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Fräulein

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Fräulein
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Dieser Artikel behandelt die Anrede. Siehe auch: Das Fräulein, Fräulein (Apfelsorte) bzw. Wilde Fräulein.

Fräulein (kurz Frl.) war bis in die 1970er-Jahre hinein die förmliche Anrede für unverheiratete Frauen, unabhängig von ihrem Alter. Die Frauenbewegung kritisierte diese Verkleinerungsform. 1972 verfügte der deutsche Bundesminister des Innern in einem Erlass, dass der Gebrauch des Wortes Fräulein in Bundesbehörden zu unterlassen und als Anrede erwachsener weiblicher Personen Frau zu verwenden sei. Vergleichbare Bezeichnungen für junge, unverheiratete Frauen finden sich auch in anderen Sprachen, gelten aber teils auch dort als veraltet oder unerwünscht.

Wortgeschichte

Ära „Mann/Weib – Herr/Frau“

Im Neuhochdeutschen der Zeit vor dem 19. Jahrhundert war die Anrede Fräulein auf Standespersonen beschränkt. Frau oder mittelhochdeutsch frouwe war keine Geschlechtsbezeichnung (dafür gab es Weib oder mittelhochdeutsch wîp), sondern die Bezeichnung einer Adeligen, so wie auch Herr keine Anrede für jedermann, sondern für den Lehnsherren war.

Entsprechend bezeichneten das Fräulein die Fürstentochter und der Junker – der ‚junge Herr‘ – den Fürstensohn, während die Jungfer bzw. der Jungmann junge Frauen und Männer unabhängig von ihrem sozialen Stand bezeichnete. Diese ursprüngliche Bedeutung von Fräulein taucht noch etwa in Goethes Faust auf, wenn Faust Gretchen mit den Worten anspricht:

„Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, / Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?“

– Verse 2605 f.

Da Gretchen eine Person niederen Stands ist, ist das als eine bewusst galante Anrede zu verstehen, mit der Faust Gretchen schmeicheln will, indem er ihr eine höhere gesellschaftliche Stellung zuweist. Sie entgegnet so sachlich korrekt wie ungalant:

„Bin weder Fräulein, weder schön, / Kann ungeleitet nach Hause gehn.“

– Verse 2607 f.

Später meint Marthe zu Gretchen:

„Denk, Kind, um alles in der Welt! / Der Herr dich für ein Fräulein hält.“

– Verse 2905 f.

Ära „Mann/Frau“

Anrede Herr gegenüber Frau oder Fräulein

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert etablierte sich die Anrede Fräulein vor allem für berufstätige Frauen (etwa Angestellte in Warenhäusern, Kellnerinnen und Lehrerinnen), da weibliche Berufstätigkeit damals noch strikt auf die Zeit vor der Ehe beschränkt war. Im Deutschen Reich gab es den Lehrerinnenzölibat, der festlegte, dass weibliche Lehrkräfte unverheiratet sein mussten.

Als positiv konnotierte Eigenbezeichnung existierte der Fräulein-Begriff, nun ähnlich einem Geusenwort, bis in die späten 1970er und frühen 1980er Jahre fort. In dieser historischen Übergangszeit bestanden vor allem ältere, teilweise bewusst unverheiratet gebliebene Arbeitnehmerinnen auf der traditionellen Anrede: Diese verwies zwar einerseits auf den ab einem bestimmten Lebensalter zugeschriebenen gesellschaftlichen Makel des Unverheiratetseins (übrig gebliebene „alte Jungfer“), andererseits signalisierte der Fräulein-Begriff, dass die betreffende Person unabhängig und aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt bestritt. Ein berufstätiges Fräulein war wirtschaftlich und rechtlich nicht von einem Ehemann als Ernährer und Vormund abhängig.

Dagegen benötigte eine verheiratete Frau in der Bundesrepublik Deutschland noch bis zu einer Gesetzesnovelle im Jahr 1977 die schriftliche Erlaubnis ihres Mannes zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit; bis zum Gleichberechtigungsgesetz von 1958 hatte ein Ehemann sogar das Recht besessen, das Arbeitsverhältnis seiner Frau eigenmächtig zu kündigen. Die Unterscheidung zwischen Fräulein und Frau war auch im akademischen Berufsfeld bedeutsam: Ein Fräulein Doktor war in jedem Fall selbst promoviert, während „Frau Doktor“ auch die Höflichkeitsanrede für die Ehefrau eines Doktors sein konnte.

Zeit der Ausnahmeregelungen

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Praxis gelockert, alle weiblichen Personen unabhängig von ihrem Alter als Fräulein zu benennen, wenn sie nie verheiratet waren: 1937 gab der Reichsinnenminister allen Müttern nichtehelicher Kinder die Erlaubnis, sich auf Antrag vor der zuständigen Polizeibehörde Frau zu nennen, nachdem diese Erlaubnis in die Kennkarte eingetragen worden war. Für den Dienstverkehr des öffentlichen Dienstes war ab Mai 1937 die einheitliche Anrede Frau Vorschrift. Im Zweiten Weltkrieg wurde dies auch unverheirateten Müttern von Adoptivkindern und Verlobten von Kriegsgefallenen zugestanden.

Nach 1945 wurde das „doitsche Froilain“ von den in Deutschland stationierten amerikanischen GIs entdeckt und das Fräulein ging als Fremdwort ins Englische ein. Seitdem existiert auch die sprichwörtliche Redensart vom „Deutschen Fräuleinwunder“. Diesem Typus hat Wolfgang Koeppen 1951 in seinem Roman Tauben im Gras ein literarisches Denkmal gesetzt („das Fräulein“ ist in diesem Roman eine von mehr als dreißig Figuren).

