Die Straßenbahn Hildesheim war eine normalspurige Straßenbahn in Hildesheim in Niedersachsen Die Städtische Straßenbahn
Straßenbahn Hildesheim

Die Straßenbahn Hildesheim war eine normalspurige Straßenbahn in Hildesheim in Niedersachsen. Die Städtische Straßenbahn Hildesheim verkehrte zwischen dem 7. August 1905 und dem 22. März 1945.
Geschichte
Am 30. Januar 1867 nahm ein Pferdebus als erstes innerstädtisches Verkehrsmittel in Hildesheim seinen Betrieb auf; Die Linie verkehrte im 60-Minuten-Takt vom Bahnhof zum Moritzberg und nahm dabei bereits einen sehr ähnlichen Linienverlauf wie die spätere Straßenbahnlinie 1. Am 15. Mai 1886 wurde der Pferdebusbetrieb um eine weitere Linie zur Waldquelle erweitert.
Ab dem 22. März 1899 verband die Straßenbahn Hannover (1921 in Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG – Üstra umbenannt) mit einer normalspurigen Überlandlinie Hildesheim über Sarstedt mit Hannover. Endpunkt in Hildesheim war der Bahnhofsvorplatz, des Weiteren gab es in der Nähe einen Güterbahnhof und ein Depot der hannoverschen Straßenbahn.
Am 12. September 1903 beschloss der Rat der Stadt Hildesheim mit zwölf zu fünf Stimmen, für die weitere Erschließung der Stadt ein eigenes Straßenbahnnetz aufzubauen. Begonnen wurde im August 1904 mit der Errichtung eines Elektrizitätswerkes durch die AEG, welches im Dezember des Jahres die Stromversorgung der Stadt aufnahm.
Am 7. August 1905 nahm die rund drei Kilometer lange Linie 1 vom Hauptbahnhof nach Moritzberg ihren Dienst auf. Die Endstation befand sich unmittelbar vor der Brücke über den Kupferstrang, also direkt an der damaligen Stadtgrenze zum Bergflecken Moritzberg. Am Kupferstrang wurde für das Straßenbahnpersonal ein Toilettenhäuschen errichtet. Die Linie 1 folgte dem Verlauf der Pferdebahn. Sie fuhr anfangs alle fünf, später alle sieben Minuten. Die Strecke war bei der Eröffnung 2,57 Kilometer lang und eingleisig, für den Gegenverkehr gab es einige Ausweichstellen. Die Geschwindigkeit lag bei 10–15 km/h. Der Fahrpreis betrug bis 1918 zehn Pfennig.
Am 8. September 1907 wurde die Linie 2 eröffnet. 1913 bekam die Linie 1 einen geänderten Verlauf und die neue Linie 3 wurde eingeführt. Durch die Hyperinflation 1923 kam es zu Einstellungen des Betriebes.
1929 wurden die Linien 2 und 3 im Norden bis zum Zentralfriedhof (heute Nordfriedhof) in der Nordstadt und im Süden bis zur Struckmannstraße verlängert. Des Weiteren wurde eine neue Linie 4 zur Orleansstraße eingerichtet, mit der die Steingrubenkaserne in der Oststadt besser angeschlossen wurde.
Am 3. August 1942 wurde das Liniennetz vollkommen umgestellt. Auf den Linien 1 und 2 wurde ein Ringverkehr eingeführt, die Linien 3 und 4 wurden verkürzt.
Durch die beiden Luftangriffe auf Hildesheim am 3. und 22. März 1945 wurde die Städtische Straßenbahn so nachhaltig geschädigt, dass man den Betrieb einstellte und nach Kriegsende nicht wieder aufnahm. Zwischen Juli und Oktober 1945 führten zwei Triebwagen noch einen Notbetrieb auf der hannoverschen Linie 11 zwischen dem Hauptbahnhof und der zerstörten Brücke über den Stichkanal Hildesheim durch. Anschließend wurden die beiden Triebwagen mit fünf weiteren Exemplaren nach Reparatur an die Straßenbahn Osnabrück verkauft.
An die Hildesheimer Straßenbahn erinnert heute noch eine für die Mitarbeiter errichtete Bedürfnisanstalt am Kupferstrang, auch wenn diese nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck dient. Des Weiteren sind am Haus Bergsteinweg 53 und an einem Haus an der Peiner Straße noch Wandrosetten vorhanden, an denen die Oberleitung befestigt war.
