Organische Säuren sind chemische Verbindungen die über eine oder mehrere funktionelle Gruppen oder andere Strukturelemen
Organische Säuren

Organische Säuren sind chemische Verbindungen, die über eine oder mehrere funktionelle Gruppen oder andere Strukturelemente verfügen, die unter Abgabe von Protonen mit Wasser oder anderen protonierbaren Lösungsmitteln Gleichgewichtsreaktionen eingehen. Dabei entstehen die jeweiligen Anionen der betreffenden organischen Säuren und die Protonen werden im Fall von Wasser als Lösungsmittel, das als Protonenakzeptor und damit als Base reagiert, unter Bildung von Oxoniumionen H3O+, aufgenommen. Die Konzentration der Oxoniumionen in der Lösung ist dann größer als die Konzentration von Hydroxidionen, sodass die Lösung als sauer bezeichnet wird:
Neben organischen Säuren, die bereits mit Wasser als Säuren reagieren, gibt es eine Vielzahl weiterer organischer Verbindungen, die zwar nicht mit dem schwachen Protonenakzeptor Wasser, wohl aber mit anderen stärkeren oder sehr starken Protonenakzeptoren – wie z. B.mit dem Hydrid-Anion H− oder mit dem Amid-Anion NH2− als Säuren reagieren können. In diesen beiden speziellen Fällen stellt sich aber kein Gleichgewicht ein, denn es kommt zur Bildung von gasförmigem Wasserstoff, bzw. von gasförmigem Ammoniak die beide als Gase entweichen:
Auch solche Reaktionen sind Säure-Base-Reaktionen, müssen aber in Abwesenheit von Wasser und in einem Lösungsmittel durchgeführt werden, das selbst keine Protonen abgeben kann (z. B. in Diethylether). Sonst würden die benötigten sehr stark basischen Anionen Hydrid bzw. Amid vom Wasser oder dem unpassenden Lösungsmittel protoniert und damit vernichtet werden.
Gruppierung organischer Säuren
Vorbemerkungen, Säurestärke
Ein Maß für die Säurestärke einer chemischen Verbindung ist die Säurekonstante bzw. ihr pKs-Wert. Der Wert der Säurekonstante gibt an, wie stark die Verbindung als Säure bei der obigen Gleichgewichtsreaktion mit Wasser reagiert (protolysiert), d. h. wie weit das obige Gleichgewicht auf die rechte Seite verlagert ist. Dabei gilt: je kleiner der pKs-Wert, desto größer ist die Säurestärke der organischen Säure.
Der Begriff Organische Säure wird häufig vorschnell und vereinfachend mit Carbonsäure gleichgesetzt, also mit Verbindungen, die eine oder mehrere Carboxygruppen (–COOH) tragen. Es gibt jedoch sehr viele organische Verbindungen, die als Säuren reagieren können, die aber gar keine Carboxygruppe, sondern andere Gruppen enthalten, die ebenfalls mehr oder weniger leicht ein Proton abgeben, d. h. sauer reagieren können. Das können Gruppen sein wie z. B. die Hydroxygruppe in Alkoholen R-OH, oder die Sulfanylgruppe –SH in (Thiolen), oder die Gruppe –SO3H in organischen (Sulfonsäuren).
Die Abgabe eines Protons gelingt um so leichter, d. h. die Verbindung ist eine um so stärkere Säure, je besser das entstehende Anion durch Mesomerie oder andere zusätzliche Effekte stabilisiert wird. Dafür ist die Verbindung Ascorbinsäure (Vitamin C) ein besonders drastisches Beispiel. In der Molekülstruktur findet sich keine Carboxygruppe und trotzdem ist diese Verbindung mit pKS 4,25 eine stärkere Säure als die Essigsäure mit pKS 4,75, weil das Anion der Ascorbinsäure wegen der vorhandenen Enolgruppen und möglicher tautomerer Effekte stabilisiert wird.
