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Sächsische Münztrennung

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Sächsische Münztrennung
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In der Zeit der sächsischen Münztrennung war die in der Leipziger Hauptteilung im Jahr 1485 zwischen den Ernestinern und Albertinern vereinbarte gemeinsame Münzprägung vorübergehend von 1530 bis Ende 1533 aufgehoben. Als die Ernestiner 1547 die Kurwürde an die Albertiner verloren hatten, wurden die bisherigen in brüderlicher Gemeinschaft durchgeführten Münzprägungen endgültig beendet. Der neue Kurfürst münzte nur noch in seinem eigenen Namen.

Geschichte

Münztrennung von 1530 bis 1533

Im Jahr 1530 zeichnete es sich ab, dass der rheinische Goldgulden, dessen silbernes Äquivalent der Guldengroschen war, im Feingehalt nicht unwesentlich zurückging. Auf einer Augsburger Ständekonferenz war festgestellt worden, dass „die guten alten Münzen zerbrochen, gesaigert, karrenweise verkaufet und an deren Statt ärgere und schlechtere Münze gepräget“ würde. Die Verhandlung der Räte des Kurfürsten Johann des Beständigen (1486/1525–1532) und des Herzogs Georg des Bärtigen (1500–1539) in Zeitz über die Verringerung des Feingehalts der silbernen Gulden führte zu keinem Ergebnis, ebenso wenig die Wiederholung der Verhandlung in Torgau. Der Kurfürst forderte die Verringerung des Silbergehaltes, der Herzog bestand auf dem alten Wert der Münzen. Herzog Georg vertrat die Auffassung, die Rechtlichkeit verlange, dass der von der Bevölkerung vorausgesetzte Wert der Guldengroschen beibehalten werden müsse. Kurfürst Johann behauptete im Gegensatz dazu, dass die hochwertigen sächsischen Gulden der Bevölkerung schadeten, da sie von Wucherern außer Landes gebracht und dafür geringeres Geld eingeführt würde.

Bevor es zur Münztrennung kam, erfolgten die Ausprägungen nach der Münzordnung von 1500:

Nominal Gewicht (g) Feingehalt (0/00)
Gulden 29,23 937,5 (1505 auf 930,56 verringert)
½ Gulden 14,62 937,5 (1505 auf 930,56 verringert)
Schreckenberger (1⁄7 Gulden) 4,5 866,32
Zinsgroschen (1⁄21 Gulden) 2,66 482,64
½ Schwertgroschen (1⁄42 Gulden) 2,23 284,72
Pfennig (1⁄252 Gulden) 0,4 265,72
Heller (1⁄504 Gulden) 0,23 187,5

Infolge dieser Meinungsverschiedenheiten kam es von 1530 bis Ende 1533 zur Münztrennung zwischen beiden Münzherrn Johann dem Beständigen und Georg dem Bärtigen. Die gemeinsame Schneeberger Münzstätte auf ernestinischem Gebiet ließ der Kurfürst stilllegen und nahm stattdessen 1530 vorübergehend die Münzstätte Zwickau wieder in Betrieb. In dieser und in der Buchholzer Münze ließ er nach leichterem Münzfuß prägen.

Alleinprägung Johanns des Beständigen

Folgende Ausprägungen sind unter Kurfürst Johann während der Münztrennung ab 1530 erfolgt:

Nominal Gewicht (g) Feingehalt (0/00)
Gulden (zu 21 Groschen) 29,23 875
½ Gulden (zu 10½ Groschen) 14,62 875
Schreckenberger (zu 3 Groschen) 4,5 812,5
Groschen 2,66 458,33
½ Groschen 2,23 273,44
Dreipfenniggröschlein (zu ¼ Groschen) 1,19 252,21

Die Münzverschlechterung wurde offiziell nicht bekanntgegeben. Das Rauhgewicht der Nominale blieb unverändert. Münzmeister Sebastian Funke verwendete bei allen Nominalen wie in Schneeberg sein Münzmeisterzeichen Andreaskreuz, gab aber keine Jahreszahl an.

Die Umschrift auf der Talermünze der Alleinprägung Johanns lautet:

  • IOHANNES ELECTOR FIER(i) FECIT // MONETA NOVA DVCIS SAXONI(ae)

Übersetzung:

  • Kurfürst Johann ließ (diese Münze) anfertigen. // Neue Münze des Herzogs zu Sachsen.

