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Erneuerbare Wärme

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Als erneuerbare Wärme – auch „regenerative Wärme“ genannt – bezeichnet man im Volksmund die Wärme für Heizen, Kühlen und Warmwasserbereitung, die durch erneuerbare Energien wie Geothermie, Solarthermie oder Bioenergie gewonnen wird. Zudem wird die indirekte Nutzung der Sonnenenergie durch Solararchitektur hinzugezählt. Technisch kann man dafür einen präziseren Terminus wie EE-Input-Konversionswärme benutzen. Das Kürzel „EE“ steht dabei für „Erneuerbare Energien“.
Die Umstellung der traditionellen Wärmeversorgung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas auf erneuerbare Energien ist Teil der politisch angestrebten Energiewende hinsichtlich technischer Wärmeanwendungen und wird, fokussiert auf diesen Teilbereich, auch als „Wärmewende“ bezeichnet. Ein wichtiger Bestandteil der Wärmewende ist die Verteilung der aus erneuerbaren Energien gewonnenen Heizwärme zu den Verbrauchsstationen, auch über größere Entfernungen mittels Wärmenetzen.

Entwicklung

Der Wärmesektor benötigt ca. 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs und verursacht ca. 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Der flächenspezifische Heizenergiebedarf von Mehrfamilienhäusern sank dabei zwischen 2003 und 2013 um 16 Prozent, während jedoch aufgrund Flächenvergrößerungen der absolute Heizenergiebedarf insgesamt nur um 9,7 Prozent sank und seit 2008 aufgrund nachlassender Effizienzgewinne konstant blieb. Gleichzeitig ist die Heizkostenbelastung der Haushalte gestiegen, da der Anstieg der Öl- und Gaspreise schneller voranschritt als die Einsparerfolge.

In der Forschungsliteratur wird zunehmend die Auffassung vertreten, dass eine Dekarbonisierung der Stromerzeugung, der eine Elektrifizierung nahezu aller Sektoren des Energiesystems folgt, die günstigste Lösung für ein nachhaltiges, klimafreundliches Energiesystem sein wird. Im Wärmesektor lassen sich dabei über Wärmepumpenheizungen gleichzeitig große Effizienzgewinne erzielen. Als weiteres wichtiges Element für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung im Rahmen der Energiewende gelten zudem Niedertemperatur-Wärmenetze (insbesondere Fernwärmenetze der vierten Generation und Kalte Nahwärmesysteme).

Im Jahr 2013 deckten Erneuerbare Energien ca. 9 Prozent des gesamten deutschen Wärmebedarfs. Über 300.000 Holzpelletheizungen, knapp 500.000 Wärmepumpen und etwa 1,8 Millionen Solarthermieanlagen sind in bzw. auf deutschen Häusern installiert. Im Zuge der Energiewende soll dieser Anteil nach Zielen der Bundesregierung bis 2020 auf 14 Prozent erhöht werden und der Wärmebedarf von Gebäuden um 20 Prozent reduziert werden (gegenüber 2008). Bis zum Jahr 2050 soll der Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Dazu müssen der Energieverbrauch der Gebäude adäquat gesenkt und gleichzeitig der Ausbau erneuerbarer Energien zur Wärmenutzung vorangetrieben werden. Allerdings verlief die Entwicklung zuletzt eher schleppend, bei einem von 2008 bis zuletzt 2013 sogar leicht gestiegenen Wärmebedarf. Nur eine von fünf Heizungen entspricht in Deutschland heute dem Stand der Technik. Die Investitionen in Erneuerbare Energien im Gebäudesektor sind sogar rückläufig, so das Bundesumweltministerium.

Studien sehen die größten Effizienzpotenziale im Gebäudebereich. "Demnach könnte der Endenergiebedarf für Raumwärme und Warmwasser bis 2050 um etwa 60 Prozent sinken." Wie stark einzelne Technologien zur Senkung des Energiebedarfs beitragen können und welche Rolle Erneuerbare-Wärme-Technologien zugedacht wird, ist Gegenstand unterschiedlicher Einschätzungen.