Wichtig ist es festzuhalten, dass auch an C- oder an N-Atome gebundene Protonen abgegeben werden können, wenn die entstehenden Anionen mesomeriestabilisiert sind. Solche Verbindungen bezeichnet man auch als C-H-acide bzw. als N-H-acide Verbindungen. Bei diesen Verbindungen kann man – in Abwesenheit von Wasser als Lösungsmittel – die vollständige Abgabe des Protons durch Zugabe des starken Reduktionsmittels Natrium erzwingen, wobei die Protonen zum elementaren Wasserstoff reduziert und damit dem Gleichgewicht entzogen werden. Mit den so hergestellten Anionen der C-H- bzw. N-H aciden Verbindung können dann chemische Synthesen durchgeführt werden.
Carbonsäuren
Carbonsäuren mit pKS Werten ab 3,8 (Ameisensäure) und höher sind deutlich stärkere Säuren als Alkohole mit pKS Werten ab 15,9 (Ethanol) und höher. Die Säurestärke von Carbonsäuren steigt noch weiter an, wenn in der Nähe der Carboxygruppe (in α-, β- oder γ-Position) weitere elektronenziehende Gruppen vorhanden sind. So ist z. B. Trifluoressigsäure mit pKS 0,23 schon als starke Säure zu bezeichnen, im Vergleich zur nicht substituierten schwachen Essigsäure mit pKS 4,75. Beide Säuren sind stärkere Säuren als die 2-Hydroxypropionsäure Milchsäure mit pKS 3,9, die wiederum eine nur wenig stärkere Säure ist als die normale Propionsäure mit pKS 4,1.
Alkohole, Phenole, Enole
Unsubstituierte Alkohole (pKs größer 16) haben nur sehr geringe Aciditäten, während die Phenole und Naphthole wegen der Mesomeriestabilisierung der entstehenden Phenolate deutlicher acider sind: Phenol ist mit dem pKs-Wert von 9,9 um den Faktor 106 stärker sauer als z. B. Ethanol (mit einem pKs von 16). Substituenten an den aromatischen Ringsystemen der Phenole, die einen −I- oder −M-Effekt ausüben, können die Säurestärke von Phenolen und Naphtholen stark erhöhen, indem sie die negative Ladung der entstehenden Anionen stabilisieren. Sind mehrere solche Substituenten vorhanden, kann das zu stark sauren Verbindungen führen, wie z. B. bei der Pikrinsäure (pKs 0,3) mit drei Nitrogruppen (−M-Effekt) am aromatischen Ring, oder auch beim Pentachlorphenol (pKs 4,7) (−I-Effekt). Auf den speziellen Fall des Endiols Ascorbinsäure, das mit dem pKs von 4,2 stärker sauer ist als Essigsäure (pKs 4,8) wurde bereits hingewiesen.
Thiole
Thiole besitzen eine höhere Acidität als die entsprechenden Alkohole; die entstehenden Thiolate sind stabiler als die Alkoholate. Dies zeigt der Vergleich der analogen Verbindungen Ethanol (pKs 16) und Ethanthiol (auch Ethylmercaptan, pKs 12).
Schwefelsäureester und Sulfonsäuren
Die Monoester der Schwefelsäure und die Sulfonsäuren besitzen einen pKs Wert, der wegen der ähnlichen Struktur vergleichbar ist mit dem pKs Wert der zweiten Dissoziationsstufe der Schwefelsäure (pKs Wert 1,9). Die p-Toluolsulfonsäure etwa besitzt einen pKs von 0,7. Der Mono-Ester der Schwefelsäure mit Laurylalkohol, das sog. Laurylsulfat, ist zwar stärker sauer als die Sulfonsäure, besitzt den pKs Wert −0,09 und ist damit noch deutlich schwächer sauer als das Proton der ersten Dissoziationsstufe der Schwefelsäure (pKs Wert −3).
Phosphorsäureester und Phosphonsäuren
Die Mono- und Diester der Phosphorsäure (Phosphorsäureester) sowie die organischen Derivate der Phosphonsäuren sind je nach Dissoziationsstufe mittelstarke bis schwache Säuren.
