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Adolf Kußmaul oder Adolf bzw Adolph Kussmaul 22 Februar 1822 in Graben bei Karlsruhe 28 Mai 1902 in Heidelberg war ein d

Adolf Kußmaul

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Adolf Kußmaul oder Adolf bzw. Adolph Kussmaul (* 22. Februar 1822 in Graben bei Karlsruhe; † 28. Mai 1902 in Heidelberg) war ein deutscher Internist und Gastroenterologe. Er wirkte unter anderem als Lehrstuhlinhaber in Freiburg und Straßburg, war zudem Dichter und gilt als Miturheber des Begriffs Biedermeier.

Familie

Er stammte aus einer badischen Medizinerfamilie. Sein Vater Philipp Jakob Kußmaul (1790–1850) war Physikatsarzt des Bezirks Wiesloch, sein Großvater Johann Georg Kußmaul Chirurg in Söllingen (Pfinztal) bei Durlach. Seine Mutter Luise Böhringer war die jüngste Tochter des Direktors der Glashütte Buhlbach, Johann Georg Böhringer.

Kußmaul heiratete 1850 Luise Amanda geborene Wolf. Das Paar hatte einen Sohn und vier Töchter. Zwei seiner Kinder starben bereits in jugendlichem Alter. Seine Tochter Luise heiratete den bedeutenden Krebsforscher und Professor der Chirurgie Vincenz Czerny.

Seine Frau starb am 25. Januar 1898 und ist an der Seite ihres Gatten in der Familiengrabstätte auf dem Bergfriedhof Heidelberg (Abt. V) beigesetzt.

Leben

Versetzungen des Vaters, der auch in Würzburg (1819/1820 als Schüler von Johann Lukas Schönlein) tätig war, führten Kußmaul nacheinander an die Gymnasien in Wertheim, Mannheim und Heidelberg. Das Medizinstudium in Heidelberg (ab 1840) war von der Unruhe des Progress gekennzeichnet. Kußmaul nahm regen Anteil an den Aktivitäten der studentischen Verbindungen und gehörte von 1841 bis zum Herbst 1844 dem Corps Suevia Heidelberg an. 1846 legte er das Staatsexamen ab und wurde Assistent von Karl von Pfeufer. Die Jahre 1847 und 1848 verbrachte er mit weiteren Studien in Wien und Prag. Hier informierte er sich bei Carl von Rokitansky, Josef von Škoda, Ferdinand von Hebra, Ignaz Semmelweis, Johann von Oppolzer und Franz Freiherr von Pitha über die neuesten Erkenntnisse der Wiener Medizinischen Schule.

In der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich kehrte er in die Heimat zurück und diente zwei Jahre als Militärarzt der Badischen Armee im Schleswig-Holsteinischen Krieg. In Kandern, einem kleinen Schwarzwaldstädtchen, ließ sich Kußmaul im Frühjahr 1850 nach der Entlassung aus dem Militärdienst als praktischer Arzt nieder und heiratete. Drei Jahre übte er hier die anstrengende Tätigkeit des Landarztes mit Krankenbesuchen zu Fuß, im Wagen und zu Pferde über oft weite Entfernungen aus. 1853 entschloss sich Kußmaul nach einer schweren Erkrankung, die Arztpraxis aufzugeben und die akademische Laufbahn einzuschlagen.

Kußmaul begab sich 1853 zur Vorbereitung seiner Doktorarbeit an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und studierte dort 1854 bis 1855 bei Albert von Kölliker, Franz von Leydig, Heinrich von Bamberger, Nicolaus Friedreich, Cajetan von Textor und Rudolf Virchow, der ihn nach Kräften förderte. Seine Dissertation behandelt den Einfluss der Blutströmung des Kopfes auf die Bewegungen der Iris. Im Herbst 1854 hielt er sich für ein halbes Jahr an der Illenau auf, wo er den dortigen Hilfsarzt Bernhard von Gudden, den späteren Leibarzt von König Ludwig II. von Bayern, traf. 1855 arbeitete er im Labor des Würzburger Mediziners und Chemiker Johann Joseph von Scherer und wurde von Cajetan von Textor im Rigorosum geprüft. Kußmaul habilitierte sich im selben Jahr in Heidelberg, in Anerkennung seiner früheren Preisschrift.

Zunächst las er über Arzneimittellehre, dann zusätzlich über Toxikologie, Psychiatrie, Gerichtsmedizin, Anthropologie und Biologie. Darüber hinaus arbeitete er im chemischen Laboratorium und veröffentlichte Arbeiten über die Totenstarre, die toxischen Wirkungen des Fliegenpilzes und Entwicklungsstörungen der Gebärmutter.

1857 wurde er zum außerordentlicher Professor in Heidelberg berufen. 1859 folgte er dem Ruf der Universität Erlangen auf den Lehrstuhl für Innere Medizin. Dort entstanden Publikationen über Quecksilbervergiftung und experimentelle Psychologie. 1863 wechselte er als Ordinarius an die Universität Freiburg und 1876 an die neue Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Im Jahr 1886 erhielt er die Cothenius-Medaille der Leopoldina. Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.

1888 emeritiert, lebte Kußmaul fortan in Heidelberg. Hier wurde er zum Geheimrat (1891) und Ehrenbürger (1899) von Heidelberg ernannt.

