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Die Sieben Steinhäuser auch Siebensteinhäuser sind eine Gruppe von fünf Großsteingräbern auf dem NATO Truppenübungsplatz

Sieben Steinhäuser

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Die Sieben Steinhäuser, auch Siebensteinhäuser, sind eine Gruppe von fünf Großsteingräbern auf dem NATO-Truppenübungsplatz Bergen-Hohne in der Lüneburger Heide in Niedersachsen. Sie haben die Sprockhoff-Nummern 806 bis 810. Das 1823 unter Schutz gestellte Kulturdenkmal wird der Endzeit der Trichterbecherkultur (3500–2800 v. Chr.) zugerechnet.

Sieben Steinhäuser
Siebensteinhäuser
Lageplan der „Sieben Steinhäuser“
Koordinaten 52° 48′ 1,8″ N, 9° 47′ 50,5″ O52.8004916666679.7973616666667Koordinaten: 52° 48′ 1,8″ N, 9° 47′ 50,5″ O
Ort Truppenübungsplatz Bergen, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 806 – 810

Lage

Die Sieben Steinhäuser befinden sich etwa in der Mitte des Truppenübungsplatzes Bergen zwischen Bad Fallingbostel im Nordwesten und Bergen im Osten.

Die Großsteingräber stehen zwischen etwa 56 m ü. NN und 67 m ü. NN. Vorbei an der Gräbergruppe fließt in Nord-Süd-Richtung der „Hohe Bach“, der einen nordöstlichen Zufluss der Meiße im Einzugsgebiet der Aller darstellt.

Zugänglichkeit

Die einzige öffentliche Zufahrt zu den Grabstätten beginnt an einem Posten mit Schlagbaum in Ostenholz, rund vier Kilometer südöstlich des Autobahndreiecks Walsrode. Die Zufahrtsstraße führt durch 5,4 Kilometer Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes und wird für die Besucher regelmäßig von Munitionsresten befreit. Zugang besteht gewöhnlich an Wochenenden und an Feiertagen in der Zeit von 08:00 bis 18:00 Uhr, sofern kein militärischer Übungsbetrieb stattfindet. Eine weitere Möglichkeit besteht während des im Herbst jedes Jahres stattfindenden „Volksradfahrens“. Hierbei werden weite Teile des Platzes freigegeben. In unmittelbarer Nähe der Großsteingräber wird immer eine Rast- und Verpflegungsstelle eingerichtet.

Geschichte

Die Grabanlage Sieben Steinhäuser wurde im 3. Jahrtausend v. Chr. in der Epoche der neolithischen Trichterbecherkultur von sesshaften Bauern errichtet. Die große Grabanlage D zeigt Ähnlichkeiten mit französischen Grabanlagen, die anderen vier Gräber entsprechen denen des Elbe-Weser-Dreiecks. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1720 durch den Archäologen und Reiseschriftsteller Johann Georg Keyßler. 1823 erreichte der damalige Fallingbosteler Oberamtmann Heinrich von Quintus-Icilius die Unterschutzstellung der Anlage. Der Heimatschriftsteller, Journalist, Herausgeber und Zeitschriftengründer August Freudenthal sorgte mit seinen Reiseberichten dafür, dass die Siebensteinhäuser allgemein bekannt wurden. Bevor der Truppenübungsplatz angelegt wurde, waren diese in der Jungsteinzeit aus Findlingen errichteten Felsbauten ein beliebtes Wanderziel.

Zwar spricht man traditionell von den „Sieben Steinhäusern“, tatsächlich aber handelt es sich nur um fünf. Da auch eine Abbildung von 1744 nur fünf Gräber zeigt, geht man heute davon aus, dass die „magische Zahl“ Sieben im übertragenen Sinn für eine größere Anzahl verstanden werden muss, wie beispielsweise in der Redewendung Siebensachen. Der Heimatforscher Hans Stuhlmacher allerdings schrieb in seinem Buch Die Heidmark (1939) noch:

„Von den sieben Grabmälern sind nur noch fünf vorhanden. Zwei hat man zu Brücken- und Wegebau zerschlagen. Es war höchste Zeit, daß die Hannoversche Regierung 1823 die Gräber unter staatlichen Schutz stellte; denn man war bereits am Werk, auch den Deckstein des größten Grabes zu sprengen, ein Bohrloch auf dem Stein zeugt davon.
Deswegen wurden 1835 die Arbeitgeber […] der Winser Arbeiter zur Verantwortung gezogen.“