CH- und NH-acide Verbindungen
Auch Kohlenwasserstoffe ohne Carboxy-, Hydroxy- oder Sulfanylgruppe können aufgrund ihrer CH- oder NH-Acidität als Säuren agieren. Hierbei ist das Vorkommen von Mehrfachbindungen und benachbarten funktionellen Gruppen oder Heteroatomen die Ursache der Acidität. Die bekannteste CH-acide Verbindung ist das Ethin (Acetylen), das aufgrund der Dreifachbindung einen pKs-Wert von 25 aufweist (Ethan: 50). Weitere Beispiele sind das Nitroethan (pKs 8,6) und das , das stärker sauer ist (pKs 3,3) als Ameisensäure (3,75). Bei der Deprotonierung entsteht aus dem Nitrocyclopentadien ein Derivat des aromatischen Cyclopentadienyl-Anions. Auch hier bestimmen mesomere Effekte zusammen mit induktiven Effekten die Acidität der Verbindungen. Acetonitril ist ein weiteres Beispiel für eine einfache CH-acide Verbindung. Bekannte NH-acide Verbindungen sind Phthalimid (pKs = 8,3) und Sulfonylharnstoffe (Tolbutamid hat einen pKs von 5,16).
Übersicht
Stoffklasse acide funktionelle Gruppe Beispiel pKs-Wert bei 25 °C Carbonsäuren Carboxygruppe: R–COOH Essigsäure 4,8 Substituierte
CarbonsäurenCarboxygruppe: R–CHxXy–COOH Trifluoressigsäure 0,23 aromatische
CarbonsäurenCarboxygruppe: Ar–COOH Benzoesäure 4,2 Alkohole Hydroxygruppe: R–OH Ethanol 16 Phenole Hydroxygruppe : Ar–OH
(Ar=Aryl)Phenol 9,9 Naphthole Hydroxygruppe : Ar–OH
(Ar=Aryl)α-Naphthol 9,3 Substituierte Phenole
(Substituenten mit -I-Effekt
wie Halogene, Nitrogruppe)Hydroxygruppe : O2N–Ar–OH
(Ar=Aryl)Pikrinsäure 0,4 Enole Hydroxygruppe (Enol) : C=C–OH Ascorbinsäure 4,2 Thiole R–SH Ethanthiol (C2H5–SH) 12 Schwefelsäureester
(Sulfate)R–O–SO3H Schwefelsäuredodecylester −0,09
Wert für die SäureSulfonsäuren
(Alkylsulfonsäuren)R–SO3H H3C–SO3H Methansulfonsäure −0,6 Sulfonsäuren
(Arensulfonsäuren)R–Ar–SO3H
(Ar=Aryl)H3C–C6H4–SO3H p-Toluolsulfonsäure −2,8 Phosphate
(= Phosphorsäureester)R–O–PO(OH)2 Adenosinmonophosphat 3,3 org. Phosphonsäuren R–PO(OH)2 H3C–PO(OH)2 Methylphosphonsäure 2,35 CH-acide Verbindungen
AlkineH–CC–R Ethin 25 CH-acide Verbindungen
NitroalkaneO2N–CRR'–H Nitroethan 8,6 CH-acide Verbindungen
β-DicarbonyleRC=OCH2C=OR' Acetylaceton ≈ 9 NH-acide Verbindungen
ImideR–(CO)2N–H Phthalimid 8,3 Anorganische Säuren zum Vergleich Mineralsäuren HO–SO2–OH Schwefelsäure −3
Einzelnachweise
- Alfons Hädener, Heinz Kaufmann: Grundlagen der organischen Chemie. Springer, 2006, ISBN 978-3-7643-7040-4
- Hans Beyer und Wolfgang Walter: Organische Chemie, S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 1984, S. 521, ISBN 3-7776-0406-2.
- J. Sangster: LOGKOW Databank. Sangster Res. Lab., Montreal Quebec, Canada. 1994.
- chem.wisc.edu: pKa Data, Compiled by R. Williams (PDF; 645 kB).
- CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- Rappoport, Zvi., Frankel, Max.: Handbook of tables for organic compound identification. 3d ed Auflage. Chemical Rubber Co, Cleveland 1967, ISBN 0-8493-0303-6.
- ChemieOnline Buchstabe E (Ethylmercaptan).
- P.H. Stahl, C.G. Wermuth: Handbook of Pharmaceutical Salts: Properties, Selection, and Use, 2002, Helvetica Chimica Acta, ISBN 3-906390-26-8.
- Guthrie, J. P.: Hydrolysis of esters of oxy acids: pKa values for strong acids. In: Can. J. Chem. 1978, 56, 2342–2354.
