Der Afrikanische Strauß Struthio camelus ist eine Vogelart aus der Familie der Strauße und ist nach dem eng verwandten S
Afrikanischer Strauß

Der Afrikanische Strauß (Struthio camelus) ist eine Vogelart aus der Familie der Strauße und ist nach dem eng verwandten Somalistrauß der größte lebende Vogel der Erde. Während er heute nur noch in Afrika südlich der Sahara heimisch ist, war er in früheren Zeiten auch in Westasien beheimatet. Für den Menschen war der Strauß wegen seiner Federn, seines Fleisches und seines Leders seit jeher von Interesse, was in vielen Regionen zur Ausrottung des Vogels führte.
Afrikanischer Strauß | ||||||||||||
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Straußenpaar am Cape Point | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Struthio camelus | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Merkmale
Die Männchen des Straußes sind bis zu 250 Zentimeter hoch und haben ein Gewicht bis zu 135 Kilogramm. Weibchen sind kleiner: Sie sind 175 bis 190 Zentimeter hoch und 90 bis 110 Kilogramm schwer. Die Männchen, Hähne genannt, haben ein schwarzes Gefieder. Davon setzen sich die Schwungfedern der Flügel und der Schwanz weiß ab. Die Weibchen, Hennen genannt, tragen dagegen ein erdbraunes Gefieder; Flügel und Schwanz sind bei ihnen heller und haben eine weißlichgraue Farbe. Das Jugendkleid ähnelt dem Aussehen des Weibchens, ohne die charakteristische Absetzung von Flügeln und Schwanz. Frisch geschlüpfte Küken sind dagegen rehbraun, ihr Daunenkleid weist dunkle Tupfen auf. Die Daunen des Rückengefieders sind igelartig borstig aufgestellt. Die nackten Beine sowie der Hals sind je nach Unterart grau, graublau oder rosafarben. Beim Männchen leuchtet die Haut während der Brutzeit besonders intensiv.
Der Strauß hat einen langen, überwiegend nackten Hals. Der Kopf ist in Relation zum Körper klein. Die Augen sind mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern die größten aller Landwirbeltiere. Das Becken der Strauße ist ventral durch eine Schambeinfuge (Symphysis pubica) geschlossen. Dies ist nur bei straußenartigen Vögeln so. Es wird von den drei spangenartigen Beckenknochen (Darmbein, Sitzbein, Schambein) gebildet, zwischen denen große Öffnungen bestehen, die durch Bindegewebe und Muskulatur verschlossen sind. Der Strauß hat sehr lange Beine mit einer kräftigen Laufmuskulatur. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 70 km/h; eine Geschwindigkeit von 50 km/h kann der Strauß etwa eine halbe Stunde halten. Als Anpassung an die hohe Laufgeschwindigkeit besitzt der Fuß, einzigartig bei Vögeln, nur zwei Zehen (Didactylie). Zudem können die Beine als wirkungsvolle Waffen eingesetzt werden: Beide Zehen tragen Krallen, von denen die an der größeren, inneren Zehe bis zu 10 cm lang ist.
Skelett
- Skelett in der Seitenansicht
- Straußenbecken von unten
- Straußenbecken von vorn
- Schädel
- Krallen an den Flügeln
Das Brustbein trägt – wie bei allen Straußenartigen – keinen Brustbeinkamm. Dadurch wirkt es platt und flach wie ein Floß (lateinisch Ratis), weshalb diese Vogelgruppe auch als Ratiten bezeichnet wird. Wie alle Vögel besitzt der Strauß einen vollständigen Schultergürtel. Eine Besonderheit ist die starke Verschmelzung von Rabenbein (Os coracoideum) und Schlüsselbein (Clavicula), zwischen denen lediglich ein ovales Loch offen bleibt. Die Flügel sind für Laufvögel recht groß, aber wie bei allen Laufvögeln nicht zum Fliegen geeignet. Das Eigengewicht eines Straußes liegt weit über dem Gewicht, das es einem Vogel noch ermöglichen würde, sich in die Luft zu erheben. Die Flügel dienen stattdessen zur Balz, zum Schattenspenden und zum Halten des Gleichgewichts beim schnellen Laufen. Als einziger rezenter Vogel hat der Strauß an allen drei Fingern Krallen.
Stimme
Zu den typischsten Lautgebungen des Straußes gehört ein Ruf des Männchens, der dem Brüllen eines Löwen ähnelt. Ein tiefes „bu bu buuuuu huuu“ wird mehrmals wiederholt. Der Laut wird bei der Balz und beim Austragen von Rangstreitigkeiten ausgestoßen. Daneben sind Strauße beiderlei Geschlechts zu pfeifenden, schnaubenden und knurrenden Lauten in der Lage. Nur junge Straußenküken geben auch melodischere Rufe von sich, die dazu dienen, das Muttertier auf sich aufmerksam zu machen.
Verbreitung und Lebensraum
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Straußes ist Afrika, insbesondere Ost- und Südafrika. Ausgestorben ist er auf der Arabischen Halbinsel und in Westasien, ebenso in Nordafrika. Eine kleine Population wurde Mitte der 1990er Jahre im Nationalpark Souss Massa in Marokko wieder eingeführt.
Strauße leben in offenen Landschaften wie Savannen und Wüsten. Sie bevorzugen Habitate mit kurzem Gras und nicht zu hohem Baumbestand; wo das Gras höher als einen Meter wächst, fehlen Strauße. Gelegentlich dringen sie in Buschland vor, bleiben dort aber nicht lange, da sie an schneller Fortbewegung gehindert werden und dort nicht weit blicken können. Reine Wüsten ohne Vegetation eignen sich nicht als ständiger Lebensraum, werden aber auf Wanderungen durchquert. Weil Strauße ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf aus der Nahrung beziehen können, benötigen sie keinen Zugang zum Wasser, und lange Trockenperioden sind ebenfalls kein Problem für sie.
Afrikanische Strauße wurden erstmals 1869 nach Australien eingeführt, weitere Importe folgten in den 1880er Jahren. Mit den importierten Straußen sollten in Australien Farmen für die Belieferung der Modeindustrie mit Federn aufgebaut werden. Bereits vor der Jahrhundertwende gab es verwilderte Strauße, deren Ansiedlung auf einigen Farmen gezielt gefördert wurde. 1890 lebten 626 Strauße in der Nähe von Port Augusta und der Stadt Meningie, 1912 betrug die Zahl 1.345 Individuen. Nachdem die Nachfrage nach Straußenfedern nach Ende des Ersten Weltkrieges zusammenbrach, kam es zu weiteren Freilassungen, die Zahl der ausgewilderten Strauße ist jedoch nicht bekannt. Im australischen Bundesstaat Western Australia konnten sich Strauße freilebend nicht etablieren, in New South Wales vermehrten sich in den Regionen, in denen Strauße ausgewildert wurden, diese Strauße in den ersten Jahren, der Bestand blieb dann über einige Zeit stabil und nahm dann stetig ab. In vielen Regionen, in denen Strauße über mehrere Jahre lebten, waren sie in der Mitte des 20. Jahrhunderts wieder verschwunden. Nördlich von Port Augusta gab es in den 1970er Jahren noch einen Bestand von 150 bis 200 Straußen. Während der langanhaltenden Dürre von 1980 bis 1982 starben die meisten dieser Vögel. Nach 1982 wurden dort nur noch 25 bis 30 Strauße gezählt.
Der Arabische Strauß wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Diese Unterart war in Palästina und Syrien noch bis zum Ersten Weltkrieg recht häufig, wurde dann aber durch motorisierte Jagden mit Schusswaffen vernichtet. Das letzte wild lebende Tier starb 1966 in Jordanien. 1973 wurden Strauße in der Wüste Negev in Israel freigesetzt, wodurch sie dort inzwischen wieder heimisch sind. Es handelt sich jedoch um Nordafrikanische Strauße, also eine andere Unterart.
Mit der Unterart Struthio camelus camelus wurden im 20. Jahrhundert in Vorderasien partiell Aussiedlungsversuche unternommen. Eine Population lebt im Mahazat-as-Sayd-Schutzgebiet in Saudi-Arabien, eine weitere im Reservat Hai Bar in Israel.
Die Art insgesamt ist nicht bedroht, da sie vor allem in Ostafrika noch häufig ist. Regional ist der Strauß jedoch selten, so in Westafrika.
Lebensweise
Strauße sind tagaktive Vögel, die besonders in den Dämmerungsstunden aktiv sind. In Zeiten mit knappem Nahrungsangebot müssen sie große Wanderungen unternehmen und sind in der Lage, in der Mittagssonne zu wandern. Nachts ruhen sie, wobei sie für gewöhnlich die Hälse aufrecht und die Augen geschlossen halten. Nur für kurze Tiefschlafphasen werden Hals und Kopf auf das Rückengefieder oder auf den Boden gebettet.
Außerhalb der Brutzeit leben Strauße für gewöhnlich in lockeren Verbänden, die zwei bis fünf, in manchen Gegenden aber auch hundert und mehr Tiere umfassen können. In Wüstengegenden sammeln sich bis zu 680 Tiere um Wasserlöcher. Der Zusammenhalt der Straußenverbände ist locker, denn die Mitglieder der Gruppe kommen und gehen nach Belieben. Oft sieht man auch einzelne Strauße. Trotzdem gibt es innerhalb der Gruppen klare Hierarchien. Rangstreitigkeiten werden meistens durch und Drohgebärden geregelt; dabei werden Flügel und Schwanzfedern aufgestellt und der Hals aufrecht gehalten. Der rangniedrigere Vogel zeigt seine Unterwerfung, indem er den Hals U-förmig biegt und den Kopf nach unten hält; auch Flügel und Schwanz zeigen nach unten. Selten kann eine Rangstreitigkeit auch in einen kurzen Kampf münden.
