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Günter Schabowski 4 Januar 1929 in Anklam 1 November 2015 in Berlin war ein deutscher Journalist und Politiker Er war in

Günter Schabowski

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Günter Schabowski
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Günter Schabowski (* 4. Januar 1929 in Anklam; † 1. November 2015 in Berlin) war ein deutscher Journalist und Politiker. Er war in der Deutschen Demokratischen Republik von 1978 bis 1985 Chefredakteur des SED-Zentralorgans Neues Deutschland und danach bis 1989 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung von Ost-Berlin. Schabowski gehörte dem Zentralkomitee der SED und dem SED-Politbüro von 1981 bis zu dessen Auflösung 1989 an. Er war ab dem 6. November 1989 Sekretär für Informationswesen und trug maßgebliche Verantwortung für die strikte Zensur der DDR-Medien, indem er deren parteikonforme Ausrichtung einforderte und kritische westliche Berichterstattung verurteilte.

In dieser Funktion gab er am Abend des 9. November 1989 eine Pressekonferenz im Gebäude Mohrenstraße 36–37, dem Internationalen Pressezentrum der DDR-Regierung. Dort las er von einem Zettel eine neue Regelung für Reisen ins westliche Ausland für DDR-Bürger ab, die am selben Morgen von den Mitarbeitern des Ministeriums des Innern Gerhard Lauter und Gotthard Hubrich sowie den MfS-Mitarbeitern Hans-Joachim Krüger und Udo Lemme verfasst worden war. Diese Regelung trete, so antwortete er auf eine Reporterfrage, nach seinem Wissen „sofort, unverzüglich“ in Kraft. Diese Aussage löste noch am selben Abend einen Massenansturm von DDR-Bürgern auf die Grenze zu West-Berlin aus, sodass die überforderten DDR-Grenzer nach wenigen Stunden die Mauer ungeplant öffneten.

Schabowski wurde im August 1997 mit zwei Mitangeklagten vom Berliner Landgericht wegen mehrfachen Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt. Er war einer der wenigen ehemaligen SED-Politiker, die sich öffentlich zu ihrer Mitverantwortung an den diktatorischen Aspekten der DDR bekannten.

Jugend

Schabowski wuchs als Sohn eines Klempners in der damaligen preußischen Provinz Pommern auf. Er war Mitglied der Hitlerjugend, zum Schluss als Scharführer. Er besuchte das Andreas-Gymnasium in Berlin-Friedrichshain und absolvierte dort 1946 das Abitur. Im selben Jahr trat er dem FDGB bei und arbeitete 1946/47 als Volontär bei dessen Tageszeitung Die freie Gewerkschaft. Seit 1947 war er Redakteur der Gewerkschaftszeitung Tribüne.

Politische Karriere

1950 trat Schabowski der FDJ bei und wurde Kandidat der SED, 1952 Mitglied der SED. 1953 stieg er zum stellvertretenden Chefredakteur der Tribüne auf und schloss 1962 ein Fernstudium an der Karl-Marx-Universität in Leipzig als Diplomjournalist ab. Als Zeichen seines politischen Aufstiegs folgte 1967 bis 1968 die Ausbildung an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau. Im Anschluss arbeitete Schabowski beim SED-Zentralorgan Neues Deutschland, zunächst als stellvertretender Chefredakteur, von 1978 bis 1985 als Chefredakteur und zugleich Mitglied des Zentralvorstands des Verbandes der Journalisten der DDR (VDJ). Mit dieser für die Parteipropaganda wichtigen Position war ein weiterer politischer Aufstieg verbunden. Von 1978 bis 1985 war Schabowski Mitglied der Agitationskommission beim Politbüro des ZK der SED.

1981 wurde Schabowski Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED und Kandidat des Politbüros. Seit 1984 war er Mitglied des Politbüros. 1985 wurde er nach dem Sturz von Konrad Naumann Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED von Ost-Berlin und damit auch Vorsitzender der Berlin. Seit 1986 Sekretär des ZK, unterstand er direkt dem Generalsekretär. Aufgrund dieser Position war er zeitweise als Nachfolger Erich Honeckers für die Position des Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretärs der SED im Gespräch. Von 1981 bis 1990 war Schabowski zudem Abgeordneter der Volkskammer der DDR.

Beispiele dafür, dass Schabowski in der Zeit bis Herbst 1989 Vorbehalte gegenüber der Legitimität und dem absoluten Machtanspruch des SED-Regimes geäußert hätte, sind nicht bekannt. Vielmehr beklagte er in einem Brief an Erich Honecker, dass immer mehr Bürger den westdeutschen „Drecksender Sat 1“ empfangen wollten und sich deshalb größere Fernsehantennen wünschten. Der Generaldirektor des Kombinats Schienenfahrzeugbau, der gegenüber Schabowski einen Parteibeschluss als unsinnig kritisierte, wurde kurz darauf strafversetzt.

Schabowski gehörte auch zu denen, die 1988 in der Ossietzky-Affäre der Repression das Wort redeten: Am 11. September 1988 hatten an der Erweiterten Oberschule (EOS) „Carl von Ossietzky“ in Berlin-Pankow einige Schüler, darunter Philipp Lengsfeld, Sohn der ausgebürgerten Vera Wollenberger, auf der jährlich üblichen Kundgebung für die Opfer des Faschismus mit eigenen Transparenten gegen Neonazis in der DDR Anstoß bei der Obrigkeit erregt. Es folgten Aushänge zu Gunsten der Solidarność, gegen die traditionellen Militärparaden der Nationalen Volksarmee am Jahrestag der DDR und ein ironischer Kommentar zum Gedicht eines Soldaten über seine Waffe. In der Schule kam es zu lebhaften politischen Diskussionen und zum Anfertigen einer Unterschriftenliste. Spätestens diese Liste bewog den Schulleiter, die Vorgänge an politische Gremien außerhalb der Schule zu melden. Schließlich schaltete sich Margot Honecker als zuständige Ministerin ein und verlangte strenge Sanktionen. Schabowski war von den Eltern eines der Schüler um Vermittlung gebeten worden. Aber schließlich wies er an:

„Es ist eine eindeutige Atmosphäre im gesamten FDJ-Kollektiv zur Ablehnung der Handlungsweise der provozierenden Schüler herauszubilden, die bis zum Punkt geführt werden sollte, dass die FDJler der Auffassung sind, dass die betreffenden Schüler nicht an eine EOS gehören.“

Trotz deutlicher Kritik durch Mitglieder der DDR-Opposition wie Stephan Hermlin, Christoph Hein und Marianne Birthler und die Internationale Liga für Menschenrechte und trotz der Fürsprache durch Vertreter der Evangelischen Kirche wie Bischof Gottfried Forck endeten die Vorgänge mit dem Schulverweis einiger Schüler und der Rücknahme bisher gewährter schulischer Freiheiten.

Noch am 8. November 1989 plädierte Schabowski in einer Rede im ZK für eine Lenkung der Presse im Sinne der SED, indem er ausführte:

„Eine einwandfreie Berichterstattung über jegliches Auftreten von Mitgliedern der Führung, also von Mitgliedern des Zentralkomitees wie von Mitgliedern des Politbüros … Das sind die wichtigsten Dinge. Die Methoden dazu können nur wieder Methoden der Administration und Gängelei sein, wenn man das mal in Anführungszeichen sagen will, anders ist es nicht möglich.“

Die Berichterstattung der jüngsten Zeit sei

„im Grunde nichts weiter […] als die übelsten Methoden, also des Bodensatzes, der westlichen Presse […] den Mist müssen wir nicht mitmachen. Und wenn man so mit ihnen spricht, dann haben sie es auch schnell verstanden, daß das eine Masche ist, die man nicht akzeptieren kann und die sich nicht mit dem Kurs der Erneuerung vereinbart.“

Offenbar aus machttaktischen Gründen forderten er und Siegfried Lorenz, dass die Partei in der Aufklärung von Amtsmissbrauch und Korruption schneller sein müsse als die Medien und die Staatsanwaltschaft.

Christa Wolf berichtete später: „Ich erinnere mich an einige der wenigen Auftritte Schabowskis im Schriftstellerverband. Vor dem hatte man Angst“, er sei „wirklich einer der Schlimmsten vor der Wende“ gewesen.

Schabowski war das einzige Mitglied des Politbüros, welches bei der Abschlusskundgebung der Alexanderplatz-Demonstration öffentlich redete. Er und Markus Wolf, der langjährige Leiter der HVA, erlangten dabei negative Bekanntheit, als ihre Worte in den Pfiffen der Menge untergingen. Schabowski, als Stellvertreter der Staatsgewalt, bezeichnete dieses Pfeifkonzert nachträglich als einen „Abgesang auf die SED“.

Beitrag zum Fall der Mauer

Am 6. November 1989 wurde die Position eines Sekretärs des ZK der SED für Informationswesen geschaffen (in etwa vergleichbar mit einem Regierungssprecher) und mit Schabowski besetzt.

Vom 8. bis 10. November 1989 fand im Gebäude des ZK der SED die 10. Tagung des ZK nach dem XI. Parteitag statt, welche im Eindruck der großen Umwälzungen in Osteuropa stand. In derartigen Tagungen übte das Zentralkomitee (ZK) der SED in der Zeit zwischen den Parteitagen der SED seine Funktion als höchstes Organ der Partei aus. Am Ende eines jeden Sitzungstages sollte der Sekretär des ZK der SED für Informationswesen die Öffentlichkeit in einer rund einstündigen Pressekonferenz im Internationalen Pressezentrum der DDR-Regierung im Haus Mohrenstraße 36-37 über die neuesten Ergebnisse der Beratungen informieren.