Beschreibung

Die Gräber wurden von Karl Hermann Jacob-Friesen ausgegraben. Die Kammerlangseiten der fünf Gräber sind alle fast zentimetergenau in nordöstlicher Richtung ausgerichtet. Ihre Decksteine sind nicht als Joche, sondern fast immer in Drei- sowie Vierpunktauflagen aufgelegt. Alle Fugen zwischen den Steinen wurden mit Trockenmauerwerk verschlossen. Geringe Reste davon sind heute noch sichtbar. Die Fußböden der Kammern wurden aus Sand- und Granit-Grus erstellt und dienten der Drainage.

Alle Gräber waren ursprünglich von Erdhügeln bedeckt. Im Laufe der Zeit erodierte die Erde, so dass die Steine sichtbar wurden. Vier Gräber wurden zwischen 1924 und 1937 ausgegraben und restauriert. Die dabei geborgenen Funde sind im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover ausgestellt. Seit einer Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten großflächigen Kiefernaufforstung in dem Gebiet befanden sich die Gräber im Wald. Im Sommer 1936 wurde das Gelände von der Heeresverwaltung mit einem 1,50 Meter hohem Wall umgeben. 1937 begannen die ersten Arbeiten der Wiederherstellung der Steinhäuser. 1958 wurden die Gräber mit mehreren Meter hohen Erdwällen eingefasst. Sie schützen die Sieben Steinhäuser vor Granateinschlägen, da sich die Anlage inmitten des Truppenübungsplatzes befindet. Die ursprüngliche Verbindung der Anlage mit der Landschaft ging dadurch aber verloren.

  • Die Siebensteinhäuser nach der Renovierung
  • Grabanlage A
  • Grabanlage B
  • Grabanlage C
  • Grabanlage D
  • Grabanlage E
  • Die Siebensteinhäuser von oben
  • Grabanlage C
  • Grabanlage D
  • Grabanlage E
  • Zwei Steingräber die bereits im März 2005 zum Teil eingestürzt waren
  • Grabanlage A
  • Grabanlage E

Anlage A

Die Anlage A besteht aus je vier Tragsteinen an den Langseiten und einem Endstein an beiden Schmalseiten. Auf den Tragsteinen ruhen drei Decksteine, von denen der mittlere, wesentlich schmalere zerbrochen ist. Die lichte Weite der Kammer misst 6,5 m × 2 m. Mittig an der Südostseite liegt der Zugang, von dem nur das Tragsteinpaar erhalten ist.

Anlage B

Auch an der Anlage B bilden vier Tragsteine die Langseiten, zu denen aber im Gegensatz zu Anlage A auch vier Decksteine gehören. Einer ist sehr schmal und daher wie ein Jochstein zwischengelegt. Die lichte Weite der Kammer beträgt 7 m × 2,2 m. Vom Gang in der Mitte steht nur noch der südliche Tragstein. Grabungsfunde der Anlage B sind im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, Abteilung „MenschenWelten“ zu sehen.

  • Grabungsfunde Grab B
  • Fragmentarische Reste menschlicher Knochen
  • Keramikscheiben eines Bechers
  • Flintartefakte, Bernsteinanhänger
  • Kupferband (eine der frühesten Metallbeigaben)

Anlage C

Die relativ kurze Kammer der Anlage C besteht aus drei Tragsteinen an der Südost- und vier an der Nordwestseite sowie den beiden Endsteinen und den drei Decksteinen. Vor der Restaurierung befanden sich nur die nordöstliche Dreipunktauflage, der mittlere der drei Tragsteine der südöstlichen Langseite und der südwestliche Endstein in situ. Zwei Decksteine waren wahrscheinlich nach Manipulationen an den Tragsteinen durch das Gewicht zusammengestürzt. Die lichte Weite der Kammer beträgt 5 m × 2 m. Der außermittige Zugang scheint sich zwischen dem ersten und mittleren Träger im Süden der südöstlichen Langseite befunden zu haben. Die Anlage ist im Dezember 2013 eingestürzt. Die Ursache für den Einsturz ließ sich nicht ermitteln. Es wird Erosion aufgrund starker Regenfälle im Jahre 2013 (Hochwasser in Mitteleuropa 2013) vermutet. Dagegen wird Fremdeinwirkung, wie Erschütterungen durch den militärischen Übungsbetrieb, ausgeschlossen.