Zur Fortpflanzungszeit lösen sich die losen Verbände auf und geschlechtsreife Männchen beginnen mit dem Sammeln eines Harems.
Der Umgang mit Straußen ist nicht ungefährlich. Vor allem die Hähne sind während der Brutzeit angriffslustig. Eindringlinge werden dabei mit Fußtritten traktiert. Die Wucht und vor allem die scharfen Krallen können dabei zu schweren Verletzungen oder gar zum Tode führen.
Ernährung
Strauße sind vorwiegend Pflanzenfresser, nehmen gelegentlich aber auch Insekten und andere Kleintiere zu sich. Vorwiegend fressen sie Körner, Gräser, Kräuter, Blätter, Blüten und Früchte. Insekten, wie Raupen und Heuschrecken, sind nur Beikost. Bevorzugt wird Nahrung, die vom Boden aufgepickt werden kann. Nur ausnahmsweise werden Blätter oder Früchte von Sträuchern oder Bäumen abgelesen. Strauße können ihre Nahrung optimal verwerten, wofür ein 14 Meter langer Darm sorgt. Der Muskelmagen kann bis zu 1300 Gramm Nahrung aufnehmen. Um die Zerkleinerung der Nahrung zu fördern, schlucken Strauße Sand und Steine (Gastrolithen) und haben die Neigung, alle möglichen kleinen Objekte aufzupicken, die ähnliche Zwecke erfüllen könnten. In Straußenmägen wurden daher schon Münzen, Nägel und ähnliche Gegenstände gefunden. Bis zu 45 Prozent des Muskelmagen-Inhalts können solche als Verdauungshilfe geschluckten Materialien betragen.
Feinde
Die wichtigsten Feinde des Straußes sind Löwen, Leoparden und Geparde. Indem sich Strauße meistens in Gruppen aufhalten, schützen sie sich durch gemeinsame Beobachtung vor der Gefahr. Dadurch verringert sich für den einzelnen Vogel das Risiko, als Beute auserwählt zu werden; zudem hat jedes Gruppenmitglied mehr Zeit zum Fressen. In den Savannen schließen sich Strauße oft den Herden von Zebras und Gazellen an, da diese Tiere wachsam nach denselben Raubtieren Ausschau halten.
Parasiten
Parasitische Einzeller des Darms sind Balantidium coli, Kryptosporidien, Kokzidien der Gattungen Eimeria und Isospora, Entamoeba spp., spp., spp. und Giardia intestinalis. Histomonas meleagridis befällt die Leber, Trichomonas-Arten die Speiseröhre und Toxoplasma gondii das Zentralnervensystem, und sind Blutparasiten.
Der Saugwurm befällt das Auge, der Bandwurm den Dünndarm.
Darüber hinaus sind eine Reihe von Fadenwürmern für den Strauß beschrieben. Haarwürmer, Libyostrongylus-Arten, und sind Parasiten des Verdauungstrakts. ist ein Unterhautparasit. Der Luftröhrenwurm und befallen den Atemtrakt, kommt in der Leibeshöhle vor. Larven von Baylisascaris können das Gehirn befallen.
„Kopf im Sand“
Eine alte Redensart besagt, dass der Strauß bei Bedrohung durch Feinde „den Kopf in den Sand steckt“. Tatsächlich rettet sich der Strauß, der sehr schnell laufen kann, meist durch Davonlaufen. Er ist aber auch in der Lage, sich mit einem gezielten Tritt zu verteidigen, der einen Löwen oder einen Menschen zu töten vermag. Vor allem brütende Strauße legen sich jedoch bei nahender Gefahr oft auf den Boden und halten Hals und Kopf dabei gerade ausgestreckt. Da aus der Ferne der flach am Boden liegende Hals nicht mehr zu sehen ist, könnte dieses Verhalten zu der Legende geführt haben. Denkbar wäre auch, dass man bei der Beobachtung von Straußen auf größere Distanz durch flirrende Luft über heißem Steppenboden einer optischen Täuschung erlegen ist. Bei diesem Effekt „verschwindet“ der Kopf grasender Strauße optisch für den entfernten Betrachter.
Fortpflanzung
Revier, Balz, Begattung und Gelege
Die Paarungszeit ist in unterschiedlichen Regionen Afrikas sehr verschieden. In den Savannen Afrikas fällt sie in die Trockenzeit zwischen Juni und Oktober. In trockeneren Gegenden, zum Beispiel in der Wüste Namib, dauert die Fortpflanzungszeit hingegen das ganze Jahr an. Die Hähne werden in der Paarungszeit territorial. Sie verteidigen dann ein Revier mit einer Fläche zwischen 2 und 15 Quadratkilometern. Die Größe des Reviers ist dabei abhängig vom Nahrungsangebot. Je fruchtbarer der Landstrich ist, in dem sich das Revier befindet, desto kleiner ist es. Zur Revierverteidigung zählen revieranzeigende Rufe sowie ein Patrouillieren des Reviers. Andere Männchen werden vom territorialen Hahn durch Drohgebärden aus dem Revier vertrieben, Weibchen jedoch mit einem Balzritual empfangen. Obwohl es auch monogame Paare gibt, hat in der Regel ein Hahn einen ganzen Harem. Eines der Weibchen ist dabei eindeutig als Haupthenne auszumachen. Es bleibt mit dem Hahn oft über mehrere Jahre zusammen und hat, ebenso wie der territoriale Hahn, ein eigenes Territorium mit einer Größe von bis zu 26 Quadratkilometern. Daneben gibt es mehrere meist recht junge rangniedrige Weibchen, die sogenannten Nebenhennen.
Strauße haben einen Penis, der zur Begattung ausgestülpt wird, aber auch immer dann sichtbar ist, wenn sich der Hahn erleichtert. Denn dabei stört der Penis, der meist in dem Kanal der Kloake ruht. Viele Vogelarten pressen bei der Begattung nur die Kloakenöffnungen aufeinander; aber Enten, Gänse und auch die Straußenverwandtschaft verfügt über einen ausstülpbaren Penis.
Der Hahn paart sich zunächst mit der Haupthenne, dann mit den Nebenhennen. Der Paarung geht ein Balzritual voraus, bei dem der Hahn seine Flügel präsentiert und sie abwechselnd auf und ab schwingt. Gleichzeitig bläst er seinen farbigen Hals auf und lässt ihn ebenfalls abwechselnd nach links und rechts pendeln. Mit stampfenden Füßen geht der Hahn in dieser Position auf die Henne zu. Das Weibchen zeigt seine Paarungsbereitschaft mit einer „Demutsgeste“, bei der es den Kopf und die Flügel hängen lässt. Im Anschluss an die Paarung wählt die Haupthenne eine der Nestgruben, die der Hahn zuvor angelegt hat. Dies sind mit den Füßen in die Erde gekratzte Kuhlen mit einem Durchmesser von etwa drei Metern. Die Nebenhennen legen ihre Eier in dasselbe Nest und werden nach dem Legen von der Haupthenne vertrieben. Oft gehen sie danach in das Revier eines anderen Straußenhahns, mit dem sie sich ebenfalls paaren.
Die Haupthenne legt durchschnittlich acht, selten bis zu zwölf Eier. Hinzu kommen je Nebenhenne zwei bis fünf Eier. In den großen Gemeinschaftsnestern liegen am Ende bis zu 80 Eier. Die Eier sind glänzend weiß, bis zu 1.900 Gramm schwer und haben einen Durchmesser von 15 Zentimetern, ihr Inhalt entspricht dem von 24 Hühnereiern. Die Eierschale ist 2 bis 3 mm dick. Damit zählen sie absolut gesehen zu den größten Eiern der Welt, in Relation zur Körpergröße des ausgewachsenen Tiers sind sie jedoch die kleinsten. Das unbefruchtete Ei besteht zuerst aus einer einzigen Zelle.
Brutpflege und Aufzucht der Jungvögel
Nur das eigentliche Paar verbleibt schließlich am Nest und sorgt gemeinsam für die Brut. Da ein Vogel mit seinem Körper nur maximal 20 Eier bedecken kann, entfernt die Haupthenne zuvor die überschüssigen Eier der inzwischen vertriebenen Nebenhennen. In der Mitte des Nestes werden die eigenen Eier platziert, die von der Haupthenne offenbar an Größe und Gewicht erkannt werden. Obwohl die eigenen Eier also bevorzugt werden, ist immer noch Raum für zehn bis fünfzehn Eier von Nebenhennen, die mit ausgebrütet werden. Doch nicht nur die Nebenhennen profitieren von dieser Verhaltensweise: Wird das Gelege von Eierräubern angegriffen, sind mit höherer Wahrscheinlichkeit die außen liegenden Eier der Nebenhennen betroffen, was die Eier der Haupthenne zusätzlich schützt. Für gewöhnlich werden die Eier bei Tage von der Henne und bei Nacht vom Hahn bebrütet. Zahlreiche Raubtiere, vor allem Schakale, Hyänen und Schmutzgeier, versuchen immer wieder, die brütenden Vögel vom Nest fortzulocken, um an die Eier zu gelangen. Nur zehn Prozent aller Gelege werden erfolgreich ausgebrütet.
