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Altägyptische Sprache

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Altägyptische Sprache
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die antike ägyptische Sprache im Allgemeinen siehe Ägyptische Sprache.

Als altägyptische Sprache bezeichnet man im engeren Sinn die Entwicklungsstufe des Ägyptischen, die in den Inschriften des Alten Reiches (2707–2216 v. Chr.) sowie einzelnen späteren Texten wie den Sargtexten und Inschriften der Spätzeit überliefert ist. Abgesehen von dem nur fragmentarisch erhaltenen Frühägyptischen, der Sprache der Thinitenzeit, die gemeinsam mit der Sprache der Pyramidentexte auch als „archaisches Altägyptisch“ bezeichnet wird, bildet es die älteste überlieferte Sprachstufe des Ägyptischen und die älteste überlieferte afroasiatische Sprache überhaupt.

Altägyptisch
(Eigenbezeichnung nicht überliefert)
Zeitraum um 2707–2216 v. Chr. und später

Ehemals gesprochen in

Altes Ägypten
Linguistische
Klassifikation
  • Afroasiatisch
    Ägyptisch
    Altägyptisch
Sprachcodes
ISO 639-1

–

ISO 639-2

egy (Ägyptische Sprache)

ISO 639-3

egy (Ägyptische Sprache)

Grammatik

Das Altägyptische unterscheidet sich in der Grammatik nur geringfügig vom späteren Mittelägyptisch, von dem es in der Ersten Zwischenzeit abgelöst wurde. Wichtige Unterschiede sind die Dualformen der Verben und Pronomina, die im Mittelägyptischen verloren gingen, eine eigene Reihe von absoluten Personalpronomina, die im Mittelägyptischen nur noch sehr selten erscheint und durch eine neue ersetzt wird, das Entstehen von Konstruktionen mit Hilfsverben wie ˁḥˁ, eine einheitliche Negation n, die im Mittelägyptischen teilweise durch nn ersetzt wird, Lautveränderungen, deren genaues Datum sich aber nur teilweise festlegen lässt, sowie – im Bereich der Schrift – die Vereinheitlichung der „Orthographie“ im Mittelägyptischen.

Dabei muss aber betont werden, dass sich viele dieser Entwicklungen schon im Alten Reich zeigten, sodass auch das Altägyptische selbst Unterschiede aufweist. Die stärksten Unterschiede bestehen dabei zwischen den sehr archaisch geschriebenen Pyramidentexten, die zwar erst aus der fünften und sechsten Dynastie stammen, aber offenbar eine sehr frühe Stufe des Altägyptischen reflektieren, und den moderneren weltlichen Texten, wie Biographien und einzelne Briefe. Wichtige Unterschiede sind die Flexion der Kopula im Nominalsatz und das völlige Fehlen der Pseudoverbalkonstruktionen mit Präpositionen (jnk ḥr sḏm „Ich höre“, wörtl. „Ich bin beim Hören“) in den Pyramidentexten. In lautlicher Hinsicht wäre der Lautwandel von ẖ nach š (so nach der von begründeten, aber nicht allgemein anerkannten Rekonstruktion) sowie von k nach ṯ zu nennen, die in den Pyramidentexten noch nicht ganz abgeschlossen erscheinen.

Corpus

Das Textkorpus des Altägyptischen enthält neben den bereits erwähnten Pyramidentexten und den zahlreichen Biographien auf Gräberwänden (ab 4. Dynastie) einige Briefe (ab 5. Dynastie), juristische Texte, ein Archiv aus Elephantine (6. Dynastie), Rufe und Reden auf Darstellungen des täglichen Lebens, Grabinschriften mit Bitten um Erhaltung des Grabs sowie seit der frühdynastischen Zeit zahllose Listen mit Opfergaben u. ä. Hinzu kommen einige Königsinschriften aus der Spätzeit, die in der Sprache des Alten Reichs abgefasst sind.

Eine erst kürzlich hinzugekommene, ausgesprochen wichtige Quelle sind über 2000 Briefe und Urkunden, die in die 6. Dynastie datieren und auf Tontafeln geschrieben wurden. Sie fanden sich in der Oasenstadt , in Dachla, wo anscheinend Papyrus rar und teuer war.