Alleinprägung Georgs des Bärtigen

Herzog Georg ließ in den Münzstätten Freiberg, Leipzig und Annaberg nach der bisherigen Güte münzen.

Seine neuen Gepräge, die nur noch sein eigenes Bildnis ohne das des Kurfürsten zeigen, tragen die Umschrift NAW MVNTZ HERZOG GEORGEN ZV SAXE und auf der Gegenseite ist die Güte der Münze angegeben: NACH DEM ALTEN SCHROT VND KORN.

Zum ersten Mal in der deutschen Münzgeschichte erscheint hier die Gütebezeichnung auf den Münzen. (Ein weiteres Mal befindet sich genau diese Gütebezeichnung auf den Pallastalern der Münzstätte Weimar und der Münzstätte in Reinhardsbrunn, nachdem Herzog Johann Ernst I. von Sachsen-Weimar (1594–1626) als erster Herzog der Wettiner in den Jahren 1622/23, als noch Kippermünzen geprägt wurden, Reichstaler prägen ließ.) Ebenfalls neu ist die Münzinschrift in deutscher Sprache. Erst im Jahr 1817 werden auf sächsischen Münzen deutsche Münzinschriften wieder üblich.

Auf Herzog Georgs Pfennigen und Dreiern befindet sich in der Zeit seiner Alleinprägungen außer dem Münzmeisterzeichen ein Zahlenrätsel: Ein kleines Zeichen, das aus einer Sieben und einer Z-artig geschriebenen Zwei besteht, die miteinander verschränkt sind. Die Sieben bedeutet den siebenten Buchstaben und die Zwei den zweiten Buchstaben des Alphabets. Es sind die Anfangsbuchstaben der Namen Georg und Barbara, des Münzherrn und seiner Gattin.

Bereits im Jahr 1531 beschlossen die Landesstände beider Münzherren im sogenannten Grimmaischen Machtspruch, dass Herzog Georg seinen Anspruch auf die Hälfte der Münzstätte Schneeberg an den Kurfürsten abzutreten habe. Dafür soll die Zwickauer Münze wieder nach Schneeberg zurückverlegt werden. Herzog Georg dürfe allein weiterprägen, solle aber ebenfalls nach einem leichteren Fuß münzen lassen als bisher.

Münzeinigung

Am 18. November 1533 gaben die Stände des Kurfürsten und des Herzogs eine Erläuterung des Grimmaischen Machtspruchs heraus: Ab 1534 soll wieder gemeinschaftlich geprägt werden. Die Abminderung soll ein halb Ort (ein Achtel eines Guldengroschens auf die feine Mark) betragen, wonach sich Herzog Georg zu richten habe.

Aus der Mark Feinsilber durften nicht mehr Münzen im Wert von 180 Groschen 6½ Pfennig ausgebracht werden, sondern im Wert von 194 Groschen 10 Pfennig. Zu Stande gekommen war ein Kompromiss. Die Guldengroschen konnten ihren Silbergehalt wie vor der sächsischen Münztrennung behalten. Die Kleinmünzen sollten entsprechend der Abwertung des rheinischen Goldguldens im Silbergehalt vermindert werden. Die Folge davon war, dass der silberne Gulden seine Wertgleichheit mit dem rheinischen Goldgulden verlor.

Im Jahr 1534 trat die frühere Münzgemeinschaft nunmehr unter Kurfürst Johann Friedrich [1532–1547–(1554)] und Georg dem Bärtigen wieder in Kraft. Die Wettiner verlegten die Münzstätte Zwickau zurück nach Schneeberg. Herzog Georg erließ eine Valvation, das heißt eine Wertfestsetzung der auswärtigen Münzen. Darin legte der Herzog fest, welche fremden Münzen in den sächsischen Landen umlaufen dürfen und welche für den Umlauf verboten sind.

