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Künstler

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Künstler (Begriffsklärung) aufgeführt.

Als Künstler werden heute in der bildenden Kunst, der angewandten Kunst, der darstellenden Kunst, der Literatur sowie in der Musik kreativ tätige Menschen bezeichnet, die als Arbeiten oder Kunstwerke bezeichnete Erzeugnisse künstlerischen Schaffens hervorbringen. Die Summe aller Arbeiten eines Künstlers wird als sein Werk bezeichnet.

Im Kontext der deutschen Geistesgeschichte ist dagegen das Künstlertum mehr als nur ein Beruf. Für Goethe und Schiller war der Künstler der Inbegriff eines gebildeten Menschen. Diese philosophische Auffassung zieht sich als roter Faden von der Klassik über Wilhelm von Humboldt, zu Thomas Mann und vielen weiteren. Die allgemein-gesellschaftliche Reduzierung des umfassenden Begriffs des Künstlers als kreatives, gebildetes Individuum der Lebenskunst zur alleinigen Berufsbezeichnung fand erst im 20. Jahrhundert statt.

Heutiges Berufsbild

Die Abgrenzung künstlerischer Tätigkeit zu Handwerk und Kunsthandwerk ist fließend. Dabei kann der Grad der Originalität einer künstlerischen Idee, eines Entwurfs, einer Ausführung oder einer Darstellung entscheidend sein. Ebenso ist die Grenze zur „nutzbringenden“ Technik nicht immer eindeutig feststellbar.

Abgesehen von reinen freischaffenden Künstlern sind Auftraggeber für künstlerische Arbeit neben Privatleuten oft staatliche Stellen, Kirchen, Firmen oder Mäzene, zum Teil über Förderpreise und Stipendien. Daneben kann der Künstler auch fest beschäftigt sein (Regisseure des Schauspiels, Berufsmusiker, historisch auch der Hofmaler).

Gesetzliche Definition in Deutschland

Das Künstlersozialversicherungs­gesetz in Deutschland bestimmt:

„Künstler im Sinne dieses Gesetzes ist, wer Musik, darstellende oder bildende Kunst schafft, ausübt oder lehrt. Publizist im Sinne dieses Gesetzes ist, wer als Schriftsteller, Journalist oder in anderer Weise publizistisch tätig ist oder Publizistik lehrt.“

– § 2 Gesetz über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten

Das Gesetz orientiert sich an typischen Berufsbildern: Ein Grafik-Designer oder Musiker gilt als Künstler, ein Möbeltischler als Handwerker. Die deutsche Künstlersozialkasse nennt vier Berufssparten, die ihre Leistungen erhalten: Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik und Wort. Visuelle Kommunikation und Design werden zur bildenden Kunst gezählt. Schriftsteller mit oder ohne Kunstanspruch sind im Bereich Wort publizistisch Tätige. Der Umsatzsteuersatz für Künstler und Freischaffende beträgt in Deutschland 7 Prozent.

Gesetzliche Definition in Österreich

Den Begriff definiert das :

„Künstlerin/Künstler im Sinne dieses Bundesgesetzes ist, wer in den Bereichen der bildenden Kunst, der darstellenden Kunst, der Musik, der Literatur, der Filmkunst oder in einer der zeitgenössischen Ausformungen der Bereiche der Kunst auf Grund ihrer/seiner künstlerischen Befähigung im Rahmen einer künstlerischen Tätigkeit Werke der Kunst schafft.“

– § 2 (1) Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz

Die Rechtssetzung fasst den Begriff durch die Formulierung „zeitgenössischen Ausformungen“ offen auf und ist insgesamt sehr werkorientiert:

Künstler ist, wer kunstschaffend ist.