Wissenschaftliche Erforschung

Die Erforschung des Altägyptischen begann erst verhältnismäßig spät zu Ende des 19. Jahrhunderts mit der Veröffentlichung der Pyramidentexte durch Gaston Maspero (1882–1894) und Kurt Sethe (1908–1910; Nebenbände 1922) und der profanen Inschriften des Alten Reiches, ebenfalls durch Kurt Sethe (Urkunden des Alten Reiches, 1908). Besonders Kurt Sethe erschloss die Sprache der Pyramidentexte, u. a. in seiner Arbeit über das ägyptische Verb. In der Folge wurde das Altägyptische gemeinsam mit dem Mittelägyptischen erforscht, eine eigene Grammatik legte Elmar Edel 1955–1964 mit seiner monumentalen Altägyptischen Grammatik (s. Literaturverzeichnis unten) vor. In der durch Hans J. Polotskys Études de syntaxe copte (1944) und weitere Arbeiten ausgelösten Diskussion zur ägyptischen Verbalsyntax (Standardtheorie) wurde eine erneute Beschäftigung mit dem altägyptischen Verb unumgänglich, siehe dazu die Studien von Doret (1986) zu den profanen Inschriften und Allen (1984) zu den Pyramidentexten. Doch bis heute ist der Formenbestand des Altägyptischen nicht abschließend geklärt, so konnte 1984 die Existenz einer davor für ein Präsens gehaltenen synthetischen futurischen Form nachweisen, erst 2005 wies Wolfgang Schenkel nach, dass das ägyptische Tempus sḏm.n=f zwei syntaktisch getrennte Tempora enthält, und es ist nicht ausgeschlossen, dass auch in Zukunft noch neue grundlegende Erkenntnisse zum ägyptischen Verbalsystem gewonnen werden.

Schrift

Die altägyptische Sprache hatte zwei eigene Schriften, die ägyptischen Hieroglyphen und die hieratische Schrift, die unabhängig voneinander entstanden.

Die hieroglyphische und hieratische Schrift beeinflussten sich in ihrer Entwicklung wechselseitig; die Verbindung war zu jeder Zeit erkennbar.

Textbeispiel

Aus einem Brief von Pepi II. an Harchuf in klassischem Altägyptisch


 
 
 
 

wḏ-nswt (n) ... ḥr(.w)-ḫwj=f
Königsbefehl (an) ... Harchuf








XX

ḏd.n=k r mḏ3.t=k tn wnt jn.n=k dng
Du hast in diesem deinem Brief gesagt, dass du gebracht hast einen Zwerg



jb3.w nṯr m t3
der Gottestänze aus dem Land


XX

3ḫ.tj.w mj.t(j) dng jn.n ḫtm(.w)-nṯr
der Horizontischen, ein Gleicher, wie der Zwerg, den der Gottessiegler








B3-wr-ḏd(.w) m Pwn.t m rk Jzzj.
Ba-wer-djed aus Punt zur Zeit des Isesi gebracht hat.








mj r=k m ḫdj.t r ẖnw ḥr-ˁ.w
Komm doch sofort stromab zur Residenz






XX

[ḫ3ˁ] jnn=k dng pn
Leg (mit dem Schiff) ab, du sollst diesen Zwerg,




m-ˁ=k jn.n=k m t3 3ḫ.tjw
den du aus dem Land der Horizontischen gebracht hast,



ˁnḫ wḏ3 snb r
lebend, heil und gesund mit dir bringen, für



jb3.w nṯr r sḫmḫ jb r s[n]ḫ3ḫ3
die Gottestänze, um das Herz zu erheitern, um zu erfreuen




XX

jb n(.j) nswt-bj.t(j) Nfr-k3-Rˁ ˁnḫ ḏ.t
das Herz des Königs von Ober- und Unterägypten Neferkare, möge er ewig leben.