Nach sechs Wochen schlüpfen die Küken. Sie tragen bereits ein hellbraunes Daunenkleid und sind Nestflüchter. Die Elternvögel fahren mit der Brutpflege fort, indem sie ihre Flügel über den Jungen ausbreiten, um sie so vor Sonne und Regen zu schützen. Im Alter von nur drei Tagen verlassen die Küken erstmals das Nest und folgen den Eltern überallhin. Gelegentlich treffen zwei Straußenpaare aufeinander. Dabei kommt es zu Drohgebärden und oft zu Kämpfen, bei denen ein Paar siegreich ist und anschließend die Jungen des unterlegenen Paares übernimmt. Auf diese Weise kann ein starkes Paar etliche Junge anderer Paare um sich sammeln. In einem Fall wurde ein Straußenpaar mit 380 Küken beobachtet. Dieses Verhalten führt, wie das Ausbrüten der Eier der Nebenhennen, wiederum dazu, dass bei einem Angriff von Raubtieren mit höherer Wahrscheinlichkeit die fremden und nicht die eigenen Küken betroffen sind. Trotzdem vollenden nur etwa 15 Prozent der Küken ihr erstes Lebensjahr.
Mit drei Monaten wechseln die Jungen vom Daunen- zum Jugendkleid. Nach einem Jahr sind sie so groß wie die Elternvögel. Geschlechtsreif werden weibliche Strauße mit zwei Jahren. Männliche Jungstrauße tragen das Federkleid adulter Hähne bereits mit zwei Jahren. Fortpflanzungsfähig sind sie jedoch erst mit drei bis vier Jahren. Afrikanische Strauße haben eine Lebenserwartung von etwa 30 bis 40 Jahren; in Zoos werden sie auch bis über 50 Jahre alt.
Systematik
Der Afrikanische Strauß ist eine Art der Strauße (Struthionidae), von denen neben dem Somalistrauß (Struthio molybdophanes) ansonsten nur fossile Arten bekannt sind. Welche andere Familie als Schwestergruppe der höheren Gruppe der Struthioniformes ausgemacht werden kann, ist umstritten. Diskutiert werden die erst in jüngerer Zeit ausgestorbenen Elefantenvögel Madagaskars und die Nandus; bei Letzteren sind viele Zoologen davon überzeugt, dass sie ihre Ähnlichkeit zum Strauß in konvergenter Evolution erworben haben. Eine neuerdings wieder diskutierte Hypothese sieht als Schwestergruppe des Straußes ein gemeinsames Taxon von Nandus und Steißhühnern. Oft wird der Strauß als basales Taxon an der Wurzel der Laufvögel eingeordnet; hier gibt es jedoch auch zahlreiche andere Ansätze (Näheres siehe Laufvögel).
Vier Unterarten werden für gewöhnlich unterschieden:
- Der Nordafrikanische Strauß (Struthio camelus camelus) lebt in den Savannen Westafrikas und ist über die Sahelzone bis ins westliche Äthiopien verbreitet; nördlich der Sahara ist er ausgestorben.
- Der Massai-Strauß (Struthio camelus massaicus) lebt in Kenia und Tansania.
- Der Südafrikanische Strauß (Struthio camelus australis) findet sich im südlichen Afrika.
- Der heute ausgestorbene Arabische Strauß (Struthio camelus syriacus) lebte in Westasien.
Populationen der Westsahara wurden bisweilen als sechste Unterart abgetrennt, die Zwergstrauß (Struthio camelus spatzi) genannt wurde. Sie sind im Schnitt kleiner, und ihre Eierschalen haben eine andere Struktur. Von der Fachwelt wird diese Unterart größtenteils abgelehnt. Der ebenfalls ursprünglich als Unterart geführte Somalistrauß wird aufgrund von DNA-Analysen heute als eigenständige Art (Struthio molybdophanes) betrachtet.
Unterschieden sind die einzelnen Unterarten vor allem durch die Farben der Hautpartien von Hals und Beinen der Hähne. Die Hennen der Unterarten sind dagegen kaum voneinander zu unterscheiden. Hals und Beine sind beim Nordafrikanischen Strauß, beim Massaistrauß und beim Südafrikanischen Strauß rosafarben, beim Somali-Strauß blaugrau. Die Intensität des Rosatons ist bei jeder Unterart verschieden. Der Nordafrikanische Strauß hat zudem einen Halsring aus weißen Federn; etwas weniger stark ausgeprägt findet man diesen auch beim Massai-Strauß. Er fehlt beim Somali-Strauß und beim Südafrikanischen Strauß.
Fossilgeschichte
Der Ursprung der Familie der Straußenvögel ist bisher wenig geklärt. Als ältester Vertreter gilt manchen Fachleuten die Gattung Palaeotis, deren Fossilien aus dem Mittleren Eozän in der Grube Messel und im Geiseltal gefunden wurden. Diese Vertreter größerer Laufvögel zeigen allerdings anderen Bearbeitern zufolge mehr Ähnlichkeiten mit den Nandus und könnten als deren Schwestergruppe eingestuft werden. Neueren Untersuchungen zufolge steht aber Palaeotis an der Basis der Entwicklung der Gruppe der Laufvögel und ist somit ein entfernter Vorfahre des Afrikanischen Straußes.
Vögel, die unbestritten zu den Straußen gehören, sind seit dem Miozän belegt. Damit ist Struthio eine sehr alte Vogelgattung. Struthio orlovi aus dem Miozän der Republik Moldau ist die älteste bekannte Art. Im Pliozän lebten mehrere Arten in Asien, beispielsweise in der Mongolei und in Ostasien (Struthio chersonensis, Struthio mongolicus, Struthio wimani). Der Asiatische Strauß (Struthio asiaticus) lebte im Pleistozän in den Steppen Zentralasiens. Im Pleistozän tauchte der heute lebende Afrikanische Strauß auf, dessen Verbreitungsgebiet während der letzten Eiszeit auch Spanien und Indien umfasste. An der Fundstätte Dmanissi, wo sich die ältesten menschlichen Fossilien außerhalb Afrikas fanden, entdeckte man 1983 und 2012 je einen Oberschenkelknochen des Riesenstraußes (Struthio dmanisensis).
Erste Erkenntnisse über das Vorkommen von Straußen in Indien gehen in die 1880er Jahre zurück. Damals fanden sich Knochen in den Siwaliks am Südabfall des Himalaya. 1958 entdeckte Sali die ersten Eierschalen. Das Britische Museum in London hat die Richtigkeit des Fundes bestätigt. Seit einigen Jahren sind auch Bruchstücke von Straußeneierschalen aus China nachgewiesen. Weiter nördlich finden sich Abbildungen von Straußen in der Felsbildkunst der Inneren Mongolei. Durch den Wechsel von trockenem Klima zum feuchten Monsunklima am Ende der Eiszeit wurde den asiatischen Straußen die Lebensgrundlage entzogen.
Geschichte, mythologische und magische Aspekte
In der sogenannten Apollo-11-Höhle in Namibia fanden Archäologen künstliche Perlen aus Straußenei, die aus dem 9. Jahrtausend v. Chr. stammen. Bei archäologischen Ausgrabungen fanden sich gravierte Straußeneier möglicherweise aus dem Capsien (um 6500 v. Chr. oder früher). Ebenso gibt es Fragmente verzierter Straußeneier aus dem Epipaläolithikum aus der nördlichen Sahara. Diese sind mit geometrischen Mustern geschmückt, wie sie auch naturalistische Darstellungen von der Natur geben. Auf diesen, ebenso wie auf Steinplaketten derselben Zeit, sind unter anderem auch Strauße abgebildet. In Indien sind über 40 Fundstellen mit Bruchstücken von Straußeneierschalen entdeckt worden. Sie liegen in den westlichen und zentralen Bundesstaaten Uttar Pradesh, Maharastra, Madhya Pradesh und Rajasthan. Radiocarbonuntersuchungen belegen, dass einige vor 25.000 bis 40.000 Jahren mit Gravierungen versehen wurden. Zusammen mit den Eischalen wurde eine Steinindustrie des Oberen Paläolithikums (Altsteinzeit) gefunden.
Im Alten Ägypten waren Strauße wichtige Zucht- und Jagdtiere, die als Eier-, Fleisch- und Federlieferanten große Bedeutung hatten. Die Jagd auf Strauße war bis ins Neue Reich ein besonderes gesellschaftliches Vergnügen. Die großen, weißen Schmuckfedern galten aufgrund ihrer ebenmäßigen und symmetrischen Bewimperung und eleganten Gestalt als Symbol des Lichts und der Gerechtigkeit und schmückten königliche Standarten und Prunkwedel. Aus dem antiken Griechenland und Syrien sind Strauße als Zug- und sogar Reittiere belegt.
Straußeneier dienten als Grabschmuck mit kultischer Funktion: Die ältesten Funde stammen aus der altägyptischen Stadt Abydos und werden auf etwa 1800 v. Chr. datiert, punische Gräber bei Karthago und Gräber in Fessan waren ebenso mit Straußeneiern geschmückt. 1771 wurde von Straußeneiern an einem muslimischen Grab bei Palmyra berichtet. In Europa fanden sich Straußeneier als Grabbeigabe in Mykene und mehrfach in antiker Zeit in Italien.
In vielen Regionen in Subsahara-Afrika haben Strauße Eingang in Rituale, Märchen und Fabeln gefunden. Einen praktischen Nutzen haben die Eier für die Khoisan, die sie als Trinkgefäße verwenden oder Halsbänder und Armreife aus den Schalen fertigen.
Auf der Arabischen Halbinsel fanden Archäologen an zahlreichen Stellen bemalte Straußeneierschalen aus dem 2. und 1. Jahrtausend v. Chr., die als Behälter verwendet wurden. Es bestand vermutlich ein Jagdverbot auf die Vögel in Gegenden, wo man sie als Gottheiten ansah. Im Unterschied zum alten Mesopotamien wurde ihr Fleisch offensichtlich nicht verzehrt. In der islamischen Zeit dienten die Eierschalen besonders in den Moscheen als Öllampen. Richard Francis Burton schilderte sie Mitte des 19. Jahrhunderts als beliebtes Souvenir von Mekka-Pilgern. Dass es ein Verbot gab, Straußeneier während der Pilgerreise zu zerschlagen, lässt sich als Hinweis auf eine gewisse Verehrung des Vogels deuten.