Seinen Platz in der Geschichte erhielt Schabowski drei Tage nach seiner Ernennung zum Sekretär des ZK der SED für Informationswesen, als er am 9. November 1989 seine zweite Pressekonferenz im Zusammenhang mit der laufenden 10. Tagung des ZK der SED absolvierte: Gerhard Lauter, Leiter des Pass- und Meldewesens im DDR-Innenministerium, hatte vom Politbüro den Auftrag erhalten, mit hohen Offizieren des Innenministeriums und des Ministeriums für Staatssicherheit einen Entwurf des Ministerrats für eine zeitweilige Übergangsregelung für die ständige Ausreise aus der DDR, also mit Verlust der Staatsbürgerschaft, zu formulieren. Die Arbeitsgruppe hatte den Entwurf aber abweichend von den Vorgaben nicht auf ständige Ausreisen beschränkt, sondern ausgeweitet auf „Reisen bzw. Privatreisen nach dem Ausland“, also mit Rückkehr in die DDR – nach Angabe von Lauter ohne Rücksprache mit dem Auftraggeber.

Dieser Entwurf wurde am Mittag des 9. November 1989 dem Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretär Egon Krenz zugestellt, vom Politbüro trotz der wesentlichen Änderung gegenüber dem Auftrag nicht beanstandet und daraufhin gegen 16 Uhr von Krenz dem ZK in Abänderung der Tagesordnung vorgetragen: „Der Vorsitzende des Ministerrats hat eine Verordnung vorgeschlagen, die ich verlesen möchte, weil sie solche Wirkung hat, dass ich das Zentralkomitee nicht ohne Konsultation lassen möchte: Ab sofort treten folgende zeitweilige Übergangsregelungen für Reisende und ständige Ausreisen aus der DDR in das Ausland in Kraft: a) Privatreisen nach dem Ausland …“. Dass Krenz die Brisanz dieser Passage erkannte, aber weitere Reiserestriktionen nicht für durchhaltbar hielt, ergibt sich auch aus seiner Bemerkung: „Äh … wie wir’s machen, machen wir’s verkehrt, aber das ist die einzige Lösung, die uns die Probleme erspart, alles über Drittstaaten zu machen, was dem internationalen Ansehen der DDR nicht förderlich ist.“ Abschließend las Krenz vor, dass die Regelung erst „am 10. November zu veröffentlichen“ sei.

Wie im Politbüro gab es auch im ZK keinen Widerspruch gegen den Text. Er wurde dort auf Initiative von Kulturminister Hans-Joachim Hoffmann sogar noch zugespitzt, indem die Passage „zeitweilige Übergangsregelungen“ in „Regelungen“ abgeändert wurde. Schabowski allerdings kam erst gegen 17:30 Uhr zur Sitzung, verpasste also die Besprechung des genehmigten Entwurfs. Krenz übergab ihm den Text für die für 18 Uhr angesetzte Pressekonferenz über die Tagung des ZK mit der Bemerkung: „Du musst unbedingt über den Reisebeschluß informieren. Das ist die Weltnachricht“ – allerdings ohne die Seite mit der Sperrfrist und ohne diese Frist wenigstens mündlich zu erwähnen. Außerdem griff Krenz damit der Genehmigung des Entwurfs vor, die erst noch bis 18 Uhr im Umlauf durch den Ministerrat erfolgen sollte.

Die Pressekonferenz im Internationalen Pressezentrum der DDR-Regierung im Haus Mohrenstraße 36-37 dauerte von kurz nach 18 Uhr bis kurz nach 19 Uhr. Neben Schabowski stellten sich die ZK-Mitglieder Helga Labs, Manfred Banaschak und Gerhard Beil den Fragen der in- und ausländischen Journalisten. Da die Pressekonferenz der laufenden Tagung des ZK der SED gewidmet war, wurde sie live im DDR-Fernsehen und -Radio übertragen. Erst kurz vor 19 Uhr fragte der italienische Journalist und ANSA-Korrespondent Riccardo Ehrman, möglicherweise auf Grund eines Tipps von Günter Pötschke, damals Chef des ADN und Mitglied des ZK der SED, in etwas gebrochenem Deutsch: „Herr Schabowski, Sie haben von Fehler gesprochen. Glauben Sie nicht, dass es war ein großer Fehler, diesen Reisegesetzentwurf, das Sie haben jetzt vorgestellt vor wenigen Tagen?“ Schabowski drückte zunächst sein Erstaunen aus, die neue Regelung sei nach seiner Kenntnis doch schon veröffentlicht worden – was nicht stimmte. Dann suchte er aus den mitgebrachten Unterlagen den Text des Regelungsentwurfs heraus und las daraus vor:

„Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen (Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse) beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Die zuständigen Abteilungen Paß- und Meldewesen der Volkspolizeikreisämter in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne daß dafür noch geltende Voraussetzungen für eine ständige Ausreise vorliegen müssen. […] Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD bzw. zu West-Berlin erfolgen.“

Auf die Nachfrage eines Journalisten „Wann tritt das in Kraft?“ antwortete Schabowski:

„Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort – ,unverzüglich‘.“

Als erste Nachrichtenagentur verbreitete Reuters die Ausreiseregelung. ADN verbreitete die vollständige und vorbereitete Meldung um 19:04 Uhr gleichzeitig mit der dpa. Um 19:05 Uhr sprach Associated Press bereits von „Grenzöffnung“ und um 19:17 Uhr brachte die ZDF-Nachrichtensendung Heute Ausschnitte aus Schabowskis Pressekonferenz, ANSA meldete um 19:31 Uhr den Fall der Berliner Mauer.

Schabowski antwortete auf spätere Kritik seiner SED-Genossen: „Wenn ein System daran zu Bruch geht, dass sich die Menschen frei bewegen können, hat es nichts Besseres verdient.“ In der Pressekonferenz saßen neben Schabowski drei weitere Mitglieder des ZK, die seine Ausführungen in anderen Details korrigierten bzw. kommentierten, nicht aber in Bezug auf das Gültigwerden der Reiseregelung. Selbst Krenz erklärte 1999: „Ich werfe ihm den Irrtum nicht vor. Niemand kann sagen, wie sich die Bevölkerung verhalten hätte, wenn die Grenzöffnung wie geplant am Morgen des 10. November erfolgt wäre. Allerdings, und das ist wesentlich, am Morgen des 10. November wären die vorbereiteten Befehle vor Ort gewesen. Die Schutz- und Sicherheitsorgane hätten gewusst, was zu tun ist.“ Auch Schabowski gab 2004 an, er sei davon ausgegangen, dass die DDR-Behörden die nunmehr „kurzfristig“ und „ohne Vorliegen von Voraussetzungen“ möglichen Ausreisen hätten kontrollieren können:

„Nach der Pressekonferenz bin ich zurück ins ZK gefahren, habe meine Tasche genommen und bin nach Hause nach Wandlitz gefahren. Ich habe keinen Moment daran gezweifelt, dass alles so verlaufen würde, wie beschlossen, also die Bürokratie funktioniert, die Grenzöffnung wird ab 10. November wirksam. Dass diese Bürokratie nicht funktionieren konnte, kam mir überhaupt nicht in den Sinn.“

Wenn man allerdings die politischen Änderungen der bisherigen Garantiemacht Sowjetunion, die seit April 1989 verfügte Aufhebung des Schießbefehls in der DDR, die beginnende Selbstauflösung der Machtstrukturen der SED und die zunehmend offenen Westgrenzen der übrigen Staaten des damaligen Ostblocks berücksichtigt, wäre dem DDR-Regime vermutlich ein Kanalisieren der Ausreise aus der DDR durch Formvorschriften auch dann nur noch befristet möglich gewesen, wenn die Übergangsregelung wie vorgesehen erst am Folgetag um vier Uhr morgens veröffentlicht worden wäre. Schabowskis falsche Angabe zur sofortigen Wirksamkeit der Regelung hat zwar die Grenzöffnung dramatisch beschleunigt: Nahezu live den Medien der ganzen Welt verkündet, führte sie noch am selben Abend zur Maueröffnung, weil sie tausende Berliner veranlasste, an die Grenzübergangsstellen zu kommen und unter Bezugnahme auf Schabowskis Äußerungen massiv deren Öffnung zu verlangen. An den und Bornholmer Straße kamen dieser Forderung die dort ihren Dienst verrichtenden Offiziere der Passkontrolleinheit (PKE, Staatssicherheit, Hauptabteilung VI) und der Grenztruppen der DDR als erste nach und lösten damit eine Kettenreaktion an allen Grenzübergängen in und um Berlin aus. Kurz nach Mitternacht kam es dann auch zu weiteren Öffnungen an der innerdeutschen Grenze zur Bundesrepublik. Schabowski sprach daher im Zusammenhang mit der Wirkung dieser Pressekonferenz vom „Sargnagel“ des Sozialismus. Aber historisch bedeutender als dieser in den Medien vielfach als „Schabowskis Irrtum“ mit „Schabowskis Zettel“ beschriebene Vorgang erscheint, dass zuvor sowohl das Politbüro als auch das ZK zugelassen hatten, dass der Entwurf der Reiseregelung sich entgegen dem ursprünglichen Auftrag nicht auf endgültige Ausreisen aus der DDR beschränkte, sondern auch wiederholte Reisen in das (westliche) Ausland mit Wiederkehr in die DDR deutlich erleichterte.

Tonaufnahmen der Pressekonferenz gehören inzwischen zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.

Im Jahr 2015 erwarb das Bonner Haus der Geschichte den Original-Notizzettel der damaligen Pressekonferenz für 25.000 € von Bekannten Schabowskis. Laut Irina Schabowski war das „… der kaltblütige Verkauf einer gestohlenen Sache“. Die Familie habe Anfang der 1990er Jahre ein paar Dokumente, darunter den Zettel, auf Drängen an Bekannte gegeben, die sich das näher ansehen wollten. Sie habe trotz wiederholter Bitten aber nichts zurückbekommen.

Siehe auch: Berliner Mauer#Mauerfall

Verlust der Macht

Seit Mitte 1989 kamen einige Vertreter des SED-Regimes zunehmend zu dem Eindruck, dass das System nur überleben könne, wenn man der wachsenden Opposition zumindest formal etwas entgegenkomme. Zu diesem Zweck wurde die „Dialogbereitschaft“ der SED betont. Schabowski gehörte zu denjenigen, die sich hierbei besonders einsetzten. Die SED löste damit aber vor allem Skepsis aus, stieß nicht selten sogar auf Hohn und Spott, wenn sie die Bürger zum vertrauensvollen Gespräch aufforderte.

