Peter Cäsar Gläser 7 Januar 1949 in Leipzig 23 Oktober 2008 ebenda war ein deutscher Rockmusiker Als Gitarrist Komponist
Peter Gläser

Peter „Cäsar“ Gläser (* 7. Januar 1949 in Leipzig; † 23. Oktober 2008 ebenda) war ein deutscher Rockmusiker. Als Gitarrist, Komponist, Bandleader und Solist durchlebte er eine wechselvolle Karriere und gehörte als Mitglied der Klaus Renft Combo und der Band Karussell zu den bekanntesten Musikern der Rockszene in der DDR. Nach knapp 25-jähriger Auseinandersetzung mit DDR-Behörden wurde Gläser Anfang 1989 nach West-Berlin ausgebürgert. Im Jahr 2007 gab Gläser bekannt, dass er von 1967 bis zu seiner Ausbürgerung als inoffizieller Mitarbeiter (IM) für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet hatte.
Musikalische Entwicklung
Der Anfang
Peter Gläser nahm als Kind Musikunterricht an der Volksmusikschule Leipzig (Blockflöte, Klavier, Klarinette und Fagott). Sein musikalisches Vorbild war damals Mr. Acker Bilk. Später erlernte er das Gitarrenspiel autodidaktisch. Nach dem Schulabschluss im Jahr 1965 erlernte er den Beruf eines Elektromonteurs. Mit der festen Absicht, Musiker zu werden, suchte er 1966 Klaus Renft auf und konnte diesen von seinen musikalischen Qualitäten überzeugen. Renft hatte zu dieser Zeit bereits die Absicht eine neue Band zu gründen und probte mit Christiane Ufholz. Kurze Zeit später trat der 17-Jährige gemeinsam mit Renft als Barmusiker in der Leipziger Nachtbar Intermezzo auf. Seinen Künstlernamen Cäsar übernahm er von seinem Spitznamen aus Schulzeiten, da Mitschüler fanden, dass er wie Gaius Iulius Caesar aussähe.
Klaus Renft Combo
Als sich 1967 das Verhältnis der DDR-Behörden zur Rockmusik wieder zu normalisieren begann, formierte Renft seine Klaus Renft Combo neu und holte Peter Cäsar Gläser als Gitarristen in die Band. Kurze Zeit später musste er seinen Grundwehrdienst in der Nationalen Volksarmee ableisten. In dieser Zeit wurde er von Jürgen Matkowitz vertreten. Gläser spielte während seines Wehrdienstes in einer Armeeband gemeinsam mit Thomas Bürkholz und Jochen Hohl. 1969 kehrte er in die Band zurück und gehörte ihr bis 1975 an. Die Renft-Combo entwickelte sich zu einer der führenden Bands in der Rockszene der DDR. Titel wie Wer die Rose ehrt, Zwischen Liebe und Zorn, Cäsars Blues, Apfeltraum und Ketten werden knapper, an deren Entstehen Gläser beteiligt war, wurden zu Hits.
Die Band nannte sich ab 1974 Renft. Gerulf Pannach schrieb Texte, die immer systemkritischer wurden. Gläser hatte inzwischen ein Studium in den Fächern Gitarre, Klavier, Tonsatz und Instrumentation an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig begonnen, da sein vorläufiger Berufsausweis an eine fachliche Qualifizierung gebunden war. Er wurde jedoch 1975 wegen „schlechter Studiendisziplin“ exmatrikuliert. Renft wurde am 22. September 1975 verboten. Gläser wechselte später an die Berufsmusikerklasse der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin und erhielt mit einem Abschluss dort seinen endgültigen Berufsausweis.
Karussell
Im April 1976 wechselte Peter „Cäsar“ Gläser gemeinsam mit dem Ex-Schlagzeuger von Renft, Jochen Hohl, zur Band Karussell. Die Band etablierte sich bald beim Publikum als die „Nachfolgeband“ von Renft und hatte gefeierte Kompositionen von „Cäsar“ im Repertoire. Mit den Titeln Ehrlich will ich bleiben, Autostop, Whisky, Mc Donald oder Lebe entstanden neue Hits, die dem Lebensgefühl der unangepassten Jugendlichen, insbesondere der Kundenszene entsprachen.