Siehe auch: Energieeffizientes Gebäude

Unter günstigen politischen Rahmenbedingungen erwartet der Bundesverband Erneuerbare Energie laut Branchenprognose einen Anteil von 25 Prozent erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung bis 2020, was ca. 221 Terawattstunden Wärme entspricht. Hinzu kommt der im Wärmesektor verwendete Strom aus Erneuerbaren Energien (67 Terawattstunden). Damit würden jährlich CO2-Emissionen von ca. 57 Millionen Tonnen und Umweltschäden von ca. 4 Milliarden Euro vermieden sowie die volkswirtschaftlichen Kosten für Energieimporte um 16 Milliarden Euro reduziert. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung können Investitionen im Wärmesektor von insgesamt 9 Milliarden Euro bis 2020 die Energiekosten um 11 Milliarden Euro verringern und 30.000 Arbeitsplätze schaffen. Die Kosten für fossile Energien hätten sich von 2002 bis 2012 auf rund 1 Billion Euro summiert. Nach Ansicht des Bundesverbands Erneuerbare Energie muss Kraft-Wärme-Kopplung ausgebaut werden, vor allem mit Biomasse und Geothermie sowie Wasserstoff aus Ökostrom, um die politisch angestrebten Ziele zur Reduktion von Kohlendioxid zu erreichen. Der Einsatz von Solarthermie und Wärmepumpen soll bis 2020 verdoppelt werden.

Rechtliche Grundlagen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für erneuerbare Wärme sind im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz festgelegt, das am 1. Januar 2009 als Teil des Integrierten Energie- und Klimaprogramms in Kraft trat. Es führte erstmals eine Pflicht zur Verwendung von erneuerbaren Energien in Neubauten ein. Zweck des Gesetzes ist es, „im Interesse des Klimaschutzes, der Schonung fossiler Ressourcen und der Minderung der Abhängigkeit von Energieimporten eine nachhaltige Entwicklung der Wärme- und Kälteversorgung zu ermöglichen und die Weiterentwicklung der Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern“.

Die EU-Richtlinie 2009/28/EG (Erneuerbare-Energien-Richtlinie) vom 23. April 2009 schreibt ebenfalls u. a. die Einführung einer Nutzungspflicht für erneuerbare Energien bei der Wärme- und Kälteerzeugung sowohl für Neubauten als auch unter bestimmten Voraussetzungen für den Gebäudebestand vor.

Im Jahr 2015 legte das Bundeswirtschaftsministerium eine Strategie für die Energieeffizienz von Gebäuden vor. Kritiker bemängeln, dass auch Heizungen auf Basis fossiler Energien gefördert werden sollen, obwohl der Ausbau der erneuerbaren Energien förderungswürdiger sei.

In der 2016 vorgelegten Cooling- and Heating-Strategie schlägt die EU-Kommission das Ende der Förderung von Öl- und Gasheizungen vor. Diese umfassen in Deutschland derzeit ca. zwei Milliarden Euro pro Jahr.

Staatliche Förderung

In Deutschland werden über das CO2-Gebäudesanierungsprogramm vergünstigte Kredite für die energetische Sanierung von Gebäuden vergeben. In diesem Rahmen sind zwischen 2006 und 2013 ca. 3,4 Millionen Wohnungen saniert worden, was einem Investitionsvolumen von ca. 150 Milliarden Euro entspricht. Damit löste ein Euro staatliche Förderung private Investitionen von 12 Euro aus. Die Sanierungsquote liegt derzeit bei 1 Prozent. Das Bundesumweltministerium strebt eine Verdopplung der Quote an.