In der neuen sächsischen Münzordnung vom 20. Januar 1534 wurden Gewicht und Feingehalt der gemeinschaftlich zu prägenden Münzen bestimmt:

Nominal Gewicht (g) Feingehalt (0/00)
Guldengroschen (Güldengroschen) 29,23 902,78
½ Guldengroschen 14,62 902,78
¼ Guldengroschen 7,31 902,78
Zinsgroschen zu 12 Pfennig 2,66 469
Dreier (Dreipfenniggröschlein) 1,19 250
Pfennige 0,4 250

Die Umschrift auf der Talermünze der Münzgemeinschaft Johann Friedrichs und Georgs lautet:

  • IOHAN(nes) FRI(dericus) ELEC(tor) DUX SAX(oniae) F(ieri) F(ecit) // GEOR(gius) DVX SAX(oniae) FI(eri) F(ecit) A(nno) (1535)

Übersetzung:

  • Kurfürst Johann Friedrich, Herzog zu Sachsen, ließ (diese Münze) anfertigen. // Georg, Herzog zu Sachsen, ließ (diese Münze) anfertigen im Jahr (1535).

Herzog Georg trägt als Zeichen der Trauer um seine am 15. Februar 1534 verstorbene Gemahlin Barbara von Polen einen großen Vollbart. – Vergleiche die Münzbilder.

Die in Goslar von 1542 bis 1547 als Gemeinschaftsprägungen des Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen und des Landgrafen Philipp von Hessen (1518–1567), der beiden Führer des Schmalkaldischen Bundes, geschlagene Schmalkaldische Bundestaler und dessen Teilstücke wurden ebenfalls nach dieser Münzordnung ausgebracht.

Endgültige Münztrennung

Seit der Schlacht bei Mühlberg 1547 und der Verleihung der sächsischen Kurwürde an die Albertiner war die in der Leipziger Hauptteilung von 1485 zwischen den Ernestinern und Albertinern vereinbarte gemeinsame Münzprägung endgültig aufgegeben worden. Nach der Übernahme der Kurwürde spielte das albertinische Sachsen die führende Rolle unter den wettinischen Fürstentümern. Der neue albertinische Kurfürst Moritz (1541–1547–1553) münzte nur noch in seinem eigenen Namen.

Am 27. März 1549 erließ Moritz von Torgau aus seine eigene sächsische Münzordnung. Als Münzgewicht legte er die Erfurter Mark fest, die im Mittelalter der Kölner Mark entsprach, in der Neuzeit jedoch einen Unterschied von etwa einem Gramm aufwies:

Nominal Gewicht (g) Feingehalt (0/00)
Guldengroschen (Güldengroschen) zu 24 Groschen 29,23 902,78
½ Guldengroschen zu 12 Groschen 14,62 902,78
Ortsgroschen (¼ Guldengroschen) zu 6 Groschen 7,31 902,78
Zinsgroschen (1⁄21 Guldengroschen) 2,66 454,86
Dreier (¼ Groschen oder 1⁄84 Guldengroschen) 1,19 243,06
Pfennig (1⁄12 Groschen) 0,4 243,06
Heller (1⁄24 Groschen) 0,23 187,5

Moritz führte wieder die Prägung von Hellern ein und minderte den Feingehalt der Zinsgroschen, Dreier und Pfennige.

Die Umschrift der Talermünze des Kurfürsten Moritz lautet:

  • MAVRICI(us) D(ei) G(ratia) DVX SAX(oniae) SA(cri) ROM(ani) IM(perii) // ARCHIMARSCHAL(lus) ET ELE(ctor)

Übersetzung:

  • Moritz, von Gottes Gnaden Herzog zu Sachsen, des Heiligen Römischen Reiches Erzmarschall und Kurfürst.

Die Ausnahme

Johann Friedrich Klotzsch stellte bei der Beschreibung der kursächsischen Dreibrüdertaler fest, dass sich für die Prägung dieser Taler die Münzstempel merkwürdig änderten. Die von Kurfürst Moritz beschlossene endgültige Münztrennung hatte auch zur Folge, dass auf den „Münzgeprägen nur ein Brustbild, nur ein Nahmen des Landesfürsten“ aufgeprägt war. „Das Recht der Erstgeburt“, so Klotzsch, „war bey diesem Hause in die Landes Succeßion [sucession (Nachfolge)] gebracht worden […]“.