Eine künstlerische Tätigkeit ist – nach der steuerlichen Rechtsprechung – „immer dann gegeben, wenn eine persönlich eigenschöpferische Tätigkeit in einem umfassenden Kunstfach aufgrund künstlerischer Begabung entfaltet wird.“ Der Begriff eigenschöpferisch wird bei Musikern, Dirigenten, Schauspielern und Regisseuren und bildenden Künstlern auch auf reproduzierende Tätigkeiten als künstlerisch ausgedehnt. Weiters ergänzt aber der Abs. 2 Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz:

„Wer eine künstlerische Hochschulausbildung erfolgreich absolviert hat, weist jedenfalls die künstlerische Befähigung für die Ausübung der von der Hochschulausbildung umfassten künstlerischen Tätigkeiten auf.“

Damit fallen auch beruflich als Künstler einschlägig ausgebildete unter den Begriff künstlerische Tätigkeit, was im Besonderen die Lehrtätigkeit mitumfasst.

Einkommensteuer­rechtlich kann ein Künstler sowohl im Rahmen eines Dienstverhältnisses (Arbeitnehmer) tätig sein als auch selbständig und rechnet dann im Allgemeinen auf Werkvertrags­basis ab.Umsatzsteuerrechtlich ist der Begriff dahingehend relevant, dass freischaffende Künstler in Österreich nur 13 % Umsatzsteuersatz verrechnen.

Ausbildung

Oft wird der Grad einer Befähigung Künstler zu sein, stereotypisch anhand einer Ausbildung bemessen. So wird Kunst im klassischen Sinne eher in einem Studium an Hochschulen bzw. Kunsthochschulen gelehrt, während kommerzielle, pragmatische Kunstaspekte eher an Fachhochschulen vermittelt werden. Weiter gefasst spielt eine Ausbildung zum Künstler jedoch keine Rolle; es finden sich zahlreiche Autodidakten in der Kunstszene, die Wert darauf legen, keine Ausbildung zu besitzen. Wer als Künstler angesehen wird, hängt entscheidend vom vorherrschenden oder individuellen Kunstbegriff ab.

Psychologische Eigenschaften

Durch die psychologische Kreativtätsforschung sind Künstler hinsichtlich zahlreicher Merkmale wie z. B. kognitiver Eigenschaften und Persönlichkeit untersucht worden.

→ Hauptartikel: Kreativität#Die kreative Person

Künstlerische Berufe

Typische Kunstberufe nach Kunstfach sind:

  • Bildende Kunst: Bildhauer (z. B. Steinbildhauer oder Metallbildhauer) – Maler – Medailleur – Medienkünstler – Grafiker – Konzeptkünstler – Graffiti-Künstler –
  • Visuelle Kommunikation: Comic­zeichner – Grafiker – Illustrator – Grafikdesigner – Mediengestalter
  • Darstellende Kunst einschließlich Filmkunst: Dramaturg – Opernsänger – Regisseur – Schauspieler – Tänzer – Performance (Kunst) – Filmemacher – Visual Jockey – Artist – im weiteren Sinne auch Pornodarsteller
  • Musik: Musiker – Sänger – Komponist – Dirigent – DJ
  • Literatur: Schriftsteller – Romancier – Essayist – Lyriker
  • Angewandte Kunst, einschließlich Design und Mode: Architekt – Fotograf – Kunstschmied – Graveur – Keramiker – Maskenbildner – Kostümbildner – Bühnen-/Szenenbildner – Designer – Modeschöpfer
  • Kleinkunst: Zauberkünstler – Puppenspieler – Kabarettist

Selbstverständnis bildender Künstler im historischen Wandel

Anhand von Selbstporträts seit der Renaissance lässt sich nachzeichnen, wie sich der Stand der malenden Künstler, ihre Haltung zur Gesellschaft und zu sich selbst im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Während bis zum ausgehenden Mittelalter der bildende Künstler ein namentlich unbekannter Handwerker war, er sich dann zuerst noch zurückhaltend selber zeigt, wie Botticelli oder Dürer, kann man bis hin in die Gegenwart das sich verändernde Selbstbild nachweisen, das nach der Einführung des Genie-Begriffs und dem Divino artista im Verlauf der Renaissance, folgender barocker Selbstsicherheit bis hin zu Vincent van Gogh der kritischen Selbstüberprüfung voller Zweifel weicht.

