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Holzzerstörende Meerestiere

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Holzzerstörende Meerestiere
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Als holzzerstörende Meerestiere (auch maritime oder marine Holzzerstörer) werden verschiedene Organismen bezeichnet, deren hauptsächlicher Lebensraum das Ökosystem Meer ist und die in der Lage sind, den Verbund der Holzzellwände anzugreifen bzw. abzubauen. Die Tiere nutzen den Holzkörper als Nähr- und/oder Nestsubstrat. Durch den Lebensraum Meer grenzen sie sich von den holzzerstörenden Pilzen und Insekten ab. Die Tiere können erhebliche Schäden an unter Wasser gelagerten oder verbauten Holzkörpern verursachen, wobei die stärksten Zerstörungen durch die verschiedenen Arten der Schiffs- bzw. Holzbohrmuscheln (Teredinidae) hervorgerufen werden.

Artenüberblick

Im gesamten Meer sind verschiedene Holzzerstörer aus der Klasse der Muscheln (Bivalvia), insbesondere aus den Familien Holzbohrmuscheln (Teredinidae) und Steinbohrmuscheln (Pholadidae), sowie der Klasse der Krebstiere (Crustacea) mit den Familien (Limnoriidae), (Sphaeromatidae) und (Cheluridae) verbreitet.

Muscheln (Bivalvia)

  • Schiffsbohrmuschel (Teredo navalis)
  • Weiße Bohrmuschel (Barnea candida)

Krebstiere (Crustacea)

  • (Limnoria lignorum [Rathke])
  • (Sphaeroma serratum)
  • (Chelura terebrans [Philippi])

Schadpotenzial und Bedeutung

Hinsichtlich ihrer Schadwirkung unterscheiden sich die Vertreter der Muscheln und Krebstiere. So beruht beispielsweise das enorme Schadpotenzial der Schiffsbohrmuschel auf einem morphologischen Unterschied zu anderen Muschelarten – den stark verkleinerten und zu Bohrwerkzeugen umgebildeten Muschelschalen. Mit diesen Werkzeugen durchbohren sie den gesamten Holzkörper, vorwiegend in Faserrichtung, um die abgeraspelte Holzsubstanz ihrem Stoffwechsel zuzuführen. Im Gegensatz dazu verursachen die meisten Krebstiere eine überwiegend oberflächennahe Schädigung, wobei derzeit noch unklar ist, ob neben den Bohrasseln noch weitere Krebstiere die Gerüstsubstanzen der Holzzellwand spalten und physiologisch verwerten können.

In der heutigen Schifffahrt spielen Schäden durch holzzerstörende Meerestiere keine Rolle mehr, weil der Baustoff Holz längst durch andere Materialien ersetzt wurde. Sie sind aber dennoch baulich, wirtschaftlich und sicherheitstechnisch bedeutsam, weil Holz in vielen Ländern immer noch vorrangig im Wasser- bzw. Hafenbau und für den Küstenschutz genutzt wird. Allein an der deutschen Ostseeküste sind seit 1993 Schäden durch die Schiffsbohrmuschel in Höhe von ca. 100 Millionen Euro entstanden. Außerdem besteht eine Gefahr für kulturelle Güter wie Schiffswracks oder versunkene Siedlungen. So können Holz- und Steinbohrmuscheln beispielsweise hölzerne Schiffswracks innerhalb von 10 Jahren völlig zerstören.

Schutzmaßnahmen

Bereits die alten Wikinger, Griechen, Römer, Ägypter und Chinesen versuchten ihre Schiffen gegen holzzerstörende Meerestiere zu schützen, indem sie die Bootshaut mit Harzen, Farben und Pech behandelten oder mit einer vorgelagerten Holzschicht (Opferhölzer) ausstatteten.

Heute gibt es verschiedene holzschutztechnische Ansätze:

Holzschutzmittel

Der chemische Holzschutz bietet eine Möglichkeit die individuelle natürliche Resistenz einzelner Hölzer gegenüber holzzerstörenden Meerestieren zu erhöhen. Der Einsatz von z. B. ehemals etablierten Präparaten auf Kreosot- oder Kupfer-Chrom-Arsen-Basis wurde und wird jedoch aus ökologischen Gründen immer weiter eingeschränkt.

Holzmodifizierung

Über die Effektivität unterschiedlicher Holzmodifikationen in Bezug auf die Resistenz gegenüber holzzerstörenden Meerestieren liegen aktuell nur wenige Langzeiterfahrungen vor. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass hierfür nur Verfahren der direkten Zellwandmodifikation geeignet sind.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Durch den Einsatz von Holzarten entsprechender natürlicher Dauerhaftigkeit können Schäden vermieden bzw. hinausgezögert werden. Die natürliche Resistenz gegenüber holzzerstörenden Meeresorganismen beruht dabei sowohl auf der Härte bzw. der Dichte als auch auf den eingelagerten Kerninhaltstoffen der jeweiligen Holzarten. Diesen Anforderungen genügen jedoch nur tropische Holzarten wie Angelique (Dicorynia guianensis) oder Greenheart (Chlorocardium rodiei), deren Einsatz aber vor allem aus ökologischen und auch aus ökonomischen Gründen umstritten ist.

