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Schloss Altdöbern ist eine dreiflügelige Schlossanlage in dem brandenburgischen Ort Altdöbern im Landkreis Oberspreewald

Schloss Altdöbern

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Schloss Altdöbern ist eine dreiflügelige Schlossanlage in dem brandenburgischen Ort Altdöbern im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Das Schloss entwickelte sich aus einem Gutshaus des 16. Jahrhunderts über ein Jagdschloss bis hin zu seiner heutigen Nutzung als Eventort und Museum. Es ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Altdöbern.

Schloss Altdöbern

Ansicht des Schlosses von Süden

Daten
Ort Altdöbern, Am Park 8
Baumeister unbekannt, mehrere
Bauherr Alexander Dietrich von Eickstedt
Baustil Barock
Baujahr 1717, Umbauten 1749, 1880–1883
Bauzeit 18./19. Jahrhundert
Koordinaten 51° 39′ 13″ N, 14° 2′ 7″ O51.65361111111114.035277777778

Geschichte

15. bis 19. Jahrhundert

Das Schloss geht auf eine frühdeutsche Wasserburg zurück. 1441 wurde ein Polenz als Besitzer genannt. Nachdem der kursächsische Beamte Hans von Dieskau das Gut erworben hatte, wurde dieses 1571 bis 1586 durch einen – weiterhin von einem Graben umgebenen – Renaissanceneubau ersetzt. Ab 1671 gehörte das Gut den von Bomsdorff. 1712 erwarb Generalmajor Alexander Dietrich von Eickstedt († 1727) den Besitz. Da ihm das alte Renaissancegebäude zu bescheiden erschien, ließ er den Vorgängerbau niederreißen und ab 1717 das heutige Schloss im barocken Stil errichten. Es hatte standesgemäße Ausmaße mit zwei nach Norden gerichteten Flügeln und einem gepflasterten Ehrenhof und verfügt über reiche Innenraumdekorationen im Stil des Dresdner Barock. Nach barockem Verständnis zeigte sich der Park als streng geometrisches Kunstwerk. Bis 1750 ließ der neue Besitzer, Carl Heinrich von Heineken, die Anlage äußerst prunkvoll ausbauen, den Garten auf fast das Sechsfache vergrößern und mit Kanälen, Wasserbecken, Springbrunnen, Brücken, Pavillons und kostbaren Sandsteinplastiken ausstatten.

Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Heinrich Graf von Witzleben-Alt-Doebern 1880 das Anwesen. Hatte sein Vorgänger noch alle Anstrengungen unternommen, um Schloss und Park in den barocken Zustand unter Heineken zurückzuversetzen, so scheute Witzleben keine Mühen, um das Gegenteil zu erreichen. Von 1880 bis 1905 baute er das Schloss beständig um, mit dem Ziel, es zu einem fürstlichen, dem Stand seiner Frau entsprechenden Sitz zu machen. Es kam zu Um- und Anbauten in einem eigenwilligen Stilgemisch. Darauf sind die beiden Zwiebeltürme an den Seitenflügeln sowie die Sandsteinverblendungen der Fassade zurückzuführen. Auf Skizzen aus der Hand von Witzlebens Gattin Marie, geb. Prinzessin Reuß, geht auch das neoromanische Landhaus zurück, das seit ca. 1888 als ein seltsam wirkender Fremdkörper am barocken Ostflügel klebt. Ebenso wurde der barocke Garten durch den Pückler-Schüler Eduard Petzold in einen 55 ha großen Landschaftspark umgestaltet. Vom Schloss gingen strahlenförmig sieben Sichtachsen aus. Vom barocken Zustand haben sich lediglich die südlich des Schlosses gelegenen Teile – sodann Französischer Garten genannt – und das Heckentheater erhalten, ferner reich ausgestattete Räume im Inneren. Witzleben war ein persönlicher Freund Kaiser Wilhelms I., für den er auf Altdöbern Feste gab, und Vertrauter Kaiser Wilhelms II., der ihn 1886 in den Grafenstand erhob. Finanzkräftig genug, kaufte er weitere Güter hinzu, sodass die Herrschaft der Witzleben in Form eines gebundenen Fideikommiss im größten Umfang über 5420 ha innehatte. Schloss Altdöbern erfuhr zahlreiche Umbauten, bevor es 1917 wieder veräußert wurde. Der Kunsthistoriker Udo von Alvensleben urteilte darüber: „Alt-Döbern, ein großer Besitz, von Graf Witzleben durch berühmt gewordene Extravaganzen zugrunde gewirtschaftet. Er ließ angeblich im Walde ganze Alleen illuminieren. Das Barockschloß wurde von ihm unmöglich umgebaut. Der Park ist schön.“