Um 1500 lösten sich die bildenden Künstler allmählich aus dem Handwerkerstand, doch war die Masse der Künstler noch immer in Gilden und Zünften organisiert und sie hatten noch immer Gesellen und Lehrlinge wie die anderen Kunsthandwerker. Außerdem waren sie noch immer auf Aufträge angewiesen, reiche Adelige benötigten ihre Werke zur Dekoration von Schlössern und Landsitzen und brauchten Porträts zur Fortsetzung ihrer Ahnengalerien; Prälaten ließen ihre Kirchen und Klöster prachtvoll ausstatten. Der Zweck der Malerei und Skulptur blieb sich im Allgemeinen gleich und niemand hätte ihn ernstlich in Frage gestellt, nämlich schöne Dinge für Menschen zu schaffen, die danach verlangten. Auf diesem gemeinsamen Boden entstanden unter den Künstlern und Auftraggebern nur verschiedene Schulen und Theorien, die untereinander über die Frage im Streit lagen, was „Schönheit“ sei. Das Selbstverständnis der Künstler hat sich seither verändert, insbesondere seit der Zeit der Französischen Revolution, die die alten Auftraggeber entmachtete und dadurch teilweise neue schuf. Die Grundkonstellation der ökonomischen Abhängigkeit vom Auftraggeber oder Kunden ist bei allen Wandlungen des Selbstverständnisses aber bis heute geblieben. Dies sorgt bisweilen für (auch innere) Konflikte angesichts eines Selbstverständnisses, das oft Kreativität, Selbstverwirklichung oder die Mission politischer oder gesellschaftlicher Positionen in den Mittelpunkt stellt.

Zeitgenössische Künstler

In der Zeitgenössischen Kunst sind Künstler, die im internationalen Kunstbetrieb wahrgenommen werden, nicht auf traditionelle Kunstsparten zu reduzieren. Ihre Rolle verändert sich durch interdisziplinäre Herangehensweisen, durch Bezüge zu geisteswissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, durch neue Kunstformen in neuen Medien, siehe Digitale Kunst, und durch die ständigen Veränderungen auf dem Kunstmarkt und im Kunstbetrieb. Literatur, Film, Musik, Theater und Bildende Kunst gehen in Neuen Medien ineinander über und die Grenzen zwischen „reiner Kunst“, L’art pour l’art, engagierter Kunst und Kunstkommerz sind durchlässig.

Welche Werke und Künstler am Kunstmarkt begehrt sind, hängt von vielen Faktoren ab. Nicht immer sind allein künstlerische und kunsthistorische Qualitäten ausschlaggebend. Die mediale Darstellung des Künstlers und seiner Kunst können die Wertschätzung stark beeinflussen. Deshalb arbeiten Künstler oft im Verbund mit professionellen Vermittlern, wie Kunsthändlern, Galeristen und Kulturmanagern. Der Name eines Künstlers kann in solchen Vermarktungszusammenhängen zur Handelsmarke werden und seine mediale Präsenz zu Kapital. Die Orientierung an bekannten Künstlernamen und ihre ständige Erwähnung (engl.: namedropping) gehört daher zu den Eigenheiten des Kunstbetriebs, ähnlich dem Starkult in der Musik. Dagegen steht das Ideal, sich als Betrachter unvoreingenommen auf Kunstwerke einzulassen und von ihrer Qualität ausgehend eine Künstlerin oder einen Künstler zu entdecken.

Kritiker

Der Kritiker des Künstlers ist der Kunstkritiker. Der fundamentalste Kritiker des Künstlers ist der Künstlerkollege aufgrund der Sachkenntnis, aber auch als Ausdruck des Wettbewerbs.