Das Marktanreizprogramm fördert die Umstellung fossil betriebener Heizungen auf Solarthermie, Bioenergie und Wärmepumpen. Über das Programm sind seit 2012 rund 1,5 Millionen Anlagen gefördert worden. Für das Jahr 2016 sieht die Bundesregierung Fördermittel in Höhe von 361,2 Millionen Euro vor (+5 Mio. gegenüber 2015, −7 Mio. gegenüber 2014). Branchenverbände sprechen sich dafür aus, die Fördermittel für die Umrüstung auf Wärmepumpen, Solaranlagen und Biomasseheizungen zu erhöhen, um die Fördermittel an die gestiegene Nachfrage anzupassen.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie schlug 2017 die Reform der Energiesteuer mit CO2-Komponente vor, um Technologien zu fördern und die nationalen Klimaziele zu erfüllen.

Kosten

Die günstigsten Möglichkeiten, die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten, sind nach Sachverständigenrat für Umweltfragen aller Wahrscheinlichkeit nach die Solarthermie und Geothermie sowie die Nutzung von Wärmepumpenheizungen und Fernwärmesystemen; letzteres insbesondere um derzeit in die Umgebung abgegebene Industrieabwärme für Heizzwecke nutzbar machen zu können.

Privathaushalte können im Vergleich zu Ölheizungen Betriebskosten sparen, wie Vergleichsberechnungen belegen. Nach Angaben des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) wurden im Jahr 2009 durchschnittlich 595 Euro je Haushalt an verbrauchsgebundenen Heizkosten eingespart, was Gesamtentlastungen von 2,56 Milliarden Euro im Vergleich zu fossil befeuerten Heizungen entsprach.

Nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien belief sich der Kostenanteil für Heizöl auf 35 Prozent der gesamten Energiekosten eines typischen Privathaushalts (im Vergleich zu 25 Prozent für Strom, 40 Prozent für Treibstoffe). Die Heizölkosten haben sich demnach von 2000 bis 2013 verdoppelt. Erdgas hat sich im selben Zeitraum um 70 Prozent verteuert. Aufgrund steigender Öl- und Gaspreise lassen sich Wärmepumpen, Pelletheizungen und Solarwärmeanlagen demnach trotz höherer Anschaffungskosten wirtschaftlicher darstellen als Öl- und Gasheizungen, aufgrund niedrigerer verbrauchsgebundener Kosten. Dies bestätigen Berechnungen von ZDF WISO.

Die Importpreise für fossile Brennstoffe sanken zuletzt schneller als die Verbraucherpreise. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Importpreise für Brennstoffe 2014 um 10 % gegenüber 2013 (Erdgas: 13,8 %, Rohöl: 9 %). Der Verbraucherpreis für Gas blieb hingegen relativ stabil bei durchschnittlich 6,7 Cent pro kWh (2013: 6,8 Cent). Der Preis für Holzpellets sank hingegen nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e.V. (DEPV) im Jahr 2014 um 6 % (auf 258 Euro pro Tonne), der Preis für Biogas sank laut Bundesnetzagentur um 9 % (auf 6,44 Cent in 2013). Erneuerbare Wärme erreichte 2013 einen Anteil von 11,7 Prozent an der Wärmebereitstellung privater Haushalte.

Weblinks

  • agora-energiewende.de: Wärmewende 2030. Schlüsseltechnologien zur Erreichung der mittel- und langfristigen Klimaschutzziele im Gebäudesektor (Februar 2017)
  • bee-ev.de: Studie zu Flexibilitätsreserven aus dem Wärmemarkt, durchgeführt vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) im Auftrag des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und des AGFW – Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW, PDF; 16,1 MB)
    • Klimaneutral und kosteneffizient die EnEV 2016 erfüllen. Informationsbroschüre zur Energie-Einspar-Verordnung 2016
    • Ausbauprognose der Erneuerbare-Energien-Branche: Wärmeversorgung 2020 (PDF; 2 MB)
  • Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), bdew.de: Wärmewende
  • IMU Institut, im Auftrag der IG Metall und der Hans-Böckler-Stiftung, imu-institut.de: Wärmewende als Chance. Branchenreport Heizungsindustrie 2016
  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), kfw.de: Energieeffizienz - Fünf Hebel für die Wärmewende
  • Agentur für Erneuerbare Energien e. V., waermewende.de: Kommunale Wärmewende