Im islamischen Volksglauben Nordafrikas hat sich der magische Aspekt des Straußenvogels mancherorts noch erhalten. So krönen fünf (zur Zahl vergleiche Hamsa) Straußeneierschalen das Minarett von Chinguetti in Mauretanien.
Eine ebensolche beschützende Funktion sollen Straußeneier haben, die sehr häufig an den Dachspitzen äthiopisch-orthodoxer Kirchengebäude befestigt sind oder über den Türen zum Altarraum hängen. Analog wie der Strauß stets seine Eier bewacht, beschirmen diese nun das Gotteshaus. Ein anderer Bezug zum Strauß verweist auf seine Vorbildfunktion: So wie der Vogel seine im Sand vergrabenen Eier nicht aus dem Blick verliert, möge der Gläubige beim Gebet seine ungeteilte Aufmerksamkeit Gott zukommen lassen.
Im christlichen europäischen Mittelalter konnte dasselbe Bild gegenteilig interpretiert werden, indem der Strauß seine vergrabenen Eier vergisst und so zum Sünder wird, der seine Pflichten gegenüber Gott vernachlässigt. Eine sprichwörtlich negative Vorstellung ist auch der Strauß, der seinen Kopf in den Sand steckt.
Im Christentum war der Strauß ebenso wie das Einhorn ein Symbol für die Jungfräulichkeit. Es wurden Vorstellungen des Physiologus aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. aufgegriffen, wonach der Vogel seine Eier von der Sonne ausbrüten lässt oder die Eier nur anzuschauen braucht, damit sie bebrütet werden. Ab dem 16. Jahrhundert wurde der Strauß zu einem der Attribute der Gerechtigkeit (Iustitia). Aus den Schalen von Straußeneiern wurden prunkvolle, reichverzierte Trinkgefäße und Pokale gefertigt. Das exotische, kostbare Material wurde in Fassungen aus Edelmetall montiert und als Reliquiar oder profanes Prunkstück in den Kirchenschätzen oder Kunst- und Wunderkammern Europas aufbewahrt.
Im Iran gilt der Strauß, persisch shotor-morgh (shotor „Kamel“, morgh „Vogel“), als Sinnbild eines Drückebergers: Fordert man ihn auf zu fliegen, behauptet er ein Kamel zu sein, will man ihm aber Lasten aufladen, gibt er an, ein Vogel zu sein. Daher lautet das persische Sprichwort: Entweder sei ein Vogel und fliege, oder sei ein Kamel und trage! Das bedeutet „Entscheide dich!“ oder „Übernimm Verantwortung!“.
Nutzung
Als im 18. Jahrhundert Straußenfedern als Hutschmuck der reichen Damenwelt Europas in Mode kamen, begann die Jagd auf die Vögel solche Ausmaße anzunehmen, dass sie den Bestand der Art bedrohte. In Westasien, Nordafrika und Südafrika wurde der Strauß restlos ausgerottet. Im 19. Jahrhundert begann man, Strauße in Farmen zu züchten, da frei lebende Strauße extrem selten geworden waren. Die erste dieser Farmen entstand 1838 in Südafrika. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr Straußenfarmen auch in Europa und Nordamerika eröffnet. In Teilen Südamerikas erlebt die Straußenzucht seit einigen Jahren einen Boom. Vor allem in Brasilien, Kolumbien, Peru und Bolivien gelten die Farmen als lukrative alternative Erwerbsquelle.
Heute spielen die Federn in der Straußenzucht kaum noch eine Rolle. Man züchtet die Strauße nun vor allem wegen ihres Fleisches und der graublauen Haut, aus der man Leder herstellt. Das Fleisch des Straußes hat einen ganz eigenen Geschmack, der am ehesten mit Rindfleisch oder dem des Bison zu vergleichen ist. Aus den Schalen der Eier fertigt man Lampenschirme und Schmuckgegenstände.
In Südafrika (Weltmarktanteil: 75 %) werden je 45 % der Einnahmen aus der Straußenzucht durch Fleisch und Haut erzielt, 10 % durch Federn. In Europa wird durch Fleisch 75 % und die Haut 25 % eingenommen.
Eine Attraktion für Einheimische und Touristen in Südafrika ist es, nach alter Tradition Strauße als Reittiere zu verwenden oder sie vor einen Karren zu spannen. Als Zentrum für Straußenreiten in Südafrika gilt Oudtshoorn in der Provinz Westkap. Wettrennen mit Jockeys auf Straußen und Wagenrennen wurden ab etwa 1900 auch in den Vereinigten Staaten veranstaltet.
Etymologie
Das Wort Strauß stammt vom altgriechischen strouthiōn (στρουθίον), was so viel wie ‚großer Spatz‘ bedeutet. Die Griechen bezeichneten den Strauß auch als ‚Kamelspatz‘ (στρουθοκάμηλος strouthokamēlos), was den wissenschaftlichen Namen der Art, Struthio camelus, erklärt.
Auffallend ist, dass der Strauß in verschiedenen Sprachen den verdeutlichenden Zusatz Vogel trägt. Dem deutschen Vogel Strauß entspricht so der niederländische struisvogel und der schwedische fågeln struts. Die englische Bezeichnung ostrich, das französische autruche und das portugiesische und spanische avestruz gehen alle gleichermaßen auf das lateinische avis struthio zurück – avis bedeutet ebenfalls ‚Vogel‘.
Literatur
- Monika Baur-Röger: Prähistorische Straußenei-Artefakte aus der Ostsahara. In: Archäologische Informationen Bd. 12 Nr. 2 (1989) S. 262.
- Josep del Hoyo: Ostrich to Ducks. Lynx, Barcelona 1992, ISBN 84-87334-10-5 (Handbook of the Birds of the World. Band 1.)
- Stephen J. Davies: Ratites and Tinamous. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-854996-2.
- Egon Friedell: Kulturgeschichte Ägyptens und des alten Orients. Beck, Hamburg 2009, ISBN 978-3-406-58465-7.
- Caesar Rudolf Boettger: Die Haustiere Afrikas. Ihre Herkunft, Bedeutung und Aussichten bei der weiteren wirtschaftlichen Erschliessung des Kontinents. Fischer, Michigan 1958.
- Burchard Brentjes: Die Haustierwerdung im Orient. Ein archäologischer Beitrag zur Zoologie. Ziemsen, Trier 1965.
Weblinks
- Struthio camelus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 18. Dezember 2008.
- Afrikanische Strauß (Struthio camelus) auf eBird.org, abgerufen am 23. Juni 2023.
Einzelnachweise
- Christopher M. Perrins (Hrsg.): Die BLV-Enzyklopädie Vögel der Welt. Aus dem Englischen von Einhard Bezzel. BLV, München/Wien/Zürich 2004, ISBN 3-405-16682-9, S. 35 (Titel der englischen Originalausgabe: The New Encyclopedia Of Birds. Oxford University Press, Oxford 2003).
- 1: Schambein 2: Sitzbein 3: Darmbein 4:Symphyse 5: Synsacrum 6: Nierengruben 7: Oberschenkelknochen 8: Pygostyl
- 1: Brustbein 2: Rabenbein 3: Schlüsselbein 4: Schulterblatt 5: Oberarm 6: Rippen 7: Oberschenkel 8: Schienbein 9: Wadenbein
- Christoph Ochs: Der Souss-Massa Nationalpark (Marokko). Naturkundliche Beiträge des DJN 35, 2008, S. 19–35.
- P. J. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 1, Ratites to Ducks, Oxford University Press, Oxford 1990, ISBN 0-19-553068-3, S. 68.
- P. J. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 1, Ratites to Ducks, Oxford University Press, Oxford 1990, ISBN 0-19-553068-3, S. 69.
- Elke Brüser: Staunen über den Strauß. In: www.fluegelschlag-birding.de. Elke Brüser, abgerufen am 19. Februar 2020.
- Nicole Brand Ederli, Francisco Carlos Rodrigues de Oliveira: Comparative morphology of the species of Libyostrongylus and Codiostomum, parasites from ostriches, Struthio camelus, with a identification key to the species. In: Revista Brasileira de Parasitologia Veterinária/Brazilian Journal of Veterinary Parasitology. 2014, Band 23, Nummer 3, S. 291–300 doi:10.1590/S1984-29612014061.