Siehe auch

  • Die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Betrachter
  • Divino artista
  • Kunsthochschule
  • Kunstkompass
  • Künstlerroman
  • Liste von Bildhauern
  • Liste von Künstlermuseen
  • Liste von Malern

Literatur

  • Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler Deutschland, Österreich, Schweiz, 2 Teilbände (Redaktion Andreas Klimt), 2. Jahrgang, de Gruyter Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-24737-8 (mit biographischen Daten, Adresse, Lehrtätigkeit, ausstellenden Galerien u. a. von 6.700 lebenden Bildenden Künstlern: Malerei, Grafik, Bildhauerei, Buchkunst, Aktions- und Medienkünsten und (in Auswahl) Architektur, Fotografie und Kunsthandwerk).
  • Oskar Bätschmann: Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem. DuMont, Köln 1997.
  • Stefan Borchard: Heldendarsteller. Gustave Courbet, Edouard Manet und die Legende vom modernen Künstler. Berlin 2007.
  • Alessandro Conti: Der Weg des Künstlers. Vom Handwerker zum Virtuosen. Wagenbach, Berlin 1998.
  • Anne Marie Freybourg (Hrsg.): Die Inszenierung des Künstlers, JOVIS Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86859-031-9.
  • Ernst Kris, Otto Kurz: Die Legende vom Künstler. Frankfurt am Main 1995 (jüngste Auflage).
  • Wolfgang Ruppert: Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der kulturellen Moderne im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998.
  • Martin Warnke: Der Hofkünstler. Zur Vorgeschichte des modernen Künstlers. 2. Auflage Köln 1996.
  • Olaf Zimmermann, Gabriele Schulz: Traumberuf Künstler. Bildung und Wissen Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 978-3-8214-7618-6.

Weblinks

Commons: Artists – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Künstler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Künstler – Zitate
Wikibooks: Zweideutigkeit als System - Thomas Manns Forderung an die Kunst: Der Künstler und die Gesellschaft – Lern- und Lehrmaterialien
  • Literatur von und über Künstler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Schiller: „Die Künstler“ Gedicht, 1789. Abgerufen am 4. Juni 2013.
  2. Das Wichtigste zur Künstlersozialversicherung in Kürze. (PDF; 225 kB) Infoblatt der Künstlersozialkasse. Archiviert vom Original am 28. Februar 2013; abgerufen am 6. März 2019. 
  3. Künstler, Medienprofis und ihre Steuern. In: künstlerberaten.de. Archiviert vom Original am 15. Mai 2014; abgerufen am 4. Juni 2013. 
  4. Steuer- und Sozialversicherungsrecht für Künstler. FAQ’s – Jetzt erst Recht! Basics for artists/Tipps für Künstler. In: kultur steiermark. Kultur Service Gesellschaft Steiermark, Land Steiermark – Amt der Steiermärkischen Landesregierung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2015; abgerufen am 2. Januar 2015. 
  5. Quantschnigg/Schuch: Einkommensteuerhandbuch. Wien 1993, S. 829 ff.  Zitat: Künstlerische Tätigkeit – gewerbliche Tätigkeit. In: FAQ’s. Kultur Service, Land Steiermark, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2015; abgerufen am 2. Januar 2015. 
  6. VwGH 14. November 1990. 90/13/0106, zit. ebd.
  7. Nicht selbständige Tätigkeit – selbständige Tätigkeit. In: kulturservice.steiermark.at. Kultur Service, Land Steiermark, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2015; abgerufen am 2. Januar 2015. 
  8. Umsatzsteuersatz. In: kulturservice.steiermark.at. Kultur Service, Land Steiermark, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2015; abgerufen am 2. Januar 2015. 
  9. Gregory J. Feist: A Meta-Analysis of Personality in Scientific and Artistic Creativity. In: Personality and Social Psychology Review. Band 2, Nr. 4, S. 290–309 (sagepub.com). 
  10. vgl. Klant, Schulze-Weslarn, Walch (Hg.): Grundkurs Kunst 1. Schroedel 1988. S. 8–9
  11. Ernst Gombrich: Die Geschichte der Kunst. Phaidon, Köln 1952 (Engl. Originalausgabe: Phaidon, London 1950. Dt. Neuauflage: Phaidon, Berlin 2009, S. 475)
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4033423-5 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: sh85008276 | NDL: 00562300