Etablierung der Bezeichnung Frau und Verdrängung der Bezeichnung Fräulein

1869 erließ der Preußische Minister des Innern Friedrich zu Eulenburg eine Verfügung, wonach das Prädikat Frau als Titel oder königliche Gunstbezeugung verliehen wurde. Der preußische Landesminister Wolfgang Heine änderte 1919 mit einer Verfügung das Führen der Bezeichnungen Frau und Fräulein von 1869 (M.B. 298), da er hierfür das Fehlen einer Rechtsgrundlage sah und es nicht mehr den Lebensverhältnissen und Tatsachen entsprach.

In der Weimarer Republik galt seit 1919 die Anrede Frau nicht mehr als Personenstandsbezeichnung, sodass sich im nichtbehördlichen Alltag auch Unverheiratete so nennen durften. 1928 schaffte das österreichische Bundeskanzleramt die Anrede Fräulein im öffentlichen Dienst per Erlass ab.

Ab 1937 durften nach einem Runderlass des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern unverheiratete weibliche Personen sich als Frau benennen, ohne dass davor eine amtliche Genehmigung im Einzelfall nötig war. Mit dem Runderlass des Reichsministers des Innern Wilhelm Frick 1941 mussten Frauen beim Standesamt die Erlaubnis beantragen, sich als Frau benennen zu dürfen. Die Erlaubnis war in die Kennkarte einzutragen. Ohne Eintrag in der Kennkarte war die Benennung als Frau verboten. Bei jedem Wohnortwechsel musste erneut eine Beantragung erfolgen. Dies betraf auch uneheliche Mütter und ledige Adoptivmütter.

In der DDR durften unverheiratete weibliche Personen ab 1951 ohne Erlaubnis die Bezeichnung Frau führen.

„Die Doppelanrede Frau – Fräulein ist nichts anderes als die offizielle Einteilung und Wertung des ganzen weiblichen Geschlechts nach seiner erklärten Beziehung zum Manne. Der Personenstand ist beim Manne Privatangelegenheit, bei der Frau aber Gegenstand öffentlichen Interesses.“

– 1952: Zuschrift einer Leserin im CDU-Parteiblatt Union in Deutschland

1954 beantragte die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei (DP) unter anderem die Aufhebung der Vorschriften zu den amtlichen Bezeichnungen einer unverheirateten Frau. Der Bundestag lehnte den Antrag jedoch am 13. Dezember 1954 ab. Am 17. Dezember 1954 hielt Elisabeth Lüders, die FDP-Abgeordnete, ein Plädoyer für die Abschaffung des Fräuleins im Plenarsaal des Deutschen Bundestags. 1955 hob Bundesinnenminister Gerhard Schröder (CDU) per Runderlass den preußischen und nationalsozialistischen Bezugserlass auf und verfügte, dass in amtlichen Schreiben jede weibliche Person, die das wünsche, mit Frau bezeichnet werden müsse:

„Die Bezeichnung ‚Frau‘ ist weder eine Personenstandsbezeichnung noch ein Teil des Namens noch ein Titel, der verliehen werden müßte oder könnte. Sie ist auch nicht gleichbedeutend mit ‚Ehefrau‘. Vielmehr steht es jeder unverheirateten weiblichen Person frei, sich ‚Frau‘ zu nennen. Von dieser Möglichkeit wird zunehmend Gebrauch gemacht. Es ist daher gerechtfertigt und geboten, unverheiratete weibliche Personen auch im amtlichen Verkehr mit ‚Frau‘ anzureden, wenn sie dies wünschen.“

Am 9. Februar 1955 veröffentlichte der Bundesminister des Innern ein Rundschreiben, in dem darauf hingewiesen wurde, dass unverheiratete weibliche Personen auch im amtlichen Verkehr mit Frau anzureden seien, wenn sie dies wünschten.

1971 kündigte das deutsche Bundesministerium des Innern unter Hans-Dietrich Genscher (FDP) an, dass der Gebrauch des Wortes Fräulein in Bundesbehörden zu unterlassen sei; mit Erlass vom 16. Januar 1972 wurde die Bezeichnung Fräulein abgeschafft und die Anrede erwachsener weiblicher Personen mit Frau festgeschrieben:

„Es ist an der Zeit, im behördlichen Sprachgebrauch der Gleichstellung von Mann und Frau und dem zeitgemäßen Selbstverständnis der Frau von ihrer Stellung in der Gesellschaft Rechnung zu tragen. Somit ist es nicht länger angebracht, bei der Anrede weiblicher Erwachsener im behördlichen Sprachgebrauch anders zu verfahren, als es bei männlichen Erwachsenen seit jeher üblich ist. […] Im behördlichen Sprachgebrauch ist daher für jede weibliche Erwachsene die Anrede ‚Frau‘ zu verwenden.“

Mitte der 1970er wurde der letzte behördliche Vordruck, auf dem ein „Fräulein“ vorkam, vernichtet.

Die Zweite Welle der Frauenbewegung kritisierte ab den 1970er-Jahren die Verkleinerungsform Fräulein wegen der gesellschaftlichen Werte und Vorstellungen, die darin zum Tragen kämen: Einerseits löse das sächliche Genus (ähnlich bei das Weib) unerwünschte Assoziationen aus (als ob weibliche Personen Sachen wären), andererseits werde durch den Gebrauch der Unterscheidung zwischen Fräulein und Frau die Ansicht gefördert, wonach eine weibliche Person erst dann als erwachsene Frau gelten könne, wenn sie heirate, während einem jungen unverheirateten Mann dadurch, dass man ihn Herr nenne, signalisiert werde, dass man ihn für einen vollwertigen Mann halte. Denn der Junker (Junggeselle) hatte keine vergleichbare Wortgeschichte bis ins bürgerliche Zeitalter hinein und der Jungmann hat sich nur als Schimpfwort für den „Hagestolz“ erhalten, nicht als formelle Kategorie.