Bis in die 1980er Jahre waren an manchen Stellen noch die Reste von Gleissträngen des Straßenbahnnetzes im Fahrbahnbelag von innerstädtischen Straßen zu sehen, so z. B. entlang der Schuhstraße im Stadtzentrum. Diese wurden dann nach und nach bei Fahrbahnerneuerungen beseitigt.
1958 wurde die Strecke der Üstra-Linie 11 zwischen Hildesheim und Sarstedt stillgelegt. Seither wird der öffentliche Personennahverkehr in Hildesheim ausschließlich mit Bussen durchgeführt. Von 1943 bis 1969 wurden zwei Linien als Oberleitungsbus betrieben (siehe Geschichte). 1998 wurde der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Hildesheim in die hundertprozentige Tochter Stadtverkehr Hildesheim überführt.
Liniennetz
Außer den vier Linien der Städtischen Straßenbahn verkehrte in der Stadt noch die von der Üstra betriebene Linie 11:
Linie 11 Bahnhof – Steuerwalder Straße – (weiter über die spätere Reichsstraße 6) – Hannover, Goseriede
1907
Linie 1 | Bahnhof – Bernwardstraße – Almsstraße – Hoher Weg – Altpetristraße – Pelizäusplatz – Kreuzstraße – Domhof – Dammstraße – Bergsteinweg – Moritzberg |
Linie 2 | Bahnhof – (wie Linie 1) – Pelizaeusplatz – Friesenstraße – Paradeplatz (heute Hindenburgplatz) – Goslarsche Straße |
1913
Linie 1 | Bahnhof – Bahnhofsallee – Zingel – Paradeplatz – Friesenstraße – Pelizäusplatz – (wie bisher) – Moritzberg |
Linie 2 | Bahnhof – (wie bisher) – Goslarsche Straße |
Linie 3 | Bahnhof – (wie Linie 2) – Paradeplatz – Küsthardtstraße – Neustädter Markt – Goschenstraße – Annenstraße – Marienburger Straße |
1929
Linie 1 | Bahnhof – Bahnhofsallee – Zingel – Paradeplatz – Friesenstraße – Pelizäusplatz – (wie bisher) – Moritzberg |
Linie 2 | Zentralfriedhof – Peiner Straße – Bahnhof – (wie bisher) – Goslarsche Straße – Ostbahnhof – Marienburger Straße – Struckmannstraße |
Linie 3 | Zentralfriedhof – Peiner Straße – Bahnhof – (wie bisher) – Marienburger Straße – Struckmannstraße |
Linie 4 | Bahnhof – Bahnhofsallee – Ostertor – Einumer Straße – Orleansstraße |
1942
Linie 1 | > Bahnhof → Bahnhofsallee → Zingel → Hindenburgplatz → Friesenstraße → Pelizäusplatz – (wie bisher) – Moritzberg < Moritzberg – (wie bisher) – Pelizaeusplatz → Altpetristraße → Hoher Weg → Almsstraße → Bernwardstraße → Bahnhof |
Linie 2 | > Bahnhof → Bahnhofsallee → Zingel → Hindenburgplatz → Goslarsche Straße → Ostbahnhof → Marienburger Straße – Struckmannstraße <Struckmannstraße – Marienburger Straße → Annenstraße → Goschenstraße → Neustädter Markt → Küsthardtstraße → Pelizaeusplatz → Hoher Weg → Almsstraße → Bernwardstraße → Bahnhof |
Linie 3 | Zentralfriedhof – Peiner Straße – Bahnhof |
Linie 4 | Ostertor – Einumer Straße – Orleansstraße |
Literatur
- Stefan Bölke: Die Elektrische in Hildesheim, Gerstenberg Verlag Hildesheim 2008, ISBN 978-3-8067-8722-1
Weblinks
- Straßenbahnverkehr in Hildesheim ( vom 18. April 2024 im Internet Archive), Archivlink abgerufen am 22. Februar 2025
- Auf den Spuren der roten 11 in 78 Bildern (mit Nachtrag 2012) ( vom 27. Februar 2023 im Internet Archive), Eisenbahnfreunde Hannover e.V., 2007, zuletzt überarbeitet im November 2020
- Ausflug mit der Roten Elf (1939), Lernwerkstatt Film und Geschichte
- Linie A nach Drispenstedt
Einzelnachweise
