Christoph Schwöbel 19 Februar 1955 in Frankfurt am Main 18 September 2021 in St Andrews war ein deutscher evangelischer
Christoph Schwöbel

Christoph Schwöbel (* 19. Februar 1955 in Frankfurt am Main; † 18. September 2021 in St Andrews) war ein deutscher evangelischer Theologe. Er lehrte zuletzt als Professor für Systematische Theologie an der University of St Andrews, Schottland.
Leben
Christoph Schwöbel studierte evangelische Theologie und Philosophie in Bethel und Marburg, wurde 1978 in Marburg promoviert und habilitierte sich dort im Jahre 1990.
Von 1986 bis 1993 war er Lecturer für Systematic Theology am King’s College London. 1988 gründete er dort das Research Institute in Systematic Theology (RIST), dessen Direktor er bis 1993 war.
Daran anschließend lehrte er von 1993 bis 1999 als ordentlicher Professor für Systematische Theologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Darauf folgte eine Professur für Systematische und Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg von 1999 bis 2004, wo er gleichzeitig Direktor des Ökumenischen Instituts war. Von Oktober 2004 bis Juli 2018 war er ordentlicher Professor für Systematische Theologie an der evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Sein Schwerpunkt lag im Bereich der Fundamentaltheologie und der Religionsphilosophie. Im Zusammenhang mit dem Thema Kreationismus versuchte Schwöbel eine wissenschaftstheoretische Analyse. Die seitens vieler weltanschaulicher Evolutionisten in der Auseinandersetzung mit dem Kreationismus verwendete Gegenüberstellung Naturwissenschaft kontra Glaube hielt er für selbstunkritisch und verwies darauf,
„dass die Naturwissenschaften selbst ihre eigenen Autoritätsverhältnisse schaffen, die durch den schon immer theoriegeladenen Charakter des Erfahrungsbegriffs und durch die Tatsache begründet werden, dass sie in theoretischen Paradigmen, die durchaus autoritativen Status haben, arbeiten.“
Schwöbel war zudem Leiter des Instituts für Hermeneutik und Dialog der Kulturen.
Er war Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der interdisziplinären Forschungsstelle Key Concepts in Interreligious Discourses (KCID) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Im September 2018 übernahm Schwöbel in Nachfolge des englischen Theologen John Webster den 1643 eingerichteten Chair of Divinity an der University of St Andrews.
Schriften
- Martin Rade. Das Verhältnis von Geschichte, Religion und Moral als Grundproblem seiner Theologie. Gütersloh 1980.
- Als Hrsg.: Karl Barth – Martin Rade. Ein Briefwechsel, Mit einer Einleitung. Gütersloh 1981.
- Gottes Stimme und die Demokratie. Theologische Unterstützung für das neue demokratische System. In: Richard Ziegert (Hrsg.): Die Kirchen und die Weimarer Republik. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1994, S. 37–68.
- Hrsg. mit C.E. Gunton: Persons: Divine and Human, King´s College Essays in Theological Anthropology. Edinburgh 1991, 2. Aufl. 1999.
- God: Action and Revelation (= Studies in Philosophical Theology; 3). Kampen 1992.
- Hrsg. (für das Research Institute in Systematic Theology): Trinitarian Theology Today. Essays on Divine Being and Act. Edinburgh 1995.
- Gott in Beziehung. Studien zur Dogmatik. Tübingen 2002 (2. Aufl. 2022).
- Christlicher Glaube im Pluralismus. Studien zu einer Theologie der Kultur. Tübingen 2003.
- Hrsg. mit Friedrich Schweitzer: Aufgaben, Gestalt und Zukunft Theologischer Fakultäten. Gütersloh 2007.
- Hrsg. mit Friedrich Schweitzer: Religion – Toleranz – Bildung. Neukirchen-Vluyn 2007.
- Die Religion des Zauberers. Theologisches in den großen Romanen Thomas Manns. Tübingen 2008.
- Hrsg. mit Bernd Janowski, Friedrich Schweitzer: Schöpfungsglaube vor der Herausforderung des Kreationismus. Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 2010.
- Gott im Gespräch: theologische Studien zur Gegenwartsdeutung. Tübingen 2011.
Weblinks
- Institut für Hermeneutik Tübingen
- Nachruf auf der Fakultätswebseite Tübingen
Einzelnachweise
- Todesanzeige Prof. Dr. theol. Christoph Schwöbel. In: Schwäbisches Tagblatt, 25. September 2021. Abgerufen am 30. September 2021.
- Christoph Schwoebel 1955-2021. In: University of St Andrews, School of Divinity. 20. September 2021, abgerufen am 12. Oktober 2021 (englisch).
- Schwöbel: Sein oder Design – das ist hier die Frage. Christlicher Schöpfungslaube im Spannungsfeld von Evolutionismus und Kreationismus. In: Janowski, Schweitzer, Schwöbel (Hrsg.): Schöpfungsglaube, 2010, S. 120–171, hier S. 123.