20. Jahrhundert bis 1990

1917 erwarb der jüdische Zigarettenfabrikant Eugen Laib Garbáty die Anlage und zog wegen Umbauplanungen den Berliner Gartenarchitekten Heinrich Wiepking-Jürgensmann hinzu. Auf ihn gehen die zahlreichen Rhododendronpflanzungen zurück. Des Weiteren wurden dringend notwendige Ausholzungsarbeiten vorgenommen.

Aufgrund der nationalsozialistischen Judenverfolgung musste Garbáty Altdöbern im Jahr 1938 verkaufen und emigrierte 1939 mit der gesamten Familie in die USA. Im Zweiten Weltkrieg, ab November 1943 bis 1945 war das Schloss Altdöbern Ausweichquartier der schwedischen Botschaft, welche aufgrund zunehmender Luftangriffe auf Berlin in die Niederlausitz ausgewichen war. Schloss und Parkgelände galten dementsprechend als exterritoriales Gebiet. Auf das Dach wurde zum Schutz eine schwedische Flagge gemalt, Reste davon waren noch zu DDR-Zeiten erkennbar. Bis heute steht das hölzerne ehemalige Wärterhaus der Botschaft als bewohntes Einfamilienhaus in der Schlossauffahrt.

Nach Plünderungen im Schloss im Jahr 1945 verwilderte der Park. Schloss und Park gingen in die Rechtsträgerschaft der Gemeinde Altdöbern über, die das Schloss 1946 dem Caritas-Verband vermietete. Dieser nutzte es zunächst als Waisenhaus und danach bis 1974 als Kinder- und Altenheim. Aufgrund des prekären Zustandes der Bausubstanz, fehlender staatlicher finanzieller Unterstützung und ungeklärter Eigentumsverhältnisse wurden das Haus aufgegeben und die Mitarbeiter nach Petershagen versetzt. Im Jahr 1976 diente das Schloss als Drehort für den DEFA-Märchenfilm Der Meisterdieb. Mit dem Auszug der Caritas setzte der Verfall der Anlage ein.

Seit 1990

Nach der Wende kam das Schloss in den Besitz der neu gegründeten Brandenburgische Schlösser GmbH. Diese begann mit einer schrittweisen Wiederherstellung einzelner Bereiche, die bis heute (Jahr 2024) andauern:

  • 1991 erfolgte die Wiederherstellung des Wasserbeckens vor dem Schloss,
  • 1991–1993 konnte der Neptun-Brunnen restauriert werden,
  • 1992/1993 des barocken Bassins im Französischen Garten.
  • Im Juli 2012 wurde nach einjähriger Bauzeit die neu errichtete ehemalige Orangerie des Schlossparks eingeweiht und dient nun als Schlosscafé.
  • Bis September 2015 erfolgte die Restaurierung der Festsäle aus Rokoko und Gründerzeit durch die Brandenburgische Schlösser GmbH unter Projektleitung der Architektin Jutta Feige.
  • Der Turmanbau ist im Jahr 2024 noch eingerüstet.

Architektur

Es handelt sich um eine Dreiflügelanlage mit U-förmigem Grundriss. Die Hauptfront ist 23 Meter lang, die beiden Flügel sind je rund 27 Meter lang. Beide Nordgiebel der Flügelbauten schließen mit einem Kirchturmähnlichen Rundbau ab. Der ursprüngliche Baustil war barock. Die dreigeschossigen Bauwerke sind mit schiefergedeckten Walmdächern abgeschlossen.