- Manuel Lauterborn: Hingucker: Bitte einsteigen! Hildesheims historische Straßenbahn. 30. Januar 2025, abgerufen am 22. Februar 2025.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Strassenbahn Hildesheim war eine normalspurige Strassenbahn in Hildesheim in Niedersachsen Die Stadtische Strassenbahn Hildesheim verkehrte zwischen dem 7 August 1905 und dem 22 Marz 1945 Trieb und Beiwagen der Hildesheimer Strassenbahn um 1905GeschichteAm 30 Januar 1867 nahm ein Pferdebus als erstes innerstadtisches Verkehrsmittel in Hildesheim seinen Betrieb auf Die Linie verkehrte im 60 Minuten Takt vom Bahnhof zum Moritzberg und nahm dabei bereits einen sehr ahnlichen Linienverlauf wie die spatere Strassenbahnlinie 1 Am 15 Mai 1886 wurde der Pferdebusbetrieb um eine weitere Linie zur Waldquelle erweitert Ab dem 22 Marz 1899 verband die Strassenbahn Hannover 1921 in Uberlandwerke und Strassenbahnen Hannover AG Ustra umbenannt mit einer normalspurigen Uberlandlinie Hildesheim uber Sarstedt mit Hannover Endpunkt in Hildesheim war der Bahnhofsvorplatz des Weiteren gab es in der Nahe einen Guterbahnhof und ein Depot der hannoverschen Strassenbahn Am 12 September 1903 beschloss der Rat der Stadt Hildesheim mit zwolf zu funf Stimmen fur die weitere Erschliessung der Stadt ein eigenes Strassenbahnnetz aufzubauen Begonnen wurde im August 1904 mit der Errichtung eines Elektrizitatswerkes durch die AEG welches im Dezember des Jahres die Stromversorgung der Stadt aufnahm Hildesheim 1910 mit Strassenbahnstrecken Am 7 August 1905 nahm die rund drei Kilometer lange Linie 1 vom Hauptbahnhof nach Moritzberg ihren Dienst auf Die Endstation befand sich unmittelbar vor der Brucke uber den Kupferstrang also direkt an der damaligen Stadtgrenze zum Bergflecken Moritzberg Am Kupferstrang wurde fur das Strassenbahnpersonal ein Toilettenhauschen errichtet Die Linie 1 folgte dem Verlauf der Pferdebahn Sie fuhr anfangs alle funf spater alle sieben Minuten Die Strecke war bei der Eroffnung 2 57 Kilometer lang und eingleisig fur den Gegenverkehr gab es einige Ausweichstellen Die Geschwindigkeit lag bei 10 15 km h Der Fahrpreis betrug bis 1918 zehn Pfennig Am 8 September 1907 wurde die Linie 2 eroffnet 1913 bekam die Linie 1 einen geanderten Verlauf und die neue Linie 3 wurde eingefuhrt Durch die Hyperinflation 1923 kam es zu Einstellungen des Betriebes 1929 wurden die Linien 2 und 3 im Norden bis zum Zentralfriedhof heute Nordfriedhof in der Nordstadt und im Suden bis zur Struckmannstrasse verlangert Des Weiteren wurde eine neue Linie 4 zur Orleansstrasse eingerichtet mit der die Steingrubenkaserne in der Oststadt besser angeschlossen wurde Am 3 August 1942 wurde das Liniennetz vollkommen umgestellt Auf den Linien 1 und 2 wurde ein Ringverkehr eingefuhrt die Linien 3 und 4 wurden verkurzt Durch die beiden Luftangriffe auf Hildesheim am 3 und 22 Marz 1945 wurde die Stadtische Strassenbahn so nachhaltig geschadigt dass man den Betrieb einstellte und nach Kriegsende nicht wieder aufnahm Zwischen Juli und Oktober 1945 fuhrten zwei Triebwagen noch einen Notbetrieb auf der hannoverschen Linie 11 zwischen dem Hauptbahnhof und der zerstorten Brucke uber den Stichkanal Hildesheim durch Anschliessend wurden die beiden Triebwagen mit funf weiteren Exemplaren nach Reparatur an die Strassenbahn Osnabruck verkauft An die Hildesheimer Strassenbahn erinnert heute noch eine fur die Mitarbeiter errichtete Bedurfnisanstalt