- Wissenschaftlicher Beirat. In: KCID. Archiviert vom 23. November 2018; abgerufen am 12. Oktober 2021. (nicht mehr online verfügbar) am
- Prof. Dr. Christoph Schwöbel appointed to Chair in Divinity from September 2018. In: University of St Andrews, School of Divinity. 3. Oktober 2017, abgerufen am 12. Oktober 2021 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Schwöbel, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 19. Februar 1955 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 18. September 2021 |
STERBEORT | St Andrews |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Christoph Schwobel 19 Februar 1955 in Frankfurt am Main 18 September 2021 in St Andrews war ein deutscher evangelischer Theologe Er lehrte zuletzt als Professor fur Systematische Theologie an der University of St Andrews Schottland LebenChristoph Schwobel studierte evangelische Theologie und Philosophie in Bethel und Marburg wurde 1978 in Marburg promoviert und habilitierte sich dort im Jahre 1990 Von 1986 bis 1993 war er Lecturer fur Systematic Theology am King s College London 1988 grundete er dort das Research Institute in Systematic Theology RIST dessen Direktor er bis 1993 war Daran anschliessend lehrte er von 1993 bis 1999 als ordentlicher Professor fur Systematische Theologie an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Darauf folgte eine Professur fur Systematische und Okumenische Theologie an der Theologischen Fakultat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg von 1999 bis 2004 wo er gleichzeitig Direktor des Okumenischen Instituts war Von Oktober 2004 bis Juli 2018 war er ordentlicher Professor fur Systematische Theologie an der evangelisch theologischen Fakultat der Eberhard Karls Universitat Tubingen Sein Schwerpunkt lag im Bereich der Fundamentaltheologie und der Religionsphilosophie Im Zusammenhang mit dem Thema Kreationismus versuchte Schwobel eine wissenschaftstheoretische Analyse Die seitens vieler weltanschaulicher Evolutionisten in der Auseinandersetzung mit dem Kreationismus verwendete Gegenuberstellung Naturwissenschaft kontra Glaube hielt er fur selbstunkritisch und verwies darauf dass die Naturwissenschaften selbst ihre eigenen Autoritatsverhaltnisse schaffen die durch den schon immer theoriegeladenen Charakter des Erfahrungsbegriffs und durch die Tatsache begrundet werden dass sie in theoretischen Paradigmen die durchaus autoritativen Status haben arbeiten Schwobel war zudem Leiter des Instituts fur Hermeneutik und Dialog der Kulturen Er war Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der interdisziplinaren Forschungsstelle Key Concepts in Interreligious Discourses KCID an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Im September 2018 ubernahm Schwobel in Nachfolge des englischen Theologen John Webster den 1643 eingerichteten Chair of Divinity an der University of St Andrews SchriftenMartin Rade Das Verhaltnis von Geschichte Religion und Moral als Grundproblem seiner Theologie Gutersloh 1980 Als Hrsg Karl Barth Martin Rade Ein Briefwechsel Mit einer Einleitung Gutersloh 1981 Gottes Stimme und die Demokratie Theologische Unterstutzung fur das neue demokratische System In Richard Ziegert Hrsg Die Kirchen und die Weimarer Republik Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1994 S 37 68 Hrsg mit C E Gunton Persons Divine and Human King s College Essays in Theological Anthropology Edinburgh 1991 2 Aufl 1999 God Action and Revelation Studies in Philosophical Theology 3 Kampen 1992 Hrsg fur das Research Institute in Systematic Theology Trinitarian Theology Today Essays on Divine Being and Act Edinburgh 1995 Gott in Beziehung Studien zur Dogmatik Tubingen 2002 2 Aufl 2022 Christlicher Glaube im Pluralismus Studien zu einer Theologie der Kultur Tubingen 2003 Hrsg mit Friedrich Schweitzer Aufgaben Gestalt und Zukunft Theologischer Fakultaten Gutersloh 2007 Hrsg mit Friedrich Schweitzer Religion Toleranz Bildung Neukirchen Vluyn 2007 Die Religion des Zauberers Theologisches in den grossen Romanen Thomas Manns Tubingen 2008 Hrsg mit Bernd Janowski Friedrich Schweitzer Schopfungsglaube vor der Herausforderung des Kreationismus Neukirchener Neukirchen Vluyn 2010 Gott im Gesprach theologische Studien zur Gegenwartsdeutung Tubingen 2011 WeblinksInstitut fur Hermeneutik Tubingen Nachruf auf der Fakultatswebseite TubingenEinzelnachweiseTodesanzeige Prof Dr theol Christoph Schwobel In Schwabisches Tagblatt 25 September 2021 Abgerufen am 30 September 2021 Christoph Schwoebel 1955 2021 In University of St Andrews School of Divinity 20 September 2021 abgerufen am 12 Oktober 2021 englisch Schwobel Sein oder Design das ist hier die Frage Christlicher Schopfungslaube im Spannungsfeld von Evolutionismus und Kreationismus In Janowski Schweitzer Schwobel Hrsg Schopfungsglaube 2010 S 120 171 hier S 123 Wissenschaftlicher Beirat In KCID Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 23 November 2018 abgerufen am 12 Oktober 2021 Prof Dr Christoph Schwobel appointed to Chair in Divinity from September 2018 In University of St Andrews School of Divinity 3 Oktober 2017 abgerufen am 12 Oktober 2021 englisch Normdaten Person GND 12843080X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82257376 VIAF 66598521 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwobel ChristophKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 19 Februar 1955GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 18 September 2021STERBEORT St Andrews