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jun 2025 / 20:25

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kunstler Begriffsklarung aufgefuhrt Als Kunstler werden heute in der bildenden Kunst der angewandten Kunst der darstellenden Kunst der Literatur sowie in der Musik kreativ tatige Menschen bezeichnet die als Arbeiten oder Kunstwerke bezeichnete Erzeugnisse kunstlerischen Schaffens hervorbringen Die Summe aller Arbeiten eines Kunstlers wird als sein Werk bezeichnet Das Gehirn eines Kunstlers Radierung von Daniel Chodowiecki Im Kontext der deutschen Geistesgeschichte ist dagegen das Kunstlertum mehr als nur ein Beruf Fur Goethe und Schiller war der Kunstler der Inbegriff eines gebildeten Menschen Diese philosophische Auffassung zieht sich als roter Faden von der Klassik uber Wilhelm von Humboldt zu Thomas Mann und vielen weiteren Die allgemein gesellschaftliche Reduzierung des umfassenden Begriffs des Kunstlers als kreatives gebildetes Individuum der Lebenskunst zur alleinigen Berufsbezeichnung fand erst im 20 Jahrhundert statt Heutiges BerufsbildDie Abgrenzung kunstlerischer Tatigkeit zu Handwerk und Kunsthandwerk ist fliessend Dabei kann der Grad der Originalitat einer kunstlerischen Idee eines Entwurfs einer Ausfuhrung oder einer Darstellung entscheidend sein Ebenso ist die Grenze zur nutzbringenden Technik nicht immer eindeutig feststellbar Abgesehen von reinen freischaffenden Kunstlern sind Auftraggeber fur kunstlerische Arbeit neben Privatleuten oft staatliche Stellen Kirchen Firmen oder Mazene zum Teil uber Forderpreise und Stipendien Daneben kann der Kunstler auch fest beschaftigt sein Regisseure des Schauspiels Berufsmusiker historisch auch der Hofmaler Gesetzliche Definition in Deutschland Das Kunstlersozialversicherungs gesetz in Deutschland bestimmt Kunstler im Sinne dieses Gesetzes ist wer Musik darstellende oder bildende Kunst schafft ausubt oder lehrt Publizist im Sinne dieses Gesetzes ist wer als Schriftsteller Journalist oder in anderer Weise publizistisch tatig ist oder Publizistik lehrt 2 Gesetz uber die Sozialversicherung der selbstandigen Kunstler und Publizisten Das Gesetz orientiert sich an typischen Berufsbildern Ein Grafik Designer oder Musiker gilt als Kunstler ein Mobeltischler als Handwerker Die deutsche Kunstlersozialkasse nennt vier Berufssparten die ihre Leistungen erhalten Bildende Kunst Darstellende Kunst Musik und Wort Visuelle Kommunikation und Design werden zur bildenden Kunst gezahlt Schriftsteller mit oder ohne Kunstanspruch sind im Bereich Wort publizistisch Tatige Der Umsatzsteuersatz fur Kunstler und Freischaffende betragt in Deutschland 7 Prozent Gesetzliche Definition in Osterreich Den Begriff definiert das Kunstlerin Kunstler im Sinne dieses Bundesgesetzes ist wer in den Bereichen der bildenden Kunst der darstellenden Kunst der Musik der Literatur der Filmkunst oder in einer der zeitgenossischen Ausformungen der Bereiche der Kunst auf Grund ihrer seiner kunstlerischen Befahigung im Rahmen einer kunstlerischen Tatigkeit Werke der Kunst schafft 2 1 Kunstler Sozialversicherungsfondsgesetz Die Rechtssetzung fasst den Begriff durch die Formulierung zeitgenossischen Ausformungen offen auf und ist insgesamt sehr werkorientiert Kunstler ist wer kunstschaffend ist Eine kunstlerische Tatigkeit ist nach der steuerlichen Rechtsprechung immer dann gegeben wenn eine personlich eigenschopferische Tatigkeit in einem umfassenden Kunstfach