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Als Antiquitäten von lateinisch antiquitas Altertum veraltet auch Altertümer bezeichnet man Gegenstände meist künstleris

Antiquität

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Als Antiquitäten (von lateinisch antiquitas ‚Altertum‘; veraltet auch Altertümer) bezeichnet man Gegenstände, meist künstlerischer oder kunsthandwerklicher Art, die in der Regel über 100 Jahre alt sind.

Allgemeines

Antiquitäten umfassen alle Bereiche menschlichen Lebens von der Antike bis zur Neuzeit. Dabei müssen diese Gegenstände aber nicht zwangsläufig bereits ursprünglich als Sammelobjekte mit entsprechender handwerklicher oder materieller Qualität gedacht gewesen sein (Luxusgüter, Schmuck), auch einfache Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte, Küchenutensilien usw. können sich im Laufe der Zeit mit entsprechender Seltenheit und Alter zu gesuchten Antiquitäten entwickeln.

Alte Bücher, Schriften, Noten, Zeitungen und Zeitschriften werden als antiquarisch bezeichnet. Kunstgegenstände aus der Antike werden auch Antiken genannt. Hier spricht man von Antikenhandel. Die Bezeichnung Altertümer bezieht sich allgemeiner auf Zeugnisse der Kulturgeschichte (sogenannte Denkmäler) aus dem Altertum.

Um die Anforderung als Antiquität zu erfüllen, hat sich im Antiquitätenhandel für alle Gegenstände das Alter von 100 Jahren etabliert, das aus einer DIN-Norm stammt. Nach DIN 68871 Abschnitt 4.2 (2016-06; „Möbel-Bezeichnungen und deren Anwendung“) müssen antike Möbel mindestens 100 Jahre alt sein und dürfen nachträglich durch Restaurierung nicht wesentlich verändert worden sein. Hierdurch wird sichergestellt, dass ihr kunsthistorischer Wert erhalten bleibt. Diese Anforderungen können auf alle Gebrauchsgegenstände übertragen werden. Diese Definition ist ebenfalls im Zollrecht definiert, wobei hier noch zwischen Antiquitäten über 100 und 250 Jahren unterschieden wird.

Bei Kulturgütern setzt die „Verordnung (EG) Nr. 116/2009 des Rates vom 18. Dezember 2008 über die Ausfuhr von Kulturgütern“ für archäologische Gegenstände und Bestandteile von Kunst- und Baudenkmälern oder religiösen Denkmälern und Büchern im Anhang 1 ebenfalls ein Alter von 100 Jahren voraus. Antik sind danach Archive bei mehr als 50 Jahren, Verkehrsmittel ab 75 Jahren oder sonstige ab 50 Jahren (wie etwa Spielzeug, Teppiche oder Uhrmacherwaren). Grund für diese Einteilung ist, dass die genannten Antiquitäten einem Exportverbot unterliegen und deshalb einer staatlichen Ausfuhrgenehmigung bedürfen.

Abgesehen von diesen Definitionen werden im Antiquitätenhandel aber durchaus auch jüngere Objekte gehandelt, etwa Möbelstücke aus den 1950er und 60er Jahren, die noch nicht als Antiquitäten gelten.

Antiquitätenhandel

Geschichte

Antiquitäten wurden bereits in der Frühzeit und der Antike gehandelt. So umgaben sich etwa die Römer gerne mit Skulpturen aus Griechenland, die große Nachfrage führte auch zur Anfertigung von Kopien. Im Mittelalter sammelten vorrangig Geistliche, Gelehrte oder Adlige alte und seltene Gegenstände und stellten diese in Naturalienkabinetten oder Wunderkammern aus. Neben den eigentlichen Sammlern entwickelte sich der Handel mit Antiquitäten von den hin zum modernen Antiquitätenhandel, der sich heute zumeist auf bestimmte Themenbereiche spezialisiert. Beliebt sind Flohmärkte und Auktionen sowie Veranstaltungen wie Münzenbörsen oder TV-Sendungen wie Bares für Rares oder Kunst und Krempel.