Am nordöstlichen Gebäudeteil befindet sich ein ungefähr 20 Meter langer niedrigerer Anbau mit einem Rundturm (Durchmesser ca. 3,80 m). Der Baustil weicht stark vom Aussehen des übrigen Gebäudes ab.

Im Inneren sind das ursprüngliche Treppenhaus mit Wand- und Deckengemälden aus dem Jahr 1750 erwähnenswert (Künstlerische Ausstattung meist vom Baumeister Krinner entworfen), darüber hinaus der Grüne Saal mit Schnitzereien, Stukkaturen und Wandgemälden, der Teesalon mit einem Wandgemälde von Moreau d. J. sowie der Marmorsaal. Die meisten Räume im Parterre sind mit Halbrundfenstern und farbigen Glaseinsätzen versehen, Parkettfußböden waren üblich und wurden nun neu verlegt sowie farbige Fliesen in den häufig begangenen Räumen.

Schlosspark

Der Schlosspark schließt sich nördlich der Bebauung an und belegt eine Fläche von rund 55 Hektar. Die Grundanlage entstand im Jahr 1755, ist aber nicht mehr erhalten. In den 1880er Jahren erfolgte eine Umgestaltung zum Landschaftspark, in dem die vom Bildhauer G. Knöffler im Jahr 1755 geschaffenen Sandsteinfiguren wieder aufgestellt wurden. Die Parkteile im französischen Stil wurden wiederbelebt.

Seit 2009 ist der Schlosspark dauerhafter Einsatzort der Internationalen Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, deren Freiwillige den historischen Park unter fachmännischer Anleitung schrittweise restaurieren und pflegen. Er wird wieder ein Flanierort für Besucher.

Nutzungen

In den ersten Jahrhunderten war die Schlossanlage ein Jagd- und Lustschloss, dann ein Gutshaus, später ein Waisenhaus und Kinderheim. Seit 1990 wird es nach gründlichen und schrittweisen Sanierungen und Modernisierungen der Öffentlichkeit wieder zugängig gemacht. Im Sommer und Herbst 2022 bildete Schloss Altdöbern den Rahmen für die Ausstellungsreihe Rohkunstbau. Im Jahr 2024 findet in den bereits restaurierten Räumen wieder die Ausstellung Rohkunstbau hier statt. Themenschwerpunkt sind die Baseballschlägerjahre, gezeigt werden Dokumentarfilme, eine Fotoserie von Andreas Herzau mit dem Titel Nazis sowie etliche Exponate aus der Zeit des Gutshauses mit Skulpturen, Porzellan u. a. Auch für 2025 soll die 30. Rohkunstbau wieder auf Schloss Altdöbern stattfinden.

Literatur (Auswahl)

  • Alt-Döbern. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 4. Duncker, Berlin 1861, Blatt 203 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).  Text Alt-Doebern
  • Otto Eduard Schmidt: Schloß Alt-Döbern und seine Umgebung. Ein Durchschnitt durch die Entwicklungsgeschichte der Niederlausitz. Verlag W. Jess, Dresden 1930.
  • Alexander Niemann: Altdöbern – Der Schloßpark. In: Brandenburgische Denkmalpflege, Jahrgang 3, Heft 1, 1994, ISSN 0942-3397, S. 38–47.
  • Nicola Riedel-Bröcker, Petra Hübinger, Joachim W. Jacobs: Schloß Altdöbern. Schriftenreihe des Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e. V., Hrsg. Sibylle Badstübner-Gröger. Nicolai Verlag, Berlin 1995.
  • Nicola Riedel-Bröcker: Altdöbern, Das Schloß und seine Innenausstattung. In: Brandenburgische Denkmalpflege. Jahrgang 7, Heft 2, 1998, S. 4–14.
  • Angelika Fischer, Bernd Erhard Fischer: Altdöbern. Vergessenes Juwel in der Niederlausitz. Eine Spurensuche. Arani-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-7605-8649-X.
  • Vincenz Czech, Nicola Riedel-Bröcker: Altdöbern. In: Peter-Michael Hahn, Hellmut Lorenz (Hrsg.): Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883). Band 2, Katalog. Nicolai Verlag Beuermann, Berlin 2000, S. 11–15.
  • Alexander Niemann: Schlosspark, Altdöbern. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Weißbuch der historischen Gärten und Parks in den neuen Bundesländern. 2., überarb. Auflage. Bonn 2005, ISBN 3-925374-69-8, S. 61 f.
  • Alexander Niemann: Altdöbern. Der Schlosspark. Zum Stand der Restaurierung und neue Materialien zur Geschichte. In: Brandenburgische Denkmalpflege. Neue Folge, 2. Jahrgang, Heft 2, 2016, ISBN 978-3-943164-28-2, S. 12–29, ISSN 0942-3397.