Systematisiert wurde die Kritik am traditionellen Sprachgebrauch in den Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs, die vier Sprachwissenschaftlerinnen 1980 veröffentlichten. Sie empfahlen den vollständigen Verzicht auf den Gebrauch des Wortes Fräulein; wer dieser Empfehlung nicht folge, müsse als Sexist gelten. Die Deutsche UNESCO-Kommission schloss sich 1993 dieser Sichtweise an: „Das Prinzip der sprachlichen Symmetrie besagt, dass dort, wo von Frauen und Männern die Rede ist, beide gleich zu behandeln sind.“ Immer dann, wenn bei einer männlichen Person „Herr“ als Anrede oder Bezeichnung angemessen sei, gebe es keinen Grund, einer gleichaltrigen weiblichen Person in derselben Situation die Anrede oder Bezeichnung „Frau“ zu verwehren.

Aktueller Sprachgebrauch

Der Duden weist Mitte 2002 in einem Newsletter-Beitrag darauf hin, dass man Personen, die Wert darauf legen, mit Fräulein angeredet zu werden, diesen Wunsch erfüllen sollte. In aller Regel werden in solchen Fällen beim Sprechen und Schreiben in der 3. Person Singular nicht die grammatikalisch eigentlich richtigen Pronomina es und sein verwendet (etwa noch bei den Brüdern Grimm), sondern die Wörter sie und ihr; Beispiel: Das Fräulein Meyer hat ihre Handtasche liegen lassen; sie hatte es wohl eilig.

2008 befragte das Institut für Demoskopie Allensbach Deutsche zu ihrer Akzeptanz von sogenannten Tabu-Wörtern, darunter auch Fräulein. 47 % der Befragten gaben an, Fräulein selbst zu verwenden. 44 % sagten aus, es nicht zu verwenden, jedoch sich auch nicht daran zu stören. Lediglich 7 % empfanden die Benutzung ärgerlich oder abstoßend.

Iris Berben bezeichnete es 2012 als „kleine private Freude, dass ich noch ein Fräulein bin“. Sie bedauere es, dass keiner sich mehr traue, sie heute so zu nennen.

Das Amtsgericht Frankfurt am Main urteilte im September 2019, dass eine Wohnungsmieterin keinen Anspruch auf Unterlassung hat, wenn sie von ihren hochbetagten Vermietern in Aushängen zum Treppenputzplan im Hausflur mit der Anrede Frl. oder Fräulein bezeichnet wird. Diese Bezeichnung sei nicht ehrverletzend, sondern in der Gesamtschau der Umstände sei das Verhalten allenfalls unfreundlich und von mangelnder Kompromissbereitschaft geprägt.

Weitere Verwendung der Bezeichnung Fräulein

Personen:

  • Fräulein Maria (1500–1575), Regentin der Herrschaft Jever
  • Fräulein Vroni, Veronika von Quast (* 1946), bayerische Diseuse, Komikerin, Sängerin und Schauspielerin
  • Frl. Menke (* 1960), deutsche Sängerin
  • Fräulein Schneider (* 1964), deutsche Sängerin und Schauspielerin
  • Frölein Da Capo (* 1979), Schweizer Musikerin und Kolumnistin
  • Fräulein Plastique (* 1986), deutsche Sängerin

Ortsname:

  • Fräulein Steinfort, Ortsteil in Mecklenburg-Vorpommern

Literatur:

  • Das Fräulein von Scuderi von E.T.A. Hoffmann (1819/21)
  • Fräulein Julie von August Strindberg (1888)
  • Fräulein Else von Arthur Schnitzler (1924)
  • Fräulein Smillas Gespür für Schnee von Peter Høeg (1992)
  • Der Dämon und Fräulein Prym von Paulo Coelho, original O Demônio e a Srta Prym (2000)
  • Ein Fräulein wird verkauft und andere Stücke aus dem Nachlaß von Ödön von Horváth, herausgegeben von Klaus Kastberger (2005)
  • Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein von Louise Jacobs (2013)

Filmtitel:

  • Fräulein Piccolo, deutscher Stummfilm (1914)
  • Fräulein Seifenschaum, deutscher Stummfilm (1915)
  • Fräulein Kitty, US-Film von 1940 und deutscher Titel (1947)
  • Hallo Fräulein!, deutscher Spielfilm (1949)
  • Fräulein Julie, schwedischer Film nach dem gleichnamigen Roman (1951)
  • Fräulein vom Amt (1954)
  • Fräulein unberührt, dänischer Spielfilm (1963)
  • Fräulein Schmetterling, deutscher Spielfilm (1966)
  • Fräulein Smillas Gespür für Schnee (1997)
  • Fräulein Phyllis, österreichische Filmkomödie (2004)
  • Fräulein Stinnes fährt um die Welt, deutscher Dokumentarfilm (2009)

Musik:

  • Fräulein Hona, Wiener Akustikfolk- und Singer-Songwriter-Popband
  • Fräulein Wunder, ehemalige hessische Pop-Rock-Girlband
  • Fräulein, kleines Fräulein von Die Goldene Sieben (1930er Jahre)
  • Bezauberndes Fräulein, Musikalisches Lustspiel von Ralph Benatzky (1933)
  • Hallo Fräulein!, Foxtrott aus dem Film Ein Mann mit Grundsätzen (1943)
  • Fraulein ist ein Song von Lawton Williams aus dem Jahr 1957. Interpretiert wurde er u. a. von Bobby Helms, Willie Nelson, Jerry Lee Lewis und Townes Van Zandt. Die deutschsprachige Version war der erste von Chris Howland gesungene Schlager (1958).
  • Bye Bye, Fräulein, Lied von Roberto Blanco (1976)
  • Fraulein von The Church (1982)

Weiteres:

  • Fräulein vom Amt: veraltet für eine Telefonistin

Sonstiges

In Frankreich ist die Bezeichnung Mademoiselle deutlich verbreiteter als Fräulein in Deutschland. Französische Feministinnen kämpften dafür, dass die Bezeichnung Mademoiselle aus amtlichen Formularen entfernt wird, weil sie diskriminierend sei. Ein Erlass vom 21. Februar 2012 wies die französischen Verwaltungen an, den Begriff (sowie eine Reihe anderer Begriffe wie Mädchenname) in amtlichen Schreiben und Formularen so weit wie möglich zu vermeiden.