- ChemieOnline Buchstabe N ( vom 28. Mai 2008 im Internet Archive)
- ChemieOnline Buchstabe A
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Organische Säuren, Was ist Organische Säuren? Was bedeutet Organische Säuren?
Organische Sauren sind chemische Verbindungen die uber eine oder mehrere funktionelle Gruppen oder andere Strukturelemente verfugen die unter Abgabe von Protonen mit Wasser oder anderen protonierbaren Losungsmitteln Gleichgewichtsreaktionen eingehen Dabei entstehen die jeweiligen Anionen der betreffenden organischen Sauren und die Protonen werden im Fall von Wasser als Losungsmittel das als Protonenakzeptor und damit als Base reagiert unter Bildung von Oxoniumionen H3O aufgenommen Die Konzentration der Oxoniumionenin der Losung ist dann grosser als die Konzentration von Hydroxidionen sodass die Losung als sauer bezeichnet wird R XH H2O R X H3O displaystyle ce R XH H2O lt gt R X H3O Neben organischen Sauren die bereits mit Wasser als Sauren reagieren gibt es eine Vielzahl weiterer organischer Verbindungen die zwar nicht mit dem schwachen Protonenakzeptor Wasser wohl aber mit anderen starkeren oder sehr starken Protonenakzeptoren wie z B mit dem Hydrid Anion H oder mit dem Amid Anion NH2 als Sauren reagieren konnen In diesen beiden speziellen Fallen stellt sich aber kein Gleichgewicht ein denn es kommt zur Bildung von gasformigem Wasserstoff bzw von gasformigem Ammoniak die beide als Gase entweichen R XH H R X H2 displaystyle ce R XH H gt R X H2 R XH NH2 R X NH3 displaystyle ce R XH NH2 gt R X NH3 Auch solche Reaktionen sind Saure Base Reaktionen mussen aber in Abwesenheit von Wasser und in einem Losungsmittel durchgefuhrt werden das selbst keine Protonen abgeben kann z B in Diethylether Sonst wurden die benotigten sehr stark basischen Anionen Hydrid bzw Amid vom Wasser oder dem unpassenden Losungsmittel protoniert und damit vernichtet werden Gruppierung organischer SaurenVorbemerkungen Saurestarke Ein Mass fur die Saurestarke einer chemischen Verbindung ist die Saurekonstante bzw ihr pKs Wert Der Wert der Saurekonstante gibt an wie stark die Verbindung als Saure bei der obigen Gleichgewichtsreaktion mit Wasser reagiert protolysiert d h wie weit das obige Gleichgewicht auf die rechte Seite verlagert ist Dabei gilt je kleiner der pKs Wert desto grosser ist die Saurestarke der organischen Saure Der Begriff Organische Saure wird haufig vorschnell und vereinfachend mit Carbonsaure gleichgesetzt also mit Verbindungen die eine oder mehrere Carboxygruppen COOH tragen Es gibt jedoch sehr viele organische Verbindungen die als Sauren reagieren konnen die aber gar keine Carboxygruppe sondern andere Gruppen enthalten die ebenfalls mehr oder weniger leicht ein Proton abgeben d h sauer reagieren konnen Das konnen Gruppen sein wie z B die Hydroxygruppe in Alkoholen R OH oder die Sulfanylgruppe SH in Thiolen oder die Gruppe SO3H in organischen Sulfonsauren Strukturformel von Ascorbinsaure einem Enol Die Abgabe eines Protons gelingt um so leichter d h die Verbindung ist eine um so starkere Saure je besser das entstehende Anion durch Mesomerie oder andere zusatzliche Effekte stabilisiert wird Dafur ist die Verbindung Ascorbinsaure Vitamin C ein besonders drastisches Beispiel In der Molekulstruktur findet sich keine Carboxygruppe und trotzdem ist diese Verbindung mit pKS 4 25 eine starkere Saure als die Essigsaure mit pKS 4 75 weil das Anion der Ascorbinsaure wegen