Siehe auch

  • Sächsische Talerwährung (1500–1571)
  • Sächsische Münzgeschichte
  • Münzgeschichte des Herzogtums Sachsen (1547–1572)
  • Münzgeschichte des Hauses Sachsen-Weimar (1572–1870)
  • Leipziger Belagerungsmünzen von 1547

Literatur

  • Walther Haupt: Sächsische Münzkunde. Berlin 1974, DNB 750321520.
  • Paul Arnold: Walther Haupt und seine „Sächsische Münzkunde“. In: Numismatische Hefte. Nr. 20, Dresden 1986.
  • Paul Arnold: Kurfürst August (1553–1586) und das sächsische Münzwesen. In: Numismatische Hefte. Nr. 20, Dresden 1986.
  • Julius Erbstein, Albert Erbstein: Erörterungen auf dem Gebiete der sächsischen Münz- und Medaillen-Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt’schen Sammlung. Dresden 1888.
  • Tristan Weber: Die sächsische Münzprägung von 1500 bis 1571. Eine quantitative Studie. Gietelverlag 2010, ISBN 978-3-86646-827-6.
  • Gernot Schnee: Sächsische Taler von 1500 bis 1800. Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-921302-36-6.
  • Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress Lexikon Numismatik. transpress, Berlin 1976, DNB 770168620.
  • Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde. Berlin 1970, DNB 458690163. (Nachdruck der Originalausgabe von 1930)
  • Johann Christoph Stößel: Versuch einer Chur-Sächsischen Münzgeschichte. Erster Theil. Chemnitz 1779.

Weblinks

  • coingalery. de: Georg alleine, 1530–1533
  • coingallery.de: Prägungen als Kurfürst ab 1547

Einzelnachweise

  1. Paul Arnold: Die sächsische Talerwährung von 1500 bis 1763, S. 58, Schweizerische numismatische Rundschau, Band 59, 1980
  2. Paul Arnold: Die sächsische Talerwährung von 1500 bis 1763, S. 62, Schweizerische numismatische Rundschau, Band 59, 1980
  3. mcsearch.info: Kurfürst Johann der Beständige, Alleinprägung, Gulden (Taler) o. J., Münzmeisterzeichen Andreaskreuz, Zwickau
  4. Dreier Georgs 1533 mit einem Zahlenrätselzeichen
  5. Walther Haupt: Sächsische Münzkunde. Berlin 1974, S. 111.
  6. Walther Haupt: Sächsische Münzkunde. Berlin 1974, S. 113.
  7. Paul Arnold: Die sächsische Talerwährung von 1500 bis 1763, S. 62, Schweizerische numismatische Rundschau, Band 59, 1980
  8. Paul Arnold: Kurfürst August (1553–1586) und das sächsische Münzwesen. In Numismatische Hefte. Nr. 20, Dresden 1986, S. 13.
  9. Walther Haupt: Sächsische Münzkunde. Berlin 1974, S. 120.
  10. Johann Friederich Klotzsch: Versuch einer Chur-Sächsischen Münzgeschichte. (1770), S. 415