Literatur

  • Annette Brauerhoch: Fräuleins und GIs: Geschichte und Filmgeschichte. Stroemfeld, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-86109-170-4 (Habilitationsschrift).
  • Sophie Cohen: Weibliche Anredeformen: Eine sprachgeschichtliche Skizze von Sophie Cohen. Vereinsschrift der Frankfurter Werbestelle für die Einheitsanrede „Frau“. In: Die Frau. Band 26, 1919, S. 147–151.
  • Anne Quinn Cramer: „Frau“ or „Fräulein“: How to adress a woman in German. In: Die Unterrichtspraxis / For the teaching of German. Jahrgang 9, Heft 1, 1976, S. 28–29.
  • Theodor Matthias: Wielands Aufsatz: Demoiselle oder Fräulein. In: Zeitschrift für Deutsche Wortforschung. Band 5, 1903/1904, S. 23–58.
  • Andreas Nentwich: Die Fräuleins. In: Andrea Köhler (Hrsg.): Kleines Glossar des Verschwindens: Von Autokino bis Zwischengas: Lauter Nachrufe. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49467-6, S. 92–96.
  • Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F. Pusch: Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs. In: Linguistische Berichte. Heft 69, 1980, S. 15–21; Nachdruck in Magdalene Heuser (Hrsg.): Frauen – Sprache – Literatur: Fachwissenschaftliche Forschungsansätze und didaktische Modelle und Erfahrungsberichte für den Deutschunterricht (= ISL Informationen zur Sprach- und Literaturdidaktik. Band 38). Schöningh, Paderborn u. a. 1982, ISBN 3-506-74088-1, S. 84–90 (durchsuchbar in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Wiktionary: Fräulein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • DWDS-Wortverlaufskurve für „Fräulein“ (1600–2000). In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache.
  • Katja Iken: Aus für den Begriff »Fräulein« 1972: »Als Freiwild markiert«. In: Der Spiegel. 15. Januar 2022.
  • Beatrix Novy, Kalenderblatt: Vor 50 Jahren: Die Anrede „Fräulein“ wurde abgeschafft. In: Deutschlandfunk. 16. Februar 2021.
  • Westdeutscher Rundfunk: Stichtag: 16. Februar 1971 – BRD schafft Anrede „Fräulein“ im Amtsdeutsch ab. In: WDR.de. 16. Februar 2011.
  • Monika Köpcke: Vor 50 Jahren: Der Bundestag entscheidet, dass für unverheiratete Frauen die Anrede „Fräulein“ gilt. In: Deutschlandfunk. 13. Dezember 2004 (CDU lehnt Änderungsantrag ab).

Einzelnachweise

  1. Immer mehr Mütter, die nicht "hinauf heiraten". In: Die Presse. 11. Mai 2023, abgerufen am 15. März 2025. 
  2. Verordnung des Reichsjustizministeriums Nr. 2697. In: Reichshaushalts- und Besoldungsblatt. 21. Juni 1937.
  3. Angelika Gardiner-Sirtl: Gleichberechtigt? Was die Frauen erreicht haben – und was zu tun bleibt. Mosaik, München 1982, S. 84–85.
  4. Beatrix Novy: Die Anrede „Fräulein“ wurde abgeschafft. In: Deutschlandfunk. 16. Februar 2021, abgerufen am 16. Februar 2021. 
  5. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien: in 5 Bänden. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00543-4, S. 388. 
  6. RMin.Bl.i.V., 1937, S. 885
  7. RMin.Bl.i.V., 1941, S. 1181.
  8. Verfügung über die Führung der Bezeichnung „Frau“ durch unverheiratete weibliche Personen vom 15. Dezember 1951 (MBl. S. 140).
  9. Der Bundestag entscheidet, dass für unverheiratete Frauen die Anrede "Fräulein" gilt. In: deutschlandfunk.de. 13. Dezember 2004, abgerufen am 3. April 2023. 
  10. Kerstin Schenke: Virtuelle Ausstellung: Das Fräulein im Amt – 40 Jahre Runderlass des BMI „Führung der Bezeichnung ‚Frau‘“. In: Bundesarchiv.de. Abgerufen am 12. Februar 2021 (Materialien und Hintergrundinformationen zum Runderlass des BMI vom 16. Januar 1972);
    ebenda als PDF: Scan S. 1, Scan S. 2.
  11. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 22. April 1955, Nr. 16. Bekanntmachung Nr. 208, S. 92.
  12. Stichtag: 16. Februar 1971 – BRD schafft Anrede „Fräulein“ im Amtsdeutsch ab. In: WDR.de. 16. Februar 2011, abgerufen am 12. März 2021.
  13. Marlis Hellinger, Christine Bierbach: Eine Sprache für beide Geschlechter: Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch. Herausgegeben von der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn 1993, ISBN 3-927907-32-4 (mit Vorwort von Irmela Neu-Altenheimer; PDF: 37 kB auf unesco.de).
  14. Institut für Demoskopie Allensbach, Pressemitteilung: Wie denken die Deutschen über ihre Muttersprache und über Fremdsprachen? (Memento vom 30. Dezember 2010 im Internet Archive) In: GfdS.de. 13. Juni 2008, abgerufen am 29. November 2021.
  15. Meldung: Iris Berben: Ist gern ein „Fräulein“. In: Bunte.de. 17. Oktober 2012, abgerufen am 29. November 2021.
  16. Wolfgang Ihl: Mieterin klagt gegen Vermieter-Ehepaar – Putzplan fürs Treppenhaus: Bezeichnung einer Mieterin als „Fräulein“ wird zum Fall für die Justiz. In: Saarbrücker Zeitung. 4. September 2019, abgerufen am 29. November 2021 (Aktenzeichen 29 C 1220/19).
  17. Oliver Teutsch: „nicht ehrverletzend“: Mieterin scheitert mit „Fräulein“-Klage am Amtsgericht. In: Frankfurter Rundschau. 31. August 2019, abgerufen am 29. November 2021.
  18. Sylvie Stephan (CV): Franzosen streichen das "Mademoiselle". In: Rheinische Post vom 30. September 2011, S. B6.
  19. Circulaire n° 5575/SG vom 21. Februar 2012, https://www.legifrance.gouv.fr/download/pdf/circ?id=34682