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Autor: www.NiNa.Az
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Der Afrikanische Strauss Struthio camelus ist eine Vogelart aus der Familie der Strausse und ist nach dem eng verwandten Somalistrauss der grosste lebende Vogel der Erde Wahrend er heute nur noch in Afrika sudlich der Sahara heimisch ist war er in fruheren Zeiten auch in Westasien beheimatet Fur den Menschen war der Strauss wegen seiner Federn seines Fleisches und seines Leders seit jeher von Interesse was in vielen Regionen zur Ausrottung des Vogels fuhrte Afrikanischer StraussStraussenpaar am Cape PointSystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Urkiefervogel Palaeognathae Ordnung StruthioniformesFamilie Strausse Struthionidae Gattung Strausse Struthio Art Afrikanischer StraussWissenschaftlicher NameStruthio camelusLinnaeus 1758MerkmaleStraussenpaarLange Wimpern schutzen die Augen Die Mannchen des Strausses sind bis zu 250 Zentimeter hoch und haben ein Gewicht bis zu 135 Kilogramm Weibchen sind kleiner Sie sind 175 bis 190 Zentimeter hoch und 90 bis 110 Kilogramm schwer Die Mannchen Hahne genannt haben ein schwarzes Gefieder Davon setzen sich die Schwungfedern der Flugel und der Schwanz weiss ab Die Weibchen Hennen genannt tragen dagegen ein erdbraunes Gefieder Flugel und Schwanz sind bei ihnen heller und haben eine weisslichgraue Farbe Das Jugendkleid ahnelt dem Aussehen des Weibchens ohne die charakteristische Absetzung von Flugeln und Schwanz Frisch geschlupfte Kuken sind dagegen rehbraun ihr Daunenkleid weist dunkle Tupfen auf Die Daunen des Ruckengefieders sind igelartig borstig aufgestellt Die nackten Beine sowie der Hals sind je nach Unterart grau graublau oder rosafarben Beim Mannchen leuchtet die Haut wahrend der Brutzeit besonders intensiv Der Strauss hat einen langen uberwiegend nackten Hals Der Kopf ist in Relation zum Korper klein Die Augen sind mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern die grossten aller Landwirbeltiere Das Becken der Strausse ist ventral durch eine Schambeinfuge Symphysis pubica geschlossen Dies ist nur bei straussenartigen Vogeln so Es wird von den drei spangenartigen Beckenknochen Darmbein Sitzbein Schambein gebildet zwischen denen grosse Offnungen bestehen die durch Bindegewebe und Muskulatur verschlossen sind Der Strauss hat sehr lange Beine mit einer kraftigen Laufmuskulatur Seine Hochstgeschwindigkeit betragt etwa 70 km h eine Geschwindigkeit von 50 km h kann der Strauss etwa eine halbe Stunde halten Als Anpassung an die hohe Laufgeschwindigkeit besitzt der Fuss einzigartig bei Vogeln nur zwei Zehen Didactylie Zudem konnen die Beine als wirkungsvolle Waffen eingesetzt werden Beide Zehen tragen Krallen von denen die an der grosseren inneren Zehe bis zu 10 cm lang ist SkelettSkelett in der Seitenansicht Straussenbecken von unten Straussenbecken von vorn Schadel Krallen an den Flugeln Das Brustbein tragt wie bei allen Straussenartigen keinen Brustbeinkamm Dadurch wirkt es platt und flach wie ein Floss lateinisch Ratis weshalb diese Vogelgruppe auch als Ratiten bezeichnet wird Wie alle Vogel besitzt der Strauss einen vollstandigen Schultergurtel Eine Besonderheit ist die starke Verschmelzung von Rabenbein Os coracoideum und Schlusselbein Clavicula zwischen denen lediglich ein ovales Loch offen bleibt Die Flugel sind fur Laufvogel recht gross aber wie bei allen Laufvogeln nicht zum Fliegen geeignet Das Eigengewicht eines Strausses liegt weit uber dem Gewicht das es einem Vogel noch ermoglichen wurde sich in die Luft zu erheben Die Flugel dienen stattdessen zur Balz zum Schattenspenden und zum Halten des Gleichgewichts beim schnellen Laufen Als einziger rezenter Vogel hat der Strauss an allen drei Fingern Krallen Siehe auch VogelskelettStimmeZu den typischsten Lautgebungen des Strausses gehort ein Ruf des Mannchens der dem Brullen eines Lowen ahnelt Ein tiefes bu bu buuuuu huuu wird mehrmals wiederholt Der Laut wird bei der Balz und beim Austragen von Rangstreitigkeiten ausgestossen Daneben sind Strausse beiderlei Geschlechts zu pfeifenden schnaubenden und knurrenden Lauten in der Lage Nur junge Straussenkuken geben auch melodischere Rufe von sich die dazu dienen das Muttertier auf sich aufmerksam zu machen Verbreitung und LebensraumVerbreitung orange Nordafrikanischer Strauss S c camelus grun Massai Strauss S c massaicus rot Sudafrikanischer Strauss S c australis und gelb der heute als eigene Art geltende Somali Strauss S molybdophanes Das naturliche Verbreitungsgebiet des Strausses ist Afrika insbesondere Ost und Sudafrika Ausgestorben ist er auf der Arabischen Halbinsel und in Westasien ebenso in Nordafrika Eine kleine Population wurde Mitte der 1990er Jahre im Nationalpark Souss Massa in Marokko wieder eingefuhrt Strausse leben in offenen Landschaften wie Savannen und Wusten Sie bevorzugen Habitate mit kurzem Gras und nicht zu hohem Baumbestand wo das Gras hoher als einen Meter wachst fehlen Strausse Gelegentlich dringen sie in Buschland vor bleiben dort aber nicht lange da sie an schneller Fortbewegung gehindert werden und dort nicht weit blicken konnen Reine Wusten ohne Vegetation eignen sich nicht als standiger Lebensraum werden aber auf Wanderungen durchquert Weil Strausse ihren gesamten Flussigkeitsbedarf aus der Nahrung beziehen konnen benotigen sie keinen Zugang zum Wasser und lange Trockenperioden sind ebenfalls kein Problem fur sie Afrikanische Strausse wurden erstmals 1869 nach Australien eingefuhrt weitere Importe folgten in den 1880er Jahren Mit den importierten Straussen sollten in Australien Farmen fur die Belieferung der Modeindustrie mit Federn aufgebaut werden Bereits vor der Jahrhundertwende gab es verwilderte Strausse deren Ansiedlung auf einigen Farmen gezielt gefordert wurde 1890 lebten 626 Strausse in der Nahe von Port Augusta und der Stadt Meningie 1912 betrug die Zahl 1 345 Individuen Nachdem die Nachfrage nach Straussenfedern nach Ende des Ersten Weltkrieges zusammenbrach kam es zu weiteren Freilassungen die Zahl der ausgewilderten Strausse ist jedoch nicht bekannt Im australischen Bundesstaat Western Australia konnten sich Strausse freilebend nicht etablieren in New South Wales vermehrten sich in den Regionen in denen Strausse ausgewildert wurden diese Strausse in den ersten Jahren der Bestand blieb dann uber einige Zeit stabil und nahm dann stetig ab In vielen Regionen in denen Strausse uber mehrere Jahre lebten waren sie in der Mitte des 20 Jahrhunderts wieder verschwunden Nordlich von Port Augusta gab es in den 1970er Jahren noch einen Bestand von 150 bis 200 Straussen Wahrend der langanhaltenden Durre von 1980 bis 1982 starben die meisten dieser Vogel Nach 1982 wurden dort nur noch 25 bis 30 Strausse gezahlt Der Arabische Strauss wurde am Anfang des 20 Jahrhunderts ausgerottet Diese Unterart war in Palastina und Syrien noch bis zum Ersten Weltkrieg recht haufig wurde dann aber durch motorisierte Jagden mit Schusswaffen vernichtet Das letzte wild lebende Tier starb 1966 in Jordanien 1973 wurden Strausse in der Wuste Negev in Israel freigesetzt wodurch sie dort inzwischen wieder heimisch sind Es handelt sich jedoch um Nordafrikanische Strausse also eine andere Unterart Mit der Unterart Struthio camelus camelus wurden im 20 Jahrhundert in Vorderasien partiell Aussiedlungsversuche unternommen Eine Population lebt im Mahazat as Sayd Schutzgebiet in Saudi Arabien eine weitere im Reservat Hai Bar in Israel Die Art insgesamt ist nicht bedroht da sie vor allem in Ostafrika noch haufig ist Regional ist der Strauss jedoch selten so in Westafrika LebensweiseSudafrikanischer Strauss im Addo NationalparkGruppe Sudafrikanischer Strausse in der Nahe eines Wasserlochs in Namibia Strausse sind tagaktive Vogel die besonders in den Dammerungsstunden aktiv sind In Zeiten mit knappem Nahrungsangebot mussen sie grosse Wanderungen unternehmen und sind in der Lage in der Mittagssonne zu wandern Nachts ruhen sie wobei sie fur gewohnlich die Halse aufrecht und die Augen geschlossen halten Nur fur kurze Tiefschlafphasen werden Hals und Kopf auf das Ruckengefieder oder auf den Boden gebettet Ausserhalb der Brutzeit leben Strausse fur gewohnlich in lockeren Verbanden die zwei bis funf in manchen Gegenden aber auch hundert und mehr Tiere umfassen konnen In Wustengegenden sammeln sich bis zu 680 Tiere um Wasserlocher Der Zusammenhalt der Straussenverbande ist locker denn die Mitglieder der Gruppe kommen und gehen nach Belieben Oft sieht man auch einzelne Strausse Trotzdem gibt es innerhalb der Gruppen klare Hierarchien Rangstreitigkeiten werden meistens durch und Drohgebarden geregelt dabei werden Flugel und Schwanzfedern aufgestellt und der Hals aufrecht gehalten Der rangniedrigere Vogel zeigt seine Unterwerfung indem er den Hals U formig biegt und den Kopf nach unten