Max Arwed Roßbach häufig auch Rossbach 24 November 1844 in Plauen 31 Dezember 1902 in Leipzig war ein deutscher Architek
Arwed Roßbach

Max Arwed Roßbach, häufig auch Rossbach, (* 24. November 1844 in Plauen; † 31. Dezember 1902 in Leipzig) war ein deutscher Architekt des 19. Jahrhunderts. Er lebte und arbeitete in Leipzig, seine Hauptwirkungszeit fiel in die Zeit des Historismus. Roßbach prägte im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das Stadtbild Leipzigs durch zahlreiche prächtige öffentliche Gebäude. Seine Villen und Wohnhäuser überzeugen durch meisterhafte Grundrisslösungen und ausgewogene Fassadengestaltungen. Er konnte historische Stilformen variabel einsetzen, bevorzugte allerdings den Baustil der italienischen Neorenaissance.
Leben und Werk
Arwed Roßbach wurde als Sohn des Architekten, Brandversicherungs- und Bauinspektors Ernst Otto Roßbach und seiner Frau Wilhelmine in Plauen geboren, wo er gemeinsam mit vier Geschwistern aufwuchs. Durch die Tätigkeit seines Vaters als Architekt waren ihm baukünstlerische Ideen schon früh vertraut. Er besuchte das Gymnasium und absolvierte im Anschluss eine halbjährige praktische Ausbildung im Bauhandwerk. Von 1862 bis 1866 studierte er an der Kunstakademie Dresden bei Hermann Nicolai, dem Nachfolger Gottfried Sempers, Architektur, wo er unter anderem von den Bauten Gottfried Sempers inspiriert wurde. Nach kurzer Tätigkeit in Berlin unter dem Preußischen Oberbaurat Carl Ferdinand Langhans, ließ er sich 1871 in Leipzig nieder, dort entstanden die meisten seiner Bauten.
Für die Universität Leipzig entwarf er die neue Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina in der Beethovenstraße (erbaut 1887–1891 von Landbaumeister Hugo Nauck). Weiterhin war er für die Umgestaltung des Hauptgebäudes Augusteum am Augustusplatz (1891–1897) verantwortlich, den tiefgreifenden Umbau des von Albert Geutebrück und Karl Friedrich Schinkel geschaffenen klassizistischen Gebäudes im Stil der italienischen Neorenaissance (im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1968 gesprengt).
Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Klubhaus der Gesellschaft Harmonie (Roßplatz 5b) entwarf Roßbach 1887. Für die spätgotische Universitätskirche St. Pauli schuf er zur gleichen Zeit eine neue neogotische Fassade (die Kirche wurde 1968 gesprengt). Der Kuppelbau des Krystallpalast in Leipzig war ebenso sein Entwurf wie der Neubau der Universität für das Rote Kolleg in der Ritterstraße (1891–1892). Zu seinen bekannteren Bauten zählen das 1898–1901 entstandene Gebäude der Leipziger Bank in der Nähe des Neuen Rathauses (nach Konkurs der Leipziger Bank von der Deutschen Bank übernommen) und die beeindruckende neoromanische Taborkirche in Leipzig-Kleinzschocher, die 1904 posthum fertiggestellt wurde. Daneben haben sich in Leipzig verschiedene Mehrfamilienwohnhäuser – wie das Palais Roßbach auf dem Eckgrundstück Beethovenstraße/Grassistraße – und einige Villen erhalten, so zum Beispiel das Wohnhaus Friedrich-Ebert-Straße 77. Die von Roßbach zwischen 1886 und 1895 erbauten vier großbürgerlichen Villen entlang der Karl-Tauchnitz-Straße im Musikviertel (Villa Gruner, Villa Wendt, Villa Swiderski und Villa Rehwoldt) wurden allesamt entweder Opfer der Luftangriffe auf Leipzig oder deren erhaltenswerte Ruinen wurden erst in der Nachkriegszeit gesprengt und abgerissen. 1892 entstand die von ihm entworfene Universitätsfrauenklinik (Triersches Institut) in der Stephanstraße 11, die als Musterbau einer Frauenklinik galt und das seinerzeit bedeutende Kinderkrankenhaus in der Oststraße.
Von Roßbachs Bauwerken außerhalb von Leipzig sind besonders hervorhebenswert: das Stadttheater in seiner Geburtsstadt Plauen (1889–1899), das Neue Königliche Amtsgericht in Dresden (1890–1892) und das Volkshaus Jena (1898–1902).