Schabowski suchte zum Beispiel den Dialog mit dem Neuen Forum und diskutierte am 26. Oktober 1989 mit dessen Vertretern Jens Reich und Sebastian Pflugbeil.

In diesen Zusammenhang gehörte auch Schabowskis Berliner Sonntagsgespräch am 29. Oktober 1989, zu dem 20.000 Menschen gekommen waren. Es gelang ihm aber auch hier nicht, die Zustimmung der Menge zu gewinnen.

Als einziger hoher SED-Funktionär trat Schabowski am 4. November 1989 auf der größten Protestdemonstration in der Geschichte der DDR auf dem Berliner Alexanderplatz auf. Er wurde dort aber wie Markus Wolf als Vertreter der „alten Kräfte“ ausgepfiffen.

Am 8. November 1989 nahm das SED-Zentralkomitee den geschlossenen Rücktritt des Politbüros an. Schabowski allerdings wurde sogleich wieder als Mitglied des ZK ohne Gegenstimme in das Politbüro und das Sekretariat gewählt.

Am 9. November 1989 verpasste er die Diskussion des Entwurfs der Reiseregelung im ZK, weil er vor dem Gebäude mit Journalisten (seine Darstellung) bzw. mit Bauarbeitern (Darstellung durch Krenz) diskutierte.

Am 18. November 1989 setzte die Volkskammer der DDR einen Ausschuss zur Untersuchung von Amtsmissbrauch, Korruption und persönlicher Bereicherung ein. Hierzu beantragte der Ausschuss bei der DDR-Staatsanwaltschaft Haftbefehl. Schabowski sagte dort am 18. Januar 1990 aus, das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte bei den Demonstrationen am 6./7. Oktober 1989 in Berlin sei auf Anweisung Erich Honeckers geschehen, er selbst habe von den Festnahmen und Misshandlungen erst aus Zeitungen erfahren. Klaus-Dieter Baumgarten dagegen, ehemals Kommandeur der Grenztruppen, entgegnete im Neuen Deutschland, Schabowski sei als Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin über alle „Vorkommnisse an der Grenze zu Berlin-West zeitgerecht, sachlich und exakt informiert“ worden. Wie anderen ehemaligen Bewohnern der Funktionären vorbehaltenen Waldsiedlung Wandlitz wurde Schabowski außerdem vorgeworfen, die daraus gezogenen Privilegien nur „scheibchenweise“ zugegeben zu haben. Auch warf man ihm vor, für Privatreisen ins Ausland Flugzeuge der Regierung missbraucht zu haben. Er räumte daraufhin ein, „parasitär gelebt zu haben“.

Am 1. Dezember 1989 strich die Volkskammer den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung der DDR und am 3. Dezember 1989 traten das ZK und das Politbüro der SED geschlossen zurück. Auf dem Außerordentlichen Parteitag der SED vom 8./9. und 16./17. Dezember 1989 wurde die Umbenennung in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus (SED-PDS) und der „unwiderrufliche Bruch mit dem Stalinismus als System“ beschlossen. Auch das aber erwies sich nicht als ausreichend, um in der Bevölkerung der DDR die Akzeptanz der Partei und ihrer Vertreter wiederherzustellen.

Am 20. Januar 1990 wurde Schabowski wie die meisten anderen ehemaligen Mitglieder des Politbüros außerdem vor die Zentrale Schiedskommission der SED-PDS geladen. Einer nach dem anderen wurde in den Saal gerufen und nach dem privilegierten Leben in Wandlitz, der Fälschung der letzten Wahlen und dem Schießbefehl in Leipzig befragt. Schabowski kam erst nach acht Stunden in den frühen Morgenstunden des 21. Januar 1990 an die Reihe. Er wurde anschließend wie fast alle anderen aus der SED-PDS ausgeschlossen. In der Begründung hieß es, die betroffenen Personen hätten seit Jahrzehnten dem ehemaligen Politbüro angehört und trügen „durchweg persönliche Verantwortung für die existenzbedrohende Krise in der Partei und im Land“. Sie hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass die damalige Parteiführung „sich immer mehr vom Volke und von der Parteibasis entfernte und ihre Tätigkeit – im eindeutigen Gegensatz zum Statut – von Subjektivismus, Egoismus, Lobhudelei, Schönfärberei und der ständigen Verletzung des Prinzips der Kollektivität geprägt war“. Weiter hätten sie zu verantworten, „daß die Mitglieder der Partei politisch entmündigt und aus den innerparteilichen Entscheidungsprozessen total ausgegrenzt wurden und so die gesamte damalige SED einer immer mehr zunehmenden bürokratischen Zentralisierung und Reglementierung unterlag“. In gleicher Weise hätten sie entscheidenden Einfluss auf das politische Leben in der DDR ausgeübt. Weiter habe die vormalige Parteiführung zwar verbal sich zur unverbrüchlichen Freundschaft mit der UdSSR und KPdSU bekannt, faktisch diese Politik jedoch aufgegeben, was nicht zuletzt im Verbot sowjetischer Zeitungen, Zeitschriften und Kunstwerke Ausdruck gefunden hätte. Weiter hätten mehrere Mitglieder des früheren Politbüros ungerechtfertigte Privilegien in Anspruch genommen. Die Schiedskommission vermerkte, dass Schabowski zwar verschiedentlich versucht hätte, „eine Veränderung im Politbüro herbeizuführen“. Sie seien aber an „ihrer Inkonsequenz, die offene Auseinandersetzung mit Honecker, Günter Mittag und anderen zu suchen“ und die Parteibasis bereits vor der 9. ZK-Tagung für eine grundlegende Änderung der Parteipolitik zu mobilisieren, gescheitert: „Dieses Zaudern und Zögern hat mit zu jener Krise geführt, die unser Volk zwang, die Wende auf der Straße durchzusetzen.“ Später gab Schabowski an, diese Vorwürfe und den Ausschluss zunächst mit Enttäuschung und Wut über die Heuchelei, später allerdings als Beginn seiner geistigen Freiheit empfunden zu haben.

Wiedervereinigtes Deutschland

In einer der umfangreichsten Prozess-Serien der Nachkriegsgeschichte, den 1992 eröffneten so genannten Politbüroprozessen, wurde Schabowski im Januar 1995 zusammen mit anderen auf Grund des Todes von DDR-Flüchtlingen wegen mehrfachen Totschlags angeklagt. Erst am 13. November 1995 begann vor der 27. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts der Prozess. Aber bereits nach vier Tagen musste der Vorsitzende Richter Hansgeorg Bräutigam wegen Befangenheit ausscheiden und am 30. November 1995 platzte der Prozess, da der Mitangeklagte Günther Kleiber wegen Erkrankung ausschied. Am 15. Januar 1996 begann der Prozess im zweiten Anlauf, nun mit vorsorglich benannten Ersatzschöffen und abgetrennten Verfahren. Nach langer Verhandlung machte das Berliner Landgericht Schabowski zusammen mit Egon Krenz und Günther Kleiber für den Schießbefehl an der Mauer mitverantwortlich und verurteilte Schabowski am 25. August 1997 wegen Totschlags zu einer Haftstrafe in Höhe von drei Jahren. Zwar ging er gegen die rechtliche Würdigung des Urteils beim Bundesgerichtshof in Revision, doch erkannte er seine moralische Schuld an den Todesschüssen an:

„Als einstiger Anhänger und Protagonist dieser Weltanschauung empfinde ich Schuld und Schmach bei dem Gedanken an die an der Mauer Getöteten. Ich bitte die Angehörigen der Opfer um Verzeihung.“

Die Revision war nicht erfolgreich. Schabowski verzichtete im Gegensatz zu Egon Krenz, der vergeblich den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrief, auf dieses Rechtsmittel. Am 8. November 1999 wurde daher das Urteil gegen Schabowski rechtskräftig. Im Dezember 1999 trat er die Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Hakenfelde an, wurde jedoch schon nach einem knappen Jahr Haft im offenen Vollzug am 2. Dezember 2000 entlassen, nachdem er im September 2000 vom damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen begnadigt worden war.

1993 begann ein Verfahren gegen ihn wegen der Fälschung der Ergebnisse der DDR-Kommunalwahlen im Mai 1989, das 1997 eingestellt wurde.

Schabowski war eine der wenigen ehemaligen SED-Größen, die sich öffentlich und im Politbüroprozess zu ihrer Mitverantwortung an den negativen Aspekten der DDR bekannten und an deren Aufarbeitung mitwirkten. Deswegen und wegen seiner nach 1989 geäußerten grundsätzlichen Kritik am Sozialismus als Gesellschaftsmodell wurde und wird er von ehemaligen Mitstreitern als „Verräter“ beschuldigt. Schabowski beschränkte sich nach 1989 allerdings nicht auf Reden. 2001 war er gemeinsam mit unter anderem den DDR-Bürgerrechtlern Bärbel Bohley und Wolfgang Templin Mitglied im „Gesprächskreis Innere Einheit“ des damaligen CDU-Kandidaten für das Amt des Berliner Regierenden Bürgermeisters, Frank Steffel. Er riet dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) von einem Bündnis mit der PDS ab. Er habe kein Vertrauen, dass es in der PDS eine wirkliche Abkehr von den Dogmen der Vergangenheit gebe. Man dürfe sich nicht täuschen lassen von der Beredsamkeit Gregor Gysis. Dagegen hielt Berlins PDS-Chefin Petra Pau Schabowski vor, vom 150-prozentigen Kommunisten zum 150-prozentigen Antikommunisten mutiert zu sein. Gysi kritisierte, Schabowski verkörpere ein sehr enges Spektrum und könne daher eine Volkspartei nicht beraten. Berlins SPD-Chef Peter Strieder monierte, dass ausgerechnet der Chef-Propagandist der DDR zum Thema innere Einheit herangezogen werde. Es kam nach der Wahl zu einer Regierungskoalition von SPD und PDS.

