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Wunibald Löhe 18 Dezember 1869 auf Schloss Polsingen 1945 war ein deutscher Verwaltungsjurist und Bezirksamtmann in Stad

Wunibald Löhe

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Wunibald Löhe (* 18. Dezember 1869 auf Schloss Polsingen; † 1945) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Bezirksamtmann in Stadtsteinach.

Leben

Herkunft und Familie

Wunibald Löhe war der Sohn des Gutsbesitzers Ferdinand Löhe (1838–1906) und dessen Ehefrau Johann Antonie Andreae (1845–1925) und wuchs mit seinen Geschwistern Hans (1866–1935, ⚭ Carla von Keufer-Klepp), Helene (1871–1934), Lukas (1875–1904) und Wilhelm (1880–1916) auf. Sein Großvater Wilhelm Löhe war evangelisch-lutherischer Theologe. Wunibald war verheiratet mit Emma Trott. Die Ehe blieb kinderlos. Drei Söhne seines jüngsten Bruders Wilhelm, der im Krieg gegen Frankreich 1916 sein Leben lassen musste, wurden von ihnen adoptiert.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur studierte er in den Jahren von 1889 bis 1893 Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, machte die erste juristische Staatsprüfung und leistete den dreijährigen Vorbereitungsdienst (Referendariat), bevor er 1896 das Große juristische Staatsexamen (Note II/20) ablegte. Als geprüfter Rechtspraktikant kam er zum Bezirksamt Nördlingen, wurde Akzessist bei der Regierung der Oberpfalz und kam zur Geschäftsaushilfe zum Bezirksamt Nürnberg. Bevor er am 1. Februar 1913 zum Bezirksamtmann in Stadtsteinach ernannt wurde, war er als Assessor in den Bezirksämtern Aichach und Bamberg eingesetzt. Leiter des Bezirksamtes Stadtsteinach blieb er bis zu seinem Weggang am 16. Juni 1919 nach Königshofen, wo er Bezirksamtmann (ab 1920 Bezirksoberamtmann) wurde. Dort blieb er nur kurze Zeit und wechselte in gleicher Funktion zum 1. Mai 1921 nach Nördlingen. Zum 1. April 1923 zum Oberregierungsrat ernannt, war er bis zu seiner vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand zum 1. Oktober 1934 Leiter der Verwaltung in Nördlingen.

Widerstand gegen die „Euthanasie“-Maßnahmen der Nationalsozialisten

Dem Nationalsozialismus gegenüber war Löhe nicht grundsätzlich abgeneigt und unterhielt auch Kontakte zu Parteimitgliedern. 1933 geriet er mit örtlichen Parteifunktionären in Konflikt, weil sie bei der Bürgermeisterwahl mit Stimmengleichheit ihren Kandidaten durchsetzen wollten. Gegen den Willen des NSDAP-Kreisleiters setzte Löhe jedoch den bei Stimmengleichheit gesetzlich vorgeschriebenen Losentscheid durch, bei dem der Gegenkandidat der NSDAP gewann. Der Kreisleiter beantragte daraufhin die Absetzung Löhes, die auf Grund der Intervention eines Verwandten Löhes bei Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp jedoch unterblieb. Als die Nationalsozialisten 1934 die Vereidigung aller Beamten auf Adolf Hitler veranlassten, entschied Wunibald – wegen seines Beamteneides auf Thron und Altar – den verlangten Eid nicht abzulegen und vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Er zog sich nach Polsingen zurück. Dort hatte die Diakonissenanstalt Neuendettelsau 1903 von Wunibalds Vater Ferdinand das überschuldete Schloss übernommen und nach und nach zu einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung ausgebaut. Bei der Übernahme des Schlosses spielte Wilhelm Löhe, der 1854 die Diakonissenanstalt Neuendettelsau gegründet hatte, eine bedeutende Rolle. Er errichtete im Schloss eine Filiale der Diakonie Neuendettelsau, die heute noch Zentrum der kirchlichen Behindertenarbeit ist.

