Der Gewöhnliche Flügelginster Genista sagittalis auch Flügel Ginster oder Ramsele genannt ist eine Pflanzenart aus der G
Gewöhnlicher Flügelginster

Der Gewöhnliche Flügelginster (Genista sagittalis), auch Flügel-Ginster oder Ramsele genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Genista innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Gewöhnlicher Flügelginster | ||||||||||||
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Gewöhnlicher Flügelginster (Genista sagittalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Genista sagittalis | ||||||||||||
L. |
Beschreibung und Ökologie
Vegetative Merkmale
Der Gewöhnliche Flügelginster ist ein Zwergstrauch, der Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Es sind keine Dornen vorhanden. Zuerst bilden sich die aufrecht wachsenden Hauptsprossachsen, die Laubblätter oder auch Blüten tragen. Nach Abschluss des Wachstums legen sich diese Sprossachsen zu Boden und werden so zu sogenannten „Legetrieben“. Aus den Blattachseln dieser Legetriebe wachsen nun wieder aufrechte Sprossachsen, die gegen Ende der Vegetationsperiode an der Basis wurzeln. Im Laufe der Zeit verholzen die Legetriebe und werden vom Boden überdeckt. Die Bildung von großen Stängelflügeln leitet sich aus den Unterblättern her. Die behaarte Sprossachse ist geflügelt, dabei sind bei den vegetativen Trieben die Sprossachsen zweiflügelig. Bei den reproduktiven Trieben sind die Sprossachsen drei- oder mehrflügelig. Diese Flügel sind etwa 4 Millimeter breit.
Die einfachen Laubblätter sind bei einer Länge von 8 bis 25 Millimetern und einer Breite von etwa 8 Millimetern elliptisch. Die Nebenblätter sind reduziert. Durch ein frühes Abfallen der Laubblätter vermindert die Pflanze die Wasserverdunstung (Xeromorphie).
Generative Merkmale
Ab dem vierten Jahr blüht der Gewöhnliche Flügelginster von Mai bis Juli. Die Blüten stehen in endständigen traubigen Blütenständen mit je einem kurzen Tragblatt und zwei hinfälligen Vorblättern.
Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind behaart. Die Blütenkrone hat die typische Form der Schmetterlingsblüten. Die Kronblätter sind leuchtend gelb und 10 bis 12 Millimeter lang, gelegentlich mit einer Fahne an den Rändern und an der Naht bewimperten Schiffchen.
Die 1 bis 2 Zentimeter lange, behaarte Hülsenfrucht enthält wenige Samen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46 oder 48.
Vorkommen
Der Gewöhnliche Flügelginster ist ein submeridionales Florenelement. Das Verbreitungsgebiet reicht von Nordspanien über Frankreich bis Südbelgien. In Deutschland ist der Gewöhnliche Flügelginster nordwestlich bis zur Eifel, östlich bis Würzburg und zum Bayerischen Wald heimisch. Dann setzt sich das Verbreitungsgebiet über das Donautal bis nach Ungarn und Bulgarien sowie bis in die Ukraine fort.
Der Gewöhnliche Flügelginster findet sich in Mitteleuropa in Heiden, Magerweiden und -wiesen, an Wald- und Wegrändern, an Böschungen, an Felsbändern und in lichten Wäldern. Der Gewöhnliche Flügelginster gedeiht am besten auf mäßig trockenen, frischen, nährstoffarmen, schwach sauren Böden. Genista sagittalis ist gebietsweise eine Charakterart des Festuco-Genistetum sagittalis, kommt aber auch in der Pflanzengesellschaft Aveno-Genistetum sagittalis oder Polygono vivipari-Genistetum sagittalis vor (Verband Violion caninae).
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).
Der Gewöhnliche Flügelginster steigt in der Steiermark bis 1600 Meter und im Unterwallis bis 1960 Meter Meereshöhe auf.
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Genista sagittalis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 710. Das Artepitheton sagittalis bedeutet „Pfeil“. Synonyme für Genista sagittalis L. sind: Chamaespartium sagittale (L.) P.E.Gibbs; Genistella sagittalis (L.) Gams.
Nutzung
Durch das eigentümliche Wachstum kann der Gewöhnliche Flügelginster auf kalkarmem Substrat bis zu zwei Dritteln der Fläche bedecken. Da er aber vom Großvieh verschmäht wird und nur von Ziegen oder Schafen gefressen wird, kann er zum Weideunkraut werden.
Trivialnamen
Für den Gewöhnlichen Flügelginster bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Erdpfriemen, Großsame (bei Schäßburg), Haideblume (Eifel bei Virneburg), Heublume (Eifel bei Monreal), Rahmheide (Eifel), Schafkraut (Schweiz) und Schleppblomen (Siebenbürgen).
Quellen
- Genista sagittalis L., Flügel-Ginster. auf FloraWeb.de
- W. Schaffner: Untersuchungen zur Wuchsform und Sproßgestalt des Flügelginsters, Cytius saggitalis. In: Bot. Jb. Band 88, Stuttgart 1968, S. 465–514.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 584.
- Genista sagittalis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 22. Juni 2022.
- Gustav Hegi, Helmut Gams: Familie Leguminosae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, Band IV, Teil 3, Seite 1195–1198. Verlag Carl Hanser, München 1964.
- Genista sagittalis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 12. November 2015.
- Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 126.(online).