Beruflich musste Schabowski nach dem Zusammenbruch der DDR neu anfangen. Von 1992 bis 1999 arbeitete er als leitender Redakteur bei den Heimat-Nachrichten in Rotenburg an der Fulda (Hessen), einer lokalen Wochenzeitung, die er gemeinsam mit dem westdeutschen Journalisten und Verleger Gerald H. Wenk gegründet hatte. Zudem war er stellvertretender Chefredakteur für das Journal Diabetes heute, das von der Diabetologin Elke Austenat herausgegeben wurde, die wegen versuchter Republikflucht von der Stasi inhaftiert und anschließend zu drei Jahren Haft verurteilt worden war.

Privates

Schabowski war verheiratet und hatte mit seiner russischstämmigen Frau Irina, einer ehemaligen TV-Journalistin, zwei Söhne. Schabowski war Diabetiker. Er lebte nach mehreren Infarkten und Schlaganfällen in einem Berliner Pflegeheim, in dem er am 1. November 2015 nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren starb.

Günter Schabowski wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem (Grabnummer 013-172) in Berlin beerdigt.

Auszeichnungen

  • 1969: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
  • 1974: Banner der Arbeit
  • 1977: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
  • 1989: Orden der Völkerfreundschaft (UdSSR)
  • 1989: Karl-Marx-Orden

Schriften

  • Frank Sieren, Ludwig Koehne (Hrsg.): Das Politbüro. Ende eines Mythos. Eine Befragung. Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-12888-8.
  • Der Absturz. Rowohlt, Berlin 1991, ISBN 3-87134-010-3.
  • Der geröntgte Marx. In: Aufklärung und Kritik. Sonderheft 10/2005: Was bleibt vom Marxismus? S. 71–76 (gkpn.de [Memento vom 4. April 2023 im Internet Archive]).
  • Wir haben fast alles falsch gemacht – Die letzten Tage der DDR. Günter Schabowski im Gespräch mit Frank Sieren. Econ, Berlin 2009, ISBN 978-3-430-30021-6.
  • Der Zerfall einer Leihmacht. ß Verlag, Rostock, 2009, ISBN 978-3-940835-11-6.

Literatur

  • Florian Huber: Schabowskis Irrtum. Das Drama des 9. November. Rowohlt Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-87134-647-7.
  • Ehrhart Neubert: Geschichte der Opposition in der DDR 1949–1989. Forschungen zur DDR-Gesellschaft. Ch. Links Verlag, Berlin 1998, ISBN 978-3-86153-163-0.
  • Hans-Hermann Hertle, Gerd-Rüdiger Stephan (Hrsg.): Das Ende der SED. Die letzten Tage des Zentralkomitees. Ch. Links Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-86153-143-7.
  • Helmut Müller-Enbergs: Schabowski, Günter. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Günter Schabowski, Frank Sieren: Wir haben fast alles falsch gemacht. Die letzten Tage der DDR. Ullstein Buchverlage, Berlin 2009, ISBN 978-3-430-30021-6
  • Schabowskis Memoiren als sechsteilige Serie im Berliner Kurier; 8.–11. November 2004: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6

Weblinks

Commons: Günter Schabowski – Sammlung von Bildern
Wikiquote: Günter Schabowski – Zitate
  • Literatur von und über Günter Schabowski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Literatur über Günter Schabowski in der Landesbibliographie MV
  • chronik-der-wende.de – Biografie beim Chronik-der-Wende Projekt des RBB
  • Günter Schabowski. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
  • Pressekonferenz am 9. November 1989, Günter Schabowski verkündet die Öffnung der Grenze. (Video/TV-Bericht) RBB.
  • Nachlass Bundesarchiv NY 4597
  • Pressezentrum der DDR: Eine missglückte Pressekonferenz. Orte der Einheit (Haus der Geschichte).

Einzelnachweise

  1. Ossietzky-Affäre 1988 BStU
  2. Lars-Broder Keil: Honeckers Ehefrau und die vergessene Geschichte des 9. November. In: Berliner Morgenpost, 9. November 2007.
  3. Genosse, schlagen die uns tot? In: Der Spiegel. Nr. 18, 1990 (online – SED-PDS: Aufklärung von Amtsmissbrauch). 
  4. «Schabowski war einer der Schlimmsten» In: Naumburger Tageblatt, 12. März 2009.
  5. tagesschau.de: Ruhiger und doch lauter Protest. Abgerufen am 5. März 2020. 
  6. Karsten Timmer: Vom Aufbruch zum Umbruch – die Bürgerbewegung in der DDR 1989. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 978-3-525-35925-9, S. 276–280. 
  7. ZDF, Doku-Drama, Deutschlandspiel (Teil 1), 2000, Interview mit Günter Schabowski, 1:09:50 bis 1:10:42
  8. Seite 2 der Übergangsregelung vom 9. Nov. 1989 für Privatreisen und ständige Ausreise aus der DDR (PDF; 361 kB)
  9. Jule Lutteroth: "Was wir auch machen, wir machen einen falschen Schritt" In: Spiegel Online, 9. November 1989.
  10. Datei:DDR 1989-11-09 Reiseregelungs-Entwurf.pdf
  11. TV-Mitschnitt der Erklärung Schabowski in der Pressekonferenz vom 9. November 1989 zur Übergangsregelung für Reisen aus der DDR
  12. Hans-Hermann Hertle: Chronik des Mauerfalls. 10. Auflage. Ch. Links, Berlin 2006, S. 123
  13. Solveig Grothe, Hans Michael Kloth: Bei Anruf Mauerfall. In: einestages, 16. April 2009.
  14. Ehrman: Tippgeber war Pötschke (Memento vom 23. April 2009 im Internet Archive)
  15. Matthias Schlegel: Die entscheidende Frage zum Mauerfall: Nicht so spontan wie bislang gedacht. In: Tagesspiegel. 16. April 2009 (Online). 
  16. Die Mythen des Riccardo Ehrman. In: Euractiv, 21. Oktober 2009.
  17. Pressekonferenz vom 9. November 1989
  18. Abschrift Internationale Pressekonferenz von Günter Schabowski Wörtliche Transkription
  19. Siehe dazu Andreas Conrad: Wer stellte Schabowski die alles entscheidende Frage? Der Tagesspiegel, 17. Februar 2019, abgerufen am 19. Juli 2022. 
  20. Hans-Hermann Hertle: Chronik des Mauerfalls. 10. Auflage. Ch. Links, Berlin 2006, S. 145
  21. Pressekonferenz des ZK vom 9. November 1989
  22. Unbequem zwischen allen Stühlen. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1999 (online – Schabowski vor und nach der Wende). 
  23. Egon Krenz: Herbst ’89. Verlag Neues Leben, 1999, ISBN 978-3-355-01503-5, 414 Seiten
  24. Hans-Peter Buschheuer, Peter Brinkmann: Der Mauer-Öffner. In: Berliner Kurier, 7. November 2004
  25. "Der schönste Irrtum der Geschichte" / ZDF-Dokumentation über den Fall der Berliner Mauer. Abgerufen am 14. März 2022. 
  26. Schabowski rühmt sich als Sargnagel des Sozialismus. In: Handelsblatt, 5. November 2009.
  27. Zwei Dokumente aus dem DRA in das Weltregister “Memory of the World” aufgenommen. (Memento vom 20. August 2013 im Internet Archive) In: Deutsches Rundfunkarchiv, 31. Oktober 2012.
  28. Schabowskis Zettel soll gestohlen worden sein. In: Süddeutsche Zeitung, 17. April 2015, abgerufen am 8. Mai 2015.
  29. DDR-Chronik 1989 (Memento vom 25. Juli 2015 im Internet Archive)
  30. chronikderwende.de (PDF; 162 kB)
  31. DDR-Chronik 1989 (Memento vom 20. Dezember 2013 im Internet Archive), abgerufen am 20. Dezember 2013
  32. Ausschluss. Das Politbüro vor dem Parteigericht
  33. Begründung des Parteiausschlusses
  34. Bewährungsstrafen im letzten SED-Politbüro-Prozess. In: Die Welt, 7. August 2004.
  35. Geschwiegen und genickt. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1995 (online – Beginn des Politbüroprozesses). 
  36. Der lange Weg des Egon Krenz In: Rhein-Zeitung.
  37. Verteidigung fordert Freispruch für Schabowski. In: Berliner Zeitung, 12. August 1997; Verteidiger von Schirach, Lammer: NVR, nicht Politbüro war für Todesschüsse verantwortlich
  38. Staatsanwaltschaft weist Vorwurf der Siegerjustiz zurück. In: Berliner Zeitung, 29. Juli 1997; Krenz: Schabowski wusste von Schießbefehl
  39. Sigrid Averesch: "Der ideologische Schießbefehl" In: Berliner Zeitung, 26. August 1997.
  40. Schabowski: „Ich empfinde Schuld und Schmach“. In: Berliner Zeitung, 18. Juli 1997; Schabowski anerkennt moralische Schuld für Mauertote
  41. Claudia Roth: Diepgen begnadigt Schabowski und Kleiber. In: Die Welt. Abgerufen am 26. Juli 2015. 
  42. Matthias Schlegel, Christian Tretbar: „Wir wollten uns mit dem Westen arrangieren“. In: Tagesspiegel. 1. November 2015 (Online).  (Interview).
  43. Köpfe aus den Kellerluken. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2001 (online – Schabowski: wurde des Verrats bezichtigt). 
  44. Martin Lutz: Ehemaliger SED-Funktionär Schabowski warnt vor PDS. In: Die Welt, 10. August 2001.
  45. tagesschau.de (Memento vom 12. November 2009 im Internet Archive)
  46. Elke Austenat: Und drüben wird es besser, Berlin: AWA Publishing & Advising UG, 2016, S. 258.
  47. „Mein Mann wusste, was er sagte“ In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. November 2014.
  48. Stefan Kaiser: Günter Schabowski ist tot. In: Spiegel Online. 1. November 2015, abgerufen am 1. November 2015. 
  49. Das Grab von Günter Schabowski. In: knerger.de. Abgerufen am 6. April 2016. 
Erste Sekretäre der SED-Bezirksleitung Berlin