aufgrund kunstlerischer Begabung entfaltet wird Der Begriff eigenschopferisch wird bei Musikern Dirigenten Schauspielern und Regisseuren und bildenden Kunstlern auch auf reproduzierende Tatigkeiten als kunstlerisch ausgedehnt Weiters erganzt aber der Abs 2 Kunstler Sozialversicherungsfondsgesetz Wer eine kunstlerische Hochschulausbildung erfolgreich absolviert hat weist jedenfalls die kunstlerische Befahigung fur die Ausubung der von der Hochschulausbildung umfassten kunstlerischen Tatigkeiten auf Damit fallen auch beruflich als Kunstler einschlagig ausgebildete unter den Begriff kunstlerische Tatigkeit was im Besonderen die Lehrtatigkeit mitumfasst Einkommensteuer rechtlich kann ein Kunstler sowohl im Rahmen eines Dienstverhaltnisses Arbeitnehmer tatig sein als auch selbstandig und rechnet dann im Allgemeinen auf Werkvertrags basis ab Umsatzsteuerrechtlich ist der Begriff dahingehend relevant dass freischaffende Kunstler in Osterreich nur 13 Umsatzsteuersatz verrechnen Die Malerinnen Molly und Helene Cramer in ihrer Malschule 1900AusbildungOft wird der Grad einer Befahigung Kunstler zu sein stereotypisch anhand einer Ausbildung bemessen So wird Kunst im klassischen Sinne eher in einem Studium an Hochschulen bzw Kunsthochschulen gelehrt wahrend kommerzielle pragmatische Kunstaspekte eher an Fachhochschulen vermittelt werden Weiter gefasst spielt eine Ausbildung zum Kunstler jedoch keine Rolle es finden sich zahlreiche Autodidakten in der Kunstszene die Wert darauf legen keine Ausbildung zu besitzen Wer als Kunstler angesehen wird hangt entscheidend vom vorherrschenden oder individuellen Kunstbegriff ab Psychologische EigenschaftenDurch die psychologische Kreativtatsforschung sind Kunstler hinsichtlich zahlreicher Merkmale wie z B kognitiver Eigenschaften und Personlichkeit untersucht worden Hauptartikel Kreativitat Die kreative PersonKunstlerische BerufeTypische Kunstberufe nach Kunstfach sind Bildende Kunst Bildhauer z B Steinbildhauer oder Metallbildhauer Maler Medailleur Medienkunstler Grafiker Konzeptkunstler Graffiti Kunstler Visuelle Kommunikation Comic zeichner Grafiker Illustrator Grafikdesigner Mediengestalter Darstellende Kunst einschliesslich Filmkunst Dramaturg Opernsanger Regisseur Schauspieler Tanzer Performance Kunst Filmemacher Visual Jockey Artist im weiteren Sinne auch Pornodarsteller Musik Musiker Sanger Komponist Dirigent DJ Literatur Schriftsteller Romancier Essayist Lyriker Angewandte Kunst einschliesslich Design und Mode Architekt Fotograf Kunstschmied Graveur Keramiker Maskenbildner Kostumbildner Buhnen Szenenbildner Designer Modeschopfer Kleinkunst Zauberkunstler Puppenspieler KabarettistSelbstverstandnis bildender Kunstler im historischen WandelAnhand von Selbstportrats seit der Renaissance lasst sich nachzeichnen wie sich der Stand der malenden Kunstler ihre Haltung zur Gesellschaft und zu sich selbst im Laufe der Jahrhunderte verandert haben Wahrend bis zum ausgehenden Mittelalter der bildende Kunstler ein namentlich unbekannter Handwerker war er sich dann zuerst noch zuruckhaltend selber zeigt wie Botticelli oder Durer kann man bis hin in die Gegenwart das sich verandernde Selbstbild nachweisen das nach der Einfuhrung des Genie Begriffs und dem Divino artista im Verlauf der Renaissance folgender barocker Selbstsicherheit bis hin zu Vincent van Gogh der kritischen Selbstuberprufung voller Zweifel weicht Um 1500 losten sich die bildenden Kunstler