Wertentwicklung

Bei Kunstwerken (Gemälde, Plastiken usw.) gibt es einen fließenden Übergang zwischen alter Kunst- und Antiquitätenhandel. Antiquitäten erzielen auf Auktionen oft einen hohen Verkaufspreis, der mit dem Alter, dem Erhaltungszustand und Seltenheitswert steigt. Hinzu kommt, dass die Objekte oft sehr hochwertig hergestellt wurden (meist in Handarbeit) oder aus heute teuren Materialien (z. B. massive Edelhölzer bei Möbeln) bestehen.

Innerhalb gewisser Grenzen werden die Preise allerdings auch durch die Mode beeinflusst, indem gerade beliebte Objekte höhere Preise erzielen. So waren in den 1970er und 1980er Jahren Bauernmöbel sehr begehrt, werden heute aber zu deutlich niedrigeren Preisen gehandelt. Dagegen waren 2017 Designklassiker extrem begehrt und werden entsprechend hoch bezahlt. Auch praktische Aspekte spielen bei der Preisbildung eine Rolle: Objekte, die nur schwer in einer normalen Wohnung untergebracht werden können (z. B. ungewöhnlich hohe Möbel) sind schwerer verkäuflich. Demnach sind Antiquitäten als Investitionsobjekte von der künftigen Marktentwicklung abhängig, die nur schwer einzuschätzen ist. Darüber hinaus ist eine entsprechende Sachkenntnis erforderlich um Alter, Originalität und Herkunft richtig einschätzen zu können.

Zu den bekanntesten internationalen Auktionshäusern gehören Sotheby’s und Christie’s.

Handelsbeschränkungen

Je nach Herkunft sind einige Antiquitäten nicht für den freien Handel zugelassen (sog. res extra commercium), wenn sie aufgrund geltender Gesetze besonders geschützt sind; dies gilt vor allem für Gegenstände aus der Antike und solche, die von Ausgrabungsstätten stammen. In Deutschland sind Kulturgüter nicht generell dem Handel entzogen. Der Export von Kulturgütern mit nationaler Bedeutung bedarf nach dem Kulturgutschutzgesetz jedoch einer Genehmigung, die unter Umständen versagt werden kann. Auch Gegenstände, für deren Herstellung Materialien aus heute geschützten Tierarten nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen verwendet wurden (z. B. Schildpatt oder Elfenbein) unterliegen bestimmten Handelsbeschränkungen, wobei der Handel gestattet werden kann, wenn nachgewiesen wird, dass die Objekte vor 1947 hergestellt wurden.

Fälschungen

Da mit zunehmendem Alter die Antiquitäten seltener werden und somit die Preise steigen, kommt es immer wieder zu Nachahmungen und Fälschungen. Der Unterschied zu den Originalen kann oft nur von Sachverständigen festgestellt werden. Allerdings erfordern wirklich täuschend echt wirkende Fälschungen hochwertiger Stücke meist einen sehr hohen Aufwand an Material und Handarbeit, so dass selbst ein Preis, der eigentlich einem Original angemessen wäre, die Fälschung oft nicht lohnend erscheinen lässt. Häufig sind daher Verfälschungen anzutreffen, bei denen originale Stücke verändert werden, um ein höheres Alter vorzutäuschen oder um stärker nachgefragte Objekte zu erhalten. So werden häufiger anzutreffende Kleiderschränke zu eigentlich selteneren aber besonders gesuchten Vitrinen umgebaut. Auch an sich alte Einzelteile, die zu einem neuen Objekt zusammengefügt werden, kommen häufig vor. Im einfachsten Fall werden beispielsweise ein alter Sekretär und das Oberteil eines Aufsatzschrankes zum Aufsatzsekretär miteinander verbunden, was unter Sammlern treffend „Marriage“ genannt wird. Es sind Fälle bekannt, in denen aus alten Möbelteilen (Schranktüren, Schubladen, Zierleisten, Beschläge usw.) unter Verwendung von altem Holz (z. B. aus Abbruchhäusern) in teils industriellem Umfang neue Möbel gebaut wurden, die auch in Kaufhäusern angeboten wurden. Bei solchen Praktiken ist die Grenze zur legitimen Restaurierung mit altem Material oft fließend.