Hans Jendretzky (1952–1953) | Alfred Neumann (1953–1957) | Hans Kiefert (1957–1959) | Paul Verner (1959–1971) | Konrad Naumann (1971–1985) | Günter Schabowski (1985–1989) | Heinz Albrecht (1989–1990)

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Personendaten
NAME Schabowski, Günter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SED), MdV
GEBURTSDATUM 4. Januar 1929
GEBURTSORT Anklam
STERBEDATUM 1. November 2015
STERBEORT Berlin

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:15

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Gunter Schabowski 4 Januar 1929 in Anklam 1 November 2015 in Berlin war ein deutscher Journalist und Politiker Er war in der Deutschen Demokratischen Republik von 1978 bis 1985 Chefredakteur des SED Zentralorgans Neues Deutschland und danach bis 1989 Erster Sekretar der SED Bezirksleitung von Ost Berlin Schabowski gehorte dem Zentralkomitee der SED und dem SED Politburo von 1981 bis zu dessen Auflosung 1989 an Er war ab dem 6 November 1989 Sekretar fur Informationswesen und trug massgebliche Verantwortung fur die strikte Zensur der DDR Medien indem er deren parteikonforme Ausrichtung einforderte und kritische westliche Berichterstattung verurteilte Gunter Schabowski 1982 In dieser Funktion gab er am Abend des 9 November 1989 eine Pressekonferenz im Gebaude Mohrenstrasse 36 37 dem Internationalen Pressezentrum der DDR Regierung Dort las er von einem Zettel eine neue Regelung fur Reisen ins westliche Ausland fur DDR Burger ab die am selben Morgen von den Mitarbeitern des Ministeriums des Innern Gerhard Lauter und Gotthard Hubrich sowie den MfS Mitarbeitern Hans Joachim Kruger und Udo Lemme verfasst worden war Diese Regelung trete so antwortete er auf eine Reporterfrage nach seinem Wissen sofort unverzuglich in Kraft Diese Aussage loste noch am selben Abend einen Massenansturm von DDR Burgern auf die Grenze zu West Berlin aus sodass die uberforderten DDR Grenzer nach wenigen Stunden die Mauer ungeplant offneten Schabowski wurde im August 1997 mit zwei Mitangeklagten vom Berliner Landgericht wegen mehrfachen Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt Er war einer der wenigen ehemaligen SED Politiker die sich offentlich zu ihrer Mitverantwortung an den diktatorischen Aspekten der DDR bekannten JugendSchabowski wuchs als Sohn eines Klempners in der damaligen preussischen Provinz Pommern auf Er war Mitglied der Hitlerjugend zum Schluss als Scharfuhrer Er besuchte das Andreas Gymnasium in Berlin Friedrichshain und absolvierte dort 1946 das Abitur Im selben Jahr trat er dem FDGB bei und arbeitete 1946 47 als Volontar bei dessen Tageszeitung Die freie Gewerkschaft Seit 1947 war er Redakteur der Gewerkschaftszeitung Tribune Politische Karriere1950 trat Schabowski der FDJ bei und wurde Kandidat der SED 1952 Mitglied der SED 1953 stieg er zum stellvertretenden Chefredakteur der Tribune auf und schloss 1962 ein Fernstudium an der Karl Marx Universitat in Leipzig als Diplomjournalist ab Als Zeichen seines politischen Aufstiegs folgte 1967 bis 1968 die Ausbildung an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau Im Anschluss arbeitete Schabowski beim SED Zentralorgan Neues Deutschland zunachst als stellvertretender Chefredakteur von 1978 bis 1985 als Chefredakteur und zugleich Mitglied des Zentralvorstands des Verbandes der Journalisten der DDR VDJ Mit dieser fur die Parteipropaganda wichtigen Position war ein weiterer politischer Aufstieg verbunden Von 1978 bis 1985 war Schabowski Mitglied der Agitationskommission beim Politburo des ZK der SED Waldsiedlung Wandlitz das einst von Schabowski sowie Gerhard Gruneberg bewohnte Haus 19 1981 wurde Schabowski Mitglied des Zentralkomitees ZK der SED und Kandidat des Politburos Seit 1984 war er Mitglied des Politburos 1985 wurde er nach dem Sturz von Konrad Naumann Erster Sekretar der Bezirksleitung der SED von Ost Berlin und damit auch Vorsitzender der Berlin Seit 1986 Sekretar des ZK unterstand er direkt dem Generalsekretar Aufgrund dieser Position war er zeitweise als Nachfolger Erich Honeckers fur die Position des Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretars der SED im Gesprach Von 1981 bis 1990 war Schabowski zudem Abgeordneter der Volkskammer der DDR Beispiele dafur dass Schabowski in der Zeit bis Herbst 1989 Vorbehalte gegenuber der Legitimitat und dem absoluten Machtanspruch des SED Regimes geaussert hatte sind nicht bekannt Vielmehr beklagte er in einem Brief an Erich Honecker dass immer mehr Burger den westdeutschen Drecksender Sat 1 empfangen wollten und sich deshalb grossere Fernsehantennen wunschten Der Generaldirektor des Kombinats Schienenfahrzeugbau der gegenuber Schabowski einen Parteibeschluss als unsinnig kritisierte wurde kurz darauf strafversetzt Schabowski gehorte auch zu denen die 1988 in der Ossietzky Affare der Repression das Wort redeten Am 11 September 1988 hatten an der Erweiterten Oberschule EOS Carl von Ossietzky in Berlin Pankow einige Schuler darunter Philipp Lengsfeld Sohn der ausgeburgerten Vera Wollenberger auf der jahrlich ublichen Kundgebung fur die Opfer des Faschismus mit eigenen Transparenten gegen Neonazis in der DDR Anstoss bei der Obrigkeit erregt Es folgten Aushange zu Gunsten der Solidarnosc gegen die traditionellen Militarparaden der Nationalen Volksarmee am Jahrestag der DDR und ein ironischer Kommentar zum Gedicht eines Soldaten uber seine Waffe In der Schule kam es zu lebhaften politischen Diskussionen und zum Anfertigen einer Unterschriftenliste Spatestens diese Liste bewog den Schulleiter die Vorgange an politische Gremien ausserhalb der Schule zu melden Schliesslich schaltete sich Margot Honecker als zustandige Ministerin ein und verlangte strenge Sanktionen Schabowski war von den Eltern eines der Schuler um Vermittlung gebeten worden Aber schliesslich wies er an Es ist eine eindeutige Atmosphare im gesamten FDJ Kollektiv zur Ablehnung der Handlungsweise der provozierenden Schuler herauszubilden die bis zum Punkt gefuhrt werden sollte dass die FDJler der Auffassung sind dass die betreffenden Schuler nicht an eine EOS gehoren Trotz deutlicher Kritik durch Mitglieder der DDR Opposition wie Stephan Hermlin Christoph Hein und Marianne Birthler und die Internationale Liga fur Menschenrechte und trotz der Fursprache durch Vertreter der Evangelischen Kirche wie Bischof Gottfried Forck endeten die Vorgange mit dem Schulverweis einiger Schuler und der Rucknahme bisher gewahrter schulischer Freiheiten Noch am 8 November 1989 pladierte Schabowski in einer Rede im ZK fur eine Lenkung der Presse im Sinne der SED indem er ausfuhrte Eine einwandfreie Berichterstattung uber jegliches Auftreten von Mitgliedern der Fuhrung also von Mitgliedern des Zentralkomitees wie von Mitgliedern des Politburos Das sind die wichtigsten Dinge Die Methoden dazu konnen nur wieder Methoden der Administration und Gangelei sein wenn man das mal in Anfuhrungszeichen sagen will anders ist es nicht moglich Die Berichterstattung der jungsten Zeit sei im Grunde nichts weiter als die ubelsten Methoden also des Bodensatzes der westlichen Presse den Mist mussen wir nicht mitmachen Und wenn man so mit ihnen spricht dann haben sie es auch schnell verstanden dass das eine Masche ist die man nicht akzeptieren kann und die sich nicht mit dem Kurs der Erneuerung vereinbart Offenbar aus machttaktischen Grunden forderten er und Siegfried Lorenz dass die Partei in der Aufklarung von Amtsmissbrauch und Korruption schneller sein musse als die Medien und die Staatsanwaltschaft Christa Wolf berichtete spater Ich erinnere mich an einige der wenigen Auftritte Schabowskis im Schriftstellerverband Vor dem hatte man Angst er sei wirklich einer der Schlimmsten vor der Wende gewesen Schabowski war das einzige Mitglied des Politburos welches bei der Abschlusskundgebung der Alexanderplatz Demonstration offentlich redete Er und Markus Wolf der langjahrige Leiter der HVA erlangten dabei negative Bekanntheit als ihre Worte in den Pfiffen der Menge untergingen Schabowski als Stellvertreter der Staatsgewalt bezeichnete dieses Pfeifkonzert nachtraglich als einen Abgesang auf die SED Beitrag zum Fall der MauerAm 6 November 1989 wurde die Position eines Sekretars des ZK der SED fur Informationswesen geschaffen in etwa vergleichbar mit einem Regierungssprecher und mit Schabowski besetzt Haus am Werderschen Markt in Berlin im Jahr 1989 das Gebaude des ZK der SEDHaus Mohrenstrasse 36 37 in Berlin im Jahr 1989 das Internationale Pressezentrum der DDR Regierung Vom 8 bis 10 November 1989 fand im Gebaude des ZK der SED die 10 Tagung des ZK nach dem XI Parteitag statt welche im Eindruck der grossen Umwalzungen in Osteuropa stand In derartigen Tagungen ubte das Zentralkomitee ZK der SED in der Zeit zwischen den Parteitagen der SED seine Funktion als hochstes Organ der Partei aus Am Ende eines jeden Sitzungstages