Die Band, welche als Rockband mit Blues-Ambitionen gestartet war, unterlag zunehmend aktuellen Popeinflüssen, erlangte jedoch dadurch stärkere Medienpräsenz. Allerdings versuchten die Medien, besonders das DDR-Fernsehen, die Herkunft der Ex-Renftmusiker zu verschweigen. 1981/1982 tourte Gläser mit der Band durch die Sowjetunion, Polen, Bulgarien und Finnland. Die häufig wechselnde Bandbesetzung sowie der Zwang, sich ständig mit den DDR-Behörden arrangieren zu müssen und dennoch an den Traditionen von Renft festhalten zu wollen, machten Gläser, der das Profil der Band maßgeblich geprägt hatte, „müde“, so dass er 1983 schließlich frustriert die Band verließ.
AMIGA Blues Band
Anfang Januar 1983 vereinte das DDR-Plattenlabel Amiga für ein einmaliges Bandprojekt bekannte Musiker der Rock- und Bluesszene der DDR in der AMIGA Blues Band. Mit Peter Cäsar Gläser (Gitarre, Gesang) spielten in der Band:
- Michael Lefty Linke (Gitarre, Gesang) von Monokel,
- Frank Gala Gahler (Mundharmonika, Gesang) von NO 55, ehemals Monokel,
- Wolfram Boddi Bodag (Piano, Gesang) von Engerling,
- Gerhard Hugo Laartz (Piano, Gesang) von der Modern Soul Band,
- Georgi Gogow (Bassgitarre, Violine) von NO 55, ehemals City,
- Herbert Junck (Schlagzeug) von der Hansi Biebl Band
Begleitet wurden sie von Helmut Forsthoff (Altsaxofon), Claus-Dieter Knispel (Trompete), Dagobert Darsow (Posaune) und Norbert Jäger (Perkussion). Diese Band nahm die Langspielplatte not fade away auf und gab ihr Live-Debüt am 29. Januar 1983 bei Rock für den Frieden im Ost-Berliner Palast der Republik. Im selben Jahr fanden weitere Konzerte in Städten der DDR statt.
Cäsars Rockband
Noch im gleichen Jahr gründete Gläser unter seinem Künstlernamen Cäsar seine erste eigene Band und versuchte einen Neubeginn. Zu Cäsars Rockband gehörten:
- Peter Gläser (Gitarre, Flöte, Gesang),
- Bernd Herchenbach (Bassgitarre),
- Erwin Stache (Keyboard),
- Knut Steyer (Keyboard),
- Wolfram Dix (Schlagzeug),
- Jürgen Paul Dinter (Gitarre, Gesang)
Die Band vereinte Musiker unterschiedlicher Generationen und mit ebenso unterschiedlichen musikalischen Erfahrungen. Steyer und Dinter kamen aus der Leipziger Amateurszene, während Herchenbach bereits als Berufsmusiker in der Modern Soul Band, bei Uschi Brüning und der Schubert-Formation gespielt hatte.
1984 gründete Cäsar die Band neu:
- Peter Gläser (Gitarre, Flöte, Gesang)
- Detlef Delle Kriese (Schlagzeug)
- Holger Jahn (Gitarre, Gesang)
- Wilfried Gutjahr (Keyboard)
- Uli Mücke (Bassgitarre)
Kriese, Jahn, Gutjahr und Mücke hatten zuvor in der einzigen Mittelalter-Rockband der DDR, Passion, gespielt.
Mit Steig ein und Im Bauch des Riesen versuchte Cäsar an frühere Erfolge anzuknüpfen. Doch erneut geriet er wegen der Liedtexte der Band in das Visier der DDR-Kulturfunktionäre. Als Cäsar 1985 nach einem Konzert in einer NVA-Einheit in das Gästebuch schrieb, dass man besser ohne Armee auskomme, kam es zum Eklat. Man warf ihm Pazifismus vor und sagte die geplante Plattenaufnahme und die Konzerte der Band ab. Cäsar löste daraufhin die Band auf, stellte einen Ausreiseantrag aus der DDR und zog sich vorerst gänzlich aus dem Musikgeschäft zurück.