am Kupferstrang auch wenn diese nicht mehr ihrem ursprunglichen Zweck dient Des Weiteren sind am Haus Bergsteinweg 53 und an einem Haus an der Peiner Strasse noch Wandrosetten vorhanden an denen die Oberleitung befestigt war Bis in die 1980er Jahre waren an manchen Stellen noch die Reste von Gleisstrangen des Strassenbahnnetzes im Fahrbahnbelag von innerstadtischen Strassen zu sehen so z B entlang der Schuhstrasse im Stadtzentrum Diese wurden dann nach und nach bei Fahrbahnerneuerungen beseitigt 1958 wurde die Strecke der Ustra Linie 11 zwischen Hildesheim und Sarstedt stillgelegt Seither wird der offentliche Personennahverkehr in Hildesheim ausschliesslich mit Bussen durchgefuhrt Von 1943 bis 1969 wurden zwei Linien als Oberleitungsbus betrieben siehe Geschichte 1998 wurde der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Hildesheim in die hundertprozentige Tochter Stadtverkehr Hildesheim uberfuhrt LiniennetzAusser den vier Linien der Stadtischen Strassenbahn verkehrte in der Stadt noch die von der Ustra betriebene Linie 11 Linie 11 Bahnhof Steuerwalder Strasse weiter uber die spatere Reichsstrasse 6 Hannover Goseriede 1907 Linie 1 Bahnhof Bernwardstrasse Almsstrasse Hoher Weg Altpetristrasse Pelizausplatz Kreuzstrasse Domhof Dammstrasse Bergsteinweg MoritzbergLinie 2 Bahnhof wie Linie 1 Pelizaeusplatz Friesenstrasse Paradeplatz heute Hindenburgplatz Goslarsche Strasse1913 Linie 1 Bahnhof Bahnhofsallee Zingel Paradeplatz Friesenstrasse Pelizausplatz wie bisher MoritzbergLinie 2 Bahnhof wie bisher Goslarsche StrasseLinie 3 Bahnhof wie Linie 2 Paradeplatz Kusthardtstrasse Neustadter Markt Goschenstrasse Annenstrasse Marienburger Strasse1929 Linie 1 Bahnhof Bahnhofsallee Zingel Paradeplatz Friesenstrasse Pelizausplatz wie bisher MoritzbergLinie 2 Zentralfriedhof Peiner Strasse Bahnhof wie bisher Goslarsche Strasse Ostbahnhof Marienburger Strasse StruckmannstrasseLinie 3 Zentralfriedhof Peiner Strasse Bahnhof wie bisher Marienburger Strasse StruckmannstrasseLinie 4 Bahnhof Bahnhofsallee Ostertor Einumer Strasse Orleansstrasse1942 Linie 1 gt Bahnhof Bahnhofsallee Zingel Hindenburgplatz Friesenstrasse Pelizausplatz wie bisher Moritzberg lt Moritzberg wie bisher Pelizaeusplatz Altpetristrasse Hoher Weg Almsstrasse Bernwardstrasse BahnhofLinie 2 gt Bahnhof Bahnhofsallee Zingel Hindenburgplatz Goslarsche Strasse Ostbahnhof Marienburger Strasse Struckmannstrasse lt Struckmannstrasse Marienburger Strasse Annenstrasse Goschenstrasse Neustadter Markt Kusthardtstrasse Pelizaeusplatz Hoher Weg Almsstrasse Bernwardstrasse BahnhofLinie 3 Zentralfriedhof Peiner Strasse BahnhofLinie 4 Ostertor Einumer Strasse OrleansstrasseLiteraturStefan Bolke Die Elektrische in Hildesheim Gerstenberg Verlag Hildesheim 2008 ISBN 978 3 8067 8722 1WeblinksStrassenbahnverkehr in Hildesheim Memento vom 18 April 2024 im Internet Archive Archivlink abgerufen am 22 Februar 2025 Auf den Spuren der roten 11 in 78 Bildern mit Nachtrag 2012 Memento vom 27 Februar 2023 im Internet Archive Eisenbahnfreunde Hannover e V 2007 zuletzt uberarbeitet im November 2020 Ausflug mit der Roten Elf 1939 Lernwerkstatt Film und Geschichte Linie A nach DrispenstedtEinzelnachweiseManuel Lauterborn Hingucker Bitte einsteigen Hildesheims historische Strassenbahn 30 Januar 2025 abgerufen am 22 Februar 2025