sollte der Sekretar des ZK der SED fur Informationswesen die Offentlichkeit in einer rund einstundigen Pressekonferenz im Internationalen Pressezentrum der DDR Regierung im Haus Mohrenstrasse 36 37 uber die neuesten Ergebnisse der Beratungen informieren Seinen Platz in der Geschichte erhielt Schabowski drei Tage nach seiner Ernennung zum Sekretar des ZK der SED fur Informationswesen als er am 9 November 1989 seine zweite Pressekonferenz im Zusammenhang mit der laufenden 10 Tagung des ZK der SED absolvierte Gerhard Lauter Leiter des Pass und Meldewesens im DDR Innenministerium hatte vom Politburo den Auftrag erhalten mit hohen Offizieren des Innenministeriums und des Ministeriums fur Staatssicherheit einen Entwurf des Ministerrats fur eine zeitweilige Ubergangsregelung fur die standige Ausreise aus der DDR also mit Verlust der Staatsburgerschaft zu formulieren Die Arbeitsgruppe hatte den Entwurf aber abweichend von den Vorgaben nicht auf standige Ausreisen beschrankt sondern ausgeweitet auf Reisen bzw Privatreisen nach dem Ausland also mit Ruckkehr in die DDR nach Angabe von Lauter ohne Rucksprache mit dem Auftraggeber Dieser Entwurf wurde am Mittag des 9 November 1989 dem Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretar Egon Krenz zugestellt vom Politburo trotz der wesentlichen Anderung gegenuber dem Auftrag nicht beanstandet und daraufhin gegen 16 Uhr von Krenz dem ZK in Abanderung der Tagesordnung vorgetragen Der Vorsitzende des Ministerrats hat eine Verordnung vorgeschlagen die ich verlesen mochte weil sie solche Wirkung hat dass ich das Zentralkomitee nicht ohne Konsultation lassen mochte Ab sofort treten folgende zeitweilige Ubergangsregelungen fur Reisende und standige Ausreisen aus der DDR in das Ausland in Kraft a Privatreisen nach dem Ausland Dass Krenz die Brisanz dieser Passage erkannte aber weitere Reiserestriktionen nicht fur durchhaltbar hielt ergibt sich auch aus seiner Bemerkung Ah wie wir s machen machen wir s verkehrt aber das ist die einzige Losung die uns die Probleme erspart alles uber Drittstaaten zu machen was dem internationalen Ansehen der DDR nicht forderlich ist Abschliessend las Krenz vor dass die Regelung erst am 10 November zu veroffentlichen sei Wie im Politburo gab es auch im ZK keinen Widerspruch gegen den Text Er wurde dort auf Initiative von Kulturminister Hans Joachim Hoffmann sogar noch zugespitzt indem die Passage zeitweilige Ubergangsregelungen in Regelungen abgeandert wurde Schabowski allerdings kam erst gegen 17 30 Uhr zur Sitzung verpasste also die Besprechung des genehmigten Entwurfs Krenz ubergab ihm den Text fur die fur 18 Uhr angesetzte Pressekonferenz uber die Tagung des ZK mit der Bemerkung Du musst unbedingt uber den Reisebeschluss informieren Das ist die Weltnachricht allerdings ohne die Seite mit der Sperrfrist und ohne diese Frist wenigstens mundlich zu erwahnen Ausserdem griff Krenz damit der Genehmigung des Entwurfs vor die erst noch bis 18 Uhr im Umlauf durch den Ministerrat erfolgen sollte Pressekonferenz im Internationalen Pressezentrum der DDR Regierung am 9 November 1989 auf dem Podium v l n r Labs Banaschak Schabowski BeilGedenktafel im Haus Mohrenstrasse 36 in Berlin Mitte Die Pressekonferenz im Internationalen Pressezentrum der DDR Regierung im Haus Mohrenstrasse 36 37 dauerte von kurz nach 18 Uhr bis kurz nach 19 Uhr Neben Schabowski stellten sich die ZK Mitglieder Helga Labs Manfred Banaschak und Gerhard Beil den Fragen der in und auslandischen Journalisten Da die Pressekonferenz der laufenden Tagung des ZK der SED gewidmet war wurde sie live im DDR Fernsehen und Radio ubertragen Erst kurz vor 19 Uhr fragte der italienische Journalist und ANSA Korrespondent Riccardo Ehrman moglicherweise auf Grund eines Tipps von Gunter Potschke damals Chef des ADN und Mitglied des ZK der SED in etwas gebrochenem Deutsch Herr Schabowski Sie haben von Fehler gesprochen Glauben Sie nicht dass es war ein grosser Fehler diesen Reisegesetzentwurf das Sie haben jetzt vorgestellt vor wenigen Tagen Schabowski druckte zunachst sein Erstaunen aus die neue Regelung sei nach seiner Kenntnis doch schon veroffentlicht worden was nicht stimmte Dann suchte er aus den mitgebrachten Unterlagen den Text des Regelungsentwurfs heraus und las daraus vor Privatreisen nach dem Ausland konnen ohne Vorliegen von Voraussetzungen Reiseanlasse und Verwandtschaftsverhaltnisse beantragt werden Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt Die zustandigen Abteilungen Pass und Meldewesen der Volkspolizeikreisamter in der DDR sind angewiesen Visa zur standigen Ausreise unverzuglich zu erteilen ohne dass dafur noch geltende Voraussetzungen fur eine standige Ausreise vorliegen mussen Standige Ausreisen konnen uber alle Grenzubergangsstellen der DDR zur BRD bzw zu West Berlin erfolgen Auf die Nachfrage eines Journalisten Wann tritt das in Kraft antwortete Schabowski Das tritt nach meiner Kenntnis ist das sofort unverzuglich Als erste Nachrichtenagentur verbreitete Reuters die Ausreiseregelung ADN verbreitete die vollstandige und vorbereitete Meldung um 19 04 Uhr gleichzeitig mit der dpa Um 19 05 Uhr sprach Associated Press bereits von Grenzoffnung und um 19 17 Uhr brachte die ZDF Nachrichtensendung Heute Ausschnitte aus Schabowskis Pressekonferenz ANSA meldete um 19 31 Uhr den Fall der Berliner Mauer Schabowski antwortete auf spatere Kritik seiner SED Genossen Wenn ein System daran zu Bruch geht dass sich die Menschen frei bewegen konnen hat es nichts Besseres verdient In der Pressekonferenz sassen neben Schabowski drei weitere Mitglieder des ZK die seine Ausfuhrungen in anderen Details korrigierten bzw kommentierten nicht aber in Bezug auf das Gultigwerden der Reiseregelung Selbst Krenz erklarte 1999 Ich werfe ihm den Irrtum nicht vor Niemand kann sagen wie sich die Bevolkerung verhalten hatte wenn die Grenzoffnung wie geplant am Morgen des 10 November erfolgt ware Allerdings und das ist wesentlich am Morgen des 10 November waren die vorbereiteten Befehle vor Ort gewesen Die Schutz und Sicherheitsorgane hatten gewusst was zu tun ist Auch Schabowski gab 2004 an er sei davon ausgegangen dass die DDR Behorden die nunmehr kurzfristig und ohne Vorliegen von Voraussetzungen moglichen Ausreisen hatten kontrollieren konnen Nach der Pressekonferenz bin ich zuruck ins ZK gefahren habe meine Tasche genommen und bin nach Hause nach Wandlitz gefahren Ich habe keinen Moment daran gezweifelt dass alles so verlaufen wurde wie beschlossen also die Burokratie funktioniert die Grenzoffnung wird ab 10 November wirksam Dass diese Burokratie nicht funktionieren konnte kam mir uberhaupt nicht in den Sinn Wenn man allerdings die politischen Anderungen der bisherigen Garantiemacht Sowjetunion die seit April 1989 verfugte Aufhebung des Schiessbefehls in der DDR die beginnende Selbstauflosung der Machtstrukturen der SED und die zunehmend offenen Westgrenzen der ubrigen Staaten des damaligen Ostblocks berucksichtigt ware dem DDR Regime vermutlich ein Kanalisieren der Ausreise aus der DDR durch Formvorschriften auch dann nur noch befristet moglich gewesen wenn die Ubergangsregelung wie vorgesehen erst am Folgetag um vier Uhr morgens veroffentlicht worden ware Schabowskis falsche Angabe zur sofortigen Wirksamkeit der Regelung hat zwar die Grenzoffnung dramatisch beschleunigt Nahezu live den Medien der ganzen Welt verkundet fuhrte sie noch am selben Abend zur Maueroffnung weil sie tausende Berliner veranlasste an die Grenzubergangsstellen zu kommen und unter Bezugnahme auf Schabowskis Ausserungen massiv deren Offnung zu verlangen An den und Bornholmer Strasse kamen dieser Forderung die dort ihren Dienst verrichtenden Offiziere der Passkontrolleinheit PKE Staatssicherheit Hauptabteilung VI und der Grenztruppen der DDR als erste nach und losten damit eine Kettenreaktion an allen Grenzubergangen in und um Berlin aus Kurz nach Mitternacht kam es dann auch zu weiteren Offnungen an der innerdeutschen Grenze zur Bundesrepublik Schabowski sprach daher im Zusammenhang mit der Wirkung dieser Pressekonferenz vom Sargnagel des Sozialismus Aber historisch bedeutender als dieser in den Medien vielfach als Schabowskis Irrtum mit Schabowskis Zettel beschriebene Vorgang erscheint dass zuvor sowohl das Politburo als auch das ZK zugelassen hatten dass der Entwurf der Reiseregelung sich entgegen dem ursprunglichen Auftrag nicht auf endgultige Ausreisen aus der DDR beschrankte sondern auch wiederholte Reisen in das westliche Ausland mit Wiederkehr in die DDR deutlich erleichterte Tonaufnahmen der Pressekonferenz gehoren inzwischen zum Weltdokumentenerbe der UNESCO Im Jahr 2015 erwarb das Bonner Haus der Geschichte den Original Notizzettel der damaligen Pressekonferenz fur 25 000 von Bekannten Schabowskis Laut Irina Schabowski war das der kaltblutige Verkauf einer gestohlenen Sache Die Familie habe