Ärztliches Wirken

Kußmaul war ein vielseitiger Mediziner, insbesondere als Kliniker. Er befasste sich mit Epilepsie, Anomalien des Uterus, dem Seelenleben des Neugeborenen, der Technik der Thorakozentese, der Pockenimpfung, Tetanie und Sprachstörungen. Gleichzeitig war er ein glänzender Feuilletonist und Lyriker. Als praktischer Arzt trat er für die Anwendung altüberlieferter Heilmittel ein: „Die Natur ist eben immer unsere Lehrmeisterin und der rechte Arzt immer Naturarzt, denn nur aus ihrem unerschöpflichen Born stammt alle Heilkunst.“

Im Jahr 1844 errang Kußmaul als Heidelberger Student den Preis für eine medizinische Preisaufgabe (goldene Karl-Friedrich-Medaille). In der ausgezeichneten Arbeit Die Farbenerscheinungen im Grunde des menschlichen Auges beschrieb er die physiologischen Grundlagen der Sichtbarmachung des Augenhintergrundes und erkannte damit die Voraussetzungen (unter anderem die Verwendung einer plankonkaven Linse, die der Wölbung der Hornhaut entspricht und der Konzeption des Kontaktglases von Köppe und Goldmann sowie der Hruby-Linse von Karl Hruby vorausging) für die 1850 entwickelte Ophthalmoskopie mit dem Augenspiegel, deren Nutzen er vorsah.

Seit 1860 befasste er sich mit Arbeiten über die Periarteriitis nodosa (mit Rudolf Robert Maier), führte nach älteren Vorbildern die Magensonde zu therapeutischen Zwecken sowie die Magenpumpe in die klinische Praxis ein (1867) und die Thorakozentese bei Pleuritis, Empyem und Pneumothorax. Es folgten weitere Veröffentlichungen zum paradoxen Puls (1873), zur progressiven Muskelatrophie, Diabetes mellitus und zu Sprachstörungen.

Kußmaul setzte die Magenpumpe zur Behandlung der Magenausgangsstenose (-Verengung) ein, beschrieb eine Operationsmethode dieser Stenose, führte Entnahmen von Magensaft zur Untersuchung und Versuche zur Magenspiegelung durch.

1877 beschrieb er als erster, unter der Bezeichnung „Wortblindheit“, die Legasthenie.

Eponyme

Kussmaul-Maier-Syndrom (1866)
Klassische Beschreibung der „Periarteriitis nodosa“ durch Kußmaul und Maier.
Kussmaul-Puls (1873)
Beobachtung des paradoxen Pulsphänomens (Pulsus paradoxus) bei Patienten mit schwieliger Mediastino-Perikarditis, die er als entzündlichen Prozess unterschiedlicher Genese mit Bildung derber bindegewebiger Stränge und konsekutiver Adhäsionen von Perikard und Mediastinum beschrieb. Bei peripherer Pulstastung verschwindet der Puls in kurzen Intervallen, um gleich darauf mehrere Male wiederzukehren, die scheinbare Unregelmäßigkeit ist an die Atemphasen gebunden (bei Inspiration wird der Puls kleiner, bei Exspiration größer).
Kussmaul-Aphasie (1877)
Totale sensorische (kortikale) Aphasie (Kussmaul-Alexie, Alexia corticalis) mit Beeinträchtigung der „inneren Sprache“, des Leseverständnisses und Schreibens sowie der Unfähigkeit nachzusprechen. Die Kontrolle der Spontansprache und der Redefluss sind gestört, syllabäre und verbale Paraphasie treten auf. Andererseits wird darunter auch der psychogene Mutismus subsumiert („Stummheit“ bei intaktem Sprechorgan, psychogenem Stupor und Schrecklähmung).
Kussmaul-Atmung (1874)
Kußmaul beschrieb erstmals Beobachtungen an drei komatösen Diabetikern die „große Atmung“ (Kussmaul-Kien-Atmung, Azidoseatmung) mit Azetonbildung im Blut. Die Kussmaul-Atmung gilt seither klinisch als charakteristischer Atemtypus beim Coma diabeticum: pausenlose regelmäßige, sehr tiefe Atemzüge, wobei die Atemexkursion unter Zuhilfenahme der Atemhilfsmuskulatur stark vergrößert ist.
Kussmaul-Koma
Kardinalsymptom des hyperglykämischen diabetischen Komas mit Kussmaul-Atmung, starker Bewusstseinstrübung, Oberbauchschmerzen, Exsikkose, vermindertem Turgor (verminderte Spannung) der Haut, Blutzucker­anstieg und Azetongeruch der Atemluft.
Kussmaul-Lackrachen (1861)
Lackartige, kupfer- bis brandrote, entzündliche Rötung der Rachen- und Gaumenschleimhaut als Teilerscheinung der Stomatitis mercurialis bei akuter Quecksilbervergiftung.
Kussmaul-Landry-Syndrom (1859)
Kussmaul beschrieb gleichzeitig mit Jean Baptiste O. Landry (1826–1865) und unabhängig von diesem die aufsteigende, schlaffe symmetrische Lähmung, die schwerste Form des Guillain-Barré-Syndroms (Polyradikulitis-Syndrome, Landry-Paralyse, Polyneuritis acuta ascendens) mit charakteristischem Liquorbefund (Eiweißvermehrung ohne entsprechende Zellvermehrung): schlaffe Beinlähmung mit erloschenen Sehnenreflexen, rasches Aufsteigen der Lähmung über die Muskulatur des Beckengürtels nach oben, Lähmungen der Hirnnerven und Exitus innerhalb kurzer Zeit durch periphere und zentrale Atemlähmung.
Kussmaul-Magenschlauch (1867)
Kußmaul führte die Methodik der Magenpumpe zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken als alltägliches medizinisches Rüstzeug in die klinische Praxis ein.
Kussmaul-Tenner-Versuch (1857)
Ein Krampfanfall kann durch beidseitige Subklavia- und Karotisunterbindung im Tierexperiment ausgelöst werden.
  • Polyarteriitis nodosa
  • Kussmaul-Puls
  • Familiengrab, Bergfriedhof (Heidelberg)

Adolf-Kußmaul-Preis

Die Süddeutsche Gesellschaft für Gastroenterologie vergibt seit 1991 jährlich den derzeit mit 5000 Euro dotierten Adolf-Kußmaul-Preis an junge Wissenschaftler bis 32 Jahren. Der Preis wurde von der Falk Foundation gestiftet.

