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Der Böhlau Verlag war ein Wissenschaftsverlag und Zeitschriftenverlag mit Sitz in Wien Böhlau Verlag GmbH amp Co KG und

Böhlau Verlag

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Böhlau Verlag
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Der Böhlau Verlag war ein Wissenschaftsverlag und Zeitschriftenverlag mit Sitz in Wien (Böhlau Verlag GmbH & Co. KG) und Köln (Böhlau Verlag GmbH & Cie.) sowie einer Niederlassung in Weimar. Der Schwerpunkt seines Programms liegt nach eigenen Angaben auf Titeln „aus den historisch ausgerichteten Geisteswissenschaften“. Der Verlag wurde Anfang 2017 von der Verlagsgruppe Vandenhoeck & Ruprecht übernommen, diese wiederum per 1. März 2021 von Brill und alle gemeinsam 2024 von de Gruyter. Die Marke Böhlau wird weiter geführt.

Zwischenzeitlich hieß der Verlag nach dem Verkauf durch den Gründer „Hermann Böhlaus Nachfolger“, und das war auch nach der Teilung Deutschlands der Name des in Weimar in der DDR weitergeführten vom westdeutschen Böhlau-Verlag unabhängigen Nachfolgerverlags, der nach der Wiedervereinigung zu J. B. Metzler kam und als dessen Imprint fortbesteht.

Geschichte

Das Unternehmen geht auf eine bereits am Hof der Weimarer Fürsten bestehende Druckerei zurück. Sie wurde 1624 auf Anordnung des Herzogs Johann Ernst I. eingerichtet, der 1618 dem Drucker Johann Weidner in Jena und Weimar das Druckrecht gewährt hatte. 1659 wurde die Druckerei in privaten Besitz überführt.

1853 erwarb sie der aus Halle (Saale) stammende Buchhändler Hermann Böhlau (1826–1900) und gründete den Verlag Hermann Böhlau, der durch seine rechts- und sprachwissenschaftlichen sowie literaturhistorischen Werke internationalen Ruf erlangte. Unter anderem brachte er Goethes gesammelte Werke in 143 Bänden (die sogenannte Weimarer Ausgabe oder „Sophienausgabe“) heraus, die maßgebliche kritische Ausgabe der Werke Martin Luthers sowie die Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft (heute Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte). 1895 wurde der Verlag in Hermann Böhlaus Nachfolger umbenannt.

In der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre übernahm einer der Autoren des Verlags, der Rechtswissenschaftler Professor Karl Rauch (1880–1953), zunächst die Zeitschrift für Rechtsgeschichte (1924), dann den kompletten Verlag. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gründete Rauch 1947 in Marburg einen neuen Verlag, den er 1951 Böhlau Verlag nannte; 1957 wurde das Unternehmen nach Köln verlegt. Ein weiterer gleichnamiger Verlag entstand in Graz und siedelte später nach Wien über.

Das Stammhaus in Weimar blieb trotz der Teilung Deutschlands und Gründung der DDR als privat geführter Verlag bestehen. Die Leiterin und Kommanditistin Leiva Petersen (1912–1992) erhielt 1946 eine persönliche Betriebslizenz und wurde 1947 mit Zustimmung Karl Rauchs persönlich haftende Gesellschafterin des Weimarer Verlagshauses. Petersen gelang es trotz widriger Bedingungen, über Jahrzehnte das hohe wissenschaftliche Niveau zu halten, die großen Werkausgaben – darunter die Schiller-Nationalausgabe und die Luther-Werkausgabe – sowie renommierte Jahrbücher, wie z. B. das Shakespeare-Jahrbuch und das Hanse-Jahrbuch, fortzusetzen. Außerdem erweiterte sie das Verlagsprogramm um historisches, kunst- und kulturhistorisches Schrifttum. Mit dem westdeutschen Böhlau Verlag bestanden im Rahmen des politisch Machbaren weiterhin geschäftliche Kontakte.

Da ein privates Unternehmen in dem sozialistischen Land jedoch mit der Zeit immer weniger zu halten war, entschloss sich Leiva Petersen 1978, den Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar an die Akademie der Wissenschaften der DDR zu verkaufen. Die Familie Rauch stimmte 1979 der Übernahme zu. Petersen leitet den Verlag noch bis 1983.

Nach dem Ende der DDR versuchte der Böhlau Verlag Köln und Wien erfolglos, diesen Verkauf rückgängig zu machen. Der Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger wurde 1998 vom Verlag J.B. Metzler übernommen, der zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörte. Am 30. Juni 2002 wurde der Verlagssitz in Weimar aufgelöst. Der Verlag existiert seither nur noch als Imprint bei J.B. Metzler, der seinerseits 2015 von Springer Nature übernommen wurde.

Der Böhlau Verlag Köln und Wien eröffnete 1990 eine eigene Niederlassung in Weimar und übernahm nach 1998 einige Buchreihen von Hermann Böhlaus Nachfolger.