Roßbach war Mitinhaber zweier Baufirmen in Leipzig. Die Firma Bauer & Rossbach führte er nach dem Tod seines Partners 1880 als Inhaber allein weiter. Seine Projektierungsbüros und Ateliers unterhielt er im Lauf der Jahre an verschiedenen Standorten in der Stadt.
In den Jahren 1875/76 und von 1886 bis 1891 war Arwed Roßbach Stadtverordneter in Leipzig und führte ab 1891 den Titel 'Stadtrat'. Von 1892 an wirkte er ehrenamtlich im Stadtrat. Dabei engagierte er sich stark für Angelegenheiten zum Wohl der Leipziger Bürger und insbesondere der Kinder. Nach der Vollendung der Bibliotheca Albertina 1891 wurde Roßbach von König Albert von Sachsen zum Königlich Sächsischen Baurat ernannt. Nach Beendigung des Umbaus der Universitätsgebäude 1897 verlieh ihm die philosophische Fakultät zum Dank die Ehrendoktorwürde.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Arwed Rossbach für soziale und kulturelle Belange, unter anderem für den und den Leipziger Kunstverein. Roßbach, der sich im Sommer gern in das von ihm erbaute Landhaus Sonnenköpfl in Obersalzberg bei Berchtesgaden zurückzog, starb am Silvesterabend 1902 in Leipzig. Die zahlreichen Traueranzeigen in den Leipziger Zeitungen zeugen von seiner Popularität und Ausstrahlungskraft. Unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit fand die Trauerfeier in der Paulinerkirche statt, anschließend wurde er neben seiner ersten Gattin in der I. Abteilung des Alten Johannisfriedhofs beerdigt, 1905 in das neue Roßbachsche Erbbegräbnis in der I. Abteilung (Nr. 14) des Neuen Johannisfriedhofs überführt. 1994 wurde diese Grabstätte ausgehoben.
Privates
Roßbach war in erster Ehe mit Helene Adelheid Antonie geborene Albrecht (* 31. Dezember 1848 in Dresden; † 19. Mai 1887 in Leipzig) verheiratet, die sich gemeinsam mit Henriette Goldschmidt der Frauenbildung gewidmet hatte. In dieser Ehe wurden vier Kinder geboren.
Später heiratete er die in Ostpreußen geborene und in Berlin aufgewachsene Frauenrechtlerin Therese Sembritzki (* 18. August 1861; † 24. Mai 1953). Diese zweite Ehe blieb kinderlos. Therese Sembritzki brachte aber mehrere Pflegekinder in die Ehe mit. Roßbach hatte eine Beziehung mit der Gouvernante der Kinder, Gertraud Löschke. Dieser Beziehung entsprang eine Tochter (Dorothea Graebener, geb. Löschke; * 10. Dezember 1898; † 22. Juni 1984), zu der sich Roßbach in der Öffentlichkeit jedoch nicht bekannte.
Gemeinsam mit Therese Roßbach gründete er 1898 den Verein Ostheim zur Errichtung von Mietwohnungen für kinderreiche Arbeiterfamilien in Leipzig-Sellerhausen. Therese Roßbach ermöglichte durch „die von ihr geopferten 100.000 Mark“ die Anschubfinanzierung in Millionenhöhe. Es wurden 352 Mietwohnungen für 2.057 Personen, davon 1.410 Kinder, errichtet. Zum Ostheim gehörten Kindergarten, Mädchenhort, Knabenhort, Volksbibliothek, Turnverein, Werkstätten für Jungen, Wäschemangel, Badestube, gestaltete Höfe und Gärten sowie das jährliche Kinderfest. Nach dem Tod von Arwed Roßbach widmete sich Roßbachs Frau wieder intensiv den ursprünglich gemeinsamen Plänen, unehelichen Kleinkindern aus sozial schwachen Schichten zu einem menschenwürdigen Leben auf dem Lande zu verhelfen.
Nach Roßbachs Tod ließ seine Witwe nach seinen Plänen zwischen 1904 und 1906 den Arvedshof, ein Bau-Ensemble mit Park, in Elbisbach, jetzt Ortsteil von Frohburg, errichten. Bis 1990 wurde er als landwirtschaftliche Frauenschule betrieben, 2016 an Privatleute verkauft und seitdem saniert und restauriert.