Weblinks

Commons: Schlossanlage Altdöbern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120002 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  • Informationen zum Schloss Altdöbern mit Geschichte, Grundrissen, Sanierungsarbeiten. Brandenburgische Schlösser GmbH, abgerufen am 21. Oktober 2024. 
  • Christiane Schillig: Diktator des guten Geschmacks. Wie sächsisches Rokoko auf Schloss Altdöbern in der Niederlausitz überlebte. In: Monumente Online, 2.2012.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Preußen 1913. In: Gesamtreihe, erschienen in mehreren Bänden. Band 1, Nachtrag, Berlin, Provinz Brandenburg, Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen. Verlag Rudolf Martin, Berlin 1913, S. 1–54 (d-nb.info). 
  2. Udo von Alvensleben: Besuche vor dem Untergang. Adelssitze zwischen Altmark und Masuren, aus Tagebuchaufzeichnungen zusammengestellt, Hrsg. Harald von Koenigswald. Frankfurt am Main / Berlin 1968, S. 220.
  3. Sveriges ambassad i Berlin. Die schwedische Botschaft in Berlin. Hrsg. Statens Fastighetsverk. Stockholm 1999.
  4. Serie: Was der Sozialismus übrigließ: Schloß Altdöbern. Welt Online.
  5. Erneuerung/Wiederherstellung der Orangerie am Schloss Altdöbern zur späteren privatwirtschaftlichen Nutzung als Café. Energieregion im Lausitzer Seenland.
  6. Ida Luise Krenzlin: Aufbruch mit Gewalt. Hrsg.: Berliner Zeitung. 8. Oktober 2024, S. 8. 
  7. Georg Piltz: Kunstführer durch die DDR. 4. Auflage. Urania-Verlag, Leipzig / Jena / Berlin, 1973, S. 171. 
  8. „Rohkunstbau“ in Altdöbern. Warum ein eigentlich unzugängliches Schloss jetzt Kunstausstellung ist. rbb24, 17. August 2022.
Normdaten (Geografikum): GND: 4323715-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 248695592