(Das Zeichen XX steht für zurzeit hier nicht darstellbare Zeichen; die eckigen Klammern schließen nicht erhaltene Hieroglyphen ein, die sich aber ergänzen lassen)

Literatur

Allgemein

  • Simon D. Schweitzer: Schrift und Sprache der 4. Dynastie (= MENES, Studien zur Kultur und Sprache der ägyptischen Frühzeit und des Alten Reiches. Band 3). Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05137-X.

Grammatiken und Einführungen

  • Elmar Edel: Altägyptische Grammatik (= Analecta Orientalia. Band 34/39). Rom 1955/1964 (monumentale Referenzgrammatik des Altägyptischen, allerdings besonders im Bereich der Verbalsflexion und Verbalsyntax teilweise durch die unten aufgeführten neueren Bücher überholt.)
  • A. H. Gardiner: Egyptian Grammar. 3. Auflage, Oxford 1957. (grundlegende Referenzgrammatik des Mittelägyptischen mit der Gardiner-Liste im Anhang; behandelt das Altägyptische nur untergeordnet)
  • Wolfgang Schenkel: Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift. Pagina, Tübingen 2005, ISBN 3-938529-00-8 (Vorlesungsskriptum für den Anfängerunterricht des Mittel- und (eher untergeordnet) Altägyptischen; behandelt den neuesten Forschungsstand)

Studien zur Grammatik

  • James P. Allen: The inflection of the Verb in the Pyramid Texts (= Bibliotheca Aegyptiaca. Band 2). 2 Bände, Undena Publications, Malibu 1984, ISBN 0-89003-143-6 (softbound); ISBN 0-89003-142-8 (hardbound) (Wichtige Studie des altägyptischen Verbs der Pyramidentexte).
  • Éric Doret: The narrative verbal system of Old and Middle Egyptian (= Cahiers d'Orientalisme. Nr. 12). Cramer, Genf 1986 (behandelt nur die profanen Inschriften; geringfügig überholt)
  • Jürgen Osing: Die Nominalbildung des Ägyptischen. 2 Bände, von Zabern, Mainz 1976.

Wörterbücher

  • Adolf Erman, Hermann Grapow: Wörterbuch der ägyptischen Sprache. Band I-V; Band VI: Deutsch-Ägyptisches Wörterverzeichnis.; Band VII: Rückläufiges Wörterverzeichnis.; Band 8–10: Belegstellenverzeichnis. Berlin 1950–1963. (immer noch das grundlegende Wörterbuch)
  • Hannig-Lexika: Die Sprache der Pharaonen. (2800-950 v. Chr.)
    • Band 1 – Rainer Hannig: Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Band 64). von Zabern, Mainz 1995, ISBN 3-8053-1771-9.
    • Band 2 – Rainer Hannig, Petra Vomberg: Wortschatz der Pharaonen in Sachgruppen. Kulturhandbuch Ägyptens (= Kulturgeschichte der antiken Welt. Band 72). von Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2543-6.
    • Band 3 – Rainer Hannig: Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Deutsch-Ägyptisch (= Kulturgeschichte der antiken Welt. Band 86). von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2609-2.
    • Band 4 – Rainer Hannig: Ägyptisches Wörterbuch 1. Altes Reich und erste Zwischenzeit (= Kulturgeschichte der antiken Welt. Band 98). von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-3088-X. (Spezialwörterbuch des Altägyptischen mit Belegstellen)

Textausgaben

  • Wolfgang Kosack: Die altägyptischen Pyramidentexte. In neuer deutscher Übersetzung; vollständig bearbeitet und herausgegeben von Wolfgang Kosack. Christoph Brunner, Berlin 2012, ISBN 978-3-9524018-1-1.
  • Kurt Sethe: Die altägyptischen Pyramidentexte.
  • Georg Steindorff (Hrsg.): Urkunden des ägyptischen Altertums. Leipzig 1904 ff.

