Die Australischen Häschenratten Leporillus sind eine Gattung der Altweltmäuse Sie gehören zu den wenigen in Australien h
Australische Häschenratten

Die Australischen Häschenratten (Leporillus) sind eine Gattung der Altweltmäuse. Sie gehören zu den wenigen in Australien heimischen Plazentatieren. Hierzu zählen zwei Arten, die Große Häschenratte (Leporillus conditor) und die Kleine Häschenratte (Leporillus apicalis). Letztere ist möglicherweise bereits ausgestorben, die Große Häschenratte hat nur auf einigen Inseln überlebt.
Australische Häschenratten | ||||||||||||
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Kleine Häschenratte (Leporillus apicalis) nach Gould | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leporillus | ||||||||||||
Thomas, 1906 |
Merkmale und Lebensweise
Trotz ihres Namens haben die Häschenratten wenig mit Hasen gemein. Namensgebend sind die relativ großen Ohren gewesen. In Gestalt und Größe ähneln sie aber vielmehr gemeinen Ratten (Rattus). Die Kopfrumpflänge beträgt 14 bis 20 Zentimeter. Der Schwanz ist bei der Großen Häschenratte etwas kürzer als der Körper, wird bei der Kleinen Häschenratte aber bis zu 25 Zentimeter lang. Das weiche Fell ist oberseits graubraun bis gelbbraun; die Unterseite ist bei der Großen Häschenratte grau, bei der Kleinen Häschenratte weiß.
Im Englischen sind für diese Tiere die Bezeichnungen Housebuilding Rats oder Stick-nest Rats üblich. Diese Namen verweisen auf das auffälligste Verhaltensmerkmal, den Bau sehr großer Nester aus Zweigen. Der Lebensraum der Häschenratten ist karges Buschland und strauchbestandene Halbwüste. Hier sind sie nachtaktiv und verbringen die heißen Tage in ihren Nestern. Der Aufbau dieser Nester ist äußerst unterschiedlich. Während manchmal nur Zweige zu einem Haufen aufgetürmt werden, bauen andere Individuen aufwändige Strukturen, die bis zu 1,5 Meter hoch werden können. Offenbar ist es von den landschaftlichen Gegebenheiten abhängig, welche Form ein Nest annimmt.
Das Nest wird meistens um eine schon vorhandene natürliche Struktur herumgebaut, zum Beispiel einen Felsen oder einen Strauch. Zweige werden angehäuft und miteinander verflochten. Das Nest ist überdacht, der Boden innerhalb des Nestes wird mit weichen Pflanzenmaterialien ausgepolstert. Ganze Familienverbände bewohnen gemeinsam ein Nest und arbeiten ständig an dessen Ausbesserung und Erweiterung.
Während der Nestbau der Großen Häschenratte gut dokumentiert ist, ist es umstritten, ob die Kleine Häschenratte selbst Nester gebaut oder bloß verlassene Behausungen der größeren Verwandten genutzt hat.
Gefährdung
Die Häschenratten waren einst in Süd- und Westaustralien weit verbreitet. Knochenfunde aus den letzten Jahrhunderten zeigen, dass sie noch in historischer Zeit an vielen Orten gelebt haben, in denen sie heute ausgestorben sind. Die Gründe für den dramatischen Bestandsrückgang liegen in menschlichen Einflüssen: Die Konkurrenz eingeschleppter Wildkaninchen verdrängte Häschenratten aus ihren Habitaten, von den Siedlern mitgebrachte Huftiere wie Schafe und Rinder zerstörten die Nester, und ebenfalls eingeführte Räuber wie Katzen und Marder trugen ebenfalls einen Großteil zur Ausrottung bei. Auf dem australischen Festland starben die beiden Arten in den 1920er- und 1930er-Jahren weitgehend aus.
Ob die Kleine Häschenratte noch lebt, ist nicht bekannt. Die letzte bestätigte Sichtung erfolgte 1933, einen verlässlichen Bericht gab es noch 1970. Seither gibt es immer wieder Beobachtungen von frischen Zweigen, die an alten Nestern befestigt werden, das könnte ein Anzeichen sein, dass die Art in abgelegenen Gebieten noch lebt. Die IUCN listet sie als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).