Programm

Das heutige Programm des Böhlau Verlages umfasst vor allem Publikationen aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften (inklusive Kultur-, Kunst- und Rechtsgeschichte) sowie der Literatur- und Sprachwissenschaften. Beispiele für Reihenwerke sind Werte der deutschen Heimat, Rheinisches Archiv, Forum Ibero-Americanum, Beiträge zur historischen Bildungsforschung, Osteuropa-Handbücher, Anglistische Studien sowie mehrere Dissertationsreihen. Dazu kommen Zeitschriften wie Archiv für Diplomatik, Archiv für Kulturgeschichte, Internationale Zeitschrift für Kommunikationsforschung und Deutsches Dante-Jahrbuch. Seit 2001 ist Böhlau einer der Gesellschafterverlage des wissenschaftlichen Uni-Taschenbücher-Verlages (UTB).

Literatur

  • Konrad Marwinski: Von der Hofbuchdruckerei zum Verlag Böhlau. Geschichte der Hofbuchdruckerei in Weimar von den Anfängen bis 1853. Hrsg. zum 350jährigen Betriebsjubiläum des Verlages. Böhlaus Nachfolger, Weimar 1974.
  • Rita Seifert: Hermann Böhlau – Verleger mit Weitblick. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte. Band 58, 2004, S. 215–232.

Weblinks

Commons: Böhlau Verlag – Sammlung von Bildern
  • Offizielle Website

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 220 vom 20. September 2016, S. 11.
  2. Böhlau geht an deutsche Verlagsgruppe. In: orf.at, 19. September 2016, abgerufen am 22. November 2016.
  3. Verlagsgruppe Vandenhoeck & Ruprecht übernimmt Böhlau Verlag. APA-Meldung bei derStandard.at, 19. September 2016, abgerufen am 22. November 2016.
  4. Vgl. die Verkaufsinformation vom 1. Juli 1895: Digitalisat.
  5. benannt nach der Schirmherrin Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach, der Ehefrau des Großherzogs Carl Alexander.
  6. Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen. Berlin 2016, ISBN 978-3-95841-051-0, S. 111 f.
  7. Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage. Berlin 2016, S. 112 f.
  8. Michael Knoche: Der letzte Deal der DDR: Der Böhlau-Verlag Weimar wird verkauft. Aus der Forschungsbibliothek Krekelborn. 5. Oktober 2020, abgerufen am 28. Juni 2021. 
  9. Ein Kommen und Gehen: Der Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger verschwindet aus Weimar. (Memento vom 18. November 2015 im Internet Archive) Berliner Zeitung, 13. Februar 2002, abgerufen am 22. November 2016.
Normdaten (Körperschaft): GND: 2011858-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n96072118 | VIAF: 143717213