der vorhandenen Enolgruppen und moglicher tautomerer Effekte stabilisiert wird Wichtig ist es festzuhalten dass auch an C oder an N Atome gebundene Protonen abgegeben werden konnen wenn die entstehenden Anionen mesomeriestabilisiert sind Solche Verbindungen bezeichnet man auch als C H acide bzw als N H acide Verbindungen Bei diesen Verbindungen kann man in Abwesenheit von Wasser als Losungsmittel die vollstandige Abgabe des Protons durch Zugabe des starken Reduktionsmittels Natrium erzwingen wobei die Protonen zum elementaren Wasserstoff reduziert und damit dem Gleichgewicht entzogen werden Mit den so hergestellten Anionen der C H bzw N H aciden Verbindung konnen dann chemische Synthesen durchgefuhrt werden Carbonsauren Hauptartikel Carbonsauren Allgemeine Struktur der Carbonsauren Carbonsauren mit pKS Werten ab 3 8 Ameisensaure und hoher sind deutlich starkere Sauren als Alkohole mit pKS Werten ab 15 9 Ethanol und hoher Die Saurestarke von Carbonsauren steigt noch weiter an wenn in der Nahe der Carboxygruppe in a b oder g Position weitere elektronenziehende Gruppen vorhanden sind So ist z B Trifluoressigsaure mit pKS 0 23 schon als starke Saure zu bezeichnen im Vergleich zur nicht substituierten schwachen Essigsaure mit pKS 4 75 Beide Sauren sind starkere Sauren als die 2 Hydroxypropionsaure Milchsaure mit pKS 3 9 die wiederum eine nur wenig starkere Saure ist als die normale Propionsaure mit pKS 4 1 Alkohole Phenole Enole Hauptartikel Alkohole Phenole und Enole Unsubstituierte Alkohole pKs grosser 16 haben nur sehr geringe Aciditaten wahrend die Phenole und Naphthole wegen der Mesomeriestabilisierung der entstehenden Phenolate deutlicher acider sind Phenol ist mit dem pKs Wert von 9 9 um den Faktor 106 starker sauer als z B Ethanol mit einem pKs von 16 Substituenten an den aromatischen Ringsystemen der Phenole die einen I oder M Effekt ausuben konnen die Saurestarke von Phenolen und Naphtholen stark erhohen indem sie die negative Ladung der entstehenden Anionen stabilisieren Sind mehrere solche Substituenten vorhanden kann das zu stark sauren Verbindungen fuhren wie z B bei der Pikrinsaure pKs 0 3 mit drei Nitrogruppen M Effekt am aromatischen Ring oder auch beim Pentachlorphenol pKs 4 7 I Effekt Auf den speziellen Fall des Endiols Ascorbinsaure das mit dem pKs von 4 2 starker sauer ist als Essigsaure pKs 4 8 wurde bereits hingewiesen Thiole Hauptartikel Alkanthiole Thiole besitzen eine hohere Aciditat als die entsprechenden Alkohole die entstehenden Thiolate sind stabiler als die Alkoholate Dies zeigt der Vergleich der analogen Verbindungen Ethanol pKs 16 und Ethanthiol auch Ethylmercaptan pKs 12 Schwefelsaureester und Sulfonsauren Struktur von Toluolsulfonsaure Die Monoester der Schwefelsaure und die Sulfonsauren besitzen einen pKs Wert der wegen der ahnlichen Struktur vergleichbar ist mit dem pKs Wert der zweiten Dissoziationsstufe der Schwefelsaure pKs Wert 1 9 Die p Toluolsulfonsaure etwa besitzt einen pKs von 0 7 Der Mono Ester der Schwefelsaure mit Laurylalkohol das sog Laurylsulfat ist zwar starker sauer als die Sulfonsaure besitzt den pKs Wert 0 09 und ist damit noch deutlich schwacher sauer als das Proton der ersten Dissoziationsstufe der Schwefelsaure pKs Wert 3 Phosphorsaureester und Phosphonsauren Die Mono und Diester der Phosphorsaure Phosphorsaureester sowie die organischen Derivate der Phosphonsauren sind je nach Dissoziationsstufe mittelstarke bis