halt auch Flugel und Schwanz zeigen nach unten Selten kann eine Rangstreitigkeit auch in einen kurzen Kampf munden Zur Fortpflanzungszeit losen sich die losen Verbande auf und geschlechtsreife Mannchen beginnen mit dem Sammeln eines Harems Der Umgang mit Straussen ist nicht ungefahrlich Vor allem die Hahne sind wahrend der Brutzeit angriffslustig Eindringlinge werden dabei mit Fusstritten traktiert Die Wucht und vor allem die scharfen Krallen konnen dabei zu schweren Verletzungen oder gar zum Tode fuhren Ernahrung Strausse sind vorwiegend Pflanzenfresser nehmen gelegentlich aber auch Insekten und andere Kleintiere zu sich Vorwiegend fressen sie Korner Graser Krauter Blatter Bluten und Fruchte Insekten wie Raupen und Heuschrecken sind nur Beikost Bevorzugt wird Nahrung die vom Boden aufgepickt werden kann Nur ausnahmsweise werden Blatter oder Fruchte von Strauchern oder Baumen abgelesen Strausse konnen ihre Nahrung optimal verwerten wofur ein 14 Meter langer Darm sorgt Der Muskelmagen kann bis zu 1300 Gramm Nahrung aufnehmen Um die Zerkleinerung der Nahrung zu fordern schlucken Strausse Sand und Steine Gastrolithen und haben die Neigung alle moglichen kleinen Objekte aufzupicken die ahnliche Zwecke erfullen konnten In Straussenmagen wurden daher schon Munzen Nagel und ahnliche Gegenstande gefunden Bis zu 45 Prozent des Muskelmagen Inhalts konnen solche als Verdauungshilfe geschluckten Materialien betragen Der Fuss mit seinen Krallen ist eine gefahrliche WaffeFeinde Die wichtigsten Feinde des Strausses sind Lowen Leoparden und Geparde Indem sich Strausse meistens in Gruppen aufhalten schutzen sie sich durch gemeinsame Beobachtung vor der Gefahr Dadurch verringert sich fur den einzelnen Vogel das Risiko als Beute auserwahlt zu werden zudem hat jedes Gruppenmitglied mehr Zeit zum Fressen In den Savannen schliessen sich Strausse oft den Herden von Zebras und Gazellen an da diese Tiere wachsam nach denselben Raubtieren Ausschau halten ParasitenParasitische Einzeller des Darms sind Balantidium coli Kryptosporidien Kokzidien der Gattungen Eimeria und Isospora Entamoeba spp spp spp und Giardia intestinalis Histomonas meleagridis befallt die Leber Trichomonas Arten die Speiserohre und Toxoplasma gondii das Zentralnervensystem und sind Blutparasiten Der Saugwurm befallt das Auge der Bandwurm den Dunndarm Daruber hinaus sind eine Reihe von Fadenwurmern fur den Strauss beschrieben Haarwurmer Libyostrongylus Arten und sind Parasiten des Verdauungstrakts ist ein Unterhautparasit Der Luftrohrenwurm und befallen den Atemtrakt kommt in der Leibeshohle vor Larven von Baylisascaris konnen das Gehirn befallen Kopf im Sand source source source source source source Rennende Strausse Hauptartikel Kopf in den Sand stecken Eine alte Redensart besagt dass der Strauss bei Bedrohung durch Feinde den Kopf in den Sand steckt Tatsachlich rettet sich der Strauss der sehr schnell laufen kann meist durch Davonlaufen Er ist aber auch in der Lage sich mit einem gezielten Tritt zu verteidigen der einen Lowen oder einen Menschen zu toten vermag Vor allem brutende Strausse legen sich jedoch bei nahender Gefahr oft auf den Boden und halten Hals und Kopf dabei gerade ausgestreckt Da aus der Ferne der flach am Boden liegende Hals nicht mehr zu sehen ist konnte dieses Verhalten zu der Legende gefuhrt haben Denkbar ware auch dass man bei der Beobachtung von Straussen auf grossere Distanz durch flirrende Luft uber heissem Steppenboden einer optischen Tauschung erlegen ist Bei diesem Effekt verschwindet der Kopf grasender Strausse optisch fur den entfernten Betrachter FortpflanzungAusgestulpter Penis bei einem Strauss im Etosha NationalparkStrauss beim Balzritual auf Farm Neuhof in Namibia 2018 22 676111111111 19 274166666667Revier Balz Begattung und Gelege Brutende Straussenhenne im Tierpark Berlin beim Platzieren der EierStraussenei rechts im Vergleich zu einem HuhnereiEin Nest verlassener Strausseneier in der Kalahari Farm Buitepos 2018 24 40 22 S 019 59 07 E 24 672777777778 19 985455555556 Die Paarungszeit ist in unterschiedlichen Regionen Afrikas sehr verschieden In den Savannen Afrikas fallt sie in die Trockenzeit zwischen Juni und Oktober In trockeneren Gegenden zum Beispiel in der Wuste Namib dauert die Fortpflanzungszeit hingegen das ganze Jahr an Die Hahne werden in der Paarungszeit territorial Sie verteidigen dann ein Revier mit einer Flache zwischen 2 und 15 Quadratkilometern Die Grosse des Reviers ist dabei abhangig vom Nahrungsangebot Je fruchtbarer der Landstrich ist in dem sich das Revier befindet desto kleiner ist es Zur Revierverteidigung zahlen revieranzeigende Rufe sowie ein Patrouillieren des Reviers Andere Mannchen werden vom territorialen Hahn durch Drohgebarden aus dem Revier vertrieben Weibchen jedoch mit einem Balzritual empfangen Obwohl es auch monogame Paare gibt hat in der Regel ein Hahn einen ganzen Harem Eines der Weibchen ist dabei eindeutig als Haupthenne auszumachen Es bleibt mit dem Hahn oft uber mehrere Jahre zusammen und hat ebenso wie der territoriale Hahn ein eigenes Territorium mit einer Grosse von bis zu 26 Quadratkilometern Daneben gibt es mehrere meist recht junge rangniedrige Weibchen die sogenannten Nebenhennen Strausse haben einen Penis der zur Begattung ausgestulpt wird aber auch immer dann sichtbar ist wenn sich der Hahn erleichtert Denn dabei stort der Penis der meist in dem Kanal der Kloake ruht Viele Vogelarten pressen bei der Begattung nur die Kloakenoffnungen aufeinander aber Enten Ganse und auch die Straussenverwandtschaft verfugt uber einen ausstulpbaren Penis Der Hahn paart sich zunachst mit der Haupthenne dann mit den Nebenhennen Der Paarung geht ein Balzritual voraus bei dem der Hahn seine Flugel prasentiert und sie abwechselnd auf und ab schwingt Gleichzeitig blast er seinen farbigen Hals auf und lasst ihn ebenfalls abwechselnd nach links und rechts pendeln Mit stampfenden Fussen geht der Hahn in dieser Position auf die Henne zu Das Weibchen zeigt seine Paarungsbereitschaft mit einer Demutsgeste bei der es den Kopf und die Flugel hangen lasst Im Anschluss an die Paarung wahlt die Haupthenne eine der Nestgruben die der Hahn zuvor angelegt hat Dies sind mit den Fussen in die Erde gekratzte Kuhlen mit einem Durchmesser von etwa drei Metern Die Nebenhennen legen ihre Eier in dasselbe Nest und werden nach dem Legen von der Haupthenne vertrieben Oft gehen sie danach in das Revier eines anderen Straussenhahns mit dem sie sich ebenfalls paaren Die Haupthenne legt durchschnittlich acht selten bis zu zwolf Eier Hinzu kommen je Nebenhenne zwei bis funf Eier In den grossen Gemeinschaftsnestern liegen am Ende bis zu 80 Eier Die Eier sind glanzend weiss bis zu 1 900 Gramm schwer und haben einen Durchmesser von 15 Zentimetern ihr Inhalt entspricht dem von 24 Huhnereiern Die Eierschale ist 2 bis 3 mm dick Damit zahlen sie absolut gesehen zu den grossten Eiern der Welt in Relation zur Korpergrosse des ausgewachsenen Tiers sind sie jedoch die kleinsten Das unbefruchtete Ei besteht zuerst aus einer einzigen Zelle Brutpflege und Aufzucht der Jungvogel Kuken Nur das eigentliche Paar verbleibt schliesslich am Nest und sorgt gemeinsam fur die Brut Da ein Vogel mit seinem Korper nur maximal 20 Eier bedecken kann entfernt die Haupthenne zuvor die uberschussigen Eier der inzwischen vertriebenen Nebenhennen In der Mitte des Nestes werden die eigenen Eier platziert die von der Haupthenne offenbar an Grosse und Gewicht erkannt werden Obwohl die eigenen Eier also bevorzugt werden ist immer noch Raum fur zehn bis funfzehn Eier von Nebenhennen die mit ausgebrutet werden Doch nicht nur die Nebenhennen profitieren von dieser Verhaltensweise Wird das Gelege von Eierraubern angegriffen sind mit hoherer Wahrscheinlichkeit die aussen liegenden Eier der Nebenhennen betroffen was die Eier der Haupthenne zusatzlich schutzt Fur gewohnlich werden die Eier bei Tage von der Henne und bei Nacht vom Hahn bebrutet Zahlreiche Raubtiere vor allem Schakale Hyanen und Schmutzgeier versuchen immer wieder die brutenden Vogel vom Nest fortzulocken um an die Eier zu gelangen Nur zehn Prozent aller Gelege werden erfolgreich ausgebrutet Nach sechs Wochen schlupfen die Kuken Sie tragen bereits ein hellbraunes Daunenkleid und sind Nestfluchter Die Elternvogel fahren mit der Brutpflege fort indem sie ihre Flugel uber den Jungen ausbreiten um sie so vor Sonne und Regen zu schutzen Im Alter von nur drei Tagen verlassen die Kuken erstmals das Nest und folgen den Eltern uberallhin Gelegentlich treffen zwei Straussenpaare aufeinander Dabei kommt es zu Drohgebarden und oft zu Kampfen bei denen ein Paar siegreich ist und anschliessend die Jungen des unterlegenen Paares ubernimmt Auf diese Weise kann ein starkes Paar etliche Junge anderer Paare um sich sammeln In einem Fall wurde ein Straussenpaar mit 380 Kuken