Im Juli und August 2015 wurde die Anlage bautechnisch saniert sowie restauriert. Dabei wurden die umgestürzten Steine aufgerichtet und stabilisiert. Auch die Steine der übrigen Gräber wurden durch Stabilisierung gesichert.

Anlage D mit Einfassung

Die Anlage D ist das älteste Grab der ganzen Gruppe. Die Tragsteine der kurzen, fast quadratischen Kammer bestehen aus einer Platte an der Südwestseite, und zweien an den übrigen Seiten. Die Kammer wird von einer mächtigen Steinplatte bedeckt, die 4,6 m × 4,2 m misst und eine Stärke von einem halben Meter aufweist. Die lichte Weite der gedrungenen Kammer beträgt etwa 4 m × 3 m. In der Mitte der Südostseite befindet sich der Zugang, dessen Tragsteine original sind, während ihr Deckstein ergänzt wurde.

Zu dieser Anlage gehört eine ehemals rechteckige Einfassung. Dabei handelt es sich um ein erhaltenes Hünenbett, dessen Einfassung restauriert wurde. Sie ist ungefähr 7 Meter breit und 14 Meter lang, bricht aber im Südwesten unvermittelt ab. Da sich hier keine Standspuren von entfernten Steinen fanden, vermutet man, dass dieser vermutlich noch für weitere 3 bis 4 m geplante Teile der Anlage bereits in der Jungsteinzeit zum Bau eines anderen Grabes verwendet worden sein könnte.

Anlage E

Die Langseiten der Anlage E bestehen wie bei Anlage A aus je vier Trägern, auf denen drei Decksteine liegen. Der Tragstein der südwestlichen Schmalseite wurde ergänzt. Aus der Tatsache, dass zwei Decksteine der Kammer (der südwestliche und der mittlere) Hälften desselben Findlings sind, ist nicht zwingend zu folgern, dass der Steinblock vorzeitlich künstlich gespalten wurde. Bei den Restaurierungsarbeiten legte man die leicht verschobenen Decksteine wieder auf. Die Kammer hat eine lichte Weite von 5,6 m × 2 m. Vom Zugang in der Mitte der südöstlichen Langseite, der aus zwei Jochen bestand, sind nur noch die zwei äußeren Tragsteine vorhanden.

Etymologie

Der Theologe Louis Harms, Gründer der Hermannsburger Mission, der als der „Erwecker der Heide“ gilt, schreibt in seinem Buch Goldene Äpfel in silbernen Schalen, dass es sich bei den Granitblöcken um Opferaltäre handelte, auf denen wahrscheinlich Menschen geschlachtet wurden. Weiter schreibt er, dass Wittekind, „Herzog“ der Sachsen, während des Sachsenkrieges in der Schlacht bei Osnabrück und Detmold 4000 Gefangene machte, und diese Gefangenen „teils auf den Steinhäusern schlachteten“. Ein von Liudger dem ersten Bischof von Münster zum Christentum bekehrter Mönch namens Landolf soll bei seinem Besuch der Sieben Steinhäuser Zeuge eines solchen Menschenopfers geworden sein. Harms beruft sich auf das Pfarrarchiv von Hermannsburg und eine Lüneburger Chronik. Hans Stuhlmacher schreibt in seinem 1939 veröffentlichten Buch Die Heidmark, dass man trotz intensiver Nachforschung die genannten Überlieferungen nicht gefunden habe.

Die Sage von den Sieben Steinhäusern

„Einer Sage nach, die viel in der Heidmark erzählt wird, ist der größte Stein vom Riesen von Borg in einer ‚Slenken‘ (Schleuder) von Elferdingen, wo er bei der ‚Orskarrn‘ lag, nach den Sieben Steinhäusern geschleudert. Die beiden größten Tragsteine des größten Grabes wurden von dem Riesen in die ‚Schubtaschen‘ seines Mantels gesteckt. So ging der Riese über Fallingbostel nach den Steingräbern. Da die Gegend sehr sandig war, hatte der Riese bald seine Schuhe voller Sand. Den schüttete er bei Fallingbostel aus, und so sind Tut- und Weinberg entstanden.“

