Das Frühägyptische ist die Sprache der Hieroglypheninschriften von der Prädynastik bis zum Ende der 3 Dynastie ca 3300 2
Frühägyptische Sprache

Das Frühägyptische ist die Sprache der Hieroglypheninschriften von der Prädynastik bis zum Ende der 3. Dynastie (ca. 3300–2700 v. Chr.) und bildet damit die älteste überlieferte Stufe der ägyptischen Sprache und möglicherweise die älteste überlieferte Sprache überhaupt.
Frühägyptisch (Eigenbezeichnung nicht überliefert) | ||
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Zeitraum | ca. 3300–2700 v. Chr. | |
Ehemals gesprochen in | Altes Ägypten | |
Linguistische Klassifikation |
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Sprachcodes | ||
ISO 639-1 | – | |
ISO 639-2 | egy (Ägyptische Sprache) | |
ISO 639-3 | egy (Ägyptische Sprache) |
Einordnung
Die lange Zeit übliche Einordnung des Frühägyptischen als frühes Altägyptisch gründet sich möglicherweise auf ungenügende Erforschung. Seit in Wortschatz und Grammatik Unterschiede zum Altägyptischen aufgetaucht sind, ist eine Abgrenzung besser begründet, wenngleich die Eigenständigkeit des Frühägyptischen noch nicht absolut gesichert ist. So wurde im Bereich der Grammatik beobachtet, dass das Wort nb „jeder“ im Frühägyptischen selbstständig, im Altägyptischen dagegen nur attributiv stehen kann.
Textkorpus
Frühägyptische Inschriften sind aus allen Teilen Ägyptens bekannt. Der Großteil der Texte stammt aber aus der königlichen Nekropole bei Abydos und aus den Gräbern der Elite in Sakkara. Die längsten Texte befinden sich auf kleinen Elfenbein- oder Knochentäfelchen. Es handelt sich um Etiketten für Waren mit der Warenbezeichnung und Mengenangaben. Daneben befinden sich hier Jahresangaben, vom Typ Im Jahr unter König AB, als XY geschah. Gerade letztere Texte sind historisch wertvoll, doch oftmals schwer verständlich. Weitere Texte befinden sich auf Siegeln und deren Abrollungen. Es handelt sich meist um Namen, Titel und um Institutionen, die genannt werden. Daneben gibt es zahlreiche Topfaufschriften, die jedoch in der Regel kurz sind und Verwaltungsangaben liefern. Grabstelen stammen aus Abydos, Sakkara, Abu Roasch und Helwan. In der ersten Dynastie nennen sie meist nur Name und Titel des Verstorbenen. In der zweiten Dynastie kommen dazu auch Listen von Opfergaben dazu. Andere kurze Inschriften sind auf unterschiedlichsten Objekten überliefert. Aus der dritten Dynastie gibt es einige wenige längere Grabinschriften, meist auch nur Titel und Namen des Grabinhabers.
Erforschung
Die Erforschung des Frühägyptischen ist jedoch noch nicht weit vorangeschritten, nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Orthographie und der Kürze der Inschriften. So kommt es vor, dass beispielsweise das Wort jpw.t in einer Inschrift aus der Zeit des Djer nur p geschrieben wird und nur der Kontext die Deutung erlaubt. Zwar existieren verlässliche Texteditionen sowie eine umfassende Bearbeitung des frühägyptischen Wortschatzes, jedoch ist die Grammatik des Frühägyptischen aufgrund der Kürze der Inschriften bislang nur lückenhaft erfasst.
Literatur
- Jochem Kahl, Nicole Kloth, Ursula Zimmermann: Die Inschriften der 3. Dynastie. Eine Bestandsaufnahme (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 56). Harrassowitz, Wiesbaden 1995, ISBN 3-447-03733-4.
- Jochem Kahl: Frühägyptisches Wörterbuch. Lieferung 1–3: 3 bis ḥ. Harrassowitz, Wiesbaden 2002–2004, ISBN 3-447-04594-9 (Lieferung 1); ISBN 3-447-04595-7 (Lfg. 2); ISBN 3-447-04596-5 (Lfg. 3), (bislang unvollendet; enthält als einziges Wörterbuch den Wortschatz der prä- und frühdynastischen Zeit).
- Peter Kaplony: Die Inschriften der ägyptischen Frühzeit. (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 8, 1–3, ISSN 1614-6379). 3 Bände. Harrassowitz, Wiesbaden 1963.
- Peter Kaplony: Kleine Beiträge zu den Inschriften der ägyptischen Frühzeit (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 15). Harrassowitz, Wiesbaden 1966.
Einzelnachweise
- Die ISO- und SIL-Codes beziehen sich auf alle antiken ägyptischen Sprachen, nicht nur auf das Frühägyptische.
- Jochem Kahl: neb („jeder“) als Quantitäts-Substantiv in der frühen ägyptischen Sprache. In: Göttinger Miszellen. (GM). Nr. 175, ISSN 0344-385X, S. 5–7.
- Walter Bryan Emery: Ägypten. Geschichte und Kultur der Frühzeit, 3200–2800 v. Chr. Goldmann, München 1964, S. 197–208.