Rezeption
- Zum Gedenken an den Architekten wurden in Plauen und Leipzig je eine Straße nach Roßbach benannt.
- Seine Vereinsgründung des Ostheims wird mit der Ostheimstraße gewürdigt.
- Seit Juli 2007 trägt das berufliche Zentrum Arwed-Rossbach-Schule seinen Namen. Es vereint ein berufliches Gymnasium (Bautechnik sowie Informations- und Kommunikationswissenschaften) sowie eine Fachoberschule (Technik).
- Eines der repräsentativsten Bürgerhäuser Leipzigs heißt Rossbach-Palais.
Literatur
- Robert Bruck: Arwed Rossbach und seine Bauten. Wasmuth, Berlin 1904. (Digitalisat)
- Betina Maria Kaun: Arwed Rossbach (1844–1902). Ein Architekt im Geiste Sempers. Das Gesamtwerk. Janos Stekovics, Wettin-Löbejün 2011, ISBN 978-3-89923-273-8.
- Betina Kaun: Baukünstlerische Akzente im Musikviertel. In: Das Leipziger Musikviertel. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, 1997, ISBN 3-930433-18-4, S. 85–89
- Horst Riedel (Red.: Thomas Nabert): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. PRO LEIPZIG, Leipzig 2012, ISBN 978-3-936508-82-6, S. 510
Weblinks
- Robert Bruck: Arwed Rossbach und seine Bauten. Wasmuth, Berlin 1904. (Digitalisat)
- Matthias Donath: Roßbach, Arwed. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Rossbach, Arwed. In: Leipzig-Lexikon. Abgerufen am 14. Januar 2018.
- Arwed-Rossbach-Schule Leipzig
- Porträt-Fotografie Roßbachs von Georg Brokesch, Leipzig, Kabinettformat (?), undatiert (1903), Objektdatenbank des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, online
Einzelnachweise
- Mario Beck: Bibliotheca Albertina: Wissensspeicher von 125 Jahren eröffnet. In: Leipziger Volkszeitung, 18. Oktober 2016, S. 14.
- LVZ online: Bibliotheca Albertina: Jubiläumskolloquium zum 125. Geburtstag ( vom 27. Oktober 2016 im Webarchiv archive.today)
- Betina Kaun: Baukünstlerische Akzente im Musikviertel. In: Das Leipziger Musikviertel. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, 1997, ISBN 3-930433-18-4, S. 89
- Kurzer Nachruf auf Arwed Roßbach, Vossische Zeitung, 7. Januar 1903.
- Manfred Leyh: Roßbach, Therese (geborene Sembritzki). In: Website der Stadt Leipzig. Abgerufen am 8. Januar 2021.
- Neue Bahnen, 1. August 1898.
- https://www.lvz.de/lokales/leipzig-lk/borna/gibt-es-bald-noch-mehr-leben-auf-dem-arvedshof-bei-frohburg-FAKY6S2LOZHYNL2NWKMS5URUYY.html, abgerufen am 15. September 2024
- Arwed-Rossbach-Schule. Abgerufen am 8. Januar 2021.
Personendaten | |
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NAME | Roßbach, Arwed |
ALTERNATIVNAMEN | Roßbach, Max Arwed (vollständiger Name); Rossbach, Arwed |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 24. November 1844 |
GEBURTSORT | Plauen |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1902 |
STERBEORT | Leipzig |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Max Arwed Rossbach haufig auch Rossbach 24 November 1844 in Plauen 31 Dezember 1902 in Leipzig war ein deutscher Architekt des 19 Jahrhunderts Er lebte und arbeitete in Leipzig seine Hauptwirkungszeit fiel in die Zeit des Historismus Rossbach pragte im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts das Stadtbild Leipzigs durch zahlreiche prachtige offentliche Gebaude Seine Villen und Wohnhauser uberzeugen durch meisterhafte Grundrisslosungen und ausgewogene Fassadengestaltungen Er konnte historische Stilformen variabel einsetzen bevorzugte allerdings den Baustil der italienischen Neorenaissance Arwed Rossbach um 1900 Leben und WerkArwed Rossbach wurde als Sohn des Architekten Brandversicherungs und Bauinspektors Ernst Otto Rossbach und seiner Frau Wilhelmine in Plauen geboren wo er