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 10:38

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In der Zeit der sachsischen Munztrennung war die in der Leipziger Hauptteilung im Jahr 1485 zwischen den Ernestinern und Albertinern vereinbarte gemeinsame Munzpragung vorubergehend von 1530 bis Ende 1533 aufgehoben Als die Ernestiner 1547 die Kurwurde an die Albertiner verloren hatten wurden die bisherigen in bruderlicher Gemeinschaft durchgefuhrten Munzpragungen endgultig beendet Der neue Kurfurst munzte nur noch in seinem eigenen Namen GeschichteMunztrennung von 1530 bis 1533 Im Jahr 1530 zeichnete es sich ab dass der rheinische Goldgulden dessen silbernes Aquivalent der Guldengroschen war im Feingehalt nicht unwesentlich zuruckging Auf einer Augsburger Standekonferenz war festgestellt worden dass die guten alten Munzen zerbrochen gesaigert karrenweise verkaufet und an deren Statt argere und schlechtere Munze gepraget wurde Die Verhandlung der Rate des Kurfursten Johann des Bestandigen 1486 1525 1532 und des Herzogs Georg des Bartigen 1500 1539 in Zeitz uber die Verringerung des Feingehalts der silbernen Gulden fuhrte zu keinem Ergebnis ebenso wenig die Wiederholung der Verhandlung in Torgau Der Kurfurst forderte die Verringerung des Silbergehaltes der Herzog bestand auf dem alten Wert der Munzen Herzog Georg vertrat die Auffassung die Rechtlichkeit verlange dass der von der Bevolkerung vorausgesetzte Wert der Guldengroschen beibehalten werden musse Kurfurst Johann behauptete im Gegensatz dazu dass die hochwertigen sachsischen Gulden der Bevolkerung schadeten da sie von Wucherern ausser Landes gebracht und dafur geringeres Geld eingefuhrt wurde Bevor es zur Munztrennung kam erfolgten die Auspragungen nach der Munzordnung von 1500 Kurfurst Johann und Herzog Georg 1525 1530 Gulden o J Munzstatte Annaberg Munzfuss seit 1505 Auspragung vor der Munztrennung Nominal Gewicht g Feingehalt 0 00 Gulden 29 23 937 5 1505 auf 930 56 verringert Gulden 14 62 937 5 1505 auf 930 56 verringert Schreckenberger 1 7 Gulden 4 5 866 32Zinsgroschen 1 21 Gulden 2 66 482 64 Schwertgroschen 1 42 Gulden 2 23 284 72Pfennig 1 252 Gulden 0 4 265 72Heller 1 504 Gulden 0 23 187 5 Infolge dieser Meinungsverschiedenheiten kam es von 1530 bis Ende 1533 zur Munztrennung zwischen beiden Munzherrn Johann dem Bestandigen und Georg dem Bartigen Die gemeinsame Schneeberger Munzstatte auf ernestinischem Gebiet liess der Kurfurst stilllegen und nahm stattdessen 1530 vorubergehend die Munzstatte Zwickau wieder in Betrieb In dieser und in der Buchholzer Munze liess er nach leichterem Munzfuss pragen Alleinpragung Johanns des Bestandigen Folgende Auspragungen sind unter Kurfurst Johann wahrend der Munztrennung ab 1530 erfolgt Nominal Gewicht g Feingehalt 0 00 Gulden zu 21 Groschen 29 23 875 Gulden zu 10 Groschen 14 62 875Schreckenberger zu 3 Groschen 4 5 812 5Groschen 2 66 458 33 Groschen 2 23 273 44Dreipfenniggroschlein zu Groschen 1 19 252 21 Die Munzverschlechterung wurde offiziell nicht bekanntgegeben Das Rauhgewicht der Nominale blieb unverandert Munzmeister Sebastian Funke verwendete bei allen Nominalen wie in Schneeberg sein Munzmeisterzeichen Andreaskreuz gab aber keine Jahreszahl an Die Umschrift auf der Talermunze der Alleinpragung Johanns lautet IOHANNES ELECTOR FIER i FECIT MONETA NOVA DVCIS SAXONI ae Ubersetzung Kurfurst Johann liess diese Munze anfertigen Neue Munze des Herzogs zu Sachsen Alleinpragung Georgs des Bartigen Herzog Georg Guldengroschen 1530 Munzstatte Freiberg Alleinpragung NACH DEM ALTEN SCHROT VND KORNBildnis der Herzogin Barbara Die Herzogin ist in einem Zahlenratsel auf Pfennigen und Dreiern Herzog Georgs des Bartigen genannt Das Bild stammt aus der Werkstatt von Lucas Cranach d A 1472 1553 Herzog Georg liess in den Munzstatten Freiberg Leipzig und Annaberg nach der bisherigen Gute munzen Seine neuen Geprage die nur noch sein eigenes Bildnis ohne das des Kurfursten zeigen tragen die Umschrift NAW MVNTZ HERZOG GEORGEN ZV SAXE und auf der Gegenseite ist die Gute der Munze angegeben NACH