Weblinks

  • Thesaurus Linguae Aegyptiae (Textdatenbank und Wörterbuch)

Einzelnachweise

  1. Die ISO- und SIL-Codes beziehen sich auf alle antiken ägyptischen Sprachen, nicht nur auf das Altägyptische.
  2. Cynthia L. Hallen, Cory D. Crawford: A Description of the Afro-Asiatic (Hamito-Semitic) Language Family. Auf: linguistics.byu.edu von 1998–1999; zuletzt abgerufen am 2. März 2021.
  3. Wim van den Dungen: The Egyptian Language. Auf: sofiatopia.org von 2003 - letztes update: 27. November 2010; zuletzt abgerufen am 2. März 2021.
  4. Elmar Edel: Altägyptische Grammatik. Rom 1955/1964, §§ 511–538.
  5. Publiziert: Kurt Sethe: Urkunden des Alten Reichs. Leipzig 1933, S. 128–131
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4120110-3 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 17:20

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur die antike agyptische Sprache im Allgemeinen siehe Agyptische Sprache Als altagyptische Sprache bezeichnet man im engeren Sinn die Entwicklungsstufe des Agyptischen die in den Inschriften des Alten Reiches 2707 2216 v Chr sowie einzelnen spateren Texten wie den Sargtexten und Inschriften der Spatzeit uberliefert ist Abgesehen von dem nur fragmentarisch erhaltenen Fruhagyptischen der Sprache der Thinitenzeit die gemeinsam mit der Sprache der Pyramidentexte auch als archaisches Altagyptisch bezeichnet wird bildet es die alteste uberlieferte Sprachstufe des Agyptischen und die alteste uberlieferte afroasiatische Sprache uberhaupt Altagyptisch Eigenbezeichnung nicht uberliefert Zeitraum um 2707 2216 v Chr und spaterEhemals gesprochen in Altes AgyptenLinguistische Klassifikation Afroasiatisch AgyptischAltagyptisch dd dd SprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 egy Agyptische Sprache ISO 639 3 egy Agyptische Sprache GrammatikDas Altagyptische unterscheidet sich in der Grammatik nur geringfugig vom spateren Mittelagyptisch von dem es in der Ersten Zwischenzeit abgelost wurde Wichtige Unterschiede sind die Dualformen der Verben und Pronomina die im Mittelagyptischen verloren gingen eine eigene Reihe von absoluten Personalpronomina die im Mittelagyptischen nur noch sehr selten erscheint und durch eine neue ersetzt wird das Entstehen von Konstruktionen mit Hilfsverben wie ˁḥˁ eine einheitliche Negation n die im Mittelagyptischen teilweise durch nn ersetzt wird Lautveranderungen deren genaues Datum sich aber nur teilweise festlegen lasst sowie im Bereich der Schrift die Vereinheitlichung der Orthographie im Mittelagyptischen Dabei muss aber betont werden dass sich viele dieser Entwicklungen schon im Alten Reich zeigten sodass auch das Altagyptische selbst Unterschiede aufweist Die starksten Unterschiede bestehen dabei zwischen den sehr archaisch geschriebenen Pyramidentexten die zwar erst aus der funften und sechsten Dynastie stammen aber offenbar eine sehr fruhe Stufe des Altagyptischen reflektieren und den moderneren weltlichen Texten wie Biographien und einzelne Briefe Wichtige Unterschiede sind die Flexion der Kopula im Nominalsatz und das vollige Fehlen der Pseudoverbalkonstruktionen mit Prapositionen jnk ḥr sḏm Ich hore wortl Ich bin beim Horen in den Pyramidentexten In lautlicher Hinsicht ware der Lautwandel von ẖ nach s so nach der von begrundeten aber nicht allgemein anerkannten Rekonstruktion sowie von k nach ṯ zu nennen die in den Pyramidentexten noch nicht ganz abgeschlossen erscheinen CorpusDas Textkorpus des Altagyptischen enthalt neben den bereits erwahnten Pyramidentexten und den zahlreichen Biographien auf