Mit Beginn des Krieges begannen die Nationalsozialisten systematisch mit der Ermordung von Kindern mit Behinderungen. Am Morgen des 10. Dezember 1940 wurde Löhe Augenzeuge, wie aus der Polsinger Einrichtung der Neuendettelsauer Pflegeanstalten etwa dreißig Frauen und Mädchen abtransportiert wurden. Noch am selben Tag protestierte er schriftlich bei Adolf Hitler. Löhe war sich bewusst, in welch schwere Gefahr er sich und seine Familie brachte. Nach der Quellenlage ist nicht eindeutig, ob Hitler den Brief überhaupt erhalten hat. Eine Quelle besagt, ein Schulkamerad Löhes habe den Brief abgefangen, um ihn vor Unheil zu schützen. Für diese Version spricht die Tatsache, dass Löhes Handeln ohne Folgen blieb. Löhe beließ es nicht bei seinem schriftlichen Protest bei Hitler. Im Frühjahr 1941 sabotierte er den Abtransport von Kranken aus der Einrichtung im Polsinger Schloss und wies die Busfahrer an, sofort wieder abzufahren, weil an diesem Tag keine Transporte stattfinden würden. Die Busfahrer waren überrascht, folgten jedoch seiner Anweisung. Als die für den Abtransport zuständigen Parteifunktionäre eintrafen, waren die Busse bereits fort und die Aktion musste um eine Woche verschoben werden. In dieser Woche konnten mehrere Kranke nach Hause geschickt und damit vor der Ermordung gerettet werden. Der NSDAP-Ortsgruppenleiter stellte zwar Nachforschungen an, wer die Busfahrer fortgeschickt hatte, Löhe wurde jedoch nicht behelligt.

1917 war Löhe Mitglied des Alldeutschen Verbandes. Später trat er der Deutschnationalen Volkspartei bei.

Einzelnachweise

  1. Wunibald Löhe in Joachim Lilla:Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
  2. Amtliches Verzeichnis des Personals der ...Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität München, Wintersemester 1891/1892, S. 68 Digitalisat
  3. Rothenburg unterm Henkreuz, Bericht über die Euthanasie (Abdruck des Briefes an Hitler) Digitalisat
Normdaten (Person): GND: 117150096 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 8158111 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Löhe, Wunibald
KURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und Bezirksoberamtmann
GEBURTSDATUM 18. Dezember 1869
GEBURTSORT Schloss Polsingen
STERBEDATUM 1945