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 22:07

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Dieser Artikel behandelt die Anrede Siehe auch Das Fraulein Fraulein Apfelsorte bzw Wilde Fraulein Fraulein kurz Frl war bis in die 1970er Jahre hinein die formliche Anrede fur unverheiratete Frauen unabhangig von ihrem Alter Die Frauenbewegung kritisierte diese Verkleinerungsform 1972 verfugte der deutsche Bundesminister des Innern in einem Erlass dass der Gebrauch des Wortes Fraulein in Bundesbehorden zu unterlassen und als Anrede erwachsener weiblicher Personen Frau zu verwenden sei Vergleichbare Bezeichnungen fur junge unverheiratete Frauen finden sich auch in anderen Sprachen gelten aber teils auch dort als veraltet oder unerwunscht Brief mit der Anschrift FrauleinGrab Friederike Kempner 1904 Kammersangerin Frl Hiedler in einer Hosenrolle um 1900 WortgeschichteAra Mann Weib Herr Frau Im Neuhochdeutschen der Zeit vor dem 19 Jahrhundert war die Anrede Fraulein auf Standespersonen beschrankt Frau oder mittelhochdeutsch frouwe war keine Geschlechtsbezeichnung dafur gab es Weib oder mittelhochdeutsch wip sondern die Bezeichnung einer Adeligen so wie auch Herr keine Anrede fur jedermann sondern fur den Lehnsherren war Entsprechend bezeichneten das Fraulein die Furstentochter und der Junker der junge Herr den Furstensohn wahrend die Jungfer bzw der Jungmann junge Frauen und Manner unabhangig von ihrem sozialen Stand bezeichnete Diese ursprungliche Bedeutung von Fraulein taucht noch etwa in Goethes Faust auf wenn Faust Gretchen mit den Worten anspricht Mein schones Fraulein darf ich wagen Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen Verse 2605 f Da Gretchen eine Person niederen Stands ist ist das als eine bewusst galante Anrede zu verstehen mit der Faust Gretchen schmeicheln will indem er ihr eine hohere gesellschaftliche Stellung zuweist Sie entgegnet so sachlich korrekt wie ungalant Bin weder Fraulein weder schon Kann ungeleitet nach Hause gehn Verse 2607 f Spater meint Marthe zu Gretchen Denk Kind um alles in der Welt Der Herr dich fur ein Fraulein halt Verse 2905 f Ara Mann Frau Anrede Herr gegenuber Frau oder Fraulein Stellenanzeige der Bozner Nachrichten von 1917 Fraulein fur Kindererziehung gesucht Im spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert etablierte sich die Anrede Fraulein vor allem fur berufstatige Frauen etwa Angestellte in Warenhausern Kellnerinnen und Lehrerinnen da weibliche Berufstatigkeit damals noch strikt auf die Zeit vor der Ehe beschrankt war Im Deutschen Reich gab es den Lehrerinnenzolibat der festlegte dass weibliche Lehrkrafte unverheiratet sein mussten Als positiv konnotierte Eigenbezeichnung existierte der Fraulein Begriff nun ahnlich einem Geusenwort bis in die spaten 1970er und fruhen 1980er Jahre fort In dieser historischen Ubergangszeit bestanden vor allem altere teilweise bewusst unverheiratet gebliebene Arbeitnehmerinnen auf der traditionellen Anrede Diese verwies zwar einerseits auf den ab einem bestimmten Lebensalter zugeschriebenen gesellschaftlichen Makel des Unverheiratetseins ubrig gebliebene alte Jungfer andererseits signalisierte der Fraulein Begriff dass die betreffende Person unabhangig und aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt bestritt Ein berufstatiges Fraulein war wirtschaftlich und rechtlich nicht von einem Ehemann als Ernahrer und Vormund abhangig Dagegen benotigte eine verheiratete Frau in der Bundesrepublik Deutschland noch bis zu einer Gesetzesnovelle im Jahr 1977 die schriftliche Erlaubnis ihres Mannes zur Aufnahme einer Erwerbstatigkeit bis zum Gleichberechtigungsgesetz von 1958 hatte ein Ehemann sogar das Recht besessen das Arbeitsverhaltnis seiner Frau eigenmachtig zu kundigen Die Unterscheidung zwischen Fraulein und Frau war auch im akademischen Berufsfeld bedeutsam Ein Fraulein Doktor war in jedem Fall selbst promoviert wahrend Frau Doktor auch die Hoflichkeitsanrede fur die Ehefrau eines Doktors sein konnte Zeit der Ausnahmeregelungen In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Praxis gelockert alle weiblichen Personen unabhangig von ihrem Alter als Fraulein zu benennen wenn sie nie verheiratet waren 1937 gab der Reichsinnenminister allen Muttern nichtehelicher Kinder die Erlaubnis sich auf Antrag vor der zustandigen Polizeibehorde Frau zu nennen nachdem diese Erlaubnis in die Kennkarte eingetragen worden war Fur den Dienstverkehr des offentlichen Dienstes war ab Mai 1937 die einheitliche Anrede Frau Vorschrift Im Zweiten Weltkrieg wurde dies auch unverheirateten Muttern von Adoptivkindern und Verlobten von Kriegsgefallenen zugestanden Nach 1945 wurde das doitsche Froilain von den in Deutschland stationierten amerikanischen GIs entdeckt und das Fraulein ging als Fremdwort ins Englische ein Seitdem existiert auch die sprichwortliche Redensart