Kußmaul-Medaille

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie verleiht seit 2006 in jedem Jahr die Kußmaul-Medaille an herausragende Persönlichkeiten, die mit ihrem Lebenswerk oder mit einer bedeutsamen Einzelleistung die Rheumatologie in Deutschland entscheidend geprägt haben.

Weitere Würdigungen

Bereits zu seinen Lebzeiten, 1898, wurde im Heidelberger Stadtteil Neuenheim eine Straße nach Kußmaul benannt, wofür er sich persönlich bedankte. Auch in mehreren weiteren Orten im Süden Deutschlands, besonders an seinen ehemaligen Wirkungsstätten, tragen Straßen seinen Namen, unter anderen in der Karlsruher Nordweststadt, in Mannheim, Ludwigshafen, in Freiburg-Betzenhausen und in Erlangen.

Im Universitätsklinikum Freiburg ist auf der Inneren Station II eine Station nach Kussmaul benannt.

Poetisches Werk

Eine bemerkenswerte Eigenschaft Kußmauls war seine poetische Begabung, Beschaulichkeit und Humor in Verse zu kleiden. Darüber hinaus war er mit dem Dichter Joseph Victor von Scheffel befreundet. Auch kam er während seiner Zeit als Landarzt mit den naiv-gemütvollen Versen des Samuel Friedrich Sauter aus Flehingen (Kraichgau) in Berührung. Kußmaul erfand zusammen mit seinem Freund Ludwig Eichrodt die parodistische Figur des „Biedermaier“, indem er den Modebegriff „Biederkeit“ ironisch mit dem Allerweltswort „-maier“ verband: Der schwäbische Schulmeister Gottlieb Biedermaier war demnach ein Mensch, dem nach ihrer Charakterisierung „seine kleine Stube, sein enger Garten, sein unansehnlicher Flecken und das dürftige Los eines verachteten Dorfschulmeisters zu irdischer Glückseligkeit verhelfen“. Gemeinsam mit Ludwig Eichrodt fasste Kußmaul den Plan, Sauters komische Verse unter Hinzufügung eigener absichtlich bzw. unabsichtlich komischer Gedichte herauszugeben „Gedichte von Ludwig Eichrodt und Adolf Kußmaul sowie von ihrem Vorbild, dem alten Schulmeister Samuel Sauter. Gesammelt und herausgegeben von Ludwig Eichrodt“ (1911). Als Biedermeier wird die stilistische Epoche 1815 bis 1848 bezeichnet.

Schriften

  • Die Farbenerscheinungen im Grunde des menschlichen Auges. Heidelberg 1845.
  • Untersuchungen über den Einfluss, welchen die Blutströmung auf die Bewegungen der Iris und andrer Theile des Kopfes ausübt. Medizinische Dissertation; auch in: Verh. d. physikalisch-medicinischen Gesellsch. Würzburg.
  • Zwei Fälle tödtlich abgelaufender Chloroformbetäubung, von welchen der eine Gegenstand gerichtlicher Untersuchung geworden ist. In: Deutsche Zeitschr. f. d. Staatsarzneikunde. 1 (1853), S. 451–456.
  • Die Gedichte des schwäbischen Schulmeisters Gottlieb Biedermaier und seines Freundes Horatius Treuherz (Unter dem Pseudonym Dr. Oribasius (nach dem byzantinischen Arzt Oreibasios, 325–395 n. Chr.) zusammen mit L. Eichrodt seit 1855 in den Fliegenden Blättern veröffentlicht).
  • mit A. D. Tenner: Untersuchungen über Ursprung und Wesen der fallsuchtartigen Zuckungen bei der Verblutung, sowie der Fallsucht überhaupt. Frankfurt am Main 1857.
  • Von dem Mangel, der Verkümmerung und der Verdoppelung der Gebärmutter, von der Nachempfängnis und der Ueberwanderung des Eies. Würzburg 1859.
  • Untersuchungen über das Seelenleben des neugeborenen Menschen. Programm usw. Leipzig 1859; 2. Auflage Tübingen 1884.
  • Zwei Fälle von Paraplegie mit tödlichem Ausgang ohne anatomisch nachweisbare oder toxische Ursache. Erlangen 1859.
  • Untersuchungen über den constitutionellen Mercurialismus und sein Verhältniss zur constitutionellen Syphilis. Würzburg 1861.
  • mit R. Maier: Ueber eine bisher nicht beschriebene eigenthümliche Arterienerkrankung (Periarteritis nodosa), die mit Morbus Brightii und rapid fortschreitender allgemeiner Muskellähmung einhergeht. In: Dtsch Arch Klin Med. 1 (1866), S. 484.
  • Ueber die Behandlung der Magenerweiterung durch eine neue Methode mittelst der Magenpumpe. Rede anlässlich eines Geburtsfestes. eller, Freiburg im Breisgau 1869, S. 455–500.
  • Zwanzig Briefe über Menschenpocken- und Kuhpockenimpfung. Freiburg 1870.
  • Zur Lehre von der Tetanie. In: Berlin Klin Wochenschr. 9 (1872), S. 441–444.
  • Über die fortschreitende Bulbärparalyse und ihr Verhältniss zur progressiven Muskelatrophie. Leipzig 1873.
  • Über schwielige Mediastino-Perikarditis und den paradoxen Puls. In: Berlin Klin Wochenschr. 10 (1873), S. 433, 445 und 461.
  • Zur Lehre vom Diabetes mellitus. Über eine eigentümliche Todesart bei Diabetischen, über Acetonämie, Glycerin-Behandlung des Diabetes und Einspritzungen von Diastase ins Blut bei dieser Krankheit. In: Dtsch Arch Klin Med. Band 14, 1874, S. 1.
  • Die Störungen der Sprache. Versuch einer Pathologie der Sprache. Leipzig 1877; 3. Auflage ebenda 1885.
  • Dr. Benedict Stilling. Eine Gedächtnissrede. Straßburg 1879.
  • Jugenderinnerungen eines alten Arztes. Adolf Bonz & Co., Stuttgart 1897.
    • 3. Auflage. Adolf Bonz & Co., Stuttgart 1899 (Digitalisat).
    • 9. Auflage 1912.
    • 14.–18. Auflage Stuttgart 1923.
    • 20. Auflage München 1960 Digitalisat (Projekt Gutenberg).
    • Memoirs of an Old Physician. Amerind, New Delhi 1981.
  • Ein Dreigestirn großer Naturforscher an der Heidelberger Universität im 19. Jahrhundert. In: Deutsche Revue. Band 27, 1902, Nr. 1, S. 35–45 und 173–187. (Digitalisat Univ. Heidelberg Erinnerungen an Bunsen, Helmholtz und Kirchhoff)
  • Aus meiner Dozentenzeit in Heidelberg. Hrsg. von Vinzenz Czerny. Bonz, Stuttgart 1903; 3./4. Auflage: München/Berlin 1925.