DEM ALTEN SCHROT VND KORN Zum ersten Mal in der deutschen Munzgeschichte erscheint hier die Gutebezeichnung auf den Munzen Ein weiteres Mal befindet sich genau diese Gutebezeichnung auf den Pallastalern der Munzstatte Weimar und der Munzstatte in Reinhardsbrunn nachdem Herzog Johann Ernst I von Sachsen Weimar 1594 1626 als erster Herzog der Wettiner in den Jahren 1622 23 als noch Kippermunzen gepragt wurden Reichstaler pragen liess Ebenfalls neu ist die Munzinschrift in deutscher Sprache Erst im Jahr 1817 werden auf sachsischen Munzen deutsche Munzinschriften wieder ublich Auf Herzog Georgs Pfennigen und Dreiern befindet sich in der Zeit seiner Alleinpragungen ausser dem Munzmeisterzeichen ein Zahlenratsel Ein kleines Zeichen das aus einer Sieben und einer Z artig geschriebenen Zwei besteht die miteinander verschrankt sind Die Sieben bedeutet den siebenten Buchstaben und die Zwei den zweiten Buchstaben des Alphabets Es sind die Anfangsbuchstaben der Namen Georg und Barbara des Munzherrn und seiner Gattin Bereits im Jahr 1531 beschlossen die Landesstande beider Munzherren im sogenannten Grimmaischen Machtspruch dass Herzog Georg seinen Anspruch auf die Halfte der Munzstatte Schneeberg an den Kurfursten abzutreten habe Dafur soll die Zwickauer Munze wieder nach Schneeberg zuruckverlegt werden Herzog Georg durfe allein weiterpragen solle aber ebenfalls nach einem leichteren Fuss munzen lassen als bisher Munzeinigung Sachsisches Munzmandat Herzog Georgs von 1534 Am 18 November 1533 gaben die Stande des Kurfursten und des Herzogs eine Erlauterung des Grimmaischen Machtspruchs heraus Ab 1534 soll wieder gemeinschaftlich gepragt werden Die Abminderung soll ein halb Ort ein Achtel eines Guldengroschens auf die feine Mark betragen wonach sich Herzog Georg zu richten habe Aus der Mark Feinsilber durften nicht mehr Munzen im Wert von 180 Groschen 6 Pfennig ausgebracht werden sondern im Wert von 194 Groschen 10 Pfennig Zu Stande gekommen war ein Kompromiss Die Guldengroschen konnten ihren Silbergehalt wie vor der sachsischen Munztrennung behalten Die Kleinmunzen sollten entsprechend der Abwertung des rheinischen Goldguldens im Silbergehalt vermindert werden Die Folge davon war dass der silberne Gulden seine Wertgleichheit mit dem rheinischen Goldgulden verlor Im Jahr 1534 trat die fruhere Munzgemeinschaft nunmehr unter Kurfurst Johann Friedrich 1532 1547 1554 und Georg dem Bartigen wieder in Kraft Die Wettiner verlegten die Munzstatte Zwickau zuruck nach Schneeberg Herzog Georg erliess eine Valvation das heisst eine Wertfestsetzung der auswartigen Munzen Darin legte der Herzog fest welche fremden Munzen in den sachsischen Landen umlaufen durfen und welche fur den Umlauf verboten sind In der neuen sachsischen Munzordnung vom 20 Januar 1534 wurden Gewicht und Feingehalt der gemeinschaftlich zu pragenden Munzen bestimmt Nominal Gewicht g Feingehalt 0 00 Guldengroschen Guldengroschen 29 23 902 78 Guldengroschen 14 62 902 78 Guldengroschen 7 31 902 78Zinsgroschen zu 12 Pfennig 2 66 469Dreier Dreipfenniggroschlein 1 19 250Pfennige 0 4 250Kurfurst Johann Friedrich und Herzog Georg Guldengroschen 1535 Annaberg gepragt nach der sachsischen Munzordnung von 1534 Die Umschrift auf der Talermunze der Munzgemeinschaft Johann Friedrichs und Georgs lautet IOHAN nes FRI dericus ELEC tor DUX SAX oniae F ieri F ecit GEOR gius DVX SAX oniae FI eri F ecit A nno 1535 Ubersetzung Kurfurst Johann Friedrich Herzog zu Sachsen liess diese Munze anfertigen Georg Herzog zu Sachsen liess diese Munze anfertigen im Jahr 1535 Herzog Georg tragt als Zeichen der Trauer um seine am 15 Februar 1534 verstorbene Gemahlin Barbara von Polen einen grossen Vollbart Vergleiche die Munzbilder Die in Goslar von 1542 bis 1547 als Gemeinschaftspragungen des Kurfursten Johann Friedrich des Grossmutigen und des Landgrafen Philipp von Hessen 1518 1567 der beiden Fuhrer des Schmalkaldischen Bundes geschlagene Schmalkaldische Bundestaler und dessen Teilstucke wurden ebenfalls nach dieser Munzordnung ausgebracht Endgultige Munztrennung Kurfurst Moritz