Anfang der 1990er Jahre ein paar Dokumente darunter den Zettel auf Drangen an Bekannte gegeben die sich das naher ansehen wollten Sie habe trotz wiederholter Bitten aber nichts zuruckbekommen Siehe auch Berliner Mauer MauerfallVerlust der MachtSchabowski spricht bei der Berliner Grossdemonstration am 4 November 1989 Seit Mitte 1989 kamen einige Vertreter des SED Regimes zunehmend zu dem Eindruck dass das System nur uberleben konne wenn man der wachsenden Opposition zumindest formal etwas entgegenkomme Zu diesem Zweck wurde die Dialogbereitschaft der SED betont Schabowski gehorte zu denjenigen die sich hierbei besonders einsetzten Die SED loste damit aber vor allem Skepsis aus stiess nicht selten sogar auf Hohn und Spott wenn sie die Burger zum vertrauensvollen Gesprach aufforderte Schabowski suchte zum Beispiel den Dialog mit dem Neuen Forum und diskutierte am 26 Oktober 1989 mit dessen Vertretern Jens Reich und Sebastian Pflugbeil In diesen Zusammenhang gehorte auch Schabowskis Berliner Sonntagsgesprach am 29 Oktober 1989 zu dem 20 000 Menschen gekommen waren Es gelang ihm aber auch hier nicht die Zustimmung der Menge zu gewinnen Als einziger hoher SED Funktionar trat Schabowski am 4 November 1989 auf der grossten Protestdemonstration in der Geschichte der DDR auf dem Berliner Alexanderplatz auf Er wurde dort aber wie Markus Wolf als Vertreter der alten Krafte ausgepfiffen Am 8 November 1989 nahm das SED Zentralkomitee den geschlossenen Rucktritt des Politburos an Schabowski allerdings wurde sogleich wieder als Mitglied des ZK ohne Gegenstimme in das Politburo und das Sekretariat gewahlt Am 9 November 1989 verpasste er die Diskussion des Entwurfs der Reiseregelung im ZK weil er vor dem Gebaude mit Journalisten seine Darstellung bzw mit Bauarbeitern Darstellung durch Krenz diskutierte Am 18 November 1989 setzte die Volkskammer der DDR einen Ausschuss zur Untersuchung von Amtsmissbrauch Korruption und personlicher Bereicherung ein Hierzu beantragte der Ausschuss bei der DDR Staatsanwaltschaft Haftbefehl Schabowski sagte dort am 18 Januar 1990 aus das brutale Vorgehen der Sicherheitskrafte bei den Demonstrationen am 6 7 Oktober 1989 in Berlin sei auf Anweisung Erich Honeckers geschehen er selbst habe von den Festnahmen und Misshandlungen erst aus Zeitungen erfahren Klaus Dieter Baumgarten dagegen ehemals Kommandeur der Grenztruppen entgegnete im Neuen Deutschland Schabowski sei als Erster Sekretar der SED Bezirksleitung Berlin uber alle Vorkommnisse an der Grenze zu Berlin West zeitgerecht sachlich und exakt informiert worden Wie anderen ehemaligen Bewohnern der Funktionaren vorbehaltenen Waldsiedlung Wandlitz wurde Schabowski ausserdem vorgeworfen die daraus gezogenen Privilegien nur scheibchenweise zugegeben zu haben Auch warf man ihm vor fur Privatreisen ins Ausland Flugzeuge der Regierung missbraucht zu haben Er raumte daraufhin ein parasitar gelebt zu haben Am 1 Dezember 1989 strich die Volkskammer den Fuhrungsanspruch der SED aus der Verfassung der DDR und am 3 Dezember 1989 traten das ZK und das Politburo der SED geschlossen zuruck Auf dem Ausserordentlichen Parteitag der SED vom 8 9 und 16 17 Dezember 1989 wurde die Umbenennung in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Partei des Demokratischen Sozialismus SED PDS und der unwiderrufliche Bruch mit dem Stalinismus als System beschlossen Auch das aber erwies sich nicht als ausreichend um in der Bevolkerung der DDR die Akzeptanz der Partei und ihrer Vertreter wiederherzustellen Am 20 Januar 1990 wurde Schabowski wie die meisten anderen ehemaligen Mitglieder des Politburos ausserdem vor die Zentrale Schiedskommission der SED PDS geladen Einer nach dem anderen wurde in den Saal gerufen und nach dem privilegierten Leben in Wandlitz der Falschung der letzten Wahlen und dem Schiessbefehl in Leipzig befragt Schabowski kam erst nach acht Stunden in den fruhen Morgenstunden des 21 Januar 1990 an die Reihe Er wurde anschliessend wie fast alle anderen aus der SED PDS ausgeschlossen In der Begrundung hiess es die betroffenen Personen hatten seit Jahrzehnten dem ehemaligen Politburo angehort und trugen durchweg personliche Verantwortung fur die existenzbedrohende Krise in der Partei und im Land Sie hatten massgeblich dazu beigetragen dass die damalige Parteifuhrung sich immer mehr vom Volke und von der Parteibasis entfernte und ihre Tatigkeit im eindeutigen Gegensatz zum Statut von Subjektivismus Egoismus Lobhudelei Schonfarberei und der standigen Verletzung des Prinzips der Kollektivitat gepragt war Weiter hatten sie zu verantworten dass die Mitglieder der Partei politisch entmundigt und aus den innerparteilichen Entscheidungsprozessen total ausgegrenzt wurden und so die gesamte damalige SED einer immer mehr zunehmenden burokratischen Zentralisierung und Reglementierung unterlag In gleicher Weise hatten sie entscheidenden Einfluss auf das politische Leben in der DDR ausgeubt Weiter habe die vormalige Parteifuhrung zwar verbal sich zur unverbruchlichen Freundschaft mit der UdSSR und KPdSU bekannt faktisch diese Politik jedoch aufgegeben was nicht zuletzt im Verbot sowjetischer Zeitungen Zeitschriften und Kunstwerke Ausdruck gefunden hatte Weiter hatten mehrere Mitglieder des fruheren Politburos ungerechtfertigte Privilegien in Anspruch genommen Die Schiedskommission vermerkte dass Schabowski zwar verschiedentlich versucht hatte eine Veranderung im Politburo herbeizufuhren Sie seien aber an ihrer Inkonsequenz die offene Auseinandersetzung mit Honecker Gunter Mittag und anderen zu suchen und die Parteibasis bereits vor der 9 ZK Tagung fur eine grundlegende Anderung der Parteipolitik zu mobilisieren gescheitert Dieses Zaudern und Zogern hat mit zu jener Krise gefuhrt die unser Volk zwang die Wende auf der Strasse durchzusetzen Spater gab Schabowski an diese Vorwurfe und den Ausschluss zunachst mit Enttauschung und Wut uber die Heuchelei spater allerdings als Beginn seiner geistigen Freiheit empfunden zu haben Wiedervereinigtes DeutschlandGunter Schabowski 2007 In einer der umfangreichsten Prozess Serien der Nachkriegsgeschichte den 1992 eroffneten so genannten Politburoprozessen wurde Schabowski im Januar 1995 zusammen mit anderen auf Grund des Todes von DDR Fluchtlingen wegen mehrfachen Totschlags angeklagt Erst am 13 November 1995 begann vor der 27 Grossen Strafkammer des Berliner Landgerichts der Prozess Aber bereits nach vier Tagen musste der Vorsitzende Richter Hansgeorg Brautigam wegen Befangenheit ausscheiden und am 30 November 1995 platzte der Prozess da der Mitangeklagte Gunther Kleiber wegen Erkrankung ausschied Am 15 Januar 1996 begann der Prozess im zweiten Anlauf nun mit vorsorglich benannten Ersatzschoffen und abgetrennten Verfahren Nach langer Verhandlung machte das Berliner Landgericht Schabowski zusammen mit Egon Krenz und Gunther Kleiber fur den Schiessbefehl an der Mauer mitverantwortlich und verurteilte Schabowski am 25 August 1997 wegen Totschlags zu einer Haftstrafe in Hohe von drei Jahren Zwar ging er gegen die rechtliche Wurdigung des Urteils beim Bundesgerichtshof in Revision doch erkannte er seine moralische Schuld an den Todesschussen an Als einstiger Anhanger und Protagonist dieser Weltanschauung empfinde ich Schuld und Schmach bei dem Gedanken an die an der Mauer Getoteten Ich bitte die Angehorigen der Opfer um Verzeihung Die Revision war nicht erfolgreich Schabowski verzichtete im Gegensatz zu Egon Krenz der vergeblich den Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte anrief auf dieses Rechtsmittel Am 8 November 1999 wurde daher das Urteil gegen Schabowski rechtskraftig Im Dezember 1999 trat er die Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Hakenfelde an wurde jedoch schon nach einem knappen Jahr Haft im offenen Vollzug am 2 Dezember 2000 entlassen nachdem er im September 2000 vom damaligen Regierenden Burgermeister von Berlin Eberhard Diepgen begnadigt worden war 1993 begann ein Verfahren gegen ihn wegen der Falschung der Ergebnisse der DDR Kommunalwahlen im Mai 1989 das 1997 eingestellt wurde Schabowski war eine der wenigen ehemaligen SED Grossen die sich offentlich und im Politburoprozess zu ihrer Mitverantwortung an den negativen Aspekten der DDR bekannten und an deren Aufarbeitung mitwirkten Deswegen und wegen seiner nach 1989 geausserten grundsatzlichen Kritik am Sozialismus als Gesellschaftsmodell wurde und wird er von ehemaligen Mitstreitern als Verrater beschuldigt Schabowski beschrankte sich nach 1989 allerdings nicht auf Reden 2001 war er gemeinsam mit unter anderem den DDR Burgerrechtlern Barbel Bohley und Wolfgang Templin Mitglied im Gesprachskreis Innere Einheit des damaligen CDU Kandidaten fur das Amt des Berliner Regierenden Burgermeisters Frank Steffel Er riet dem Regierenden Burgermeister Klaus Wowereit SPD von einem Bundnis mit der PDS ab Er habe kein Vertrauen dass