Literatur

  • C. S. Breathnach, Wolfgang Westphal: Adolf Kussmaul (1822–1902): From Youth to Maturity under the Influence of Virchow. In: Journal of Medical Biography. Band 11, Nr. 1, 2003, S. 55–61 (doi:10.1177/096777200301100114).
  • Friedrich Kluge: Adolf Kußmaul. Freiburg im Breisgau 2002.
  • Eberhard J. Wormer: Angiologie – Phlebologie. Syndrome und ihre Schöpfer. Medikon, München 1991, S. 102–116.
  • Eberhard J. Wormer: Syndrome der Kardiologie und ihre Schöpfer. München 1989, S. 151–158.
  • Eduard Seidler: Adolf Kußmaul als Arzt seiner Zeit. In: Friedrich Kluge (Hrsg.): Adolf Kußmaul. Seine aktuelle Bedeutung für Innere Medizin und Neurologie. Stuttgart 1985, S. 47.
  • Friedrich Kluge, Eduard Seidler: Zur Erstanwendung der Ösophago- und Gastroskopie: Briefe von Adolf Kussmaul und seinen Mitarbeitern. In: Medizinhistorisches Journal. Band 21, 1986, S. 288.
  • Helmut Wyklicky: Kußmaul, Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 344 f. (Digitalisat).
  • Theodore H. Bast: Adolf Kussmaul. In: Ann Med Hist. 8 (1926), S. 95.
  • W. Fleiner: Zu Adolf Kussmauls 100. Geburtstag. In: Münchner Medizinische Wochenschrift. Band 69, 1922, S. 276, 313 und 356.
  • H. H. Mark: The First Ophthalmoscope? Adolf Kussmaul 1845. In: Arch Ophthalmol. Band 84, 1970, S. 520.
  • W. Fleiner: Ein Rückblick auf die literarischen Arbeiten Adolf Kussmauls. In: Deutsches Archiv für Klinische Medizin. Band 73, 1902, S. 1.
  • H. Strübe: Adolf Kussmaul. In: Biograph Jahrb Dtsch Nekrol. 7 (1902) 66, 383.
  • Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803–1932. Herausgegeben vom Rektorat der Ruprecht-Karls-Universität-Heidelberg. Springer, Berlin/Heidelberg/Tokio 2012, ISBN 978-3-642-70761-2.
  • Rehnberg, Victor, Ed Walters: The life and work of Adolph Kussmaul 1822–1902:‘Sword swallowers in modern medicine’. Journal of the Intensive Care Society 18.1 (2017): 71-72.

Weblinks

Commons: Adolf Kußmaul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Adolf Kußmaul – Quellen und Volltexte
  • Literatur von und über Adolf Kußmaul im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von Adolf Kußmaul im Projekt Gutenberg-DE
  • Adolf Kussmaul: Jugenderinnerungen eines alten Arztes (1899)
  • Biographie und Eponyme whonamedit engl.
  • Adolf Kußmaul im Internet Archive

Einzelnachweise

  1. Adolf Kußmaul: Ein Heft meines Vaters aus Schoenleins Klinik 1819–1820. In: Adolf Kußmaul: Jugenderinnerungen eines alten Arztes. 3. Auflage. Adolf Bonz & Co., Stuttgart 1899, S. 17–21.
  2. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 236.
  3. Nicht in den Kösener Corpslisten
  4. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 162.
  5. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. 2001, S. 513 und 612–613.
  6. Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1857
  7. @1@2Unter Kunst, Wissenschaft und Literatur wird Adolf Kußmaul aus Anlass seines 80. Geburtstages ehrend erwähnt. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2023. Suche in Webarchiven), in: Königlich privilegierte Berlinische Zeitung, 22. Februar 1902.
  8. Vgl. H. H. Mark: The first ophthalmoscope? Adolf Kußmaul 1845. In: Arch. Ophthal. Band 84, 1970, S. 520–521.
  9. Vgl. auch Julius Hirschberg: Geschichte der Augenheilkunde. In: Theodor Saemisch, Alfred Graefe (Hrsg.): Handbuch der gesammten Augenheilkunde. 2. Auflage. Band 12–15 (in 9 Teilbänden), Leipzig 1911, Band 14, S. 384–388.
  10. : Die Erfindung der Ophthalmoskopie, dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz, Ruete und Giraud-Teulon. Eingeleitet und erläutert von Wolfgang Jaeger. Hrsg. von Dr. Winzer. Chemisch-pharmazeutische Fabrik Konstanz. Brausdruck GmbH, Heidelberg 1977, insbesondere S. 8–9.
  11. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 43.
  12. Ehrungen - Südwestdeutsche Gesellschaft für Gastroenterologie. Abgerufen am 24. Juli 2023. 
  13. Kußmaul-Medaille. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie, abgerufen am 18. August 2024. 
  14. Kurzbiografie von Adolf Kußmaul auf der Seite des Heidelberger Geschichtsvereins
  15. Kußmaulstraße auf der Seite des Stadtarchivs Mannheim
  16. Andreas Gebauer/Stefan Mörz: Ludwigshafener Straßennamen, Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein 2013, S. 302, online hier
  17. [1]
  18. Die Stationen der Klinik für Innere Medizin II. Abgerufen am 26. August 2023. 
Normdaten (Person): GND: 118723073 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n85801960 | VIAF: 41938095 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kußmaul, Adolf
ALTERNATIVNAMEN Kussmaul, Carl Philipp Adolf Konrad (vollständiger Name); Kussmaul, Adolf; Kußmaul, Adolph; Oribasius, Dr. (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 22. Februar 1822
GEBURTSORT Graben bei Karlsruhe
STERBEDATUM 28. Mai 1902
STERBEORT Heidelberg