vom Deutschen Frauleinwunder Diesem Typus hat Wolfgang Koeppen 1951 in seinem Roman Tauben im Gras ein literarisches Denkmal gesetzt das Fraulein ist in diesem Roman eine von mehr als dreissig Figuren Etablierung der Bezeichnung Frau und Verdrangung der Bezeichnung Fraulein 1869 erliess der Preussische Minister des Innern Friedrich zu Eulenburg eine Verfugung wonach das Pradikat Frau als Titel oder konigliche Gunstbezeugung verliehen wurde Der preussische Landesminister Wolfgang Heine anderte 1919 mit einer Verfugung das Fuhren der Bezeichnungen Frau und Fraulein von 1869 M B 298 da er hierfur das Fehlen einer Rechtsgrundlage sah und es nicht mehr den Lebensverhaltnissen und Tatsachen entsprach In der Weimarer Republik galt seit 1919 die Anrede Frau nicht mehr als Personenstandsbezeichnung sodass sich im nichtbehordlichen Alltag auch Unverheiratete so nennen durften 1928 schaffte das osterreichische Bundeskanzleramt die Anrede Fraulein im offentlichen Dienst per Erlass ab Ab 1937 durften nach einem Runderlass des Reichs und Preussischen Ministers des Innern unverheiratete weibliche Personen sich als Frau benennen ohne dass davor eine amtliche Genehmigung im Einzelfall notig war Mit dem Runderlass des Reichsministers des Innern Wilhelm Frick 1941 mussten Frauen beim Standesamt die Erlaubnis beantragen sich als Frau benennen zu durfen Die Erlaubnis war in die Kennkarte einzutragen Ohne Eintrag in der Kennkarte war die Benennung als Frau verboten Bei jedem Wohnortwechsel musste erneut eine Beantragung erfolgen Dies betraf auch uneheliche Mutter und ledige Adoptivmutter In der DDR durften unverheiratete weibliche Personen ab 1951 ohne Erlaubnis die Bezeichnung Frau fuhren Die Doppelanrede Frau Fraulein ist nichts anderes als die offizielle Einteilung und Wertung des ganzen weiblichen Geschlechts nach seiner erklarten Beziehung zum Manne Der Personenstand ist beim Manne Privatangelegenheit bei der Frau aber Gegenstand offentlichen Interesses 1952 Zuschrift einer Leserin im CDU Parteiblatt Union in Deutschland 1954 beantragte die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei DP unter anderem die Aufhebung der Vorschriften zu den amtlichen Bezeichnungen einer unverheirateten Frau Der Bundestag lehnte den Antrag jedoch am 13 Dezember 1954 ab Am 17 Dezember 1954 hielt Elisabeth Luders die FDP Abgeordnete ein Pladoyer fur die Abschaffung des Frauleins im Plenarsaal des Deutschen Bundestags 1955 hob Bundesinnenminister Gerhard Schroder CDU per Runderlass den preussischen und nationalsozialistischen Bezugserlass auf und verfugte dass in amtlichen Schreiben jede weibliche Person die das wunsche mit Frau bezeichnet werden musse Die Bezeichnung Frau ist weder eine Personenstandsbezeichnung noch ein Teil des Namens noch ein Titel der verliehen werden musste oder konnte Sie ist auch nicht gleichbedeutend mit Ehefrau Vielmehr steht es jeder unverheirateten weiblichen Person frei sich Frau zu nennen Von dieser Moglichkeit wird zunehmend Gebrauch gemacht Es ist daher gerechtfertigt und geboten unverheiratete weibliche Personen auch im amtlichen Verkehr mit Frau anzureden wenn sie dies wunschen Am 9 Februar 1955 veroffentlichte der Bundesminister des Innern ein Rundschreiben in dem darauf hingewiesen wurde dass unverheiratete weibliche Personen auch im amtlichen Verkehr mit Frau anzureden seien wenn sie dies wunschten 1971 kundigte das deutsche Bundesministerium des Innern unter Hans Dietrich Genscher FDP an dass der Gebrauch des Wortes Fraulein in Bundesbehorden zu unterlassen sei mit Erlass vom 16 Januar 1972 wurde die Bezeichnung Fraulein abgeschafft und die Anrede erwachsener weiblicher Personen mit Frau festgeschrieben Es ist an der Zeit im behordlichen Sprachgebrauch der Gleichstellung von Mann und Frau und dem zeitgemassen Selbstverstandnis der Frau von ihrer Stellung in der Gesellschaft Rechnung zu tragen Somit ist es nicht langer angebracht bei der Anrede weiblicher Erwachsener im behordlichen Sprachgebrauch anders zu verfahren als es bei mannlichen Erwachsenen seit jeher ublich ist Im behordlichen Sprachgebrauch ist daher fur jede weibliche Erwachsene die Anrede Frau zu verwenden Mitte der 1970er wurde der letzte behordliche Vordruck auf dem ein Fraulein vorkam vernichtet Die Zweite Welle der Frauenbewegung kritisierte ab den 1970er Jahren die Verkleinerungsform Fraulein wegen der gesellschaftlichen Werte und Vorstellungen die darin zum Tragen kamen Einerseits lose das sachliche Genus ahnlich bei das Weib unerwunschte Assoziationen aus als ob weibliche Personen Sachen waren andererseits werde durch den Gebrauch der Unterscheidung zwischen Fraulein und Frau die Ansicht gefordert wonach eine weibliche Person erst dann als erwachsene Frau gelten konne wenn sie heirate wahrend einem jungen unverheirateten Mann dadurch dass man ihn Herr nenne signalisiert werde dass man ihn