beobachtet Dieses Verhalten fuhrt wie das Ausbruten der Eier der Nebenhennen wiederum dazu dass bei einem Angriff von Raubtieren mit hoherer Wahrscheinlichkeit die fremden und nicht die eigenen Kuken betroffen sind Trotzdem vollenden nur etwa 15 Prozent der Kuken ihr erstes Lebensjahr Mit drei Monaten wechseln die Jungen vom Daunen zum Jugendkleid Nach einem Jahr sind sie so gross wie die Elternvogel Geschlechtsreif werden weibliche Strausse mit zwei Jahren Mannliche Jungstrausse tragen das Federkleid adulter Hahne bereits mit zwei Jahren Fortpflanzungsfahig sind sie jedoch erst mit drei bis vier Jahren Afrikanische Strausse haben eine Lebenserwartung von etwa 30 bis 40 Jahren in Zoos werden sie auch bis uber 50 Jahre alt SystematikEin Massai Strauss Struthio camelus massaicus Der Afrikanische Strauss ist eine Art der Strausse Struthionidae von denen neben dem Somalistrauss Struthio molybdophanes ansonsten nur fossile Arten bekannt sind Welche andere Familie als Schwestergruppe der hoheren Gruppe der Struthioniformes ausgemacht werden kann ist umstritten Diskutiert werden die erst in jungerer Zeit ausgestorbenen Elefantenvogel Madagaskars und die Nandus bei Letzteren sind viele Zoologen davon uberzeugt dass sie ihre Ahnlichkeit zum Strauss in konvergenter Evolution erworben haben Eine neuerdings wieder diskutierte Hypothese sieht als Schwestergruppe des Strausses ein gemeinsames Taxon von Nandus und Steisshuhnern Oft wird der Strauss als basales Taxon an der Wurzel der Laufvogel eingeordnet hier gibt es jedoch auch zahlreiche andere Ansatze Naheres siehe Laufvogel Vier Unterarten werden fur gewohnlich unterschieden Der Nordafrikanische Strauss Struthio camelus camelus lebt in den Savannen Westafrikas und ist uber die Sahelzone bis ins westliche Athiopien verbreitet nordlich der Sahara ist er ausgestorben Der Massai Strauss Struthio camelus massaicus lebt in Kenia und Tansania Der Sudafrikanische Strauss Struthio camelus australis findet sich im sudlichen Afrika Der heute ausgestorbene Arabische Strauss Struthio camelus syriacus lebte in Westasien Populationen der Westsahara wurden bisweilen als sechste Unterart abgetrennt die Zwergstrauss Struthio camelus spatzi genannt wurde Sie sind im Schnitt kleiner und ihre Eierschalen haben eine andere Struktur Von der Fachwelt wird diese Unterart grosstenteils abgelehnt Der ebenfalls ursprunglich als Unterart gefuhrte Somalistrauss wird aufgrund von DNA Analysen heute als eigenstandige Art Struthio molybdophanes betrachtet Unterschieden sind die einzelnen Unterarten vor allem durch die Farben der Hautpartien von Hals und Beinen der Hahne Die Hennen der Unterarten sind dagegen kaum voneinander zu unterscheiden Hals und Beine sind beim Nordafrikanischen Strauss beim Massaistrauss und beim Sudafrikanischen Strauss rosafarben beim Somali Strauss blaugrau Die Intensitat des Rosatons ist bei jeder Unterart verschieden Der Nordafrikanische Strauss hat zudem einen Halsring aus weissen Federn etwas weniger stark ausgepragt findet man diesen auch beim Massai Strauss Er fehlt beim Somali Strauss und beim Sudafrikanischen Strauss FossilgeschichteDer Ursprung der Familie der Straussenvogel ist bisher wenig geklart Als altester Vertreter gilt manchen Fachleuten die Gattung Palaeotis deren Fossilien aus dem Mittleren Eozan in der Grube Messel und im Geiseltal gefunden wurden Diese Vertreter grosserer Laufvogel zeigen allerdings anderen Bearbeitern zufolge mehr Ahnlichkeiten mit den Nandus und konnten als deren Schwestergruppe eingestuft werden Neueren Untersuchungen zufolge steht aber Palaeotis an der Basis der Entwicklung der Gruppe der Laufvogel und ist somit ein entfernter Vorfahre des Afrikanischen Strausses Vogel die unbestritten zu den Straussen gehoren sind seit dem Miozan belegt Damit ist Struthio eine sehr alte Vogelgattung Struthio orlovi aus dem Miozan der Republik Moldau ist die alteste bekannte Art Im Pliozan lebten mehrere Arten in Asien beispielsweise in der Mongolei und in Ostasien Struthio chersonensis Struthio mongolicus Struthio wimani Der Asiatische Strauss Struthio asiaticus lebte im Pleistozan in den Steppen Zentralasiens Im Pleistozan tauchte der heute lebende Afrikanische Strauss auf dessen Verbreitungsgebiet wahrend der letzten Eiszeit auch Spanien und Indien umfasste An der Fundstatte Dmanissi wo sich die altesten menschlichen Fossilien ausserhalb Afrikas fanden entdeckte man 1983 und 2012 je einen Oberschenkelknochen des Riesenstrausses Struthio dmanisensis Erste Erkenntnisse uber das Vorkommen von Straussen in Indien gehen in die 1880er Jahre zuruck Damals fanden sich Knochen in den Siwaliks am Sudabfall des Himalaya 1958 entdeckte Sali die ersten Eierschalen Das Britische Museum in London hat die Richtigkeit des Fundes bestatigt Seit einigen Jahren sind auch Bruchstucke von Strausseneierschalen aus China nachgewiesen Weiter nordlich finden sich Abbildungen von Straussen in der Felsbildkunst der Inneren Mongolei Durch den Wechsel von trockenem Klima zum feuchten Monsunklima am Ende der Eiszeit wurde den asiatischen Straussen die Lebensgrundlage entzogen Geschichte mythologische und magische AspekteDas Olgemalde von Piero della Francesca 1472 zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoss Davor kniet der Auftraggeber Federico da Montefeltro uber der Szene hangt als Symbol der Jungfraulichkeit Marias ein StrausseneiVerkaufsplatz eines traditionellen Heilers Die angebotenen Produkte sollen von den in der Mitte platzierten Strausseneiern und federn wirkungssteigernd magisch aufgeladen werden Marrakesch auf dem Platz Djemaa El Fna In der sogenannten Apollo 11 Hohle in Namibia fanden Archaologen kunstliche Perlen aus Straussenei die aus dem 9 Jahrtausend v Chr stammen Bei archaologischen Ausgrabungen fanden sich gravierte Strausseneier moglicherweise aus dem Capsien um 6500 v Chr oder fruher Ebenso gibt es Fragmente verzierter Strausseneier aus dem Epipalaolithikum aus der nordlichen Sahara Diese sind mit geometrischen Mustern geschmuckt wie sie auch naturalistische Darstellungen von der Natur geben Auf diesen ebenso wie auf Steinplaketten derselben Zeit sind unter anderem auch Strausse abgebildet In Indien sind uber 40 Fundstellen mit Bruchstucken von Strausseneierschalen entdeckt worden Sie liegen in den westlichen und zentralen Bundesstaaten Uttar Pradesh Maharastra Madhya Pradesh und Rajasthan Radiocarbonuntersuchungen belegen dass einige vor 25 000 bis 40 000 Jahren mit Gravierungen versehen wurden Zusammen mit den Eischalen wurde eine Steinindustrie des Oberen Palaolithikums Altsteinzeit gefunden Im Alten Agypten waren Strausse wichtige Zucht und Jagdtiere die als Eier Fleisch und Federlieferanten grosse Bedeutung hatten Die Jagd auf Strausse war bis ins Neue Reich ein besonderes gesellschaftliches Vergnugen Die grossen weissen Schmuckfedern galten aufgrund ihrer ebenmassigen und symmetrischen Bewimperung und eleganten Gestalt als Symbol des Lichts und der Gerechtigkeit und schmuckten konigliche Standarten und Prunkwedel Aus dem antiken Griechenland und Syrien sind Strausse als Zug und sogar Reittiere belegt Strausseneier dienten als Grabschmuck mit kultischer Funktion Die altesten Funde stammen aus der altagyptischen Stadt Abydos und werden auf etwa 1800 v Chr datiert punische Graber bei Karthago und Graber in Fessan waren ebenso mit Strausseneiern geschmuckt 1771 wurde von Strausseneiern an einem muslimischen Grab bei Palmyra berichtet In Europa fanden sich Strausseneier als Grabbeigabe in Mykene und mehrfach in antiker Zeit in Italien In vielen Regionen in Subsahara Afrika haben Strausse Eingang in Rituale Marchen und Fabeln gefunden Einen praktischen Nutzen haben die Eier fur die Khoisan die sie als Trinkgefasse verwenden oder Halsbander und Armreife aus den Schalen fertigen Auf der Arabischen Halbinsel fanden Archaologen an zahlreichen Stellen bemalte Strausseneierschalen aus dem 2 und 1 Jahrtausend v Chr die als Behalter verwendet wurden Es bestand vermutlich ein Jagdverbot auf die Vogel in Gegenden wo man sie als Gottheiten ansah Im Unterschied zum alten Mesopotamien wurde ihr Fleisch offensichtlich nicht verzehrt In der islamischen Zeit dienten die Eierschalen besonders in den Moscheen als Ollampen Richard Francis Burton schilderte sie Mitte des 19 Jahrhunderts als beliebtes Souvenir von Mekka Pilgern Dass es ein Verbot gab Strausseneier wahrend der Pilgerreise zu zerschlagen lasst sich als Hinweis auf eine gewisse Verehrung des Vogels deuten Im islamischen Volksglauben Nordafrikas hat sich der magische Aspekt des Straussenvogels mancherorts noch erhalten So kronen funf zur Zahl vergleiche Hamsa Strausseneierschalen das Minarett von Chinguetti in Mauretanien Eine ebensolche beschutzende Funktion sollen Strausseneier haben die sehr haufig an den Dachspitzen athiopisch orthodoxer Kirchengebaude