Guldengroschen 1552 Freiberg endgultige Munztrennung seit 1547 Seit der Schlacht bei Muhlberg 1547 und der Verleihung der sachsischen Kurwurde an die Albertiner war die in der Leipziger Hauptteilung von 1485 zwischen den Ernestinern und Albertinern vereinbarte gemeinsame Munzpragung endgultig aufgegeben worden Nach der Ubernahme der Kurwurde spielte das albertinische Sachsen die fuhrende Rolle unter den wettinischen Furstentumern Der neue albertinische Kurfurst Moritz 1541 1547 1553 munzte nur noch in seinem eigenen Namen Am 27 Marz 1549 erliess Moritz von Torgau aus seine eigene sachsische Munzordnung Als Munzgewicht legte er die Erfurter Mark fest die im Mittelalter der Kolner Mark entsprach in der Neuzeit jedoch einen Unterschied von etwa einem Gramm aufwies Nominal Gewicht g Feingehalt 0 00 Guldengroschen Guldengroschen zu 24 Groschen 29 23 902 78 Guldengroschen zu 12 Groschen 14 62 902 78Ortsgroschen Guldengroschen zu 6 Groschen 7 31 902 78Zinsgroschen 1 21 Guldengroschen 2 66 454 86Dreier Groschen oder 1 84 Guldengroschen 1 19 243 06Pfennig 1 12 Groschen 0 4 243 06Heller 1 24 Groschen 0 23 187 5 Moritz fuhrte wieder die Pragung von Hellern ein und minderte den Feingehalt der Zinsgroschen Dreier und Pfennige Die Umschrift der Talermunze des Kurfursten Moritz lautet MAVRICI us D ei G ratia DVX SAX oniae SA cri ROM ani IM perii ARCHIMARSCHAL lus ET ELE ctor Ubersetzung Moritz von Gottes Gnaden Herzog zu Sachsen des Heiligen Romischen Reiches Erzmarschall und Kurfurst Die Ausnahme Johann Friedrich Klotzsch stellte bei der Beschreibung der kursachsischen Dreibrudertaler fest dass sich fur die Pragung dieser Taler die Munzstempel merkwurdig anderten Die von Kurfurst Moritz beschlossene endgultige Munztrennung hatte auch zur Folge dass auf den Munzgepragen nur ein Brustbild nur ein Nahmen des Landesfursten aufgepragt war Das Recht der Erstgeburt so Klotzsch war bey diesem Hause in die Landes Succession sucession Nachfolge gebracht worden Siehe auchSachsische Talerwahrung 1500 1571 Sachsische Munzgeschichte Munzgeschichte des Herzogtums Sachsen 1547 1572 Munzgeschichte des Hauses Sachsen Weimar 1572 1870 Leipziger Belagerungsmunzen von 1547LiteraturWalther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 DNB 750321520 Paul Arnold Walther Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 Paul Arnold Kurfurst August 1553 1586 und das sachsische Munzwesen In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung Dresden 1888 Tristan Weber Die sachsische Munzpragung von 1500 bis 1571 Eine quantitative Studie Gietelverlag 2010 ISBN 978 3 86646 827 6 Gernot Schnee Sachsische Taler von 1500 bis 1800 Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 921302 36 6 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik transpress Berlin 1976 DNB 770168620 Friedrich von Schrotter N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde Berlin 1970 DNB 458690163 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 Johann Christoph Stossel Versuch einer Chur Sachsischen Munzgeschichte Erster Theil Chemnitz 1779 Weblinkscoingalery de Georg alleine 1530 1533 coingallery de Pragungen als Kurfurst ab 1547EinzelnachweisePaul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 58 Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 62 Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 mcsearch info Kurfurst Johann der Bestandige Alleinpragung Gulden Taler o J Munzmeisterzeichen Andreaskreuz Zwickau Dreier Georgs 1533 mit einem Zahlenratselzeichen Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 111 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 113 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 62 Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 Paul Arnold Kurfurst August 1553 1586 und das sachsische Munzwesen In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 S 13 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 120 Johann Friederich Klotzsch Versuch einer Chur Sachsischen Munzgeschichte 1770 S 415

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