Hinzu kommt, dass bereits im 19. Jahrhundert, zur Zeit des Historismus, solche Kombinationen aus alten Teilen gebaut wurden, die heute durch ihr Alter von mehr als 100 Jahren noch schwerer zu erkennen sind, andererseits aber schon selbst als Antiquitäten gelten können. Gleiches gilt etwa auch für die in dieser Zeit nach altem Vorbild neu hergestellte Keramik, die durch die weitgehend gleichartige Art des Handwerks und des verwendeten Materials oft nur von Fachleuten bestimmt werden kann.

Das Fälschen von Antiquitäten ist in Deutschland kein eigenständiges Delikt, sondern wird als Betrug § 263 StGB und ggf. Urkundenfälschung § 267 StGB bestraft. Die Herstellung von Nachahmungen als solchen (auch mit künstlichen Altersspuren) ist somit nicht strafbar, wohl aber der betrügerische Verkauf als angebliches Original, ggf. auch mit gefälschten Schriftstücken, die das Alter oder die Herkunft aus einer bekannten Sammlung beweisen sollen. Beim Kauf im Fachhandel, bei Antikmessen oder seriösen Auktionshäusern ist es meist möglich, sich vom Verkäufer eine Bescheinigung über die Echtheit ausstellen zu lassen und im Zweifelsfall die Rücknahme zu verlangen. Beim Kauf auf Flohmärkten oder Auktionen gilt dagegen meist der Grundsatz "gekauft wie gesehen", der die Rückgabe bei Aufdeckung einer Fälschung ausschließt.

Epochen und Stile

Die zeitliche Zuordnung erfolgt oft in Anlehnung an die kunsthistorischen Epochen. Diese beziehen sich auf den jeweiligen Sprach- und Kulturraum und können daher voneinander abweichen. In den Kulturkreisen Afrika, Amerika und Asien gelten andere Epochenbezeichnungen als in Europa. Außerdem ist zu bedenken, dass sich die Stile z. B. bei Möbeln und Beiwerk nicht immer gleichlaufend mit den Baustilen entwickelt haben, sondern oftmals später und zum Teil auch unter anderen Bezeichnungen.

Man kann Antiquitäten durch die Betrachtung der handwerklichen Details unterscheiden, wobei sich Beginn und Ende einzelner Stilperioden nicht eindeutig auf bestimmte Jahre festlegen lassen. Teilweise wurden Details der vorigen Epoche übernommen, Neues wurde entwickelt – oft als Gegensatz zum Vorherigen – und es kam zu einer Hochblüte eines Stils. So sind Jahresangaben für den Beginn oder das Ende einer Epoche nur eine Art Rahmen.

Auch ursprünglich ganz alltägliche Gebrauchsgegenstände wie z. B. Küchengeräte können mit entsprechendem Alter gesuchte Antiquitäten sein. Viele Antiquitätenhändler haben sich im Laufe der Zeit auf einige wenige Stilrichtungen oder Antiquitätengattungen (z. B. Möbel, Uhren, Porzellan usw.) spezialisiert.

Die nachfolgende Einteilung bezieht sich zunächst auf den deutschen Sprachraum.

11. bis 20. Jahrhundert

11.–13. Jahrhundert Romanik
12.–16. Jahrhundert Gotik
15.–16. Jahrhundert Renaissance
16. Jahrhundert Manierismus
1600–1770 Barock
1720–1770 Rokoko
1760–1830 Klassizismus
1790–1840 Romantik
1830–1870 Realismus
1850–1900 Historismus
1860 bis Anfang 20. Jahrhundert  Impressionismus
1870–1890 (Gründerzeit) Symbolismus
1890–1920 Jugendstil

Moderne

Für die Moderne (ca. 1900 bis 1950) sind folgende Stilrichtungen einschlägig:

  • Expressionismus
  • Kubismus
  • Futurismus
  • Dadaismus
  • Surrealismus
  • Konstruktivismus
  • Art déco
  • Bauhaus

Neue Entwicklung

Zunehmend werden Kunst und Antiquitäten zusammen angeboten. So gibt es eine Kunst- und Antiquitätenmesse seit 1969 in Hannover-Herrenhausen und Hamburg, 1973 wurde in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) der Außenhandelsbetrieb Kunst und Antiquitäten GmbH gegründet.

