Klassifikation nach ICD 10F40 0 AgoraphobieF40 1 Soziale PhobienF40 2 Spezifische isolierte PhobienF40 8 Sonstige phobis
Angststörung

Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
F40.0 | Agoraphobie |
F40.1 | Soziale Phobien |
F40.2 | Spezifische (isolierte) Phobien |
F40.8 | Sonstige phobische Störungen |
F40.9 | Phobische Störung, nicht näher bezeichnet |
F41.0 | Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) |
F41.1 | Generalisierte Angststörung |
F41.2 | Angst und depressive Störung, gemischt |
F41.3 | Andere gemischte Angststörungen |
F41.8 | Sonstige spezifische Angststörungen |
F41.9 | Angststörung, nicht näher bezeichnet |
F45.2 | Hypochondrische Störung Dysmorphophobie (nicht wahnhaft) |
F22.8 | Sonstige anhaltende wahnhafte Störungen Wahnhafte Dysmorphophobie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Angststörung ist ein Sammelbegriff für mit Angst verbundene psychische Störungen, deren gemeinsames Merkmal exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung sind.
Unterschieden werden dabei grob zwei Formen:
- Diffuse, unspezifische Ängste treten spontan und zufällig auf und haben keine Situation oder Objekte als Auslöser.
- Phobien (von altgriechisch φόβος phóbos „Flucht; Furcht, Schrecken“) sind dagegen auf konkrete Dinge ausgerichtet und an bestimmte auslösende Objekte, Situationen oder Räumlichkeiten gebunden (zum Beispiel Tiere, Menschen oder Platzmangel).
Definition
Angst ist zunächst eine notwendige und normale Gemütserregung (Affekt), deren entwicklungsgeschichtlicher Ursprung in einer Schutzfunktion liegt (Kampf-oder-Flucht-Reaktion). Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers beschreibt die Angst als „ein häufiges und qualvolles Gefühl. Die Furcht ist auf etwas gerichtet, Angst ist gegenstandslos.“
Die Abgrenzung einer unspezifischen Angststörung ist dagegen oft schwierig und wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich definiert. Klarer und einfacher sind dagegen die Definition der Phobie sowie die Abgrenzung der Phobien untereinander. Unter Phobien versteht man überwertige spezifische Ängste vor bestimmten Gegenständen, Lebewesen oder Situationen. Die Psychoanalyse interpretiert die Phobie als die Abwehr (Verschiebung) eines inneren Konfliktes auf ein bestimmtes Objekt.
Eine Störung des Angsterlebens kann nach den Erkenntnissen der Wagnisforschung aber auch in einem zu geringen Maß an Angst bestehen, was zu unbeherrschbaren Risikohandlungen verführen kann. Im Gegensatz zu überdimensionierten Ängsten besteht hier jedoch in der Regel kein unmittelbarer Leidensdruck und damit keine Behandlungsmotivation.
Volker Faust (1995) nennt folgende Kriterien für die Abgrenzung der „krankhaften Ängste“ (im Sinne einer Störung) von den vielfältigen „angemessenen Ängsten“:
- die „Unangemessenheit“ der Angstreaktion gegenüber den Bedrohungsquellen (d. h. ohne wirkliche Bedrohung)
- die Symptomausprägung (etwa hohe Angstintensität und langes Fortbestehen der Angst (Persistenz))
- Unfähigkeit, die Angstzustände selbst zu kontrollieren oder auszuhalten
- ein plötzliches Auftreten mit vor allem körperlichen Symptomen
Klassifikation
Einteilung der WHO
In Deutschland und den meisten europäischen Staaten wird zur Klassifikation und Diagnostik psychischer Störungen die Einteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) benutzt (Kapitel V der ICD). Obwohl Angst einen „Affekt“ darstellt und das ICD-10 ein modernes Klassifikationssystem ist, werden die Angststörungen (also auch Panikattacken und phobische Störungen) dort nicht zu den affektiven Störungen gezählt (Rubrik F3).
Stattdessen sind sie im Unterkapitel F4 (Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen) aufgeführt, wo zwischen der Agoraphobie, den sozialen Phobien und den spezifischen (isolierten) Phobien unterschieden wird. Bei der Agoraphobie wird weiterhin zwischen der Agoraphobie ohne Panikstörung und der Agoraphobie mit Panikstörung unterschieden. Die spezifischen Phobien können ebenfalls weiter in folgende Subtypen unterteilt werden:
- Tier-Typ (z. B. Spinnen, Katzen),
- Naturgewalten-Typ (z. B. Gewitter, Wasser),
- Blut-Injektion/Verletzungs-Typ (z. B. Injektion durch Spritze),
- situativer Typ (z. B. Flugzeug, Fahrstuhl),
- andere nicht näher bezeichnete Typen.
Im Laufe der Zeit und der Weiterentwicklung der diagnostischen Klassifikationssysteme sind einige zuerst zu den phobischen Störungen zählende Störungsbilder genauer oder an anderer Stelle eingeordnet worden. Die WHO zählt beispielsweise die (nicht wahnhafte) Dysmorphophobie und die Nosophobie nicht mehr zu den phobischen Störungen, sondern zu den hypochondrischen Störungen. Auch bezüglich der Agoraphobie gibt es einige Forschungsergebnisse, die eine andere Klassifikation fordern (siehe das US-amerikanische DSM-5). Gleichwohl steht bei diesen Krankheitsbildern die Angst symptomatisch im Vordergrund.
Da sich prinzipiell spezifische Phobien gegen alle denkbaren Situationen oder Gegenstände entwickeln können, ist eine spezielle Bezeichnung jeder phobischen Störung auch innerhalb der spezifischen Phobien kaum sinnvoll. Andererseits ist es für die medizinische Behandlung wichtig, die genauen auslösenden phobischen Stimuli (z. B. Spinnen, Fahrstühle) zu dokumentieren, da die Verhaltenstherapie unter anderem mit der Konfrontation mit den angstauslösenden phobischen Stimuli arbeitet.
Menschen mit Angststörungen empfinden selber oft gar nicht die Angst als das hervorstechende Symptom. Stattdessen werden häufig körperliche Symptome zuerst genannt, etwa Schwindel, Herzrasen, Zittern, verminderte Belastbarkeit oder auch Magen-Darm-Beschwerden.
Die Unterteilung in der ICD-10 ist wie folgt:
Phobische Störungen
Furcht: rationale Reaktion auf objektiv vorhandene Gefahr
Phobie: irrationale und übertriebene Angst vor Objekten, Aktivitäten oder Situationen
- Agoraphobie (ICD-10 F40.0): Furcht vor oder Vermeidung von Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Reisen allein oder Reisen von zu Hause weg. auch: Enochlophobie.
- Soziale Phobie (ICD-10 F40.1): Furcht vor oder Vermeidung von sozialen Situationen, bei denen die Gefahr besteht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, Furcht, sich peinlich oder beschämend zu verhalten, zum Beispiel Paruresis.
- Spezifische Phobie (ICD-10 F40.2). Diese können nach bestimmten Objekten oder Situationen unterschieden werden:
- Tierphobien (Zoophobie): zum Beispiel Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Insekten (Entomophobie), Bienen (Apiphobie), Hunden (Kynophobie), Schlangen (Ophidiophobie), Reptilien (Herpetophobie), Haien (Elasmophobie), Katzen (Ailurophobie), Maulwürfen und Mäusen ()
- Situative Phobien: Flugangst, Höhenangst, Tunnel, Aufzüge, Dunkelheit
- Natur-Phobien: zum Beispiel Donner, Wasser, Wald, Naturgewalten
- Anblick von Blut (Blutphobie), Spritzen-Angst (Trypanophobie), Verletzungen
- Sonstige phobische Störungen (ICD-10 F40.8)
- Phobische Störung, nicht näher bezeichnet (ICD-10 F40.9)
Andere Angststörungen
- Panikstörungen (ICD-10 F41.0): Spontan auftretende Angstattacken, die nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation bezogen sind. Sie beginnen abrupt, erreichen innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt und dauern mindestens einige Minuten an.
- Generalisierte Angststörung (ICD-10 F41.1): Eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, begleitet von weiteren psychischen und körperlichen Symptomen.
- Angst und depressive Störung, gemischt (ICD-10 F41.2): Angst und Depression sind gleichzeitig vorhanden, eher leicht ausgeprägt ohne Überwiegen der einen oder der anderen.
- Andere gemischte Angststörungen (F41.3)
- Sonstige spezifische Angststörungen (F41.8)
- Angststörungen, nicht näher bezeichnet (F41.9)
Zwangsstörungen
Zwangsstörungen äußern sich in Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen
Zwangsgedanken: Ideen, Bilder, Impulse, die sehr bedrängend wirken („ungewollter Übergriff auf das Bewusstsein“)
Zwangshandlungen: Wiederholte Handlungen, die bestimmten Regeln/Ritualen folgen, um ein Unbehagen in einer Situation abzuwenden
- vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang (F42.0)
- vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale) (F42.1)
- Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt (F42.2)
- sonstige Zwangsstörungen (F42.8)
- Zwangsstörungen, nicht näher bezeichnet (F42.9)
Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
- akute Belastungsreaktion (F43.0)
- Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
- Anpassungsstörung (F43.2)
- sonstige Reaktion auf schwere Belastung (F43.8)
- Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet (F43.9)
Diagnose
Im Mittelpunkt der Diagnostik steht das ärztliche oder psychotherapeutische Gespräch. Anhand der geschilderten Symptome kann der Psychiater oder psychologische Psychotherapeut eine erste Verdachtsdiagnose stellen.
Um körperliche Beschwerden der Angst (wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen) von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen. Dazu sind meist auch laborchemische und technische Untersuchungen erforderlich (Blutuntersuchung, EKG und ähnliche). Erst nach Ausschluss einer körperlichen Erkrankung soll eine seelische Störung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden.
Folgende Kriterien sprechen für eine Angststörung:
- Die Angst ist der Situation erkennbar nicht angemessen.
- Die entsprechenden Angstreaktionen halten deutlich länger an, als von der Sachlage her nötig wäre.
- Die besonders geartete Angst ist durch die Betroffenen weder erklärbar noch beeinflussbar noch zu bewältigen.
- Die Ängste führen zu deutlichen Beeinträchtigungen des Lebens der Betroffenen.
- Die Ängste schränken den Kontakt zu fremden Menschen ein.
Allgemeine Symptome
- Herzklopfen und Pulsbeschleunigung,
- Schwindel, Schweißausbruch,
- Zittern oder Beben,
- Mundtrockenheit, Hitzewallungen,
- Sprachschwierigkeiten,
- dazu Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl oder Brustschmerzen,
- Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall,
- auch Bewusstseinsstörungen, zum Beispiel das Gefühl, verrückt zu werden,
- das Gefühl, dass Dinge unwirklich sind oder man selbst „nicht richtig da“ ist,
- dass man nicht mehr die Kontrolle über die eigenen Gedanken hat,
- Benommenheit, Angst zu sterben, allgemeines Vernichtungsgefühl.
Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen.
Geeignete Fragebögen
„Symptomspezifische Skalen wie die Hamilton-Angstskala (HA-MA) werden heute nicht mehr zur Diagnostik herangezogen (denn dann würden sie ja mit ICD oder DSM in Konkurrenz treten), sondern nur noch zur Schweregradbestimmung.“ Laut S3-Leitlinie können globale Maße, wie die Clinical Global Impression (CGI) verwendet werden. Weiterhin werden folgende Fragebögen erwähnt:
Form der Angststörung | Fremdbeurteilung | Selbstbeurteilung |
---|---|---|
Panikstörung/Agoraphobie | PAS (Panik und Agoraphobie-Skala), Fremdbeurteilung (Bandelow, 1999) PDSS (Panic Disorder Severity Scale) (Shear u. a., 1997) | PAS, Selbstbeurteilung (Bandelow, 1999) |
generalisierte Angststörung | HAMA (Hamilton-Angst-Skala) (Hamilton, 1959) | BAI (Beck Anxiety Inventory) (Beck u. a., 1961) |
soziale Phobie | LSAS (Liebowitz Social Anxiety Scale) (Liebowitz, 1987) | LSAS (Liebowitz, 1987) |
spezifische Phobie | FQ (Fear Questionnaire) (Marks, 1987) |
Begleiterkrankungen
Angststörungen weisen eine hohe Komorbidität auf – sowohl untereinander, als auch zu Depressionen, somatoformen Störungen und Substanzstörungen (intrapersonal gesteuerter Gebrauch von psychotropen Stoffen). Die Wahrscheinlichkeit, eine weitere Störung zu entwickeln, ist bei Panikstörungen und Agoraphobie am höchsten. Sekundäre Depressionen sind am häufigsten bei Panikstörungen, gefolgt von der Generalisierten Angststörung und der Agoraphobie. Substanzstörungen als Folge einer Angststörung werden als Versuch der Selbstmedikation betrachtet.