– Hans Stuhlmacher: Die Heidmark

Siehe auch

  • Nordische Megalitharchitektur

Literatur

  • Wolfgang Asmus: Die „Sieben Steinhäuser“ gestern und heute. In: Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde, Naturschutz, Kulturpflege. Band 9/10, 1958, S. 1–6.
  • Jan Joost Assendorp: Unterhöhlte steter Tropfen den Stein? Grab C der Sieben Steinhäuser teilweise eingestürzt. In: Archäologie in Niedersachsen. Band 17, 2014, S. 144–147.
  • Jan Joost Assendorp: Sieben Steinhäuser und neue Ausgrabungen an der Steinstraße in Bardowick. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Veröffentlichung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. Band 35, 2015, S. 84–86.
  • : Auf den Spuren von August Freudenthal und Hermann Löns zu den Sieben Steinhäusern. In: Soltauer Schriften, Binneboom. Schriftenreihe der Freudenthal-Gesellschaft und des Heimatbundes Soltau. Band 15, 2009, S. 20–27.
  • Ernst Andreas Friedrich: Die Sieben Steinhäuser bei Fallingbostel. In: Wenn Steine reden könnten. Band II, Landbuch-Verlag, Hannover 1992, ISBN 3-7842-0479-1, S. 12–14.
  • Karl Hermann Jacob-Friesen: Die „Sieben Steinhäuser“ im Kreise Fallingbostel (= Führer zu urgeschichtlichen Fundstätten Niedersachsens. Band 1). Schulze, Hannover 1925.
  • Heinz Schirnig: Die Sieben Steinhäuser bei Fallingbostel (= Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens. Band 12). Lax, Hildesheim 1982.
  • Elisabeth Schlicht: Kupferschmuck aus Megalithgräbern Nordwestdeutschlands. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 42, 1973, S. 13–52 (Online).
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 78–81.
  • : Blicke zurück in die Zeit. Urgeschichtliche Denkmäler Niedersachsens in der Landschaftsmalerei und -grafik. In: Bastian Eclercy (Hrsg.): Nah und fern. Landschaftsmalerei von Brueghel bis Corinth. Wienand, Köln 2011, ISBN 978-3-86832-060-2, S. 113–129.
  • Die sogen.[annten] Steinhäuser bei Fallingbostel. In: Illustrirte Zeitung (7. März 1885), Nr. 2175, S. 233, 236, 239.

Weblinks

Commons: Sieben Steinhäuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Denkmalatlas Niedersachsen: Grab A, Grab B, Grab C, Grab D, Grab E
  • The Megalithic Portal: Grab A, Grab B, Grab C, Grab D, Grab E
  • Die „Sieben Steinhäuser“ auf der Seite www.lueneburger-heide.de mit Angaben zur Zugänglichkeit
  • Die „Sieben Steinhäuser“ auf der Seite von Thomas Witzke (mit Bildern)
  • Heinz Schirnig: Die Siebensteinhäuser bei Fallingbostel. (PDF; 2,7 MB) Abgerufen am 15. Dezember 2011. 
  • „Siebensteinhaus „Anlage C“ ist zusammengebrochen“ auf der Seite der Walsroder Zeitung
  • „Steingrab wird wieder aufgebaut“ auf der Seite der Walsroder Zeitung
  • „Sanierung der Sieben Steinhäuser“ auf der Seite der Walsroder Zeitung

Einzelnachweise

  1. Steinzeugen.de
  2. Über das Datum der Errichtung der Grabanlage gibt es unterschiedliche Angaben. Heinz Schirnig gibt an „um 2800 v. Chr.“
  3. Hans Stuhlmacher: Die Heidmark. C. V. Engelhard, Hannover 1939 S. 26
  4. Hans Stuhlmacher: Die Heidmark. C. V. Engelhard, Hannover 1939 S. 661
  5. Riesengräber in der Lüneburger Heide. In: Die Berner Woche in Wort und Bild. Bd. 27, 1937, S. 768–769 (e-periodica).
  6. Hans Stuhlmacher: Die Heidmark (1939) S. 388
  7. Niedersachsen: 5000 Jahre altes Großsteingrab bei Bergen eingestürzt Spiegel online 2014
  8. Megalith-Grab fällt wie Kartenhaus zusammen in: Hamburger Abendblatt vom 13. Januar 2014
  9. 5000 Jahre alte Großsteingräber werden restauriert bei: focus.de vom 7. August 2015
  10. Louis Harms: Goldene Äpfel in silbernen Schalen, Kap. 1 Der Heilsbote Landolf, Hermann Billing. S. 7. ISBN 3-87546-017-0
  11. Hans Stuhlmacher: Die Heidmark. Scheling, Walsrode 1976, Nachdruck der 1. Aufl. 1939, S. 388.
Normdaten (Geografikum): GND: 4118627-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 240378655