Es gibt heute Überschneidungen mit der Tätigkeit von Museen, da sich einerseits Antiquitäten oft in privaten Sammlungen befinden, andererseits aber auch von staatlicher Seite Ankäufe erfolgen. Häufig werden von Museen auch Stücke aus privaten Sammlungen für Ausstellungen vorübergehend entliehen oder es gelangen privat aufgebaute Sammlungen durch Erbschaft oder Kauf dauerhaft in Museumsbesitz.

Literatur

  • Lydia Dewiel: Das kleine Buch der Antiquitäten für stilvergnügte Sammler. Fischer, Frankfurt am Main.
  • Walter Grasser: Antiquitäten als Kapitalanlage. Heyneverlag, München 1975, ISBN 3-453-41125-0.
  • Walter Grasser: Antiquitäten als Hobby. München 1977, ISBN 3-453-41214-1.
  • Rudolf Majonica: Küchenantiquitäten, Battenberg Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-89441-343-3.
  • Helmut Seling (Hrsg.): Keysers Kunst- und Antiquitätenbuch. 3 Bände. Keysersche Verlagsbuchhandlung, Heidelberg (später München) 1957, 1959, 1967.
  • Antiquitäten restaurieren und erhalten. Keysersche Verlagsbuchhandlung, München 1975.

Weblinks

Commons: Antiquitäten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Antiquität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Literatur von und über Antiquität im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Die Rechtslupe Nachrichten aus Recht und Steuern vom 22. September 2021: Das Kulturschutzgesetz – und der Kunst- und Antiquitätenhandel

Einzelnachweise

  1. Antiquität. In: Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann. 18. März 2014, archiviert vom Original; abgerufen am 23. Oktober 2021. 
  2. Antike. Duden online
  3. Altertümer. Duden online
  4. https://www.zolltarifnummern.de/2025/9706
  5. Augsburger Allgemeine. 2017.
  6. bfn.de (Memento vom 23. April 2015 im Internet Archive)
  7. Wundersame Vermehrung. In: Der Spiegel vom 27. September 1982.
  8. ART FAIR: Antiquitäten auf der Kunstmesse in Herrenhausen. Abgerufen am 23. Oktober 2021. 
  9. Im Technikmuseum gehen die Lichter aus. Abgerufen am 23. Oktober 2021. 
  10. Claudia Herstatt: Kunstmarkt Warum kauft ein Scheich Würzburger Antiquitäten? In: zeit.de. 3. Januar 2008, abgerufen am 27. Januar 2024. 
  11. Museum kauft rätselhafte Zinndose. 10. August 2012, abgerufen am 23. Oktober 2021. 
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 24 Jun 2025 / 11:09