Erscheinungsformen
Spezifische Phobien
Bei spezifischen (isolierten) Phobien bildet sich die Angstsymptomatik in Bezug auf ein spezifisches Objekt, eine Situation oder einen Ort aus. Es besteht eine deutliche emotionale Belastung durch die Angstsymptome. Die angstauslösenden Objekte oder Situationen werden vermieden. Gleichzeitig besteht die Einsicht, dass die Ängste übertrieben oder unvernünftig sind. Beim Anblick des angstauslösenden Objekts oder der Situationen kommt es zu den oben beschriebenen Symptomen.
Bei der Benennung wird der Wortteil „-phobie“ dem angstauslösenden Objekt angehängt: Alliumphobie (Knoblauchangst), Nosokomiophobie (Krankenhausangst), Hydrophobie (Wasserangst, Wasserscheu), Thanatophobie (Angst vor dem Tod) etc.
Es gibt sehr viele mögliche Phobien, da sich phobische Reaktionen praktisch auf alles richten können. Einige bekanntere spezifische Phobien sind:
- Angst vor Spinnen (Arachnophobie)
- Angst vor Hunden (Kynophobie)
- Ängste vor Blut (Blutphobie, Hämatophobie)
- Ängste vor engen Räumen (Klaustrophobie)
- Ängste vor großen Höhen (Akrophobie)
- Angst vor dem Fliegen (Flugangst, Aviophobie)
- Angst vor dem Urinieren auf öffentlichen Toiletten (Paruresis), siehe auch unten unter „Soziale Phobie“
- Angst vor dem Zahnarzt (Dentalphobie)
- Angst vor dunklen Räumen (Achluophobie)
Agoraphobie
Der aus dem Griechischen stammende Begriff Agoraphobie bedeutet wörtlich „Angst vor dem Marktplatz“. Es handelt sich um eine Angst, das eigene Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, sich in eine Menschenmenge, auf öffentliche Plätze zu begeben oder allein in Zügen, Bussen oder Flugzeugen zu reisen. Die Betroffenen suchen in solchen Situationen häufig panisch nach einem möglichen Fluchtweg.
Die Agoraphobie wird oft mit der Klaustrophobie (Raumangst), der Angst vor dem Eingeschlossensein, verwechselt. Allgemein ist damit eine Angst vor öffentlichen Räumen, Menschenansammlungen oder Situationen gemeint, bei denen eine Flucht oder Hilfe schwierig scheint. Diese Art von Angst tritt besonders heftig auf, wenn sich der Betroffene allein an diesen Orten aufhält. Unter Agoraphobie leidende Personen vermeiden daher öffentliche Verkehrsmittel, lange Autofahrten auf Autobahnen oder abgelegenen Landstraßen, aber auch etwa einen Bummel durch die Innenstadt. Zum Teil sind Betroffene nur in Begleitung einer vertrauten Person in der Lage, die alltäglichen Anforderungen zu meistern. In schweren Fällen kommt es zu einer Isolation, wenn beispielsweise das Haus oder die Wohnung als schützende Räume nicht mehr verlassen werden oder verlassen werden können.
Die Agoraphobie tritt häufig in Verbindung mit der sogenannten Panikstörung auf. Es wird daher vermutet, dass sich die Agoraphobie nicht durch Modell-Lernen und klassisches Konditionieren wie die spezifischen Phobien entwickelt, sondern infolge einer Panikstörung auftritt.
Soziale Phobie
Bei der sozialen Phobie sind jene Situationen angstbesetzt, bei denen Betroffene im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und der prüfenden Betrachtung durch andere Menschen ausgesetzt sind. Es wird befürchtet, sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten, was meist zu einer Vermeidung sozialer Situationen führt.
Mögliche Symptome sind:
- Ängste, sich in bestimmten sozialen Kontexten zu zeigen
- Angst, in dieser Angst erkannt und öffentlich beschämt oder verurteilt zu werden
- vor und in angstbesetzten Situationen körperliche Reaktionen (Herzrasen, Schwitzen, Übelkeit, Atemnot, Stimmversagen u. a.)
- Vermeidungsverhalten, dadurch oft ausgeprägtere Defizite beim Reifungsprozess (des Heranwachsenden) und Defizite bei der Wahrnehmung sozialer Verantwortung
- häufig in der Folge vermindertes Selbstbewusstsein, Versagensgefühle, Unterlegenheitsgefühle, Furcht vor Kritik
- Erröten, Zittern der Hände, Vermeidung von Blickkontakt, Übelkeit, auch Harndrang
Ein nahe verwandtes Bild mit fließendem Übergang zur sozialen Phobie ist die sogenannte Erythrophobie, die Furcht vor dem Erröten (in Gegenwart anderer). Weiterhin gibt es die Paruresis, die verhindert, dass Menschen – insbesondere Männer – in der Öffentlichkeit Wasser lassen können.
Panikstörungen
Die Panikstörungen kennzeichnen sich dadurch, dass wiederholt schwere impulsive Angst- oder Panikzustände auftreten, die sich nicht auf spezifische Situationen beschränken und deshalb nicht vorhersehbar sind. Panikattacken gehen besonders häufig einher mit plötzlichem Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßigem Herzschlag. Es können ebenfalls Brustschmerzen, Erstickungsgefühle, Zittern, Schwitzen, Schwindel und das Gefühl der Entfremdung auftreten. Die Betroffenen haben Todesangst, befürchten zum Beispiel einen Herzstillstand oder Herzinfarkt. Immer wieder treten auch Gefühle von Derealisation auf und die Angst, verrückt zu werden. Dazu kommen die übrigen beschriebenen Symptome.
Diese Anfälle dauern in der Regel nur wenige Minuten, manchmal etwas länger. Da diese Situationen plötzlich und unberechenbar auftreten, entsteht schließlich eine Angst vor der Angst. Spezifisch für die Panikstörung ist es, dass die Betroffenen oft den Zusammenhang zwischen den körperlichen Symptomen und ihrer Angst nicht erkennen und die Symptome fehlinterpretieren.
Generalisierte Angststörung
Unter den generalisierten Angststörungen werden anhaltende Symptome von Angst zusammengefasst, die sich ebenfalls nicht auf bestimmte Situationen beschränken. Dabei treten folgende Symptome auf: Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Hyperventilation, Schluckbeschwerden, Schwindelgefühle, Oberbauchbeschwerden, Ruhelosigkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und Einschlafstörungen auf Grund der ständigen Besorgnis und Angst. Die Betroffenen kennen den Auslöser ihrer Angst oft nicht. Sie werden zum Beispiel von der Furcht gequält, dass sie oder ihre Angehörigen erkranken oder Unfälle erleiden könnten.
Trennungsangststörung bei Erwachsenen
Angst und depressive Störung
Zu den Symptomen der Angst kommen die der Depression. Man hat festgestellt, dass es durch die Angstsymptome, die häufig anfangs nicht als diese erkannt werden, auch noch zu Depressionen kommen kann. Man fühlt sich schlecht, weil anfangs kein Arzt helfen kann und keine körperlichen Ursachen gefunden werden. Es kann daher vorkommen, dass man sich irgendwelche schweren körperlichen Erkrankungen einredet (Tumor etc.) und somit noch mehr darunter leidet. Dies kann sich mit der Zeit bis zur Depression aufschaukeln.
Auch die Feststellung, durch die Angst in der eigenen Leistungs- und Belastungsfähigkeit eingeschränkt zu sein, führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen minderwertig oder schwach fühlen. Hinzu kommt die Scham über die sichtbaren Symptome oder darüber, nicht „voll zu funktionieren“.
Häufigkeit
Spezifische (isolierte) Phobien sind nach neueren Studien in der Bevölkerung recht häufig. Dennoch sucht nur ein kleiner Teil der Betroffenen fachmännische Hilfe. Eine Bestimmung der Häufigkeit ist nicht einfach, da insbesondere die einfachen Phobien nicht immer das Alltagsleben beeinträchtigen. Die Lebenszeitprävalenz beträgt etwa 11 Prozent für die einfachen Phobien, etwa 13 Prozent für die soziale Phobie und ungefähr 5 Prozent für die Agoraphobie. Generell treten Angststörungen bei Frauen etwa doppelt so häufig wie bei Männern auf, besonders stark ist der Unterschied bei der Agoraphobie ausgeprägt.
Im psychiatrischen Alltag sind Angsterkrankungen vergleichsweise häufig anzutreffen. Nach einer Studie der WHO von 1996 litten etwa 8,5 % der Patienten in deutschen Allgemeinarztpraxen an einer generalisierten Angststörung und 2,5 % an einer Panikstörung. Menschen mit Panikstörungen leiden in der Hälfte der Fälle zusätzlich an einer Agoraphobie. Fast 20 % der Patienten, die sich in den USA in einem allgemeinmedizinischen Krankenhaus vorstellten, litten an einer Angsterkrankung, 41 % davon unbehandelt.
Ursachen
Wie bei den meisten psychischen Störungen gibt es auch für die Gruppe der Angststörungen bislang keine abschließenden Erkenntnisse zu deren Ursachen. Derzeit nimmt man eine Vielzahl verursachender oder auslösender Faktoren an, die erst im Zusammen- und Wechselwirken den tatsächlichen Ausbruch der Störung bewirken (siehe Vulnerabilitäts-Stress-Modell). Je nach psychiatrischer oder psychotherapeutischer Schule werden andere Ursachen erforscht. So tragen alle in der Fachwelt anerkannten theoretischen Ausrichtungen aus ihrem speziellen Blickwinkel zur Erforschung von Ursache und Entstehung (Entwicklung) dieser Störungen bei.
Psychologische Modelle
Die Angstpsychologie unterscheidet seit Charles Spielberger (1966) zwischen
- einer sogenannten „Trait-Angst“, die einen relativ stabilen, durchgängigen Charakterzug darstellt und
- einer sogenannten „State-Angst“, die als vorübergehender Gefühlszustand je nach Situation und Umgebung auftritt.
Persönlichkeitsmodelle der Psychologie, die dimensional konzipiert sind, stimmen im Wesentlichen in der Annahme überein, dass es eine Art genetischer Disposition zur „Ängstlichkeit“ gibt, die bei starker Ausprägung (Dimensionierung) eine Schwachstelle (vulnerabler Bereich) in der psychischen Konstitution darstellt, die zum Kristallisationspunkt einer Angststörung werden kann. „Strategisches Ziel der Selbsterziehung“ muss es nach Siegbert Warwitz sein, „möglichst viele der zufällig auftauchenden Ängste in Furcht zu verwandeln, die sich besser beherrschen und therapieren lässt.“ Im Unterschied zu den diffusen Ängsten ist nämlich der Furcht einflößende Faktor definitionsgemäß fixierbar.
Kognitive Schemata
Es ist unbestritten, dass Menschen, die unter vermehrten Ängsten leiden, die Welt anders und teilweise verzerrt wahrnehmen. Auf Dauer gesehen wird aus dieser verzerrten Wahrnehmung dann eine falsche „Bewertung“ der äußeren Welt. Man spricht in der kognitiven Therapie von der Entwicklung und Einnistung sogenannter „maladaptiver kognitiver Schemata“, also einer Art verinnerlichter „Vorurteile“ oder zumindest „Fehlurteile“ über die Gefährlichkeit der Welt. In einem weiteren Schritt kommt es dann zu einem unangemessen starken „Vermeidungsverhalten“, um diesen vermeintlich drohenden Gefahren auszuweichen. Dieses „Vermeidungsverhalten“ wiederum führt zu einer mehr oder weniger starken, oft fortschreitenden Einengung des Aktionsradius und der Aktivitäten überhaupt, im weiteren Schritt oft zu Rückzug und Isolation. Der Betreffende bleibt in der Regel mehr oder weniger weit hinter seiner eigentlichen gesellschaftlichen Leistungsfähigkeit zurück. Der Erwerb einer verlässlichen sozialen Kompetenz wird dadurch erschwert oder verhindert.
