Eine arteriovenöse Anastomose ist eine Kurzschlussverbindung zwischen einer Arteriole und einer Venole die im Rahmen der
Arteriovenöse Anastomose

Eine arteriovenöse Anastomose ist eine Kurzschlussverbindung zwischen einer Arteriole und einer Venole, die im Rahmen der Durchblutungsregulation geöffnet und geschlossen werden kann. Arteriovenöse Anastomosen sind einerseits für die sparsame Organdurchblutung und andererseits für die Wärmeabgabe von Bedeutung. Pathologische Verbindungen zwischen Arterien und Venen werden als arteriovenöse Fisteln bezeichnet.
Organdurchblutung
Der vom Herzen generierte Blutstrom reicht nicht aus, um alle Gefäße unter Aufrechterhaltung des Blutdrucks maximal zu durchbluten. Durch Öffnung arteriovenöser Anastomosen können Kapillargebiete, die Zellen mit aktuell niedriger Stoffwechselaktivität versorgen, umgangen werden. Die Steuerung der Öffnung dieser Querverbindungen erfolgt vorwiegend lokalchemisch über gefäßwirksame Substanzen. Durch temperaturbedingte Variationen dieses Tonus nach beiden Seiten können Durchblutungsänderungen um mehr als das Einhundertfache erzeugt werden.
Wärmeabgabe
In der Haut finden sich arteriovenöse Anastomosen, die im Dienste der Thermoregulation stehen. Aufgrund ihres geringen Gefäßwiderstands geht ihre Öffnung mit einer massiven Steigerung der Durchblutung einher, sodass effektiv Wärme abgegeben werden kann. Die Durchblutung der arteriovenösen Anastomosen findet dabei zusätzlich zur Kapillardurchblutung statt, die bei notwendiger Wärmeabgabe ebenfalls ausgeprägt ist. Die Durchblutung beider Gefäßsysteme wird durch niedrigen Sympathikustonus gefördert, wobei die arteriovenösen Anastomosen bereits bei geringer konstriktorischer Aktivität schließen.
In Fingern und Zehen befinden sich Glomusanastomosen, die durch ihren Bau in besonderer Weise zur Wärmeabgabe geeignet sind: Die aufgeknäuelten, verzweigten Gefäße liegen in einer eigenen Bindegewebskapsel und sind reich innerviert.
Das Vorhandensein von arteriovenösen Anastomosen bietet verglichen mit der ebenfalls denkbaren übermäßigen Durchblutung von Kapillaren den Vorteil, dass Verschiebungen im lokalen chemischen Milieu (z. B. verminderter CO2-Partialdruck) vermieden werden.
Literatur
- Uwe Gille: Herz-Kreislauf- und Abwehrsystem, Angiologia. In: Franz-Viktor Salomon u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 404–463. ISBN 3-8304-1007-7.
Einzelnachweise
- Wolfgang Trautwein, Otto Heinrich Gauer, Hans-Peter Koepchen: Herz und Kreislauf (= Physiologie des Menschen. Band 3). Urban & Schwarzenberg, München/Berlin/Wien 1972, ISBN 3-541-5411-5 (defekt), DNB 740250469, S. 361.
- Schmidt, Lang, Heckmann: Physiologie des Menschen. 31. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-01650-9, S. 588.
- Renate Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologie. 5. Auflage. Thieme, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-13-129245-2, S. 281.
- Schmidt, Lang, Heckmann: Physiologie des Menschen. 31. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-01650-9, S. 623.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Eine arteriovenose Anastomose ist eine Kurzschlussverbindung zwischen einer Arteriole und einer Venole die im Rahmen der Durchblutungsregulation geoffnet und geschlossen werden kann Arteriovenose Anastomosen sind einerseits fur die sparsame Organdurchblutung und andererseits fur die Warmeabgabe von Bedeutung Pathologische Verbindungen zwischen Arterien und Venen werden als arteriovenose Fisteln bezeichnet OrgandurchblutungDer vom Herzen generierte Blutstrom reicht nicht aus um alle Gefasse unter Aufrechterhaltung des Blutdrucks maximal zu durchbluten Durch Offnung arteriovenoser Anastomosen konnen Kapillargebiete die Zellen mit aktuell niedriger Stoffwechselaktivitat versorgen umgangen werden Die Steuerung der Offnung dieser Querverbindungen erfolgt vorwiegend lokalchemisch uber gefasswirksame Substanzen Durch temperaturbedingte Variationen dieses Tonus nach beiden Seiten konnen Durchblutungsanderungen um mehr als das Einhundertfache erzeugt werden WarmeabgabeIn der Haut finden sich arteriovenose Anastomosen die im Dienste der Thermoregulation stehen Aufgrund ihres geringen Gefasswiderstands geht ihre Offnung mit einer massiven Steigerung der Durchblutung einher sodass effektiv Warme abgegeben werden kann Die Durchblutung der arteriovenosen Anastomosen findet dabei zusatzlich zur Kapillardurchblutung statt die bei notwendiger Warmeabgabe ebenfalls ausgepragt ist Die Durchblutung beider Gefasssysteme wird durch niedrigen Sympathikustonus gefordert wobei die arteriovenosen Anastomosen bereits bei geringer konstriktorischer Aktivitat schliessen In Fingern und Zehen befinden sich Glomusanastomosen die durch ihren Bau in besonderer Weise zur Warmeabgabe geeignet sind Die aufgeknauelten verzweigten Gefasse liegen in einer eigenen Bindegewebskapsel und sind reich innerviert Das Vorhandensein von arteriovenosen Anastomosen bietet verglichen mit der ebenfalls denkbaren ubermassigen Durchblutung von Kapillaren den Vorteil dass Verschiebungen im lokalen chemischen Milieu z B verminderter CO2 Partialdruck vermieden werden LiteraturUwe Gille Herz Kreislauf und Abwehrsystem Angiologia In Franz Viktor Salomon u a Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin Enke Verlag Stuttgart 2004 S 404 463 ISBN 3 8304 1007 7 EinzelnachweiseWolfgang Trautwein Otto Heinrich Gauer Hans Peter Koepchen Herz und Kreislauf Physiologie des Menschen Band 3 Urban amp Schwarzenberg Munchen Berlin Wien 1972 ISBN 3 541 5411 5 defekt DNB 740250469 S 361 Schmidt Lang Heckmann Physiologie des Menschen 31 Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 01650 9 S 588 Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie 5 Auflage Thieme Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 129245 2 S 281 Schmidt Lang Heckmann Physiologie des Menschen 31 Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 642 01650 9 S 623