Cäsar & Die Spieler
Doch schon 1987 kehrte Peter Gläser auf die Bühne zurück und ging mit Lutz Kerschowski und der Blankenfelder Boogieband auf Tournee. Ein Jahr später stieg er in die Band seines Sohnes ein und gründete Cäsar & Die Spieler. Nach erneuten Auseinandersetzungen mit den DDR-Behörden wurde Gläser schließlich zu Ostern 1989 nach West-Berlin ausgebürgert, wo er als Taxifahrer arbeitete.
Cäsar Trio
Im Jahr 1991 startete Gläser sein Comeback und gründete das Cäsar Trio. Zur Band gehörten:
- Peter Cäsar Gläser (Gitarre, Flöte, Gesang),
- Volkmar Große (Bassgitarre, Gesang),
- Jürgen Schötz (Schlagzeug, Gesang)
Cäsar & Band
Während eines Konzertes anlässlich seines 30. Bühnenjubiläums 1996 in Leipzig traf Gläser auf ehemalige Weggefährten der Klaus Renft Combo, und die Idee von einer gemeinsamen Tournee wurde geboren. Bei der „als ob nichts gewesen wär“-Tour in den Jahren 1997/1998 stand er mit Gerulf Pannach, Klaus Renft, Christian Kunert, Christiane Ufholz und Jochen Hohl auf der Bühne.
Cäsar & Die Spieler II
1998 kehrte Gläser nach Leipzig zurück und erweckte die Band Cäsar & Die Spieler zu neuem Leben.
Zur Band gehörten neben Cäsar, Große und Schötz
- Andy Wieczorek, später Henning Plankl (Saxophon, Flöte, Klarinette)
- Cornelia Plänitz (Saxophon, Violine, Mandoline, Gesang)
- Mario Ferraro (Gitarre, Gesang)
Die CD Wandersmann kennzeichnete den Beginn einer weiteren Schaffensperiode im Leben des Musikers. Im Jahr 2003 kam es zur Trennung von der Band.
Väter & Söhne
Noch im Jahr 2002 startete Gläser ein neues Bandprojekt. Als Väter & Söhne gaben Cäsar, sein Sohn Moritz, Boddi Bodag von Engerling und dessen Sohn Hannes mehrere Konzerte und nahmen die CD Wie Du mir so ich Dir auf.
Cäsar & Die Spieler III
Im Januar 2005 formierte er Cäsar & Die Spieler neu. Seitdem gehörten zur Band:
- Peter Cäsar Gläser (Gitarre, Flöte, Gesang),
- Matti Rabold (Bassgitarre, Gesang),
- Jana Mende (Geige, Gesang),
- Till Uhlmann (Geige),
- Yogi Franke (Schlagzeug, Gesang)
Vom Ergebnis der neuerlichen Zusammenarbeit konnte sich das Publikum beim Konzert „40 years on stage“ am 16. Dezember 2006 überzeugen, bei dem die aktuelle Band gemeinsam mit der Besetzung bis 2003 auf der Bühne stand. Zu einem weiteren Höhepunkt wurde das gemeinsame Konzert am 20. Mai 2007 in Mittweida, bei dem Cäsar und Hans die Geige zur Erinnerung an den tödlich verunglückten ehemaligen Renft-Kollegen Heinz Prüfer auf eindrucksvolle Weise den Eric-Clapton-Song Tears in Heaven vortrugen.
Während eines Konzerts am 13. Juli 2007 verließ Cäsar bereits nach dem ersten Titel die Bühne, und die Band setzte das Konzert ohne ihn fort. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nichts von seiner späteren schweren Erkrankung. Später gab es weitere gemeinsame Konzerte mit Cäsar & Die Spieler und der Klaus Renft Combo. Am 16. und 17. November 2007 fanden zwei Konzerte mit Cäsar & Die Spieler Big Band statt, welche die Musiker der Spieler II und Spieler III vereinigten.