Entwicklungsmodelle
Aus der Entwicklungspsychologie und aus der täglichen Erfahrung mit Kindern ist bekannt, dass es gewisse „typische“ und „altersgebundene“ Ängste gibt. Kapfhammer (2000) nennt das „Fremdeln“, die „Trennungsangst“, die „Schulangst“, „Tierängste“. Er weist darauf hin, dass Zusammenhänge bestehen zwischen
- dem späteren Auftreten von Panikstörung oder Agoraphobie einerseits und frühkindlichen Trennungsängsten (Bolwby, 1976) bzw. Trennungsängsten und Schulphobie (Gittleman und Klein, 1984) andererseits
- dem späteren Auftreten einer generalisierten Angststörung einerseits und frühen familiären Traumatisierungen „(Konflikte zwischen den Eltern, Konflikte mit den Eltern, sexuelle Traumatisierungen, mangelhafte Aufmerksamkeit, niedriges Prestige der Familie, stärkere körperliche Züchtigungen)“ (Angst und Vollrath, 1991) resp. Aufwachsen in einer Alkoholikerfamilie (Mathew u. a. 1993; Tweed u. a. 1989) andererseits
- dem späteren Auftreten von Phobien einerseits und kindlicher Angst vor Beschämung bei hohen elterlichen Ansprüchen (Parker, 1979), sozialphobischem Vorbildverhalten der Mütter (Bruch u. a. 1989) oder übertriebener Besorgnis der Eltern vor Kritik durch Außenstehende (Bruch und Heimberg, 1994) andererseits.
Lerntheoretische Modelle
Der von Orval Hobart Mowrer entwickelte Ansatz geht davon aus, dass Ängste durch (klassische und operante) „Konditionierung“ entstehen im Sinne von pathologischen (= krankhaften, unangemessenen) Angstreaktionen auf ursprünglich neutrale Stimuli, die durch zeitliche und/oder räumliche Kontingenz zu einer realen angstauslösenden Situation im Rahmen von Lernerfahrungen zu einem konditionierten Angststimulus werden. Durch Vermeiden dieser Situation wird der Stimulus vermieden und damit auch die Angst reduziert. Das führt zu einer negativen Verstärkung des Vermeidungsverhaltens, d. h. der Betreffende „lernt“, dass das Vermeiden gut für ihn ist, indem es ihn vor aufkommenden Ängsten schützt.
Wie bei den kognitiven Schemata auch (s. o.) handelt es sich um ein fehladaptiertes, d. h. nicht wirklichkeitsgerechtes Lernen, bei dem zwischen der eigentlichen Angstquelle und dem symbolischen Stimulus nicht mehr unterschieden werden kann. Aufgrund der anhaltenden Vermeidung bleibt eine korrigierende Lernerfahrung aus, sodass sich die pathologische Angstreaktion „etabliert“.
Bei der Panikstörung spielt eine positive Rückkopplung „zwischen körperlichen Sensationen (z. B. wahrgenommene Veränderung der Herzrate) und kognitiven Bewertungsvorgängen als Gefahr (z. B. „drohender Herzinfarkt“) mit einer hieraus resultierenden eskalierenden Angstreaktion“ eine große Rolle.
Eine wichtige Bedeutung insbesondere bei der Entstehung einer generalisierten Angststörung (Blazer, 1987), aber auch einer Panikstörung (Finlay-Jones u. Brown, 1981; Goldstein u. Chambless, 1978; Faravelli u. Pallanti, 1989) kommt schwerwiegenden, negativen (und traumatisierenden) Lebensereignissen zu (sogenannte life events).
Psychoanalyse
Sigmund Freud kannte das Phänomen Angst in zwei Zusammenhängen:
- als Ausdruck bzw. als Folge eines innerpsychischen Konfliktes, etwa zwischen einem verbotenen triebhaften Impuls und einem strengen Gewissen. Angst resultiert hiernach durch die unvollständige Unterdrückung einer Wunschregung, z. B. eines sexuellen Verlangens und der Angst vor Bestrafung, sie ist Ergebnis eines Abwehrvorganges (Freud, 1895).
- als Signalangst. In dieser Funktion signalisiert die Angst dem Ich das Vorhandensein einer inneren Bedrohung, z. B. durch ähnliche Konflikte wie oben genannt. Sie steht dann am Beginn einer Schutzmaßnahme durch das Ich und ist somit Initiator eines Abwehrvorganges (Freud, 1926).
Nach psychoanalytischem Verständnis handelt es sich bei der Ausbildung einer Phobie in allererster Linie um eine aktive psychische Leistung, und zwar im Besonderen um das Ergebnis einer intrapsychischen Abwehr: angsterregende Bewusstseinsinhalte werden verdrängt, wobei an die Stelle der ursprünglichen Inhalte (es kann sich um Vorstellungen oder Gefühle handeln) belanglose äußere Situationen gesetzt werden. Die Angst wird also an einen anderen „harmlosen“ Ort verschoben, dem der „eigentliche (verbotene und deshalb angstbesetzte und verdrängte) Inhalt“ nicht mehr angesehen und zugeordnet werden kann. Die Verschiebung ist selbst für den Betreffenden selber nicht mehr bewusst, auch er staunt, wo die Angst herkommt.
Es ist zu beachten, dass die Phobie mehr als einfache Verdrängung ist. Diese würde zu einer akzeptablen Lösung nicht ausreichen. Durch die Verdrängung des spezifischen Vorstellungsinhaltes erfährt nämlich die vorher gebundene und gerichtete Furcht eine Regression zu einer ungebundenen entdifferenzierten diffusen Angst, die wegen des zufälligen Auftretens äußerst schlecht zu ertragen ist. In einer zweiten Phase muss daher der Hauptabwehrmechanismus des phobischen Modus, nämlich die Verschiebung, zum Einsatz kommen, wodurch „künstlich“ die Bindung an einen neuen Inhalt erreicht wird. Greenson formulierte dies einmal so: „Eine Form der Angst wird als Abwehr gegen eine andere Angst benutzt.“
Der Vorteil des Verschiebungsmechanismus liegt darin, dass aus der ursprünglichen inneren Gefahr eine äußere konstruiert wird: eine äußere Gefahr hat den „Vorteil“, dass sie leichter vermieden werden kann als eine innere.
Wie bei allen neurotischen Lösungsversuchen handelt es sich auch bei der Phobie um einen Kompromiss, der darin besteht, dass auf der einen Seite die verbotenen Wünsche und Strebungen unbewusst bleiben können und nicht wirksam werden, auf eine verzerrte Weise, nämlich als phobische Reaktion, aber dennoch partiell ausgelebt werden können.
Feldtheoretischer Ansatz
Eine Zwischenstellung zu den bereits genannten Modellen stellen feldtheoretische Modelle im Sinne des Gestaltpsychologen Kurt Lewin dar. Dieser definierte Erleben und Verhalten als eine Funktion von Person und Umwelt. Dementsprechend nimmt dieser Ansatz beim Angstgeschehen drei unterschiedliche Perspektiven in den Blick: erstens den Patienten, zweitens das Angstobjekt und drittens die Beziehung zwischen Patient und Angstobjekt. Diesen drei Perspektiven entsprechen auch drei mögliche Ansatzpunkte für die therapeutische Behandlung, die situations- und patientenspezifisch gewählt werden können: Stärkung („Vergrößerung“) des Patienten, realistischere Einschätzung („Verkleinerung“) des Angstobjekts und Veränderung der Beziehung zwischen Patient und Angstobjekt („Ermutigung“), wobei auch das Einflussfeld anderer Personen eine vorübergehende Hilfsfunktion annehmen kann. Der Ansatz ergibt sich aus Anregungen Lewins in der Frühphase der Bindungstheorie und Bindungsforschung. Er enthält keine fallunabhängige Festlegung auf eine bestimmte Ätiologie des Angstgeschehens.
Biologische Grundlagen
Genetik
Bei einer Untergruppe der Angststörungen, der generalisierten Angststörung (GAD), zeigte eine Familienstudie eine Erblichkeit von etwa 30 %. In dieser Untergruppe fanden sich Hinweise auf eine Beteiligung von Gen-Abweichungen im Bereich der Serotonin-, Dopamin-, Noradrenalin- und Adrenalin-Neurotransmitter, zum Beispiel bei den Genen für 5-HTT, 5-HT1A und MAOA.
Neuroanatomie
Patienten mit generalisierter Angststörung zeigten abweichende Aktivität im präfrontalen Cortex und in der Amygdala sowie verminderten Signalverkehr zwischen diesen Arealen. Gleichzeitig war das Volumen der beiden Regionen erhöht, aber die anatomischen Verbindungen zwischen ihnen vermindert.
Bei sozialer Phobie zeigten Behandlungserfolge – unabhängig von der Art der Therapie – Veränderungen in Aktivität und Signalverkehr der Amygdala in Richtung Normalisierung.
Neurochemie
In der Neurochemie von Angststörungen sind hauptsächlich folgende Neurotransmitter-Systeme (chemische Botenstoff-Systeme) beteiligt.
- Serotonin
- Noradrenalin
- Dopamin
- GABA
- verschiedene Neuropeptide
- Glutamat
Schilddrüsenfehlfunktion
Es gibt Anzeichen dafür, dass sowohl eine Überfunktion (Ursache: meist Morbus Basedow oder Schilddrüsenautonomie) als auch eine Unterfunktion (Ursache: meist Hashimoto-Thyreoiditis) der Schilddrüse in seltenen Fällen mit Angststörungen verknüpft sein können.
Kinder von Eltern mit Angststörungen
Kinder, deren Eltern an einer Angststörung leiden, haben ein erhöhtes Risiko (Vulnerabilität), ebenfalls an einer psychischen Störung zu erkranken. Psychische und biologische Faktoren spielen dabei eine Rolle. Die Wahrscheinlichkeit eine Angststörung zu entwickeln ist um mehr als 50 % erhöht. Ein signifikanter Zusammenhang konnte zwischen der Erkrankung der Eltern und der Entwicklung einer generalisierten Angststörung oder Phobien gefunden werden. Die Wahrscheinlichkeit an einer sozialen Angststörung oder Panikstörung zu erkranken war dagegen nicht erhöht. Auch das Risiko der Kinder, an einer Depression zu erkranken, ist um etwa ein Drittel erhöht.
Ängstliche Eltern sind ihren Kindern gegenüber kritischer, zeigen weniger Wertschätzung, weniger Zuneigung, weniger Lächeln (Hirshfeld u. a., 1997). Je stärker die Mutter ihre eigenen Ängste offen äußert, desto größer sind die Ängste ihres Kindes (Murris, 1996). Die Annahme eines ursächlichen überbehütenden Erziehungsstils („overprotective parenting“, „Helikopter-Eltern“) als ursächlicher Faktor für Angsterkrankungen konnte nicht bestätigt werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei der Therapie von Angststörungen kommen verschiedene Behandlungsverfahren zum Einsatz; in erster Linie Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder seltener tiefenpsychologische Verfahren) und Pharmakotherapie. Mit der aktuellen S3-Leitlinie zu Angststörungen liegt ein wissenschaftlich begründeter Konsens zur Behandlung vor.
Angststörungen ergeben sich in der Regel aus einem Missverhältnis der äußeren Lagebeurteilung und der eigenen subjektiven Befindlichkeit. Daher wird nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz der Angst bei der psychotherapeutischen Behandlung ein geregelter, mental wie emotional gesteuerter Umgang mit den überschießenden Ängsten angestrebt. Dabei geht es um eine angemessene Angstkontrolle, nicht aber um völlige Angstfreiheit, weil die subjektive Gefahrenwahrnehmung und das Warnsystem vor dem persönlich zuträglichen Wagnis erhalten bleiben muss.
Verhaltenstherapie
Bei der Verhaltenstherapie der Phobien, Angst- und Panikstörungen geht es v. a. darum, sich den Ängsten und angstbesetzten Situationen gezielt auszusetzen, bis alle zuvor gemiedenen Situationen wieder beherrscht und in das normale Leben integriert werden können. Man bedient sich hierzu der Reizkonfrontation, die in zwei Formen ablaufen kann.