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 06:02

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Wunibald Lohe 18 Dezember 1869 auf Schloss Polsingen 1945 war ein deutscher Verwaltungsjurist und Bezirksamtmann in Stadtsteinach LebenHerkunft und Familie Schloss Polsingen Geburtsstatte Wunibald Lohes Wunibald Lohe war der Sohn des Gutsbesitzers Ferdinand Lohe 1838 1906 und dessen Ehefrau Johann Antonie Andreae 1845 1925 und wuchs mit seinen Geschwistern Hans 1866 1935 Carla von Keufer Klepp Helene 1871 1934 Lukas 1875 1904 und Wilhelm 1880 1916 auf Sein Grossvater Wilhelm Lohe war evangelisch lutherischer Theologe Wunibald war verheiratet mit Emma Trott Die Ehe blieb kinderlos Drei Sohne seines jungsten Bruders Wilhelm der im Krieg gegen Frankreich 1916 sein Leben lassen musste wurden von ihnen adoptiert Ausbildung und Beruf Nach dem Abitur studierte er in den Jahren von 1889 bis 1893 Rechtswissenschaften an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen machte die erste juristische Staatsprufung und leistete den dreijahrigen Vorbereitungsdienst Referendariat bevor er 1896 das Grosse juristische Staatsexamen Note II 20 ablegte Als geprufter Rechtspraktikant kam er zum Bezirksamt Nordlingen wurde Akzessist bei der Regierung der Oberpfalz und kam zur Geschaftsaushilfe zum Bezirksamt Nurnberg Bevor er am 1 Februar 1913 zum Bezirksamtmann in Stadtsteinach ernannt wurde war er als Assessor in den Bezirksamtern Aichach und Bamberg eingesetzt Leiter des Bezirksamtes Stadtsteinach blieb er bis zu seinem Weggang am 16 Juni 1919 nach Konigshofen wo er Bezirksamtmann ab 1920 Bezirksoberamtmann wurde Dort blieb er nur kurze Zeit und wechselte in gleicher Funktion zum 1 Mai 1921 nach Nordlingen Zum 1 April 1923 zum Oberregierungsrat ernannt war er bis zu seiner vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand zum 1 Oktober 1934 Leiter der Verwaltung in Nordlingen Widerstand gegen die Euthanasie Massnahmen der Nationalsozialisten Dem Nationalsozialismus gegenuber war Lohe nicht grundsatzlich abgeneigt und unterhielt auch Kontakte zu Parteimitgliedern 1933 geriet er mit ortlichen Parteifunktionaren in Konflikt weil sie bei der Burgermeisterwahl mit Stimmengleichheit ihren Kandidaten durchsetzen wollten Gegen den Willen des NSDAP Kreisleiters setzte Lohe jedoch den bei Stimmengleichheit gesetzlich vorgeschriebenen Losentscheid durch bei dem der Gegenkandidat der NSDAP gewann Der Kreisleiter beantragte daraufhin die Absetzung Lohes die auf Grund der Intervention eines Verwandten Lohes bei Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp jedoch unterblieb Als die Nationalsozialisten 1934 die Vereidigung aller Beamten auf Adolf Hitler veranlassten entschied Wunibald wegen seines Beamteneides auf Thron und Altar den verlangten Eid nicht abzulegen und vorzeitig in den Ruhestand zu gehen Er zog sich nach Polsingen zuruck Dort hatte die Diakonissenanstalt Neuendettelsau 1903 von Wunibalds Vater Ferdinand das uberschuldete Schloss ubernommen und nach und nach zu einer Einrichtung fur Menschen mit Behinderung ausgebaut Bei der Ubernahme des Schlosses spielte Wilhelm Lohe der 1854 die Diakonissenanstalt Neuendettelsau gegrundet hatte eine bedeutende Rolle Er errichtete im Schloss eine Filiale der Diakonie Neuendettelsau die heute noch Zentrum der kirchlichen Behindertenarbeit ist Mit Beginn des Krieges begannen die Nationalsozialisten systematisch mit der Ermordung von Kindern mit Behinderungen Am Morgen des 10 Dezember 1940 wurde Lohe Augenzeuge wie aus der Polsinger Einrichtung der Neuendettelsauer Pflegeanstalten etwa dreissig Frauen und Madchen abtransportiert wurden Noch am selben Tag protestierte er schriftlich bei Adolf Hitler Lohe war sich bewusst in welch schwere Gefahr er sich und seine Familie brachte Nach der Quellenlage ist nicht eindeutig ob Hitler den Brief uberhaupt erhalten hat Eine Quelle besagt ein Schulkamerad Lohes habe den Brief abgefangen um ihn vor Unheil zu schutzen Fur diese Version spricht die Tatsache dass Lohes Handeln ohne Folgen blieb Lohe beliess es nicht bei seinem schriftlichen Protest bei Hitler Im Fruhjahr 1941 sabotierte er den Abtransport von Kranken aus der Einrichtung im Polsinger Schloss und wies die Busfahrer an sofort wieder abzufahren weil an diesem Tag keine Transporte stattfinden wurden Die Busfahrer waren uberrascht folgten jedoch seiner Anweisung Als die fur den Abtransport zustandigen Parteifunktionare eintrafen waren die Busse bereits fort und die Aktion musste um eine Woche verschoben werden In dieser Woche konnten mehrere Kranke nach Hause geschickt und damit vor der Ermordung gerettet werden Der NSDAP Ortsgruppenleiter stellte zwar Nachforschungen an wer die Busfahrer fortgeschickt hatte Lohe wurde jedoch nicht behelligt 1917 war Lohe Mitglied des Alldeutschen Verbandes Spater trat er der Deutschnationalen Volkspartei bei EinzelnachweiseWunibald Lohe in Joachim Lilla Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Amtliches Verzeichnis des Personals der Studenten der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Wintersemester 1891 1892 S 68 Digitalisat Rothenburg unterm Henkreuz Bericht uber die Euthanasie Abdruck des Briefes an Hitler DigitalisatNormdaten Person GND 117150096 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 8158111 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lohe WunibaldKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und BezirksoberamtmannGEBURTSDATUM 18 Dezember 1869GEBURTSORT Schloss PolsingenSTERBEDATUM 1945

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