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:24

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Schloss Altdobern ist eine dreiflugelige Schlossanlage in dem brandenburgischen Ort Altdobern im Landkreis Oberspreewald Lausitz Das Schloss entwickelte sich aus einem Gutshaus des 16 Jahrhunderts uber ein Jagdschloss bis hin zu seiner heutigen Nutzung als Eventort und Museum Es ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in Altdobern Schloss AltdobernAnsicht des Schlosses von SudenDatenOrt Altdobern Am Park 8Baumeister unbekannt mehrereBauherr Alexander Dietrich von EickstedtBaustil BarockBaujahr 1717 Umbauten 1749 1880 1883Bauzeit 18 19 JahrhundertKoordinaten 51 39 13 N 14 2 7 O 51 653611111111 14 035277777778Geschichte15 bis 19 Jahrhundert Schloss Altdobern um 1861 62 Sammlung Alexander Duncker Das Schloss geht auf eine fruhdeutsche Wasserburg zuruck 1441 wurde ein Polenz als Besitzer genannt Nachdem der kursachsische Beamte Hans von Dieskau das Gut erworben hatte wurde dieses 1571 bis 1586 durch einen weiterhin von einem Graben umgebenen Renaissanceneubau ersetzt Ab 1671 gehorte das Gut den von Bomsdorff 1712 erwarb Generalmajor Alexander Dietrich von Eickstedt 1727 den Besitz Da ihm das alte Renaissancegebaude zu bescheiden erschien liess er den Vorgangerbau niederreissen und ab 1717 das heutige Schloss im barocken Stil errichten Es hatte standesgemasse Ausmasse mit zwei nach Norden gerichteten Flugeln und einem gepflasterten Ehrenhof und verfugt uber reiche Innenraumdekorationen im Stil des Dresdner Barock Nach barockem Verstandnis zeigte sich der Park als streng geometrisches Kunstwerk Bis 1750 liess der neue Besitzer Carl Heinrich von Heineken die Anlage ausserst prunkvoll ausbauen den Garten auf fast das Sechsfache vergrossern und mit Kanalen Wasserbecken Springbrunnen Brucken Pavillons und kostbaren Sandsteinplastiken ausstatten Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb Heinrich Graf von Witzleben Alt Doebern 1880 das Anwesen Hatte sein Vorganger noch alle Anstrengungen unternommen um Schloss und Park in den barocken Zustand unter Heineken zuruckzuversetzen so scheute Witzleben keine Muhen um das Gegenteil zu erreichen Von 1880 bis 1905 baute er das Schloss bestandig um mit dem Ziel es zu einem furstlichen dem Stand seiner Frau entsprechenden Sitz zu machen Es kam zu Um und Anbauten in einem eigenwilligen Stilgemisch Darauf sind die beiden Zwiebelturme an den Seitenflugeln sowie die Sandsteinverblendungen der Fassade zuruckzufuhren Auf Skizzen aus der Hand von Witzlebens Gattin Marie geb Prinzessin Reuss geht auch das neoromanische Landhaus zuruck das seit ca 1888 als ein seltsam wirkender Fremdkorper am barocken Ostflugel klebt Ebenso wurde der barocke Garten durch den Puckler Schuler Eduard Petzold in einen 55 ha grossen Landschaftspark umgestaltet Vom Schloss gingen strahlenformig sieben Sichtachsen aus Vom barocken Zustand haben sich lediglich die sudlich des Schlosses gelegenen Teile sodann Franzosischer Garten genannt und das Heckentheater erhalten ferner reich ausgestattete Raume im Inneren Witzleben war ein personlicher Freund Kaiser Wilhelms I fur den er auf Altdobern Feste gab und Vertrauter Kaiser Wilhelms II der ihn 1886 in den Grafenstand erhob Finanzkraftig genug kaufte er weitere Guter hinzu sodass die Herrschaft der Witzleben in Form eines gebundenen Fideikommiss im grossten Umfang uber 5420 ha innehatte Schloss Altdobern erfuhr zahlreiche Umbauten bevor es 1917 wieder veraussert wurde Der Kunsthistoriker Udo von Alvensleben urteilte daruber Alt Dobern ein grosser Besitz von Graf Witzleben durch beruhmt gewordene Extravaganzen zugrunde gewirtschaftet Er liess angeblich im Walde ganze Alleen illuminieren