- Reizüberflutung („flooding“): Es erfolgt unter paralleler therapeutischer Begleitung eine Konfrontation mit einer maximal angstauslösenden Situation, die solange ausgehalten werden muss, bis eine physiologische Gewöhnung eintritt und der Patient lernt, dass die gefürchteten katastrophalen Folgen ausbleiben.
- gestufte Reizexposition: Die Reizexposition erfolgt stufenweise gesteigert, bis alle Hierarchiestufen bis zum Maximum durchlaufen wurden. Wenn zusätzlich Entspannungstechniken eingesetzt werden, spricht man von einer systematischen Desensibilisierung.
Bei beiden Formen der Konfrontationstherapie geht es darum, klassisch konditionierte Ängste durch Gewöhnung (Habituation) zu löschen. Bei der kognitiven Therapie, die häufig mit einer klassischen Konfrontationstherapie kombiniert wird, soll der Patient seinen Denk- und Bewertungsstil ändern. Theoretische Grundlage ist die Annahme, dass vor allem eine „Fehlbewertung“ der angstauslösenden Situation die heftige Angst und Vermeidungsreaktion hervorruft und immer weiter verstärkt.
Auch bei Verhaltensexperimenten konfrontiert man sich mit angstauslösenden Sinnesreizen, allerdings mit dem Ziel Grundannahmen zu überprüfen. Für ein Verhaltensexperiment sollen Situationen gewählt werden, die nur so ängstigend sind, dass der Patient noch in der Lage ist, zu prüfen ob seine Erwartungen eintreten (Realitätsprüfung). Während bei der Reizüberflutung besonders stark ängstigende Situationen aufgesucht werden, um eine Habituation zu erreichen, ist dies beim Verhaltensexperiment nicht erforderlich und sogar hinderlich. Bei der sozialen Phobie wird empfohlen, anstelle einer Konfrontationstherapie eher Verhaltensexperimente zu bevorzugen.
Eine weitere Methode um Kognitionen zu hinterfragen ist der sokratische Dialog. Dabei kann beispielsweise die Frage nach der Finalität der Angst sehr hilfreich sein: Was möchte der Patient mit seiner Angst erreichen?
Tiefenpsychologie
Psychoanalytische und tiefenpsychologische Psychotherapieverfahren basieren auf den theoretischen Grundannahmen der Psychoanalyse, denen zufolge die Angstsymptomatik Ausdruck eines unbewussten Konfliktes mit misslungener Kompromisslösung ist. Die Aufdeckung dieses Konfliktes und das „Durcharbeiten“ unter Reaktivierung der ursprünglichen Affekte soll den Angstaffekt dann überflüssig machen und wieder zum Verschwinden bringen.
Entspannungsverfahren
Ängste sind in aller Regel von körperlichen Symptomen, v. a. auch von Verspannungen, begleitet, die wiederum negativ auf die Angstsymptomatik und die körperlichen Symptome zurückwirken und diese verstärken oder zumindest aufrechterhalten. Deshalb ist ein wichtiger Ansatz bei der Angsttherapie die Beseitigung von Spannungen durch Entspannungsverfahren. Zum Einsatz kommen:
- Autogenes Training
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- Biofeedback-Methoden
- Hypnosetherapie-Methoden
Medikamente
Zur Behandlung von Angsterkrankungen werden angstlösende Arzneistoffe (Anxiolytika) eingesetzt. Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffgruppen sind SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) und Benzodiazepine. Insgesamt ist ihre Wirkung mäßig bis moderat, wobei Benzodiazepine eine größere Wirkung haben als die anderen beiden.
Weitere Anxiolytika:
- Buspiron
- Pregabalin
- Alprazolam
- Wirkstoffe aus der Pflanzenheilkunde
Die oben genannten Wirkstoffe unterscheiden sich in Struktur, Wirksamkeit, Suchtgefahr und Nebenwirkungsprofil sehr stark voneinander. Die Verordnung eines Anxiolytikums erfolgt daher in der Regel durch einen erfahrenen Arzt.
Für den Einsatz von Propranolol gegen körperliche Angstsymptome, wie er vor 30 Jahren für den Off-Label-Use diskutiert wurde, gibt es keine ausreichenden Nachweise der Wirksamkeit, nach denen eine routinemäßige Anwendung empfohlen werden könnte.
Selbsthilfegruppen
Sofern nicht die Krankheit selbst dem Betroffenen Schwierigkeiten bereitet, können Selbsthilfegruppen eine sehr wichtige Ergänzung für die Behandlungsformen sein und/oder nach Ende einer Behandlung deren Erfolge sichern helfen. In den letzten Jahren wird auch das Internet für die Hilfe Betroffener untereinander vielfältig genutzt.
Sport
Körperliches Training (Sporttherapie) kann Angstsymptome reduzieren und die allgemeine psychische Zufriedenheit erhöhen. Unklar bleibt der zugrundeliegende Wirkmechanismus. Die Motivation zu sportlicher Betätigung ist bei Menschen mit Angsterkrankungen reduziert.
Verlauf
Angststörungen können sich z. B. aus einer „ganz normalen“, klinisch noch nicht relevanten Schüchternheit heraus entwickeln. Sie neigen jedoch zur Chronifizierung (Verfestigung), wenn sie nicht behandelt werden. Bei der Panikstörung beispielsweise kommt es nur bei 10 bis 30 % der Betroffenen spontan zu einer vollständigen Gesundung (d. h. ohne Behandlung bzw. nicht als Folge einer Behandlung).
Psychotherapie und Medikamentenbehandlung verbessern die Prognose meistens wesentlich. Die isolierten Phobien sind sehr gut zu behandeln. Grundsätzlich gilt: Je früher eine Behandlung begonnen wird, desto günstiger ist der Verlauf.
Trivia
Der Häuptling Majestix in der Comic-Reihe Asterix der Gallier, der dauerhaft unter der Angst leidet, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte, leidet unter einer Angststörung.
Geschichtliches
Auch wenn der Begriff Phobie erst im 19. Jahrhundert in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt wurde, so kann er doch rückblickend auf vielseitige Traditionen bezogen werden. Von den Griechen wurde Phobos (der Begleiter des Kriegsgottes Ares) vor Kampfhandlungen beschworen. Auch die Ängste, die man im 20. Jahrhundert als Kriegsneurosen bezeichnete, bezogen sich auf ähnlich konkrete äußere Gefahren. In Religion, Kunst und Literatur wurden Ängste häufig mit dem Tierreich in Verbindung gebracht (Tierphobie). Viele Inhalte der Mythologie finden ihren Ausdruck in Tierphobien und sind nach C. G. Jung für den Mutterarchetyp charakteristisch. Sie finden ein Echo im Reichtum religiösen Gefühls, das der „Offenbarung williges Gefäß“ ist.
Der Ausdruck Phobie wurde erstmals gegen 1870 in der Psychiatrie benutzt und sollte ein Leitsymptom einer Neurose bezeichnen. Für die Psychoanalyse galt die Phobie nicht als eine bestimmte Neurose, sondern als Symptom der Angsthysterie. Der Ausdruck „Angsthysterie“ wurde 1908 von Wilhelm Stekel auf Vorschlag von Sigmund Freud eingeführt. Freud bevorzugte diesen Ausdruck, da er ihm erlaubte, die Sexualität im Zentrum des phobischen Symptoms zu sehen. Diese Vorstellung Freuds schien insbesondere bei der Hysterie zuzutreffen, obwohl sie sich auch bei der Zwangsneurose und auch bei der Angstneurose bestätigen ließ, die Freud zu den Aktualneurosen rechnete. Auch zwanghafte Sauberkeit und Enthaltsamkeit diene der Abwehr alles Sexuellen. Auch bei psychotischen Störungen stellte Freud phobische Symptome fest. Erst bei der Analyse des kleinen Hans (Herbert Graf) im Jahre 1909 stellte sich heraus, dass hier die Libido nicht im Konversionssymptom, in innerseelischen Störungen oder im inneren Gefühl existenzieller Bedrohung gebunden sei. Die Angst richte sich vielmehr auf konkrete externalisierte Objekte.
Siehe auch
- Emotionale Störungen des Kindesalters
- Little-Albert-Experiment – Angstentstehung durch klassische Konditionierung
- Taijin Kyōfushō – kulturgebundene japanische psychische Angststörung
- Kontraphobie
Literatur
Leitlinien
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Einzelnachweise
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Autor: www.NiNa.Az
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Klassifikation nach ICD 10F40 0 AgoraphobieF40 1 Soziale PhobienF40 2 Spezifische isolierte PhobienF40 8 Sonstige phobische StorungenF40 9 Phobische Storung nicht naher bezeichnetF41 0 Panikstorung episodisch paroxysmale Angst F41 1 Generalisierte AngststorungF41 2 Angst und depressive Storung gemischtF41 3 Andere gemischte AngststorungenF41 8 Sonstige spezifische AngststorungenF41 9 Angststorung nicht naher bezeichnetF45 2 Hypochondrische Storung Dysmorphophobie nicht wahnhaft F22 8 Sonstige anhaltende wahnhafte Storungen Wahnhafte Dysmorphophobie 14 BEZEICHNUNG 15 BEZEICHNUNG 16 BEZEICHNUNG 17 BEZEICHNUNG 18 BEZEICHNUNG 19 BEZEICHNUNG 20 BEZEICHNUNG Vorlage Infobox ICD Wartung 21BEZEICHNUNG ICD 10 online WHO Version 2019 Angststorung ist ein Sammelbegriff fur mit Angst verbundene psychische Storungen deren gemeinsames Merkmal exzessive ubertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen ausseren Bedrohung sind Unterschieden werden dabei grob zwei Formen Diffuse unspezifische Angste treten spontan und zufallig auf und haben keine Situation oder Objekte als Ausloser Phobien von altgriechisch fobos phobos Flucht Furcht Schrecken sind dagegen auf konkrete Dinge ausgerichtet und an bestimmte auslosende Objekte Situationen oder Raumlichkeiten gebunden zum Beispiel Tiere Menschen oder Platzmangel DefinitionAngst ist zunachst eine notwendige und normale Gemutserregung Affekt deren entwicklungsgeschichtlicher Ursprung in einer Schutzfunktion liegt Kampf oder Flucht Reaktion Der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers beschreibt die Angst als ein haufiges und qualvolles Gefuhl Die Furcht ist auf etwas gerichtet Angst ist gegenstandslos Die Abgrenzung einer unspezifischen Angststorung ist dagegen oft schwierig und wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich definiert Klarer und einfacher sind dagegen die Definition der Phobie sowie die Abgrenzung der Phobien untereinander Unter Phobien versteht man uberwertige spezifische Angste vor bestimmten Gegenstanden Lebewesen oder Situationen Die Psychoanalyse interpretiert die Phobie als die Abwehr Verschiebung eines inneren Konfliktes auf ein bestimmtes Objekt Eine Storung des Angsterlebens kann nach den Erkenntnissen der Wagnisforschung aber auch in einem zu geringen Mass an Angst bestehen was zu unbeherrschbaren Risikohandlungen verfuhren kann Im Gegensatz zu uberdimensionierten Angsten besteht hier jedoch in der Regel kein unmittelbarer Leidensdruck und damit keine Behandlungsmotivation Volker Faust 1995 nennt folgende Kriterien fur die Abgrenzung der krankhaften Angste im Sinne einer Storung von den vielfaltigen angemessenen Angsten die Unangemessenheit der Angstreaktion gegenuber den Bedrohungsquellen d h ohne wirkliche Bedrohung die Symptomauspragung etwa hohe Angstintensitat und langes Fortbestehen der Angst Persistenz Unfahigkeit die Angstzustande selbst zu kontrollieren oder auszuhalten ein plotzliches Auftreten mit vor allem korperlichen SymptomenKlassifikationEinteilung der WHO In Deutschland und den meisten europaischen Staaten wird zur Klassifikation und Diagnostik psychischer Storungen die Einteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO benutzt Kapitel V der ICD Obwohl Angst einen Affekt darstellt und das ICD 10 ein modernes Klassifikationssystem ist werden die Angststorungen also auch Panikattacken