Bauliche Maßnahmen

Durch bauliche Maßnahmen, wie etwa dem Aufbringen einer zusätzlichen (umweltverträglichen) Schutzschicht auf die Holzoberfläche, kann den Organismen der Zugang erschwert werden. Im Fokus der aktuellen Forschung stehen dazu zum Beispiel spezielle Geotextilien.

Einzelnachweise

  1. Vera H. Haustein und Tilo Haustein: Holzzerstörende Meerestiere. In: Holzschutz. Holzkunde – Pilze und Insekten – Konstruktive und chemische Maßnahmen – Technische Regeln – Praxiswissen. Hanser, 2015, ISBN 978-3-446-44240-5, S. 162–164. 
  2. Uwe Noldt: Holzzerstörende und Holzbewohnende Pilze, Insekten und Meerestiere. In: Praxis-Handbuch Holzschutz. Auflage: 1 (1. Januar 2014). Müller, Rudolf;, ISBN 978-3-481-02990-6, S. 149–153. 
  3. L. M. S. Borges: Biodegradation of wood exposed in the marine environment: Evaluation of the hazard posed by marine wood-borers in fifteen European sites. In: International Biodeterioration & Biodegradation. Band 96, 1. Dezember 2014, S. 97–104, doi:10.1016/j.ibiod.2014.10.003 (sciencedirect.com [abgerufen am 22. Dezember 2016]). 
  4. Guidelines for Protection of Submerged Wooden Cultural Heritage. 2011, abgerufen am 21. Dezember 2016. 
  5. Küstenschutz: Schiffsbohrwurm frisst Buhnen butterweich – WELT. In: DIE WELT. Abgerufen am 22. Dezember 2016. 
  6. Maritime Holzzerstörer, Pfahl- oder Schiffsbohrwurm (Teredo navalis). In: www.holzfragen.de. Abgerufen am 22. Dezember 2016. 
  7. André Klüppel, Simon M. Cragg, Holger Militz, Carsten Mai: Resistance of modified wood to marine borers. In: International Biodeterioration & Biodegradation. Band 104, 1. Oktober 2015, S. 8–14, doi:10.1016/j.ibiod.2015.05.013 (sciencedirect.com [abgerufen am 22. Dezember 2016]). 
  8. Buhnenbau im Küstenschutz von Mecklenburg-Vorpommern. In: www.stalu-mv.de. Abgerufen am 22. Dezember 2016. 
  9. DBU – Praxisnahe Untersuchungen zur Wirksamkeit von Geotextilien gegen Holzschädlinge im Meerwasser | Bereich: Projektdatenbank. In: www.dbu.de. Abgerufen am 22. Dezember 2016. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 02:44