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 06:27

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Die Sieben Steinhauser auch Siebensteinhauser sind eine Gruppe von funf Grosssteingrabern auf dem NATO Truppenubungsplatz Bergen Hohne in der Luneburger Heide in Niedersachsen Sie haben die Sprockhoff Nummern 806 bis 810 Das 1823 unter Schutz gestellte Kulturdenkmal wird der Endzeit der Trichterbecherkultur 3500 2800 v Chr zugerechnet Sieben Steinhauser SiebensteinhauserLageplan der Sieben Steinhauser Lageplan der Sieben Steinhauser Sieben Steinhauser Niedersachsen Koordinaten 52 48 1 8 N 9 47 50 5 O 52 800491666667 9 7973616666667 Koordinaten 52 48 1 8 N 9 47 50 5 OOrt Truppenubungsplatz Bergen Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 806 810LageHistorische Karte der OstheidmarkSieben Steinhauser Grab D 1839 Lage der Siebensteinhauser Die Sieben Steinhauser befinden sich etwa in der Mitte des Truppenubungsplatzes Bergen zwischen Bad Fallingbostel im Nordwesten und Bergen im Osten Die Grosssteingraber stehen zwischen etwa 56 m u NN und 67 m u NN Vorbei an der Grabergruppe fliesst in Nord Sud Richtung der Hohe Bach der einen nordostlichen Zufluss der Meisse im Einzugsgebiet der Aller darstellt ZuganglichkeitDie einzige offentliche Zufahrt zu den Grabstatten beginnt an einem Posten mit Schlagbaum in Ostenholz rund vier Kilometer sudostlich des Autobahndreiecks Walsrode Die Zufahrtsstrasse fuhrt durch 5 4 Kilometer Sperrgebiet des Truppenubungsplatzes und wird fur die Besucher regelmassig von Munitionsresten befreit Zugang besteht gewohnlich an Wochenenden und an Feiertagen in der Zeit von 08 00 bis 18 00 Uhr sofern kein militarischer Ubungsbetrieb stattfindet Eine weitere Moglichkeit besteht wahrend des im Herbst jedes Jahres stattfindenden Volksradfahrens Hierbei werden weite Teile des Platzes freigegeben In unmittelbarer Nahe der Grosssteingraber wird immer eine Rast und Verpflegungsstelle eingerichtet GeschichteDie Grabanlage Sieben Steinhauser wurde im 3 Jahrtausend v Chr in der Epoche der neolithischen Trichterbecherkultur von sesshaften Bauern errichtet Die grosse Grabanlage D zeigt Ahnlichkeiten mit franzosischen Grabanlagen die anderen vier Graber entsprechen denen des Elbe Weser Dreiecks Die erste schriftliche Erwahnung erfolgte 1720 durch den Archaologen und Reiseschriftsteller Johann Georg Keyssler 1823 erreichte der damalige Fallingbosteler Oberamtmann Heinrich von Quintus Icilius die Unterschutzstellung der Anlage Der Heimatschriftsteller Journalist Herausgeber und Zeitschriftengrunder August Freudenthal sorgte mit seinen Reiseberichten dafur dass die Siebensteinhauser allgemein bekannt wurden Bevor der Truppenubungsplatz angelegt wurde waren diese in der Jungsteinzeit aus Findlingen errichteten Felsbauten ein beliebtes Wanderziel Zwar spricht man traditionell von den Sieben Steinhausern tatsachlich aber handelt es sich nur um funf Da auch eine Abbildung von 1744 nur funf Graber zeigt geht man heute davon aus dass die magische Zahl Sieben im ubertragenen Sinn fur eine grossere Anzahl verstanden werden muss wie beispielsweise in der Redewendung Siebensachen Der Heimatforscher Hans Stuhlmacher allerdings schrieb in seinem Buch Die Heidmark 1939 noch Von den sieben Grabmalern sind nur noch funf vorhanden Zwei hat man zu Brucken und Wegebau zerschlagen Es war hochste Zeit dass die Hannoversche Regierung 1823 die Graber unter staatlichen Schutz stellte denn man war bereits am Werk auch den Deckstein des grossten Grabes zu