befestigt sind oder uber den Turen zum Altarraum hangen Analog wie der Strauss stets seine Eier bewacht beschirmen diese nun das Gotteshaus Ein anderer Bezug zum Strauss verweist auf seine Vorbildfunktion So wie der Vogel seine im Sand vergrabenen Eier nicht aus dem Blick verliert moge der Glaubige beim Gebet seine ungeteilte Aufmerksamkeit Gott zukommen lassen Im christlichen europaischen Mittelalter konnte dasselbe Bild gegenteilig interpretiert werden indem der Strauss seine vergrabenen Eier vergisst und so zum Sunder wird der seine Pflichten gegenuber Gott vernachlassigt Eine sprichwortlich negative Vorstellung ist auch der Strauss der seinen Kopf in den Sand steckt Im Christentum war der Strauss ebenso wie das Einhorn ein Symbol fur die Jungfraulichkeit Es wurden Vorstellungen des Physiologus aus dem 2 Jahrhundert n Chr aufgegriffen wonach der Vogel seine Eier von der Sonne ausbruten lasst oder die Eier nur anzuschauen braucht damit sie bebrutet werden Ab dem 16 Jahrhundert wurde der Strauss zu einem der Attribute der Gerechtigkeit Iustitia Aus den Schalen von Strausseneiern wurden prunkvolle reichverzierte Trinkgefasse und Pokale gefertigt Das exotische kostbare Material wurde in Fassungen aus Edelmetall montiert und als Reliquiar oder profanes Prunkstuck in den Kirchenschatzen oder Kunst und Wunderkammern Europas aufbewahrt Im Iran gilt der Strauss persisch shotor morgh shotor Kamel morgh Vogel als Sinnbild eines Druckebergers Fordert man ihn auf zu fliegen behauptet er ein Kamel zu sein will man ihm aber Lasten aufladen gibt er an ein Vogel zu sein Daher lautet das persische Sprichwort Entweder sei ein Vogel und fliege oder sei ein Kamel und trage Das bedeutet Entscheide dich oder Ubernimm Verantwortung NutzungDer Strauss als Zugtier Florida 1910 Dekoriertes Straussenei als Lampe Als im 18 Jahrhundert Straussenfedern als Hutschmuck der reichen Damenwelt Europas in Mode kamen begann die Jagd auf die Vogel solche Ausmasse anzunehmen dass sie den Bestand der Art bedrohte In Westasien Nordafrika und Sudafrika wurde der Strauss restlos ausgerottet Im 19 Jahrhundert begann man Strausse in Farmen zu zuchten da frei lebende Strausse extrem selten geworden waren Die erste dieser Farmen entstand 1838 in Sudafrika In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden immer mehr Straussenfarmen auch in Europa und Nordamerika eroffnet In Teilen Sudamerikas erlebt die Straussenzucht seit einigen Jahren einen Boom Vor allem in Brasilien Kolumbien Peru und Bolivien gelten die Farmen als lukrative alternative Erwerbsquelle Heute spielen die Federn in der Straussenzucht kaum noch eine Rolle Man zuchtet die Strausse nun vor allem wegen ihres Fleisches und der graublauen Haut aus der man Leder herstellt Das Fleisch des Strausses hat einen ganz eigenen Geschmack der am ehesten mit Rindfleisch oder dem des Bison zu vergleichen ist Aus den Schalen der Eier fertigt man Lampenschirme und Schmuckgegenstande In Sudafrika Weltmarktanteil 75 werden je 45 der Einnahmen aus der Straussenzucht durch Fleisch und Haut erzielt 10 durch Federn In Europa wird durch Fleisch 75 und die Haut 25 eingenommen Eine Attraktion fur Einheimische und Touristen in Sudafrika ist es nach alter Tradition Strausse als Reittiere zu verwenden oder sie vor einen Karren zu spannen Als Zentrum fur Straussenreiten in Sudafrika gilt Oudtshoorn in der Provinz Westkap Wettrennen mit Jockeys auf Straussen und Wagenrennen wurden ab etwa 1900 auch in den Vereinigten Staaten veranstaltet EtymologieDas Wort Strauss stammt vom altgriechischen strouthiōn stroy8ion was so viel wie grosser Spatz bedeutet Die Griechen bezeichneten den Strauss auch als Kamelspatz stroy8okamhlos strouthokamelos was den wissenschaftlichen Namen der Art Struthio camelus erklart Auffallend ist dass der Strauss in verschiedenen Sprachen den verdeutlichenden Zusatz Vogel tragt Dem deutschen Vogel Strauss entspricht so der niederlandische struisvogel und der schwedische fageln struts Die englische Bezeichnung ostrich das franzosische autruche und das portugiesische und spanische avestruz gehen alle gleichermassen auf das lateinische avis struthio zuruck avis bedeutet ebenfalls Vogel LiteraturMonika Baur Roger Prahistorische Straussenei Artefakte aus der Ostsahara In Archaologische Informationen Bd 12 Nr 2 1989 S 262 Josep del Hoyo Ostrich to Ducks Lynx Barcelona 1992 ISBN 84 87334 10 5 Handbook of the Birds of the World Band 1 Stephen J Davies Ratites and Tinamous Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 854996 2 Egon Friedell Kulturgeschichte Agyptens und des alten Orients Beck Hamburg 2009 ISBN 978 3 406 58465 7 Caesar Rudolf Boettger Die Haustiere Afrikas Ihre Herkunft Bedeutung und Aussichten bei der weiteren wirtschaftlichen Erschliessung des Kontinents Fischer Michigan 1958 Burchard Brentjes Die Haustierwerdung im Orient Ein archaologischer Beitrag zur Zoologie Ziemsen Trier 1965 WeblinksCommons Afrikanischer Strauss Struthio camelus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Strauss Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Struthio camelus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 18 Dezember 2008 Afrikanische Strauss Struthio camelus auf eBird org abgerufen am 23 Juni 2023 EinzelnachweiseChristopher M Perrins Hrsg Die BLV Enzyklopadie Vogel der Welt Aus dem Englischen von Einhard Bezzel BLV Munchen Wien Zurich 2004 ISBN 3 405 16682 9 S 35 Titel der englischen Originalausgabe The New Encyclopedia Of Birds Oxford University Press Oxford 2003 1 Schambein 2 Sitzbein 3 Darmbein 4 Symphyse 5 Synsacrum 6 Nierengruben 7 Oberschenkelknochen 8 Pygostyl 1 Brustbein 2 Rabenbein 3 Schlusselbein 4 Schulterblatt 5 Oberarm 6 Rippen 7 Oberschenkel 8 Schienbein 9 Wadenbein Christoph Ochs Der Souss Massa Nationalpark Marokko Naturkundliche Beitrage des DJN 35 2008 S 19 35 P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0 19 553068 3 S 68 P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0 19 553068 3 S 69 Elke Bruser Staunen uber den Strauss In www fluegelschlag birding de Elke Bruser abgerufen am 19 Februar 2020 Nicole Brand Ederli Francisco Carlos Rodrigues de Oliveira Comparative morphology of the species of Libyostrongylus and Codiostomum parasites from ostriches Struthio camelus with a identification key to the species In Revista Brasileira de Parasitologia Veterinaria Brazilian Journal of Veterinary Parasitology 2014 Band 23 Nummer 3 S 291 300 doi 10 1590 S1984 29612014061 Christopher Perrins Hrsg BLV Enzyklopadie Vogel BLV Munchen 2004 ISBN 3 405 16682 9 S 36 Peter Houde Hartmut Haubold Palaeotis weigelti restudied a small Middle Eocene ostrich Aves Struthioniformes In Palaeovertebrata Band 17 1987 S 27 42 Dieter Stefan Peters Ein vollstandiges Skelett von Palaeotis weigelti Aves Palaeognathae In Courier Forschungsinstitut Senckenberg Band 107 1988 S 223 233 Gareth J Dyke Marcel van Tuinen The evolutionary radiation of modern birds Neornithes reconciling molecules morphology and the fossil record In Zoological Journal of the Linnean Society Band 141 2004 S 153 177 Abesalom Vekua Giant Ostrich in Dmanisi Fauna In Bulletin of the Georgian National Academy of Sciences 7 2013 S 143 148 online PDF G Kreutzer Strausseneierschalen mit Gravierungen in Indien In Ur und Fruhzeit Hagengerg Hornberg Heft 2 1989 ISSN 0170 5725 S 16 J D Fage Roland Oliver Hrsg The Cambridge history of Africa Band 1 J Desmond 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Nomadenkultur in der Westsahara Die materielle Kultur der Mauren ihre handwerklichen Techniken und ornamentalen Grundstrukturen Burgfried Verlag Hallein Osterreich 1983 S 457 Geoffrey Wainwright Karen Westerfield Tucker The Oxford History of Christian Worship Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 978 0 19 513886 3 S 136 Gerd Heinz Mohr Lexikon der Symbole Bilder und Zeichen der christlichen Kunst Herder Freiburg u a 1991 ISBN 3 451 04008 5 S 302 Wilhelm Molsdorf Christliche Symbolik der mittelalterlichen Kunst Karl W Hiersemann Leipzig 1926 S 141 217 Das Grune Gewolbe Dresden Strausse als Trinkgefasse von Elias Geyer vor 1610 Stausseneipokale deutsch suddeutsch um 1600 Sebastian Bock Ova struthionis Die Strausseneiobjekte in den Schatz Silber und Kunstkammern Europas Freiburg 2004 ISBN 3 00 014626 1 Republic of South Afrika Department of Agriculture Forestry and Fisheries A Profile of the South African Ostrich Market Value Chain Memento vom 19 Oktober 2016 im Internet Archive Auf dem Rucken des grossten Vogels der Welt Die Welt 10 Marz 2007 Scott Harrison Early Rose Parade traditions that failed chariot races ostrich riding elephant vs camel races Los Angeles Times 28 Dezember 2017 Ostrich Racing Topend Sports Dieser Artikel wurde am 25 Dezember 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4183613 3 GND Explorer lobid OGND AKS