Parallel zu den Konzerten veranstaltete Cäsar mehrere Lesungen aus seiner Autobiografie Wer die Rose ehrt. In konzert-unüblichem Rahmen präsentierte er neben Passagen seines Buches auch Musikstücke, die seinen Weg als Künstler prägten.
Am 31. Dezember 2007 gab Cäsar im Arena-Club in Chemnitz sein letztes Konzert. Im Dezember 2007 erhielt er die Diagnose Krebs und erlag der Krankheit am 23. Oktober 2008 in einer Leipziger Klinik. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beerdigt.
Stasi-Mitarbeit
Im Jahr 2007 gab Gläser in seiner Autobiographie Wer die Rose ehrt bekannt, dass er unter dem Decknamen „Klaus Weber“ seit seinem 17. Lebensjahr ein IM der Staatssicherheit gewesen war.
Privates
Peter Gläser war vier Mal verheiratet und hat fünf Kinder, darunter die Musiker Robert und Moritz Gläser. Seine letzte und langjährige Lebensgefährtin, geheiratet zehn Wochen vor seinem Krebstod, war die freiberufliche Musikmanagerin , die 2018 die Geschäftsführung des Rudolstadt-Festivals übernahm.
Diskografie
(frühere Aufnahmen mit Renft und Karussell: siehe Bandartikel)
Alben
- Cäsar: Cäsar (Loewenzahn GmbH/1995)
- Cäsar: Cäsar. Die Zweite (Loewenzahn GmbH/1996)
- Cäsar: Gläserklirren (Loewenzahn GmbH/1999)
- Cäsar & Die Spieler: Wandersmann (Loewenzahn GmbH/1999)
- Cäsar: Ich möcht mich nicht erinnern – ein Zeitdokument (cäsar music/2000)
- Cäsar & Die Spieler: Zeitsprünge live (cäsar music/2001)
- Väter & Söhne: Wie du mir – so ich dir (cäsar music/2002)
- Klaus Renft Combo: Unbequem woll'n wir sein (Marktkram/2003)
- Cäsar: Zeitlos (cäsar music/2005)
- Cäsar: Geht es dir gut (Buschfunk/2006)
Single
- Cäsar: Wer die Rose ehrt (cäsar music/2002)
Sampler
- Die Notenbude, Vol. 1 bis Vol. 4 (Choice of music)
- Als ich fortging (Choice of music)
- Melodie & Rhythmus, Vol. 1 (Choice of music)
DVD
- Cäsar & Die Spieler: ZeitSprünge live (cäsar music/2007)
- Cäsar & Die Spieler BigBand: Cäsar – Semper Fidelis (cäsar music/2010)
Siehe auch
- Musik der DDR
Literatur
- Peter Gläser, Gerhard Pötzsch: Wer die Rose ehrt. Die Autobiografie. Militzke-Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86189-770-5.
- Detlef Kriese: Nach der Schlacht. Die Renft-Story – von der Band selbst erzählt. Aufgeschrieben von Delle Kriese. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998, ISBN 3-89602-170-2.
- Melodie und Rhythmus, Berlin (Ost), Heft 2/1978
- Melodie und Rhythmus, Berlin (Ost), Heft 1/1981
- Melodie und Rhythmus, Berlin (Ost), Heft 9/1983
- Melodie und Rhythmus, Berlin (Ost), Heft 5/1984
- Kostas Kipuros: Die Reise ins Ich, in: Leipziger Volkszeitung vom 9. Juni 2007
- Kurzbiografie zu: Gläser, Peter (»Cäsar«). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Peter Gläser bei IMDb
- Cäsar-Archiv
- Porträt bei deutsche-mugge.de
- Porträt bei ostbeat.de ( vom 19. Juni 2012 im Internet Archive) (Archivversion)
- Nachruf auf Gläser im. In: Tagesspiegel. 1. November 1965 (Online).
Einzelnachweise
- „Cäsar Peter Gläser: Waschküchen, Quietschtiere & Ulf Willi.“ Interview mit Gläser auf deutsche-mugge.de (2007).
