgh aus dem 13. Jahrhundert überlieferte Wiedergängergeschichte aus Nordengland (The Revenant of Annant Castle) schildert einen Fall, der in allen Einzelheiten an die Vampirgeschichten aus Südosteuropa aus jüngerer Zeit erinnert und nach Ansicht des französischen Sagen- und Mythenexperten eindeutig in den Bereich des Vampirglaubens gehört. Daher ist anzunehmen, dass Glaubensvorstellungen, von denen die Volkskunde bislang annahm, sie seien nur auf den slawisch geprägten Raum beschränkt, tatsächlich über sehr viel weitere Teile Europas verbreitet waren.

Hintergründe

Der Glaube an das Wiedergängertum wurde meist damit begründet, dass den Leichen, wie bereits Demokrit festgestellt haben will, noch geraume Zeit lang die Haare und die Nägel wüchsen (heute widerlegt; durch Austrocknung der Haut wirken die gleich langen Nägel und Haare/Barthaare wie frisch gewachsen, da die Haut schrumpft) und dass Leichen nach einiger Zeit durch bakterielle Fäulnis aufgedunsen sind. Dies kann zum Vampirglauben beigetragen haben, da die aufgedunsenen Leichen „gesünder“ aussahen als die (ausgemergelten) Kranken. Die Menschen glaubten daher, die Leichen zögen den Lebenden die Lebenskraft ab. Ebenfalls auf Fäulnisprozesse und damit verbundene Gasblasenbewegung im Speiseröhren-Magen-Darmtrakt kann man das „Schmatzen der Toten in ihren Gräbern“ zurückführen, das seinerzeit auch als Beweis für eine kurz zurückliegende „Blutmahlzeit“ bei „Vampiren“ galt.

Übertragene Bedeutung

In der Publizistik wird das Wort auch pejorativ als Synonym für Nachfolger verwendet.

Siehe auch

  • Liste der Fabelwesen

Literatur

  • Augustin Calmet: Gelehrte Verhandlung der Materie von den Erscheinungen der Geister, und der Vampire in Ungarn und Mähren. Bearbeitet und mit Anmerkungen versehen von Abraham und Irina Silberschmidt. Edition Roter Drache, Rudolstadt 2007, ISBN 978-3-939459-03-3.
  • Peter Marion Kreuter: Der Vampirglaube in Südosteuropa: Studien zur Genese, Bedeutung und Funktion; Rumänien und der Balkanraum (= Romanice, Band 9), Weidler, Berlin 2001, ISBN 3-89693-709-X (Dissertation Universität Bonn 2001, 218 Seiten).
  • Erwin Rudolf Lange: Sterben und Begräbnis im deutschen und slawischen Volksglauben zwischen Weichsel und Memel. Eine religiös volkskundliche Untersuchung. Jena 1953 (Dissertation Universität Jena, Theologische Fakultät, 13. März 1953, 206 Seiten),
    • Auch als: Sterben und Begräbnis im Volksglauben zwischen Weichsel und Memel = Göttinger Arbeitskreis. Veröffentlichung Nr. 140, ZDB-ID 134036-0 = Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg, Preußen. Beihefte 15. Holzner, Würzburg 1955 (zahlreiche Informationen über Wiedergängerglauben im Osten des Deutschen Reiches).
  • Claude Lecouteux: Geschichte der Gespenster und Wiedergänger im Mittelalter. Böhlau, Köln u. a. 1987, ISBN 3-412-02587-9.
  • Angelika Franz, Daniel Nösler: Geköpft und gepfählt. Archäologen auf der Jagd nach den Untoten. Theiss, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-8062-3380-3.
  • Michael Ranft: Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern. Worin die wahre Beschaffenheit derer Hungarischen Vampyrs und Blut-Sauger gezeigt, Auch alle von dieser Materie bißher zum Vorschein gekommene Schrifften recensiret werden. Teubner, Leipzig 1734 (Nachdruck. Ubooks, Diedorf 2006, ISBN 3-86608-015-8), Digitalisat der Originalausgabe.
  • Jean-Claude Schmitt: Die Wiederkehr der Toten: Geistergeschichten im Mittelalter. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91716-0.
  • Matthias Schulz: Sumpf der Vampire. Eine in Niedersachsen entdeckte Moorleiche ist über 2600 Jahre alt. Forscher bereiten Hightech-Untersuchungen vor. Hauptfrage: Warum wurden so viele Mumien verstümmelt und angepflockt? In: Der Spiegel. 27. Juni 2005, S. 122ff.
  • Thomas Schürmann: Der Nachzehrerglauben in Mitteleuropa (= Schriftenreihe der Kommission für Ostdeutsche Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e. V. Bd. 51). Elwert, Marburg 1990, ISBN 3-7708-0938-6.
  • Abraham Silberschmidt, Irina Silberschmidt: Von den blutsaugenden Toten. Oder philosophische Schriften der Aufklärung zum Vampirismus. Neubearbeitung und Übertragung der Ausgaben von 1732. Hexenmond-Verlag, Nürnberg 2006, ISBN 3-9809645-5-8 (Enthält 1: W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs, aus authentischen Nachrichten mitgetheilet, und mit Historischen und Philosophischen Reflexionen begleitet. s. n. n. l., 1732. 2: Christoph Friedrich Demelius: Philosophischer Versuch, ob nicht die merckwürdige Begebenheit derer Blutsauger in Nieder-Ungern, An. 1732. geschehen, aus denen principiis natura […] könne erläutert werden. s. n. n. l., 1732).
  • Wolfgang Schwerdt: Vampire, Wiedergänger und Untote. Auf der Spur der lebenden Toten (= Kleine Kulturgeschichten). Vergangenheitsverlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-940621-39-9.