fur einen vollwertigen Mann halte Denn der Junker Junggeselle hatte keine vergleichbare Wortgeschichte bis ins burgerliche Zeitalter hinein und der Jungmann hat sich nur als Schimpfwort fur den Hagestolz erhalten nicht als formelle Kategorie Systematisiert wurde die Kritik am traditionellen Sprachgebrauch in den Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs die vier Sprachwissenschaftlerinnen 1980 veroffentlichten Sie empfahlen den vollstandigen Verzicht auf den Gebrauch des Wortes Fraulein wer dieser Empfehlung nicht folge musse als Sexist gelten Die Deutsche UNESCO Kommission schloss sich 1993 dieser Sichtweise an Das Prinzip der sprachlichen Symmetrie besagt dass dort wo von Frauen und Mannern die Rede ist beide gleich zu behandeln sind Immer dann wenn bei einer mannlichen Person Herr als Anrede oder Bezeichnung angemessen sei gebe es keinen Grund einer gleichaltrigen weiblichen Person in derselben Situation die Anrede oder Bezeichnung Frau zu verwehren Aktueller SprachgebrauchDer Duden weist Mitte 2002 in einem Newsletter Beitrag darauf hin dass man Personen die Wert darauf legen mit Fraulein angeredet zu werden diesen Wunsch erfullen sollte In aller Regel werden in solchen Fallen beim Sprechen und Schreiben in der 3 Person Singular nicht die grammatikalisch eigentlich richtigen Pronomina es und sein verwendet etwa noch bei den Brudern Grimm sondern die Worter sie und ihr Beispiel Das Fraulein Meyer hat ihre Handtasche liegen lassen sie hatte es wohl eilig 2008 befragte das Institut fur Demoskopie Allensbach Deutsche zu ihrer Akzeptanz von sogenannten Tabu Wortern darunter auch Fraulein 47 der Befragten gaben an Fraulein selbst zu verwenden 44 sagten aus es nicht zu verwenden jedoch sich auch nicht daran zu storen Lediglich 7 empfanden die Benutzung argerlich oder abstossend Iris Berben bezeichnete es 2012 als kleine private Freude dass ich noch ein Fraulein bin Sie bedauere es dass keiner sich mehr traue sie heute so zu nennen Das Amtsgericht Frankfurt am Main urteilte im September 2019 dass eine Wohnungsmieterin keinen Anspruch auf Unterlassung hat wenn sie von ihren hochbetagten Vermietern in Aushangen zum Treppenputzplan im Hausflur mit der Anrede Frl oder Fraulein bezeichnet wird Diese Bezeichnung sei nicht ehrverletzend sondern in der Gesamtschau der Umstande sei das Verhalten allenfalls unfreundlich und von mangelnder Kompromissbereitschaft gepragt Weitere Verwendung der Bezeichnung FrauleinPersonen Fraulein Maria 1500 1575 Regentin der Herrschaft Jever Fraulein Vroni Veronika von Quast 1946 bayerische Diseuse Komikerin Sangerin und Schauspielerin Frl Menke 1960 deutsche Sangerin Fraulein Schneider 1964 deutsche Sangerin und Schauspielerin Frolein Da Capo 1979 Schweizer Musikerin und Kolumnistin Fraulein Plastique 1986 deutsche Sangerin Ortsname Fraulein Steinfort Ortsteil in Mecklenburg Vorpommern Literatur Das Fraulein von Scuderi von E T A Hoffmann 1819 21 Fraulein Julie von August Strindberg 1888 Fraulein Else von Arthur Schnitzler 1924 Fraulein Smillas Gespur fur Schnee von Peter Hoeg 1992 Der Damon und Fraulein Prym von Paulo Coelho original O Demonio e a Srta Prym 2000 Ein Fraulein wird verkauft und andere Stucke aus dem Nachlass von Odon von Horvath herausgegeben von Klaus Kastberger 2005 Fraulein Jacobs funktioniert nicht Als ich aufhorte gut zu sein von Louise Jacobs 2013 Filmtitel Fraulein Piccolo deutscher Stummfilm 1914 Fraulein Seifenschaum deutscher Stummfilm 1915 Fraulein Kitty US Film von 1940 und deutscher Titel 1947 Hallo Fraulein deutscher Spielfilm 1949 Fraulein Julie schwedischer Film nach dem gleichnamigen Roman 1951 Fraulein vom Amt 1954 Fraulein unberuhrt danischer Spielfilm 1963 Fraulein Schmetterling deutscher Spielfilm 1966 Fraulein Smillas Gespur fur Schnee 1997 Fraulein Phyllis osterreichische Filmkomodie 2004 Fraulein Stinnes fahrt um die Welt deutscher Dokumentarfilm 2009 Musik Fraulein Hona Wiener Akustikfolk und Singer Songwriter Popband Fraulein Wunder ehemalige hessische Pop Rock Girlband Fraulein kleines Fraulein von Die Goldene Sieben 1930er Jahre Bezauberndes Fraulein Musikalisches Lustspiel von Ralph Benatzky 1933 Hallo Fraulein Foxtrott aus dem Film Ein Mann mit Grundsatzen 1943 Fraulein ist ein Song von Lawton Williams aus dem Jahr 1957 Interpretiert wurde er u a von Bobby Helms Willie Nelson Jerry Lee Lewis und Townes Van Zandt Die deutschsprachige Version war der erste von Chris Howland gesungene Schlager 1958 Bye Bye Fraulein Lied von Roberto Blanco 1976 Fraulein von The Church 1982 Weiteres Fraulein vom Amt veraltet fur eine TelefonistinSonstigesIn Frankreich ist die Bezeichnung Mademoiselle deutlich verbreiteter als Fraulein in Deutschland Franzosische Feministinnen kampften dafur dass die Bezeichnung Mademoiselle aus amtlichen Formularen entfernt wird weil sie diskriminierend sei Ein Erlass vom 21 