Einzelnachweise

  1. Energiewende braucht Wärmewende. Bundesregierung, 28. Januar 2014, abgerufen am 6. September 2014.
  2. DIW: Wärmemonitor Deutschland 2013: Heizenergieverbrauch sinkt, Kosten steigen. vom 9. Oktober 2014
  3. Nancy M. Haegel et al.: Terawatt-scale photovoltaics: Transform global energy. In: Science. Band 364, Nr. 6443, 2019, S. 836-828, doi:10.1126/science.aaw1845. 
  4. Volker Quaschning: Erneuerbare Energien und Klimaschutz. 4. Auflage, München 2018, S. 114f.
  5. Dietmar Schüwer: Konversion der Wärmeversorgungsstrukturen. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen. Band 67, Nr. 11, 2017, S. 21–25 (wupperinst.org [PDF]). 
  6. Wärme. Agentur für Erneuerbare Energie, abgerufen am 6. September 2014.
  7. Energiewende weiter voranbringen. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 1. September 2014, abgerufen am 6. September 2014.
  8. Forschungsradar: Energiewende im Wärmesektor. Metaanalyse zur Entwicklung der Wärme- und Kälteerzeugung. 2015
  9. Branchenprognose Wärmeversorgung 2020. Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), abgerufen am 6. September 2014.
  10. Wissenschaftler und BEE fordern Wärmewende. Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), 24. August 2014, abgerufen am 6. September 2014.
  11. Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, abgerufen am 6. September 2014.
  12. BMWi: Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu einem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive; PDF; 1,92 MB)
  13. BEE: Energieeffizienzstrategie Gebäude greift für Kurswechsel in der Wärmepolitik zu kurz Pressemitteilung vom 17. November 2015
  14. Commission proposes new rules on gas and a heating and cooling strategy, 16 Feb 2016
  15. EU-Kommission will Förderstopp von Öl- und Gasheizungen, 16. Februar 2016
  16. bundesregierung.de: CO2-Gebäudesanierung – energieeffizient Bauen und Sanieren (Memento vom 6. September 2014 im Internet Archive)
  17. Heizen mit Erneuerbaren Energien BAFA, abgerufen am 6. September 2014.
  18. BEE: Bundesregierung muss Wärmewende weiter ankurbeln Pressemitteilung vom 5. September 2015
  19. Energiesteuer mit CO2-Komponente plus Rückverteilung schafft Fairness auf dem Wärmemarkt, BEE, 18. September 2017
  20. Sachverständigenrat für Umweltfragen 2017. Umsteuern erforderlich: Klimaschutz im Verkehrssektor. Sondergutachten, insb. S. 41. Abgerufen am 24. November 2018.
  21. Andreas Püttner, Frank Musiol: Haushalte können mit erneuerbarer Wärme jedes Jahr hunderte Euro sparen. Kurzstudie Update 2009. Stuttgart, Oktober 20102.
  22. Fossile Brennstoffe sind Kostentreiber Nummer eins. AEE-Pressemitteilung, 12. November 2013.
  23. Video Wiso: Teure Heizkosten vermeiden in der ZDFmediathek, abgerufen am 26. Januar 2014. (offline)
  24. Agentur für Erneuerbare Energie: Gaspreis bestimmt die Wärmerechnung der Verbraucher. Pressemitteilung, 30. Januar 2015