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 13:41

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Adolf Kussmaul oder Adolf bzw Adolph Kussmaul 22 Februar 1822 in Graben bei Karlsruhe 28 Mai 1902 in Heidelberg war ein deutscher Internist und Gastroenterologe Er wirkte unter anderem als Lehrstuhlinhaber in Freiburg und Strassburg war zudem Dichter und gilt als Miturheber des Begriffs Biedermeier Adolf KussmaulFamilieEr stammte aus einer badischen Medizinerfamilie Sein Vater Philipp Jakob Kussmaul 1790 1850 war Physikatsarzt des Bezirks Wiesloch sein Grossvater Johann Georg Kussmaul Chirurg in Sollingen Pfinztal bei Durlach Seine Mutter Luise Bohringer war die jungste Tochter des Direktors der Glashutte Buhlbach Johann Georg Bohringer Kussmaul heiratete 1850 Luise Amanda geborene Wolf Das Paar hatte einen Sohn und vier Tochter Zwei seiner Kinder starben bereits in jugendlichem Alter Seine Tochter Luise heiratete den bedeutenden Krebsforscher und Professor der Chirurgie Vincenz Czerny Seine Frau starb am 25 Januar 1898 und ist an der Seite ihres Gatten in der Familiengrabstatte auf dem Bergfriedhof Heidelberg Abt V beigesetzt LebenVersetzungen des Vaters der auch in Wurzburg 1819 1820 als Schuler von Johann Lukas Schonlein tatig war fuhrten Kussmaul nacheinander an die Gymnasien in Wertheim Mannheim und Heidelberg Das Medizinstudium in Heidelberg ab 1840 war von der Unruhe des Progress gekennzeichnet Kussmaul nahm regen Anteil an den Aktivitaten der studentischen Verbindungen und gehorte von 1841 bis zum Herbst 1844 dem Corps Suevia Heidelberg an 1846 legte er das Staatsexamen ab und wurde Assistent von Karl von Pfeufer Die Jahre 1847 und 1848 verbrachte er mit weiteren Studien in Wien und Prag Hier informierte er sich bei Carl von Rokitansky Josef von Skoda Ferdinand von Hebra Ignaz Semmelweis Johann von Oppolzer und Franz Freiherr von Pitha uber die neuesten Erkenntnisse der Wiener Medizinischen Schule In der Revolution von 1848 49 im Kaisertum Osterreich kehrte er in die Heimat zuruck und diente zwei Jahre als Militararzt der Badischen Armee im Schleswig Holsteinischen Krieg In Kandern einem kleinen Schwarzwaldstadtchen liess sich Kussmaul im Fruhjahr 1850 nach der Entlassung aus dem Militardienst als praktischer Arzt nieder und heiratete Drei Jahre ubte er hier die anstrengende Tatigkeit des Landarztes mit Krankenbesuchen zu Fuss im Wagen und zu Pferde uber oft weite Entfernungen aus 1853 entschloss sich Kussmaul nach einer schweren Erkrankung die Arztpraxis aufzugeben und die akademische Laufbahn einzuschlagen Kussmaul begab sich 1853 zur Vorbereitung seiner Doktorarbeit an die Julius Maximilians Universitat Wurzburg und studierte dort 1854 bis 1855 bei Albert von Kolliker Franz von Leydig Heinrich von Bamberger Nicolaus Friedreich Cajetan von Textor und Rudolf Virchow der ihn nach Kraften forderte Seine Dissertation behandelt den Einfluss der Blutstromung des Kopfes auf die Bewegungen der Iris Im Herbst 1854 hielt er sich fur ein halbes Jahr an der Illenau auf wo er den dortigen Hilfsarzt Bernhard von Gudden den spateren Leibarzt von Konig Ludwig II von Bayern traf 1855 arbeitete er im Labor des Wurzburger Mediziners und Chemiker Johann Joseph von Scherer und wurde von Cajetan von Textor im Rigorosum gepruft Kussmaul habilitierte sich im selben Jahr in Heidelberg in Anerkennung seiner fruheren Preisschrift Zunachst las er uber Arzneimittellehre dann zusatzlich uber Toxikologie Psychiatrie Gerichtsmedizin Anthropologie und Biologie Daruber hinaus arbeitete er im chemischen Laboratorium und veroffentlichte Arbeiten uber die Totenstarre die toxischen Wirkungen des Fliegenpilzes und Entwicklungsstorungen der Gebarmutter 1857 wurde er zum ausserordentlicher Professor in Heidelberg berufen 1859 folgte er dem Ruf der Universitat Erlangen auf den Lehrstuhl fur Innere Medizin Dort entstanden Publikationen uber Quecksilbervergiftung und experimentelle Psychologie 1863 wechselte er als Ordinarius an die Universitat Freiburg und 1876 an die neue Kaiser Wilhelms Universitat Strassburg Im Jahr 1886 erhielt er die Cothenius Medaille der Leopoldina Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1888 emeritiert lebte Kussmaul fortan in Heidelberg Hier wurde er zum Geheimrat 1891 und Ehrenburger 1899 von Heidelberg ernannt Arztliches WirkenKussmaul war ein vielseitiger Mediziner insbesondere als Kliniker Er befasste sich mit Epilepsie Anomalien des Uterus dem Seelenleben des Neugeborenen der Technik der Thorakozentese der Pockenimpfung Tetanie und Sprachstorungen Gleichzeitig war er ein glanzender Feuilletonist und Lyriker Als praktischer Arzt trat er fur die Anwendung altuberlieferter Heilmittel ein Die Natur ist eben immer unsere Lehrmeisterin und der rechte Arzt immer