Graberwanden ab 4 Dynastie einige Briefe ab 5 Dynastie juristische Texte ein Archiv aus Elephantine 6 Dynastie Rufe und Reden auf Darstellungen des taglichen Lebens Grabinschriften mit Bitten um Erhaltung des Grabs sowie seit der fruhdynastischen Zeit zahllose Listen mit Opfergaben u a Hinzu kommen einige Konigsinschriften aus der Spatzeit die in der Sprache des Alten Reichs abgefasst sind Eine erst kurzlich hinzugekommene ausgesprochen wichtige Quelle sind uber 2000 Briefe und Urkunden die in die 6 Dynastie datieren und auf Tontafeln geschrieben wurden Sie fanden sich in der Oasenstadt in Dachla wo anscheinend Papyrus rar und teuer war Wissenschaftliche ErforschungDie Erforschung des Altagyptischen begann erst verhaltnismassig spat zu Ende des 19 Jahrhunderts mit der Veroffentlichung der Pyramidentexte durch Gaston Maspero 1882 1894 und Kurt Sethe 1908 1910 Nebenbande 1922 und der profanen Inschriften des Alten Reiches ebenfalls durch Kurt Sethe Urkunden des Alten Reiches 1908 Besonders Kurt Sethe erschloss die Sprache der Pyramidentexte u a in seiner Arbeit uber das agyptische Verb In der Folge wurde das Altagyptische gemeinsam mit dem Mittelagyptischen erforscht eine eigene Grammatik legte Elmar Edel 1955 1964 mit seiner monumentalen Altagyptischen Grammatik s Literaturverzeichnis unten vor In der durch Hans J Polotskys Etudes de syntaxe copte 1944 und weitere Arbeiten ausgelosten Diskussion zur agyptischen Verbalsyntax Standardtheorie wurde eine erneute Beschaftigung mit dem altagyptischen Verb unumganglich siehe dazu die Studien von Doret 1986 zu den profanen Inschriften und Allen 1984 zu den Pyramidentexten Doch bis heute ist der Formenbestand des Altagyptischen nicht abschliessend geklart so konnte 1984 die Existenz einer davor fur ein Prasens gehaltenen synthetischen futurischen Form nachweisen erst 2005 wies Wolfgang Schenkel nach dass das agyptische Tempus sḏm n f zwei syntaktisch getrennte Tempora enthalt und es ist nicht ausgeschlossen dass auch in Zukunft noch neue grundlegende Erkenntnisse zum agyptischen Verbalsystem gewonnen werden SchriftDie altagyptische Sprache hatte zwei eigene Schriften die agyptischen Hieroglyphen und die hieratische Schrift die unabhangig voneinander entstanden Die hieroglyphische und hieratische Schrift beeinflussten sich in ihrer Entwicklung wechselseitig die Verbindung war zu jeder Zeit erkennbar TextbeispielAus einem Brief von Pepi II an Harchuf in klassischem Altagyptisch wḏ nswt n ḥr w ḫwj f Konigsbefehl an Harchuf XX ḏd n k r mḏ3 t k tn wnt jn n k dng Du hast in diesem deinem Brief gesagt dass du gebracht hast einen Zwerg jb3 w nṯr m t3 der Gottestanze aus dem Land XX 3ḫ tj w mj t j dng jn n ḫtm w nṯr der Horizontischen ein Gleicher wie der Zwerg den der Gottessiegler B3 wr ḏd w m Pwn t m rk Jzzj Ba wer djed aus Punt zur Zeit des Isesi gebracht hat mj r k m ḫdj t r ẖnw ḥr ˁ w Komm doch sofort stromab zur Residenz XX ḫ3ˁ jnn k dng pn Leg mit dem Schiff ab du sollst diesen Zwerg m ˁ k jn n k m t3 3ḫ tjw den du aus dem Land der Horizontischen gebracht hast ˁnḫ wḏ3 snb r lebend heil und gesund mit dir bringen fur jb3 w nṯr r sḫmḫ jb r s n ḫ3ḫ3 die Gottestanze um das Herz zu erheitern um zu erfreuen XX jb n j nswt bj t j Nfr k3 Rˁ ˁnḫ ḏ t das Herz des Konigs von Ober und Unteragypten Neferkare moge er ewig leben Das Zeichen XX steht fur zurzeit hier nicht darstellbare Zeichen die eckigen Klammern schliessen nicht erhaltene Hieroglyphen ein die sich aber erganzen lassen LiteraturAllgemein Simon D Schweitzer Schrift und Sprache der 4 Dynastie