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:58

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Als erneuerbare Warme auch regenerative Warme genannt bezeichnet man im Volksmund die Warme fur Heizen Kuhlen und Warmwasserbereitung die durch erneuerbare Energien wie Geothermie Solarthermie oder Bioenergie gewonnen wird Zudem wird die indirekte Nutzung der Sonnenenergie durch Solararchitektur hinzugezahlt Technisch kann man dafur einen praziseren Terminus wie EE Input Konversionswarme benutzen Das Kurzel EE steht dabei fur Erneuerbare Energien Die Umstellung der traditionellen Warmeversorgung von fossilen Energietragern wie Kohle Erdol und Erdgas auf erneuerbare Energien ist Teil der politisch angestrebten Energiewende hinsichtlich technischer Warmeanwendungen und wird fokussiert auf diesen Teilbereich auch als Warmewende bezeichnet Ein wichtiger Bestandteil der Warmewende ist die Verteilung der aus erneuerbaren Energien gewonnenen Heizwarme zu den Verbrauchsstationen auch uber grossere Entfernungen mittels Warmenetzen Verlegung eines Erdwarmekollektors fur eine WarmepumpenheizungSolarkollektoren auf einem HausdachEntwicklungDer Warmesektor benotigt ca 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs und verursacht ca 20 Prozent der CO2 Emissionen in Deutschland Der flachenspezifische Heizenergiebedarf von Mehrfamilienhausern sank dabei zwischen 2003 und 2013 um 16 Prozent wahrend jedoch aufgrund Flachenvergrosserungen der absolute Heizenergiebedarf insgesamt nur um 9 7 Prozent sank und seit 2008 aufgrund nachlassender Effizienzgewinne konstant blieb Gleichzeitig ist die Heizkostenbelastung der Haushalte gestiegen da der Anstieg der Ol und Gaspreise schneller voranschritt als die Einsparerfolge In der Forschungsliteratur wird zunehmend die Auffassung vertreten dass eine Dekarbonisierung der Stromerzeugung der eine Elektrifizierung nahezu aller Sektoren des Energiesystems folgt die gunstigste Losung fur ein nachhaltiges klimafreundliches Energiesystem sein wird Im Warmesektor lassen sich dabei uber Warmepumpenheizungen gleichzeitig grosse Effizienzgewinne erzielen Als weiteres wichtiges Element fur die Dekarbonisierung der Warmeversorgung im Rahmen der Energiewende gelten zudem Niedertemperatur Warmenetze insbesondere Fernwarmenetze der vierten Generation und Kalte Nahwarmesysteme Im Jahr 2013 deckten Erneuerbare Energien ca 9 Prozent des gesamten deutschen Warmebedarfs Uber 300 000 Holzpelletheizungen knapp 500 000 Warmepumpen und etwa 1 8 Millionen Solarthermieanlagen sind in bzw auf deutschen Hausern installiert Im Zuge der Energiewende soll dieser Anteil nach Zielen der Bundesregierung bis 2020 auf 14 Prozent erhoht werden und der Warmebedarf von Gebauden um 20 Prozent reduziert werden gegenuber 2008 Bis zum Jahr 2050 soll der Gebaudebestand nahezu klimaneutral sein Dazu mussen der Energieverbrauch der Gebaude adaquat gesenkt und gleichzeitig der Ausbau erneuerbarer Energien zur Warmenutzung vorangetrieben werden Allerdings verlief die Entwicklung zuletzt eher schleppend bei einem von 2008 bis zuletzt 2013 sogar leicht gestiegenen Warmebedarf Nur eine von funf Heizungen entspricht in Deutschland heute dem Stand der Technik Die Investitionen in Erneuerbare Energien im Gebaudesektor sind sogar rucklaufig so das Bundesumweltministerium Studien