allmahlich aus dem Handwerkerstand doch war die Masse der Kunstler noch immer in Gilden und Zunften organisiert und sie hatten noch immer Gesellen und Lehrlinge wie die anderen Kunsthandwerker Ausserdem waren sie noch immer auf Auftrage angewiesen reiche Adelige benotigten ihre Werke zur Dekoration von Schlossern und Landsitzen und brauchten Portrats zur Fortsetzung ihrer Ahnengalerien Pralaten liessen ihre Kirchen und Kloster prachtvoll ausstatten Der Zweck der Malerei und Skulptur blieb sich im Allgemeinen gleich und niemand hatte ihn ernstlich in Frage gestellt namlich schone Dinge fur Menschen zu schaffen die danach verlangten Auf diesem gemeinsamen Boden entstanden unter den Kunstlern und Auftraggebern nur verschiedene Schulen und Theorien die untereinander uber die Frage im Streit lagen was Schonheit sei Das Selbstverstandnis der Kunstler hat sich seither verandert insbesondere seit der Zeit der Franzosischen Revolution die die alten Auftraggeber entmachtete und dadurch teilweise neue schuf Die Grundkonstellation der okonomischen Abhangigkeit vom Auftraggeber oder Kunden ist bei allen Wandlungen des Selbstverstandnisses aber bis heute geblieben Dies sorgt bisweilen fur auch innere Konflikte angesichts eines Selbstverstandnisses das oft Kreativitat Selbstverwirklichung oder die Mission politischer oder gesellschaftlicher Positionen in den Mittelpunkt stellt Zeitgenossische KunstlerIn der Zeitgenossischen Kunst sind Kunstler die im internationalen Kunstbetrieb wahrgenommen werden nicht auf traditionelle Kunstsparten zu reduzieren Ihre Rolle verandert sich durch interdisziplinare Herangehensweisen durch Bezuge zu geisteswissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Erkenntnissen durch neue Kunstformen in neuen Medien siehe Digitale Kunst und durch die standigen Veranderungen auf dem Kunstmarkt und im Kunstbetrieb Literatur Film Musik Theater und Bildende Kunst gehen in Neuen Medien ineinander uber und die Grenzen zwischen reiner Kunst L art pour l art engagierter Kunst und Kunstkommerz sind durchlassig Welche Werke und Kunstler am Kunstmarkt begehrt sind hangt von vielen Faktoren ab Nicht immer sind allein kunstlerische und kunsthistorische Qualitaten ausschlaggebend Die mediale Darstellung des Kunstlers und seiner Kunst konnen die Wertschatzung stark beeinflussen Deshalb arbeiten Kunstler oft im Verbund mit professionellen Vermittlern wie Kunsthandlern Galeristen und Kulturmanagern Der Name eines Kunstlers kann in solchen Vermarktungszusammenhangen zur Handelsmarke werden und seine mediale Prasenz zu Kapital Die Orientierung an bekannten Kunstlernamen und ihre standige Erwahnung engl namedropping gehort daher zu den Eigenheiten des Kunstbetriebs ahnlich dem Starkult in der Musik Dagegen steht das Ideal sich als Betrachter unvoreingenommen auf Kunstwerke einzulassen und von ihrer Qualitat ausgehend eine Kunstlerin oder einen Kunstler zu entdecken KritikerDer Kritiker des Kunstlers ist der Kunstkritiker Der fundamentalste Kritiker des Kunstlers ist der Kunstlerkollege aufgrund der Sachkenntnis aber auch als Ausdruck des Wettbewerbs Siehe auchDie Auseinandersetzung des Kunstlers mit dem Betrachter Divino artista Kunsthochschule Kunstkompass Kunstlerroman Liste von Bildhauern Liste von Kunstlermuseen Liste von MalernLiteraturKurschners Handbuch der Bildenden Kunstler Deutschland Osterreich Schweiz 2 Teilbande Redaktion Andreas Klimt 2 Jahrgang de Gruyter Saur Munchen 2007 