sprengen ein Bohrloch auf dem Stein zeugt davon Deswegen wurden 1835 die Arbeitgeber der Winser Arbeiter zur Verantwortung gezogen BeschreibungDie Graber wurden von Karl Hermann Jacob Friesen ausgegraben Die Kammerlangseiten der funf Graber sind alle fast zentimetergenau in nordostlicher Richtung ausgerichtet Ihre Decksteine sind nicht als Joche sondern fast immer in Drei sowie Vierpunktauflagen aufgelegt Alle Fugen zwischen den Steinen wurden mit Trockenmauerwerk verschlossen Geringe Reste davon sind heute noch sichtbar Die Fussboden der Kammern wurden aus Sand und Granit Grus erstellt und dienten der Drainage Alle Graber waren ursprunglich von Erdhugeln bedeckt Im Laufe der Zeit erodierte die Erde so dass die Steine sichtbar wurden Vier Graber wurden zwischen 1924 und 1937 ausgegraben und restauriert Die dabei geborgenen Funde sind im Niedersachsischen Landesmuseum in Hannover ausgestellt Seit einer Mitte des 19 Jahrhunderts erfolgten grossflachigen Kiefernaufforstung in dem Gebiet befanden sich die Graber im Wald Im Sommer 1936 wurde das Gelande von der Heeresverwaltung mit einem 1 50 Meter hohem Wall umgeben 1937 begannen die ersten Arbeiten der Wiederherstellung der Steinhauser 1958 wurden die Graber mit mehreren Meter hohen Erdwallen eingefasst Sie schutzen die Sieben Steinhauser vor Granateinschlagen da sich die Anlage inmitten des Truppenubungsplatzes befindet Die ursprungliche Verbindung der Anlage mit der Landschaft ging dadurch aber verloren Die Siebensteinhauser nach der Renovierung Grabanlage A Grabanlage B Grabanlage C Grabanlage D Grabanlage E Die Siebensteinhauser von oben Grabanlage C Grabanlage D Grabanlage E Zwei Steingraber die bereits im Marz 2005 zum Teil eingesturzt waren Grabanlage A Grabanlage EAnlage A Die Anlage A besteht aus je vier Tragsteinen an den Langseiten und einem Endstein an beiden Schmalseiten Auf den Tragsteinen ruhen drei Decksteine von denen der mittlere wesentlich schmalere zerbrochen ist Die lichte Weite der Kammer misst 6 5 m 2 m Mittig an der Sudostseite liegt der Zugang von dem nur das Tragsteinpaar erhalten ist Anlage B Auch an der Anlage B bilden vier Tragsteine die Langseiten zu denen aber im Gegensatz zu Anlage A auch vier Decksteine gehoren Einer ist sehr schmal und daher wie ein Jochstein zwischengelegt Die lichte Weite der Kammer betragt 7 m 2 2 m Vom Gang in der Mitte steht nur noch der sudliche Tragstein Grabungsfunde der Anlage B sind im Niedersachsischen Landesmuseum Hannover Abteilung MenschenWelten zu sehen Grabungsfunde Grab B Fragmentarische Reste menschlicher Knochen Keramikscheiben eines Bechers Flintartefakte Bernsteinanhanger Kupferband eine der fruhesten Metallbeigaben Anlage C Die relativ kurze Kammer der Anlage C besteht aus drei Tragsteinen an der Sudost und vier an der Nordwestseite sowie den beiden Endsteinen und den drei Decksteinen Vor der Restaurierung befanden sich nur die nordostliche Dreipunktauflage der mittlere der drei Tragsteine der sudostlichen Langseite und der sudwestliche Endstein in situ Zwei Decksteine waren wahrscheinlich nach Manipulationen an den Tragsteinen durch das Gewicht zusammengesturzt Die lichte Weite der Kammer betragt 5 m 2 m Der aussermittige Zugang scheint sich zwischen dem ersten und mittleren Trager im Suden der sudostlichen Langseite befunden zu haben Die Anlage ist im Dezember 2013 eingesturzt Die Ursache fur den Einsturz liess sich nicht ermitteln Es wird Erosion aufgrund starker Regenfalle im Jahre 2013 Hochwasser in Mitteleuropa 2013 vermutet Dagegen