sehen die grossten Effizienzpotenziale im Gebaudebereich Demnach konnte der Endenergiebedarf fur Raumwarme und Warmwasser bis 2050 um etwa 60 Prozent sinken Wie stark einzelne Technologien zur Senkung des Energiebedarfs beitragen konnen und welche Rolle Erneuerbare Warme Technologien zugedacht wird ist Gegenstand unterschiedlicher Einschatzungen Siehe auch Energieeffizientes Gebaude Unter gunstigen politischen Rahmenbedingungen erwartet der Bundesverband Erneuerbare Energie laut Branchenprognose einen Anteil von 25 Prozent erneuerbarer Energien an der Warmeversorgung bis 2020 was ca 221 Terawattstunden Warme entspricht Hinzu kommt der im Warmesektor verwendete Strom aus Erneuerbaren Energien 67 Terawattstunden Damit wurden jahrlich CO2 Emissionen von ca 57 Millionen Tonnen und Umweltschaden von ca 4 Milliarden Euro vermieden sowie die volkswirtschaftlichen Kosten fur Energieimporte um 16 Milliarden Euro reduziert Nach Berechnungen des Deutschen Instituts fur Wirtschaftsforschung konnen Investitionen im Warmesektor von insgesamt 9 Milliarden Euro bis 2020 die Energiekosten um 11 Milliarden Euro verringern und 30 000 Arbeitsplatze schaffen Die Kosten fur fossile Energien hatten sich von 2002 bis 2012 auf rund 1 Billion Euro summiert Nach Ansicht des Bundesverbands Erneuerbare Energie muss Kraft Warme Kopplung ausgebaut werden vor allem mit Biomasse und Geothermie sowie Wasserstoff aus Okostrom um die politisch angestrebten Ziele zur Reduktion von Kohlendioxid zu erreichen Der Einsatz von Solarthermie und Warmepumpen soll bis 2020 verdoppelt werden Rechtliche GrundlagenDie rechtlichen Rahmenbedingungen fur erneuerbare Warme sind im Erneuerbare Energien Warmegesetz festgelegt das am 1 Januar 2009 als Teil des Integrierten Energie und Klimaprogramms in Kraft trat Es fuhrte erstmals eine Pflicht zur Verwendung von erneuerbaren Energien in Neubauten ein Zweck des Gesetzes ist es im Interesse des Klimaschutzes der Schonung fossiler Ressourcen und der Minderung der Abhangigkeit von Energieimporten eine nachhaltige Entwicklung der Warme und Kalteversorgung zu ermoglichen und die Weiterentwicklung der Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien zu fordern Die EU Richtlinie 2009 28 EG Erneuerbare Energien Richtlinie vom 23 April 2009 schreibt ebenfalls u a die Einfuhrung einer Nutzungspflicht fur erneuerbare Energien bei der Warme und Kalteerzeugung sowohl fur Neubauten als auch unter bestimmten Voraussetzungen fur den Gebaudebestand vor Im Jahr 2015 legte das Bundeswirtschaftsministerium eine Strategie fur die Energieeffizienz von Gebauden vor Kritiker bemangeln dass auch Heizungen auf Basis fossiler Energien gefordert werden sollen obwohl der Ausbau der erneuerbaren Energien forderungswurdiger sei In der 2016 vorgelegten Cooling and Heating Strategie schlagt die EU Kommission das Ende der Forderung von Ol und Gasheizungen vor Diese umfassen in Deutschland derzeit ca zwei Milliarden Euro pro Jahr Staatliche ForderungIn Deutschland werden uber das CO2 Gebaudesanierungsprogramm vergunstigte Kredite fur die energetische Sanierung von Gebauden vergeben In diesem Rahmen sind zwischen 2006 und 2013 ca 3 4 Millionen Wohnungen saniert worden was einem Investitionsvolumen von ca 150 Milliarden Euro entspricht Damit loste ein Euro staatliche Forderung private Investitionen