und phobische Storungen dort nicht zu den affektiven Storungen gezahlt Rubrik F3 Stattdessen sind sie im Unterkapitel F4 Neurotische Belastungs und somatoforme Storungen aufgefuhrt wo zwischen der Agoraphobie den sozialen Phobien und den spezifischen isolierten Phobien unterschieden wird Bei der Agoraphobie wird weiterhin zwischen der Agoraphobie ohne Panikstorung und der Agoraphobie mit Panikstorung unterschieden Die spezifischen Phobien konnen ebenfalls weiter in folgende Subtypen unterteilt werden Tier Typ z B Spinnen Katzen Naturgewalten Typ z B Gewitter Wasser Blut Injektion Verletzungs Typ z B Injektion durch Spritze situativer Typ z B Flugzeug Fahrstuhl andere nicht naher bezeichnete Typen Im Laufe der Zeit und der Weiterentwicklung der diagnostischen Klassifikationssysteme sind einige zuerst zu den phobischen Storungen zahlende Storungsbilder genauer oder an anderer Stelle eingeordnet worden Die WHO zahlt beispielsweise die nicht wahnhafte Dysmorphophobie und die Nosophobie nicht mehr zu den phobischen Storungen sondern zu den hypochondrischen Storungen Auch bezuglich der Agoraphobie gibt es einige Forschungsergebnisse die eine andere Klassifikation fordern siehe das US amerikanische DSM 5 Gleichwohl steht bei diesen Krankheitsbildern die Angst symptomatisch im Vordergrund Da sich prinzipiell spezifische Phobien gegen alle denkbaren Situationen oder Gegenstande entwickeln konnen ist eine spezielle Bezeichnung jeder phobischen Storung auch innerhalb der spezifischen Phobien kaum sinnvoll Andererseits ist es fur die medizinische Behandlung wichtig die genauen auslosenden phobischen Stimuli z B Spinnen Fahrstuhle zu dokumentieren da die Verhaltenstherapie unter anderem mit der Konfrontation mit den angstauslosenden phobischen Stimuli arbeitet Menschen mit Angststorungen empfinden selber oft gar nicht die Angst als das hervorstechende Symptom Stattdessen werden haufig korperliche Symptome zuerst genannt etwa Schwindel Herzrasen Zittern verminderte Belastbarkeit oder auch Magen Darm Beschwerden Die Unterteilung in der ICD 10 ist wie folgt Phobische Storungen Furcht rationale Reaktion auf objektiv vorhandene Gefahr Phobie irrationale und ubertriebene Angst vor Objekten Aktivitaten oder Situationen Agoraphobie ICD 10 F40 0 Furcht vor oder Vermeidung von Menschenmengen offentlichen Platzen Reisen allein oder Reisen von zu Hause weg auch Enochlophobie Soziale Phobie ICD 10 F40 1 Furcht vor oder Vermeidung von sozialen Situationen bei denen die Gefahr besteht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen Furcht sich peinlich oder beschamend zu verhalten zum Beispiel Paruresis Spezifische Phobie ICD 10 F40 2 Diese konnen nach bestimmten Objekten oder Situationen unterschieden werden Tierphobien Zoophobie zum Beispiel Angst vor Spinnen Arachnophobie Insekten Entomophobie Bienen Apiphobie Hunden Kynophobie Schlangen Ophidiophobie Reptilien Herpetophobie Haien Elasmophobie Katzen Ailurophobie Maulwurfen und Mausen Situative Phobien Flugangst Hohenangst Tunnel Aufzuge Dunkelheit Natur Phobien zum Beispiel Donner Wasser Wald Naturgewalten Anblick von Blut Blutphobie Spritzen Angst Trypanophobie Verletzungen Sonstige phobische Storungen ICD 10 F40 8 Phobische Storung nicht naher bezeichnet ICD 10 F40 9 Andere Angststorungen Panikstorungen ICD 10 F41 0 Spontan auftretende Angstattacken die nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation bezogen sind Sie beginnen abrupt erreichen innerhalb weniger Minuten einen Hohepunkt und dauern mindestens einige Minuten an Generalisierte Angststorung ICD 10 F41 1 Eine diffuse Angst mit Anspannung Besorgnis und Befurchtungen uber alltagliche Ereignisse und Probleme uber einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten begleitet von weiteren psychischen und korperlichen Symptomen Angst und depressive Storung gemischt ICD 10 F41 2 Angst und Depression sind gleichzeitig vorhanden eher leicht ausgepragt ohne Uberwiegen der einen oder der anderen Andere gemischte Angststorungen F41 3 Sonstige spezifische Angststorungen F41 8 Angststorungen nicht naher bezeichnet F41 9 Zwangsstorungen Zwangsstorungen aussern sich in Zwangsgedanken und oder Zwangshandlungen Zwangsgedanken Ideen Bilder Impulse die sehr bedrangend wirken ungewollter Ubergriff auf das Bewusstsein Zwangshandlungen Wiederholte Handlungen die bestimmten Regeln Ritualen folgen um ein Unbehagen in einer Situation abzuwenden vorwiegend Zwangsgedanken oder Grubelzwang F42 0 vorwiegend Zwangshandlungen Zwangsrituale F42 1 Zwangsgedanken und handlungen gemischt F42 2 sonstige Zwangsstorungen F42 8 Zwangsstorungen nicht naher bezeichnet F42 9 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstorungen akute Belastungsreaktion F43 0 Posttraumatische Belastungsstorung F43 1 Anpassungsstorung F43 2 sonstige Reaktion auf schwere Belastung F43 8 Reaktion auf schwere Belastung nicht naher bezeichnet F43 9 DiagnoseIm Mittelpunkt der Diagnostik steht das arztliche oder psychotherapeutische Gesprach Anhand der geschilderten Symptome kann der Psychiater oder psychologische Psychotherapeut eine erste Verdachtsdiagnose stellen Um korperliche Beschwerden der Angst wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu konnen muss zunachst eine ausfuhrliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer korperlichen Ursache erfolgen Dazu sind meist auch laborchemische und technische Untersuchungen erforderlich Blutuntersuchung EKG und ahnliche Erst nach Ausschluss einer korperlichen Erkrankung soll eine seelische Storung diagnostiziert und die Behandlung geplant werden Folgende Kriterien sprechen fur eine Angststorung Die Angst ist der Situation erkennbar nicht angemessen Die entsprechenden Angstreaktionen halten deutlich langer an als von der Sachlage her notig ware Die besonders geartete Angst ist durch die Betroffenen weder erklarbar noch beeinflussbar noch zu bewaltigen Die Angste fuhren zu deutlichen Beeintrachtigungen des Lebens der Betroffenen Die Angste schranken den Kontakt zu fremden Menschen ein Allgemeine Symptome Herzklopfen und Pulsbeschleunigung Schwindel Schweissausbruch Zittern oder Beben Mundtrockenheit Hitzewallungen Sprachschwierigkeiten dazu Atembeschwerden Beklemmungsgefuhl oder Brustschmerzen Ubelkeit Erbrechen oder Durchfall auch Bewusstseinsstorungen zum Beispiel das Gefuhl verruckt zu werden das Gefuhl dass Dinge unwirklich sind oder man selbst nicht richtig da ist dass man nicht mehr die Kontrolle uber die eigenen Gedanken hat Benommenheit Angst zu sterben allgemeines Vernichtungsgefuhl Jeder vierte Patient mit Angststorung klagt uber chronische Schmerzen Geeignete Fragebogen Symptomspezifische Skalen wie die Hamilton Angstskala HA MA werden heute nicht mehr zur Diagnostik herangezogen denn dann wurden sie ja mit ICD oder DSM in Konkurrenz treten sondern nur noch zur Schweregradbestimmung Laut S3 Leitlinie konnen globale Masse wie die Clinical Global Impression CGI verwendet werden Weiterhin werden folgende Fragebogen erwahnt Form der Angststorung Fremdbeurteilung SelbstbeurteilungPanikstorung Agoraphobie PAS Panik und Agoraphobie Skala Fremdbeurteilung Bandelow 1999 PDSS Panic Disorder Severity Scale Shear u a 1997 PAS Selbstbeurteilung Bandelow 1999 generalisierte Angststorung HAMA Hamilton Angst Skala Hamilton 1959 BAI Beck Anxiety Inventory Beck u a 1961 soziale Phobie LSAS Liebowitz Social Anxiety Scale Liebowitz 1987 LSAS Liebowitz 1987 spezifische Phobie FQ Fear Questionnaire Marks 1987 Begleiterkrankungen Angststorungen weisen eine hohe Komorbiditat auf sowohl untereinander als auch zu Depressionen somatoformen Storungen und Substanzstorungen intrapersonal gesteuerter Gebrauch von psychotropen Stoffen Die Wahrscheinlichkeit eine weitere Storung zu entwickeln ist bei Panikstorungen und Agoraphobie am hochsten Sekundare Depressionen sind am haufigsten bei Panikstorungen gefolgt von der Generalisierten Angststorung und der Agoraphobie Substanzstorungen als Folge einer Angststorung werden als Versuch der Selbstmedikation betrachtet ErscheinungsformenSpezifische Phobien Hauptartikel Spezifische Phobie Bei spezifischen isolierten Phobien bildet sich die Angstsymptomatik in Bezug auf ein spezifisches Objekt eine Situation oder einen Ort aus Es besteht eine deutliche emotionale Belastung durch die Angstsymptome Die angstauslosenden Objekte oder Situationen werden vermieden Gleichzeitig besteht die Einsicht dass die Angste ubertrieben oder unvernunftig sind Beim Anblick des angstauslosenden Objekts oder der Situationen kommt es zu den oben beschriebenen Symptomen Bei der Benennung wird der Wortteil phobie dem angstauslosenden Objekt angehangt Alliumphobie Knoblauchangst Nosokomiophobie Krankenhausangst Hydrophobie Wasserangst Wasserscheu Thanatophobie Angst vor dem Tod etc Es gibt sehr viele mogliche Phobien da sich phobische Reaktionen praktisch auf alles richten konnen Einige bekanntere spezifische Phobien sind Angst vor Spinnen Arachnophobie Angst vor Hunden Kynophobie Angste vor Blut Blutphobie Hamatophobie Angste vor engen Raumen Klaustrophobie Angste vor grossen Hohen Akrophobie Angst vor dem Fliegen Flugangst Aviophobie Angst vor dem Urinieren auf offentlichen Toiletten Paruresis siehe auch unten unter Soziale Phobie Angst vor dem Zahnarzt Dentalphobie Angst vor dunklen Raumen Achluophobie Siehe auch Liste von Phobien Agoraphobie Hauptartikel Agoraphobie Der aus dem Griechischen stammende Begriff Agoraphobie bedeutet wortlich Angst vor dem Marktplatz Es handelt sich um eine Angst das eigene Haus zu verlassen Geschafte zu betreten sich in eine Menschenmenge auf offentliche Platze zu begeben oder allein in Zugen Bussen oder Flugzeugen zu reisen Die Betroffenen suchen in solchen Situationen haufig panisch nach einem moglichen Fluchtweg Die Agoraphobie wird oft mit der Klaustrophobie Raumangst der Angst vor dem Eingeschlossensein verwechselt Allgemein ist damit eine Angst vor offentlichen Raumen Menschenansammlungen oder Situationen gemeint bei denen eine Flucht oder Hilfe schwierig scheint Diese Art von Angst tritt besonders heftig auf wenn sich der Betroffene allein an diesen Orten aufhalt Unter Agoraphobie leidende Personen vermeiden daher offentliche Verkehrsmittel lange Autofahrten auf Autobahnen oder abgelegenen Landstrassen aber auch etwa einen Bummel durch die Innenstadt Zum Teil sind Betroffene nur in Begleitung einer vertrauten Person in der Lage die alltaglichen Anforderungen zu meistern In schweren Fallen kommt es zu einer Isolation wenn beispielsweise das Haus oder die Wohnung als schutzende Raume nicht mehr verlassen werden oder verlassen werden konnen Die Agoraphobie tritt haufig in Verbindung mit der sogenannten Panikstorung auf Es wird daher vermutet dass sich die Agoraphobie nicht durch Modell Lernen und klassisches Konditionieren wie die spezifischen Phobien entwickelt sondern infolge einer Panikstorung auftritt Soziale Phobie Hauptartikel Soziale Phobie Bei der sozialen Phobie