wird Fremdeinwirkung wie Erschutterungen durch den militarischen Ubungsbetrieb ausgeschlossen Im Juli und August 2015 wurde die Anlage bautechnisch saniert sowie restauriert Dabei wurden die umgesturzten Steine aufgerichtet und stabilisiert Auch die Steine der ubrigen Graber wurden durch Stabilisierung gesichert Anlage D mit Einfassung Eingang Grabanlage D Die Anlage D ist das alteste Grab der ganzen Gruppe Die Tragsteine der kurzen fast quadratischen Kammer bestehen aus einer Platte an der Sudwestseite und zweien an den ubrigen Seiten Die Kammer wird von einer machtigen Steinplatte bedeckt die 4 6 m 4 2 m misst und eine Starke von einem halben Meter aufweist Die lichte Weite der gedrungenen Kammer betragt etwa 4 m 3 m In der Mitte der Sudostseite befindet sich der Zugang dessen Tragsteine original sind wahrend ihr Deckstein erganzt wurde Zu dieser Anlage gehort eine ehemals rechteckige Einfassung Dabei handelt es sich um ein erhaltenes Hunenbett dessen Einfassung restauriert wurde Sie ist ungefahr 7 Meter breit und 14 Meter lang bricht aber im Sudwesten unvermittelt ab Da sich hier keine Standspuren von entfernten Steinen fanden vermutet man dass dieser vermutlich noch fur weitere 3 bis 4 m geplante Teile der Anlage bereits in der Jungsteinzeit zum Bau eines anderen Grabes verwendet worden sein konnte Innenansicht von Grabanlage EAnlage E Die Langseiten der Anlage E bestehen wie bei Anlage A aus je vier Tragern auf denen drei Decksteine liegen Der Tragstein der sudwestlichen Schmalseite wurde erganzt Aus der Tatsache dass zwei Decksteine der Kammer der sudwestliche und der mittlere Halften desselben Findlings sind ist nicht zwingend zu folgern dass der Steinblock vorzeitlich kunstlich gespalten wurde Bei den Restaurierungsarbeiten legte man die leicht verschobenen Decksteine wieder auf Die Kammer hat eine lichte Weite von 5 6 m 2 m Vom Zugang in der Mitte der sudostlichen Langseite der aus zwei Jochen bestand sind nur noch die zwei ausseren Tragsteine vorhanden EtymologieDer Theologe Louis Harms Grunder der Hermannsburger Mission der als der Erwecker der Heide gilt schreibt in seinem Buch Goldene Apfel in silbernen Schalen dass es sich bei den Granitblocken um Opferaltare handelte auf denen wahrscheinlich Menschen geschlachtet wurden Weiter schreibt er dass Wittekind Herzog der Sachsen wahrend des Sachsenkrieges in der Schlacht bei Osnabruck und Detmold 4000 Gefangene machte und diese Gefangenen teils auf den Steinhausern schlachteten Ein von Liudger dem ersten Bischof von Munster zum Christentum bekehrter Monch namens Landolf soll bei seinem Besuch der Sieben Steinhauser Zeuge eines solchen Menschenopfers geworden sein Harms beruft sich auf das Pfarrarchiv von Hermannsburg und eine Luneburger Chronik Hans Stuhlmacher schreibt in seinem 1939 veroffentlichten Buch Die Heidmark dass man trotz intensiver Nachforschung die genannten Uberlieferungen nicht gefunden habe Die Sage von den Sieben Steinhausern Einer Sage nach die viel in der Heidmark erzahlt wird ist der grosste Stein vom Riesen von Borg in einer Slenken Schleuder von Elferdingen wo er bei der Orskarrn lag nach den Sieben Steinhausern geschleudert Die beiden grossten Tragsteine des grossten Grabes wurden von dem Riesen in die Schubtaschen seines Mantels gesteckt So ging der Riese uber Fallingbostel nach den Steingrabern Da die Gegend sehr sandig war hatte der Riese bald seine Schuhe voller Sand Den schuttete er bei Fallingbostel aus und so sind Tut und Weinberg entstanden Hans Stuhlmacher Die