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Als Antiquitaten von lateinisch antiquitas Altertum veraltet auch Altertumer bezeichnet man Gegenstande meist kunstlerischer oder kunsthandwerklicher Art die in der Regel uber 100 Jahre alt sind Antiquitat englischeAllgemeinesAntiquitaten umfassen alle Bereiche menschlichen Lebens von der Antike bis zur Neuzeit Dabei mussen diese Gegenstande aber nicht zwangslaufig bereits ursprunglich als Sammelobjekte mit entsprechender handwerklicher oder materieller Qualitat gedacht gewesen sein Luxusguter Schmuck auch einfache Gebrauchsgegenstande Werkzeuge landwirtschaftliche Gerate Kuchenutensilien usw konnen sich im Laufe der Zeit mit entsprechender Seltenheit und Alter zu gesuchten Antiquitaten entwickeln Alte Bucher Schriften Noten Zeitungen und Zeitschriften werden als antiquarisch bezeichnet Kunstgegenstande aus der Antike werden auch Antiken genannt Hier spricht man von Antikenhandel Die Bezeichnung Altertumer bezieht sich allgemeiner auf Zeugnisse der Kulturgeschichte sogenannte Denkmaler aus dem Altertum Um die Anforderung als Antiquitat zu erfullen hat sich im Antiquitatenhandel fur alle Gegenstande das Alter von 100 Jahren etabliert das aus einer DIN Norm stammt Nach DIN 68871 Abschnitt 4 2 2016 06 Mobel Bezeichnungen und deren Anwendung mussen antike Mobel mindestens 100 Jahre alt sein und durfen nachtraglich durch Restaurierung nicht wesentlich verandert worden sein Hierdurch wird sichergestellt dass ihr kunsthistorischer Wert erhalten bleibt Diese Anforderungen konnen auf alle Gebrauchsgegenstande ubertragen werden Diese Definition ist ebenfalls im Zollrecht definiert wobei hier noch zwischen Antiquitaten uber 100 und 250 Jahren unterschieden wird Bei Kulturgutern setzt die Verordnung EG Nr 116 2009 des Rates vom 18 Dezember 2008 uber die Ausfuhr von Kulturgutern fur archaologische Gegenstande und Bestandteile von Kunst und Baudenkmalern oder religiosen Denkmalern und Buchern im Anhang 1 ebenfalls ein Alter von 100 Jahren voraus Antik sind danach Archive bei mehr als 50 Jahren Verkehrsmittel ab 75 Jahren oder sonstige ab 50 Jahren wie etwa Spielzeug Teppiche oder Uhrmacherwaren Grund fur diese Einteilung ist dass die genannten Antiquitaten einem Exportverbot unterliegen und deshalb einer staatlichen Ausfuhrgenehmigung bedurfen Abgesehen von diesen Definitionen werden im Antiquitatenhandel aber durchaus auch jungere Objekte gehandelt etwa Mobelstucke aus den 1950er und 60er Jahren die noch nicht als Antiquitaten gelten AntiquitatenhandelGeschichte Antiquitaten wurden bereits in der Fruhzeit und der Antike gehandelt So umgaben sich etwa die Romer gerne mit Skulpturen aus Griechenland die grosse Nachfrage fuhrte auch zur Anfertigung von Kopien Im Mittelalter sammelten vorrangig Geistliche Gelehrte oder Adlige alte und seltene Gegenstande und stellten diese in Naturalienkabinetten oder Wunderkammern aus Neben den eigentlichen Sammlern entwickelte sich der Handel mit Antiquitaten von den hin zum modernen Antiquitatenhandel der sich heute zumeist auf bestimmte Themenbereiche spezialisiert Beliebt sind Flohmarkte und Auktionen sowie Veranstaltungen wie Munzenborsen oder TV Sendungen wie Bares fur Rares oder Kunst und Krempel Wertentwicklung Altmobel Bei Kunstwerken Gemalde Plastiken usw gibt es einen fliessenden Ubergang zwischen alter Kunst und Antiquitatenhandel Antiquitaten erzielen auf Auktionen oft einen hohen Verkaufspreis der mit dem Alter dem Erhaltungszustand und Seltenheitswert steigt Hinzu kommt dass die Objekte oft sehr hochwertig hergestellt wurden meist in Handarbeit oder aus heute teuren Materialien z B massive Edelholzer bei Mobeln bestehen Innerhalb gewisser