sind jene Situationen angstbesetzt bei denen Betroffene im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und der prufenden Betrachtung durch andere Menschen ausgesetzt sind Es wird befurchtet sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten was meist zu einer Vermeidung sozialer Situationen fuhrt Mogliche Symptome sind Angste sich in bestimmten sozialen Kontexten zu zeigen Angst in dieser Angst erkannt und offentlich beschamt oder verurteilt zu werden vor und in angstbesetzten Situationen korperliche Reaktionen Herzrasen Schwitzen Ubelkeit Atemnot Stimmversagen u a Vermeidungsverhalten dadurch oft ausgepragtere Defizite beim Reifungsprozess des Heranwachsenden und Defizite bei der Wahrnehmung sozialer Verantwortung haufig in der Folge vermindertes Selbstbewusstsein Versagensgefuhle Unterlegenheitsgefuhle Furcht vor Kritik Erroten Zittern der Hande Vermeidung von Blickkontakt Ubelkeit auch Harndrang Ein nahe verwandtes Bild mit fliessendem Ubergang zur sozialen Phobie ist die sogenannte Erythrophobie die Furcht vor dem Erroten in Gegenwart anderer Weiterhin gibt es die Paruresis die verhindert dass Menschen insbesondere Manner in der Offentlichkeit Wasser lassen konnen Panikstorungen Hauptartikel Panikstorung Die Panikstorungen kennzeichnen sich dadurch dass wiederholt schwere impulsive Angst oder Panikzustande auftreten die sich nicht auf spezifische Situationen beschranken und deshalb nicht vorhersehbar sind Panikattacken gehen besonders haufig einher mit plotzlichem Herzklopfen Herzrasen oder unregelmassigem Herzschlag Es konnen ebenfalls Brustschmerzen Erstickungsgefuhle Zittern Schwitzen Schwindel und das Gefuhl der Entfremdung auftreten Die Betroffenen haben Todesangst befurchten zum Beispiel einen Herzstillstand oder Herzinfarkt Immer wieder treten auch Gefuhle von Derealisation auf und die Angst verruckt zu werden Dazu kommen die ubrigen beschriebenen Symptome Diese Anfalle dauern in der Regel nur wenige Minuten manchmal etwas langer Da diese Situationen plotzlich und unberechenbar auftreten entsteht schliesslich eine Angst vor der Angst Spezifisch fur die Panikstorung ist es dass die Betroffenen oft den Zusammenhang zwischen den korperlichen Symptomen und ihrer Angst nicht erkennen und die Symptome fehlinterpretieren Generalisierte Angststorung Hauptartikel Generalisierte Angststorung Unter den generalisierten Angststorungen werden anhaltende Symptome von Angst zusammengefasst die sich ebenfalls nicht auf bestimmte Situationen beschranken Dabei treten folgende Symptome auf Nervositat Zittern Muskelspannung Schwitzen Benommenheit Herzklopfen Hyperventilation Schluckbeschwerden Schwindelgefuhle Oberbauchbeschwerden Ruhelosigkeit Konzentrationsstorungen Reizbarkeit und Einschlafstorungen auf Grund der standigen Besorgnis und Angst Die Betroffenen kennen den Ausloser ihrer Angst oft nicht Sie werden zum Beispiel von der Furcht gequalt dass sie oder ihre Angehorigen erkranken oder Unfalle erleiden konnten Trennungsangststorung bei Erwachsenen Hauptartikel Trennungsangststorung bei Erwachsenen Angst und depressive Storung Zu den Symptomen der Angst kommen die der Depression Man hat festgestellt dass es durch die Angstsymptome die haufig anfangs nicht als diese erkannt werden auch noch zu Depressionen kommen kann Man fuhlt sich schlecht weil anfangs kein Arzt helfen kann und keine korperlichen Ursachen gefunden werden Es kann daher vorkommen dass man sich irgendwelche schweren korperlichen Erkrankungen einredet Tumor etc und somit noch mehr darunter leidet Dies kann sich mit der Zeit bis zur Depression aufschaukeln Auch die Feststellung durch die Angst in der eigenen Leistungs und Belastungsfahigkeit eingeschrankt zu sein fuhrt haufig dazu dass sich die Betroffenen minderwertig oder schwach fuhlen Hinzu kommt die Scham uber die sichtbaren Symptome oder daruber nicht voll zu funktionieren HaufigkeitSpezifische isolierte Phobien sind nach neueren Studien in der Bevolkerung recht haufig Dennoch sucht nur ein kleiner Teil der Betroffenen fachmannische Hilfe Eine Bestimmung der Haufigkeit ist nicht einfach da insbesondere die einfachen Phobien nicht immer das Alltagsleben beeintrachtigen Die Lebenszeitpravalenz betragt etwa 11 Prozent fur die einfachen Phobien etwa 13 Prozent fur die soziale Phobie und ungefahr 5 Prozent fur die Agoraphobie Generell treten Angststorungen bei Frauen etwa doppelt so haufig wie bei Mannern auf besonders stark ist der Unterschied bei der Agoraphobie ausgepragt Im psychiatrischen Alltag sind Angsterkrankungen vergleichsweise haufig anzutreffen Nach einer Studie der WHO von 1996 litten etwa 8 5 der Patienten in deutschen Allgemeinarztpraxen an einer generalisierten Angststorung und 2 5 an einer Panikstorung Menschen mit Panikstorungen leiden in der Halfte der Falle zusatzlich an einer Agoraphobie Fast 20 der Patienten die sich in den USA in einem allgemeinmedizinischen Krankenhaus vorstellten litten an einer Angsterkrankung 41 davon unbehandelt UrsachenWie bei den meisten psychischen Storungen gibt es auch fur die Gruppe der Angststorungen bislang keine abschliessenden Erkenntnisse zu deren Ursachen Derzeit nimmt man eine Vielzahl verursachender oder auslosender Faktoren an die erst im Zusammen und Wechselwirken den tatsachlichen Ausbruch der Storung bewirken siehe Vulnerabilitats Stress Modell Je nach psychiatrischer oder psychotherapeutischer Schule werden andere Ursachen erforscht So tragen alle in der Fachwelt anerkannten theoretischen Ausrichtungen aus ihrem speziellen Blickwinkel zur Erforschung von Ursache und Entstehung Entwicklung dieser Storungen bei Psychologische Modelle Die Angstpsychologie unterscheidet seit Charles Spielberger 1966 zwischen einer sogenannten Trait Angst die einen relativ stabilen durchgangigen Charakterzug darstellt und einer sogenannten State Angst die als vorubergehender Gefuhlszustand je nach Situation und Umgebung auftritt Personlichkeitsmodelle der Psychologie die dimensional konzipiert sind stimmen im Wesentlichen in der Annahme uberein dass es eine Art genetischer Disposition zur Angstlichkeit gibt die bei starker Auspragung Dimensionierung eine Schwachstelle vulnerabler Bereich in der psychischen Konstitution darstellt die zum Kristallisationspunkt einer Angststorung werden kann Strategisches Ziel der Selbsterziehung muss es nach Siegbert Warwitz sein moglichst viele der zufallig auftauchenden Angste in Furcht zu verwandeln die sich besser beherrschen und therapieren lasst Im Unterschied zu den diffusen Angsten ist namlich der Furcht einflossende Faktor definitionsgemass fixierbar Kognitive Schemata Es ist unbestritten dass Menschen die unter vermehrten Angsten leiden die Welt anders und teilweise verzerrt wahrnehmen Auf Dauer gesehen wird aus dieser verzerrten Wahrnehmung dann eine falsche Bewertung der ausseren Welt Man spricht in der kognitiven Therapie von der Entwicklung und Einnistung sogenannter maladaptiver kognitiver Schemata also einer Art verinnerlichter Vorurteile oder zumindest Fehlurteile uber die Gefahrlichkeit der Welt In einem weiteren Schritt kommt es dann zu einem unangemessen starken Vermeidungsverhalten um diesen vermeintlich drohenden Gefahren auszuweichen Dieses Vermeidungsverhalten wiederum fuhrt zu einer mehr oder weniger starken oft fortschreitenden Einengung des Aktionsradius und der Aktivitaten uberhaupt im weiteren Schritt oft zu Ruckzug und Isolation Der Betreffende bleibt in der Regel mehr oder weniger weit hinter seiner eigentlichen gesellschaftlichen Leistungsfahigkeit zuruck Der Erwerb einer verlasslichen sozialen Kompetenz wird dadurch erschwert oder verhindert Entwicklungsmodelle Aus der Entwicklungspsychologie und aus der taglichen Erfahrung mit Kindern ist bekannt dass es gewisse typische und altersgebundene Angste gibt Kapfhammer 2000 nennt das Fremdeln die Trennungsangst die Schulangst Tierangste Er weist darauf hin dass Zusammenhange bestehen zwischen dem spateren Auftreten von Panikstorung oder Agoraphobie einerseits und fruhkindlichen Trennungsangsten Bolwby 1976 bzw Trennungsangsten und Schulphobie Gittleman und Klein 1984 andererseits dem spateren Auftreten einer generalisierten Angststorung einerseits und fruhen familiaren Traumatisierungen Konflikte zwischen den Eltern Konflikte mit den Eltern sexuelle Traumatisierungen mangelhafte Aufmerksamkeit niedriges Prestige der Familie starkere korperliche Zuchtigungen Angst und Vollrath 1991 resp Aufwachsen in einer Alkoholikerfamilie Mathew u a 1993 Tweed u a 1989 andererseits dem spateren Auftreten von Phobien einerseits und kindlicher Angst vor Beschamung bei hohen elterlichen Anspruchen Parker 1979 sozialphobischem Vorbildverhalten der Mutter Bruch u a 1989 oder ubertriebener Besorgnis der Eltern vor Kritik durch Aussenstehende Bruch und Heimberg 1994 andererseits Lerntheoretische Modelle Hauptartikel Zwei Faktoren Theorie Lerntheorie Der von Orval Hobart Mowrer entwickelte Ansatz geht davon aus dass Angste durch klassische und operante Konditionierung entstehen im Sinne von pathologischen krankhaften unangemessenen Angstreaktionen auf ursprunglich neutrale Stimuli die durch zeitliche und oder raumliche Kontingenz zu einer realen angstauslosenden Situation im Rahmen von Lernerfahrungen zu einem konditionierten Angststimulus werden Durch Vermeiden dieser Situation wird der Stimulus vermieden und damit auch die Angst reduziert Das fuhrt zu einer negativen Verstarkung des Vermeidungsverhaltens d h der Betreffende lernt dass das Vermeiden gut fur ihn ist indem es ihn vor aufkommenden Angsten schutzt Wie bei den kognitiven Schemata auch s o handelt es sich um ein fehladaptiertes d h nicht wirklichkeitsgerechtes Lernen bei dem zwischen der eigentlichen Angstquelle und dem symbolischen Stimulus nicht mehr unterschieden werden kann Aufgrund der anhaltenden Vermeidung bleibt eine korrigierende Lernerfahrung aus sodass sich die pathologische Angstreaktion etabliert Bei der Panikstorung spielt eine positive Ruckkopplung zwischen korperlichen Sensationen z B wahrgenommene Veranderung der Herzrate und kognitiven Bewertungsvorgangen als Gefahr z B drohender Herzinfarkt mit einer hieraus resultierenden eskalierenden Angstreaktion eine grosse Rolle Eine wichtige Bedeutung insbesondere bei der Entstehung einer generalisierten Angststorung Blazer 1987 aber auch einer Panikstorung Finlay Jones u Brown 1981 Goldstein u Chambless 1978 Faravelli u Pallanti 1989 kommt schwerwiegenden negativen und traumatisierenden Lebensereignissen zu sogenannte life events Psychoanalyse Sigmund Freud kannte das Phanomen Angst in zwei Zusammenhangen als Ausdruck bzw als Folge eines innerpsychischen Konfliktes etwa zwischen einem verbotenen triebhaften Impuls und einem strengen Gewissen Angst resultiert hiernach durch die unvollstandige Unterdruckung einer Wunschregung z B eines sexuellen Verlangens und der Angst vor Bestrafung sie ist Ergebnis eines Abwehrvorganges Freud 1895 als Signalangst In