ISBN 978 3 598 24737 8 mit biographischen Daten Adresse Lehrtatigkeit ausstellenden Galerien u a von 6 700 lebenden Bildenden Kunstlern Malerei Grafik Bildhauerei Buchkunst Aktions und Medienkunsten und in Auswahl Architektur Fotografie und Kunsthandwerk Oskar Batschmann Ausstellungskunstler Kult und Karriere im modernen Kunstsystem DuMont Koln 1997 Stefan Borchard Heldendarsteller Gustave Courbet Edouard Manet und die Legende vom modernen Kunstler Berlin 2007 Alessandro Conti Der Weg des Kunstlers Vom Handwerker zum Virtuosen Wagenbach Berlin 1998 Anne Marie Freybourg Hrsg Die Inszenierung des Kunstlers JOVIS Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 86859 031 9 Ernst Kris Otto Kurz Die Legende vom Kunstler Frankfurt am Main 1995 jungste Auflage Wolfgang Ruppert Der moderne Kunstler Zur Sozial und Kulturgeschichte der kreativen Individualitat in der kulturellen Moderne im 19 und fruhen 20 Jahrhundert Suhrkamp Frankfurt am Main 1998 Martin Warnke Der Hofkunstler Zur Vorgeschichte des modernen Kunstlers 2 Auflage Koln 1996 Olaf Zimmermann Gabriele Schulz Traumberuf Kunstler Bildung und Wissen Verlag Nurnberg 2002 ISBN 978 3 8214 7618 6 WeblinksCommons Artists Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Kunstler Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikiquote Kunstler Zitate Wikibooks Zweideutigkeit als System Thomas Manns Forderung an die Kunst Der Kunstler und die Gesellschaft Lern und Lehrmaterialien Literatur von und uber Kunstler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweiseSchiller Die Kunstler Gedicht 1789 Abgerufen am 4 Juni 2013 Das Wichtigste zur Kunstlersozialversicherung in Kurze PDF 225 kB Infoblatt der Kunstlersozialkasse Archiviert vom Original am 28 Februar 2013 abgerufen am 6 Marz 2019 Kunstler Medienprofis und ihre Steuern In kunstlerberaten de Archiviert vom Original am 15 Mai 2014 abgerufen am 4 Juni 2013 Steuer und Sozialversicherungsrecht fur Kunstler FAQ s Jetzt erst Recht Basics for artists Tipps fur Kunstler In kultur steiermark Kultur Service Gesellschaft Steiermark Land Steiermark Amt der Steiermarkischen Landesregierung archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Januar 2015 abgerufen am 2 Januar 2015 Quantschnigg Schuch Einkommensteuerhandbuch Wien 1993 S 829 ff Zitat Kunstlerische Tatigkeit gewerbliche Tatigkeit In FAQ s Kultur Service Land Steiermark archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Januar 2015 abgerufen am 2 Januar 2015 VwGH 14 November 1990 90 13 0106 zit ebd Nicht selbstandige Tatigkeit selbstandige Tatigkeit In kulturservice steiermark at Kultur Service Land Steiermark archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Januar 2015 abgerufen am 2 Januar 2015 Umsatzsteuersatz In kulturservice steiermark at Kultur Service Land Steiermark archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 2 Januar 2015 abgerufen am 2 Januar 2015 Gregory J Feist A Meta Analysis of Personality in Scientific and Artistic Creativity In Personality and Social Psychology Review Band 2 Nr 4 S 290 309 sagepub com vgl Klant Schulze Weslarn Walch Hg Grundkurs Kunst 1 Schroedel 1988 S 8 9 Ernst Gombrich Die Geschichte der Kunst Phaidon Koln 1952 Engl Originalausgabe Phaidon London 1950 Dt Neuauflage Phaidon Berlin 2009 S 475 Normdaten Sachbegriff GND 4033423 5 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85008276 NDL 00562300

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