Februar 2012 wies die franzosischen Verwaltungen an den Begriff sowie eine Reihe anderer Begriffe wie Madchenname in amtlichen Schreiben und Formularen so weit wie moglich zu vermeiden LiteraturAnnette Brauerhoch Frauleins und GIs Geschichte und Filmgeschichte Stroemfeld Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 86109 170 4 Habilitationsschrift Sophie Cohen Weibliche Anredeformen Eine sprachgeschichtliche Skizze von Sophie Cohen Vereinsschrift der Frankfurter Werbestelle fur die Einheitsanrede Frau In Die Frau Band 26 1919 S 147 151 Anne Quinn Cramer Frau or Fraulein How to adress a woman in German In Die Unterrichtspraxis For the teaching of German Jahrgang 9 Heft 1 1976 S 28 29 Theodor Matthias Wielands Aufsatz Demoiselle oder Fraulein In Zeitschrift fur Deutsche Wortforschung Band 5 1903 1904 S 23 58 Andreas Nentwich Die Frauleins In Andrea Kohler Hrsg Kleines Glossar des Verschwindens Von Autokino bis Zwischengas Lauter Nachrufe Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49467 6 S 92 96 Senta Tromel Plotz Ingrid Guentherodt Marlis Hellinger Luise F Pusch Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs In Linguistische Berichte Heft 69 1980 S 15 21 Nachdruck in Magdalene Heuser Hrsg Frauen Sprache Literatur Fachwissenschaftliche Forschungsansatze und didaktische Modelle und Erfahrungsberichte fur den Deutschunterricht ISL Informationen zur Sprach und Literaturdidaktik Band 38 Schoningh Paderborn u a 1982 ISBN 3 506 74088 1 S 84 90 durchsuchbar in der Google Buchsuche WeblinksWiktionary Fraulein Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen DWDS Wortverlaufskurve fur Fraulein 1600 2000 In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Katja Iken Aus fur den Begriff Fraulein 1972 Als Freiwild markiert In Der Spiegel 15 Januar 2022 Beatrix Novy Kalenderblatt Vor 50 Jahren Die Anrede Fraulein wurde abgeschafft In Deutschlandfunk 16 Februar 2021 Westdeutscher Rundfunk Stichtag 16 Februar 1971 BRD schafft Anrede Fraulein im Amtsdeutsch ab In WDR de 16 Februar 2011 Monika Kopcke Vor 50 Jahren Der Bundestag entscheidet dass fur unverheiratete Frauen die Anrede Fraulein gilt In Deutschlandfunk 13 Dezember 2004 CDU lehnt Anderungsantrag ab EinzelnachweiseImmer mehr Mutter die nicht hinauf heiraten In Die Presse 11 Mai 2023 abgerufen am 15 Marz 2025 Verordnung des Reichsjustizministeriums Nr 2697 In Reichshaushalts und Besoldungsblatt 21 Juni 1937 Angelika Gardiner Sirtl Gleichberechtigt Was die Frauen erreicht haben und was zu tun bleibt Mosaik Munchen 1982 S 84 85 Beatrix Novy Die Anrede Fraulein wurde abgeschafft In Deutschlandfunk 16 Februar 2021 abgerufen am 16 Februar 2021 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien in 5 Banden Kremayr amp Scheriau Wien 1993 ISBN 3 218 00543 4 S 388 RMin Bl i V 1937 S 885 RMin Bl i V 1941 S 1181 Verfugung uber die Fuhrung der Bezeichnung Frau durch unverheiratete weibliche Personen vom 15 Dezember 1951 MBl S 140 Der Bundestag entscheidet dass fur unverheiratete Frauen die Anrede Fraulein gilt In deutschlandfunk de 13 Dezember 2004 abgerufen am 3 April 2023 Kerstin Schenke Virtuelle Ausstellung Das Fraulein im Amt 40 Jahre Runderlass des BMI Fuhrung der Bezeichnung Frau In Bundesarchiv de Abgerufen am 12 Februar 2021 Materialien und Hintergrundinformationen zum Runderlass des BMI vom 16 Januar 1972 ebenda als PDF Scan S 1 Scan S 2 Bundesbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 22 April 1955 Nr 16 Bekanntmachung Nr 208 S 92 Stichtag 16 Februar 1971 BRD schafft Anrede Fraulein im Amtsdeutsch ab In WDR de 16 Februar 2011 abgerufen am 12 Marz 2021 Marlis Hellinger Christine Bierbach Eine Sprache fur beide Geschlechter Richtlinien fur einen nicht sexistischen Sprachgebrauch Herausgegeben von der Deutschen UNESCO Kommission Bonn 1993 ISBN 3 927907 32 4 mit Vorwort von Irmela Neu Altenheimer PDF 37 kB auf unesco de Institut fur Demoskopie Allensbach Pressemitteilung Wie denken die Deutschen uber ihre Muttersprache und uber Fremdsprachen Memento vom 30 Dezember 2010 im Internet Archive In GfdS de 13 Juni 2008 abgerufen am 29 November 2021 Meldung Iris Berben Ist gern ein Fraulein In Bunte de 17 Oktober 2012 abgerufen am 29 November 2021 Wolfgang Ihl Mieterin klagt gegen Vermieter Ehepaar Putzplan furs Treppenhaus Bezeichnung einer Mieterin als Fraulein wird zum Fall fur die Justiz In Saarbrucker Zeitung 4 September 2019 abgerufen am 29 November 2021 Aktenzeichen 29 C 1220 19 Oliver Teutsch nicht ehrverletzend Mieterin scheitert mit Fraulein Klage am Amtsgericht In Frankfurter Rundschau 31 August 2019 abgerufen am 29 November 2021 Sylvie Stephan CV Franzosen streichen das Mademoiselle In Rheinische Post vom 30 September 2011 S B6 Circulaire n 5575 SG vom 21 Februar 2012 https www legifrance gouv fr download pdf circ id 34682

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