- Renft-Musiker Peter Gläser: „Ich war 22 Jahre lang Stasi-IM“ auf bild.de, 11. März 2007.
- Zum Decknamen siehe Wer war wer? (Lit.)
- Simone Dake, Leiterin Rudolstadt-Festival: „Wir versuchen immer, politisch zu sein, Haltung zu zeigen“, Deutschlandradio Kultur vom 3. September 2018, abgerufen am 3. September 2018.
Personendaten | |
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NAME | Gläser, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Gläser, Cäsar (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rockmusiker |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1949 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 23. Oktober 2008 |
STERBEORT | Leipzig |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Peter Casar Glaser 7 Januar 1949 in Leipzig 23 Oktober 2008 ebenda war ein deutscher Rockmusiker Als Gitarrist Komponist Bandleader und Solist durchlebte er eine wechselvolle Karriere und gehorte als Mitglied der Klaus Renft Combo und der Band Karussell zu den bekanntesten Musikern der Rockszene in der DDR Nach knapp 25 jahriger Auseinandersetzung mit DDR Behorden wurde Glaser Anfang 1989 nach West Berlin ausgeburgert Im Jahr 2007 gab Glaser bekannt dass er von 1967 bis zu seiner Ausburgerung als inoffizieller Mitarbeiter IM fur das Ministerium fur Staatssicherheit gearbeitet hatte Peter Glaser wahrend eines Konzertes mit Karussell Berlin 1980 Autogramm von 1981 Musikalische EntwicklungDer Anfang Peter Glaser nahm als Kind Musikunterricht an der Volksmusikschule Leipzig Blockflote Klavier Klarinette und Fagott Sein musikalisches Vorbild war damals Mr Acker Bilk Spater erlernte er das Gitarrenspiel autodidaktisch Nach dem Schulabschluss im Jahr 1965 erlernte er den Beruf eines Elektromonteurs Mit der festen Absicht Musiker zu werden suchte er 1966 Klaus Renft auf und konnte diesen von seinen musikalischen Qualitaten uberzeugen Renft hatte zu dieser Zeit bereits die Absicht eine neue Band zu grunden und probte mit Christiane Ufholz Kurze Zeit spater trat der 17 Jahrige gemeinsam mit Renft als Barmusiker in der Leipziger Nachtbar Intermezzo auf Seinen Kunstlernamen Casar ubernahm er von seinem Spitznamen aus Schulzeiten da Mitschuler fanden dass er wie Gaius Iulius Caesar aussahe Klaus Renft Combo Als sich 1967 das Verhaltnis der DDR Behorden zur Rockmusik wieder zu normalisieren begann formierte Renft seine Klaus Renft Combo neu und holte Peter Casar Glaser als Gitarristen in die Band Kurze Zeit spater musste er seinen Grundwehrdienst in der Nationalen Volksarmee ableisten In dieser Zeit wurde er von Jurgen Matkowitz vertreten Glaser spielte wahrend seines Wehrdienstes in einer Armeeband gemeinsam mit Thomas Burkholz und Jochen Hohl 1969 kehrte er in die Band zuruck und gehorte ihr bis 1975 an Die Renft Combo entwickelte sich zu einer der fuhrenden Bands in der Rockszene der DDR Titel wie Wer die Rose ehrt Zwischen Liebe und Zorn Casars Blues Apfeltraum und Ketten werden knapper an deren Entstehen Glaser beteiligt war wurden zu Hits Die Band nannte sich ab 1974 Renft Gerulf Pannach schrieb Texte die immer systemkritischer wurden Glaser hatte inzwischen ein Studium in den Fachern Gitarre Klavier Tonsatz und Instrumentation an der Hochschule fur Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig begonnen da sein vorlaufiger Berufsausweis an eine fachliche Qualifizierung gebunden war Er wurde jedoch 1975 wegen schlechter