dieser Funktion signalisiert die Angst dem Ich das Vorhandensein einer inneren Bedrohung z B durch ahnliche Konflikte wie oben genannt Sie steht dann am Beginn einer Schutzmassnahme durch das Ich und ist somit Initiator eines Abwehrvorganges Freud 1926 Nach psychoanalytischem Verstandnis handelt es sich bei der Ausbildung einer Phobie in allererster Linie um eine aktive psychische Leistung und zwar im Besonderen um das Ergebnis einer intrapsychischen Abwehr angsterregende Bewusstseinsinhalte werden verdrangt wobei an die Stelle der ursprunglichen Inhalte es kann sich um Vorstellungen oder Gefuhle handeln belanglose aussere Situationen gesetzt werden Die Angst wird also an einen anderen harmlosen Ort verschoben dem der eigentliche verbotene und deshalb angstbesetzte und verdrangte Inhalt nicht mehr angesehen und zugeordnet werden kann Die Verschiebung ist selbst fur den Betreffenden selber nicht mehr bewusst auch er staunt wo die Angst herkommt Es ist zu beachten dass die Phobie mehr als einfache Verdrangung ist Diese wurde zu einer akzeptablen Losung nicht ausreichen Durch die Verdrangung des spezifischen Vorstellungsinhaltes erfahrt namlich die vorher gebundene und gerichtete Furcht eine Regression zu einer ungebundenen entdifferenzierten diffusen Angst die wegen des zufalligen Auftretens ausserst schlecht zu ertragen ist In einer zweiten Phase muss daher der Hauptabwehrmechanismus des phobischen Modus namlich die Verschiebung zum Einsatz kommen wodurch kunstlich die Bindung an einen neuen Inhalt erreicht wird Greenson formulierte dies einmal so Eine Form der Angst wird als Abwehr gegen eine andere Angst benutzt Der Vorteil des Verschiebungsmechanismus liegt darin dass aus der ursprunglichen inneren Gefahr eine aussere konstruiert wird eine aussere Gefahr hat den Vorteil dass sie leichter vermieden werden kann als eine innere Wie bei allen neurotischen Losungsversuchen handelt es sich auch bei der Phobie um einen Kompromiss der darin besteht dass auf der einen Seite die verbotenen Wunsche und Strebungen unbewusst bleiben konnen und nicht wirksam werden auf eine verzerrte Weise namlich als phobische Reaktion aber dennoch partiell ausgelebt werden konnen Feldtheoretischer Ansatz Eine Zwischenstellung zu den bereits genannten Modellen stellen feldtheoretische Modelle im Sinne des Gestaltpsychologen Kurt Lewin dar Dieser definierte Erleben und Verhalten als eine Funktion von Person und Umwelt Dementsprechend nimmt dieser Ansatz beim Angstgeschehen drei unterschiedliche Perspektiven in den Blick erstens den Patienten zweitens das Angstobjekt und drittens die Beziehung zwischen Patient und Angstobjekt Diesen drei Perspektiven entsprechen auch drei mogliche Ansatzpunkte fur die therapeutische Behandlung die situations und patientenspezifisch gewahlt werden konnen Starkung Vergrosserung des Patienten realistischere Einschatzung Verkleinerung des Angstobjekts und Veranderung der Beziehung zwischen Patient und Angstobjekt Ermutigung wobei auch das Einflussfeld anderer Personen eine vorubergehende Hilfsfunktion annehmen kann Der Ansatz ergibt sich aus Anregungen Lewins in der Fruhphase der Bindungstheorie und Bindungsforschung Er enthalt keine fallunabhangige Festlegung auf eine bestimmte Atiologie des Angstgeschehens Biologische Grundlagen Genetik Bei einer Untergruppe der Angststorungen der generalisierten Angststorung GAD zeigte eine Familienstudie eine Erblichkeit von etwa 30 In dieser Untergruppe fanden sich Hinweise auf eine Beteiligung von Gen Abweichungen im Bereich der Serotonin Dopamin Noradrenalin und Adrenalin Neurotransmitter zum Beispiel bei den Genen fur 5 HTT 5 HT1A und MAOA Neuroanatomie Patienten mit generalisierter Angststorung zeigten abweichende Aktivitat im prafrontalen Cortex und in der Amygdala sowie verminderten Signalverkehr zwischen diesen Arealen Gleichzeitig war das Volumen der beiden Regionen erhoht aber die anatomischen Verbindungen zwischen ihnen vermindert Bei sozialer Phobie zeigten Behandlungserfolge unabhangig von der Art der Therapie Veranderungen in Aktivitat und Signalverkehr der Amygdala in Richtung Normalisierung Neurochemie In der Neurochemie von Angststorungen sind hauptsachlich folgende Neurotransmitter Systeme chemische Botenstoff Systeme beteiligt Serotonin Noradrenalin Dopamin GABA verschiedene Neuropeptide Glutamat Schilddrusenfehlfunktion Es gibt Anzeichen dafur dass sowohl eine Uberfunktion Ursache meist Morbus Basedow oder Schilddrusenautonomie als auch eine Unterfunktion Ursache meist Hashimoto Thyreoiditis der Schilddruse in seltenen Fallen mit Angststorungen verknupft sein konnen Kinder von Eltern mit Angststorungen Kinder deren Eltern an einer Angststorung leiden haben ein erhohtes Risiko Vulnerabilitat ebenfalls an einer psychischen Storung zu erkranken Psychische und biologische Faktoren spielen dabei eine Rolle Die Wahrscheinlichkeit eine Angststorung zu entwickeln ist um mehr als 50 erhoht Ein signifikanter Zusammenhang konnte zwischen der Erkrankung der Eltern und der Entwicklung einer generalisierten Angststorung oder Phobien gefunden werden Die Wahrscheinlichkeit an einer sozialen Angststorung oder Panikstorung zu erkranken war dagegen nicht erhoht Auch das Risiko der Kinder an einer Depression zu erkranken ist um etwa ein Drittel erhoht Angstliche Eltern sind ihren Kindern gegenuber kritischer zeigen weniger Wertschatzung weniger Zuneigung weniger Lacheln Hirshfeld u a 1997 Je starker die Mutter ihre eigenen Angste offen aussert desto grosser sind die Angste ihres Kindes Murris 1996 Die Annahme eines ursachlichen uberbehutenden Erziehungsstils overprotective parenting Helikopter Eltern als ursachlicher Faktor fur Angsterkrankungen konnte nicht bestatigt werden BehandlungsmoglichkeitenBei der Therapie von Angststorungen kommen verschiedene Behandlungsverfahren zum Einsatz in erster Linie Psychotherapie Verhaltenstherapie oder seltener tiefenpsychologische Verfahren und Pharmakotherapie Mit der aktuellen S3 Leitlinie zu Angststorungen liegt ein wissenschaftlich begrundeter Konsens zur Behandlung vor Angststorungen ergeben sich in der Regel aus einem Missverhaltnis der ausseren Lagebeurteilung und der eigenen subjektiven Befindlichkeit Daher wird nach dem Yerkes Dodson Gesetz der Angst bei der psychotherapeutischen Behandlung ein geregelter mental wie emotional gesteuerter Umgang mit den uberschiessenden Angsten angestrebt Dabei geht es um eine angemessene Angstkontrolle nicht aber um vollige Angstfreiheit weil die subjektive Gefahrenwahrnehmung und das Warnsystem vor dem personlich zutraglichen Wagnis erhalten bleiben muss Verhaltenstherapie Hauptartikel Verhaltenstherapie Bei der Verhaltenstherapie der Phobien Angst und Panikstorungen geht es v a darum sich den Angsten und angstbesetzten Situationen gezielt auszusetzen bis alle zuvor gemiedenen Situationen wieder beherrscht und in das normale Leben integriert werden konnen Man bedient sich hierzu der Reizkonfrontation die in zwei Formen ablaufen kann Reizuberflutung flooding Es erfolgt unter paralleler therapeutischer Begleitung eine Konfrontation mit einer maximal angstauslosenden Situation die solange ausgehalten werden muss bis eine physiologische Gewohnung eintritt und der Patient lernt dass die gefurchteten katastrophalen Folgen ausbleiben gestufte Reizexposition Die Reizexposition erfolgt stufenweise gesteigert bis alle Hierarchiestufen bis zum Maximum durchlaufen wurden Wenn zusatzlich Entspannungstechniken eingesetzt werden spricht man von einer systematischen Desensibilisierung Bei beiden Formen der Konfrontationstherapie geht es darum klassisch konditionierte Angste durch Gewohnung Habituation zu loschen Bei der kognitiven Therapie die haufig mit einer klassischen Konfrontationstherapie kombiniert wird soll der Patient seinen Denk und Bewertungsstil andern Theoretische Grundlage ist die Annahme dass vor allem eine Fehlbewertung der angstauslosenden Situation die heftige Angst und Vermeidungsreaktion hervorruft und immer weiter verstarkt Auch bei Verhaltensexperimenten konfrontiert man sich mit angstauslosenden Sinnesreizen allerdings mit dem Ziel Grundannahmen zu uberprufen Fur ein Verhaltensexperiment sollen Situationen gewahlt werden die nur so angstigend sind dass der Patient noch in der Lage ist zu prufen ob seine Erwartungen eintreten Realitatsprufung Wahrend bei der Reizuberflutung besonders stark angstigende Situationen aufgesucht werden um eine Habituation zu erreichen ist dies beim Verhaltensexperiment nicht erforderlich und sogar hinderlich Bei der sozialen Phobie wird empfohlen anstelle einer Konfrontationstherapie eher Verhaltensexperimente zu bevorzugen Eine weitere Methode um Kognitionen zu hinterfragen ist der sokratische Dialog Dabei kann beispielsweise die Frage nach der Finalitat der Angst sehr hilfreich sein Was mochte der Patient mit seiner Angst erreichen Tiefenpsychologie Hauptartikel Tiefenpsychologie Psychoanalytische und tiefenpsychologische Psychotherapieverfahren basieren auf den theoretischen Grundannahmen der Psychoanalyse denen zufolge die Angstsymptomatik Ausdruck eines unbewussten Konfliktes mit misslungener Kompromisslosung ist Die Aufdeckung dieses Konfliktes und das Durcharbeiten unter Reaktivierung der ursprunglichen Affekte soll den Angstaffekt dann uberflussig machen und wieder zum Verschwinden bringen Entspannungsverfahren Hauptartikel Entspannungsverfahren Angste sind in aller Regel von korperlichen Symptomen v a auch von Verspannungen begleitet die wiederum negativ auf die Angstsymptomatik und die korperlichen Symptome zuruckwirken und diese verstarken oder zumindest aufrechterhalten Deshalb ist ein wichtiger Ansatz bei der Angsttherapie die Beseitigung von Spannungen durch Entspannungsverfahren Zum Einsatz kommen Autogenes Training Progressive Muskelentspannung nach Jacobson Biofeedback Methoden Hypnosetherapie MethodenMedikamente Zur Behandlung von Angsterkrankungen werden angstlosende Arzneistoffe Anxiolytika eingesetzt Die am haufigsten verwendeten Wirkstoffgruppen sind SSRI Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer SNRI Serotonin Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer und Benzodiazepine Insgesamt ist ihre Wirkung massig bis moderat wobei Benzodiazepine eine grossere Wirkung haben als die anderen beiden Weitere Anxiolytika Buspiron Pregabalin Alprazolam Wirkstoffe aus der Pflanzenheilkunde Die oben genannten Wirkstoffe unterscheiden sich in Struktur Wirksamkeit Suchtgefahr und Nebenwirkungsprofil sehr stark voneinander Die Verordnung eines Anxiolytikums erfolgt daher in der Regel durch einen erfahrenen Arzt Fur den Einsatz von Propranolol gegen korperliche Angstsymptome wie er vor 30 Jahren fur den Off Label Use diskutiert wurde gibt es keine ausreichenden Nachweise der Wirksamkeit nach denen eine routinemassige Anwendung empfohlen werden konnte Selbsthilfegruppen Sofern nicht die Krankheit selbst dem Betroffenen Schwierigkeiten bereitet konnen