- Peter Kaplony: Kleine Beiträge zu den Inschriften der ägyptischen Frühzeit. Wiesbaden 1966, Tafel 10.1112.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Fruhagyptische ist die Sprache der Hieroglypheninschriften von der Pradynastik bis zum Ende der 3 Dynastie ca 3300 2700 v Chr und bildet damit die alteste uberlieferte Stufe der agyptischen Sprache und moglicherweise die alteste uberlieferte Sprache uberhaupt Fruhagyptisch Eigenbezeichnung nicht uberliefert Zeitraum ca 3300 2700 v Chr Ehemals gesprochen in Altes AgyptenLinguistische Klassifikation Afroasiatisch AgyptischFruhagyptisch dd dd SprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 egy Agyptische Sprache ISO 639 3 egy Agyptische Sprache EinordnungDie lange Zeit ubliche Einordnung des Fruhagyptischen als fruhes Altagyptisch grundet sich moglicherweise auf ungenugende Erforschung Seit in Wortschatz und Grammatik Unterschiede zum Altagyptischen aufgetaucht sind ist eine Abgrenzung besser begrundet wenngleich die Eigenstandigkeit des Fruhagyptischen noch nicht absolut gesichert ist So wurde im Bereich der Grammatik beobachtet dass das Wort nb jeder im Fruhagyptischen selbststandig im Altagyptischen dagegen nur attributiv stehen kann TextkorpusFruhagyptische Inschriften sind aus allen Teilen Agyptens bekannt Der Grossteil der Texte stammt aber aus der koniglichen Nekropole bei Abydos und aus den Grabern der Elite in Sakkara Die langsten Texte befinden sich auf kleinen Elfenbein oder Knochentafelchen Es handelt sich um Etiketten fur Waren mit der Warenbezeichnung und Mengenangaben Daneben befinden sich hier Jahresangaben vom Typ Im Jahr unter Konig AB als XY geschah Gerade letztere Texte sind historisch wertvoll doch oftmals schwer verstandlich Weitere Texte befinden sich auf Siegeln und deren Abrollungen Es handelt sich meist um Namen Titel und um Institutionen die genannt werden Daneben gibt es zahlreiche Topfaufschriften die jedoch in der Regel kurz sind und Verwaltungsangaben liefern Grabstelen stammen aus Abydos Sakkara Abu Roasch und Helwan In der ersten Dynastie nennen sie meist nur Name und Titel des Verstorbenen In der zweiten Dynastie kommen dazu auch Listen von Opfergaben dazu Andere kurze Inschriften sind auf unterschiedlichsten Objekten uberliefert Aus der dritten Dynastie gibt es einige wenige langere Grabinschriften meist auch nur Titel und Namen des Grabinhabers ErforschungDie Erforschung des Fruhagyptischen ist jedoch noch nicht weit vorangeschritten nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Orthographie und der Kurze der Inschriften So kommt es vor dass beispielsweise das Wort jpw t in einer Inschrift aus der Zeit des Djer nur p geschrieben wird und nur der Kontext die Deutung erlaubt Zwar existieren verlassliche Texteditionen sowie eine umfassende Bearbeitung des fruhagyptischen Wortschatzes jedoch ist die Grammatik des Fruhagyptischen aufgrund der Kurze der Inschriften bislang nur luckenhaft erfasst LiteraturJochem Kahl Nicole Kloth Ursula Zimmermann Die Inschriften der 3 Dynastie Eine Bestandsaufnahme Agyptologische Abhandlungen Band 56 Harrassowitz Wiesbaden 1995 ISBN 3 447 03733 4 Jochem Kahl Fruhagyptisches Worterbuch Lieferung 1 3 3 bis ḥ Harrassowitz Wiesbaden 2002 2004 ISBN 3 447 04594 9 Lieferung 1 ISBN 3 447 04595 7 Lfg 2 ISBN 3 447 04596 5 Lfg 3 bislang unvollendet enthalt als einziges Worterbuch den Wortschatz der pra und fruhdynastischen Zeit Peter Kaplony Die Inschriften der agyptischen Fruhzeit Agyptologische Abhandlungen Band 8 1 3 ISSN 1614 6379 3 Bande Harrassowitz Wiesbaden 1963 Peter Kaplony Kleine Beitrage zu den Inschriften der agyptischen Fruhzeit Agyptologische Abhandlungen Band 15 Harrassowitz Wiesbaden 1966 EinzelnachweiseDie ISO und SIL Codes beziehen sich auf alle antiken agyptischen Sprachen nicht nur auf das Fruhagyptische Jochem Kahl neb jeder als Quantitats Substantiv in der fruhen agyptischen Sprache In Gottinger Miszellen GM Nr 175 ISSN 0344 385X S 5 7 Walter Bryan Emery Agypten Geschichte und Kultur der Fruhzeit 3200 2800 v Chr Goldmann Munchen 1964 S 197 208 Peter Kaplony Kleine Beitrage zu den Inschriften der agyptischen Fruhzeit Wiesbaden 1966 Tafel 10 1112