Studiendisziplin exmatrikuliert Renft wurde am 22 September 1975 verboten Glaser wechselte spater an die Berufsmusikerklasse der Musikschule Friedrichshain in Ost Berlin und erhielt mit einem Abschluss dort seinen endgultigen Berufsausweis Karussell Im April 1976 wechselte Peter Casar Glaser gemeinsam mit dem Ex Schlagzeuger von Renft Jochen Hohl zur Band Karussell Die Band etablierte sich bald beim Publikum als die Nachfolgeband von Renft und hatte gefeierte Kompositionen von Casar im Repertoire Mit den Titeln Ehrlich will ich bleiben Autostop Whisky Mc Donald oder Lebe entstanden neue Hits die dem Lebensgefuhl der unangepassten Jugendlichen insbesondere der Kundenszene entsprachen Die Band welche als Rockband mit Blues Ambitionen gestartet war unterlag zunehmend aktuellen Popeinflussen erlangte jedoch dadurch starkere Medienprasenz Allerdings versuchten die Medien besonders das DDR Fernsehen die Herkunft der Ex Renftmusiker zu verschweigen 1981 1982 tourte Glaser mit der Band durch die Sowjetunion Polen Bulgarien und Finnland Die haufig wechselnde Bandbesetzung sowie der Zwang sich standig mit den DDR Behorden arrangieren zu mussen und dennoch an den Traditionen von Renft festhalten zu wollen machten Glaser der das Profil der Band massgeblich gepragt hatte mude so dass er 1983 schliesslich frustriert die Band verliess AMIGA Blues Band Anfang Januar 1983 vereinte das DDR Plattenlabel Amiga fur ein einmaliges Bandprojekt bekannte Musiker der Rock und Bluesszene der DDR in der AMIGA Blues Band Mit Peter Casar Glaser Gitarre Gesang spielten in der Band Michael Lefty Linke Gitarre Gesang von Monokel Frank Gala Gahler Mundharmonika Gesang von NO 55 ehemals Monokel Wolfram Boddi Bodag Piano Gesang von Engerling Gerhard Hugo Laartz Piano Gesang von der Modern Soul Band Georgi Gogow Bassgitarre Violine von NO 55 ehemals City Herbert Junck Schlagzeug von der Hansi Biebl Band Begleitet wurden sie von Helmut Forsthoff Altsaxofon Claus Dieter Knispel Trompete Dagobert Darsow Posaune und Norbert Jager Perkussion Diese Band nahm die Langspielplatte not fade away auf und gab ihr Live Debut am 29 Januar 1983 bei Rock fur den Frieden im Ost Berliner Palast der Republik Im selben Jahr fanden weitere Konzerte in Stadten der DDR statt Casars Rockband Noch im gleichen Jahr grundete Glaser unter seinem Kunstlernamen Casar seine erste eigene Band und versuchte einen Neubeginn Zu Casars Rockband gehorten Peter Glaser Gitarre Flote Gesang Bernd Herchenbach Bassgitarre Erwin Stache Keyboard Knut Steyer Keyboard Wolfram Dix Schlagzeug Jurgen Paul Dinter Gitarre Gesang Die Band vereinte Musiker unterschiedlicher Generationen und mit ebenso unterschiedlichen musikalischen Erfahrungen Steyer und Dinter kamen aus der Leipziger Amateurszene wahrend Herchenbach bereits als Berufsmusiker in der Modern Soul Band bei Uschi Bruning und der Schubert Formation gespielt hatte 1984 grundete Casar die Band neu Peter Glaser Gitarre Flote Gesang Detlef Delle Kriese Schlagzeug Holger Jahn Gitarre Gesang Wilfried Gutjahr Keyboard Uli Mucke Bassgitarre Kriese Jahn Gutjahr und Mucke hatten zuvor in der einzigen Mittelalter Rockband der DDR Passion gespielt Mit Steig ein und Im Bauch des Riesen versuchte Casar an fruhere Erfolge anzuknupfen Doch erneut geriet er wegen der Liedtexte der Band in das Visier der DDR Kulturfunktionare Als Casar 1985 nach einem Konzert in einer NVA Einheit in das