Literatur
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae) Droseraceae bis Fabaceae. Ulmer, Stuttgart 1992. ISBN 3-8001-3314-8
- Angelika Schwabe-Braun: Eine pflanzensoziologische Modelluntersuchung als Grundlage für Naturschutz und Planung : Weidfeld-Vegetation im Schwarzwald ; Geschichte der Nutzung, Gesellschaften und ihre Komplexe, Bewertung für den Naturschutz. - Kassel: Gesamthochsch.-Bibliothek, 1980.
Weblinks
- Gewöhnlicher Flügelginster. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Günther Blaich: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos.
- S. Talavera, 2012: Chamaespartium Adans. in: LXXXVIII. LEGUMINOSAE – CYTISEAE In: S. Castroviejo et al. (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas vasculares de la Península Ibérica, e Islas Baleares. Volltext-PDF.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Gewohnliche Flugelginster Genista sagittalis auch Flugel Ginster oder Ramsele genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Genista innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Gewohnlicher FlugelginsterGewohnlicher Flugelginster Genista sagittalis SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Ginster Genista Art Gewohnlicher FlugelginsterWissenschaftlicher NameGenista sagittalisL Beschreibung und OkologieIllustration aus Flora Batava Volume 17Habitus und BlutenstandeBlutenstandHulsenfruchteVegetative Merkmale Der Gewohnliche Flugelginster ist ein Zwergstrauch der Wuchshohen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht Es sind keine Dornen vorhanden Zuerst bilden sich die aufrecht wachsenden Hauptsprossachsen die Laubblatter oder auch Bluten tragen Nach Abschluss des Wachstums legen sich diese Sprossachsen zu Boden und werden so zu sogenannten Legetrieben Aus den Blattachseln dieser Legetriebe wachsen nun wieder aufrechte Sprossachsen die gegen Ende der Vegetationsperiode an der Basis wurzeln Im Laufe der Zeit verholzen die Legetriebe und werden vom Boden uberdeckt Die Bildung von grossen Stangelflugeln leitet sich aus den Unterblattern her Die behaarte Sprossachse ist geflugelt dabei sind bei den vegetativen Trieben die Sprossachsen zweiflugelig Bei den reproduktiven Trieben sind die Sprossachsen drei oder mehrflugelig Diese Flugel sind etwa 4 Millimeter breit Die einfachen Laubblatter sind bei einer Lange von 8 bis 25 Millimetern und einer Breite von etwa 8 Millimetern elliptisch Die Nebenblatter sind reduziert Durch ein fruhes Abfallen der Laubblatter vermindert die Pflanze die Wasserverdunstung Xeromorphie Generative Merkmale Ab dem vierten Jahr bluht der Gewohnliche Flugelginster von Mai bis Juli Die Bluten stehen in endstandigen traubigen Blutenstanden mit je einem kurzen Tragblatt und zwei hinfalligen Vorblattern Die zwittrige Blute ist zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind behaart Die Blutenkrone hat die typische Form der Schmetterlingsbluten Die Kronblatter sind leuchtend gelb und 10 bis 12 Millimeter lang gelegentlich mit einer Fahne an den Randern und an der Naht bewimperten Schiffchen Die 1 bis 2 Zentimeter lange behaarte Hulsenfrucht enthalt wenige Samen Die Chromosomenzahl betragt 2n 46 oder 48 VorkommenDer Gewohnliche Flugelginster ist ein submeridionales Florenelement Das Verbreitungsgebiet reicht von Nordspanien uber Frankreich bis Sudbelgien In Deutschland ist der Gewohnliche Flugelginster nordwestlich bis zur Eifel ostlich bis Wurzburg und zum Bayerischen Wald heimisch Dann setzt sich das Verbreitungsgebiet uber das Donautal bis nach Ungarn und Bulgarien sowie bis in die Ukraine fort Der Gewohnliche Flugelginster findet sich in Mitteleuropa in Heiden Magerweiden und wiesen an Wald und Wegrandern an Boschungen an Felsbandern und in lichten Waldern Der Gewohnliche Flugelginster gedeiht am besten auf massig trockenen frischen nahrstoffarmen schwach sauren Boden Genista sagittalis ist gebietsweise eine Charakterart des Festuco Genistetum sagittalis kommt aber auch in der Pflanzengesellschaft Aveno Genistetum sagittalis oder Polygono vivipari Genistetum sagittalis vor Verband Violion caninae Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental Der Gewohnliche Flugelginster steigt in der Steiermark bis 1600 Meter und im Unterwallis bis 1960 Meter Meereshohe auf TaxonomieDie Erstveroffentlichung von Genista sagittalis erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 710 Das Artepitheton sagittalis bedeutet Pfeil Synonyme fur Genista sagittalis L sind Chamaespartium sagittale L P E Gibbs Genistella sagittalis L Gams NutzungDurch das eigentumliche Wachstum kann der Gewohnliche Flugelginster auf kalkarmem Substrat bis zu zwei Dritteln der Flache bedecken Da er aber vom Grossvieh verschmaht wird und nur von Ziegen oder Schafen gefressen wird kann er zum Weideunkraut werden TrivialnamenFur den Gewohnlichen Flugelginster bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Erdpfriemen Grosssame bei Schassburg Haideblume Eifel bei Virneburg Heublume Eifel bei Monreal Rahmheide Eifel Schafkraut Schweiz und Schleppblomen Siebenburgen QuellenGenista sagittalis L Flugel Ginster auf FloraWeb de W Schaffner Untersuchungen zur Wuchsform und Sprossgestalt des Flugelginsters Cytius saggitalis In Bot Jb Band 88 Stuttgart 1968 S 465 514 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 584 Genista sagittalisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 22 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