Selbsthilfegruppen eine sehr wichtige Erganzung fur die Behandlungsformen sein und oder nach Ende einer Behandlung deren Erfolge sichern helfen In den letzten Jahren wird auch das Internet fur die Hilfe Betroffener untereinander vielfaltig genutzt Sport Korperliches Training Sporttherapie kann Angstsymptome reduzieren und die allgemeine psychische Zufriedenheit erhohen Unklar bleibt der zugrundeliegende Wirkmechanismus Die Motivation zu sportlicher Betatigung ist bei Menschen mit Angsterkrankungen reduziert VerlaufAngststorungen konnen sich z B aus einer ganz normalen klinisch noch nicht relevanten Schuchternheit heraus entwickeln Sie neigen jedoch zur Chronifizierung Verfestigung wenn sie nicht behandelt werden Bei der Panikstorung beispielsweise kommt es nur bei 10 bis 30 der Betroffenen spontan zu einer vollstandigen Gesundung d h ohne Behandlung bzw nicht als Folge einer Behandlung Psychotherapie und Medikamentenbehandlung verbessern die Prognose meistens wesentlich Die isolierten Phobien sind sehr gut zu behandeln Grundsatzlich gilt Je fruher eine Behandlung begonnen wird desto gunstiger ist der Verlauf TriviaDer Hauptling Majestix in der Comic Reihe Asterix der Gallier der dauerhaft unter der Angst leidet dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen konnte leidet unter einer Angststorung GeschichtlichesAuch wenn der Begriff Phobie erst im 19 Jahrhundert in die wissenschaftliche Diskussion eingefuhrt wurde so kann er doch ruckblickend auf vielseitige Traditionen bezogen werden Von den Griechen wurde Phobos der Begleiter des Kriegsgottes Ares vor Kampfhandlungen beschworen Auch die Angste die man im 20 Jahrhundert als Kriegsneurosen bezeichnete bezogen sich auf ahnlich konkrete aussere Gefahren In Religion Kunst und Literatur wurden Angste haufig mit dem Tierreich in Verbindung gebracht Tierphobie Viele Inhalte der Mythologie finden ihren Ausdruck in Tierphobien und sind nach C G Jung fur den Mutterarchetyp charakteristisch Sie finden ein Echo im Reichtum religiosen Gefuhls das der Offenbarung williges Gefass ist Der Ausdruck Phobie wurde erstmals gegen 1870 in der Psychiatrie benutzt und sollte ein Leitsymptom einer Neurose bezeichnen Fur die Psychoanalyse galt die Phobie nicht als eine bestimmte Neurose sondern als Symptom der Angsthysterie Der Ausdruck Angsthysterie wurde 1908 von Wilhelm Stekel auf Vorschlag von Sigmund Freud eingefuhrt Freud bevorzugte diesen Ausdruck da er ihm erlaubte die Sexualitat im Zentrum des phobischen Symptoms zu sehen Diese Vorstellung Freuds schien insbesondere bei der Hysterie zuzutreffen obwohl sie sich auch bei der Zwangsneurose und auch bei der Angstneurose bestatigen liess die Freud zu den Aktualneurosen rechnete Auch zwanghafte Sauberkeit und Enthaltsamkeit diene der Abwehr alles Sexuellen Auch bei psychotischen Storungen stellte Freud phobische Symptome fest Erst bei der Analyse des kleinen Hans Herbert Graf im Jahre 1909 stellte sich heraus dass hier die Libido nicht im Konversionssymptom in innerseelischen Storungen oder im inneren Gefuhl existenzieller Bedrohung gebunden sei Die Angst richte sich vielmehr auf konkrete externalisierte Objekte Siehe auchEmotionale Storungen des Kindesalters Little Albert Experiment Angstentstehung durch klassische Konditionierung Taijin Kyōfushō kulturgebundene japanische psychische Angststorung KontraphobieLiteraturLeitlinien S3 Leitlinie Angststorungen der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF In AWMF online Stand 2021 Borwin Bandelow Josef Zohar Eric Hollander Siegfried Kasper Hans Jurgen Moller Medikamentose Behandlung von Angst und Zwangs und posttraumatischen Belastungsstorungen Behandlungsleitlinien der World Federation of Societies of Biological Psychiatry WFSBP Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2005 ISBN 3 8047 2208 3 Allgemeines Katharina Domschke Peter Zwanzger Das Alphabet der Angst 200 Fakten rund um unsere wichtigste Emotion Verlag Herder Freiburg 2005 ISBN 978 3451608865 Holger Bertrand Flottmann Angst Ursprung und Uberwindung 6 uberarbeitete Auflage Kohlhammer Stuttgart 2011 ISBN 978 3 17 021784 3 Siegbert A Warwitz Das Feld der Angstgefuhle In Siegbert A Warwitz Sinnsuche im Wagnis Leben in wachsenden Ringen Erklarungsmodelle fur grenzuberschreitendes Verhalten 3 erweiterte Auflage Verlag Schneider Baltmannsweiler 2021 ISBN 978 3 8340 1620 1 S 36 ff Gerd Huber Psychiatrie Lehrbuch fur Studium und Weiterbildung 7 vollstandig uberarbeitete und aktualisierte Auflage Schattauer Stuttgart u a 2005 ISBN 3 7945 2214 1 Horst Dilling Werner Mombour Martin H Schmidt E Schulte Markwort Hrsg Internationale Klassifikation psychischer Storungen ICD 10 Kapitel V F klinisch diagnostische Leitlinien 5 durchgesehene und erganzte Auflage unter Berucksichtigung der Anderungen entsprechend ICD 10 GM 2004 2005 Huber Bern u a 2004 ISBN 3 456 84124 8 Gerd Laux Hans Jurgen Moller Psychiatrie und Psychotherapie Unter Mitarbeit von Mirijam Fric 2 aktualisierte Auflage Thieme Stuttgart u a 2011 ISBN 978 3 13 145432 4 Herbert Fensterheim Leben ohne Angst Goldmann Munchen 1987 ISBN 3 442 11343 1 Angststorungen Sven O Hoffmann Markus Bassler Psychodynamik und Psychotherapie von Angsterkrankungen In Nervenheilkunde Band 11 1992 ISSN 0722 1541 S 8 11 Hans Peter Kapfhammer Angststorungen In Hans Jurgen Moller Gerd Laux Hans Peter Kapfhammer Hrsg Psychiatrie und Psychotherapie Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 64719 8 S 1185 ff Rudolf Marx Angststorungen eine Einfuhrung In Wolfgang Beiglbock Senta Feselmayer Elisabeth Honemann Hrsg Handbuch der klinisch psychologischen Behandlung 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Wien u a 2006 ISBN 3 211 23602 3 S 197 203 Axel Perkonigg Hans Ulrich Wittchen Epidemiologie von Angststorungen In Siegfried Kasper Hans Jurgen Moller Hrsg Angst und Panikerkrankungen G Fischer Jena u a 1995 ISBN 3 334 60976 6 S 137 156 Jens Plag u a Praxishandbuch Angststorungen Ursachen Diagnostik Behandlung Pravention Elsevier Munchen 2024 ISBN 978 3 437 21372 4 Maren Sorensen Einfuhrung in die Angstpsychologie Ein Uberblick fur Psychologen Padagogen Soziologen und Mediziner 2 Auflage Deutscher Studien Verlag Weinheim u a 1993 ISBN 3 89271 374 X Hans Ulrich Wittchen Frank Jacobi Angststorungen Gesundheitsberichterstattung des Bundes H 21 Robert Koch Institut Berlin 2004 ISBN 3 89606 152 6 rki de WeblinksWiktionary Angststorung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Phobie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Basisinformationen uber Angststorungen und Phobien von F Engels Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie Allgemeinverstandliche Basisinformationen uber Angststorungen und Phobie Memento vom 26 Juni 2009 im Internet Archive Text uber spezifische und soziale Phobien bei Kindern Memento vom 13 Januar 2009 im Internet Archive Kindliche Angste kindergesundheit info de unabhangiges Informationsangebot der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Lilli Gast Charline Loge IPU Berlin Was bedeutet Angst Wissenschaftspodcast der Internationalen Psychoanalytischen Universitat Berlin IPU 14 April 2022 Cecile Loetz Jakob Muller Angst und Angsterkrankungen In Ratsel des Unbewussten Podcast zur Psychoanalyse und Psychotherapie Folge 11 EinzelnachweiseHarald J Freyberger Wolfgang Schneider Hrsg Kompendium Psychiatrie Psychotherapie Psychosomatische Medizin Karger Basel u a 2002 ISBN 978 3 8055 7272 9 S 119 f Theo R Payk Psychopathologie Vom Symptom zur Diagnose 4 Auflage Springer 2015 ISBN 978 3 662 45531 9 Kapitel 5 5 Angst und Panik Kapitel 5 5 S 188 f Walter B Cannon Wut Hunger Angst und Schmerz eine Physiologie der Emotionen Aus dem Englischen ubersetzt von Helmut Junker Hrsg Thure von Uexkull Urban und Schwarzenberg Munchen Berlin Wien 1975 ISBN 3 541 07031 5 Gefuhle und Gemutszustande In Karl Jaspers Allgemeine Psychopathologie 9 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 1973 S 95 Sven Olaf Hoffmann und G Hochapfel Neurosenlehre Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin 1999 CompactLehrbuch Schattauer Stuttgart 62003 ISBN 3 7945 1960 4 S 104 106 Siegbert A Warwitz Die Kontrasttugenden Angst und Mut In Ders Sinnsuche im Wagnis Leben in wachsenden Ringen 3 erweiterte Auflage Verlag Schneider Baltmannsweiler 2021 ISBN 978 3 8340 1620 1 S 41 Volker Faust psychosoziale gesundheit net Angststorungen Angststorung kann Schmerzen bereiten In Arzte Zeitung 18 Januar 2007 S 11 Borwin Bandelow Thomas Lichte u a S3 Leitlinie Angststorungen 2014 ISBN 978 3 662 44136 7 Kapitel 4 7 Diagnostik Kapitel 3 2 8 Genetik awmf org PDF Rudolf Marx Angststorungen eine Einfuhrung In Beiglbock u a Handbuch der klinisch psychologischen Behandlung 2 Auflage Springer Wien 2006 S 197 203 Siegbert A Warwitz Das Feld der Angstgefuhle In Ders Sinnsuche im Wagnis Leben in wachsenden Ringen 3 erweiterte Auflage Verlag Schneider Baltmannsweiler 2021 ISBN 978 3 8340 1620 1 S 36 37 DIMDI ICD 10 F40 1 Soziale Phobien Abgerufen am 23 Juli 2020 Weltgesundheitsorganisation H Dilling W Mombour M H Schmidt E Schulte Markwort Hrsg 2011 Internationale Klassifikation psychischer Storungen ICD 10 Kapitel V F Diagnostische Kriterien fur Forschung und Praxis 5 Auflage Huber Bern 2011 Moller Laux Kapfhammer Psychiatrie und Psychotherapie Berlin Heidelberg 2000 Zitiert nach Angststorungen bleiben oftmals unbehandelt In Arztliche Praxis 15 Mai 2007 S 14 Charles Spielberger 1966 Anxiety and Behavior ISBN 978 1 4832 5836 2 GoogleBooks S 12f Siegbert A Warwitz Trait Angst und State Angst In Ders Sinnsuche im Wagnis Leben in wachsenden Ringen 3 erweiterte Auflage Verlag Schneider Baltmannsweiler 2021 S 35 G Stemberger 2012 Angstspezifische Techniken in der Gestalttheoretischen Psychotherapie In Phanomenal 4 1 2 S 40 45 Joseph De Rivera The structure of situations emotion and 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Nummer 2 Februar 2016 S 128 139 doi 10 1177 0269881115612236 PMID 26487439 PMC 4724794 freier Volltext Review Matthew P Herring u a Arch Int Med 2010 170 S 321 331 zitiert nach Medical Tribune 12 Marz 2010 S 6 Get moving to get happier study finds University of Michigan sciencedaily com 4 April 2018 K H Schulz u a 2012 S 55 57 Wegner u a 2014 Z Zhang W Chen J Happiness Stud 2018 doi 10 1007 s10902 018 9976 0 dr mueck de Jerrold F Rosenbaum u a Behavioral Inhibition in Childhood A Risk Factor for Anxiety Disorders In Harvard Review of Psychiatry Mai 1993 Carl Gustav Jung Die Archetypen und das kollektive Unbewusste Gesammelte Werke Walter Verlag Dusseldorf 1995 Paperback Sonderausgabe Band 9 1 Halbband S 98 ff 159 164 S Biran Jaffa Der Unterschied zwischen Phobie und Angsthysterie In Psychotherapy and Psychosomatics Band 3 Nr 4 1955 S 319 327 doi 10 1159 000278498 Stavros Mentzos Psychodynamische Modelle in der Psychiatrie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 Sigmund Freud 1909 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