Gastebuch schrieb dass man besser ohne Armee auskomme kam es zum Eklat Man warf ihm Pazifismus vor und sagte die geplante Plattenaufnahme und die Konzerte der Band ab Casar loste daraufhin die Band auf stellte einen Ausreiseantrag aus der DDR und zog sich vorerst ganzlich aus dem Musikgeschaft zuruck Casar amp Die Spieler Doch schon 1987 kehrte Peter Glaser auf die Buhne zuruck und ging mit Lutz Kerschowski und der Blankenfelder Boogieband auf Tournee Ein Jahr spater stieg er in die Band seines Sohnes ein und grundete Casar amp Die Spieler Nach erneuten Auseinandersetzungen mit den DDR Behorden wurde Glaser schliesslich zu Ostern 1989 nach West Berlin ausgeburgert wo er als Taxifahrer arbeitete Casar Trio Im Jahr 1991 startete Glaser sein Comeback und grundete das Casar Trio Zur Band gehorten Peter Casar Glaser Gitarre Flote Gesang Volkmar Grosse Bassgitarre Gesang Jurgen Schotz Schlagzeug Gesang Casar amp Band Wahrend eines Konzertes anlasslich seines 30 Buhnenjubilaums 1996 in Leipzig traf Glaser auf ehemalige Weggefahrten der Klaus Renft Combo und die Idee von einer gemeinsamen Tournee wurde geboren Bei der als ob nichts gewesen war Tour in den Jahren 1997 1998 stand er mit Gerulf Pannach Klaus Renft Christian Kunert Christiane Ufholz und Jochen Hohl auf der Buhne Casar amp Die Spieler II 1998 kehrte Glaser nach Leipzig zuruck und erweckte die Band Casar amp Die Spieler zu neuem Leben Zur Band gehorten neben Casar Grosse und Schotz Andy Wieczorek spater Henning Plankl Saxophon Flote Klarinette Cornelia Planitz Saxophon Violine Mandoline Gesang Mario Ferraro Gitarre Gesang Die CD Wandersmann kennzeichnete den Beginn einer weiteren Schaffensperiode im Leben des Musikers Im Jahr 2003 kam es zur Trennung von der Band Vater amp Sohne Noch im Jahr 2002 startete Glaser ein neues Bandprojekt Als Vater amp Sohne gaben Casar sein Sohn Moritz Boddi Bodag von Engerling und dessen Sohn Hannes mehrere Konzerte und nahmen die CD Wie Du mir so ich Dir auf Casar amp Die Spieler III Im Januar 2005 formierte er Casar amp Die Spieler neu Seitdem gehorten zur Band Peter Casar Glaser Gitarre Flote Gesang Matti Rabold Bassgitarre Gesang Jana Mende Geige Gesang Till Uhlmann Geige Yogi Franke Schlagzeug Gesang Grab auf dem Leipziger Sudfriedhof Vom Ergebnis der neuerlichen Zusammenarbeit konnte sich das Publikum beim Konzert 40 years on stage am 16 Dezember 2006 uberzeugen bei dem die aktuelle Band gemeinsam mit der Besetzung bis 2003 auf der Buhne stand Zu einem weiteren Hohepunkt wurde das gemeinsame Konzert am 20 Mai 2007 in Mittweida bei dem Casar und Hans die Geige zur Erinnerung an den todlich verungluckten ehemaligen Renft Kollegen Heinz Prufer auf eindrucksvolle Weise den Eric Clapton Song Tears in Heaven vortrugen Wahrend eines Konzerts am 13 Juli 2007 verliess Casar bereits nach dem ersten Titel die Buhne und die Band setzte das Konzert ohne ihn fort Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nichts von seiner spateren schweren Erkrankung Spater gab es weitere gemeinsame Konzerte mit Casar amp Die Spieler und der Klaus Renft Combo Am 16 und 17 November 2007 fanden zwei Konzerte mit Casar amp Die Spieler Big Band statt welche die Musiker der Spieler II und Spieler III vereinigten Parallel zu den Konzerten veranstaltete Casar mehrere Lesungen aus seiner Autobiografie Wer die Rose ehrt In konzert unublichem Rahmen prasentierte er neben Passagen seines