Von der Großen Häschenratte überlebte eine natürliche Population auf den Franklin-Inseln im Nuyts Archipel. Dort soll es noch einige tausend Häschenratten geben. Um die Bestände dort vor ähnlichen Zusammenbrüchen wie auf dem Festland zu schützen, wurden Häschenratten auch auf Reevesby Island im Spencer-Golf und weiteren kleinen Inseln ausgesetzt, auf denen zuvor alle Katzen und andere Räuber getötet wurden. Die Art wird von der IUCN als „gefährdet“ (vulnerable) geführt. Das australische Umweltministerium hat einen Aktionsplan zur Rettung der Großen Häschenratte ins Leben gerufen. Die Tiere sollen auf weiteren Inseln ausgesetzt werden. Zwei Aussetzungen auf dem Festland (1991/92) scheiterten, weil die Tiere in kürzester Zeit Füchsen zum Opfer fielen.
Systematik
Systematisch sind die Häschenratten Teil der Pseudomys-Gruppe, einer überwiegend australischen Radiation der Altweltmäuse. Mit den Eigentlichen Ratten (Rattus) sind sie nur entfernt verwandt.
Der wissenschaftliche Name ist aus dem lateinischen Wort lepus (Hase) und der Verkleinerungsform -illus zusammengesetzt. Er bezieht sich auf das hasenartige Aussehen.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Belege
- Conder & Strahan (Hrsg.): Dictionary of Australian and New Guinean Mammals. CSIRO PUBLISHING, 2007, ISBN 978-0-643-10006-0, S. 66 (Leporillus).
Weblinks
- Leporillus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 9. Oktober 2009.
- Zeichnung der Großen Häschenratte, Museum Victoria
- Zeichnung der Kleinen Häschenratte, Museum Victoria
- The Recovery of the Greater Stick-nest Rat: Seite über die Bemühungen zur Rettung der Großen Häschenratte, mit Fotos
- The Action Plan for Australian Rodents
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Australischen Haschenratten Leporillus sind eine Gattung der Altweltmause Sie gehoren zu den wenigen in Australien heimischen Plazentatieren Hierzu zahlen zwei Arten die Grosse Haschenratte Leporillus conditor und die Kleine Haschenratte Leporillus apicalis Letztere ist moglicherweise bereits ausgestorben die Grosse Haschenratte hat nur auf einigen Inseln uberlebt Australische HaschenrattenKleine Haschenratte Leporillus apicalis nach GouldSystematikUberfamilie Mauseartige Muroidea Familie Langschwanzmause Muridae Unterfamilie Altweltmause Murinae Tribus HydromyiniPseudomys GruppeGattung Australische HaschenrattenWissenschaftlicher NameLeporillusThomas 1906Grosse Haschenratte Leporillus conditor Merkmale und LebensweiseTrotz ihres Namens haben die Haschenratten wenig mit Hasen gemein Namensgebend sind die relativ grossen Ohren gewesen In Gestalt und Grosse ahneln sie aber vielmehr gemeinen Ratten Rattus Die Kopfrumpflange betragt 14 bis 20 Zentimeter Der Schwanz ist bei der Grossen Haschenratte etwas kurzer als der Korper wird bei der Kleinen Haschenratte aber bis zu 25 Zentimeter lang Das weiche Fell ist oberseits graubraun bis gelbbraun die Unterseite ist bei der Grossen Haschenratte grau bei der Kleinen Haschenratte weiss Im Englischen sind fur diese Tiere die Bezeichnungen Housebuilding Rats oder Stick nest Rats ublich Diese Namen verweisen auf das auffalligste Verhaltensmerkmal den Bau sehr grosser Nester aus Zweigen Der Lebensraum der Haschenratten ist karges Buschland und strauchbestandene Halbwuste Hier sind sie nachtaktiv und verbringen die heissen Tage in ihren Nestern Der Aufbau dieser Nester ist ausserst unterschiedlich Wahrend manchmal nur Zweige zu einem Haufen aufgeturmt werden bauen andere Individuen aufwandige Strukturen die bis zu 1 5 