MENES Studien zur Kultur und Sprache der agyptischen Fruhzeit und des Alten Reiches Band 3 Harrassowitz Wiesbaden 2005 ISBN 3 447 05137 X Grammatiken und Einfuhrungen Elmar Edel Altagyptische Grammatik Analecta Orientalia Band 34 39 Rom 1955 1964 monumentale Referenzgrammatik des Altagyptischen allerdings besonders im Bereich der Verbalsflexion und Verbalsyntax teilweise durch die unten aufgefuhrten neueren Bucher uberholt A H Gardiner Egyptian Grammar 3 Auflage Oxford 1957 grundlegende Referenzgrammatik des Mittelagyptischen mit der Gardiner Liste im Anhang behandelt das Altagyptische nur untergeordnet Wolfgang Schenkel Tubinger Einfuhrung in die klassisch agyptische Sprache und Schrift Pagina Tubingen 2005 ISBN 3 938529 00 8 Vorlesungsskriptum fur den Anfangerunterricht des Mittel und eher untergeordnet Altagyptischen behandelt den neuesten Forschungsstand Studien zur Grammatik James P Allen The inflection of the Verb in the Pyramid Texts Bibliotheca Aegyptiaca Band 2 2 Bande Undena Publications Malibu 1984 ISBN 0 89003 143 6 softbound ISBN 0 89003 142 8 hardbound Wichtige Studie des altagyptischen Verbs der Pyramidentexte Eric Doret The narrative verbal system of Old and Middle Egyptian Cahiers d Orientalisme Nr 12 Cramer Genf 1986 behandelt nur die profanen Inschriften geringfugig uberholt Jurgen Osing Die Nominalbildung des Agyptischen 2 Bande von Zabern Mainz 1976 Worterbucher Adolf Erman Hermann Grapow Worterbuch der agyptischen Sprache Band I V Band VI Deutsch Agyptisches Worterverzeichnis Band VII Rucklaufiges Worterverzeichnis Band 8 10 Belegstellenverzeichnis Berlin 1950 1963 immer noch das grundlegende Worterbuch Hannig Lexika Die Sprache der Pharaonen 2800 950 v Chr Band 1 Rainer Hannig Die Sprache der Pharaonen Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 64 von Zabern Mainz 1995 ISBN 3 8053 1771 9 Band 2 Rainer Hannig Petra Vomberg Wortschatz der Pharaonen in Sachgruppen Kulturhandbuch Agyptens Kulturgeschichte der antiken Welt Band 72 von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 2543 6 Band 3 Rainer Hannig Die Sprache der Pharaonen Grosses Handworterbuch Deutsch Agyptisch Kulturgeschichte der antiken Welt Band 86 von Zabern Mainz 2000 ISBN 3 8053 2609 2 Band 4 Rainer Hannig Agyptisches Worterbuch 1 Altes Reich und erste Zwischenzeit Kulturgeschichte der antiken Welt Band 98 von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3088 X Spezialworterbuch des Altagyptischen mit Belegstellen Textausgaben Wolfgang Kosack Die altagyptischen Pyramidentexte In neuer deutscher Ubersetzung vollstandig bearbeitet und herausgegeben von Wolfgang Kosack Christoph Brunner Berlin 2012 ISBN 978 3 9524018 1 1 Kurt Sethe Die altagyptischen Pyramidentexte Georg Steindorff Hrsg Urkunden des agyptischen Altertums Leipzig 1904 ff WeblinksThesaurus Linguae Aegyptiae Textdatenbank und Worterbuch EinzelnachweiseDie ISO und SIL Codes beziehen sich auf alle antiken agyptischen Sprachen nicht nur auf das Altagyptische Cynthia L Hallen Cory D Crawford A Description of the Afro Asiatic Hamito Semitic Language Family Auf linguistics byu edu von 1998 1999 zuletzt abgerufen am 2 Marz 2021 Wim van den Dungen The Egyptian Language Auf sofiatopia org von 2003 letztes update 27 November 2010 zuletzt abgerufen am 2 Marz 2021 Elmar Edel Altagyptische Grammatik Rom 1955 1964 511 538 Publiziert Kurt Sethe Urkunden des Alten Reichs Leipzig 1933 S 128 131Normdaten Sachbegriff GND 4120110 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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