Naturarzt denn nur aus ihrem unerschopflichen Born stammt alle Heilkunst Im Jahr 1844 errang Kussmaul als Heidelberger Student den Preis fur eine medizinische Preisaufgabe goldene Karl Friedrich Medaille In der ausgezeichneten Arbeit Die Farbenerscheinungen im Grunde des menschlichen Auges beschrieb er die physiologischen Grundlagen der Sichtbarmachung des Augenhintergrundes und erkannte damit die Voraussetzungen unter anderem die Verwendung einer plankonkaven Linse die der Wolbung der Hornhaut entspricht und der Konzeption des Kontaktglases von Koppe und Goldmann sowie der Hruby Linse von Karl Hruby vorausging fur die 1850 entwickelte Ophthalmoskopie mit dem Augenspiegel deren Nutzen er vorsah Seit 1860 befasste er sich mit Arbeiten uber die Periarteriitis nodosa mit Rudolf Robert Maier fuhrte nach alteren Vorbildern die Magensonde zu therapeutischen Zwecken sowie die Magenpumpe in die klinische Praxis ein 1867 und die Thorakozentese bei Pleuritis Empyem und Pneumothorax Es folgten weitere Veroffentlichungen zum paradoxen Puls 1873 zur progressiven Muskelatrophie Diabetes mellitus und zu Sprachstorungen Kussmaul setzte die Magenpumpe zur Behandlung der Magenausgangsstenose Verengung ein beschrieb eine Operationsmethode dieser Stenose fuhrte Entnahmen von Magensaft zur Untersuchung und Versuche zur Magenspiegelung durch 1877 beschrieb er als erster unter der Bezeichnung Wortblindheit die Legasthenie EponymeKussmaul Maier Syndrom 1866 Klassische Beschreibung der Periarteriitis nodosa durch Kussmaul und Maier Kussmaul Puls 1873 Beobachtung des paradoxen Pulsphanomens Pulsus paradoxus bei Patienten mit schwieliger Mediastino Perikarditis die er als entzundlichen Prozess unterschiedlicher Genese mit Bildung derber bindegewebiger Strange und konsekutiver Adhasionen von Perikard und Mediastinum beschrieb Bei peripherer Pulstastung verschwindet der Puls in kurzen Intervallen um gleich darauf mehrere Male wiederzukehren die scheinbare Unregelmassigkeit ist an die Atemphasen gebunden bei Inspiration wird der Puls kleiner bei Exspiration grosser Kussmaul Aphasie 1877 Totale sensorische kortikale Aphasie Kussmaul Alexie Alexia corticalis mit Beeintrachtigung der inneren Sprache des Leseverstandnisses und Schreibens sowie der Unfahigkeit nachzusprechen Die Kontrolle der Spontansprache und der Redefluss sind gestort syllabare und verbale Paraphasie treten auf Andererseits wird darunter auch der psychogene Mutismus subsumiert Stummheit bei intaktem Sprechorgan psychogenem Stupor und Schrecklahmung Kussmaul Atmung 1874 Kussmaul beschrieb erstmals Beobachtungen an drei komatosen Diabetikern die grosse Atmung Kussmaul Kien Atmung Azidoseatmung mit Azetonbildung im Blut Die Kussmaul Atmung gilt seither klinisch als charakteristischer Atemtypus beim Coma diabeticum pausenlose regelmassige sehr tiefe Atemzuge wobei die Atemexkursion unter Zuhilfenahme der Atemhilfsmuskulatur stark vergrossert ist Kussmaul Koma Kardinalsymptom des hyperglykamischen diabetischen Komas mit Kussmaul Atmung starker Bewusstseinstrubung Oberbauchschmerzen Exsikkose vermindertem Turgor verminderte Spannung der Haut Blutzucker anstieg und Azetongeruch der Atemluft Kussmaul Lackrachen 1861 Lackartige kupfer bis brandrote entzundliche Rotung der Rachen und Gaumenschleimhaut als Teilerscheinung der Stomatitis mercurialis bei akuter Quecksilbervergiftung Kussmaul Landry Syndrom 1859 Kussmaul beschrieb gleichzeitig mit Jean Baptiste O Landry 1826 1865 und unabhangig von diesem die aufsteigende schlaffe symmetrische Lahmung die schwerste Form des Guillain Barre Syndroms Polyradikulitis Syndrome Landry Paralyse Polyneuritis acuta ascendens mit charakteristischem Liquorbefund Eiweissvermehrung ohne entsprechende Zellvermehrung schlaffe Beinlahmung mit erloschenen Sehnenreflexen rasches Aufsteigen der Lahmung uber die Muskulatur des Beckengurtels nach oben Lahmungen der Hirnnerven und Exitus innerhalb kurzer Zeit durch periphere und zentrale Atemlahmung Kussmaul Magenschlauch 1867 Kussmaul fuhrte die Methodik der Magenpumpe zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken als alltagliches medizinisches Rustzeug in die klinische Praxis ein Kussmaul Tenner Versuch 1857 Ein Krampfanfall kann durch beidseitige Subklavia und Karotisunterbindung im Tierexperiment ausgelost werden Polyarteriitis nodosa Kussmaul Puls Familiengrab Bergfriedhof Heidelberg Adolf Kussmaul PreisDie Suddeutsche Gesellschaft fur Gastroenterologie vergibt seit 1991 jahrlich den derzeit mit 5000 Euro dotierten Adolf Kussmaul Preis an junge Wissenschaftler bis 32 Jahren Der Preis wurde von der Falk Foundation gestiftet Kussmaul MedailleDie Deutsche Gesellschaft fur Rheumatologie verleiht seit 2006 in jedem Jahr die Kussmaul Medaille an herausragende