Weblinks

Wiktionary: Wiedergänger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Annett Stülzebach: Vampir- und Wiedergängererscheinungen aus volkskundlicher und archäologischer Sicht (PDF; 376 kB). In: Concilium medii aevi. Band 1, 1998, ISSN 1437-9058, S. 97–121.
  • The Walking Dead: draugr and Aptrgangr in Old Norse Literature.

Einzelnachweise

  1. Angelika Franz, Daniel Nösler: Geköpft und gepfählt. Archäologen auf der Jagd nach den Untoten. Darmstadt 2016, S. 76 f.
  2. Johan Egerkrans: Nordiska Väsen. Wahlströms 2013, S. 98–100
  3. H. Diels (Hrsg.): Die Fragmente der Vorsokratiker. Hrsg. von H. Kranz. Band II, 6. Auflage. Berlin 1952, 79.23 f.
  4. Christoph Drösser: Haare und Fingernägel wachsen nach dem Tod weiter. Stimmt’s?
  5. Hitlers Wiedergänger, Der Spiegel 4. Februar 1991
  6. Gegenentwurf zum Partei-Apparatschik, von Alexander Will, NWZ Online 8. November 2018
  7. Digitalisat der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, 10974989 im VD 18.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4195098-7 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 22:47

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Als Wiederganger auch in der Schreibweise Widerganger belegt und auch Revenant genannt werden verschiedene Gespenstererscheinungen aus diversen Kulturraumen bezeichnet Die beiden Schreibweisen beziehen sich nicht auf unterschiedliche Erscheinungsformen Ein Wiederganger makabrer Typ verlasst sein Grab Inkunabel aus dem Jahr 1500 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Der Kern des Wiederganger Mythologems ist die Vorstellung von Verstorbenen die oft als korperliche Erscheinung in die Welt der Lebenden zuruckkehren Untote Sie sind den Lebenden unheimlich und meist bose gesinnt sei es weil sie sich fur erlittenes Unrecht z B Storung ihrer Totenruhe rachen wollen sei es weil ihre Seele auf Grund ihres Lebenswandels nicht erlost wurde GestaltDer franzosische Mediavist Jean Claude Schmitt der mitteleuropaische Bildquellen aus dem 12 bis 16 Jahrhundert untersucht hat unterteilt Untote je nach Darstellungsweise in Wiederganger Lazarus Seelen und Gespensttypen Wahrend der Gespensttyp mit einem durchscheinenden Leichentuch bekleidet ist und der Lazarustyp wie ein Auferstandener erscheint gleicht der Wiederganger einem Lebenden Beim Seelentyp erscheint dagegen ein kleines Mannlein als Abbild der Seele eines Verstorbenen Zwischentypen sind der unsichtbare Geist und der makabre Typ des lebenden Leichnams der als Wiederganger verschiedene Stadien des verwesungsbedingten Zerfalls aufweist Mythologie und VolksglaubenDeutscher Volksglaube In verschiedenen Teilen Deutschlands war bis ins fruhe 20 Jahrhundert der Glaube verbreitet dass Tote nach ihrem Tod trotzdem weiterlebten und einen unheilvollen Einfluss aus dem Grab heraus ausubten Teilweise geschah dies durch eine telepathische Wirkung Sympathiezauber so dass der als Nachzehrer bezeichnete Unhold nicht aus dem Grab steigen