Das Barockschloss wurde von ihm unmoglich umgebaut Der Park ist schon 20 Jahrhundert bis 1990 1917 erwarb der judische Zigarettenfabrikant Eugen Laib Garbaty die Anlage und zog wegen Umbauplanungen den Berliner Gartenarchitekten Heinrich Wiepking Jurgensmann hinzu Auf ihn gehen die zahlreichen Rhododendronpflanzungen zuruck Des Weiteren wurden dringend notwendige Ausholzungsarbeiten vorgenommen Aufgrund der nationalsozialistischen Judenverfolgung musste Garbaty Altdobern im Jahr 1938 verkaufen und emigrierte 1939 mit der gesamten Familie in die USA Im Zweiten Weltkrieg ab November 1943 bis 1945 war das Schloss Altdobern Ausweichquartier der schwedischen Botschaft welche aufgrund zunehmender Luftangriffe auf Berlin in die Niederlausitz ausgewichen war Schloss und Parkgelande galten dementsprechend als exterritoriales Gebiet Auf das Dach wurde zum Schutz eine schwedische Flagge gemalt Reste davon waren noch zu DDR Zeiten erkennbar Bis heute steht das holzerne ehemalige Warterhaus der Botschaft als bewohntes Einfamilienhaus in der Schlossauffahrt Nach Plunderungen im Schloss im Jahr 1945 verwilderte der Park Schloss und Park gingen in die Rechtstragerschaft der Gemeinde Altdobern uber die das Schloss 1946 dem Caritas Verband vermietete Dieser nutzte es zunachst als Waisenhaus und danach bis 1974 als Kinder und Altenheim Aufgrund des prekaren Zustandes der Bausubstanz fehlender staatlicher finanzieller Unterstutzung und ungeklarter Eigentumsverhaltnisse wurden das Haus aufgegeben und die Mitarbeiter nach Petershagen versetzt Im Jahr 1976 diente das Schloss als Drehort fur den DEFA Marchenfilm Der Meisterdieb Mit dem Auszug der Caritas setzte der Verfall der Anlage ein Seit 1990 Nach der Wende kam das Schloss in den Besitz der neu gegrundeten Brandenburgische Schlosser GmbH Diese begann mit einer schrittweisen Wiederherstellung einzelner Bereiche die bis heute Jahr 2024 andauern 1991 erfolgte die Wiederherstellung des Wasserbeckens vor dem Schloss 1991 1993 konnte der Neptun Brunnen restauriert werden 1992 1993 des barocken Bassins im Franzosischen Garten Im Juli 2012 wurde nach einjahriger Bauzeit die neu errichtete ehemalige Orangerie des Schlossparks eingeweiht und dient nun als Schlosscafe Bis September 2015 erfolgte die Restaurierung der Festsale aus Rokoko und Grunderzeit durch die Brandenburgische Schlosser GmbH unter Projektleitung der Architektin Jutta Feige Der Turmanbau ist im Jahr 2024 noch eingerustet ArchitekturEs handelt sich um eine Dreiflugelanlage mit U formigem Grundriss Die Hauptfront ist 23 Meter lang die beiden Flugel sind je rund 27 Meter lang Beide Nordgiebel der Flugelbauten schliessen mit einem Kirchturmahnlichen Rundbau ab Der ursprungliche Baustil war barock Die dreigeschossigen Bauwerke sind mit schiefergedeckten Walmdachern abgeschlossen Am nordostlichen Gebaudeteil befindet sich ein ungefahr 20 Meter langer niedrigerer Anbau mit einem Rundturm Durchmesser ca 3 80 m Der Baustil weicht stark vom Aussehen des ubrigen Gebaudes ab Im Inneren sind das ursprungliche Treppenhaus mit Wand und Deckengemalden aus dem Jahr 1750 erwahnenswert Kunstlerische Ausstattung meist vom Baumeister Krinner entworfen daruber hinaus der Grune Saal mit Schnitzereien Stukkaturen und Wandgemalden der Teesalon mit einem Wandgemalde von Moreau d J sowie der Marmorsaal Die meisten Raume im Parterre sind mit Halbrundfenstern und farbigen Glaseinsatzen versehen Parkettfussboden waren ublich und wurden nun neu verlegt sowie farbige Fliesen in den haufig begangenen Raumen ParkseiteRuckseite des SchlossesOstseite des Schlosses 2015SchlossparkBlick durch den Park zum SalzteichFranzosischer Garten im Park Der Schlosspark schliesst sich nordlich der Bebauung an und belegt