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:10

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Der Bohlau Verlag war ein Wissenschaftsverlag und Zeitschriftenverlag mit Sitz in Wien Bohlau Verlag GmbH amp Co KG und Koln Bohlau Verlag GmbH amp Cie sowie einer Niederlassung in Weimar Der Schwerpunkt seines Programms liegt nach eigenen Angaben auf Titeln aus den historisch ausgerichteten Geisteswissenschaften Der Verlag wurde Anfang 2017 von der Verlagsgruppe Vandenhoeck amp Ruprecht ubernommen diese wiederum per 1 Marz 2021 von Brill und alle gemeinsam 2024 von de Gruyter Die Marke Bohlau wird weiter gefuhrt Erinnerungstafel an Hermann Bohlau und seinen Verlag am heutigen Stadtarchiv Weimar dem einstigen Verlagshaus Kleine Teichgasse 6 Zwischenzeitlich hiess der Verlag nach dem Verkauf durch den Grunder Hermann Bohlaus Nachfolger und das war auch nach der Teilung Deutschlands der Name des in Weimar in der DDR weitergefuhrten vom westdeutschen Bohlau Verlag unabhangigen Nachfolgerverlags der nach der Wiedervereinigung zu J B Metzler kam und als dessen Imprint fortbesteht GeschichteDas Unternehmen geht auf eine bereits am Hof der Weimarer Fursten bestehende Druckerei zuruck Sie wurde 1624 auf Anordnung des Herzogs Johann Ernst I eingerichtet der 1618 dem Drucker Johann Weidner in Jena und Weimar das Druckrecht gewahrt hatte 1659 wurde die Druckerei in privaten Besitz uberfuhrt 1853 erwarb sie der aus Halle Saale stammende Buchhandler Hermann Bohlau 1826 1900 und grundete den Verlag Hermann Bohlau der durch seine rechts und sprachwissenschaftlichen sowie literaturhistorischen Werke internationalen Ruf erlangte Unter anderem brachte er Goethes gesammelte Werke in 143 Banden die sogenannte Weimarer Ausgabe oder Sophienausgabe heraus die massgebliche kritische Ausgabe der Werke Martin Luthers sowie die Zeitschrift fur geschichtliche Rechtswissenschaft heute Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte 1895 wurde der Verlag in Hermann Bohlaus Nachfolger umbenannt In der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre ubernahm einer der Autoren des Verlags der Rechtswissenschaftler Professor Karl Rauch 1880 1953 zunachst die Zeitschrift fur Rechtsgeschichte 1924 dann den kompletten Verlag Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs grundete Rauch 1947 in Marburg einen neuen Verlag den er 1951 Bohlau Verlag nannte 1957 wurde das Unternehmen nach Koln verlegt Ein weiterer gleichnamiger Verlag entstand in Graz und siedelte spater nach Wien uber Das Stammhaus in Weimar blieb trotz der Teilung Deutschlands und Grundung der DDR als privat gefuhrter Verlag bestehen Die Leiterin und Kommanditistin Leiva Petersen 1912 1992 erhielt 1946 eine personliche Betriebslizenz und wurde 1947 mit Zustimmung Karl Rauchs personlich haftende Gesellschafterin des Weimarer Verlagshauses Petersen gelang es trotz widriger Bedingungen uber Jahrzehnte das hohe wissenschaftliche Niveau zu halten die grossen Werkausgaben darunter die Schiller Nationalausgabe und die Luther Werkausgabe sowie renommierte Jahrbucher wie z B das Shakespeare Jahrbuch und das Hanse Jahrbuch fortzusetzen Ausserdem erweiterte sie das Verlagsprogramm um historisches kunst und kulturhistorisches Schrifttum Mit dem westdeutschen Bohlau Verlag bestanden im Rahmen des politisch Machbaren weiterhin geschaftliche Kontakte Da ein privates Unternehmen in dem sozialistischen Land jedoch mit der Zeit immer weniger zu halten war entschloss sich Leiva Petersen 1978 den Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar an die Akademie der Wissenschaften der DDR zu verkaufen Die Familie Rauch stimmte 1979 der Ubernahme zu Petersen leitet den Verlag noch bis 1983 Nach dem Ende der DDR versuchte der Bohlau Verlag Koln und Wien erfolglos diesen Verkauf ruckgangig zu machen Der Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger wurde 1998 vom Verlag J B Metzler ubernommen der zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehorte Am 30 Juni 2002 wurde der Verlagssitz in Weimar aufgelost Der Verlag existiert seither nur noch als Imprint bei J B Metzler der seinerseits 2015 von Springer Nature ubernommen wurde Der Bohlau Verlag Koln und Wien eroffnete 1990 eine eigene Niederlassung in Weimar und ubernahm nach 1998 einige Buchreihen von Hermann Bohlaus Nachfolger ProgrammTitel der Reihe Werte der deutschen Heimat im Bohlau Verlag Das heutige Programm des Bohlau Verlages umfasst vor allem Publikationen aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften inklusive Kultur Kunst und Rechtsgeschichte sowie der Literatur und Sprachwissenschaften Beispiele fur Reihenwerke sind Werte der deutschen Heimat Rheinisches Archiv Forum Ibero Americanum Beitrage zur historischen Bildungsforschung Osteuropa Handbucher Anglistische Studien sowie mehrere Dissertationsreihen Dazu kommen Zeitschriften wie Archiv fur Diplomatik Archiv fur Kulturgeschichte Internationale Zeitschrift fur Kommunikationsforschung und Deutsches Dante Jahrbuch Seit 2001 ist Bohlau einer der Gesellschafterverlage des wissenschaftlichen Uni Taschenbucher Verlages UTB LiteraturKonrad Marwinski Von der Hofbuchdruckerei zum Verlag Bohlau Geschichte der Hofbuchdruckerei in Weimar von den Anfangen bis 1853 Hrsg zum 350jahrigen Betriebsjubilaum des Verlages Bohlaus Nachfolger Weimar 1974 Rita Seifert Hermann Bohlau Verleger mit Weitblick In Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte Band 58 2004 S 215 232 WeblinksCommons Bohlau Verlag Sammlung von Bildern Offizielle WebsiteEinzelnachweiseFrankfurter Allgemeine Zeitung Nr 220 vom 20 September 2016 S 11 Bohlau geht an deutsche Verlagsgruppe In orf at 19 September 2016 abgerufen am 22 November 2016 Verlagsgruppe Vandenhoeck amp Ruprecht ubernimmt Bohlau Verlag APA Meldung bei derStandard at 19 September 2016 abgerufen am 22 November 2016 Vgl die Verkaufsinformation vom 1 Juli 1895 Digitalisat benannt nach der Schirmherrin Grossherzogin Sophie von Sachsen Weimar Eisenach der Ehefrau des Grossherzogs Carl Alexander Christoph Links Das Schicksal der DDR Verlage Die Privatisierung und ihre Konsequenzen Berlin 2016 ISBN 978 3 95841 051 0 S 111 f Christoph Links Das Schicksal der DDR Verlage Berlin 2016 S 112 f Michael Knoche Der letzte Deal der DDR Der Bohlau Verlag Weimar wird verkauft Aus der Forschungsbibliothek Krekelborn 5 Oktober 2020 abgerufen am 28 Juni 2021 Ein Kommen und Gehen Der Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger verschwindet aus Weimar Memento vom 18 November 2015 im Internet Archive Berliner Zeitung 13 Februar 2002 abgerufen am 22 November 2016 Normdaten Korperschaft GND 2011858 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n96072118 VIAF 143717213

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