musste und den Lebenden trotzdem durch seinen offenen Mund ein offenes Auge und durch Kauen am Leichentuch die Lebenskraft absaugen konnte Andere Untote stiegen dem Volksglauben nach aus den Grabern und sprangen nachtlichen Wanderern auf den Rucken Diesen Aufhocker der auch verschiedene Gestalten annehmen konnte zum Beispiel im Rheinland die des Werwolfs musste der Mensch tragen haufig bis zur Friedhofsmauer oder zu dem Ort an dem der Leichnam begraben oder verscharrt war Dabei wurde der Aufhocker auch Huckop oder Huckupp genannt immer schwerer und das Opfer brach schliesslich erschopft oder gar tot zusammen In einigen Sagen gelang es dem geplagten Menschen durch einen Spruch oder ein Gebet den Unhold zu bannen oder zu erlosen Gerade in den katholisch gepragten Gebieten verschmolz der Glaube an den aufhockenden Wiederganger mit dem Seelenglauben so dass es den Volkskundlern um 1920 grosse Schwierigkeiten bereitete aus einem diffusen Gespensterglauben den alten Kern den Glauben an den untoten Wiederganger herauszuschalen Der Aufhocker konnte nach der Definition auch kein Gespenst sein denn er hatte einen spurbaren Korper der auch noch von Schritt zu Schritt an Gewicht zunahm was einem materielosen Geist nicht moglich gewesen ware Zu den korperlich erscheinenden Wiedergangern gehort auch der in der westdeutschen Sagenwelt haufig genannte kopflose Reiter der uber den amerikanischen Dichter Washington Irving und seine Novelle The Legend of Sleepy Hollow in die Weltliteratur und sogar in die Filmgeschichte einging Nordische Mythologie In den Sagas sind Wiederganger in der Form des Draugrs ein haufiges Motiv so zum Beispiel in der oder in der Laxdœla saga Wer einem Wiederganger begegnete dem drohte oft ein baldiger Tod Auffallend ist hier die Betonung der Korperlichkeit des Wiedergangers die sich zum einen in seiner ubermenschlichen Kraft zeigt zum anderen aber auch in seiner Verwundbarkeit Draugar konnen getotet werden indem ihnen der Kopf abgeschlagen wird Eine besondere Form des Wiedergangers ist der schwedische Myling auch Myrding der den Geist eines ungetauften Neugeborenen in korperlicher Form darstellt das von seiner Mutter ermordet und versteckt wurde Slawischer Volksglaube Im slawischen Volksglauben ist der Wiederganger ein Untoter ein Verstorbener welcher seinem Sarg entsteigt und wieder unter die Lebenden geht Sein Erscheinen wird nahezu immer mit Unheil und Tod in Verbindung gebracht daher verursacht er Angst und Schrecken Oft hat der Wiederganger noch etwas aus seinen Lebzeiten zu erledigen oder will Rache an seinem Morder uben oder Ahnliches Auch wenn der Tote zu sehr betrauert wird halt ihn das vom endgultigen Ubergang in das Jenseits ab In alten Grabern finden sich noch heute Leichen die gefesselt wurden denen die Sehnen durchtrennt die Gliedmassen zertrummert oder abgeschnitten und uber Kreuz auf die Brust gelegt die ins Herz gepfahlt oder denen Kreuze oder mit Gras bewachsene Erdschollen in den Mund oder