Personlichkeiten die mit ihrem Lebenswerk oder mit einer bedeutsamen Einzelleistung die Rheumatologie in Deutschland entscheidend gepragt haben Weitere WurdigungenBereits zu seinen Lebzeiten 1898 wurde im Heidelberger Stadtteil Neuenheim eine Strasse nach Kussmaul benannt wofur er sich personlich bedankte Auch in mehreren weiteren Orten im Suden Deutschlands besonders an seinen ehemaligen Wirkungsstatten tragen Strassen seinen Namen unter anderen in der Karlsruher Nordweststadt in Mannheim Ludwigshafen in Freiburg Betzenhausen und in Erlangen Im Universitatsklinikum Freiburg ist auf der Inneren Station II eine Station nach Kussmaul benannt Poetisches WerkEine bemerkenswerte Eigenschaft Kussmauls war seine poetische Begabung Beschaulichkeit und Humor in Verse zu kleiden Daruber hinaus war er mit dem Dichter Joseph Victor von Scheffel befreundet Auch kam er wahrend seiner Zeit als Landarzt mit den naiv gemutvollen Versen des Samuel Friedrich Sauter aus Flehingen Kraichgau in Beruhrung Kussmaul erfand zusammen mit seinem Freund Ludwig Eichrodt die parodistische Figur des Biedermaier indem er den Modebegriff Biederkeit ironisch mit dem Allerweltswort maier verband Der schwabische Schulmeister Gottlieb Biedermaier war demnach ein Mensch dem nach ihrer Charakterisierung seine kleine Stube sein enger Garten sein unansehnlicher Flecken und das durftige Los eines verachteten Dorfschulmeisters zu irdischer Gluckseligkeit verhelfen Gemeinsam mit Ludwig Eichrodt fasste Kussmaul den Plan Sauters komische Verse unter Hinzufugung eigener absichtlich bzw unabsichtlich komischer Gedichte herauszugeben Gedichte von Ludwig Eichrodt und Adolf Kussmaul sowie von ihrem Vorbild dem alten Schulmeister Samuel Sauter Gesammelt und herausgegeben von Ludwig Eichrodt 1911 Als Biedermeier wird die stilistische Epoche 1815 bis 1848 bezeichnet SchriftenDie Storungen der Sprache Leipzig 1877 Die Farbenerscheinungen im Grunde des menschlichen Auges Heidelberg 1845 Untersuchungen uber den Einfluss welchen die Blutstromung auf die Bewegungen der Iris und andrer Theile des Kopfes ausubt Medizinische Dissertation auch in Verh d physikalisch medicinischen Gesellsch Wurzburg Zwei Falle todtlich abgelaufender Chloroformbetaubung von welchen der eine Gegenstand gerichtlicher Untersuchung geworden ist In Deutsche Zeitschr f d Staatsarzneikunde 1 1853 S 451 456 Die Gedichte des schwabischen Schulmeisters Gottlieb Biedermaier und seines Freundes Horatius Treuherz Unter dem Pseudonym Dr Oribasius nach dem byzantinischen Arzt Oreibasios 325 395 n Chr zusammen mit L Eichrodt seit 1855 in den Fliegenden Blattern veroffentlicht mit A D Tenner Untersuchungen uber Ursprung und Wesen der fallsuchtartigen Zuckungen bei der Verblutung sowie der Fallsucht uberhaupt Frankfurt am Main 1857 Von dem Mangel der Verkummerung und der Verdoppelung der Gebarmutter von der Nachempfangnis und der Ueberwanderung des Eies Wurzburg 1859 Untersuchungen uber das Seelenleben des neugeborenen Menschen Programm usw Leipzig 1859 2 Auflage Tubingen 1884 Zwei Falle von Paraplegie mit todlichem Ausgang ohne anatomisch nachweisbare oder toxische Ursache Erlangen 1859 Untersuchungen uber den constitutionellen Mercurialismus und sein Verhaltniss zur constitutionellen Syphilis Wurzburg 1861 mit R Maier Ueber eine bisher nicht beschriebene eigenthumliche Arterienerkrankung Periarteritis nodosa die mit Morbus Brightii und rapid fortschreitender allgemeiner Muskellahmung einhergeht In Dtsch Arch Klin Med 1 1866 S 484 Ueber die Behandlung der Magenerweiterung durch eine neue Methode mittelst der Magenpumpe Rede anlasslich eines Geburtsfestes eller Freiburg im Breisgau 1869 S 455 500 Zwanzig Briefe uber Menschenpocken und Kuhpockenimpfung Freiburg 1870 Zur Lehre von der Tetanie In Berlin Klin Wochenschr 9 1872 S 441 444 Uber die fortschreitende Bulbarparalyse und ihr Verhaltniss zur progressiven Muskelatrophie Leipzig 1873 Uber schwielige Mediastino Perikarditis und den paradoxen Puls In Berlin Klin Wochenschr 10 1873 S 433 445 und 461 Zur Lehre vom Diabetes mellitus Uber eine eigentumliche Todesart bei Diabetischen uber Acetonamie Glycerin Behandlung des Diabetes und Einspritzungen von Diastase ins Blut bei dieser Krankheit In Dtsch Arch Klin Med Band 14 1874 S 1 Die Storungen der Sprache Versuch einer Pathologie der Sprache Leipzig 1877 3 Auflage ebenda 1885 Dr Benedict Stilling Eine Gedachtnissrede Strassburg 1879 Jugenderinnerungen eines alten Arztes Adolf Bonz amp Co Stuttgart 1897 3 Auflage Adolf Bonz amp Co Stuttgart 1899 Digitalisat 9 Auflage 1912 14 18 Auflage Stuttgart 1923 20 Auflage Munchen 1960 Digitalisat Projekt Gutenberg Memoirs of an Old Physician Amerind New Delhi 1981 Ein Dreigestirn grosser Naturforscher an der Heidelberger Universitat im 19 