Grenzen werden die Preise allerdings auch durch die Mode beeinflusst indem gerade beliebte Objekte hohere Preise erzielen So waren in den 1970er und 1980er Jahren Bauernmobel sehr begehrt werden heute aber zu deutlich niedrigeren Preisen gehandelt Dagegen waren 2017 Designklassiker extrem begehrt und werden entsprechend hoch bezahlt Auch praktische Aspekte spielen bei der Preisbildung eine Rolle Objekte die nur schwer in einer normalen Wohnung untergebracht werden konnen z B ungewohnlich hohe Mobel sind schwerer verkauflich Demnach sind Antiquitaten als Investitionsobjekte von der kunftigen Marktentwicklung abhangig die nur schwer einzuschatzen ist Daruber hinaus ist eine entsprechende Sachkenntnis erforderlich um Alter Originalitat und Herkunft richtig einschatzen zu konnen Zu den bekanntesten internationalen Auktionshausern gehoren Sotheby s und Christie s Handelsbeschrankungen Je nach Herkunft sind einige Antiquitaten nicht fur den freien Handel zugelassen sog res extra commercium wenn sie aufgrund geltender Gesetze besonders geschutzt sind dies gilt vor allem fur Gegenstande aus der Antike und solche die von Ausgrabungsstatten stammen In Deutschland sind Kulturguter nicht generell dem Handel entzogen Der Export von Kulturgutern mit nationaler Bedeutung bedarf nach dem Kulturgutschutzgesetz jedoch einer Genehmigung die unter Umstanden versagt werden kann Auch Gegenstande fur deren Herstellung Materialien aus heute geschutzten Tierarten nach dem Washingtoner Artenschutzubereinkommen verwendet wurden z B Schildpatt oder Elfenbein unterliegen bestimmten Handelsbeschrankungen wobei der Handel gestattet werden kann wenn nachgewiesen wird dass die Objekte vor 1947 hergestellt wurden Falschungen Da mit zunehmendem Alter die Antiquitaten seltener werden und somit die Preise steigen kommt es immer wieder zu Nachahmungen und Falschungen Der Unterschied zu den Originalen kann oft nur von Sachverstandigen festgestellt werden Allerdings erfordern wirklich tauschend echt wirkende Falschungen hochwertiger Stucke meist einen sehr hohen Aufwand an Material und Handarbeit so dass selbst ein Preis der eigentlich einem Original angemessen ware die Falschung oft nicht lohnend erscheinen lasst Haufig sind daher Verfalschungen anzutreffen bei denen originale Stucke verandert werden um ein hoheres Alter vorzutauschen oder um starker nachgefragte Objekte zu erhalten So werden haufiger anzutreffende Kleiderschranke zu eigentlich selteneren aber besonders gesuchten Vitrinen umgebaut Auch an sich alte Einzelteile die zu einem neuen Objekt zusammengefugt werden kommen haufig vor Im einfachsten Fall werden beispielsweise ein alter Sekretar und das Oberteil eines Aufsatzschrankes zum Aufsatzsekretar miteinander verbunden was unter Sammlern treffend Marriage genannt wird Es sind Falle bekannt in denen aus alten Mobelteilen Schrankturen Schubladen Zierleisten Beschlage usw unter Verwendung von altem Holz z B aus Abbruchhausern in teils industriellem Umfang neue Mobel gebaut wurden die auch in Kaufhausern angeboten wurden Bei solchen Praktiken ist die Grenze zur legitimen Restaurierung mit altem Material oft fliessend Hinzu kommt dass bereits im 19 Jahrhundert zur Zeit des Historismus solche Kombinationen aus alten Teilen gebaut wurden die heute durch ihr Alter von mehr als 100 Jahren noch schwerer zu erkennen sind andererseits aber schon selbst als Antiquitaten gelten konnen Gleiches gilt etwa auch fur die in dieser Zeit nach altem Vorbild neu hergestellte Keramik die durch die weitgehend gleichartige Art des Handwerks und des verwendeten Materials oft nur von Fachleuten bestimmt werden kann Das Falschen von Antiquitaten ist in Deutschland kein eigenstandiges