auf die Stirn gelegt wurden Alle diese Bestattungsriten sollten das Wiederkehren des Toten verhindern Der Glaube an die Wiederganger vermischt sich insoweit mit dem Glauben an Vampire doch wird ihre Ernahrung nicht thematisiert Eine von William of Newburgh aus dem 13 Jahrhundert uberlieferte Wiedergangergeschichte aus Nordengland The Revenant of Annant Castle schildert einen Fall der in allen Einzelheiten an die Vampirgeschichten aus Sudosteuropa aus jungerer Zeit erinnert und nach Ansicht des franzosischen Sagen und Mythenexperten eindeutig in den Bereich des Vampirglaubens gehort Daher ist anzunehmen dass Glaubensvorstellungen von denen die Volkskunde bislang annahm sie seien nur auf den slawisch gepragten Raum beschrankt tatsachlich uber sehr viel weitere Teile Europas verbreitet waren Hintergrunde Der Glaube an das Wiedergangertum wurde meist damit begrundet dass den Leichen wie bereits Demokrit festgestellt haben will noch geraume Zeit lang die Haare und die Nagel wuchsen heute widerlegt durch Austrocknung der Haut wirken die gleich langen Nagel und Haare Barthaare wie frisch gewachsen da die Haut schrumpft und dass Leichen nach einiger Zeit durch bakterielle Faulnis aufgedunsen sind Dies kann zum Vampirglauben beigetragen haben da die aufgedunsenen Leichen gesunder aussahen als die ausgemergelten Kranken Die Menschen glaubten daher die Leichen zogen den Lebenden die Lebenskraft ab Ebenfalls auf Faulnisprozesse und damit verbundene Gasblasenbewegung im Speiserohren Magen Darmtrakt kann man das Schmatzen der Toten in ihren Grabern zuruckfuhren das seinerzeit auch als Beweis fur eine kurz zuruckliegende Blutmahlzeit bei Vampiren galt Ubertragene BedeutungIn der Publizistik wird das Wort auch pejorativ als Synonym fur Nachfolger verwendet Siehe auchListe der FabelwesenLiteraturAugustin Calmet Gelehrte Verhandlung der Materie von den Erscheinungen der Geister und der Vampire in Ungarn und Mahren Bearbeitet und mit Anmerkungen versehen von Abraham und Irina Silberschmidt Edition Roter Drache Rudolstadt 2007 ISBN 978 3 939459 03 3 Peter Marion Kreuter Der Vampirglaube in Sudosteuropa Studien zur Genese Bedeutung und Funktion Rumanien und der Balkanraum Romanice Band 9 Weidler Berlin 2001 ISBN 3 89693 709 X Dissertation Universitat Bonn 2001 218 Seiten Erwin Rudolf Lange Sterben und Begrabnis im deutschen und slawischen Volksglauben zwischen Weichsel und Memel Eine religios volkskundliche Untersuchung Jena 1953 Dissertation Universitat Jena Theologische Fakultat 13 Marz 1953 206 Seiten Auch als Sterben und Begrabnis im Volksglauben zwischen Weichsel und Memel Gottinger Arbeitskreis Veroffentlichung Nr 140 ZDB ID 134036 0 Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Preussen Beihefte 15 Holzner Wurzburg 1955 zahlreiche Informationen uber Wiedergangerglauben im Osten des Deutschen Reiches Claude Lecouteux Geschichte der Gespenster und Wiederganger im Mittelalter Bohlau Koln u a 1987 ISBN 3 412 02587 9 Angelika