es in der PDS eine wirkliche Abkehr von den Dogmen der Vergangenheit gebe Man durfe sich nicht tauschen lassen von der Beredsamkeit Gregor Gysis Dagegen hielt Berlins PDS Chefin Petra Pau Schabowski vor vom 150 prozentigen Kommunisten zum 150 prozentigen Antikommunisten mutiert zu sein Gysi kritisierte Schabowski verkorpere ein sehr enges Spektrum und konne daher eine Volkspartei nicht beraten Berlins SPD Chef Peter Strieder monierte dass ausgerechnet der Chef Propagandist der DDR zum Thema innere Einheit herangezogen werde Es kam nach der Wahl zu einer Regierungskoalition von SPD und PDS Beruflich musste Schabowski nach dem Zusammenbruch der DDR neu anfangen Von 1992 bis 1999 arbeitete er als leitender Redakteur bei den Heimat Nachrichten in Rotenburg an der Fulda Hessen einer lokalen Wochenzeitung die er gemeinsam mit dem westdeutschen Journalisten und Verleger Gerald H Wenk gegrundet hatte Zudem war er stellvertretender Chefredakteur fur das Journal Diabetes heute das von der Diabetologin Elke Austenat herausgegeben wurde die wegen versuchter Republikflucht von der Stasi inhaftiert und anschliessend zu drei Jahren Haft verurteilt worden war PrivatesGunter Schabowskis Grab auf dem Waldfriedhof Dahlem Schabowski war verheiratet und hatte mit seiner russischstammigen Frau Irina einer ehemaligen TV Journalistin zwei Sohne Schabowski war Diabetiker Er lebte nach mehreren Infarkten und Schlaganfallen in einem Berliner Pflegeheim in dem er am 1 November 2015 nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren starb Gunter Schabowski wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem Grabnummer 013 172 in Berlin beerdigt Auszeichnungen1969 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1974 Banner der Arbeit 1977 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1989 Orden der Volkerfreundschaft UdSSR 1989 Karl Marx OrdenSchriftenFrank Sieren Ludwig Koehne Hrsg Das Politburo Ende eines Mythos Eine Befragung Rowohlt Reinbek 1991 ISBN 3 499 12888 8 Der Absturz Rowohlt Berlin 1991 ISBN 3 87134 010 3 Der gerontgte Marx In Aufklarung und Kritik Sonderheft 10 2005 Was bleibt vom Marxismus S 71 76 gkpn de Memento vom 4 April 2023 im Internet Archive Wir haben fast alles falsch gemacht Die letzten Tage der DDR Gunter Schabowski im Gesprach mit Frank Sieren Econ Berlin 2009 ISBN 978 3 430 30021 6 Der Zerfall einer Leihmacht ss Verlag Rostock 2009 ISBN 978 3 940835 11 6 LiteraturFlorian Huber Schabowskis Irrtum Das Drama des 9 November Rowohlt Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 87134 647 7 Ehrhart Neubert Geschichte der Opposition in der DDR 1949 1989 Forschungen zur DDR Gesellschaft Ch Links Verlag Berlin 1998 ISBN 978 3 86153 163 0 Hans Hermann Hertle Gerd Rudiger Stephan Hrsg Das Ende der SED Die letzten Tage des Zentralkomitees Ch Links Verlag Berlin 1999 ISBN 3 86153 143 7 Helmut Muller Enbergs Schabowski Gunter In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Gunter Schabowski Frank Sieren Wir haben fast alles falsch gemacht Die letzten Tage der DDR Ullstein Buchverlage Berlin 2009 ISBN 978 3 430 30021 6 Schabowskis Memoiren als sechsteilige Serie im Berliner Kurier 8 11 November 2004 Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6WeblinksCommons Gunter Schabowski Sammlung von Bildern Wikiquote Gunter Schabowski Zitate Literatur von und uber Gunter Schabowski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Gunter Schabowski in der Landesbibliographie MV chronik der wende de Biografie beim Chronik der Wende Projekt des RBB Gunter Schabowski Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Pressekonferenz am 9 November 1989 Gunter Schabowski verkundet die Offnung der Grenze Video TV Bericht RBB Nachlass Bundesarchiv NY 4597 Pressezentrum der DDR Eine missgluckte Pressekonferenz Orte der Einheit Haus der Geschichte EinzelnachweiseOssietzky Affare 1988 BStU Lars Broder Keil Honeckers Ehefrau und die vergessene Geschichte des 9 November In Berliner Morgenpost 9 November 2007 Genosse schlagen die uns tot In Der Spiegel Nr 18 1990 online SED PDS Aufklarung von Amtsmissbrauch Schabowski war einer der Schlimmsten In Naumburger Tageblatt 12 Marz 2009 tagesschau de Ruhiger und doch lauter Protest Abgerufen am 5 Marz 2020 Karsten Timmer Vom Aufbruch zum Umbruch die Burgerbewegung in der DDR 1989 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 978 3 525 35925 9 S 276 280 ZDF Doku Drama Deutschlandspiel Teil 1 2000 Interview mit Gunter Schabowski 1 09 50 bis 1 10 42 Seite 2 der Ubergangsregelung vom 9 Nov 1989 fur Privatreisen und standige Ausreise aus der DDR PDF 361 kB Jule Lutteroth Was wir auch machen wir machen einen falschen Schritt In Spiegel Online 9 November 1989 Datei DDR 1989 11 09 Reiseregelungs Entwurf pdf TV Mitschnitt der Erklarung Schabowski in der Pressekonferenz vom 9 November 1989 zur Ubergangsregelung fur Reisen aus der DDR Hans Hermann Hertle Chronik des Mauerfalls 10 Auflage Ch Links Berlin 2006 S 123 Solveig Grothe Hans Michael Kloth Bei Anruf Mauerfall In einestages 16 April 2009 Ehrman Tippgeber war Potschke Memento vom 23 April 2009 im Internet Archive Matthias Schlegel Die entscheidende Frage zum Mauerfall Nicht so spontan wie bislang gedacht In Tagesspiegel 16 April 2009 Online Die Mythen des Riccardo Ehrman In Euractiv 21 Oktober 2009 Pressekonferenz vom 9 November 1989 Abschrift Internationale Pressekonferenz von Gunter Schabowski Wortliche Transkription Siehe dazu Andreas Conrad Wer stellte Schabowski die alles entscheidende Frage Der Tagesspiegel 17 Februar 2019 abgerufen am 19 Juli 2022 Hans Hermann Hertle Chronik des Mauerfalls 10 Auflage Ch Links Berlin 2006 S 145 Pressekonferenz des ZK vom 9 November 1989 Unbequem zwischen allen Stuhlen In Der Spiegel Nr 45 1999 online Schabowski vor und nach der Wende Egon Krenz Herbst 89 Verlag Neues Leben 1999 ISBN 978 3 355 01503 5 414 Seiten Hans Peter Buschheuer Peter Brinkmann Der Mauer Offner In Berliner Kurier 7 November 2004 Der schonste Irrtum der Geschichte ZDF Dokumentation uber den Fall der Berliner Mauer Abgerufen am 14 Marz 2022 Schabowski ruhmt sich als Sargnagel des Sozialismus In Handelsblatt 5 November 2009 Zwei Dokumente aus dem DRA in das Weltregister Memory of the World aufgenommen Memento vom 20 August 2013 im Internet Archive In Deutsches Rundfunkarchiv 31 Oktober 2012 Schabowskis Zettel soll gestohlen worden sein In Suddeutsche Zeitung 17 April 2015 abgerufen am 8 Mai 2015 DDR Chronik 1989 Memento vom 25 Juli 2015 im Internet Archive chronikderwende de PDF 162 kB DDR Chronik 1989 Memento vom 20 Dezember 2013 im Internet Archive abgerufen am 20 Dezember 2013 Ausschluss Das Politburo vor dem Parteigericht Begrundung des Parteiausschlusses Bewahrungsstrafen im letzten SED Politburo Prozess In Die Welt 7 August 2004 Geschwiegen und genickt In Der Spiegel Nr 45 1995 online Beginn des Politburoprozesses Der lange Weg des Egon Krenz In Rhein Zeitung Verteidigung fordert Freispruch fur Schabowski In Berliner Zeitung 12 August 1997 Verteidiger von Schirach Lammer NVR nicht Politburo war fur Todesschusse verantwortlich Staatsanwaltschaft weist Vorwurf der Siegerjustiz zuruck In Berliner Zeitung 29 Juli 1997 Krenz Schabowski wusste von Schiessbefehl Sigrid Averesch Der ideologische Schiessbefehl In Berliner Zeitung 26 August 1997 Schabowski Ich empfinde Schuld und Schmach In Berliner Zeitung 18 Juli 1997 Schabowski anerkennt moralische Schuld fur Mauertote Claudia Roth Diepgen begnadigt Schabowski und Kleiber In Die Welt Abgerufen am 26 Juli 2015 Matthias Schlegel Christian Tretbar Wir wollten uns mit dem Westen arrangieren In Tagesspiegel 1 November 2015 Online Interview Kopfe aus den Kellerluken In Der Spiegel Nr 28 2001 online Schabowski wurde des Verrats bezichtigt Martin Lutz Ehemaliger SED Funktionar Schabowski warnt vor PDS In Die Welt 10 August 2001 tagesschau de Memento vom 12 November 2009 im Internet Archive Elke Austenat Und druben wird es besser Berlin AWA Publishing amp Advising UG 2016 S 258 Mein Mann wusste was er sagte In Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 November 2014 Stefan Kaiser Gunter Schabowski ist tot In Spiegel Online 1 November 2015 abgerufen am 1 November 2015 Das Grab von Gunter Schabowski In knerger de Abgerufen am 6 April 2016 Erste Sekretare der SED Bezirksleitung Berlin Hans Jendretzky 1952 1953 Alfred Neumann 1953 1957 Hans Kiefert 1957 1959 Paul Verner 1959 1971 Konrad Naumann 1971 1985 Gunter Schabowski 1985 1989 Heinz Albrecht 1989 1990 Normdaten Person GND 118980491 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n91044380 VIAF 5057775 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schabowski GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED MdVGEBURTSDATUM 4 Januar 1929GEBURTSORT AnklamSTERBEDATUM 1 November 2015STERBEORT Berlin

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