von 12 Euro aus Die Sanierungsquote liegt derzeit bei 1 Prozent Das Bundesumweltministerium strebt eine Verdopplung der Quote an Das Marktanreizprogramm fordert die Umstellung fossil betriebener Heizungen auf Solarthermie Bioenergie und Warmepumpen Uber das Programm sind seit 2012 rund 1 5 Millionen Anlagen gefordert worden Fur das Jahr 2016 sieht die Bundesregierung Fordermittel in Hohe von 361 2 Millionen Euro vor 5 Mio gegenuber 2015 7 Mio gegenuber 2014 Branchenverbande sprechen sich dafur aus die Fordermittel fur die Umrustung auf Warmepumpen Solaranlagen und Biomasseheizungen zu erhohen um die Fordermittel an die gestiegene Nachfrage anzupassen Der Bundesverband Erneuerbare Energie schlug 2017 die Reform der Energiesteuer mit CO2 Komponente vor um Technologien zu fordern und die nationalen Klimaziele zu erfullen KostenDie gunstigsten Moglichkeiten die Warmeversorgung klimaneutral zu gestalten sind nach Sachverstandigenrat fur Umweltfragen aller Wahrscheinlichkeit nach die Solarthermie und Geothermie sowie die Nutzung von Warmepumpenheizungen und Fernwarmesystemen letzteres insbesondere um derzeit in die Umgebung abgegebene Industrieabwarme fur Heizzwecke nutzbar machen zu konnen Privathaushalte konnen im Vergleich zu Olheizungen Betriebskosten sparen wie Vergleichsberechnungen belegen Nach Angaben des Zentrums fur Sonnenenergie und Wasserstoff Forschung Baden Wurttemberg ZSW wurden im Jahr 2009 durchschnittlich 595 Euro je Haushalt an verbrauchsgebundenen Heizkosten eingespart was Gesamtentlastungen von 2 56 Milliarden Euro im Vergleich zu fossil befeuerten Heizungen entsprach Nach Angaben der Agentur fur Erneuerbare Energien belief sich der Kostenanteil fur Heizol auf 35 Prozent der gesamten Energiekosten eines typischen Privathaushalts im Vergleich zu 25 Prozent fur Strom 40 Prozent fur Treibstoffe Die Heizolkosten haben sich demnach von 2000 bis 2013 verdoppelt Erdgas hat sich im selben Zeitraum um 70 Prozent verteuert Aufgrund steigender Ol und Gaspreise lassen sich Warmepumpen Pelletheizungen und Solarwarmeanlagen demnach trotz hoherer Anschaffungskosten wirtschaftlicher darstellen als Ol und Gasheizungen aufgrund niedrigerer verbrauchsgebundener Kosten Dies bestatigen Berechnungen von ZDF WISO Die Importpreise fur fossile Brennstoffe sanken zuletzt schneller als die Verbraucherpreise Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Importpreise fur Brennstoffe 2014 um 10 gegenuber 2013 Erdgas 13 8 Rohol 9 Der Verbraucherpreis fur Gas blieb hingegen relativ stabil bei durchschnittlich 6 7 Cent pro kWh 2013 6 8 Cent Der Preis fur Holzpellets sank hingegen nach Angaben des Deutschen Energieholz und Pellet Verbands e V DEPV im Jahr 2014 um 6 auf 258 Euro pro Tonne der Preis fur Biogas sank laut Bundesnetzagentur um 9 auf 6 44 Cent in 2013 Erneuerbare Warme erreichte 2013 einen Anteil von 11 7 Prozent an der Warmebereitstellung privater Haushalte Weblinksagora energiewende de Warmewende 2030 Schlusseltechnologien zur Erreichung der mittel und langfristigen Klimaschutzziele im Gebaudesektor Februar 2017 bee ev de Studie zu Flexibilitatsreserven aus dem Warmemarkt durchgefuhrt vom Fraunhofer Institut fur Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM im Auftrag des Bundesverband Erneuerbare Energie BEE und des AGFW Der Energieeffizienzverband fur