Franz Daniel Nosler Gekopft und gepfahlt Archaologen auf der Jagd nach den Untoten Theiss Darmstadt 2016 ISBN 978 3 8062 3380 3 Michael Ranft Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Grabern Worin die wahre Beschaffenheit derer Hungarischen Vampyrs und Blut Sauger gezeigt Auch alle von dieser Materie bissher zum Vorschein gekommene Schrifften recensiret werden Teubner Leipzig 1734 Nachdruck Ubooks Diedorf 2006 ISBN 3 86608 015 8 Digitalisat der Originalausgabe Jean Claude Schmitt Die Wiederkehr der Toten Geistergeschichten im Mittelalter Klett Cotta Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91716 0 Matthias Schulz Sumpf der Vampire Eine in Niedersachsen entdeckte Moorleiche ist uber 2600 Jahre alt Forscher bereiten Hightech Untersuchungen vor Hauptfrage Warum wurden so viele Mumien verstummelt und angepflockt In Der Spiegel 27 Juni 2005 S 122ff Thomas Schurmann Der Nachzehrerglauben in Mitteleuropa Schriftenreihe der Kommission fur Ostdeutsche Volkskunde in der Deutschen Gesellschaft fur Volkskunde e V Bd 51 Elwert Marburg 1990 ISBN 3 7708 0938 6 Abraham Silberschmidt Irina Silberschmidt Von den blutsaugenden Toten Oder philosophische Schriften der Aufklarung zum Vampirismus Neubearbeitung und Ubertragung der Ausgaben von 1732 Hexenmond Verlag Nurnberg 2006 ISBN 3 9809645 5 8 Enthalt 1 W S G E Curieuse und sehr wunderbare Relation von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut Saugern oder Vampyrs aus authentischen Nachrichten mitgetheilet und mit Historischen und Philosophischen Reflexionen begleitet s n n l 1732 2 Christoph Friedrich Demelius Philosophischer Versuch ob nicht die merckwurdige Begebenheit derer Blutsauger in Nieder Ungern An 1732 geschehen aus denen principiis natura konne erlautert werden s n n l 1732 Wolfgang Schwerdt Vampire Wiederganger und Untote Auf der Spur der lebenden Toten Kleine Kulturgeschichten Vergangenheitsverlag Berlin 2011 ISBN 978 3 940621 39 9 WeblinksWiktionary Wiederganger Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Annett Stulzebach Vampir und Wiedergangererscheinungen aus volkskundlicher und archaologischer Sicht PDF 376 kB In Concilium medii aevi Band 1 1998 ISSN 1437 9058 S 97 121 The Walking Dead draugr and Aptrgangr in Old Norse Literature EinzelnachweiseAngelika Franz Daniel Nosler Gekopft und gepfahlt Archaologen auf der Jagd nach den Untoten Darmstadt 2016 S 76 f Johan Egerkrans Nordiska Vasen Wahlstroms 2013 S 98 100 H Diels Hrsg Die Fragmente der Vorsokratiker Hrsg von H Kranz Band II 6 Auflage Berlin 1952 79 23 f Christoph Drosser Haare und Fingernagel wachsen nach dem Tod weiter Stimmt s Hitlers Wiederganger Der Spiegel 4 Februar 1991 Gegenentwurf zum Partei Apparatschik von Alexander Will NWZ Online 8 November 2018 Digitalisat der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek Gottingen 10974989 im VD 18 Normdaten Sachbegriff GND 4195098 7 GND Explorer lobid OGND AKS

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