gemeinsam mit vier Geschwistern aufwuchs Durch die Tatigkeit seines Vaters als Architekt waren ihm baukunstlerische Ideen schon fruh vertraut Er besuchte das Gymnasium und absolvierte im Anschluss eine halbjahrige praktische Ausbildung im Bauhandwerk Von 1862 bis 1866 studierte er an der Kunstakademie Dresden bei Hermann Nicolai dem Nachfolger Gottfried Sempers Architektur wo er unter anderem von den Bauten Gottfried Sempers inspiriert wurde Nach kurzer Tatigkeit in Berlin unter dem Preussischen Oberbaurat Carl Ferdinand Langhans liess er sich 1871 in Leipzig nieder dort entstanden die meisten seiner Bauten Hauptgebaude Bibliotheca Albertina 2007 Augusteum der Universitat Leipzig nach seiner Umgestaltung im Jahr 1898 Fur die Universitat Leipzig entwarf er die neue Universitatsbibliothek Bibliotheca Albertina in der Beethovenstrasse erbaut 1887 1891 von Landbaumeister Hugo Nauck Weiterhin war er fur die Umgestaltung des Hauptgebaudes Augusteum am Augustusplatz 1891 1897 verantwortlich den tiefgreifenden Umbau des von Albert Geutebruck und Karl Friedrich Schinkel geschaffenen klassizistischen Gebaudes im Stil der italienischen Neorenaissance im Zweiten Weltkrieg beschadigt 1968 gesprengt Rossbach Palais im Leipziger Musikviertel Beethovenstrasse 8 2010 Taborkirche in Leipzig Kleinzschocher 2007 Das im Zweiten Weltkrieg zerstorte Klubhaus der Gesellschaft Harmonie Rossplatz 5b entwarf Rossbach 1887 Fur die spatgotische Universitatskirche St Pauli schuf er zur gleichen Zeit eine neue neogotische Fassade die Kirche wurde 1968 gesprengt Der Kuppelbau des Krystallpalast in Leipzig war ebenso sein Entwurf wie der Neubau der Universitat fur das Rote Kolleg in der Ritterstrasse 1891 1892 Zu seinen bekannteren Bauten zahlen das 1898 1901 entstandene Gebaude der Leipziger Bank in der Nahe des Neuen Rathauses nach Konkurs der Leipziger Bank von der Deutschen Bank ubernommen und die beeindruckende neoromanische Taborkirche in Leipzig Kleinzschocher die 1904 posthum fertiggestellt wurde Daneben haben sich in Leipzig verschiedene Mehrfamilienwohnhauser wie das Palais Rossbach auf dem Eckgrundstuck Beethovenstrasse Grassistrasse und einige Villen erhalten so zum Beispiel das Wohnhaus Friedrich Ebert Strasse 77 Die von Rossbach zwischen 1886 und 1895 erbauten vier grossburgerlichen Villen entlang der Karl Tauchnitz Strasse im Musikviertel Villa Gruner Villa Wendt Villa Swiderski und Villa Rehwoldt wurden allesamt entweder Opfer der Luftangriffe auf Leipzig oder deren erhaltenswerte Ruinen wurden erst in der Nachkriegszeit gesprengt und abgerissen 1892 entstand die von ihm entworfene Universitatsfrauenklinik Triersches Institut in der Stephanstrasse 11 die als Musterbau einer Frauenklinik galt und das seinerzeit bedeutende Kinderkrankenhaus in der Oststrasse Heutiges Vogtland Theater in Plauen 2006 Von Rossbachs Bauwerken ausserhalb von Leipzig sind besonders hervorhebenswert das Stadttheater in seiner Geburtsstadt Plauen 1889 1899 das Neue Konigliche Amtsgericht in Dresden 1890 1892 und das Volkshaus Jena 1898 1902 Rossbach war Mitinhaber zweier Baufirmen in Leipzig Die Firma Bauer amp Rossbach fuhrte er nach dem Tod seines Partners 1880 als Inhaber allein weiter Seine Projektierungsburos und Ateliers unterhielt er im Lauf der Jahre an verschiedenen Standorten in der Stadt In den Jahren 1875 76 und von 1886 bis 1891 war Arwed Rossbach Stadtverordneter in Leipzig und fuhrte ab 1891 den Titel Stadtrat Von 1892 an wirkte er ehrenamtlich im Stadtrat Dabei engagierte er sich stark fur Angelegenheiten zum Wohl der Leipziger Burger und insbesondere der Kinder Nach der Vollendung