eine Flache von rund 55 Hektar Die Grundanlage entstand im Jahr 1755 ist aber nicht mehr erhalten In den 1880er Jahren erfolgte eine Umgestaltung zum Landschaftspark in dem die vom Bildhauer G Knoffler im Jahr 1755 geschaffenen Sandsteinfiguren wieder aufgestellt wurden Die Parkteile im franzosischen Stil wurden wiederbelebt Seit 2009 ist der Schlosspark dauerhafter Einsatzort der Internationalen Jugendbauhutte Gartendenkmalpflege der Deutschen Stiftung Denkmalschutz deren Freiwillige den historischen Park unter fachmannischer Anleitung schrittweise restaurieren und pflegen Er wird wieder ein Flanierort fur Besucher NutzungenIn den ersten Jahrhunderten war die Schlossanlage ein Jagd und Lustschloss dann ein Gutshaus spater ein Waisenhaus und Kinderheim Seit 1990 wird es nach grundlichen und schrittweisen Sanierungen und Modernisierungen der Offentlichkeit wieder zugangig gemacht Im Sommer und Herbst 2022 bildete Schloss Altdobern den Rahmen fur die Ausstellungsreihe Rohkunstbau Im Jahr 2024 findet in den bereits restaurierten Raumen wieder die Ausstellung Rohkunstbau hier statt Themenschwerpunkt sind die Baseballschlagerjahre gezeigt werden Dokumentarfilme eine Fotoserie von Andreas Herzau mit dem Titel Nazis sowie etliche Exponate aus der Zeit des Gutshauses mit Skulpturen Porzellan u a Auch fur 2025 soll die 30 Rohkunstbau wieder auf Schloss Altdobern stattfinden Literatur Auswahl Alt Dobern In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 4 Duncker Berlin 1861 Blatt 203 zlb de Text zwei Seiten danach Text Alt Doebern Otto Eduard Schmidt Schloss Alt Dobern und seine Umgebung Ein Durchschnitt durch die Entwicklungsgeschichte der Niederlausitz Verlag W Jess Dresden 1930 Alexander Niemann Altdobern Der Schlosspark In Brandenburgische Denkmalpflege Jahrgang 3 Heft 1 1994 ISSN 0942 3397 S 38 47 Nicola Riedel Brocker Petra Hubinger Joachim W Jacobs Schloss Altdobern Schriftenreihe des Freundeskreis Schlosser und Garten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e V Hrsg Sibylle Badstubner Groger Nicolai Verlag Berlin 1995 Nicola Riedel Brocker Altdobern Das Schloss und seine Innenausstattung In Brandenburgische Denkmalpflege Jahrgang 7 Heft 2 1998 S 4 14 Angelika Fischer Bernd Erhard Fischer Altdobern Vergessenes Juwel in der Niederlausitz Eine Spurensuche Arani Verlag Berlin 1999 ISBN 3 7605 8649 X Vincenz Czech Nicola Riedel Brocker Altdobern In Peter Michael Hahn Hellmut Lorenz Hrsg Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Band 2 Katalog Nicolai Verlag Beuermann Berlin 2000 S 11 15 Alexander Niemann Schlosspark Altdobern In Bund Heimat und Umwelt in Deutschland Hrsg Weissbuch der historischen Garten und Parks in den neuen Bundeslandern 2 uberarb Auflage Bonn 2005 ISBN 3 925374 69 8 S 61 f Alexander Niemann Altdobern Der Schlosspark Zum Stand der Restaurierung und neue Materialien zur Geschichte In Brandenburgische Denkmalpflege Neue Folge 2 Jahrgang Heft 2 2016 ISBN 978 3 943164 28 2 S 12 29 ISSN 0942 3397 WeblinksCommons Schlossanlage Altdobern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120002 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Informationen zum Schloss Altdobern mit Geschichte Grundrissen Sanierungsarbeiten Brandenburgische Schlosser GmbH abgerufen am 21 Oktober 2024 Christiane Schillig Diktator des guten Geschmacks Wie sachsisches Rokoko auf Schloss Altdobern in der Niederlausitz uberlebte In Monumente 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in Altdobern Warum ein eigentlich unzugangliches Schloss jetzt Kunstausstellung ist rbb24 17 August 2022 Normdaten Geografikum GND 4323715 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 248695592

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