Buches auch Musikstucke die seinen Weg als Kunstler pragten Am 31 Dezember 2007 gab Casar im Arena Club in Chemnitz sein letztes Konzert Im Dezember 2007 erhielt er die Diagnose Krebs und erlag der Krankheit am 23 Oktober 2008 in einer Leipziger Klinik Er wurde auf dem Leipziger Sudfriedhof beerdigt Stasi MitarbeitIm Jahr 2007 gab Glaser in seiner Autobiographie Wer die Rose ehrt bekannt dass er unter dem Decknamen Klaus Weber seit seinem 17 Lebensjahr ein IM der Staatssicherheit gewesen war PrivatesPeter Glaser war vier Mal verheiratet und hat funf Kinder darunter die Musiker Robert und Moritz Glaser Seine letzte und langjahrige Lebensgefahrtin geheiratet zehn Wochen vor seinem Krebstod war die freiberufliche Musikmanagerin die 2018 die Geschaftsfuhrung des Rudolstadt Festivals ubernahm Diskografie fruhere Aufnahmen mit Renft und Karussell siehe Bandartikel Alben Casar Casar Loewenzahn GmbH 1995 Casar Casar Die Zweite Loewenzahn GmbH 1996 Casar Glaserklirren Loewenzahn GmbH 1999 Casar amp Die Spieler Wandersmann Loewenzahn GmbH 1999 Casar Ich mocht mich nicht erinnern ein Zeitdokument casar music 2000 Casar amp Die Spieler Zeitsprunge live casar music 2001 Vater amp Sohne Wie du mir so ich dir casar music 2002 Klaus Renft Combo Unbequem woll n wir sein Marktkram 2003 Casar Zeitlos casar music 2005 Casar Geht es dir gut Buschfunk 2006 Single Casar Wer die Rose ehrt casar music 2002 Sampler Die Notenbude Vol 1 bis Vol 4 Choice of music Als ich fortging Choice of music Melodie amp Rhythmus Vol 1 Choice of music DVD Casar amp Die Spieler ZeitSprunge live casar music 2007 Casar amp Die Spieler BigBand Casar Semper Fidelis casar music 2010 Siehe auchMusik der DDRLiteraturPeter Glaser Gerhard Potzsch Wer die Rose ehrt Die Autobiografie Militzke Verlag Leipzig 2007 ISBN 978 3 86189 770 5 Detlef Kriese Nach der Schlacht Die Renft Story von der Band selbst erzahlt Aufgeschrieben von Delle Kriese Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 1998 ISBN 3 89602 170 2 Melodie und Rhythmus Berlin Ost Heft 2 1978 Melodie und Rhythmus Berlin Ost Heft 1 1981 Melodie und Rhythmus Berlin Ost Heft 9 1983 Melodie und Rhythmus Berlin Ost Heft 5 1984 Kostas Kipuros Die Reise ins Ich in Leipziger Volkszeitung vom 9 Juni 2007 Kurzbiografie zu Glaser Peter Casar In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 WeblinksCommons Peter Glaser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Glaser bei IMDb Casar Archiv Portrat bei deutsche mugge de Portrat bei ostbeat de Memento vom 19 Juni 2012 im Internet Archive Archivversion Nachruf auf Glaser im In Tagesspiegel 1 November 1965 Online Einzelnachweise Casar Peter Glaser Waschkuchen Quietschtiere amp Ulf Willi Interview mit Glaser auf deutsche mugge de 2007 Renft Musiker Peter Glaser Ich war 22 Jahre lang Stasi IM auf bild de 11 Marz 2007 Zum Decknamen siehe Wer war wer Lit Simone Dake Leiterin Rudolstadt Festival Wir versuchen immer politisch zu sein Haltung zu zeigen Deutschlandradio Kultur vom 3 September 2018 abgerufen am 3 September 2018 Normdaten Person GND 113128282 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 52361131 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glaser PeterALTERNATIVNAMEN Glaser Casar Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher RockmusikerGEBURTSDATUM 7 Januar 1949GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 23 Oktober 2008STERBEORT Leipzig