Meter hoch werden konnen Offenbar ist es von den landschaftlichen Gegebenheiten abhangig welche Form ein Nest annimmt Das Nest wird meistens um eine schon vorhandene naturliche Struktur herumgebaut zum Beispiel einen Felsen oder einen Strauch Zweige werden angehauft und miteinander verflochten Das Nest ist uberdacht der Boden innerhalb des Nestes wird mit weichen Pflanzenmaterialien ausgepolstert Ganze Familienverbande bewohnen gemeinsam ein Nest und arbeiten standig an dessen Ausbesserung und Erweiterung Wahrend der Nestbau der Grossen Haschenratte gut dokumentiert ist ist es umstritten ob die Kleine Haschenratte selbst Nester gebaut oder bloss verlassene Behausungen der grosseren Verwandten genutzt hat GefahrdungDie Haschenratten waren einst in Sud und Westaustralien weit verbreitet Knochenfunde aus den letzten Jahrhunderten zeigen dass sie noch in historischer Zeit an vielen Orten gelebt haben in denen sie heute ausgestorben sind Die Grunde fur den dramatischen Bestandsruckgang liegen in menschlichen Einflussen Die Konkurrenz eingeschleppter Wildkaninchen verdrangte Haschenratten aus ihren Habitaten von den Siedlern mitgebrachte Huftiere wie Schafe und Rinder zerstorten die Nester und ebenfalls eingefuhrte Rauber wie Katzen und Marder trugen ebenfalls einen Grossteil zur Ausrottung bei Auf dem australischen Festland starben die beiden Arten in den 1920er und 1930er Jahren weitgehend aus Ob die Kleine Haschenratte noch lebt ist nicht bekannt Die letzte bestatigte Sichtung erfolgte 1933 einen verlasslichen Bericht gab es noch 1970 Seither gibt es immer wieder Beobachtungen von frischen Zweigen die an alten Nestern befestigt werden das konnte ein Anzeichen sein dass die Art in abgelegenen Gebieten noch lebt Die IUCN listet sie als vom Aussterben bedroht critically endangered Von der Grossen Haschenratte uberlebte eine naturliche Population auf den Franklin Inseln im Nuyts Archipel Dort soll es noch einige tausend Haschenratten geben Um die Bestande dort vor ahnlichen Zusammenbruchen wie auf dem Festland zu schutzen wurden Haschenratten auch auf Reevesby Island im Spencer Golf und weiteren kleinen Inseln ausgesetzt auf denen zuvor alle Katzen und andere Rauber getotet wurden Die Art wird von der IUCN als gefahrdet vulnerable gefuhrt Das australische Umweltministerium hat einen Aktionsplan zur Rettung der Grossen Haschenratte ins Leben gerufen Die Tiere sollen auf weiteren Inseln ausgesetzt werden Zwei Aussetzungen auf dem Festland 1991 92 scheiterten weil die Tiere in kurzester Zeit Fuchsen zum Opfer fielen SystematikSystematisch sind die Haschenratten Teil der Pseudomys Gruppe einer uberwiegend australischen Radiation der Altweltmause Mit den Eigentlichen Ratten Rattus sind sie nur entfernt verwandt Der wissenschaftliche Name ist aus dem lateinischen Wort lepus Hase und der Verkleinerungsform illus zusammengesetzt Er bezieht sich auf das hasenartige Aussehen LiteraturRonald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 BelegeConder amp Strahan Hrsg Dictionary of Australian and New Guinean Mammals CSIRO PUBLISHING 2007 ISBN 978 0 643 10006 0 S 66 Leporillus WeblinksCommons Leporillus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leporillus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 9 Oktober 2009 Zeichnung der Grossen Haschenratte Museum Victoria Zeichnung der Kleinen Haschenratte Museum Victoria The Recovery of the Greater Stick nest Rat Seite uber die Bemuhungen zur Rettung der Grossen Haschenratte mit Fotos The Action Plan for Australian Rodents