Jahrhundert In Deutsche Revue Band 27 1902 Nr 1 S 35 45 und 173 187 Digitalisat Univ Heidelberg Erinnerungen an Bunsen Helmholtz und Kirchhoff Aus meiner Dozentenzeit in Heidelberg Hrsg von Vinzenz Czerny Bonz Stuttgart 1903 3 4 Auflage Munchen Berlin 1925 LiteraturC S Breathnach Wolfgang Westphal Adolf Kussmaul 1822 1902 From Youth to Maturity under the Influence of Virchow In Journal of Medical Biography Band 11 Nr 1 2003 S 55 61 doi 10 1177 096777200301100114 Friedrich Kluge Adolf Kussmaul Freiburg im Breisgau 2002 Eberhard J Wormer Angiologie Phlebologie Syndrome und ihre Schopfer Medikon Munchen 1991 S 102 116 Eberhard J Wormer Syndrome der Kardiologie und ihre Schopfer Munchen 1989 S 151 158 Eduard Seidler Adolf Kussmaul als Arzt seiner Zeit In Friedrich Kluge Hrsg Adolf Kussmaul Seine aktuelle Bedeutung fur Innere Medizin und Neurologie Stuttgart 1985 S 47 Friedrich Kluge Eduard Seidler Zur Erstanwendung der Osophago und Gastroskopie Briefe von Adolf Kussmaul und seinen Mitarbeitern In Medizinhistorisches Journal Band 21 1986 S 288 Helmut Wyklicky Kussmaul Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 344 f Digitalisat Theodore H Bast Adolf Kussmaul In Ann Med Hist 8 1926 S 95 W Fleiner Zu Adolf Kussmauls 100 Geburtstag In Munchner Medizinische Wochenschrift Band 69 1922 S 276 313 und 356 H H Mark The First Ophthalmoscope Adolf Kussmaul 1845 In Arch Ophthalmol Band 84 1970 S 520 W Fleiner Ein Ruckblick auf die literarischen Arbeiten Adolf Kussmauls In Deutsches Archiv fur Klinische Medizin Band 73 1902 S 1 H Strube Adolf Kussmaul In Biograph Jahrb Dtsch Nekrol 7 1902 66 383 Dagmar Drull Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803 1932 Herausgegeben vom Rektorat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Springer Berlin Heidelberg Tokio 2012 ISBN 978 3 642 70761 2 Rehnberg Victor Ed Walters The life and work of Adolph Kussmaul 1822 1902 Sword swallowers in modern medicine Journal of the Intensive Care Society 18 1 2017 71 72 WeblinksCommons Adolf Kussmaul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Adolf Kussmaul Quellen und Volltexte Literatur von und uber Adolf Kussmaul im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Adolf Kussmaul im Projekt Gutenberg DE Adolf Kussmaul Jugenderinnerungen eines alten Arztes 1899 Biographie und Eponyme whonamedit engl Adolf Kussmaul im Internet ArchiveEinzelnachweiseAdolf Kussmaul Ein Heft meines Vaters aus Schoenleins Klinik 1819 1820 In Adolf Kussmaul Jugenderinnerungen eines alten Arztes 3 Auflage Adolf Bonz amp Co Stuttgart 1899 S 17 21 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 236 Nicht in den Kosener Corpslisten Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 162 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte 2001 S 513 und 612 613 Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1857 1 2 Unter Kunst Wissenschaft und Literatur wird Adolf Kussmaul aus Anlass seines 80 Geburtstages ehrend erwahnt Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2023 Suche in Webarchiven in Koniglich privilegierte Berlinische Zeitung 22 Februar 1902 Vgl H H Mark The first ophthalmoscope Adolf Kussmaul 1845 In Arch Ophthal Band 84 1970 S 520 521 Vgl auch Julius Hirschberg Geschichte der Augenheilkunde In Theodor Saemisch Alfred Graefe Hrsg Handbuch der gesammten Augenheilkunde 2 Auflage Band 12 15 in 9 Teilbanden Leipzig 1911 Band 14 S 384 388 Die Erfindung der Ophthalmoskopie dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz Ruete und Giraud Teulon Eingeleitet und erlautert von Wolfgang Jaeger Hrsg von Dr Winzer Chemisch pharmazeutische Fabrik Konstanz Brausdruck GmbH Heidelberg 1977 insbesondere S 8 9 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 43 Ehrungen Sudwestdeutsche Gesellschaft fur Gastroenterologie Abgerufen am 24 Juli 2023 Kussmaul Medaille Deutsche Gesellschaft fur Rheumatologie und Klinische Immunologie abgerufen am 18 August 2024 Kurzbiografie von Adolf Kussmaul auf der Seite des Heidelberger Geschichtsvereins Kussmaulstrasse auf der Seite des Stadtarchivs Mannheim Andreas Gebauer Stefan Morz Ludwigshafener Strassennamen Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein 2013 S 302 online hier 1 Die Stationen der Klinik fur Innere Medizin II Abgerufen am 26 August 2023 Normdaten Person GND 118723073 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n85801960 VIAF 41938095 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kussmaul AdolfALTERNATIVNAMEN Kussmaul Carl Philipp Adolf Konrad vollstandiger Name Kussmaul Adolf Kussmaul Adolph Oribasius Dr Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 22 Februar 1822GEBURTSORT Graben bei KarlsruheSTERBEDATUM 28 Mai 1902STERBEORT Heidelberg

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