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Als holzzerstorende Meerestiere auch maritime oder marine Holzzerstorer werden verschiedene Organismen bezeichnet deren hauptsachlicher Lebensraum das Okosystem Meer ist und die in der Lage sind den Verbund der Holzzellwande anzugreifen bzw abzubauen Die Tiere nutzen den Holzkorper als Nahr und oder Nestsubstrat Durch den Lebensraum Meer grenzen sie sich von den holzzerstorenden Pilzen und Insekten ab Die Tiere konnen erhebliche Schaden an unter Wasser gelagerten oder verbauten Holzkorpern verursachen wobei die starksten Zerstorungen durch die verschiedenen Arten der Schiffs bzw Holzbohrmuscheln Teredinidae hervorgerufen werden ArtenuberblickIm gesamten Meer sind verschiedene Holzzerstorer aus der Klasse der Muscheln Bivalvia insbesondere aus den Familien Holzbohrmuscheln Teredinidae und Steinbohrmuscheln Pholadidae sowie der Klasse der Krebstiere Crustacea mit den Familien Limnoriidae Sphaeromatidae und Cheluridae verbreitet Muscheln Bivalvia Schiffsbohrmuschel Teredo navalis Weisse Bohrmuschel Barnea candida Krebstiere Crustacea Limnoria lignorum Rathke Sphaeroma serratum Chelura terebrans Philippi Schadpotenzial und BedeutungHinsichtlich ihrer Schadwirkung unterscheiden sich die Vertreter der Muscheln und Krebstiere So beruht beispielsweise das enorme Schadpotenzial der Schiffsbohrmuschel auf einem morphologischen Unterschied zu anderen Muschelarten den stark verkleinerten und zu Bohrwerkzeugen umgebildeten Muschelschalen Mit diesen Werkzeugen durchbohren sie den gesamten Holzkorper vorwiegend in Faserrichtung um die abgeraspelte Holzsubstanz ihrem Stoffwechsel zuzufuhren Im Gegensatz dazu verursachen die meisten Krebstiere eine uberwiegend oberflachennahe Schadigung wobei derzeit noch unklar ist ob neben den Bohrasseln noch weitere Krebstiere die Gerustsubstanzen der Holzzellwand spalten und physiologisch verwerten konnen In der heutigen Schifffahrt spielen Schaden durch holzzerstorende Meerestiere keine Rolle mehr weil der Baustoff Holz langst durch andere Materialien ersetzt wurde Sie sind aber dennoch baulich wirtschaftlich und sicherheitstechnisch bedeutsam weil Holz in vielen Landern immer noch vorrangig im Wasser bzw Hafenbau und fur den Kustenschutz genutzt wird Allein an der deutschen Ostseekuste sind seit 1993 Schaden durch die Schiffsbohrmuschel in Hohe von ca 100 Millionen Euro entstanden Ausserdem besteht eine Gefahr fur kulturelle Guter wie Schiffswracks oder versunkene Siedlungen So konnen Holz und Steinbohrmuscheln beispielsweise holzerne Schiffswracks innerhalb von 10 Jahren vollig zerstoren SchutzmassnahmenBereits die alten Wikinger Griechen Romer Agypter und Chinesen versuchten ihre Schiffen gegen holzzerstorende Meerestiere zu schutzen indem sie die Bootshaut mit Harzen Farben und Pech behandelten oder mit einer vorgelagerten Holzschicht Opferholzer ausstatteten Heute gibt es verschiedene holzschutztechnische Ansatze Holzschutzmittel Der chemische Holzschutz bietet eine Moglichkeit die individuelle naturliche Resistenz einzelner Holzer gegenuber holzzerstorenden Meerestieren zu erhohen Der Einsatz von z B ehemals etablierten Praparaten auf Kreosot oder Kupfer Chrom Arsen Basis wurde und wird jedoch aus okologischen Grunden immer weiter eingeschrankt Holzmodifizierung Uber die Effektivitat unterschiedlicher Holzmodifikationen in Bezug auf die Resistenz gegenuber holzzerstorenden Meerestieren liegen aktuell nur wenige Langzeiterfahrungen vor Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin dass hierfur nur Verfahren der direkten Zellwandmodifikation geeignet sind Naturliche Dauerhaftigkeit Durch den Einsatz von Holzarten entsprechender naturlicher Dauerhaftigkeit konnen Schaden vermieden bzw hinausgezogert werden Die naturliche Resistenz gegenuber holzzerstorenden Meeresorganismen beruht dabei sowohl auf der Harte bzw der Dichte als auch auf den eingelagerten Kerninhaltstoffen der jeweiligen Holzarten Diesen Anforderungen genugen jedoch nur tropische Holzarten wie Angelique Dicorynia guianensis oder Greenheart Chlorocardium rodiei deren Einsatz aber vor allem aus okologischen und auch aus okonomischen Grunden umstritten ist Bauliche Massnahmen Durch bauliche Massnahmen wie etwa dem Aufbringen einer zusatzlichen umweltvertraglichen Schutzschicht auf die Holzoberflache kann den Organismen der Zugang erschwert werden Im Fokus der aktuellen Forschung stehen dazu zum Beispiel spezielle Geotextilien EinzelnachweiseVera H Haustein und Tilo Haustein Holzzerstorende Meerestiere In Holzschutz Holzkunde Pilze und Insekten Konstruktive und chemische Massnahmen Technische Regeln Praxiswissen Hanser 2015 ISBN 978 3 446 44240 5 S 162 164 Uwe Noldt Holzzerstorende und Holzbewohnende Pilze Insekten und Meerestiere In Praxis Handbuch Holzschutz Auflage 1 1 Januar 2014 Muller Rudolf ISBN 978 3 481 02990 6 S 149 153 L M S Borges Biodegradation of wood exposed in the marine environment Evaluation of the hazard posed by marine wood borers in fifteen European sites In International Biodeterioration amp Biodegradation Band 96 1 Dezember 2014 S 97 104 doi 10 1016 j ibiod 2014 10 003 sciencedirect com abgerufen am 22 Dezember 2016 Guidelines for Protection of Submerged Wooden Cultural Heritage 2011 abgerufen am 21 Dezember 2016 Kustenschutz Schiffsbohrwurm frisst Buhnen butterweich WELT In DIE WELT Abgerufen am 22 Dezember 2016 Maritime Holzzerstorer Pfahl oder Schiffsbohrwurm Teredo navalis In www holzfragen de Abgerufen am 22 Dezember 2016 Andre Kluppel Simon M Cragg Holger Militz Carsten Mai Resistance of modified wood to marine borers In International Biodeterioration amp Biodegradation Band 104 1 Oktober 2015 S 8 14 doi 10 1016 j ibiod 2015 05 013 sciencedirect com abgerufen am 22 Dezember 2016 Buhnenbau im Kustenschutz von Mecklenburg Vorpommern In www stalu mv de Abgerufen am 22 Dezember 2016 DBU Praxisnahe Untersuchungen zur Wirksamkeit von Geotextilien gegen Holzschadlinge im Meerwasser Bereich Projektdatenbank In www dbu de Abgerufen am 22 Dezember 2016

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