schwache Sauren CH und NH acide Verbindungen Hauptartikel CH Aciditat und NH Aciditat Die CH acide Verbindung Acetessigester acide sind die Wasserstoffe zwischen den beiden Carbonylgruppen Auch Kohlenwasserstoffe ohne Carboxy Hydroxy oder Sulfanylgruppe konnen aufgrund ihrer CH oder NH Aciditat als Sauren agieren Hierbei ist das Vorkommen von Mehrfachbindungen und benachbarten funktionellen Gruppen oder Heteroatomen die Ursache der Aciditat Die bekannteste CH acide Verbindung ist das Ethin Acetylen das aufgrund der Dreifachbindung einen pKs Wert von 25 aufweist Ethan 50 Weitere Beispiele sind das Nitroethan pKs 8 6 und das das starker sauer ist pKs 3 3 als Ameisensaure 3 75 Bei der Deprotonierung entsteht aus dem Nitrocyclopentadien ein Derivat des aromatischen Cyclopentadienyl Anions Auch hier bestimmen mesomere Effekte zusammen mit induktiven Effekten die Aciditat der Verbindungen Acetonitril ist ein weiteres Beispiel fur eine einfache CH acide Verbindung Bekannte NH acide Verbindungen sind Phthalimid pKs 8 3 und Sulfonylharnstoffe Tolbutamid hat einen pKs von 5 16 UbersichtStoffklasse acide funktionelle Gruppe Beispiel pKs Wert bei 25 CCarbonsauren Carboxygruppe R COOH Essigsaure 4 8Substituierte Carbonsauren Carboxygruppe R CHxXy COOH Trifluoressigsaure 0 23aromatische Carbonsauren Carboxygruppe Ar COOH Benzoesaure 4 2Alkohole Hydroxygruppe R OH Ethanol 16Phenole Hydroxygruppe Ar OH Ar Aryl Phenol 9 9Naphthole Hydroxygruppe Ar OH Ar Aryl a Naphthol 9 3Substituierte Phenole Substituenten mit I Effekt wie Halogene Nitrogruppe Hydroxygruppe O2N Ar OH Ar Aryl Pikrinsaure 0 4Enole Hydroxygruppe Enol C C OH Ascorbinsaure 4 2Thiole R SH Ethanthiol C2H5 SH 12Schwefelsaureester Sulfate R O SO3H Schwefelsauredodecylester 0 09 Wert fur die SaureSulfonsauren Alkylsulfonsauren R SO3H H3C SO3H Methansulfonsaure 0 6Sulfonsauren Arensulfonsauren R Ar SO3H Ar Aryl H3C C6H4 SO3H p Toluolsulfonsaure 2 8Phosphate Phosphorsaureester R O PO OH 2 Adenosinmonophosphat 3 3org Phosphonsauren R PO OH 2 H3C PO OH 2 Methylphosphonsaure 2 35CH acide Verbindungen Alkine H C displaystyle equiv C R Ethin 25CH acide Verbindungen Nitroalkane O2N CRR H Nitroethan 8 6CH acide Verbindungen b Dicarbonyle RC OCH2C OR Acetylaceton 9NH acide Verbindungen Imide R CO 2N H Phthalimid 8 3Anorganische Sauren zum VergleichMineralsauren HO SO2 OH Schwefelsaure 3EinzelnachweiseAlfons Hadener Heinz Kaufmann Grundlagen der organischen Chemie Springer 2006 ISBN 978 3 7643 7040 4 Hans Beyer und Wolfgang Walter Organische Chemie S Hirzel Verlag Stuttgart 1984 S 521 ISBN 3 7776 0406 2 J Sangster LOGKOW Databank Sangster Res Lab Montreal Quebec Canada 1994 chem wisc edu pKa Data Compiled by R Williams PDF 645 kB CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification Third Edition 1984 ISBN 0 8493 0303 6 Rappoport Zvi Frankel Max Handbook of tables for organic compound identification 3d ed Auflage Chemical Rubber Co Cleveland 1967 ISBN 0 8493 0303 6 ChemieOnline Buchstabe E Ethylmercaptan P H Stahl C G Wermuth Handbook of Pharmaceutical Salts Properties Selection and Use 2002 Helvetica Chimica Acta ISBN 3 906390 26 8 Guthrie J P Hydrolysis of esters of oxy acids pKa values for strong acids In Can J Chem 1978 56 2342 2354 ChemieOnline Buchstabe N Memento vom 28 Mai 2008 im Internet Archive ChemieOnline Buchstabe A Normdaten Sachbegriff GND 4172774 5 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN sh85000537