der Bibliotheca Albertina 1891 wurde Rossbach von Konig Albert von Sachsen zum Koniglich Sachsischen Baurat ernannt Nach Beendigung des Umbaus der Universitatsgebaude 1897 verlieh ihm die philosophische Fakultat zum Dank die Ehrendoktorwurde Neben seiner beruflichen Tatigkeit engagierte sich Arwed Rossbach fur soziale und kulturelle Belange unter anderem fur den und den Leipziger Kunstverein Rossbach der sich im Sommer gern in das von ihm erbaute Landhaus Sonnenkopfl in Obersalzberg bei Berchtesgaden zuruckzog starb am Silvesterabend 1902 in Leipzig Die zahlreichen Traueranzeigen in den Leipziger Zeitungen zeugen von seiner Popularitat und Ausstrahlungskraft Unter grosser Anteilnahme der Offentlichkeit fand die Trauerfeier in der Paulinerkirche statt anschliessend wurde er neben seiner ersten Gattin in der I Abteilung des Alten Johannisfriedhofs beerdigt 1905 in das neue Rossbachsche Erbbegrabnis in der I Abteilung Nr 14 des Neuen Johannisfriedhofs uberfuhrt 1994 wurde diese Grabstatte ausgehoben PrivatesRossbach war in erster Ehe mit Helene Adelheid Antonie geborene Albrecht 31 Dezember 1848 in Dresden 19 Mai 1887 in Leipzig verheiratet die sich gemeinsam mit Henriette Goldschmidt der Frauenbildung gewidmet hatte In dieser Ehe wurden vier Kinder geboren Spater heiratete er die in Ostpreussen geborene und in Berlin aufgewachsene Frauenrechtlerin Therese Sembritzki 18 August 1861 24 Mai 1953 Diese zweite Ehe blieb kinderlos Therese Sembritzki brachte aber mehrere Pflegekinder in die Ehe mit Rossbach hatte eine Beziehung mit der Gouvernante der Kinder Gertraud Loschke Dieser Beziehung entsprang eine Tochter Dorothea Graebener geb Loschke 10 Dezember 1898 22 Juni 1984 zu der sich Rossbach in der Offentlichkeit jedoch nicht bekannte Gemeinsam mit Therese Rossbach grundete er 1898 den Verein Ostheim zur Errichtung von Mietwohnungen fur kinderreiche Arbeiterfamilien in Leipzig Sellerhausen Therese Rossbach ermoglichte durch die von ihr geopferten 100 000 Mark die Anschubfinanzierung in Millionenhohe Es wurden 352 Mietwohnungen fur 2 057 Personen davon 1 410 Kinder errichtet Zum Ostheim gehorten Kindergarten Madchenhort Knabenhort Volksbibliothek Turnverein Werkstatten fur Jungen Waschemangel Badestube gestaltete Hofe und Garten sowie das jahrliche Kinderfest Nach dem Tod von Arwed Rossbach widmete sich Rossbachs Frau wieder intensiv den ursprunglich gemeinsamen Planen unehelichen Kleinkindern aus sozial schwachen Schichten zu einem menschenwurdigen Leben auf dem Lande zu verhelfen Nach Rossbachs Tod liess seine Witwe nach seinen Planen zwischen 1904 und 1906 den Arvedshof ein Bau Ensemble mit Park in Elbisbach jetzt Ortsteil von Frohburg errichten Bis 1990 wurde er als landwirtschaftliche Frauenschule betrieben 2016 an Privatleute verkauft und seitdem saniert und restauriert RezeptionZum Gedenken an den Architekten wurden in Plauen und Leipzig je eine Strasse nach Rossbach benannt Seine Vereinsgrundung des Ostheims wird mit der Ostheimstrasse gewurdigt Seit Juli 2007 tragt das berufliche Zentrum Arwed Rossbach Schule seinen Namen Es vereint ein berufliches Gymnasium Bautechnik sowie Informations und Kommunikationswissenschaften sowie eine Fachoberschule Technik Eines der reprasentativsten Burgerhauser Leipzigs heisst Rossbach Palais LiteraturRobert Bruck Arwed Rossbach und seine Bauten Wasmuth Berlin 1904 Digitalisat Betina Maria Kaun Arwed Rossbach 1844 1902 Ein Architekt im Geiste Sempers Das Gesamtwerk Janos Stekovics Wettin Lobejun 2011 ISBN 978 3 89923 273 8 Betina Kaun Baukunstlerische Akzente im 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