HeidmarkSiehe auchNordische MegalitharchitekturLiteraturWolfgang Asmus Die Sieben Steinhauser gestern und heute In Heimatland Zeitschrift fur Heimatkunde Naturschutz Kulturpflege Band 9 10 1958 S 1 6 Jan Joost Assendorp Unterhohlte steter Tropfen den Stein Grab C der Sieben Steinhauser teilweise eingesturzt In Archaologie in Niedersachsen Band 17 2014 S 144 147 Jan Joost Assendorp Sieben Steinhauser und neue Ausgrabungen an der Steinstrasse in Bardowick In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Veroffentlichung des Niedersachsischen Landesamtes fur Denkmalpflege Band 35 2015 S 84 86 Auf den Spuren von August Freudenthal und Hermann Lons zu den Sieben Steinhausern In Soltauer Schriften Binneboom Schriftenreihe der Freudenthal Gesellschaft und des Heimatbundes Soltau Band 15 2009 S 20 27 Ernst Andreas Friedrich Die Sieben Steinhauser bei Fallingbostel In Wenn Steine reden konnten Band II Landbuch Verlag Hannover 1992 ISBN 3 7842 0479 1 S 12 14 Karl Hermann Jacob Friesen Die Sieben Steinhauser im Kreise Fallingbostel Fuhrer zu urgeschichtlichen Fundstatten Niedersachsens Band 1 Schulze Hannover 1925 Heinz Schirnig Die Sieben Steinhauser bei Fallingbostel Wegweiser zur Vor und Fruhgeschichte Niedersachsens Band 12 Lax Hildesheim 1982 Elisabeth Schlicht Kupferschmuck aus Megalithgrabern Nordwestdeutschlands In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 42 1973 S 13 52 Online Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 78 81 Blicke zuruck in die Zeit Urgeschichtliche Denkmaler Niedersachsens in der Landschaftsmalerei und grafik In Bastian Eclercy Hrsg Nah und fern Landschaftsmalerei von Brueghel bis Corinth Wienand Koln 2011 ISBN 978 3 86832 060 2 S 113 129 Die sogen annten Steinhauser bei Fallingbostel In Illustrirte Zeitung 7 Marz 1885 Nr 2175 S 233 236 239 WeblinksCommons Sieben Steinhauser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalatlas Niedersachsen Grab A Grab B Grab C Grab D Grab E The Megalithic Portal Grab A Grab B Grab C Grab D Grab E Die Sieben Steinhauser auf der Seite www lueneburger heide de mit Angaben zur Zuganglichkeit Die Sieben Steinhauser auf der Seite von Thomas Witzke mit Bildern Heinz Schirnig Die Siebensteinhauser bei Fallingbostel PDF 2 7 MB Abgerufen am 15 Dezember 2011 Siebensteinhaus Anlage C ist zusammengebrochen auf der Seite der Walsroder Zeitung Steingrab wird wieder aufgebaut auf der Seite der Walsroder Zeitung Sanierung der Sieben Steinhauser auf der Seite der Walsroder ZeitungEinzelnachweiseSteinzeugen de Uber das Datum der Errichtung der Grabanlage gibt es unterschiedliche Angaben Heinz Schirnig gibt an um 2800 v Chr Hans Stuhlmacher Die Heidmark C V Engelhard Hannover 1939 S 26 Hans Stuhlmacher Die Heidmark C V Engelhard Hannover 1939 S 661 Riesengraber in der Luneburger Heide In Die Berner Woche in Wort und Bild Bd 27 1937 S 768 769 e periodica Hans Stuhlmacher Die Heidmark 1939 S 388 Niedersachsen 5000 Jahre altes Grosssteingrab bei Bergen eingesturzt Spiegel online 2014 Megalith Grab fallt wie Kartenhaus zusammen in Hamburger Abendblatt vom 13 Januar 2014 5000 Jahre alte Grosssteingraber werden restauriert bei focus de vom 7 August 2015 Louis Harms Goldene Apfel in silbernen Schalen Kap 1 Der Heilsbote Landolf Hermann Billing S 7 ISBN 3 87546 017 0 Hans Stuhlmacher Die Heidmark Scheling Walsrode 1976 Nachdruck der 1 Aufl 1939 S 388 Normdaten Geografikum GND 4118627 8 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 240378655

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