Delikt sondern wird als Betrug 263 StGB und ggf Urkundenfalschung 267 StGB bestraft Die Herstellung von Nachahmungen als solchen auch mit kunstlichen Altersspuren ist somit nicht strafbar wohl aber der betrugerische Verkauf als angebliches Original ggf auch mit gefalschten Schriftstucken die das Alter oder die Herkunft aus einer bekannten Sammlung beweisen sollen Beim Kauf im Fachhandel bei Antikmessen oder seriosen Auktionshausern ist es meist moglich sich vom Verkaufer eine Bescheinigung uber die Echtheit ausstellen zu lassen und im Zweifelsfall die Rucknahme zu verlangen Beim Kauf auf Flohmarkten oder Auktionen gilt dagegen meist der Grundsatz gekauft wie gesehen der die Ruckgabe bei Aufdeckung einer Falschung ausschliesst Epochen und StileDie zeitliche Zuordnung erfolgt oft in Anlehnung an die kunsthistorischen Epochen Diese beziehen sich auf den jeweiligen Sprach und Kulturraum und konnen daher voneinander abweichen In den Kulturkreisen Afrika Amerika und Asien gelten andere Epochenbezeichnungen als in Europa Ausserdem ist zu bedenken dass sich die Stile z B bei Mobeln und Beiwerk nicht immer gleichlaufend mit den Baustilen entwickelt haben sondern oftmals spater und zum Teil auch unter anderen Bezeichnungen Man kann Antiquitaten durch die Betrachtung der handwerklichen Details unterscheiden wobei sich Beginn und Ende einzelner Stilperioden nicht eindeutig auf bestimmte Jahre festlegen lassen Teilweise wurden Details der vorigen Epoche ubernommen Neues wurde entwickelt oft als Gegensatz zum Vorherigen und es kam zu einer Hochblute eines Stils So sind Jahresangaben fur den Beginn oder das Ende einer Epoche nur eine Art Rahmen Auch ursprunglich ganz alltagliche Gebrauchsgegenstande wie z B Kuchengerate konnen mit entsprechendem Alter gesuchte Antiquitaten sein Viele Antiquitatenhandler haben sich im Laufe der Zeit auf einige wenige Stilrichtungen oder Antiquitatengattungen z B Mobel Uhren Porzellan usw spezialisiert Die nachfolgende Einteilung bezieht sich zunachst auf den deutschen Sprachraum 11 bis 20 Jahrhundert Alte Hotelklingel11 13 Jahrhundert Romanik12 16 Jahrhundert Gotik15 16 Jahrhundert Renaissance16 Jahrhundert Manierismus1600 1770 Barock1720 1770 Rokoko1760 1830 Klassizismus1790 1840 Romantik1830 1870 Realismus1850 1900 Historismus1860 bis Anfang 20 Jahrhundert Impressionismus1870 1890 Grunderzeit Symbolismus1890 1920 JugendstilModerne Fur die Moderne ca 1900 bis 1950 sind folgende Stilrichtungen einschlagig Expressionismus Kubismus Futurismus Dadaismus Surrealismus Konstruktivismus Art deco BauhausNeue EntwicklungZunehmend werden Kunst und Antiquitaten zusammen angeboten So gibt es eine Kunst und Antiquitatenmesse seit 1969 in Hannover Herrenhausen und Hamburg 1973 wurde in der Deutschen Demokratischen Republik DDR der Aussenhandelsbetrieb Kunst und Antiquitaten GmbH gegrundet Es gibt heute Uberschneidungen mit der Tatigkeit von Museen da sich einerseits Antiquitaten oft in privaten Sammlungen befinden andererseits aber auch von staatlicher Seite Ankaufe erfolgen Haufig werden von Museen auch Stucke aus privaten Sammlungen fur Ausstellungen vorubergehend entliehen oder es gelangen privat aufgebaute Sammlungen durch Erbschaft oder Kauf dauerhaft in Museumsbesitz LiteraturLydia Dewiel Das kleine Buch der Antiquitaten fur stilvergnugte Sammler Fischer Frankfurt am Main Walter Grasser Antiquitaten als Kapitalanlage Heyneverlag Munchen 1975 ISBN 3 453 41125 0 Walter Grasser Antiquitaten als Hobby Munchen 1977 ISBN 3 453 41214 1 Rudolf Majonica Kuchenantiquitaten Battenberg Verlag Augsburg 1997 ISBN 3 89441 343 3 Helmut Seling Hrsg Keysers Kunst und Antiquitatenbuch 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