Warme Kalte und KWK AGFW PDF 16 1 MB Klimaneutral und kosteneffizient die EnEV 2016 erfullen Informationsbroschure zur Energie Einspar Verordnung 2016 Ausbauprognose der Erneuerbare Energien Branche Warmeversorgung 2020 PDF 2 MB Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft e V BDEW bdew de Warmewende IMU Institut im Auftrag der IG Metall und der Hans Bockler Stiftung imu institut de Warmewende als Chance Branchenreport Heizungsindustrie 2016 Kreditanstalt fur Wiederaufbau KfW kfw de Energieeffizienz Funf Hebel fur die Warmewende Agentur fur Erneuerbare Energien e V waermewende de Kommunale WarmewendeEinzelnachweiseEnergiewende braucht Warmewende Bundesregierung 28 Januar 2014 abgerufen am 6 September 2014 DIW Warmemonitor Deutschland 2013 Heizenergieverbrauch sinkt Kosten steigen vom 9 Oktober 2014 Nancy M Haegel et al Terawatt scale photovoltaics Transform global energy In Science Band 364 Nr 6443 2019 S 836 828 doi 10 1126 science aaw1845 Volker Quaschning Erneuerbare Energien und Klimaschutz 4 Auflage Munchen 2018 S 114f Dietmar Schuwer Konversion der Warmeversorgungsstrukturen In Energiewirtschaftliche Tagesfragen Band 67 Nr 11 2017 S 21 25 wupperinst org PDF Warme Agentur fur Erneuerbare Energie abgerufen am 6 September 2014 Energiewende weiter voranbringen Presse und Informationsamt der Bundesregierung 1 September 2014 abgerufen am 6 September 2014 Forschungsradar Energiewende im Warmesektor Metaanalyse zur Entwicklung der Warme und Kalteerzeugung 2015 Branchenprognose Warmeversorgung 2020 Bundesverband Erneuerbare Energie e V BEE abgerufen am 6 September 2014 Wissenschaftler und BEE fordern Warmewende Bundesverband Erneuerbare Energie e V BEE 24 August 2014 abgerufen am 6 September 2014 Erneuerbare Energien Warmegesetz Bundesministerium fur Wirtschaft und Energie abgerufen am 6 September 2014 BMWi Energieeffizienzstrategie Gebaude Wege zu einem nahezu klimaneutralen Gebaudebestand Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 1 92 MB BEE Energieeffizienzstrategie Gebaude greift fur Kurswechsel in der Warmepolitik zu kurz Pressemitteilung vom 17 November 2015 Commission proposes new rules on gas and a heating and cooling strategy 16 Feb 2016 EU Kommission will Forderstopp von Ol und Gasheizungen 16 Februar 2016 bundesregierung de CO2 Gebaudesanierung energieeffizient Bauen und Sanieren Memento vom 6 September 2014 im Internet Archive Heizen mit Erneuerbaren Energien BAFA abgerufen am 6 September 2014 BEE Bundesregierung muss Warmewende weiter ankurbeln Pressemitteilung vom 5 September 2015 Energiesteuer mit CO2 Komponente plus Ruckverteilung schafft Fairness auf dem Warmemarkt BEE 18 September 2017 Sachverstandigenrat fur Umweltfragen 2017 Umsteuern erforderlich Klimaschutz im Verkehrssektor Sondergutachten insb S 41 Abgerufen am 24 November 2018 Andreas Puttner Frank Musiol Haushalte konnen mit erneuerbarer Warme jedes Jahr hunderte Euro sparen Kurzstudie Update 2009 Stuttgart Oktober 20102 Fossile Brennstoffe sind Kostentreiber Nummer eins AEE Pressemitteilung 12 November 2013 Video Wiso Teure Heizkosten vermeiden in der ZDFmediathek abgerufen am 26 Januar 2014 offline Agentur fur Erneuerbare Energie Gaspreis bestimmt die Warmerechnung der Verbraucher Pressemitteilung 30 Januar 2015

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